(19)
(11) EP 0 344 423 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.12.1989  Patentblatt  1989/49

(21) Anmeldenummer: 89105339.9

(22) Anmeldetag:  25.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E01C 11/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB LI

(30) Priorität: 28.05.1988 DE 8807015 U

(71) Anmelder: HAURATON BETONWARENFABRIK GMBH & CO. KG
D-76406 Rastatt (DE)

(72) Erfinder:
  • Wehnert, Siegfried
    D-7014 Kornwestheim (DE)
  • Werner, Klaus
    D-7560 Gaggenau (DE)

(74) Vertreter: Moser, Herbert, Dr.-Ing. Patentanwalt 
Ettlinger Strasse 2 c
76137 Karlsruhe
76137 Karlsruhe (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rinne, insbesondere Entwässerungsrinne


    (57) Eine Rinne, insbesondere eine Entwässerungsrinne, bei der ein Rinnenkörper einen Rinnenkanal bildet und mit einer lösbaren Rinnenabdeckung versehen ist, wobei der Rinnenkörper Ausnehmungen zum Einsetzen wenigstens ei­nes seitlich auskragenden Verankerungsteils aufweist, soll hin­sichtlich einer einfachen und sicheren Verankerung bei leichter Handhabung der Verankerungsteile ver­bessert werden. Dies wird gemäß der Erfindung da­durch erreicht, daß im Sohlbereich des Rinnenkörpers (5) unterhalb des Rinnenkanals (13) mindestens eine quer zur Längsrichtung des Rinnenkörpers (5) zwischen den äußeren Seitenwandflächen durchgehende Ausnehmung (14) zum Einsetzen wenigstens eines seitlich auskra­genden Verankerungsteils (7;15;19,20) angeordnet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Rinne, insbesondere eine Entwässerungsrinne, bei der ein Rinnenkörper einen Rinnenkanal bildet und mit einer lösbaren Rinnenab­deckung versehen ist, wobei der Rinnenkörper Ausneh­mungen zum Einsetzen wenigstens eines seitlich aus­kragenden Verankerungsteils aufweist.

    [0002] Es ist bekannt, Entwässerungsrinnen in umhüllenden Ort­beton einzubetten und dadurch festzulegen. Da auf solche Entwässerungsrinnen beim Einbau in Schwerverkehrsbereiche Erschütterungen, Bremskräfte und Schwingungen der Fahr­bahn übertragen werden, besteht die Gefahr, daß sich die Rinne insbesondere nach längerer Betriebsdauer vom Ort­beton loslöst.

    [0003] Zum Stande der Technik gehört eine Entwässerungsrinne mit aus Beton geformtem Rinnenkörper, wobei dieser Rinnenkör­ per wie in der DE-GM 7 122 579 beschrieben zur besseren Verankerung im umhüllenden Ortbeton an den Seitenwand­flächen Vorsprünge und Ausnehmungen aufweist.

    [0004] Die Wirksamkeit von Ausnehmungen in den Seitenwandflächen zur Erzielung einer hinreichenden Verankerung ist davon abhängig, ob der Ortbeton an diesen Stellen entsprechend verdichtet werden kann. Eine solche Ausfüllung der Seiten­wandausnehmungen erfordert eine hinreichende Verdichtung des Ortbetons an diesen Stellen, wobei jedoch wegen der Bruchanfälligkeit der aus gießfähigem Material geformten Rinne im allgemeinen unmittelbar an der Rinnenwand keine intensive Verdichtung des Ortbetons erfolgen kann.

    [0005] Auskragende Vorsprünge des Rinnenkörpers stören beim Transport und bei der Lagerung, sie sind beim Einbau un­handlich und in vielen Fällen bei geringerer Einbaubean­spruchung überhaupt überflüssig.

