[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Rohrwendel nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 6. Ein derartiges Verfahren und eine derartige Vorrichtung sind aus
der US-PS 2 505 623 bekannt. Mit dem bekannten Verfahren und der zugehörigen Vorrichtung
lassen sich Rohrwendeln mit leichter Krümmung und/oder mäßigen Qualitätsanforderungen
herstellen, während das bekannte Verfahren für darüber hinausgehende Anforderungen
versagt.
[0002] Rohrwendeln werden in der Praxis allerdings vielfach für Aufgaben eingesetzt, die
stärkere Verformungen und dabei eine hohe Qualität hinsichtlich der Maßhaltigkeit
wie auch hinsichtlich der Materialstruktur erfordern, etwa als Exzenterschnecken für
Exzenterschneckenpumpen, als Antriebselemente für Brunnenbohrgeräte, als Schraubenpumpen-
und -motorenelemente. So sind Exzenterschnecken bisher, soweit sie nicht aus Vollmaterial
gedreht oder gewirbelt worden sind, aus sehr kompliziert zu formenden Blechhalbschalen
zusammengeschweißt oder aber durch wiederholtes Einpressen und Rückziehen eines Rohrs
in ein konisches Gesenk mit nachgiebig gelagerten Gesenkteilen geformt worden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, von einem Dornbiegeverfahren der eingangs betrachteten
Art ausgehend, die Herstellung von Rohrwendeln hoher Qualität und beliebiger Stei
gung in einem fortlaufenden Verfahren zu ermöglichen und dabei die Arbeitsgeschwindigkeit
und die praktischen Erfahrungen zu nutzen, wie sie in der Praxis bei der Herstellung
von Rohrbögen gegeben sind. Aufgabe der Erfindung ist es weiterhin, eine Vorrichtung
zur Durchführung eines solchen Verfahrens zu schaffen.
[0004] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe in einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Der erfindungsgemäßen Lösung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß ein Arbeitsverfahren
der sich nach dem Stand der Technik ergebenden Art, wie es auch dem grundsätzlich
ähnlichen Verfahren zur Herstellung von Rohrbögen zugrundeliegt, deshalb in der Regel
nicht zu brauchbaren Ergebnissen führt, weil das Rohr bei der Umformung zur Wendel
neben der Axialbewegung eine Drehbewegung ausführen muß, wenn nicht Torsionen oder
unregelmäßige Fließvorgänge aufgenommen werden, die die Qualität des Produkts beeinträchtigen.
Erst dadurch, daß der zugeführte Rohrabschnitt bereits eine Drehbewegung gegenüber
dem Dorn in Wendelrichtung ausführt, läßt sich eine Wendel mit der Fertigungsqualität
erzielen, wie man dies bei Rohrbögen kennt, die etwa nach dem Rohrbiegeverfahren hergestellt
worden sind.
[0005] Die Drehbewegung des Rohres kann eine Freibewegung sein, indem der Dorn gegenüber
der Preßeinrichtung und/oder die Drückeinrichtung bzw. deren am Rohr zur Anlage kommenden
Teile drehbeweglich gelagert werden. Es kann aber auch eine Zwangsbewegung des Dorns
und/oder des Rohres vorgegeben werden, wobei eine Kopplung zwischen der Vorschubbewegung
und der Drehbewegung hergestellt wird.
[0006] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird weiterhin mit einer Vorrichtung nach dem Anspruch
7 gelöst. Die Vorrichtung realisiert auf der gerätetechnischen Seite das, was das
Verfahren vorsieht, wobei auf der einen Seite der Aufweitdorn und auf der anderen
Seite der Preßbär in Beziehung zueinandergesetzt werden, um die gewünschte Drehbewegbarkeit
zu erlangen. Dabei reicht es natürlich aus, wenn das für den Andruck des rückwärtigen
Rohrendes vorzusehende Lager drehbeweglich ist, während der Preßbär im übrigen in
seiner Beweglichkeit auf eine Reinaxialbewegung beschränkt sein kann.
