[0001] Ampulle zur Aufnahme einer in ein Applikationsgerät, vorzugsweise eine Injektionsspritze,
zu übernehmenden Dosis eines flüssigen Mittels, an deren Ampullengefäß ein zum Einführen
des beispielsweise konischen Kopfes des Applikationsgerätes geeigneter Ampullenhals
mit Sollbruchstelle und Handhabe zum Öffnen vorgesehen ist.
[0002] Ampullen dieser Art sind bisher meist aus Glas hergestellt, wobei der Ampullenhals
nach dem Füllen der Ampulle an seinem freien Ende zum dichten Verschließen zugeschmolzen
ist. Zum Öffnen einer solchen Ampulle hat der Benutzer die Wand des Ampullenhalses
an geeigneter Stelle mit einer Ampullensäge vorzuritzen und den zugeschmolzenen Abschnitt
des Ampullenhalses abzubrechen, um eine auf den Kopf eines Applikationsgerätes, beispielsweise
den Aufnahmekonus für die Injektionsnadel einer Injektionsspritze gesetzte Aufzieh-Kanüle
in den geöffneten Ampullenhals einführen und den Ampulleninhalt in das Applikationsgerät
übernehmen, beispielsweise in die Injektionsspritze aufziehen zu können.
[0003] Es sind auch bereits Glasampullen bekannt, bei denen eine Sollbruchstelle durch Anritzen
der Wand des Ampullenhalses vorgebildet und durch einen Markierungsstreifen gesichert
ist. Bei anderen bekannten Glasampullen ist eine Sollbruchstelle am Ampullenhals
dadurch gebildet, daß ein ringförmiger Wandbereich des Ampullenhalses durch spezielle
Wärmebehandlung mit inneren Spannungen im Glas versehen ist. Bei diesen bekannten
Glasampullen mit Sollbruchstelle am Ampullenhals entfällt das Vorritzen durch den
Benutzer. Es ist lediglich der durch Zuschmelzen verschlossene Teil des Ampullenhalses
abzubrechen, wobei dieser Teil des Ampullenhalses als Handhabe dient. Bei allen bekannten
Glasampullen tritt die Erscheinung auf, daß beim Abbrechen eines Teiles des Ampullenhalses
Glaspartikelchen in den Ampulleninhalt gelangen. Bei Glasampullen mit Sollbruchstelle
kann außerdem ein ungewolltes Abbrechen des Ampullenhalses an der Sollbruchstelle
durch irgendwelche äußere Einflüsse eintreten, so daß die Ampulle ungewollt geöffnet
und der Ampulleninhalt unbrauchbar wird. Glasampullen haben ferner den Mangel, daß
der Kopf des Applikationsgerätes bzw. der Aufnahmekonus der Injektionsspritze nicht
festen Halt in dem am Ampullengefäß verbliebenen Teil des Ampullenhalses findet.
Das Übernehmen des Ampulleninhaltes in das Applikationsgerät, also das Aufziehen des
Inhaltes auf die Injektionsspritze, erfordert deshalb besondere Geschicklichkeit
und kann vielfach nur mittels der vorher aufgesetzten Injektionsnadel bzw. Kanüle
erfolgen. Letzteres ist besonders zeitaufwendig und kann die Sterilität der Injektionsnadel
beeinträchtigen.
Es ist deshalb auch bereits beispielsweise aus DE-AS 19 66 623 bekannt, Spritzen für
Einmalgebrauch vorzusehen, bei denen der Spritzenzylinder mit Aufnahmekonus für eine
Kanüle in Art einer Ampulle aus Kunststoff hergestellt und an dem dem Ampullenhals
entgegengesetzten Ende mit dem Kolben der Spritze verschlossen ist. Der Ampullenhals
weist dabei eine Sollbruchstelle auf, um den geschlossenen Teil an definierter Stelle
abbrechen und den verbleibenden Teil als Aufnahmekonus für die Kanüle benutzen zu
können. Derartige Spritzen für Einmalgebrauch sind aufwendig, da der Spritzenzylinder
und der in ihm geführte Kolben zum sicheren Auspressen der Flüssigkeit gute gegenseitige
Führung und Dichtigkeit aufweisen müssen, aber nach dem Gebrauch verloren gehen. Im
übrigen ist für viele Mittel die Abdichtung der als Ampulle benutzten Spritze mittels
des Kolbens nicht ausreichend, selbst wenn die als Einmalgebrauchsspritze ausgebildete
Ampulle eine zusätzliche sterile Verpackung erhält.
[0004] Es sind auch bereits Dosisbehälter aus Kunststoff bekannt, beispielsweise aus US-PS
4 643 309, deren Behälterhals konisch ausgebildet ist, um nach Entfernen einer Verschlußkappe
den konischen Kopf einer Injektionsspritze einführen zu können. Es fehlen aber jegliche
Einrichtungen zum Einlassen von Luft, so daß beim Überführen des Behälterinhaltes
in die Injektionsspritze entweder der Sitz deren Kopfes im Behälterhals gelockert
oder die Behälterwand zusammen gedrückt werden muß. Beides erschwert die Überführung
des Behälterinhaltes und macht die Tätigkeit des Benutzers bei der Überführung unsicher.
[0005] Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, Ampullen, die zur Aufnahme von in Applikationsgeräte,
beispielsweise Injektionsspritzen zu übernehmenden flüssigen Mitteln dienen, dahingehend
wesentlich zu verbessern, daß die Übernahme des Ampulleninhalts in das Applikationsgerät,
beispielsweise das Aufziehen des Ampulleninhaltes auf eine Injektionsspritze wesentlich
erleichtert und sicherer wird.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Ampullenhals aus elastisch
dehnbarem Material besteht, und als Einsteck- und Haltering für den zum Anbringen
des eigentlichen Applikators (Injektionsnadel) ausgebildeten, vorzugsweise konischen
Kopf des Applikationsgerätes ausgebildet und daß eine in das Innere der Ampulle führende
Belüftungseinrichtung vorgesehen ist.
[0007] Durch die Erfindung wird erreicht, daß die Ampulle mit ihrem Ampullenhals sicher
und für die Übernahme des Ampulleninhalts ausreichend fest und - abgesehen von dem
Lufteinlaß - dicht mit dem jeweiligen Applikationsgerät zusammengesteckt werden kann.
Der Benutzer muß jetzt nicht mehr die Ampulle während der Übernahme des Ampulleninhalts
in das Applikationsgerät festhalten, kann vielmehr das Applikationsgerät sicher in
den geöffneten Ampullenhals stecken. und das Applikationsgerät, beispielsweise eine
Injektionsspritze,mit der einen Hand festhalten und mit der anderen Hand zum Aufziehen
des Ampulleninhalts betätigen. Die elastisch dehnbare Ausbildung des Ampullenhalses
stellt keine wesentliche Erhöhung des Aufwandes dar, insbesondere nicht, wenn die
gesamte Ampulle einstückig aus elastisch dehnbarem Material, beispielsweise Kunststoff
wie Polypropylen besteht.
[0008] In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung trägt der Ampullenhals an seinem freien
Ende ein Verschlußstück, das über eine ringförmige Sollbruchstelle einstückig mit
dem Mündungsrandbereich des Impulshalses verbunden ist, wobei der eigentliche Mündungsrand
des Ampullenhalses als trichterförmige Einführung für den Kopf bzw. Konus des Applikationsgerätes
ausgebildet ist. Dabei kann bevorzugt der eigentliche Mündungsrand des Impullenhalses
zur Bildung der trichterförmigen Einführung mit einer abgerundeten Wölbung ausgebildet
sein. Das Verschlußstück kann in dieser Ausführungsform der Erfindung einen im wesentlichen
scheibenförmig ausgebildeten und innerhalb des Mündungsrandbereiches angeordneten
Teil aufweisen, wobei die das Verschlußstück ringförmig umgebende Sollbruchstelle
um die trichterförmige Einführung vertieft gegenüber dem eigentlichen Mündungsrand
des Ampullenhalses angeordnet ist.
[0009] In dieser Ausführungsform der Erfindung läßt sich der Kopf des Applikationsgerätes,
beispielsweise der Aufnahmekonus einer Injektionsspritze, besonders sicher und einfach
nach dem Entfernen des Verschlußstückes in den Mündungsrandbereich des Ampullenhalses
einführen. Die beim Entfernen des Verschlußstückes verbleibenden Reste der Sollbruchstelle
gelangen auf die Außenfläche des Kopfes bzw. des Aufnahmekonus und werden dadurch
an die Umfangswand des Ampullenhalses angedrückt, so daß das Ablösen von Kunststoffteilchen
von diesen Resten der Sollbruchstelle unmöglich bzw. für die Übernahme des Ampulleninhaltes
in das Applikationsgerät unschädlich gemacht wird, weil an den Resten der Sollbruchstelle
haftende Partikel von der Umfangsfläche des Kopfes bzw. Aufnahmekonus radial auswärts
verdrängt und am Eindringen in den Innenraum der Ampulle gehindert werden.
[0010] Durch das Vorsehen einer Belüftungseinrichtung an der Ampulle, die beim Transport
der Ampulle geschlossen ist und bei Benutzung der Ampulle geschlossen ist und bei
Benutzung der Ampulle gleichzeitig mit dem Ampullenhals zu öffnen ist, wird sichergestellt,
daß beim Ansaugen des flüssigen Ampulleninhaltes durch das Applikationsgerät, beispielsweise
eine Injektionsspritze, Luft in den Ampullenbehälter einströmt. Dadurch wird die
Bildung eines Vakuums innerhalb des Ampullenbehälters vermieden, das sich dem Aufsaugen
des flüssigen Ampulleninhalts durch das Applikationsgerät widersetzen würde. Zur Bildung
der Belüftungseinrichtung kann der Ampullenhals auf seiner Innenseite eine Belüftungsrinne
aufweisen, die sich im wesentlichen axial zum Ampullenhals erstrecken kann. Bevorzugt
wird jedoch zur Bildung der Belüftungseinrichtung neben dem Ampullenhals eine separate
Belüftungsöffnung vorzusehen sein. Diese Belüftungsöffnung kann in bevorzugter Ausführungsform
der Erfindung an einem sich parallel zum Ampullenhals erstreckenden Belüftungsröhrchen
gebildet sein, das eine zusammen mit dem Verschlußstück des Ampullenhalses abbrechbares
Verschlußelement aufweist. Um den Übertritt von Luft aus dem Belüftungsröhrchen
in den Ampullenhals und damit in das Applikationsgerät mit erhöhter Sicherheit zu
vermeiden, kann das Ampullenröhrchen gegenüber dem Ampullenhals nach dem Ampulleninneren
verlängert ausgebildet sein. Die neben dem Ampullenhals vorzusehende separate Belüftungsöffnung
kann auch eine verdünnte, durchstoßbare Wandstelle der Ampullenschulter sein. Es ist
auch möglich, getrennt und in Abstand von dem Ampullenhals ein Belüftungsröhrchen
in die Ampullenschulter oder einen sonstigen Wandteil der Ampulle einzuformen.
[0011] Die erfindungsgemäße Ampulle ist bevorzugt für die Verwendung in Verbindung mit herkömmlichen
Injektionsspritzen gedacht, die für Mehrfachgebrauch zum Ansaugen der zu applizierenden
Flüssigkeit und mit einem Aufnahmekonus zum Ansetzen einer Injektionsnadel ausgebildet
sind. Im Hinblick auf diese bevorzugte Verwendung wird erfindungsgemäß bevorzugt der
Ampullenhals mit größerer axialer Länge als der Aufnahmekonus herkömmlicher Injektionsspritzen
ausgebildet. Hierdurch ist gewährleistet, daß der in die Mündung des Ampullenhalses
eingedrückte Aufnahmekonus einer Injektionsspritze vom Ampullenhals formschlüssig
umgeben wird. Es wird dadurch erreicht, daß die gesamte in der Ampulle enthaltene
Flüssigkeitsmenge in die Injektionsspritze aufgesaugt werden kann.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ampulle ist das Ampullengefäß
zusammen mit dem Ampullenhals einstückig aus thermoplastischem Kunststoff, vorzugsweise
Polypropylen, gebildet und an seinem dem Ampullenhals entgegengesetzten Ende nach
dem Füllen dicht verschlossen. Die Ampulle kann in dieser Ausführungsform ähnlich
einem aus DE-PS 26 53 993 oder 19 65 761 bekannten Dosisbehälter ausgebildet sein.
Besonders vorteilhaft kann in dieser Ausführungsform das Ampullengefäß an seinem dem
Ampullenhals benachbarten Teil dickere Wandstärke als an seinem dem Ampullenhals entgegengesetzten
Teil aufweisen. Dadurch ist das Ampullengefäß an seinem dem Ampullenhals benachbarten
Teil deutlich weniger flexibel gestaltet als an dem dem Ampullenhals entgegengesetzten
Teil.Dies bietet den Vorteil, daß beim Anfassen der Ampulle an dem dem Ampullenhals
benachbarten Teil ein unerwünschtes Zusammendrücken und damit versehentliches Auspressen
von Ampulleninhalt vermieden und trotzdem die Ampulle fest gegriffen werden kann.
Andererseits ist an dem dem Ampullenhals entfernten Ende die Behälterwandung ausreichend
dünn und flexibel, daß sie nach dem Befüllen der Ampulle zusammengepreßt und verschweißt
werden kann.
[0013] Das Ampullengefäß kann mit zylindrischer Außenform und dem Ampullenhals entgegengesetztem
offenen Ende einstückig mit dem Ampullenhals und dessen Verschlußstück mit Handhabe
durch Spritzgießen hergestellt werden. Die zylindrische äußere Formgebung der Wand
des Ampullengefäßes bietet einerseits den Vorteil, daß jede Weiterverarbeitung, insbesondere
Bedrucken, und das Zuführen innerhalb der Füll- und Verschweißmaschine wesentlich
erleichtert ist. Zum anderen bietet die zylindrische Außenform den Vorteil, daß die
beim Verschweißen unvermeidliche Formaufweitung an der Schweißstelle merklich geringer
ist als an Ampullen, bei welchen von konischer Form des Ampullengefässes ausgegangen
wird. Die Herstellung von erfindungsgemäßen Ampullen mit zylindrischer Außenform des
Ampullengefäßes im Spritzgießverfahren mag zunächst schwierig erscheinen. Jedoch
kann hierzu das Ampullengefäß mit sich vom offenen Ende zum Ampullenhals hin leicht
konisch verjüngendem Innenraum und entsprechend mit konisch vom offenen Ende zum Ampullenhals
hin zunehmender Wandstärke hergestellt sein. Hierdurch wird einerseits das Entformen
der erfindungsgemäßen Ampulle bei der Herstellung durch Spritzgießen erheblich erleichtert
und andererseits eine erwünschte Wandausbildung des Ampullengefäßes mit geringerer
Flexibilität in dem dem Ampullenhals benachbarten Teil und größerer Flexibilität in
dem vom Ampullenhals entfernten Teil erreicht.
[0014] Bei einstückiger Ausbildung der erfindungsgemäßen Ampulle aus Kunststoff kann ferner
der Übergang vom Ampullengefäß zum Ampullenhals als Ampullenschulter ausgebildet sein,
in welcher Blindprägungen angebracht sind, beispielsweise für Angaben über Volumen
und Inhalt der jeweiligen Ampulle. Diese Blindprägung auf der Ampullenschulter fällt
beim Anfassen der Ampulle zum Öffnen und beim Ansetzen der Ampulle an ein Applikationsgerät
dem Benutzer zwangsläufig ins Blickfeld, so daß zusätzliche Sicherheit dafür gegeben
werden kann, daß eine Ampulle vor dem Öffnen und vor dem Ansetzen des Applikationsgerätes
auf richtigen Inhalt und richtige Menge kontrolliert wird. Die entleerte Ampulle kann
außerdem als Kontrollstück aufgehoben werden.
[0015] Alle weiteren Angaben wie Chargennummer, Herstellungsdatum, Verfalldatum, können,
am Tage der Befüllung der Ampullen, als Blindprägung durch die Preßbacken der Verschließmaschine
in die sich ergebende Schweißnaht eingeprägt werden.
[0016] Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Ampulle werden im folgenden anhand der Zeichnung
näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße gefüllte, gebrauchsfertige Ampulle in Seitenansicht;
Fig. 2 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ampulle vor dem Füllen in axialem
Schnitt;
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ampulle vor dem Füllen in
axialem Schnitt;
Fig. 4 den Bereich 4 der Figur 3 in vergrößerter Darstellung;
Fig. 5 den Bereich 5 der Figur 1 in Seitenansicht und vergrößerter Darstellung;
Fig. 6 den freien Endbereich des Ampullenhalses einer erfindungsgemäßen Ampulle in
axialem Teilschnitt;
Fig. 7 ein Schnitt nach der Linie 7-7 der Figur 3;
Fig. 8 eine axiale Draufsicht auf den Ampullenhals mit Verschlußstück;
Fig. 9 eine erfindungsgemäße Ampulle mit zum Aufziehen des Ampulleninhalts angesetzter
Injektionsspritze in perspektivischer Darstellung;
Fig. 10 den Bereich 10 der Figur 9 in vergrößertem Teilschnitt;
Fig. 11 ein axialer Teilschnitt einer Ampulle in bevorzugter Ausführungsform der Erfindung,
wobei der übrige Teil der Ampullenwandung im wesentlichen der Ausführungsform nach
Figur 3 entspricht;
Fig. 12 einen Schnitt nach der Linie A-A der Figur 11;
Fig. 13 eine Seitenansicht der Ampulle nach Figur 11 und 12 im Sinne des Pfeiles B
in Figur 11;
Fig. 14 eine Draufsicht auf die Ampulle nach Figur 11 bis 13 im Sinne des Pfeiles
C in Figur 13 und
Fig. 15 einen Teilschnitt durch eine abgewandelte Ausführung der Ampulle nach Figur
11 in gleicher Darstellungsweise wie Figur 11.
[0017] In den in der Zeichnung dargestellten Beispielen ist die Ampulle 10 einstückig aus
thermoplastischem Kunststoff, und zwar Polypropylen durch Spritzgießen, hergestellt.
Sie weist ein Ampullengefäß 11 auf, das über eine Ampullenschulter 12 in einen Ampullenhals
13 übergeht. An das freie Ende des Ampullenhalses 13 ist ein Verschlußstück 14 angeformt,
das durch Abdrehen unter gleichzeitigem Abbrechen und Abreißen entfernbar ist. An
dem vom Ampullenhals 13 entfernten Ende ist die Umfangswand des Ampullengefäßes
11 nach dem Füllen flach zusammengepreßt und an einer Verschlußnaht 15 dicht verschweißt.
[0018] Der Ampullenhals 13 ist aufgrund der Herstellung der gesamten Ampulle 10 aus Polypropylen
elastisch dehnbar und als Einsteck- und Haltering für den Kopf eines Applikationsgerätes,
beispielsweise den Aufnahmekonus 17, einer Injektionsspritze 16 ausgebildet, wobei
dieser konische Kopf bzw. Aufnahmekonus 17 zum Aufstecken des eigentlichen Applikators,
beispielsweise einer herkömmlichen Injektionsnadel, dient. Wie die Figuren 2, 3,
4, 6 und 8 zeigen, weist das Verschlußstück 14 einen scheibenförmigen Teil 18 und
einen Betätigungsteil 19 auf. Der scheibenförmige Teil 18 des Verschlußstückes 14
ist im Inneren des Mündungsrandbereiches 20 des Behälterhalses 13 angeordnet und
über eine den Umfang des scheibenförmigen Teiles 18 umgebende ringförmige Sollbruchstelle
21 mit dem Mündungsrandbereich 20 des Ampullenhalses 13 einstückig verbunden. Auf
diese Weise ist der Behälterhals 13 an seinem freien Ende durch den scheibenförmigen
Teil 18 des Verschlußstückes 14 und die Sollbruchstelle 21 dicht verschlossen. Durch
Abdrehen, Abbrechen und Abreißen des Verschlußstückes 13 wird die Sollbruchstelle
21 zerstört. Nach Entfernen des Verschlußstückes 14 liegt die Mündung des Ampullenhalses
13 frei. Es kann jetzt der Kopf eines Applikationsgerätes, beispielsweise der Aufnahmekonus
17 einer Injektionsspritze, 16 in das offene Ende des Ampullenhalses 13 eingesteckt
werden. Um das sichere zügige Einführen dieses Kopfes bzw. Aufnahmekonus 17 zu erleichtern,
ist der Mündungsrandbereich 20 des Ampullenhalses nach innen hin im wesentlichen trichterförmig
ausgebildet. Die in der Zeichnung gezeigten unterschiedlichen Ausführungsformen zeigen
Variationen in der Ausbildung dieser trichterförmigen Einführung. Im Beispiel der
Figur 2 ist der eigentliche Mündungsrand 22 des Ampullenhalses 13 gewölbt mit etwa
halbkreisförmigem Querschnitt ausgebildet. Im Beispiel der Figuren 3 und 4 ist der
eigentliche Mündungsrand 23 des Ampullenhalses 13 mit äußerer Abrundung und innerer
konischer Abschrägung ausgebildet, während im Beispiel der Figur 6 ein Mündungsrand
25 mit Wölbung vorgesehen ist, deren Krümmungsradius von außen nach innen größer wird,
so daß sich anstelle des im Beispiel der Figuren 3 und 4 vorgesehenen konischen Trichtereinlasses
ein gegenüber dem Beispiel der Figur 2 verstärkter gewölbter Trichtereinlaß ergibt.
Wie die Figuren 2 bis 6 zeigen, liegt die Sollbruchstelle 21 vertieft in dem Mündungsrandbereich
20 des Ampullenhalses 13, so daß der Kopf des Applikationsgerätes bzw. der Aufnahmekonus
17 einer Injektionsspritze 16 bereits in den eingentlichen Mündungsrand 22, 23, 25
des Ampullenhalses 13 eingeführt ist, bevor er die Reste der Sollbruchstelle 21 erreicht.
[0019] Wie die Figuren 2, 3, 4, 6 und 7 zeigen, ist im Inneren des Ampullenhalses 13 eine
sich axial erstreckende Belüftungsrinne 26 gebildet, die ein kreisbogenförmiges Profil
mit Tiefe 27 von beispielsweise 0,4 mm und Breite 28 von 1,0 mm haben kann. Dabei
kann der Innendurchmesser 29 des Behälterhalses 13 etwa 4 mm und der Außendurchmesser
30 etwa 6 mm betragen.
[0020] Wie die Figuren 3 bis 6 und 8 zeigen, kann der Betätigungsteil 19 des Verschlußstückes
14 etwa plattenförmig oder laschenförmig ausgebildet sein, um ein sicheres Erfassen
zum Abdrehen, Abbrechen und Abreißen des Verschlußstückes 14 zu gewährleisten. Zur
weiteren Verbesserung können auf dem Betätigungsteil 19 sich axial erstreckende Griffrippen
31 ausgebildet sein.
[0021] Wie die Figuren 2 und 3 zeigen, ist in den dargestellten Beispielen der Ampulle 10
das Ampullengefäß 11 zunächst an seinem dem Ampullenhals 13 entgegengesetzten Ende
offen, um es von diesem Ende her zu füllen. Die Umfangswand des Ampullengefäßes 11
hat in Nachbarschaft des Ampullenhalses 13 und der Ampullenschulter 12 größere Dicke
als an ihrem offenen Ende.
[0022] Im Beispiel der Figur 2 hat die Umfangswand des Ampullengehäuses 11 durchweg leicht
konische sich nach dem offenen Ende hin erweiternde Form und einen der Ampullenschulter
12 benachbarten Teil 32 größerer Dicke 33, beispielsweise von etwa 0,5 mm. In nachbarschaft
des offenen Endes ist ein Teil 34 der Umfangswand mit einer Dicke 35 von etwa 0,35
mm gebildet.
[0023] Im Beispiel der Figur 3 ist die Umfangswand des Ampullengefäßes 11 an ihrer Außenseite
zylindrisch ausgebildet und weist von der Ampullenschulter 12 her bis zum offenen
Ende hin abnehmende Wandstärke, und zwar eine der Ampullenschulter 12 benachbarte
Dicke 36, von beispielsweise 0,55 mm und eine Dicke 37 von beispielsweise 0,35 mm
am offenen Ende. Hierdurch verjüngt sich der im Ampullengefäß 11 vor dem Verschließen
gebildete Innenraum konisch vom offenen Ende zur Ampullenschulter 12 hin.
[0024] Wie die Figuren 9 und 10 zeigen, wird der Ampullenhals 13 beim Einstecken des konischen
Kopfes eines Applikationsgerätes, beispielsweise des Aufnahmekonus 17 einer Injektionsspritze
16 vom freien Ende her elastisch aufgeweitet, so daß sich der Ampullenhals 13 mit
seiner Innenfläche fest auf die Außenfläche des konischen Kopfes bzw. des Aufnahmekonus
17 setzt. Das Applikationsgerät, beispielsweise die Injektionsspritze 16 und die aufgesetzte
Ampulle 10 bilden dann eine fest zusammengehaltene Einheit, bei der das Aufziehen
des Ampulleninhalts auf das Applikationsgerät wesentlich erleichtert ist. Lediglich
die Belüftungsrinne 26 beläßt einen sich axial erstreckenden Kanal zwischen dem Aufnahmekonus
17 und der Innenfläche des Ampullenhalses 13 frei, um während des Absaugens des flüssigen
Ampulleninhalts Luft einzulassen.
[0025] Wie die Figuren 2 und 10 zeigen, hat der Ampullenhals 13 eine axiale Länge 38, die
etwas größer als die axiale Länge 39 des Kopfes des Applikationsgerätes bzw. des Aufnahmekonus
17 ist. Dadurch endet der Kopf bzw. der Aufnahmekonus in eingestecktem Zustand innerhalb
des Ampullenhalses 13, so daß - wie aus Figur 10 erkennbar - der gesamte flüssige
Inhalt der Ampulle 10 in das Applikationsgerät bzw. die Injektionsspritze 16 abgesaugt
werden kann.
[0026] Wie die Figuren 1 und 9 zeigen, sind im dargestellten Beispiel auf der Ampullenschulter
12 Blindprägungen 40 angebracht, die Aufschluß über Inhalt und Volumen der Ampulle
10 geben. Diese Blindprägungen 40 sind beim Öffnen der Ampulle 10 und beim Einführen
des Aufnahmekonus 17 unübersehbar. Sie sind auch unverwischbar und dadurch geeignet,
auch die entleerte Ampulle 10 evtl. noch als Beweisstück für verabreichte Medizin
u.dgl. aufzuheben.
[0027] Bei der in den Figuren 11 bis 14 gezeigten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist die Belüftungseinrichtung durch ein an den Ampullenhals 13′ einstückig angeformtes,
aber separates Belüftungsröhrchen 41 gebildet. Über den Behälterhals 13′ und das Belüftungsröhrchen
41 ist ein gemeinsames Verschlußstück 14′ geformt, so daß beim Abbrechen des Verschlußstückes
14′ gleichzeitig der Behälterhals 13′ und das Belüftungsröhrchen 41 geöffnet werden.
Wie Figur 11 zeigt, erstreckt sich das Belüftungsröhrchen 41 parallel zum Ampullenhals
13′ und mündet um eine Strecke 42 tiefer im Ampulleninneren als der Ampullenhals 13,
so daß die zwischen dem Ampullenhals 13 und dem Belüftungsröhrchen 41 gebildete Scheidewand
43 sich noch an der Mündung des Ampullenhalses 13 vorbei in das Ampulleninnere erstreckt.
Auf diese Weise wird der direkte Übertritt von Luft aus dem Belüftungsröhrchen 41
in den Ampullenhals 13′ und von da in das Applikationsgerät beim Aufziehen des Ampulleninhalts
verhindert.
[0028] Um den Übertritt von Luft mit noch größerer Sicherheit zu verhindern, kann in einer
abgewandelten Ausführung nach Figur 15 das an den Ampullenhals 13′ angeformte parallele
Belüftungsröhrchen 41′ sich auch über eine größere Strecke 42′ über den Ampullenhals
13′ hinaus in das Ampulleninnere erstrecken.
[0029] Wie Figur 12 zeigt, wird das Belüftungsröhrchen 41 bevorzugt mit wesentlich kleinerem
lichtem Querschnitt als der Ampullenhals 13′ ausgebildet. Beispielsweise kann der
Durchlaß des Ampullenhalses 13′ etwa doppelten Durchmesser 44 wie der entsprechende
Durchmesser 45 des Belüftungsröhrchens 41 haben.
[0030] Im übrigen kann die Ampulle nach den Figuren 11 bis 15 entsprechende Merkmale wie
die Ampulle nach den Figuren 1 bis 10 aufweisen. Insbesondere die Ampulle nach Figur
3. Dies gilt beispielsweise für das Verschlußstück 14′, das einen laschenartigen Betätigungsteil
19 mit Griffrippen 31 in entsprechender Weise wie in Figur 5 und 6 aufweisen kann.
[0031] Anstelle der dargestellten Beispiele kann auch vorgesehen sein, die Belüftungseinrichtung
völlig getrennt vom Behälterhals 13 an der Ampullenwand, vorzugsweise an der Ampullenschulter
12, vorzusehen. Beispielsweise könnte in Abstand vom Ampullenhals 13 eine leicht durchstoßbare
verdünnte Stelle ausgebildet sein. Dies könnte beispielsweise an einer in Figur 2
durch den Pfeil 46 angedeuteten Stelle sein. Es könnte auch an der Stelle 46 ein vom
Ampullenhals 13 völlig getrenntes Belüftungsröhrchen in die Ampullenschulter 12 eingeformt
sein und ein von dem Ampullenhals 13 getrenntes abbrechbares Verschlußstück tragen.
Bezugszeichenliste
[0032]
10 Ampulle
11 Ampullengefäß
12 Ampullenschulter
13, 13′ Ampullenhals
14, 14′ Verschlußstück
15 Verschlußnaht
16 Injektionsspritze
17 Aufnahmekonus
18 scheibenförmiger Teil
19 Betätigungsteil
20 Mündungsrandbereich
21 Sollbruchstelle
22 Mündungsrand
23 Mündungsrand
24
25 Mündungsrand
26 Belüftungsrinne
27 Tiefe
28 Breite
29 Innendurchmesser
30 Außendurchmesser
31 Griffrippen
32 benachbarter Teil der Schulter
33 Dicke
34 Teil der Umfangswand
35 Dicke
36 Dicke
37 Dicke
38 axiale Länge
39 axiale Länge
40 Blindprägung
41 Belüftungsröhrchen
42, 42′ Strecke
43 Scheidewand
44 Durchmesser
45 Durchmesser
46 Pfeil
1) Ampulle zur Aufnahme einer in ein Applikationsgerät, vorzugsweise Injektionsspritze,
zu übernehmenden Dosis eines flüssigen Mittels, an deren Ampullengefäß ein zum Einführen
des beispielsweise konischen Kopfes des Applikationsgerätes geeigneter Ampullenhals
mit Sollbruchstelle und Handhabe zum Öffnen vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Ampullenhals (13, 13′) als elastische dehnbarer Einsteck- und Haltering zum sicheren
Anbringen des Applikationsgeräte-Kopfes ausgebildet und eine in das Innere der Ampulle
(10) führende Belüftungseinrichtung (26, 41, 41′) vorgesehen ist.
