[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Herstellung von im wesentlichen
kegelförmigen flächigen Körpern, deren Mantelfläche aus n gefaßten Segmenten, (vorzugsweise
4, 6, 8) gebildet ist, die jeweils aus einer Mehrzahl gefaßter miteinander verbundener
Glasstücke zusammengesetzt sind, insbesondere von Lampenschirmen im Tiffany-Stil,
wobei die Begrenzungslinien benachbarter Segmente in einer gemeinsamen Ebene oder
auf einer Geraden liegen, aufweisend einen Grundkörper oder Formkegel zur Auflage
der Glasstücke zwecks Verlötung, eine am Formkegel angebrachte Bodenplatte und einen
Dorn, der axial mittig zur Bodenplatte und dem Formkegel angeordnet ist.
[0002] Bei einer bekannten Vorrichtung der vorangehend genannten Art treten im Einsatz Probleme
auf, wenn es darum geht, die einzelnen Segmente einer Lampe, die eine metallische
Einfassung in Form eines Falzprofiles aufweisen, miteinander zu verlöten. Hierzu müssen
die Begrenzungslinien für den Lötvorgang möglichst waagerecht ausgerichtet sein, da
ansonsten eine unzureichende Verlötung eintritt. Es ist daher erforderlich, vor jedem
einzelnen Lötvorgang die Form mit den darauf befindlichen Glas- oder Mosaiksegmenten
genau auszurichten.
[0003] Bei der vorliegenden Erfindung geht es darum, eine Form so auszugestalten, daß lediglich
ein einziger Ausrichtvorgang erforderlich ist, und zwar auch, wenn eine Vielzahl von
Lötstellen aufgrund einer hohen Zahl von einzelnen Segmenten anfällt und auch, wenn
keine genau waagerechte Auflage zur Verfügung steht.
[0004] Erreicht wird dies dadurch, daß der Dorn am Formkegel und der Bodenplatte in axialer
Richtung verstellbar gehaltert ist, die Bodenplatte als n-Eck, 2-Eck oder dergl. ausgebildet
ist, und daß bei Auflage des unteren Dornes und einer beliebigen Seite des n-Ecks
der Bodenplatte auf einer Unterlage die diametral gegenüberliegende Begrenzungslinie
zweier Segmente des Körpers bzw. des Formkegels über Axialverstellung des Dornes waagerecht
ausrichtbar ist.
[0005] Mit Hilfe der Vorrichtung gemäß der Erfindung wird, wie folgt, vorgegangen. Die einzelnen
Glasstücke in gewünschter Farbe und Form werden mit Einfassungen versehen und so zugepaßt,
daß sie innerhalb eines Arbeitsrahmens ein einzelnes Segment ausfüllen. Wenn eine
solche Segmentfläche genau ausgefüllt worden ist, können die Arbeitsstücke auf den
Formkörper aufgelegt werden. Hierbei können Sie an einigen wenigen Stellen fixiert
werden. In gleicher Weise werden die weiteren Segmente zusammengefügt und ebenfalls
auf dem Formkörper abgelegt.
[0006] Nunmehr müssen die einzelnen Begrenzungslinien der Segmente der Glasstücke zusammengelötet
werden, und hierzu ist es erforderlich, daß die zu lötende Begrenzungslinie waagerecht
ausgerichtet ist. Mit Hilfe einer Wasserwaage kann die obere Begrenzungslinie zweier
benachbarter Segmente in die waagerechte ausgerichtet werden, indem der Dorn mehr
oder weniger weit in den Formkegel eingefahren oder herausgezogen wird. Ist diese
Lage erreicht worden, kann die Begrenzungslinie gelötet werden. Danach kann durch
Drehen des Formkegels eine neue Begrenzungslinie ohne weitere Einstellvorgänge in
die waagerechte Ausrichtung gebracht werden, und der nächste Lötvorgang kann durchgeführt
werden.
[0007] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines Formkegels mit Glasstücken in Lötstellung.
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf die in Fig. 1 gemäß Pfeil II gezeigten Formkegel.
Fig. 3 zeigt eine seitliche Ansicht des Formkegels mit eingefahrenem Dorn.
Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf einen Arbeitsrahmen.
[0008] In den Figuren ist mit 10 der Formkegel bezeichnet, und zwar ist hier der Fall gewählt
worden, daß der Formkegel aus acht Segmenten gebildet ist, von denen vier mit den
Bezugszahlen 11 bis 14 versehen sind. Die einzelnen Segmente haben die Form eines
Trapezes, wie dies in der Fig. 4 bei der Darstellung eines Arbeitsrahmens 140 für
ein Segment zu erkennen ist. Die Segmente des Formkegels 10 sind aus Pappe gefertigt
und werden zu einem achtflächigen Kegelstumpf zusammengefügt.
[0009] Die einzelnen Segmente sind an einer Bodenplatte 15 aus Pappe befestigt, die entsprechend
der Zahl der Segmente ebenfalls achteckig ausgebildet ist.
[0010] Der Dorn 16 ist sowohl zum Formkegel 10 als auch zur Bodenplatte 15 axial ausgerichtet,
beide Teile 10 und 15 sind mit dem Dorn 16 in irgendeiner Weise so axial befestigt,
daß der Dorn in unterschiedliche Axialstellungen gebracht werden, d.h. mehr oder weniger
in den Formkegel 10 eingefahren werden kann.
[0011] In Fig. 1 ist der Dorn 16 so weit in den Formkegel 10 eingefahren, daß die obere
Begrenzungslinie 18 zwischen zwei Segmenten parallel zur Arbeitsfläche 17 ist. Es
liegt auf der Hand, daß dieser Einstellvorgang mit Hilfe einer Wasserwaage oder über
das Augenmaß so vorgenommen werden kann, daß die Begrenzungslinie horizontal ausgerichtet
ist, und zwar selbst dann, wenn die Arbeitsfläche 17 geneigt sein sollte. In der gezeigten
Lage ruht nicht nur ein Teil des Dornes 16, sondern auch eine mit 30 bezeichnete Auflagerfläche
oder Seitenlinie der Grundplatte 15 auf der Arbeitsfläche 17 auf. Befinden sich auf
der Form einzelne Mosaik-oder Glasstücke des eigentlichen Lampenschirmes, so muß die
zugehörige Begrenzungslinie der einzelnen Mosaiksegmente ebenfalls in der Waagerechten
angeordnet sein, und in dieser Lage kann die Lötung einwandfrei durchgeführt werden.
Am Ende des Lötvorganges wird der Formkegel 10 um 1/8 seines Umfanges verdreht, so
daß wiederum eine Begrenzungsfläche zwischen zwei Segmenten waagerecht angeordnet
ist. Diese Verhältnisse lassen sich auch ohne weiteres aus der Fig. 2 erkennen, die
zeigt, daß die Begrenzungslinie 18 senkrecht zur gegenüberliegenden Auflagerfläche
30 der Grundplatte angeordnet ist. Es ist ersichtlich, daß durch lediglich eine einzige
Einstellung des Dornes 16 relativ zum Formkegel 10 erreicht werden kann, daß immer
eine Begrenzungslinie zwischen benachbarten Segmenten waagerecht ausgerichtet ist.
Dies stellt einen bedeutenden Vorteil dar, wenn man bedenkt, daß Tiffany-Lampen durchaus
12 oder 24 einzelne Segmente aufweisen können.
[0012] In Fig. 4 ist ein Arbeitsrahmen 140 für ein Segment gezeigt.
[0013] Mit 26 ist eine Begrenzungslinie bezeichnet. Mit Hilfe des Arbeitsrahmens 14 können
die einzelnen Mosaiksegmente in die genaue Lage gebracht werden. Zur unteren Begrenzung
dient ein Teilstück 25, welches als Schablone für die richtige Justierung der Glasstücke
nach unten hin dient. Die Arbeitsschablone 140 kann über Befestigungsmittel 27 an
einer Unterlage befestigt werden.
[0014] Verwendet man eine Grundplatte 15, die die Form eines Achtundvierzigeckes hat, so
ermöglicht diese den Aufbau einer Tiffany-Lampe aus drei, vier, sechs, acht und zwölf
Einzelsegmenten. Es ist auch denkbar, daß die einzelnen Segmente ungleich groß sind,
beispielsweise Segmente mit einer Grundeinheitslänge von vier und mit einer Grundeinheitslänge
von fünf sich einander abwechseln. In jedem Falle ist es durch die Vorrichtung gemäß
dervorliegenden Erfindung leicht möglich, die entsprechenden Lötlinien durch einen
einzigen Ausrichtvorgang immer in die waagerechte Lage zu bringen.
1. Vorrichtung zur Herstellung von im wesentlichen kegelförmigen flächigen Körpern,
deren Mantelfläche aus n gefaßten Segmenten, (vorzugsweise 4, 6, 8) gebildet ist,
die jeweils aus einer Mehrzahl gefaßter miteinander verbundener Glasstücke zusammengesetzt
sind, insbesondere von Lampenschirmen im Tiffany-Stil, wobei die Begrenzungslinien
benachbarter Segmente in einer gemeinsamen Ebene oder auf einer Geraden liegen, aufweisend
einen Grundkörper oder Formkegel zur Auflage der Glasstücke zwecks Verlötung, eine
am Formkegel angebrachte Bodenplatte und einen Dorn, der axial mittig zur Bodenplatte
und dem Formkegel angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Dorn (16) am Formkegel
(10) und der Bodenplatte (15) in axialer Richtung verstellbar gehaltert ist, die Bodenplatte
(15) als n-Eck, 2-Eck oder dergl. ausgebildet ist, und daß bei Auflage des unteren
Dornes (16) und einer beliebigen Seite des n-Ecks der Bodenplatte (15) auf einer Unterlage
(17) die diametral gegenüberliegende Begrenzungslinie (18) zweier Segmente des Körpers
bzw. des Formkegels (10) über Axialverstellung des Dornes (16) waagerecht ausrichtbar
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Arbeitsrahmen (140), der
die Fläche eines der Segmente (14) einschließt und als Vorlage für die einzelnen Glasstücke
eines Segmentes dient.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Segmente (14) eine nicht geradlinige untere Begrenzung, vorzugsweise in Form einer
Kurve (26) haben.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper
(10), die Bodenplatte (15) und der Arbeitsrahmen (140) aus Pappe gebildet sind.