[0001] Die Erfindung betrifft ein Pipettiergerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein derartiges Pipettiergerät ist aus der DE-PS 914 790 und aus der DE-PS 698 619
bekannt. Es dient dazu, Flüssigkeit in eine Pipette einzusaugen und anschließend wieder
aus der Pipette herauszudrücken.
[0003] Aus der US-PS 46 24 147 ist ein Pipettiergerät bekannt, das zwei Druckknöpfe aufweist.
Der eine Druckknopf dient zum Ansaugen einer Flüssigkeit, der andere zum Ausstoßen
der Flüssigkeit.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, das eingangs angegebene Pipettiergerät zu verbessern.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst. Im Ruhezustand befindet sich der gehäusefeste Dichtungsring in Anlage mit
dem ersten Bereich des Kolbens; der Dichtungsring dichtet also ab. Zum Ausstoßen der
in die Pipette eingesaugten Flüssigkeit wird der Kolben durch einen Druck auf den
Druckknopf in der Führung in dem Handgriff bewegt. Hierdurch gelangt der zweite Bereich
des Kolbens in Eingriff. Weil dieser zweite Bereich des Kolbens im Durchmesser kleiner
ist als der Durchmesser des Dichtungsringes, kann Luft durch den ringförmigen Spalt
zwischen der Dichtung und dem zweiten Bereich des Kolbens in den Abströmraum und damit
in die mit dem Abströmraum verbundene Pipettenaufnahme strömen. Durch den dadurch
bewirkten Druckausgleich kann folglich die in die Pipette eingesaugte Flüssigkeit
ausgedrückt werden. Es ist also möglich, durch eine einfache manuelle Druckknopfbetätigung
die in der Pipette befindliche Flüssigkeit auszudrücken.
[0006] Dadurch, daß der Durchmesser des zweiten Bereichs des Kolbens in Richtung auf den
Druckknopf abnimmt, kann die Ausströmgeschwindigkeit auf einfache Weise gesteuert
werden. Mit zunehmendem Kolbenweg wird der Ringspalt zwischen dem gehäusefesten Dichtungsring
und dem zweiten Bereich des Kolbens größer, so daß in gleicher Weise die Luft-Strömungsgeschwindigkeit
zunimmt. Durch das Ausmaß der Betätigung des Druckknopfes kann also die Geschwindigkeit
des Ausströmens der Flüssigkeit aus der Pipette beeinflußt werden.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0008] Wenn der zweite Bereich des Kolbens konisch ausgebildet ist, kann er auf besonders
einfache Weise hergestellt werden. Darüberhinaus ist dadurch die Zunahme der Ringspalt-Fläche
zwischen dem gehäusefesten Dichtungsring und dem zweiten Bereich des Kolbens in Bezug
auf den Weg des Kolbens linear, was eine besonders einfache Handhabung mit sich bringt.
[0009] Vorzugsweise ist an dem Kolben ein an den zweiten Bereich anschließender dritter
Bereich vorgesehen, in dem der Durchmesser in Richtung auf den Druckknopf zunächst
ansteigt, bis er genauso groß ist wie der Durchmesser des Dichtungsringes und anschliessend
gleichbleibt. Der Kolben kann also zunächst einmal nieder gedrückt werden, bis der
Beginn des dritten Bereichs an dem gehäusefesten Dichtungsring anliegt. An diesem
Punkt wird der weiteren Bewegung des Kolbens in Richtung auf den Handgriff ein fühlbarer
Widerstand entgegengesetzt, der als "Druckpunkt" fühlbar ist. In dieser Stellung
wird die Verbindung zu dem Abströmraum wieder geschlossen, so daß die Flüssigkeitsmenge
in der Pipette nicht weiter verändert wird, der Vorgang des Ausdrückens von Flüssigkeit
aus der Pipette also unterbrochen wird. In dem sich anschließenden Bereich des Kolbens
bleibt der Kolbendurchmesser gleich groß, also genauso groß wie der Durchmesser des
gehäusefesten Dichtungsrings. Bei einem weiteren Niederdrücken des Druckknopfes bleibt
der Abströmraum also abgedichtet. Wenn der Kolben weiter niedergedrückt wird, wird
also durch das Vordringen des Kolbens in den Abströmraum dessen Volumen verkleinert,
wodurch der in der Pipette vorhandene Flüssigkeitsrest durch diese Druckwirkung ausgeblasen
wird. Der Kolben arbeitet in diesem dritten Bereich demzufolge als Druckkolben.