2) Ampulle nach Anspruche 1, dadurch gekennzeichnet, das der Ampullenhals (13, 13′)
an seinem freien Ende ein Verschlußstück (14, 14′) trägt, das über eine ringförmige
Sollbruchstelle (21) einstückig mit dem Mündungsrandbereich (20) des Ampullenhalses
(13, 13′) verbunden ist, wobei der eigentliche Mündungsrand (22, 23) des Ampullenhalses
(13, 13′) als trichterförmige Einführung für den Kopf des Applikationsgerätes (Injektionsspritze
16) ausgebildet ist.
3) Ampulle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der eigentliche Mündungsrand
(23) des Ampullenhalses (13) zur Bildung der trichterförmigen Einführung mit einer
abgerundeten Wölbung ausgebildet ist.
4) Ampulle nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußstück
(14) im wesentlichen scheibenförmig ausgebildet und innerhalb des Mündungsrandbereiches
(20) angeordnet ist, wobei die das Verschlußstück (14) ringförmig umgebende Sollbruchstelle
(21) um die trichterförmige Einführung vertieft gegenüber dem eingentlichen Mündungsrand
(22, 23, 25) des Ampullenhalses angeordnet ist.
5) Ampulle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ampullenhals
(13) auf seiner Innenseite eine Belüftungsrinne (26) aufweist, die sich bevorzugt
im wesentlichen axial zum Ampullenhals (13) erstreckt.
6) Ampulle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß neben dem
Ampullenhals (13, 13′) eine separate Belüftungsöffnung vorgesehen ist.
7) Ampulle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Belüftungsöffnung an einem
sich parallel zum Ampullenhals (13′) erstreckenden Belüftungsröhrchen (41, 41′) gebildet
ist, das eine zusammen mit dem Verschlußstück (14) des Ampullenhalses abbrechbares
Verschlußelement aufweist.
8) Ampulle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Belüftungsröhrchen (41′)
gegenüber dem Ampullenhals (13′) nach dem Ampulleninneren verlängert ausgebildet ist.
9) Ampulle nach Anspruch 1 bevorzugt für Verwendung in Verbindung mit herkömmlichen
Injektionsspritzen, die für Mehrfachgebrauch zum Ansaugen der zu applizierenden Flüssigkeit
und mit einem Aufnahmekonus zum Ansetzen einer Injektionsnadel als Kopf des Applikationsgerätes
ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Ampullenhals (13, 13′) mit größerer
axialer Länge (38) als der Aufnahmekonus (17) herkömmlicher Injektionsspritzen (16)
ausgebildet ist.
10) Ampulle nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Ampullengefäß
(11) zusammen mit dem Ampullenhals (13, 13′) und ggf. den Belüftungsröhrchen (41,
41′) einstückig aus thermoplastischem Kunststoff, vorzugsweise Polypropylen, besteht
und an seinem dem Ampullenhals (13, 13′) entgegengesetzten Ende nach dem Füllen dicht
verschlossen ist.
11) Ampulle nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Ampullengefäß (11) an
seinem dem Ampullenhals benachbarten Teil (32) dickere Wandstärke als an seinem dem
Ampullenhals entgegengesetzten Teil (34) aufweist.
12) Ampulle nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Ampullengefäß
(11) an seinem dem Ampullenhals entgegengesetzten Ende nach dem Füllen in Art einer
Tube flach zusammengedrückt und in einer sich quer erstreckenden Naht (15) dicht verschweißt
ist.
13) Ampulle nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Ampullengefäß
(11) mit zylindrischer Außenform und dem Ampullenhals (13, 13′) entgegengesetztem
offenen Ende einstückig mit dem Ampullenhals (13, 13′) ggf. dem Belüftungsröhrchen
(41, 41′) und deren Verschlußstück (14, 14′) mit Handhabe (19) durch Spritzgießen
hergestellt ist.
14) Ampulle nach Anspurch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Ampullengefäß (11) mit
sich vom offenen Ende zum Ampullenhals licht konisch verjüngendem Innenraum und entsprechend
mit kontinuierlich vom offenen Ende zum Ampullenhals hin zunehmender Wandstärke hergestellt
ist.
15) Ampulle nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichent, d-aß als Übergang
vom Ampullengefäß (11) zum Ampullenhals (13, 13′) eine Ampullenschulter (12) gebildet
ist, in welcher Blindprägungen (40) angebracht sind, beispielsweise für Angaben über
Volumen und Inhalt der jeweiligen Ampulle (10).