[0007] Mit diesem Verfahren und dieser Vorrichtung stellt sich beispielsweise eine Rohrwendelherstellung
für Exzenterpumpen verblüffend einfach dar. Ein gerader Rohrabschnitt, der aus einem
nahtlosen oder geschweißten Rohrabschnitt bestehen kann, wird kalt oder auch auf
eine Verformungstemperatur aufgewärmt über einen in der vorgegebenen Geometrie schraubenförmig
gewendelten Dorn gedrückt und verläßt diesen Dorn mit präzisen Oberflächenabmessungen
sowie einer perfekten Innen- und Oberflächenstruktur. Das Erwärmen des Rohrabschnitts
kann vorteilhaft in der Form erfolgen, wie sie beim Biegen von Rohrabschnitten sich
bereits bewährt hat, d.h., durch Aufheizen mittels Brennerflammen aus einer Ringdüse,
die das Rohr dort erwärmt, wo es gerade den Dorn passiert, oder durch eine induktive
Aufheizung in eben diesem Bereich.
[0008] Es hat sich gezeigt, daß durch die Formgebung vom Dorn aus eine Präzision erreicht
wird, die regelmäßig keinerlei Kontrolle oder Hilfseingriffe verlangt und auch Nachbearbeitungen
überflüssig macht.
[0009] Mehrere Ausführungsbeispiele zum Gegenstand der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und werden nachfolgend näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß der Erfindung,
Fig. 2 Detail II aus Fig. 1 in vergrößerter schnittbildlicher Darstellung,
Fig. 3 Aufweitdorn gemäß der Erfindung in Schrägansicht,
Fig. 4 Seitenansicht des Aufweitdorns gemäß Fig. 3,
Fig. 5 Ansicht des Dorns nach Fig. 4 gemäß Schnittlinie V-V,
Fig. 6 axiale Ansicht einer Rohrwendel, hergestellt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren,
Fig. 7 Schrägansicht der Rohrwendel nach Fig. 6,
Fig. 8 Axialansicht einer weiteren Rohrwendel mit zu einer Ovalform geändertem Querschnitt,
Fig. 9 Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß der Erfindung (teilweise schnittbildlich)
während des Pressens von Rohrabschnitten zu einer Rohrwendel,
Fig. 10 vergrößertes Detail X aus Fig. 9, nämlich Werkzeug mit Rohr bzw. Rohrwendel,
Fig. 11 Schnitt nach Linie XI-XI in Fig. 10,
Fig. 12 Schnitt entsprechend Fig. 10 durch das Werkzeug, jedoch ohne Rohr bzw. Rohrwendel,
Fig. 13 Schnitt nach Linie XIII-XIII in Fig. 12,
Fig. 14 Längsschnitt durch ein Werkzeug gemäß einer zweiten Ausführungsform und
Fig. 15 Schnitt nach Linie XV-XV in Fig. 14.
[0010] Die in Fig. 1 insgesamt mit 1 bezeichnete Vorrichtung zur Verformung von Rohren weist
in der grundsätzlich von Pressen zur Herstellung von Rohrbögen bekannten Art ein Pressengestell
2 mit verschiedenen Einrichtungen zum Justieren und zur Auflagerung von Werkzeugen
auf, wobei ein Preßbär 3 längs eines durch den Preßbären 3 hindurchgeführten und im
Gestell verankerten Schafts 4 in Richtung auf einen Dorn 5 hin mit Pressenkräften
bis zu einer Größenordnung von etwa 1000 Tonnen vorfahrbar ist. Der Preßbär 3 drückt
gegen eine Stirnfläche eines Rohrabschnitts 6 (oder auch mehrerer hintereinander auf
dem Schaft 4 aufgereihter Rohrabschnitte), um diesen über den Dorn 5 hinwegzubewegen.
[0011] Der Dorn 5 weist eine komplexe Form auf, die grundsätzlich zu einem Aufweiten des
Rohrs und zu einer schraubenförmigen Formgebung führt, wobei gleichzeitig auch durch
die Gestalt des Dorns Einfluß genommen werden kann auf das Fließen des Materials in
Umfangsrichtung und damit auf die Wandstärkenverteilung in der Rohrwandung. Durch
die Gestaltung des Dornes, die zu einer Überschneidung von Verformungen im Sinne einer
Aufweitung, einer schraubenförmigen Krümmung und einer Wandstärkenveränderung führen,
vermag der Fachmann ein Präzisionswerkzeug zu schaffen, welches ein ebenmäßig gewendeltes
Rohr erzeugt, und zwar in einem einzigen Arbeitsgang.