[0010] Vorzugsweise ist der Kolben federbelastet. Hierzu kann zwischen einem Anschlag am
Kolben und einem Anschlag am Gehäuse eine Druckfeder angeordnet sein.
[0011] Der Kolben kann in einer Bohrung des Druckknopfes gelagert sein. Vorzugsweise ist
der Druckknopf in einer Bohrung des Handgriffs gelagert. Hierzu ist es zweckmäßig,
daß der Druckknopf an seinem dem Handgriff zugewandten Ende einen Bund aufweist, der
mit der Endfläche der Bohrung im Handgriff in Anlage bringbar ist, so daß die Bewegung
des Druckknopfes und damit des Kolbens in Richtung vom Handgriff weg begrenzt ist.
Im Zusammenwirken mit der Druckfeder befindet sich also der Druckknopf in seiner Ruhestellung
in Anlage mit dem Handgriff. Nach dem Niederdrücken des Druckknopfes und anschließendem
Loslassen nimmt der Druckknopf wieder diese Stellung ein.
[0012] Vorzugsweise weist der Kolben an dem dem Druckknopf zugewandten Ende des zweiten
Bereiches eine den Kolben quer durchsetzende, durchgehende Entlüftungsbohrung auf.
Diese Entlüftungsbohrung reicht vorzugsweise in den dritten Bereich hinein. Wenn der
Kolben über den zweiten Bereich hinaus bewegt wird, kann sich durch diese Entlüftungsbohrung,
in der der Atmosphärendruck herrscht, kein Druck aufbauen. Der Kolben wirkt also erst
dann als Druckkolben, wenn die Entlüftungsbohrung den Dichtungsring vollständig durchschritten
hat, wenn also die Dichtung an dem dritten, im Durchmesser gleichbleibenden, Bereich
des Kolbens anliegt.
[0013] Eine weitere Lösung der obengenannten Aufgabe besteht darin, daß in dem Handgriff
ein zweiter Kolben längsverschieblich gelagert ist, der mit einem zweiten Druckknopf
versehen ist und durch den ein in dem Gehäuse vorgesehener Saugraum aufsteuerbar ist,
daß der Saugraum über ein Saugventil mit der Pipettenaufnahme verbunden ist und daß
der Saugraum mit einem Druckventil verbunden ist. Durch eine Betätigung des zweiten
Druckknopfes und damit des zweiten Kolbens wird also der Saugraum aufgesteuert. Gleichzeitig
wird das Saugventil geöffnet und das Druckventil geschlossen. Der mit der Pipettenaufnahme
verbundene Saugraum wird also vergrößert, so daß Flüssigkeit in die Pipette eingesaugt
wird.
[0014] Vorzugsweise ist der zweite Kolben federbelastet. Die Feder kann eine zweite Druckfeder
sein, die zwischen einem Anschlag an dem zweiten Kolben und einem Anschlag am Gehäuse
angeordnet ist. Vorzugsweise ist der zweite Kolben in einer Bohrung des zweiten Druckknopfes
gelagert. Der zweite Druckknopf kann in einer Bohrung des Handgriffs gelagert sein.
Vorzugsweise weist der zweite Druckknopf an seinem dem Handgriff zugewandten Ende
einen Bund auf, der mit der Endfläche der Bohrung im Handgriff in Anlage bringbar
ist.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen
im einzelnen erläutert. In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht des Pipettiergerätes, teilweise eim Schnitt,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Handgriff des in Fig. 1 gezeigten Pipettiergerätes
und
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung der Einzelheit "X" der Fig. 1.
[0016] Das in Fig. 1 gezeigte Pipettiergerät besitzt einen Handgriff (Pistolengriff) 1,
in dem eine Pipettenaufnahme 17 angebracht ist, welche die Aufnahme von verschiedenartigen
Pipetten 19 ermöglicht. Zur Verhinderung von eindringender Flüssigkeit über die Pipettenaufnahme
17 in dem Pistolengriff 1 ist ein Hydrophober Sterilfilter 18 zwischengeschaltet.