    [0006] In der DE-A 28 44 748 werden zur zusätzlichen Verankerung neben den oben erwähnten Vorsprüngen am Rinnenkörper Ver­ankerungsdübel vorbeschrieben, welche in vorgeformte Aus­nehmungen in den Seitenwandflächen des Rinnenkörpers einge­setzt sind. Derartige Verankerungsdübel sind in ihrer An­bringung unhandlich und behindern außerdem den freien Rinnenkanal. Sie können ferner ohne die an den Seitenwand­flächen des Rinnenkörpers vorgesehenen Vorsprünge keine hinreichend sichere Verankerung der Entwässerungsrinne ergeben.

    [0007] Aussparungen zur Aufnahme von hakenförmigen Tragegriffen zum Transport derartiger Rinnenkörper sind außerdem durch die FR-A 2 088 046 bekannt. Dabei handelt es sich um nicht durchgehende Ausformungen in den Seitenwandflächen des Rinnenkörpers.

    [0008] Die Erfindung geht von der Aufgabenstellung aus, eine Rinne der eingangs angegebenen Art so auszubilden, daß bei einfacher Handhabung eine sichere Verankerung des Rinnenkörpers im Ortbeton erreicht werden kann.

    [0009] Die Lösung dieser Aufgabenstellung erfolgt dadurch, daß im Sohlbereich des Rinnenkörpers unterhalb des Rinnen­kanals mindestens eine quer zur Längsrichtung des Rinnen­körpers zwischen den äußeren Seitenwandflächen durchgehen­de Ausnehmung zum Einsetzen wenigstens eines seitlich aus­kragenden Verankerungsteils angeordnet ist.

    [0010] Durch das Einsetzen von durchgehenden oder einseitig bzw. zweiseitig eingesteckten stabförmigen Verankerungsteilen wird eine ohne zusätzliche Verankerungsteile sichere Arre­tierung der Entwässerungsrinne im Ortbetonbett erreicht. Bei einer solchen Ausführung bleibt die glatte Ausbildung der vertikalen Seitenwandaußenflächen erhalten, und die stabförmigen bzw. winkelförmigen Verankerungsteile können bei Bedarf in entsprechender Anzahl eingesetzt werden.

    [0011] Derartige Ausnehmungen lassen sich bevorzugt in Rinnenkörpern aus gießfähigem Material, insbesondere aus Beton, glasfaser­verstärktem Beton, Kunstharzbeton, Kunststoff oder dergleichen anbringen. Bei einer metallischen Ausbildung können im An­schluß an den Rinnenkörper vorteilhaft Laschen mit Loch­aussparungen zur Aufnahme von einseitigen oder quer durch­gehenden einsteckbaren Verankerungsteilen vorgesehen sein.

    [0012] Bei Rinnenkörpern aus gießfähigem Material, insbesondere aus Beton, erscheint es zweckmäßig, zur Bildung der Aus­nehmung ein Leerrohr vorzugsweise aus Kunststoff einzufor­men, welches mindestens einen stabförmigen Verankerungs­teil aufnimmt. Obwohl die Anbringung der Ausnehmungen in beliebiger gegenseitiger Anordnung möglich ist, kann es zweckmäßig sein, pro laufenden Meter Länge der Entwässe­rungsrinne mindestens zwei durchgehende Ausnehmungen zum Einsetzen von Verankerungsteilen vorzusehen.

