[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Weiche der im Oberbegriff von Anspruch 1 erläuterten
Art.
[0002] Eine derartige Weiche ist aus der GB-PS 1 094 319 bekannt. Bei der bekannten Weiche
ist das Weichenteil mit der ersten Schiene über ein Kardangelenk verbunden, das zwei
senkrecht zueinander angeordnete Drehzapfen enthält. Einer der Drehzapfen erlaubt
die Bewegung des Weichenteils in verschiedene Weichenpositionen, während der zweite
Drehzapfen das Anheben des freien Endes des Weichenteiles gestattet, um dieses auf
das freie Ende der zu verbindenden Schiene aufzulegen. Das Kardangelenk ist mit einer
Schraubenfeder umgeben, die einerseits die notwendigen Bewegungen des Gelenkes sicherstellen
soll, und andererseits als Lauffläche für Laufrollen dient. Da jedoch die Schraubenwindungen
allenfalls so eng gepackt werden können, daß sie bei maximaler Auslenkung des Weichenteils
an der bei Auslenkung verkürzten Seite des Gelenkes eng nebeneinanderliegen, müssen
sie zwangsläufig bei allen anderen Abbiegungen sowohl an der Außen- als auch an der
Innenseite einen Abstand zueinander aufweisen. Durch diesen Abstand ergibt sich notgedrungen
ein Spalt, der durch den runden Querschnitt des Federdrahtes noch verstärkt wird.
Die Laufrollen können somit nicht glatt über das Gelenk abrollen.
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Weiche der genannten Art derart
auszugestalten, daß ein im wesentlichen glatter Übergang für die Laufrollen über das
Gelenk geschaffen wird.
[0004] Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Durch die erfindungsgemäß vorgesehenen, sich überlappenden Laufflächenbereiche wird
sichergestellt, daß jede Laufrolle im Bereich des Gelenkes zu jeder Zeit zumindest
mit einem Teil ihrer Umfangsfläche mit einem der Laufflächenbereiche in Berührung
steht. Auf diese Weise können die sich unweigerlich beim Verschwenken des Weichenteils
in Bezug zur ersten Schiene öffnenden Spalte im wesentlichen ruckfrei überbrückt werden.
[0006] Eine konstruktiv besonders einfache Möglichkeit, Laufflächenbereiche sich überlappend
anzuordnen, ist aus Anspruch 2 ersichtlich.
[0007] Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 3 wird insbesondere bei einer aus zwei im Winkel
zueinander angeordneten Laufflächen bestehenden Laufbahn das Überfahren des Gelenks
durch eine Laufrolle noch weiter vereinfacht. Bei dieser Ausgestaltung wird die Laufrolle
durch den abgewinkelten Bereich bereits in die Richtung des ausgeschwenkten Weichenteils
geleitet, noch bevor die Laufrolle auf einen Laufflächenbereich des Weichenteiles
übertritt. Durch diese Ausgestaltung wird sichergestellt, daß sich der sich notwendigerweise
öffnende Spalt nicht gerade an derjenigen Stelle liegt, wo eine Richtungsänderung
der Laufrolle stattfinden muß. Zwar wird durch diese Ausgestaltung bei geradliniger
Ausrichtung zwischen dem Weichenteil und der ersten Schiene ein keilförmiger Spalt
erzeugt, da dieser jedoch vom Laufflächenbereich des Weichenteiles überlappt wird,
kann er trotzdem von der Laufrolle ruckfrei überfahren werden.
[0008] Zweckmäßigerweise erstrecken sich die Laufflächenbereiche nach Anspruch 4 unter einem
dem maximalen Auslenkwinkel des Weichenteils entsprechenden Winkel.
[0009] Durch die kippbare Ausgestaltung nach Anspruch 6 kann das Weichenteil in jeder Weichenposition
in einer vertikal wirkenden Raststellung festgelegt werden. Durch die kippbare Ausgestaltung
der das Gelenk bildenden Drehachse kann der Kippwinkel und die Richtung der Kippbewegung
exakt festgelegt werden, so daß zusätzliche Vorkehrungen zur Begrenzung der Bewegung,
wie sie beispielsweise bei dem im Stand der Technik bekannten Kardangelenk zur Sicherheit
eigentlich notwendig wären, nicht mehr erforderlich sind.
[0010] Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 6 wird sichergestellt, daß die Weiche stets
mit derjenigen weiteren Schiene verbunden ist, auf der ein Transportmittel in die
Weiche einlaufen will, so daß auch bei Fehlbedienung kein Transportmittel im Bereich
der Weiche herabfallen kann.
[0011] Eine besonders einfache und wenig störanfällige Konstruktion zur Verbindung des Stellwerkes
mit dem Weichenteil ist aus Anspruch 7 ersichtlich.
[0012] Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 8 können in konstruktiv einfacher Weise unterschiedliche
Positionen des Weichenteils exakt festgelegt werden.
[0013] Insbesondere dann, wenn die die Laufflächenbereiche tragendenStege sehr weit in die
jeweils gegenüberliegende Ausnehmung ragen, ist gemäß Anspruch 2 eine Verschiebbarkeit
innerhalb des Gelenkes zweckmäßig.
[0014] Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 10 läßt das Dreh-Schiebe-Gelenk zusätzlich
eine Kippbewegung zum Verkippen des Weichenteils zu.
[0015] Die Ausgestaltung nach Anspruch 11 eignet sich besonders für Weichen, bei denen eine
erste Schiene mit mehr als zwei weiteren Schienen zu verbinden ist. Bei mehr als zwei
weiteren Schienen ist es zweckmäßig, eine Normalweichenstellung zu definieren, in
die das Weichenteil selbsttätig zurückkehrt. Eine solche Normalweichenstellung wird
auf konstruktiv einfache Weise durch die Merkmale des Anspruches 12 erreicht.
[0016] Auch die gabelförmigen Nuten des Anspruches 13 sind insbesondere dann zweckmäßig,
wenn mehrere Kurvenführungen vorgesehen sind.
[0017] Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 14 wird eine gegenseitige Beeinflussung der
Anschläge, insbesondere bei mehr als zwei weiteren Schienen, verhindert.
[0018] Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 15 wird das Weichenteil bereits weitgehend
entlastet, so daß ein geringer Anstoß genügt, um das freie Ende des Weichenteils aus
einer Rastposition an einer der weiteren Schienen herauszuheben, so daß nur noch eine
lineare Verschwenkbewegung in einer Ebene stattfinden muß.
[0019] Anspruch 16 beschreibt eine Möglichkeit, die Rastsitze für ein verkippbares Weichenteil
auszugestalten.
[0020] Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 17 wird das Verkippen des Weichenteils und
seine Bewegung in die einer jeweiligen Weichenposition entsprechende Raststellung
und aus dieser heraus aktiv unterstützt.
[0021] Eine weitere Möglichkeit, die Positionen des Weichenteils exakt festzulegen, beschreibt
Anspruch 18. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, konstruktiv recht einfach zu sein.
[0022] Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 19 kann, wiederum auf konstruktiv einfache
Weise, gleichzeitig beim Verschwenken eine Kippbewegung des Weichenteils eingeleitet
werden.
[0023] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Weiche,
Fig. 2 die Seitenansicht der Weiche aus Fig. 1,
Fig. 3 die Seitenansicht des Weichenteils aus Fig. 1,
Fig. 4 die Draufsicht auf ein Teil des Gelenkes aus Fig. 1,
Fig. 5 die Seitenansicht von Fig. 4,
Fig. 6 eine Ansicht des Stellwerks der erfindungsgemäßen Weiche nach Fig. 1,
Fig. 7 eine Draufsicht auf Fig. 6,
Fig. 8 eine Draufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Weiche,
Fig. 9 eine Draufsicht auf die Weiche nach Fig. 8 in einer zweiten Position,
Fig. 10 die Weiche aus Fig. 8 in Seitenansicht,
Fig. 11 ein Teil des Gelenks in Seitenansicht,
Fig. 12 die Draufsicht auf Fig. 11,
Fig. 13 ein Teil des Gelenks in Seitenansicht, und
Fig. 14 die Draufsicht auf Fig. 13.