[0017] In dem Handgriff 1 ist ein Konus 11 angeordnet, durch den die Verbindung mit der
Pipettenaufnahme 17 hergestellt wird. In einer Bohrung des Handgriffs 1 ist ein Druckknopf
8a längsverschieblich gelagert, der mit seinem äußeren Ende außen aus dem Handgriff
herausragt. Am inneren Ende trägt der Druckknopf 8a einen Bund, der in der in Fig.
1 gezeigten Ruhelage am inneren Ende der Führungsbohrung in dem Handgriff anliegt.
Der Druckknopf 8a besitzt seinerseits eine innere Bohrung, in der der Kolben 6 gelagert
ist.
[0018] Wie aus Fig. 3 ersichtlich, durchsetzt der Kolben 6 einen gehäusefesten Dichtungsring
13a. In dem mit dem Handgriff 1 verbundenen Gehäuseblock 2 befindet sich eine mit
dem Kolben 6 koaxiale Bohrung. Diese besteht aus einem dem Druckknopf zugewandten,
im Durchmesser größeren Bereich 41 und einem im Durchmesser kleineren Bereich 42;
letzterer bildet den Abströmraum 43. Am Ende des ersten, im Durchmesser größeren Bereichs
41 liegt die Scheibe 3 an einem Absatz an; diese Scheibe 3 ist in der Bohrung 41 befestigt.
Die Scheibe 3 trägt innen den gehäusefesten Dichtungsring 13a. Dieser Dichtungsring
13a wird auf einer Seite von einem Absatz der Scheibe 3 begrenzt, während sich auf
der anderen Seite ein Sicherungsring 20 befindet. Zwischen dem Absatz der Scheibe
3 und dem Sicherungsring 20 wird also eine Nut gebildet, in der der Dichtungsring
13a liegt.
[0019] Der Kolben 6 weist an seinem dem Druckknopf 8a abgewandten Ende einen ersten, dem
Durchmesser des Dichtungsringes 13a entsprechenden Bereich 44 auf. Wenn sich also
dieser erste Bereich 44 des Kolbens 6 im Bereich des Dichtungringes 13a befindet,
wird der Abströmraum 43 abgedichtet. An den ersten Bereich 44 des Kolbens 6 schließt
sich ein zweiter Bereich 45 an, in dem der Durchmesser in Richtung auf den Druckknopf
8a abnimmt. Dieser zweite Bereich 45 ist konisch ausgestaltet. Wenn also der Kolben
6 aus der in Fig. 3 gezeigten Stellung nach rechts bewegt wird, gelangt der zweite
Bereich 45 des Kolbens 6 in den Bereich der gehäusefesten Dichtung 13a. Es wird dann
ein Ringspalt zwischen der gehäusefesten Dichtung 13a und dem zweiten Bereich 45 des
Kolbens 6 aufgesteuert. Dieser Ringspalt ist umso größer, je weiter der Kolben 6 nach
rechts bewegt wird. Es wird demzufolge eine Verbindung zwischen dem Bereich der Bohrung
41 und dem Abströmraum 43 aufgesteuert.
[0020] An den zweiten Bereich 45 des Kolbens 6 schließt sich ein dritter Bereich 46 an,
in dem der Durchmesser in Richtung auf den Druckknopf 8a zunächst ansteigt, bis er
genauso groß ist wie der Durchmesser des Dichtungsrings 13a. Wenn also der dritte
Bereich 46 des Kolbens 6 mit der gehäusefesten Dichtung 13a in Eingriff gelangt,
wird der Abströmraum 43 wieder abgedichtet.
[0021] An dem dem Druckknopf 8a zugewandten Ende des zweiten Bereichs 45 ist eine den Kolben
6 quer durchsetzende, durchgehende Entlüftungsbohrung 21 vorgesehen. Diese reicht
in den dritten Bereich 46 des Kolbens 6 hinein.
[0022] Wie aus Fig. 1 zu sehen, ist der Abströmraum 43 durch die Schlauchleitung 16 mit
einem Anschluß des Konus 11 verbunden. Auf der dem Abströmraum 43 gegenüberliegenden
Seite des Dichtungsrings 13a befindet sich der von der Bohrung 41 begrenzte Raum,
in dem der Atmosphärendruck herrscht.