    [0013] Eine weitere besonders vorteilhafte Ausbildung kann darin bestehen, daß der Verankerungsteil einen die Einsteck­tiefe in der durchgehenden Ausnehmung bestimmenden Anschlag aufweist. Als derartiger Anschlag kann beispielsweise eine aufgesetzte Lochscheibe oder ein Durchmesserabsatz bei stabförmigen Verankerungsteilen vorgesehen sein. Der Ver­ankerungsteil kann zweckmäßig in der durchgehenden Aus­nehmung in Längsrichtung arretierbar, d.h. gegen unge­wollte Verschiebung gesichert sein. Dadurch wird eine de­finierte Auskraglage festgelegt. Die Arretierung kann da­bei auf verschiedene Weise, insbesondere dadurch erfolgen, daß der Verankerungsteil auf seinem stabförmigen Einschub­abschnitt mit formschlüssigen Arretierungselementen versehen ist. Der Einschubabschnitt kann zweckmäßig mit einer Kunst­stoffhülse umschlossen sein, welche an ihrer Außenseite elastische Arretierzähne aufweist, die beim Einstecken des Verankerungsteils in Vorschubrichtung zurückgebogen werden, und die den Verankerungsteil bei einer Bewegung in Gegen­richtung festhalten. Eine andere mögliche Ausbildung der Arretierung des Verankerungsteiles kann z.B. in der Anwen­dung von Gewindehülsen mit angepaßtem Gewindeabschnitt auf dem stabförmigen Verankerungsteil bestehen.

    [0014] Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen beschrieben, aus denen sich weitere Erfindungsmerkmale ergeben, es zeigen:

    Fig. 1 einen Querschnitt durch eine einge­baute Entwässerungsrinne,

    Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Entwässe­rungsrinne nach Fig. 1 mit eingesetztem arretiertem Verankerungsteil,

    Fig. 3 eine Ausschnittsdarstellung aus Fig. 2 mit zwei gegeneinander gerichteten Ver­ankerungsteilen



    [0015] In Fig.1 ist eine Entwässerungsrinne 1 in einem Ortbeton­bett 8 eingebettet, welches an den äußeren Seitenwandflächen der Entwässerungsrinne keilförmig hochgezogen und mit dieser fest verbunden ist.

    [0016] Die Entwässerungsrinne 1 besteht aus Beton, gegebenenfalls mit einer Verstärkung durch eingebettete Fasern, und ist mit einem Stahlkantenschutz 2 aus Winkelprofilteilen ver­sehen. In der Entwässerungsrinne 1 ist durch Schraubenbe­festigungen 4 eine gitterförmige Rinnenabdeckung 3 gehaltert.

    [0017] Im Sohlbereich des Rinnenkörpers 5 unterhalb des in Längs­richtung verlaufenden Rinnenkanals 13 ist eine zwischen beiden äußeren Seitenwandflächen durchgehende Ausnehmung 14 vorgesehen. Diese eingeformte Ausnehmung 14 wird durch ein zur Längsrichtung querliegendes Leerrohr 6 aus Kunststoff oder sonstigem Material gebildet, in das bei Bedarf bau­seits ein Stahlstab 7 als Verankerungsteil eingelegt wird. Der Stahlstab 7 wird unmittelbar beim Verlegevorgang einge­schoben.

    [0018] An der Entwässerungsrinne 1 sind somit keine störenden Vorsprünge vorhanden, welche den Transport oder die Lage­rung behindern. Die Länge des Stahlstabs 7 und die Anzahl der hintereinanderliegenden Stäbe ist beliebig; er kann außerdem an seinen Enden wie dargestellt abgekröpft werden.

    [0019] Das Ortbetonbett 8 liegt in einem entsprechenden Planum 9, und die Fahrbahndecke besteht aus in bekannter Weise ange­ordneten Schichten, nämlich aus einer Tragschicht 10, ei­ner Bindeschicht 11 und einem Oberflächenbelag aus Asphalt­beton 12.

    [0020] Fig. 2 zeigt einen in der durchgehenden Ausnehmung 14 arretierten stabförmigen Verankerungsteil 15, welcher in der durchgehenden Ausführung einen einseitigen Anschlag in Form einer Lochscheibe 16 aufweist. Der Einschubabschnitt ist mit einer Kunststoffhülse 17 umkleidet, welche an ihrer Außenseite elastische Arretierzähne 18 aufweist. Die übrigen nicht näher erläuterten Einzelteile der Entwässerungsrinne entsprechen der Ausführung nach Fig. 1.

    [0021] Fig. 3 beschreibt im Ausschnitt von Fig. 2 zwei stabför­mige Verankerungsteile 19,20, welche jeweils am Ende des Einschubabschnittes lochscheibenförmige Anschlagbegren­zungen 21,22 aufweisen. Der Einschubabschnitt jedes der ein­seitig auskragenden, stabförmigen Verankerungsteile 19,20 ist mit einer Kunststoffhülse 23,24 umschlossen, die an ihrer Außenseite elastische Arretierzähne 25,26 aufweist.

    [0022] Eine andere, gegebenenfalls zweckmäßige Ausführung kann vorsehen, daß an der Innenseite des eingebetteten Leer­rohrs 6 entsprechende Arretierelemente, z.B. Arretierzähne, vorgesehen sind. Dadurch lassen sich auf der Baustelle vorhandene und zugerichtete Stahlstäbe als Verankerungs­teile einstecken.

    [0023] Die Entwässerungsrinne wird zweckmäßig als kompletter Bausatz zusammen mit einer entsprechenden Anzahl von ein­seitigen und/oder durchgehenden Verankerungsteilen gelie­fert.

    [0024] Die Entwässerungsrinne wird im allgemeinen als Bauelement eines entsprechenden Entwässerungskanals verwendet,wobei mehrere Entwässerungsrinnen in der gewünschten Kanalrich­tung zusammengesetzt werden.

    [0025] Die Anwendung der Merkmale der Erfindung ist nicht auf eine Entwässerungsrinne beschränkt; in gleicher Weise lassen sich auch Rinnenelemente für einen Versorgungskanal ausbilden.


    Ansprüche

    1. Rinne, insbesondere Entwässerungsrinne, bei der ein Rinnenkörper einen Rinnenkanal bildet und mit einer lös­baren Rinnenabdeckung versehen ist, wobei der Rinnenkör­per Ausnehmungen zum Einsetzen wenigstens eines seitlich auskragenden Verankerungsteils aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß im Sohlbereich des Rinnenkörpers (5) unterhalb des Rinnenkanals (13) min­destens eine quer zur Längsrichtung des Rinnenkörpers (5) zwischen den äußeren Seitenwandflächen durchgehen­de Ausnehmung (14) zum Einsetzen wenigstens eines seit­lich auskragenden Verankerungsteils (7;15;19,20) ange­ordnet ist.
     
    2. Rinne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rinnenkörper (5) aus gießfähigem Material geformt ist und mindestens eine eingeformte Ausnehmung (14) aufweist.
     
    3. Rinne nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufnahme des aus­kragenden Verankerungsteils (7) ein Leerrohr (6) ein­geformt ist.
     
    4. Rinne nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Leerrohr (6) aus Kunststoff besteht.
     
    5. Rinne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß pro laufenden Meter Länge der Entwässerungsrinne (1) mindestens zwei Aus­nehmungen (14) zum Einsetzen von Verankerungsteilen (7;15;19,20) vorgesehen sind.
     
    6. Rinne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (14) zum Einsetzen mindestens eines stabförmigen Veranke­rungsteils (7;15;19,20) ausgebildet ist.
     
    7. Rinne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verankerungsteil (15;19,20) einen die Einstecktiefe in der durchgehen­den Ausnehmung (14) bestimmenden Anschlag (16;21,22) aufweist.
     
    8. Rinne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verankerungsteil (15;19,20) in der durchgehenden Ausnehmung (14) arre­tierbar ist.
     
    9. Rinne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verankerungsteil (15;19,20) auf seinem stabförmigen Einschubabschnitt mit formschlüssigen Arretierungselementen (18;25,26) versehen ist.
     
    10. Rinne nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Einschubabschnitt mit einer Kunststoffhülse (17;23,24) umschlossen ist, welche an ihrer Außenseite elastische Arretierzähne (18;25,26) aufweist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht