(19)
(11) EP 0 344 471 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.12.1989  Patentblatt  1989/49

(21) Anmeldenummer: 89107827.1

(22) Anmeldetag:  29.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D01H 1/244, B65H 54/74, D01H 7/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR IT LI

(30) Priorität: 28.05.1988 DE 3818194

(71) Anmelder:
  • ASEA BROWN BOVERI AG
    CH-5401 Baden (CH)
  • Zinser Textilmaschinen GmbH
    D-73061 Ebersbach/Fils (DE)

(72) Erfinder:
  • Fetzer, Gustav
    D-7344 Gingen (DE)
  • Seiffert, Harry E.
    CH-5400 Baden (CH)

(74) Vertreter: Wilhelm & Dauster Patentanwälte European Patent Attorneys 
Hospitalstrasse 8
70174 Stuttgart
70174 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Spindel mit elektromotorischem Einzelantrieb für eine Spinnmaschine


    (57) Bei einer Spindel mit elektromotorischem Einzelantrieb für eine Spinnereimaschine wird vorgesehen, daß das Lagergehäuse, das einen drehfest mit einem Rotor verbundenen Schaft aufnimmt, den Stator trägt und über ein Dämpfungselement an einer Spindelbank befestigt ist, das über einen Teil seiner axialen Höhe mit ei­ner topfartigen Aussparung eingefaßt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Spindel mit elektromotorischem Ein­zelantrieb für eine Spinnmaschine, die einen in einem Lagerge­häuse gelagerten Schaft aufweist, der drehfest mit einem Rotor verbunden ist, dessen zugehöriger Stator drehfest mit dem in der Spindelbank gehaltenen Lagergehäuse verbunden ist.

    [0002] Derartige Spindeln werden insbesondere bei Ringspinnmaschinen oder Ringzwirnmaschinen eingesetzt und sollten vorzugsweise mit hohen Drehzahlen laufen.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spindel der ein­gangs genannten Art so auszubilden, daß einerseits eine ge­dämpfte Anbringung an einer Spindelbank möglich ist, während andererseits ein kleiner und weitgehend konstanter Luftspalt zwischen Stator und Rotor vorgesehen werden kann.

    [0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Stator auf einer Platte angebracht ist, die an dem Lagergehäuse befestigt ist und die über ein gummielastisches Dämpfungselement mit einer das Lagergehäuse mit Abstand umgebenden, an der Spindelbank be­festigbaren Hülse abgestützt ist, wobei das ringförmige Dämp­fungselement mit einer topfartigen Aussparung der Platte und/­oder der Hülse über einen Teil der axialen Höhe eingefaßt ist.-

    [0005] Bei dieser Ausbildung werden alle Bewegungen (mit Ausnahme na­türlich der Rotationsbewegung) des Spindelschaftes mit auf den Stator übertragen, der damit in das Schwingungssystem inte­griert ist. Die Statormasse dient damit als rückstellendes Ele­ment. Da das gummielastische Element normalerweise unterschied­liche Federsteifigkeiten bei Druck-Zugbelastungen und bei Scherbelastungen oder Kippbelastungen aufweist, ist es durch die topfartige Aussparung teilweise eingefaßt, so daß ein Aus­gleich und eine Vergleichmäßigung der Federsteifigkeiten in axialer und radialer Richtung erhalten werden kann. Die Abmes­sung der topfartigen Aussparung läßt sich durch Versuche ermit­teln.

    [0006] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung des in der Zeichnung dargestell­ten Ausführungsbeispiels.

    Fig. 1 zeigt einen in zwei Ebenen verlaufenden axialen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Spindel,

    Fig. 2 einen Teilschnitt in vergrößertem Maß durch einen Teil der Spindel und

    Fig. 3 ein Koordinatensystem zum Veranschaulichen der Bewegungsmöglichkeiten.



    [0007] Der Stator (15) der Spindel besitzt ein Blechpaket aus Blechen mit im wesentlichen quadratischer Grundfläche. In den etwas ausgesparten und profilierten Ecken sind Säulen (17) angeord­net, die das Blechpaket halten. Die linke Hälfte der Fig. 1 ist in einer Ebene lotrecht zu einer Seitenkante geschnitten. Die rechte Hälfte der Fig. 1 ist in einer Diagonalebene bezüglich der quadratischen Grundfläche geschnitten.

    [0008] Die Spindel (10) weist ein Lagergehäuse (12) auf, in welchem ein Schaft (13) gelagert ist. Der Schaft (13) besteht aus einem in das Lagergehäuse (12) eingesteckten und dort mit einem nicht dargestellten Halslager und einem in Fig. 2 angedeuteten Fußla­ ger (29) gelagert ist. An diesem Teil (23) ist ein Teil (24) befestigt, der glockenförmig das obere Ende des Lagergehäuses (12) umgreift und der dort mit einem Rotor (14) versehen ist. Der Rotor (14) ist in üblicher Weise aufgebaut, d.h. er besitzt ein Blechpaket, in Nuten verlaufende Stäbe und Kurzschlußringe.

    [0009] Dem Rotor (14) ist der bereits erwähnte Stator (15) zugeordnet, der aus dem bereits erwähnten, eine annähernd quadratische Grundfläche aufweisenden Blechpaket (16) und einer Wicklung (30) gebildet ist. Das Blechpaket (16) ist an den vier Ecken mittels der angegossenen Säulen (17) zusammengehalten. Die Säu­len (17) sind an einer Platte (18) befestigt, die mit einem Kragen drehfest mit dem Lagergehäuse verbunden ist. Die Säulen (17) sind mit einer Zentrierprofilierung (31) versehen, der ei­ne entsprechende Gegenprofilierung der Platte (18) zugeordnet ist. Die Säulen (17) sind mittels Schrauben (25) an der Platte (18) befestigt, die die Platte (18) durchdringen und in die Stirnenden der Säulen (17) eingeschraubt sind.

    [0010] Zwischen der Platte (18) und dem Blechpaket (16) ist eine Hülse (26) angeordnet. An dem oberen Ende der Säulen (17) ist mittels Nieten (28) eine den in diesem Bereich befindlichen Teil der Wicklung (30) überdeckende Schutzkappe (27) befestigt.

    [0011] Die Platte (18) ist über ein gummielastisches, ringförmiges Dämpfungselement (19) mit einem Flansch einer Hülse (20) ver­bunden, die die Spindelbank (11) durchdringt und die an der Spindelbank (11) mittels einer aufgeschraubten Mutter (22) be­festigt ist. Die Hülse (20) umgibt das Lagergehäuse (12) mit Abstand.

    [0012] Wie aus Fig. 2 deutlicher zu sehen ist, ist die Platte (18) mit einer ebenfalls ringförmigen, topfförmigen Aussparung versehen, durch welche das gummielastische Dämpfungselement (19) sowohl an seinem inneren Durchmesser als auch an seinem äußeren Durch­messer über einen Teil seiner axialen Höhe eingefaßt ist.

    [0013] Die Bewegungen des Schaftes (13) werden auf das Lagergehäuse (12) und den Stator (15) übertragen. Dadurch ist es möglich, den Luftspalt zwischen dem Rotor (14) und dem Stator (15) recht klein und weitgehend konstant zu halten, so daß sich ein hoher Wirkungsgrad ergibt. Die übertragenen Bewegungen (Δz, Δx, Δy) sowie auch die Kippbewegungen (α und ß) sind in dem Koordina­tenkreuz der Fig. 3 dargestellt. Durch die topfartige Ausspa­rung (21), die das Dämpfungselement (19) über einen Teil seiner axialen Höhe einfaßt, ist es möglich, die bei Scherbewegungen, Kippbewegungen und Zug-Druckbewegungen auftretenden Federstei­figkeiten wenigstens annähernd auf gleiche Werte zu bringen.


    Ansprüche

    1. Spindel mit elektromotorischem Einzelantrieb für eine Spinnereimaschine, die einen in einem Lagergehäuse gelagerten Schaft aufweist, der drehfest mit einem Rotor verbunden ist, dessen zugehöriger Stator drehfest mit dem in der Spindelbank gehaltenen Lagergehäuse verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Stator (15) auf einer Platte (18) angeordnet ist, die an dem Lagergehäuse (12) befestigt ist und die über ein gummi­elastisches Dämpfungselement (19) mit einer das Lagergehäuse (12) mit Abstand umgebenden, an der Spindelbank (11) befestig­baren Hülse (20) abgestützt ist, wobei das ringförmige Dämp­fungselement (19) mit einer topfartigen Aussparung (21) der Platte (18) und/oder der Hülse (20) über einen Teil der axialen Höhe eingefaßt ist.
     
    2. Spindel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Dämpfungselement (19) bis maximal zur Hälfte seiner axialen Höhe eingefaßt ist.
     
    3. Spindel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Dämpfungselement (19) an die Platte (18) und an die Hülse (20) anvulkanisiert ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht