[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Übertragung von Azofarbstoffen,
die eine Diazokomponente auf Thiophenbasis aufweisen, von einem Träger auf ein mit
Kunststoff beschichtetes Papier mit Hilfe eines Thermokopfes.
[0002] Beim Thermotransferdruckverfahren wird ein Transferblatt, welches einen thermisch
transferierbaren Farbstoff in einem oder mehreren Bindemitteln, gegebenenfalls zusammen
mit geeigneten Hilfsmitteln, auf einem Träger enthält, mit einem Heizkopf mit kurzen
Heizimpulsen (Dauer: Bruchteile einer Sekunde) von der Rückseite her erhitzt, wodurch
der Farbstoff aus dem Transferblatt migriert und in die Oberflächenbeschichtung eines
Aufnahmemediums hineindiffundiert. Der wesentliche Vorteil dieses Verfahrens besteht
darin, daß die Steuerung der zur übertragenden Farbstoffmenge (und damit die Farbabstufung)
durch Einstellung der an den Heizkopf abzugebenden Energie leicht möglich ist.
[0003] Allgemein wird die Farbaufzeichnung unter Verwendung der drei subtraktiven Grundfarben
Gelb, Magenta und Cyan (und gegebenenfalls Schwarz) durchgeführt. Um eine optimale
Farbaufzeichnung zu ermöglichen, müssen die Farbstoffe folgende Eigenschaften besitzen:
i) leichte thermische Transferierbarkeit,
ii) geringe Migration innerhalb oder aus der Oberflächenbeschichtung des Aufnahmemediums
bei Raumtemperatur,
iii) hohe thermische und photochemische Stabilität sowie Resistenz gegen Feuchtigkeit
und chemische Stoffe,
iv) für substraktive Farbmischung die geeigneten Farbtöne aufweisen,
v) einen hohen molaren Absorptionskoeffizienten aufweisen,
vi) bei Lagerung des Transferblattes nicht auskristallisieren,
vii) technisch leicht zugänglich sein.
[0004] Die Forderungen i), iii), vii), und insbesondere iv) und v) sind erfahrungsgemäß
bei den Cyanfarbstoffen besonders schwierig zu erfüllen.
[0005] Daher entsprechen die meisten der bekannten, für den thermischen Transferdruck verwendeten
Cyanfarbstoffe nicht dem geforderten Anforderungsprofil.
[0006] Aus dem Stand der Technik sind bereits Farbstoffe bekannt, die in Thermotransferdruckverfahren
zur Anwendung kommen. So sind beispielsweise in der EP-A-216 483 und EP-A-258 856
Azofarbstoffe beschrieben, die Diazokomponenten auf Thiophenbasis und Kupplungskomponenten
auf Anilinbasis aufweisen.
[0007] Weiterhin sind aus der EP-A- 218 937 für diesen Zweck Disazofarbstoffe auf Thiophen-
und Anilinbasis bekannt.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein Verfahren zur Übertragung von Farbstoffen
bereitzustellen, wobei die Farbstoffe die obengenannten Forderungen i) bis vii) möglichst
gut erfüllen sollten.
[0009] Es wurde nun gefunden, daß die Übertragung von Azofarbstoffen von einem Träger auf
ein mit Kunststoff beschichtetes Papier durch Diffusion mit Hilfe eines Thermokopfes
vorteilhaft gelingt, wenn man einen Träger verwendet, auf dem sich ein oder mehrere
Azofarbstoffe der Formel I

befinden, in der
R¹ und R² gleich oder verschieden sind und unabhängig voneinander jeweils Alkyl, Alkanoyloxyalkyl,
Alkoxycarbonyloxyalkyl oder Alkoxycarbonylalkyl, wobei die Reste jeweils bis zu 20
Kohlenstoffatomen aufweisen und durch Phenyl, C₁-C₄-Alkylphenyl, C₁-C₄-Alkoxyphenyl,
Benzoyloxy, C₁-C₄-Alkylbenzyloxy, C₁-C₄-Alkoxybenzyloxy, Halogen, Hydroxy oder Cyano
substituiert sein können, Wasserstoff, gegebenenfalls durch C₁-C₂₀-Alkoxy oder Halogen
substituiertes Phenyl, gegebenenfalls durch C₁-C₂₀-Alkyl, C₁-C₂₀-Alkoxy oder Halogen
substituiertes Benzyl oder einen Rest der Formel II [-Y-O]

R⁶ (II),
worin
Y für C₂-C₆-Alkylen
m für 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 und
R⁶ für C₁-C₄-Alkyl oder gegebenenfalls durch C₁-C₄-Alkyl oder C₁-C₄-Alkoxy substituiertes
Phenyl stehen,
R³ Wasserstoff, C₁-C₁₀-Alkyl, C₁-C₁₀-Alkoxy oder den Rest -NH-CO-R¹, wobei R¹
die obengenannte Bedeutung besitzt,
R⁴ Wasserstoff, Chlor, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, C₁-C₄-Alkylthio oder gegebenenfalls
durch C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy oder Halogen substituiertes Phenyl und
R⁵ Cyano oder den Rest -CO-OR¹, -CO-NHR¹ oder -CO-NR¹R², wobei R¹ und R² jeweils
die obengenannte Bedeutung besitzen, bedeuten.
[0010] Alle in der obengenannten Formel I auftretenden Alkylreste können sowohl geradkettig
als auch verzweigt sein.
[0011] Reste Y in Formel I sind z.B. Ethylen, 1,2- oder 1,3-Propylen, 1,2-, 1,3-, 1,4- oder
2,3-Butylen, Pentamethylen, Hexamethylen oder 2-Methylpentamethylen.
[0012] Geeignete Reste R¹, R², R³, R⁴ und R⁶ in Formel I sind z.B. Methyl, Ethyl, Propyl,
Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sec-Butyl oder tert-Butyl.
[0013] Reste R¹, R² und R³ sind weiterhin z.B. Pentyl, Isopentyl, Neopentyl, tert-Pentyl,
Hexyl, 2-Methylpentyl, Heptyl, Octyl, 2-Ethylhexyl, Isooctyl, Nonyl, Isononyl, Decyl
oder Isodecyl.
[0014] Reste R¹ und R² sind weiterhin z.B. Undecyl, Dodecyl, Tridecyl, Isotridecyl, Tetradecyl,
Pentadecyl, Hexadecyl, Heptadecyl, Octadecyl, Nonadecyl oder Eicosyl. (Die Bezeichnungen
Isooctyl, Isononyl, Isodecyl und Isotridecyl sind Trivialbezeichnungen und stammen
von den nach der Oxosynthese erhaltenen Alkoholen (vgl. dazu Ullmanns Enzyklopädie
der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 7, Seiten 215 bis 217 sowie Band 11, Seiten
435 und 436).)
[0015] Reste R³ und R⁴ sind weiterhin beispielsweise Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy,
Butoxy, Isobutoxy oder sec-Butoxy.
[0016] Reste R³ sind weiterhin z.B. Pentyloxy, Isopentyloxy, Neopentyloxy, Hexyloxy, Heptyloxy,
Octyloxy, 2-Ethylhexyloxy, Nonyloxy oder Decyloxy.
[0017] Reste R⁴ sind weiterhin z.B. Methylthio, Ethylthio, Propylthio, Isopropylthio oder
Butylthio.
[0018] Reste R¹ und R² sind weiterhin z.B. Benzyl, 1- oder 2-Phenylethyl,

Vorzugsweise verwendet man im erfindungsgemäßen Verfahren einen Träger, auf dem sich
ein oder mehrere Azofarbstoffe der Formel I befinden, in der
R¹ und R² unabhängig voneinander Alkyl, Alkanoloxyalkyl oder Alkyloxycarbonylalkyl,
wobei diese Reste jeweils bis zu 12 Kohlenstoffatome aufweisen und durch Phenyl, C₁-C₄-Alkylphenyl,
C₁-C₄-Alkoxyphenyl, Hydroxy oder Cyano substituiert sein können, gegebenenfalls durch
C₁-C₁₂-Alkyl oder C₁-C₁₂-Alkoxy substituiertes Phenyl, gegebenenfalls durch C₁-C₁₂-Alkyl
oder C₁-C₁₂-Alkoxy [-Y-O]

R⁶ (II)
worin
Y für C₂-C₄-Alkylen,
m für 1, 2, 3 oder 4 und
R⁶ für C₁-C₄-Alkyl oder gegebenenfalls durch C₁-C₄-Alkyl oder C₁-C₄-Alkoxy substituiertes
Phenyl stehen,
R³ Wasserstoff, C₁-C₆-Alkyl, C₁-C₆-Alkoxy oder den Rest -NH-CO-R¹, wobei R¹ die
zuletztgenannte obige Bedeutung besitzt,
R⁴ Wasserstoff, Chlor, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy oder Phenyl und
R⁵ Cyano oder den Rest -CO-OR¹-CO-NHR¹ oder -CO-NR¹R², wobei R¹ und R² jeweils
die zuletztgenannte obige Bedeutung besitzen, bedeuten.
[0019] Insbesondere verwendet man im neuen Verfahren einen Träger, auf dem sich ein oder
mehrere Azofarbstoffe der Formel I befinden, in der
[0020] R¹ und R² unabhängig voneinander C₁-C₁₂-Alkyl, das gegebenenfalls durch Cyano, Phenyl,
C₁-C₄-Alkylphenyl oder C₁-C₄-Alkoxyphenyl substituiert ist, oder einen Rest der Formel
III
[-CH₂-CH₂-O]

R⁷ (III),
worin
n für 1, 2, 3 oder 4 und
R⁷ für C₁-C₄-Alkyl oder Phenyl stehen,
R³ Wasserstoff, Methyl, Methoxy oder Acetylamino,
R⁴ Chlor und
R⁵ Cyano oder den Rest -CO-OR¹, -CO-NHR¹ oder -CO-NR¹R², wobei R¹ und R² jeweils
die letztgenannte obige Bedeutung besitzen, bedeuten.
[0021] Besonders gute Ergebnisse erzielt man, wenn man einen Träger verwendet, auf dem sich
ein oder mehrere Azofarbstoffe der Formel I befinden, in der R² für C₁-C₆-Alkyl steht
und R¹ die zuletztgenannte obige Bedeutung besitzt oder insbesondere ebenfalls C₁-C₆-Alkyl
bedeutet.
[0022] Man erzielt weiterhin besonders günstige Ergebnisse, wenn man einen Träger verwendet,
auf dem sich ein oder mehrere Azofarbstoffe der Formel I befinden, in der R⁵ Cyano
oder den Rest -CO-OR¹ bedeutet, worin R¹ für Alkyl, Alkanoyloxyalkyl oder Alkyloxycarbonylalkyl,
wobei diese Reste jeweils bis zu 12 Kohlenstoffatomen aufweisen können, oder für den
Rest der obengenannten Formel III, in der n und R⁷ jeweils die obengenannte Bedeutung
besitzen, oder R⁷ insbesondere für C₁-C₆-Alkyl steht.
[0023] Die Farbstoffe der Formel I sind aus der EP-A- 201 896 bekannt oder können nach den
dort genannten Methoden erhalten werden.
[0024] Im Vergleich zu den bei den bekannten Verfahren verwendeten Farbstoffen zeichnen
sich die beim erfindungsgemäßen Verfahren übertragenen Farbstoffe im allgemeinen durch
verbesserte Migrationseigenschaften im Aufnahmemedium bei Raumtemperatur, leichtere
thermische Transferierbarkeit, höhere photochemische Stabilität, leichtere technische
Zugänglichkeit, bessere Resistenz gegen Feuchtigkeit und chemische Stoffe, höhere
Farbstärke, bessere Löslichkeit und insbesondere durch höhere Farbtonreinheit aus.
[0025] Weiterhin ist überraschend, daß die Farbstoffe der Formel I gut transferierbar sind,
obwohl sie ein relativ hohes Molekulargewicht besitzen.
[0026] Zur Herstellung der für das neue Verfahren benötigten Farbstoffträger werden die
Farbstoffe in einem geeigneten organischen Lösungsmittel, z. B. Chlorbenzol, Isobutanol,
Methylethylketon, Methylenchlorid, Toluol, Tetrahydrofuran oder deren Mischungen mit
einem oder mehreren Bindemitteln, gegebenenfalls unter Zugabe von Hilfsmitteln, zu
einer Druckfarbe verarbeitet. Diese enthält den Farbstoff vorzugsweise in molekular-dispers
gelöster Form. Die Druckfarbe wird mittels einer Rakel auf den inerten Träger aufgetragen
und die Färbung an der Luft getrocknet.
[0027] Als Bindemittel kommen alle Resins oder Polymermaterialien in Betracht, welche in
organischen Lösungsmitteln löslich sind und den Farbstoff an den inerten Träger abriebfest
zu binden vermögen. Dabei werden solcheAls Bindemittel kommen alle Resins oder Polymermaterialien
in Betracht, welche in organischen Lösungsmitteln löslich sind und den Farbstoff an
den inerten Träger abriebfest zu binden vermögen. Dabei werden solche Bindemittel
bevorzugt, welche den Farbstoff nach Trocknung der Druckfarbe an der Luft in Form
eines klaren, transparenten Films aufnehmen, ohne daß dabei eine sichtbare Auskristallisation
des Farbstoffes auftritt.
[0028] Beispiele für solche Bindemittel sind Cellulosederivate, z. B. Methylcellulose, Ethylcellulose,
Ethylhydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Celluloseacetat oder Celluloseacetobutyrat,
Stärke, Alginate, Alkylresins, Vinylresins, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, Polyvinylbutyrat
oder Polyvinylpyrrolidone. Weiterhin kommen Polymere und Copolymere von Acrylaten
oder deren Derivate, wie Polyacrylsäure, Polymethylmethacrylat oder Styrolacrylatcopolymere,
Polyesterresins, Polyamidresins, Polyurethanresins oder natürliche CH-Resins, wie
Gummi Arabicum, als Bindemittel in Betracht. Weitere geeignete Bindemittel sind in
der DE-A- 3 524 519 beschrieben.
[0029] Bevorzugte Bindemittel sind Ethylcellulose oder Ethylhydroxyethylcellulose mittlerer
bis kleiner Viskositätseinstellungen.
[0030] Das Verhältnis Bindemittel zu Farbstoff variiert vorzugsweise zwischen 5:1 und 1:1.
[0031] Als Hilfsmittel kommen Trennmittel in Betracht, wie sie in der EP-A-227 092, EP-A-192
435 oder den dort zitierten Patentanmeldungen spezifiziert sind, darüber hinaus besonders
organische Additive, welche das Auskristallisieren der Transferfarbstoffe bei Lagerung
und beim Erhitzen des Farbbandes verhindern, z. B. Chlolesterin oder Vanillin.
[0032] Inerte Träger sind z. B. Seiden-, Lösch- oder Pergaminpapier oder Kunststoffolien
mit guter Wärmebeständigkeit, z. B. gegebenenfalls metallbeschichteter Polyester,
Polyamid oder Polyimid. Der inerte Träger wird auf der dem Thermokopf zugewandten
Seite gegebenenfalls zusätzlich mit einer Gleitmittelschicht (Slipping layer) beschichtet,
um ein Verkleben des Thermokopfes mit dem Trägermaterial zu verhindern. Geeignete
Gleitmittel werden z. B. in der EP-A-216 483 oder EP-A-227 095 beschrieben. Die Dicke
des Farbstoff-Trägers beträgt im allgemeinen 3 bis 30 µm, vorzugsweise 5 bis 10 µm.
[0033] Als Farbstoffnehmerschicht kommen prinzipiell alle temperaturstabilen Kunststoffschichten
mit Affinität zu den zu transferierenden Farbstoffen in Betracht. Ihre Glasumwandlungstemperatur
sollte unter 150°C liegen. Beispielhaft sind modifizierte Polycarbonate oder Polyester
zu nennen. Geeignete Rezepturen für die Nehmerschichtzusammensetzung werden z. B.
in der EP-A-227 094, EP-A-133 012, EP-A-133 011, EP-A-111 004, JP-A- 199 997/1986,
JP-A- 283 595/1986, JP-A- 237 694/1986 oder JP-A- 127 392/1986 ausführlich beschrieben.
[0034] Die Übertragung erfolgt mittels eines Thermokopfes, der auf eine Temperatur von ≧
300 °C aufheizbar sein muß, damit der Farbstofftransfer im Zeitbereich t: 0 < t <
15 msec erfolgen kann. Dabei migriert der Farbstoff aus dem Transferblatt und diffundiert
in die Oberflächenbeschichtung des Aufnahmemediums.
[0035] Einzelheiten der Herstellung können den Beispielen entnommen werden, in denen sich
Angaben über Prozente, sofern nicht anders vermerkt, auf das Gewicht beziehen.
Transfer der Farbstoffe
[0036] Um das Transferverhalten der Farbstoffe quantitativ und in einfacher Weise prüfen
zu können, wurde der Thermotransfer mit großflächigen Heizbacken statt eines Thermokopfes
durchgeführt, wobei die Transfertemperatur im Bereich 70°C < T < 120°C variierte und
die Transferzeit auf 2 Minuten festgelegt wurde.
A) Allgemeines Rezept für die Beschichtung der Träger mit Farbstoff:
[0037] 1 g Bindemittel wurde in 8 ml Toluol/Ethanol (8:2 v/v) bei 40 bis 50°C gelöst. Dazu
wurde eine Lösung aus 0,25 g Farbstoff (und gegebenenfalls Hilfsmittel) in 5 ml Tetrahydrofuran
eingerührt. Die so erhaltene Druckpaste wurde mit einer 80 µm Rakel auf eine Polyesterfolie
(Dicke: 6 bis 10 µm) abgezogen und mit einem Fön getrocknet.
B) Prüfung auf thermische Transferierbarkeit
[0038] Die verwendeten Farbstoffe wurden in der folgenden Weise geprüft:
[0039] Die den zu prüfenden Farbstoff in der Beschichtungsmasse (Vorderseite) enthaltende
Polyesterfolie (Geber) wurde mit der Vorderseite auf kommerziell erhältliches Hitachi
Color Video Print Paper (Nehmer) gelegt und aufgedrückt. Geber/Nehmer wurden dann
mit Aluminiumfolie umwickelt und zwischen zwei beheizten Platten bei verschiedener
Temperatur T (im Temperaturintervall 70°C < T < 120°C) erhitzt. Die in die glänzende
Kunststoffschicht des Nehmens diffundierte Farbstoffmenge ist proportional der optischen
Dichte (= Extinktion A). Letztere wurde photometrisch bestimmt. Trägt man den Logarithmus
der im Temperaturintervall zwischen 80 und 110°C gemessenen Extinktion A der angefärbten
Nehmerpapiere gegen die zugehörige reziproke absolute Temperatur auf, so erhält man
Geraden, aus deren Steigung die Aktivierungsenergie ΔE
T für das Transferexperiment berechnet wird:

[0040] Zur vollständigen Charakterisierung wurde aus den Auftragungen zusätzlich die Temperatur
T*[°C] entnommen, bei der die Extinktion A der angefärbten Nehmerpapiere den Wert
2 erreicht.
[0041] Die in folgenden Tabellen genannten Farbstoffe wurden nach A) verarbeitet und die
erhaltenen, mit Farbstoff beschichteten Träger nach B) auf das Transferverhalten geprüft.
In der Tabelle sind jeweils die Thermotransferparameter T* und
ΔE
T, die Absorptionsmaxima der Farbstoffe λ
max (gemessen in Methylenchlorid), die verwendeten Bindemittel und die Hilfsmittel aufgeführt.
