[0001] Die Erfindung betrifft eine Rinne, insbesondere eine Entwässerungsrinne, bei der
ein Rinnenkörper einen Rinnenkanal bildet und mit einer lösbaren Rinnenabdeckung
versehen ist, wobei der Rinnenkörper Ausnehmungen zum Einsetzen wenigstens eines
seitlich auskragenden Verankerungsteils aufweist.
[0002] Es ist bekannt, Entwässerungsrinnen in umhüllenden Ortbeton einzubetten und dadurch
festzulegen. Da auf solche Entwässerungsrinnen beim Einbau in Schwerverkehrsbereiche
Erschütterungen, Bremskräfte und Schwingungen der Fahrbahn übertragen werden, besteht
die Gefahr, daß sich die Rinne insbesondere nach längerer Betriebsdauer vom Ortbeton
loslöst.
[0003] Zum Stande der Technik gehört eine Entwässerungsrinne mit aus Beton geformtem Rinnenkörper,
wobei dieser Rinnenkör per wie in der DE-GM 7 122 579 beschrieben zur besseren Verankerung
im umhüllenden Ortbeton an den Seitenwandflächen Vorsprünge und Ausnehmungen aufweist.
[0004] Die Wirksamkeit von Ausnehmungen in den Seitenwandflächen zur Erzielung einer hinreichenden
Verankerung ist davon abhängig, ob der Ortbeton an diesen Stellen entsprechend verdichtet
werden kann. Eine solche Ausfüllung der Seitenwandausnehmungen erfordert eine hinreichende
Verdichtung des Ortbetons an diesen Stellen, wobei jedoch wegen der Bruchanfälligkeit
der aus gießfähigem Material geformten Rinne im allgemeinen unmittelbar an der Rinnenwand
keine intensive Verdichtung des Ortbetons erfolgen kann.
[0005] Auskragende Vorsprünge des Rinnenkörpers stören beim Transport und bei der Lagerung,
sie sind beim Einbau unhandlich und in vielen Fällen bei geringerer Einbaubeanspruchung
überhaupt überflüssig.
[0006] In der DE-A 28 44 748 werden zur zusätzlichen Verankerung neben den oben erwähnten
Vorsprüngen am Rinnenkörper Verankerungsdübel vorbeschrieben, welche in vorgeformte
Ausnehmungen in den Seitenwandflächen des Rinnenkörpers eingesetzt sind. Derartige
Verankerungsdübel sind in ihrer Anbringung unhandlich und behindern außerdem den
freien Rinnenkanal. Sie können ferner ohne die an den Seitenwandflächen des Rinnenkörpers
vorgesehenen Vorsprünge keine hinreichend sichere Verankerung der Entwässerungsrinne
ergeben.
[0007] Aussparungen zur Aufnahme von hakenförmigen Tragegriffen zum Transport derartiger
Rinnenkörper sind außerdem durch die FR-A 2 088 046 bekannt. Dabei handelt es sich
um nicht durchgehende Ausformungen in den Seitenwandflächen des Rinnenkörpers.
[0008] Die Erfindung geht von der Aufgabenstellung aus, eine Rinne der eingangs angegebenen
Art so auszubilden, daß bei einfacher Handhabung eine sichere Verankerung des Rinnenkörpers
im Ortbeton erreicht werden kann.
[0009] Die Lösung dieser Aufgabenstellung erfolgt dadurch, daß im Sohlbereich des Rinnenkörpers
unterhalb des Rinnenkanals mindestens eine quer zur Längsrichtung des Rinnenkörpers
zwischen den äußeren Seitenwandflächen durchgehende Ausnehmung zum Einsetzen wenigstens
eines seitlich auskragenden Verankerungsteils angeordnet ist.
[0010] Durch das Einsetzen von durchgehenden oder einseitig bzw. zweiseitig eingesteckten
stabförmigen Verankerungsteilen wird eine ohne zusätzliche Verankerungsteile sichere
Arretierung der Entwässerungsrinne im Ortbetonbett erreicht. Bei einer solchen Ausführung
bleibt die glatte Ausbildung der vertikalen Seitenwandaußenflächen erhalten, und die
stabförmigen bzw. winkelförmigen Verankerungsteile können bei Bedarf in entsprechender
Anzahl eingesetzt werden.
[0011] Derartige Ausnehmungen lassen sich bevorzugt in Rinnenkörpern aus gießfähigem Material,
insbesondere aus Beton, glasfaserverstärktem Beton, Kunstharzbeton, Kunststoff oder
dergleichen anbringen. Bei einer metallischen Ausbildung können im Anschluß an den
Rinnenkörper vorteilhaft Laschen mit Lochaussparungen zur Aufnahme von einseitigen
oder quer durchgehenden einsteckbaren Verankerungsteilen vorgesehen sein.