[0012] Die Verformung des Rohres kann in einfachen Fällen, etwa bei dünnwandigen Rohren
oder leicht verformbarem Material, in kaltem Zustand erfolgen. Regelmäßig werden Rohre
höherer Festigkeit oder größerer Wandstärke jedoch warm verformt, wozu im vorliegenden
Fall eine Induktionsspule 7 um den Dorn 5 herum vorgesehen ist, die das Rohr 6 jeweils
beim Durchlauf durch den Verformungsbereich erwärmt.
[0013] Das Rohr, welches sich innenseitig der gewendelten Form des Aufweitdorns 5 anpaßt,
führt endseitig neben der Vorschubbewegung auch eine Drehbewegung aus. Zweckmäßig
wird vorgesehen, daß sich auch das zugeführte Rohr 6 gegenüber dem Schaft 4 dreht,
damit das Rohr nicht bei der Formgebung auch noch Torsionsverformungen unterliegt.
Wie aus der vergrößerten Schnittdarstellung gemäß Fig. 2 ersichtlich ist, umschließt
der Preßbär 3 den Schaft 4. Diese üblicherweise zueinander nicht drehbeweglichen,
sondern nur axial verschieblichen Pressenteile sorgen dafür, daß das Rohr 6 längs
des Schaftes 4 gehalten und durch den Preßbären 3 verschoben werden können. Die Drehbeweglichkeit
des Rohres 6 wird dadurch geschaffen, daß dem Preßbären 3 ein Drehlager 8 vorgeschaltet
ist, das mit einem kugelgelagerten Druckring 9 gegen eine Endfläche des Rohres 6 andrückt.
Gleichzeitig wird das Rohr 6 durch einen Ringbund 10 mit einer konischen Innenfläche
11 zentriert.
[0014] Aus Fig. 3 ist zunächst in Schrägansicht erkennbar, daß der Dorn 5 sich in Längsrichtung
in verschiedene Abschnitte gliedern läßt. Zunächst ist ein Abschnitt geringeren Durchmessers
dazu bestimmt, die Verbindung mit dem Schaft 4 herzustellen und außenseitig eine Längsführung
gegenüber dem zu verformenden Rohr zu erzielen. An eine solche Führungszone 12 des
Dorns 5 schließt sich eine vergleichsweise kurze Aufweitzone 13 an, in der ein über
den Dorn gedrücktes Rohr den größten Teil seiner Verformung erfährt, wobei erörterungsgemäß
nicht nur ein Aufweiten, sondern sich auch ein wendelförmiges Krümmen und auch eine
Material-Fließbewegung in Umfangsrichtung zur Beeinflussung der Wandstärke gleichzeitig
überschneiden können. An die Aufweitzone 13 schließt sich eine Kalibrierzone 14 an,
in der der Dorn bei im wesentlichen konstantem Querschnitt und konstanter Wendelkrümmung
eine Feinjustierung und Kalibrierung des Rohres vornimmt und dabei auch auf die Aufweitzone
13 rückwirkend eine Ausrichtung des Rohres während des Aufweitvorganges vornimmt.
Die Fig. 4 und 5 verdeutlichen die vorbeschriebenen Zonen in der Seitenansicht bzw.
Axialansicht. Wie die Fig. 4 und 5 zeigen, ist dem Dorn eine Längsachse zuzuordnen,
die zunächst, in der Führungszone 12 eine Zylinderachse darstellt, in der Kali brierzone
14 als Schraubenachse weiterläuft. Diese mit 15 bezeichnete Achse verläuft im vorliegenden
Ausführungsbeispiel stets innerhalb des Dorns.