[0024] Aus Fig. 1 ist eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel einer Weiche 1
ersichtlich, die als Abzweigungsweiche in einem nicht näher dargestellten Hängefördersystem
ausgebildet ist. Auf die Weiche 1 laufen aus einer ersten Richtung eine erste Schiene
2 und aus weiteren, von der ersten Richtung verschiedenen Richtungen weitere Schienen
3, 4 und 5 zu. Die Schienen 2 bis 5 sind in üblicher Weise mit einer Laufbahn aus
zwei unter einem Winkel, bevorzugt etwa 90
o, zueinander angeordneten Laufflächen 2a, 2b, 3a, 3b, 4a, 4b und 5a, 5b versehen.
Jede der Schienen 2 bis 5 ist darüberhinaus mit jeweils einem Steg 2c, 3c, 4c, 5c
in üblicher Weise abgehängt. Die Schienen 2 bis 5 sind für Transportmittel 6 geeignet,
die zwei mit den jeweiligen Laufflächen der Schienen in Eingriff stehende Rollen 7a
bzw. 7b mit zylindrischen Umfangsflächen aufweisen, die durch einen die Schiene von
unten teilweise umgreifenden Bügel 8 verbunden sind. An den Transportmitteln 6 können
in üblicher Weise zu transportierende, nicht dargestellte Gegenstände abgehängt werden.
Die weiteren Schienen 3 bis 5 sind derart angeordnet, daß die Schiene 3 mit ihrer
Mittellinie mit der Mittellinie der ersten Schiene 2 fluchtet, während die Mittellinien
der Schienen 4 und 5 in der gleichen horizontalen Ebene liegen, jedoch mit den Mittellinien
der Schienen 2 bzw. 3 einen Winkel einschließen. Die freien Enden der Schienen 3 bis
5 sind weiterhin nach vorn unten abgeschrägt und enthalten jeweils ein als Verschleißteil
eingesetztes Auflageblech 3d, 4d, 5d.
[0025] Am freien Ende der ersten Schiene 2 ist über ein Dreh-Schiebe-Gelenk 9 ein Ende eines
Weichenteiles 10 angeordnet. Das vorzugsweise als Formteil ausgebildete Weichenteil
10 weist im wesentlichen das ebenfalls für die Schienen 2 bis 5 verwendete Profil
mit zwei die Laufbahn bildende, im Winkel zueinander angeordnete Laufflächen 10a und
10b sowie einen Steg 10c auf. Das dem Gelenk 9 abgewandte freie Ende des Weichenteiles
10 ist komplementär zu den freien Enden der weiteren Schienen 3 bis 5 nach hinten
unten abgeschrägt und enthält eine Ausnehmung 10d, die die Auflagebleche 3d, 4d bzw.
5d aufnehmen kann.
[0026] Wie auch in Verbindung mit den Fig. 2 bis 5 ersichtlich, enthält das Dreh-Schiebe-Gelenk
9 eine als Bolzen ausgebildete Drehachse 11, die sich durch das Weichenteil 10 und
einen an der ersten Schiene 2 befestigten Ansatz 12 erstreckt. Die Drehachse 11 ist
um einen Betrag d in Förderrichtung verschiebbar, so daß das Weichenteil 10 in der
durchgezogen gezeichneten Position I zur Verbindung der miteinander fluchtenden Schienen
2 und 3, zumindest mit einem Teil seiner rückwärtigen Stirnfläche 13 an zumindest
einem Teil einer Stirnfläche 14 am Ansatz 12 anliegt. Wird das Weichenteil 10 aus
der Position I in die gestrichelt gezeichnete Position II zur Verbindung der ersten
Schiene 2 mit der weiteren Schiene 4 verschwenkt, so bewegt sich die Drehachse 11
um den Betrag d in Förderrichtung, wobei dieser Betrag d und der Schwenkwinkel zwischen
den Positionen I und II derart aufeinander abgestimmt sind, daß auch in der Position
II zumindest ein Teil der Stirnfläche 13, 14 auf einer Seite der Mittellinien vom
Weichenteil 10 und erster Schiene 2 aneinander anstoßen. Die Verschwenkung des Weichenteils
10 in die Position III zur Verbindung der Schienen 2 und 5 erfolgen spiegelbildlich.