[0023] In dem Druckknopf 8a ist eine an die den Kolben 6 aufnehmende Bohrung anschließende,
im Durchmesser größere Bohrung vorgesehen. An dem Absatz zwischen den beiden genannten
Bohrungen liegt eine Druckfeder 7a an, deren anderes Ende sich an der gehäusefesten
Scheibe 3 abstützt. Der Druckknopf 8a und damit der Kolben 6 ist also federbelastet.
In der Ruhestellung nehmen Druckknopf 8a und Kolben 6 die in Fig. 3 gezeigte Lage
ein. In dieser Ruhestellung dichtet also der gehäusefeste Dichtungsring 13a den Abströmraum
43 dadurch ab, daß er an dem ersten Bereich 44 des Kolbens 6 anliegt. Zur Öffnung
des Abströmraums 43 kann dann der Kolben 6 durch einen Druck auf den Druckknopf 8a
entgegen der Kraft der Feder 7a bewegt werden.
[0024] In einer Bohrung des Handgriffs 1 ist weiterhin ein zweiter Druckknopf 8 längsverschieblich
gelagert. Der zweite Druckknopf 8 besitzt ebenfalls an seinem dem Handgriff 1 zugewandten
Ende einen Bund, der mit dem inneren Ende der Bohrung im Handgriff 1 in Anlage bringbar
ist. In dem zweiten Druckknopf 8 ist der zweite Kolben 5 gelagert. Der zweite Kolben
5 durchsetzt eine gehäusefeste Dichtung 13. Die Dichtung 13 befindet sich an der inneren
Fläche einer Scheibe, die an einem Absatz in einer Bohrung in dem Gehäusekörper 2
befestigt ist. Die Dichtung 13 befindet sich in einer Nut, die einerseits von einem
nach innen weisenden Absatz der Scheibe und andererseits von einem mit der Scheibe
verbundenen Ring gebildet wird. Der zuletzt genannte Ring bildet gleichzeitig den
gehäusefesten Anschlag für die Feder 7, deren anderes Ende sich an dem zweiten Druckknopf
8 abstützt. Auf der dem Druckknopf 8 abgewandten Seite der die Dichtung 13 tragenden
Scheibe ist der Kolben 5 mit der Kolbenscheibe 4 verbunden, die an ihrem äußeren
Umfang die Dichtung 12 trägt. Die Kolbenscheibe 4 ist in der Gehäusebohrung 51 geführt.
Zwischen der Dichtung 13 und der Dichtung 12 befindet sich in der Bohrung 51 der Saugraum,
der durch eine Bewegung des zweiten Kolbens 5 in der Fig. 1 nach rechts aufgesteuert
wird. Dieser Saugraum ist über die Schlauchleitung 15 und eine Bohrung in dem Gehäusekörper
2 mit dem zweiten Anschluß des Konus 11 verbunden. Beide Anschlüsse des Konus 11 sind
ihrerseits mit der Pipettenaufnahme 17 und damit mit der Pipette 19 verbunden. Zwischen
der Schlauchleitung 15 und der zum Saugraum führenden Bohrung in dem Gehäusekörper
2 ist das Ansaugventil 14 angeordnet. Weiterhin ist mit dem Saugraum das Ausstoßventil
14a verbunden.
[0025] Das Pipettiergerät arbeitet wie folgt: Bei der Ansaugbewegung wird durch Drücken
des zweiten Druckknopfes 8 über die Zylinder-Kolbeneinheit 51, 4, 5 in dem Saugraum
zwischen den Dichtungen 13 und 12 ein Unterdruck erzeugt, welcher das Ansaugventil
14 öffnet und gleichzeitig das Ausstoßventil 14a schließt. Der Unterdruck bewirkt
über die Schlauchverbindung 15 und den Konus 11 ein Ansaugen der Flüssigkeit in die
Pipette 19. Durch mehrmaliges Drücken des zweiten Druckknopfes 8 kann also die Pipette
gefüllt werden. Da der Unterdruck bereits beim Eindrücken des zweiten Druckknopfes
8 über die Zylinder-Kolbeneinheit 4 erzeugt wird, ist es bereits während des Eindrückens
des zweiten Druckknopfes 8 möglich, ein definiertes Flüssigkeitsvolumen anzusaugen.
Wenn der zweite Druckknopf 8 losgelassen wird, drückt die Druckfeder 7 die Zylinder-Kolbeneinheit
4, 5 in die Ausgangsstellung zurück, wobei das Luftvolumen durch das Ausstoßventil
14a bei gleichzeitigem Schließen des Ansaugventils 14 in die Atmosphäre entweicht.
[0026] Auslauf/Ausstoßbewegung: Durch Drücken des Druckknopfes 8a strömt über den zweiten
Bereich 45 des Kolbens 6 der Atmosphärendruck über den Schlauch 16 und den Konus
11 in die Pipette 19 und bewirkt ein Auslaufen der Flüssigkeit. Nach Auslaufen der
Pipette 19 wird der in der Pipettenspitze verbleibende Flüssigkeitsrest ausgeblasen.
Dies geschieht durch Drücken des Druckknopfes 8a über den Druckpunkt hinaus. Der
Druckpunkt wird durch den Übergangsbereich zwischen dem zweiten Bereich 45 des Kolbens
6 und dessen dritten Bereich 46 gebildet. Der Kolben 6 wirkt im dritten Bereich 46
als Zylinder-Kolbeneinheit. Der durch die Bewegung des Kolbens 6 in dem Abströmraum
43 erzeugte Überdruck wird über den Schlauch 16 und den Konus 11 in die Pipette 19
eingeleitet; die Pipette 19 wird dadurch vollständig ausgeblasen. Durch Loslassen
des Druckknopfes 8a drückt die Feder 7a den Kolben 6 in die Ausgangsstellung zurück.
[0027] Durch die Entlüftungsbohrung 21 kann sich im Übergangsbereich 22 zwischen den zweiten
Bereich 45 und dem dritten Bereich 46 und auch zu Beginn dieses dritten Bereiches
46 kein Überdruck aufbauen, der zu einem Druckstoß führen könnte. Wenn der Kolben
6 über das Ende des zweiten Bereiches 45 hinaus gedrückt wird, steigt der Durchmesser
zunächst im Bereich 22 des Kolbens 6 an. Am Ende dieses Übergangsbereichs 22 dichtet
die Dichtung 13a wieder ab. Hier könnte ein Druckstoß entstehen, wenn die Entlüftungsbohrung
21 nicht vorhanden wäre. Die Entlüftungsbohrung 21 reicht etwas in den dritten Bereich
46 des Kolbens 6 hinein. Erst nachdem diese Entlüftungsbohrung 21 die Dichtung 13a
vollständig durchschritten hat, beginnt die oben beschriebene Druckwirkung des dritten
Bereiches 46. Durch die Entlüftungsbohrung 21 wird also auch ein definierter Beginn
der Wirkung des Kolbens als Druckkolben festgelegt. Ein Druckstoß wird verhindert.
[0028] Das Funktionsprinzip des Dosierventils kann also wie folgt beschrieben werden:
a) Ausgangsstellung: Der Dichtungsring 13a dichtet am Umfang des Kolbens 6 den atmosphärischen
Druck vom Unterdruck ab; dies ist der Einwirkungsbereich des ersten Bereichs 44 des
Kolbens 6.
b) Auslaufstellung: Durch Drücken des Druckknopfes 8a wird ein Ringspalt am Kolben
6 freigegeben. Dieser ist durch den Konus 45 veränderlich, wodurch eine Änderung der
Auslaufgeschwindigkeit erreicht werden kann. Beim Erreichen des Druckpunktes 22 zwischen
dem zweiten Bereich 45 und dem dritten Bereich 46 ist die maximale Öffnung erreicht,
was der größten Auslaufgeschwindigkeit entspricht.
c) Ausblasstellung: Durch Drücken des Druckknopfes 8a über den Druckpunkt 22 hinaus
dichtet der Dichtungsring 13a wieder vollflächig ab. Dadurch wirkt der Kolben 6 als
Druckkolben, wobei das Restvolumen ausreicht, über den so erzeugten Überdruck die
Pipette 19 vollständig auszublasen.
[0029] Der Druckknopf 8a kann mit dem Kolben 6 einstückig verbunden sein. Gleiches gilt
für den zweiten Druckknopf 8 und den zweiten Kolben 5.