1. Verfahren zur Übertragung von Azofarbstoffen von einem Träger auf ein mit Kunststoff
beschichtetes Papier durch Diffusion mit Hilfe eines Thermokopfes, dadurch gekennzeichnet,
daß man einen Träger verwendet, auf dem sich ein oder mehrere Azofarbstoffe der Formel
I

befinden, in der
R¹ und R² gleich oder verschieden sind und unabhängig voneinander jeweils Alkyl,
Alkanoyloxyalkyl, Alkoxycarbonyloxyalkyl oder Alkoxycarbonylalkyl, wobei diese Reste
jeweils bis zu 20 Kohlenstoffatome aufweisen und durch Phenyl, C₁-C₄-Alkylphenyl,
C₁-C₄-Alkoxyphenyl, Benzyloxy, C₁-C₄-Alkylbenzyloxy, C₁-C₄-Alkoxybenzyloxy, Halogen,
Hydroxy oder Cyano substituiert sein können, Wasserstoff, gegebenenfalls durch C₁-C₂₀-Alkyl,
C₁-C₂₀-Alkoxy oder Halogen substituiertes Phenyl, gegebenenfalls durch C₁-C₂₀-Alkyl,
C₁-C₂₀-Alkoxy oder Halogen substituiertes Benzyl oder einen Rest der Formel II
[-Y-O]

R⁶ (II), worin
Y für C₂-C₆-Alkylen
m für 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 und
R⁶ für C₁-C₄-Alkyl oder gegebenenfalls durch C₁-C₄-Alkyl oder C₁-C₄-Alkoxy substituiertes
Phenyl stehen,
R³ Wasserstoff, C₁-C₁₀-Alkyl, C₁-C₁₀-Alkoxy oder den Rest -NH-CO-R¹, wobei R¹
die obengenannte Bedeutung besitzt, R⁴ Wasserstoff, Chlor, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy,
C₁-C₄-Alkylthio oder gegebenenfalls durch C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy oder Halogen substituiertes
Phenyl und
R⁵ Cyano oder den Rest -CO-OR¹, -CO-NHR¹ oder -CO-NR¹R², wobei R¹ und R² jeweils
die obengenannte Bedeutung besitzen, bedeuten.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Träger verwendet,
auf dem sich ein oder mehrere Azofarbstoffe der Formel I befinden, in der
R¹ und R² unabhängig voneinander Alkyl, Alkanoyloxyalkyl oder Alkyloxycarbonylalkyl,
wobei diese Reste jeweils bis zu 12 Kohlenstoffatome aufweisen und durch Phenyl, C₁-C₄-Alkylphenyl,
C₁-C₄-Alkoxyphenyl, Hydroxy oder Cyano substituiert sein können, gegebenenfalls durch
C₁-C₁₂-Alkyl oder C₁-C₁₂-Alkoxy substituiertes Phenyl, gegebenenfalls durch C₁-C₁₂-Alkyl
oder C₁-C₁₂-Alkoxy substituiertes Benzyl oder einen Rest der Formel II
[-Y-O]

R⁶ (II),
worin
Y für C₂-C₄-Alkylen,
m für 1, 2, 3 oder 4 und
R⁶ für C₁-C₄-Alkyl oder gegebenenfalls durch C₁-C₄-Alkyl oder C₁-C₄-Alkoxy substituiertes
Phenyl stehen,
R³ Wasserstoff, C₁-C₆-Alkyl, C₁-C₆-Alkoxy oder den Rest -NH-CO-R¹, wobei R¹ die
obengenannte Bedeutung besitzt,
R⁴ Wasserstoff, Chlor, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy oder Phenyl und
R⁵ Cyano oder den Rest -CO-OR¹, -CO-NHR¹ oder -CO-NR¹R², wobei R¹ und R² jeweils
die obengenannte Bedeutung besitzen, bedeuten. 3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß man einen Träger verwendet, auf dem sich ein oder mehrere Azofarbstoffe
der Formel I befinden, in der
R¹ und R² unabhängig voneinander C₁-C₁₂-Alkyl, das gegebenenfalls durch Cyano,
Phenyl, C₁-C₄-Alkylphenyl oder C₁-C₄-Alkoxyphenyl substituiert ist, oder einen Rest
der Formel III
[-CH₂-CH₂-O]

R⁷ (III),
worin
n für 1, 2, 3 oder 4 und
R⁷ für C₁-C₄-Alkyl oder Phenyl stehen,
R³ Wasserstoff, Methyl, Methoxy oder Acetylamino,
R⁴ Chlor und
R⁵ Cyano oder den Rest -CO-OR¹, -CO-NHR¹ oder -CO-NR¹R², wobei R¹ und R² jeweils
die obengenannte Bedeutung besitzen, bedeuten.