[0027] Der Schiebeweg, d.h. der Betrag d, der Drehachse 11 wird durch die Länge eines in
den Fig. 4 und 5 dargestellten Langloches 15 im Ansatz 12 bestimmt, in dem die Drehachse
11 frei gleiten kann und, wie später noch erläutert wird, kippbar ist.
[0028] Wie aus den Fig. 4 und 5 deutlich ersichtlich, weist die Laufbahn des Ansatzes 12
ebenfalls zwei, analog beispielsweise der Laufflächen 2a und 2b der Schiene 2 im Winkel
zueinander angeordnete Laufflächen 12a, 12b auf. Die Laufflächen 12a, 12b sind fluchtend
mit den Laufflächen 2a, 2b ausgerichtet und erstrecken sich zumindest in ihren den
Laufflächen 2a, 2b angrenzenden Bereichen über diejenige Höhe, die von den Umfangsflächen
der Laufrollen 7a, 7b berührt werden. In Richtung auf das Weichenteil 10 schließen
sich an die Laufflächen 12a, 12b Laufflächenbereiche 17a, 17b an, die sich an einem
unterhalb einer von der Stirnfläche 14 begrenzten Ausnehmung vorgesehenen Steg über
etwa die untere Hälfte des von den Laufrollen 7a, 7b berührten Bereiches erstrecken.
Die unteren Laufflächenbereiche 17a, 17b sind in ihrem vorderen Teil gegenüber der
Mittellinie um einen Winkel α nach innen geneigt, wobei der Übergang durch eine Übergangskante
18a, 18b gebildet wird. Der Winkel α entspricht im wesentlichen dem Verschwenkwinkel
des Weichenteiles 10 zwischen den Positionen I und II bzw. I und III.
[0029] Wie die Fig. 1 und 3 zeigen, enthält die Laufbahn des Weichenteils 10 in Richtung
des Ansatzes 12 an einem Steg angeordnete, verlängerte Laufflächenbereiche 19a, 19b,
die parallel zur Mittellinie des Weichenteiles 10 verlaufen und fluchtend mit den
Laufflächen 10a, 10b ausgerichtet sind. Die verlängerten Laufflächenbereiche 19a,
19b erstrecken sich im wesentlichen über die obere Hälfte des von den Umfangsflächen
der Laufrollen 7a, 7b berührten Bereiches oberhalb einer Ausnehmung, in die die unteren
Laufflächenbereiche 17a, 17b des Ansatzes 12 hineinragen.
[0030] Befindet sich das Weichenteil 10 in der in Fig. 1 gezeichneten Position I, so sind
die Laufflächen 12a, 12b des Ansatzes 12 fluchtend mit den verlängerten Laufflächenbereichen
19a, 19b und den Laufflächen 10a, 10b des Weichenteiles 10 ausgerichtet. Die Laufrollen
7a, 7b gelangen somit von den Laufflächen 12a, 12b im wesentlichen ruckfrei auf die
Laufflächenbereiche 19a, 19b und von dort auf die Laufflächen 10a, 10b, da nur der
untere Teil der Umfangsflächen der Laufrollen 7a, 7b sich über den Spalt bewegen muß,
der durch die geneigten Laufflächenbereiche 17a, 17b gebildet wird, während der obere
Teil der Umfangsflächen der Laufrollen 7a, 7b auf den Laufflächenbereichen 19a, 19b
glatt abrollt.