[0015] Aus Fig. 6 wird ersichtlich, daß ein mit einem solchen Dorn 5 hergestelltes Rohr
eine außenseitige Kreiskontur aufweist, die etwa bei Exzenterpumpen einem passenden
Innenzylinder zuzuordnen ist, und daß die hergestellte Rohrwendel ein auch bei langen
Bauformen präzise geformtes freies Lumen 17 innerhalb des Rohrquerschnitts als Kreis
um die Achse 15 herum zeigt.
[0016] Es versteht sich, daß nach dem gleichen Verfahren und mit der gleichen Vorrichtung
auch ein sehr viel stärker gewendeltes Rohr gefertigt werden kann, bei dem dann ein
freies Lumen außerhalb des Rohrquerschnitts bei axialer Ansicht zu erkennen ist. Es
versteht sich weiterhin, daß derartige Rohrwendeln keineswegs von der Herstellungsseite
auf einen kreisförmigen Rohrquerschnitt eingeengt werden müssen. Ohne weiteres lassen
sich gewendelte Rohre mit Dreieck-, Rechteck- oder Polygonquerschnitt oder mit sonstigen
gekrümmten Formen vorgeben. Die Fig. 8 zeigt eine Ausführungsform mit einem Ovalquerschnitt,
wie sie gleichfalls in einem Arbeitsgang ohne Nachbearbeitung gefertigt werden kann.
[0017] Das Herausragende dieses Herstellungsverfahrens ist eben, daß es in einem fortlaufenden
und einem vergleichsweise geringen Zeit- und Arbeitsaufwand durchzuführenden Arbeitsgang
ein hochpräzise gewendeltes, regelmäßig keiner Nachbearbeitung dürftiges Rohr zu formen
gestattet. Dieses Ergebnis ist besonders überraschend, wenn man bedenkt, welche komplexen
Formgebungsvorgänge von dem rohrförmigen Halbzeug-Ausgangsmaterial zu der fertigen
Rohrwendel führen, wenn das Rohr den Dorn passiert.
[0018] Neben der geschickten Formgebung für den Dorn ist dabei von Bedeutung, daß bereits
dem zugeführten Rohr eine Drehbewegung mit- bzw. freigegeben wird. Wie insbesondere
aus Fig. 2 ersichtlich wurde, kann das Rohr gegenüber dem Preßbären 3 drehbeweglich
gelagert sein. In Umkehrung dieser Zuordnung kann man auch den Schaft 4 und/oder den
Dorn drehbeweglich lagern, wobei dann auf eine drehbewegliche Lagerung des Rohres
verzichtet werden kann. Es kann daneben auch vorgesehen werden, daß statt einer freien
Drehbeweglichkeit für das Rohr, den Dorn und/oder den Schaft eine angetriebene, zwangsgesteuerte
Drehbewegung zwischen Rohr und Dorn erzeugt wird, sei es, daß dem Preßbären eine drehend
angetriebene Ringplatte vorgeschaltet wird oder sei es auch, daß der Schaft entsprechend
dem Vorschub des Preßbären gedreht wird.
[0019] Eine in Fig. 9 insgesamt mit 19 bezeichnete Vorrichtung zur Verformung von Rohren,
deren mit zuvor bezeichneten Vorrichtungsteilen übereinstimmende Teile wieder gleiche
Bezugszeichen erhalten, weist ein Pressengestell 2 mit verschiedenen Einrichtungen
zum Justieren und zur Auflage von Werkzeugen auf, wobei ein Preßbär 3 längs eines
durch den Preßbären 3 hindurchgeführten und im Gestell verankerten Schaft 4 in Richtung
auf ein Werkzeug 20 hin mit Pressenkräften bis zu einer Größenordnung von etwa 1000
Tonnen verfahrbar ist. Der Preßbär 3 drückt gegen eine rückwärtige Stirnfläche eines
Rohrabschnitts 6 (oder auch mehrerer solcher auf dem Schaft 4 hintereinander aufgereihter
Rohrabschnitte), um diesen durch das Werkzeug 20 hindurch zu bewegen. Wie aus der
Zeichnung ersichtlich verlassen die in zylindrisch-gerader Form dem Werkzeug 20 zugeführten
Rohrabschnitte 6 das Werkzeug auf der dem Preßbären 3 abgewandten Seite als Rohrwendel
21.