[0012] Bei Rinnenkörpern aus gießfähigem Material, insbesondere aus Beton, erscheint es
zweckmäßig, zur Bildung der Ausnehmung ein Leerrohr vorzugsweise aus Kunststoff einzuformen,
welches mindestens einen stabförmigen Verankerungsteil aufnimmt. Obwohl die Anbringung
der Ausnehmungen in beliebiger gegenseitiger Anordnung möglich ist, kann es zweckmäßig
sein, pro laufenden Meter Länge der Entwässerungsrinne mindestens zwei durchgehende
Ausnehmungen zum Einsetzen von Verankerungsteilen vorzusehen.
[0013] Eine weitere besonders vorteilhafte Ausbildung kann darin bestehen, daß der Verankerungsteil
einen die Einstecktiefe in der durchgehenden Ausnehmung bestimmenden Anschlag aufweist.
Als derartiger Anschlag kann beispielsweise eine aufgesetzte Lochscheibe oder ein
Durchmesserabsatz bei stabförmigen Verankerungsteilen vorgesehen sein. Der Verankerungsteil
kann zweckmäßig in der durchgehenden Ausnehmung in Längsrichtung arretierbar, d.h.
gegen ungewollte Verschiebung gesichert sein. Dadurch wird eine definierte Auskraglage
festgelegt. Die Arretierung kann dabei auf verschiedene Weise, insbesondere dadurch
erfolgen, daß der Verankerungsteil auf seinem stabförmigen Einschubabschnitt mit
formschlüssigen Arretierungselementen versehen ist. Der Einschubabschnitt kann zweckmäßig
mit einer Kunststoffhülse umschlossen sein, welche an ihrer Außenseite elastische
Arretierzähne aufweist, die beim Einstecken des Verankerungsteils in Vorschubrichtung
zurückgebogen werden, und die den Verankerungsteil bei einer Bewegung in Gegenrichtung
festhalten. Eine andere mögliche Ausbildung der Arretierung des Verankerungsteiles
kann z.B. in der Anwendung von Gewindehülsen mit angepaßtem Gewindeabschnitt auf
dem stabförmigen Verankerungsteil bestehen.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen beschrieben, aus denen sich
weitere Erfindungsmerkmale ergeben, es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine eingebaute Entwässerungsrinne,
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Entwässerungsrinne nach Fig. 1 mit eingesetztem
arretiertem Verankerungsteil,
Fig. 3 eine Ausschnittsdarstellung aus Fig. 2 mit zwei gegeneinander gerichteten Verankerungsteilen
[0015] In Fig.1 ist eine Entwässerungsrinne 1 in einem Ortbetonbett 8 eingebettet, welches
an den äußeren Seitenwandflächen der Entwässerungsrinne keilförmig hochgezogen und
mit dieser fest verbunden ist.
[0016] Die Entwässerungsrinne 1 besteht aus Beton, gegebenenfalls mit einer Verstärkung
durch eingebettete Fasern, und ist mit einem Stahlkantenschutz 2 aus Winkelprofilteilen
versehen. In der Entwässerungsrinne 1 ist durch Schraubenbefestigungen 4 eine gitterförmige
Rinnenabdeckung 3 gehaltert.
[0017] Im Sohlbereich des Rinnenkörpers 5 unterhalb des in Längsrichtung verlaufenden Rinnenkanals
13 ist eine zwischen beiden äußeren Seitenwandflächen durchgehende Ausnehmung 14 vorgesehen.
Diese eingeformte Ausnehmung 14 wird durch ein zur Längsrichtung querliegendes Leerrohr
6 aus Kunststoff oder sonstigem Material gebildet, in das bei Bedarf bauseits ein
Stahlstab 7 als Verankerungsteil eingelegt wird. Der Stahlstab 7 wird unmittelbar
beim Verlegevorgang eingeschoben.
[0018] An der Entwässerungsrinne 1 sind somit keine störenden Vorsprünge vorhanden, welche
den Transport oder die Lagerung behindern. Die Länge des Stahlstabs 7 und die Anzahl
der hintereinanderliegenden Stäbe ist beliebig; er kann außerdem an seinen Enden wie
dargestellt abgekröpft werden.