1. Pipettiergerät, bestehend aus einem Gehäuse mi einem Handgriff (1) und einer Pipettenaufnahme
(17) für eine Pipette (19) sowie einer Saugeinrichtung zum Aufsaugen einer Flüssigkeit
in die Pipette und einer Einrichtung zum Ablassen einer aufgesaugten Flüssigkeit aus
der Pipette, mittels der der geräteseitige Unterdruck wieder auf Atmosphärendruck
gebracht wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Ablassen einer Flüssigkeit ein mit einem Druckknopf (8a) versehener Kolben
(6) in dem Handgriff (1) längsbeweglich geführt ist, der einen gehäusefesten Dichtungsring
(13a) durchsetzt,
daß auf der dem Dichtungsring (13a) abgewandten Seite des Druckknopfes (8a) ein mit
der Pipettenaufnahme (17) verbundener Abströmraum (43) in dem Gehäuse (1, 2) vorgesehen
ist
und daß der Kolben (6) an seinem dem Druckknopf (8a) abgewandten Ende einen ersten,
dem Durchmesser des Dichtungsringes (13a) entsprechenden Bereich (44) aufweist sowie
einen daran anschließenden zweiten Bereich (45), in dem der Durchmesser in Richtung
auf den Druckknopf (8a) abnimmt.
2. Pipettiegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Bereich (45)
des Kolbens (6) konisch ausgebildet ist.
3. Pipettiergerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Kolben
(6) ein an dem zweiten Bereich (45) anschließender dritter Bereich (46) vorgesehen
ist, in dem der Durchmesser in Richtung auf den Druckknopf (8a) zunächst ansteigt,
bis er genauso groß ist wie der Durchmesser des Dichtungsringes (13a), und anschließend
gleichbleibt.
4. Pipettiergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (6) federbelastet (7a) ist.
5. Pipettiergerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einem Anschlag
am Kolben (6) und einem Anschlag am Gehäuse (3) eine Druckfeder (7a) angeordnet ist.
6. Pipettiergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (6) in einer Bohrung des Druckknopfes (8a) gelagert ist.
7. Pipettiergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckknopf (8a) in einer Bohrung des Handgriffs (1) gelagert ist.
8. Pipettiergerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckknopf (8a)
an seinem dem Handgriff (1) zugewandten Ende einen Bund aufweist, der mit der Endfläche
der Bohrung im Handgriff (1) in Anlage bringbar ist.
9. Pipettiergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (6) an dem dem Druckknopf (8a) zugewandten Ende des zweiten Bereiches
(45) eine den Kolben (6) quer durchsetzende, durchgehende Entlüftungsbohrung (21)
aufweist.
10. Pipettiergerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftungsbohrung
(21) in den dritten Bereich (46) hineinreicht.
11. Pipettiergerät, bestehend aus einem Gehäuse mit einem Handgriff (1) und einer
Pipettenaufnahme (17) für eine Pipette (19),
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Handgriff (1) ein zweiter Kolben (5) längsverschieblich gelagert ist,
der mit einem zweiten Druckknopf (8) versehen ist und durch den ein in dem Gehäuse
(1, 2) vorgesehener Saugraum aufsteuerbar ist, daß der Saugraum über ein Saugventil
(10) mit der Pipettenaufnahme (17 verbunden ist und daß der Saugraum mit einem Druckventil
(14a) verbunden ist.
12. Pipettiergerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Kolben
(5) federbelastet (7) ist.
13. Pipettiergerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einem Anschlag
an dem zweiten Kolben (5) und einem Anschlag am Gehäuse (1, 2) eine zweite Druckfeder
(7) angeordnet ist.
14. Pipettiergerät nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Kolben (5) in einer Bohrung des zweiten Druckknopfes (8) gelagert ist.
15. Pipettiergerät nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichent, daß
der zweite Druckknopf (8) in einer Bohrung des Handgriffs (1) gelagert ist.
16. Pipettiergerät nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Druckknopf
(8) an seinem dem Handgriff (1) zugewandten Ende einen Bund aufweist, der mit der
Endfläche der Bohrung im Handgriff (1) in Anlage bringbar ist.
17. Pipettiergerät nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß
die Merkmale eines der Ansprüche 1 bis 10 vorhanden sind.