[0020] Das Werkzeug 20 ist in den Fig. 10 bis 13 in vergrößerter Detaildarstellung näher
veranschaulicht. Das Werkzeug 20 umfaßt ein Außenwerkzeug 22 mit einer horizontal
verlaufenden Durch gangsbohrung 23 (vergl. Fig. 12), die zumindest in einem Endbereich
24, vorzugsweise auch in einem mittleren Bereich bereits die präzise Außenform der
gewünschten Rohrwendel 21 ausformt. Ein Einlaufbereich 25 der Durchgangsbohrung 23
kann demgegenüber zylindrisch oder schwach gewendelt sein, um das Einführen zu erleichtern.
Er kann auch im Querschnitt auf ein Übermaß dimensioniert sein, um mit einer leichten
Trichterform das Einlaufen der Rohrabschnitte 6 zu erleichtern.
[0021] Grundsätzlich ist die Außenform 22 geeignet, einen in Richtung einer Achse 26 zugeführten
Rohrabschnitt aus der zylindrisch-geraden Rohlingsform in eine Rohrwendel umzupressen,
die eine überaus präzise Außenform festlegt. Dabei kann die Außenform hoch belastbar
ausgeführt werden, indem sie durch außen angesetztes Material entsprechend groß gebaut
wird, wobei der Dimensionierung keine engen Grenzen gesetzt sind. Überdies kann ein
Außenwerkzeug sehr viel Wärme aufnehmen und ableiten, so daß Wärmeprobleme relativ
gut beherrschbar sind - zumal die hohe Druckbelastbarkeit des Außenwerkzeugs ohnehin
Kaltverformungen noch in Bereichen zuläßt, in denen bei sonstigen Rohrumformungen
regelmäßig Warmverformungen vorgezogen werden.
[0022] Das Außenwerkzeug 22 ist durch ein Innenwerkzeug in Form eines Aufweitdorns 27 ergänzt,
der sich an den durchlaufenden Schaft 4 anschließt. Letzterer ist auch dann zweckmäßig,
wenn nur eine Verformung durch ein Außenwerkzeug 22 vorgesehen ist, um die Rohrabschnitte
6 sauber an das Werkzeug heranzuführen. Der Aufweitdorn 27 beginnt mit einer Aufweitzone
28 in Form eines Kegelstumpfs, an die sich ein zylindrischer bzw. schwach gewendelter
Abschnitt 29 anschließt, der dann in einen konzentrisch in der gewendelten Durchgangsbohrung
24 verläuft, so daß er einen präzise vorgegebenen gleichförmigen Luftspalt 30 zum
Außenwerkzeug hin bildet. Dieser Luftspalt definiert die Wandstärke der herzustellenden
Rohrwendel 21, gleichzeitig wird die Rohrwendel sowohl an der äußeren wie auch an
der inneren Mantelfläche glatt und genau geformt. Diese Verformung wird dadurch eingeleitet,
daß der Rohrabschnitt 6 in der Aufweitzone 28 auf das gewünschte Maß aufgeweitet wird,
wobei der zusätzliche Formvorgang die Festigkeit des Rohres verbessern kann, insbesondere
aber Toleranzen des Rohrabschnitts 6 eliminiert.
[0023] Eine andere Ausführungsform eines Werkzeugs 31 gemäß Fig. 14 und 15 macht gleichfalls
von einem Außenwerkzeug und eine Innenwerkzeug Gebrauch, wobei das Außenwerkzeug
übereinstimmend mit dem gemäß den Fig. 10 und 15 sein soll und dementsprechend gleichfalls
das Bezugszeichen 22 erhalten hat. Als Innenwerkzeug dient ein Dorn 32, der nicht
als Aufweitdorn, sondern als Dorn konstanten Querschnitts ausgebildet ist. Dieser
Dorn verzichtet auf eine querschnittsverändernde Wirkung, vielmehr unterscheidet er
sich in seinem Querschnitt nur geringförmig von dem Querschnitt des Schafts 4, an
den er bündig anschließt. Dabei kann der Dorn 32 so ausgebildet sein, daß er von seinem
schaftseitigen Anfang zum freien Ende hin geringfügig größer wird, um eine präzise
innere Wandungsformung in der Rohrwendel 21 zu bewirken, er kann aber auch durchgehend
mit einem Untermaß gegenüber dem Innenquerschnitt des Rohres vorgegeben werden, um
ein Bewegungsspiel einzuhalten, welches den Dorn auf Führungsaufgaben beschränkt,
die Umformung zur Rohrwendel aber überwiegend dem Außenwerkzeug überläßt.