[0019] Das Ortbetonbett 8 liegt in einem entsprechenden Planum 9, und die Fahrbahndecke
besteht aus in bekannter Weise angeordneten Schichten, nämlich aus einer Tragschicht
10, einer Bindeschicht 11 und einem Oberflächenbelag aus Asphaltbeton 12.
[0020] Fig. 2 zeigt einen in der durchgehenden Ausnehmung 14 arretierten stabförmigen Verankerungsteil
15, welcher in der durchgehenden Ausführung einen einseitigen Anschlag in Form einer
Lochscheibe 16 aufweist. Der Einschubabschnitt ist mit einer Kunststoffhülse 17 umkleidet,
welche an ihrer Außenseite elastische Arretierzähne 18 aufweist. Die übrigen nicht
näher erläuterten Einzelteile der Entwässerungsrinne entsprechen der Ausführung nach
Fig. 1.
[0021] Fig. 3 beschreibt im Ausschnitt von Fig. 2 zwei stabförmige Verankerungsteile 19,20,
welche jeweils am Ende des Einschubabschnittes lochscheibenförmige Anschlagbegrenzungen
21,22 aufweisen. Der Einschubabschnitt jedes der einseitig auskragenden, stabförmigen
Verankerungsteile 19,20 ist mit einer Kunststoffhülse 23,24 umschlossen, die an ihrer
Außenseite elastische Arretierzähne 25,26 aufweist.
[0022] Eine andere, gegebenenfalls zweckmäßige Ausführung kann vorsehen, daß an der Innenseite
des eingebetteten Leerrohrs 6 entsprechende Arretierelemente, z.B. Arretierzähne,
vorgesehen sind. Dadurch lassen sich auf der Baustelle vorhandene und zugerichtete
Stahlstäbe als Verankerungsteile einstecken.
[0023] Die Entwässerungsrinne wird zweckmäßig als kompletter Bausatz zusammen mit einer
entsprechenden Anzahl von einseitigen und/oder durchgehenden Verankerungsteilen geliefert.
[0024] Die Entwässerungsrinne wird im allgemeinen als Bauelement eines entsprechenden Entwässerungskanals
verwendet,wobei mehrere Entwässerungsrinnen in der gewünschten Kanalrichtung zusammengesetzt
werden.
[0025] Die Anwendung der Merkmale der Erfindung ist nicht auf eine Entwässerungsrinne beschränkt;
in gleicher Weise lassen sich auch Rinnenelemente für einen Versorgungskanal ausbilden.
1. Rinne, insbesondere Entwässerungsrinne, bei der ein Rinnenkörper einen Rinnenkanal
bildet und mit einer lösbaren Rinnenabdeckung versehen ist, wobei der Rinnenkörper
Ausnehmungen zum Einsetzen wenigstens eines seitlich auskragenden Verankerungsteils
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß im Sohlbereich des Rinnenkörpers (5) unterhalb des Rinnenkanals (13) mindestens
eine quer zur Längsrichtung des Rinnenkörpers (5) zwischen den äußeren Seitenwandflächen
durchgehende Ausnehmung (14) zum Einsetzen wenigstens eines seitlich auskragenden
Verankerungsteils (7;15;19,20) angeordnet ist.
2. Rinne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rinnenkörper (5) aus gießfähigem Material geformt ist und mindestens eine
eingeformte Ausnehmung (14) aufweist.
3. Rinne nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufnahme des auskragenden Verankerungsteils (7) ein Leerrohr (6) eingeformt
ist.
4. Rinne nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Leerrohr (6) aus Kunststoff besteht.
5. Rinne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß pro laufenden Meter Länge der Entwässerungsrinne (1) mindestens zwei Ausnehmungen
(14) zum Einsetzen von Verankerungsteilen (7;15;19,20) vorgesehen sind.
6. Rinne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (14) zum Einsetzen mindestens eines stabförmigen Verankerungsteils
(7;15;19,20) ausgebildet ist.
7. Rinne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verankerungsteil (15;19,20) einen die Einstecktiefe in der durchgehenden
Ausnehmung (14) bestimmenden Anschlag (16;21,22) aufweist.
8. Rinne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verankerungsteil (15;19,20) in der durchgehenden Ausnehmung (14) arretierbar
ist.
9. Rinne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verankerungsteil (15;19,20) auf seinem stabförmigen Einschubabschnitt mit
formschlüssigen Arretierungselementen (18;25,26) versehen ist.
10. Rinne nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Einschubabschnitt mit einer Kunststoffhülse (17;23,24) umschlossen ist,
welche an ihrer Außenseite elastische Arretierzähne (18;25,26) aufweist.