[0024] Die formschlüssige Anpassung von Werkzeug und mit diesem geschaffener Rohrwendel
führt zwangsläufig zu einer überlagerten Längs- und Drehbewegung zwischen Rohr und
Werkzeug. Um diese nicht zu beeinträchtigen, ist dem Preßbären ein Drucklager 8 zur
stirnseitigen Aufnahme des an den Preßbären 8 anstoßenden Rohrabschnitts vorgesehen.
Zweckmäßig sorgt eine Druckübertragung über interne Wälzkörper für eine leichte Drehbeweglichkeit.
Alternativ ist es grundsätzlich auch möglich, ein drehbewegliches Drucklager zwangsweise
synchron zum Vorschub zu drehen, um eine angepaßte Zuführbewegung zu erzwingen.
[0025] Die Verformung der Rohrabschnitte kann sowohl im kalten wie auch im warem Zustand
erfolgen. Eine Erwärmung des Rohres wird zweckmäßig durch eine (nicht dargestellte)
Heizeinrichtung direkt vor dem Außenwerkzeug 22 vorgenommen, wobei dem Fachmann verschiedene
Heizeinrichtungen, etwa mittels Gasbrennern oder mittels induktiver Aufheizung zur
Verfügung stehen.
1. Verfahren zur Herstellung einer Rohrwendel, wobei ein Rohrabschnitt (6) auf einer
Presse (1) in Richtung der Rohrachse über einen Aufweitdorn (5,27,32) gedrückt wird,
welcher zumindest in einem Endbereich (14) schraubenförmig gekrümmt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rohrabschnitt (6) gegenüber dem Aufweitdorn (5,27,32) eine
Drehbewegung um die Rohrachse ausführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrabschnitt (6) für
das Drücken drehbeweglich gelagert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufweitdorn
drehbeweglich gelagert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrabschnitt (6) während
des Drückens in Anpassung an die Wendelsteigung gedreht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrabschnitt
(6) vor oder während des Verformens erwärmt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrabschnitt
(6) zusätzlich durch eine außenseitig auf den Rohrabschnitt (6) wirkende Hohlform
(23) in einem Außenwerkzeug (22) gedrückt wird, die als schraubenförmig gekrümmte
Durchgangsbohrung ausgebildet ist.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6 mit
Hilfe eines zumindest in einem Endbereich schraubenförmig gekrümmten Aufweitdorns
(5,27,32), über den in Aufweitrichtung gerade Rohrabschnitte gedrückt werden, wobei
der Aufweitdorn über einen zumindest einen Rohrabschnitt (6) tragenden Schaft (4)
auf einer Presse (1) gelagert ist, und wobei ein längs des Schafts verfahrbarer Preßbär
(3) den Rohrabschnitt mit einem Lager (8) hintergreift, dadurch gekennzeichnet, daß
der Aufweitdorn (5,27,32) und/oder der Preßbär (3) zumindest im Bereich seines Lagers
(8) zueinander drehbewegbar ausgebildet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch ein Drehlager (8), über das der
Preßbär (3) den Rohrabschnitt (6) hintergreift.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch einen den Rohrabschnitt (6) hintergreifenden
Druckring, der gegenüber dem Preßbären zu einer Drehbewegung in Abhängigkeit vom Vorschub
angetrieben wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (4) drehbeweglich
gelagert ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Dorn (5,27,32) ein Außenwerkzeug (22) mit einer schraubenförmig gekrümmten Durchgangsbohrung
(23) zugeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchgangsbohrung
(23) einen sich verjüngenden Querschnitt aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Außenwerkzeug
(22) eine auf den zugeführten Rohrabschnitt (6) gerichtete Heizeinrichtung angeordnet
ist.