[0031] Ist das Weichenteil 10 in die in Fig. 1 gestrichelt gezeichnete Position II verschwenkt,
so schlägt an einer Seite der Mittellinien ein Teil der Stirnflächen 13 an den geneigten
Laufflächenbereich 17b an, wobei der scharfe Übergangsknick gemildert wird. Auf der
anderen Seite der Mittellinien tut sich zwar zwischen dem verlängerten Laufflächenbereich
19a und dem in gleicher Höhe liegenden Bereich der Lauffläche 12a bzw. dem geneigten
Laufflächenbereich 17a und dem unteren Bereich der Lauffläche 10a jeweils ein Spalt
auf, dieser kann jedoch, wie nachfolgend erläutert, durch die Laufrolle 7b leicht
überbrückt werden. Durch den gleichen Neigungswinkel weist der Laufflächenbereich
17a bereits in die Richtung, in die auch der Laufflächenbereich 19a und die Lauffläche
10a des Weichenteils 10 weisen. Der verlängerte Laufflächenbereich 19a befindet sich
dabei unmittelbar über dem Ende des Laufflächenbereiches 17a. Die auf der Lauffläche
12a ankommende Laufrolle 7a gelangt mit ihrem unteren Teil auf den Laufflächenbereich
17a und wird nach Überquerung der Übergangskante 18 bereits in die neue Richtung gelenkt.
Die Laufrolle 7a rollt somit beim Überqueren des Gelenkes 9 von der Schiene 2 auf
das in Position II befindliche Weichenteil 10 zunächst mit ihrer vollen Umfangsfläche
auf den Laufflächen 2a bzw. 12a und gelangt dann mit einem unteren Teil ihrer Umfangsfläche
auf den Laufflächenbereich 17a, während sich der obere Teil ihrer Umfangsfläche über
den beim Abbiegen des Weichenteils 10 entstandenen Spalt bewegt. Kurz nach dem Überqueren
der Übergangskante 18a gelangt der obere Teil der Umfangsfläche der Laufrolle 7a auf
den Laufflächenbereich 19a des Weichenteils 10, so daß die Laufrolle 7a glatt abrollen
kann, auch wenn sie den weiteren, zwischen Laufflächenbereich 17a und Weichenteil
10 aufklaffenden Spalt überquert. Der geschilderte Vorgang findet spiegelbildlich
auch in der Position III statt.
[0032] Zur Ergänzung sei noch angemerkt, daß der Ansatz 12 mit der Schiene 2 über ein den
Auflageblechen 3d, 4d, 4d ähnliches Blech 12d fest verbunden ist und eine zur Abschrägung
der Schiene 2 komplementäre Abschrägung 12e aufweist, so daß die Schienen 2 bis 5
auch an ihren freien Enden identisch ausgebildet sein können. Der Ansatz 12 ist weiterhin
mit einer Zunge 20 versehen, die zur Stabilisierung in eine größere Ausnehmung 20a
an der Unterseite des Weichenteiles 10 eingreift.
[0033] Wie die Fig. 3 und 7 zeigen, ist die Drehachse 11 über das Weichenteil 10 nach oben
verlängert. An dieser oberen Verlängerung greift eine Feder 21 an, die an der anderen
Seite an einem Stift 22 gelagert ist, der relativ zur Drehachse 11 feststeht, also
beispielsweise an der Schiene 2 angeordnet ist. Die Feder 21 ist gespannt, wenn sich
die Drehachse 11 senkrecht erstreckt und beispielsweise im Langloch 15 ganz in Richtung
der Schiene 2 zurückgezogen ist. Die Drehachse 11 ist kippfrei mit dem Weichenteil
10 verbunden. Dadurch hat die Feder 21 das Bestreben, die Drehachse 11 und somit das
Weichenteil 10 um einen im Langloch 15 oder unterhalb des Langloches 15 befindlichen
Drehpunkt zu verkippen. Die Federkraft ist jedoch geringer als das Gewicht des Weichenteils
und seine Hebelwirkung, so daß dieses Verkippen nicht selbsttätig stattfinden kann,
die dafür erforderliche Kraft jedoch stark reduziert wird. Wird das Weichenteil 10
somit leicht angehoben, so verkippt dieses, wobei das freie Ende des Weichenteiles
10 angehoben wird. Dadurch kann die Ausnehmung 10d außer Eingriff mit den Auflageblechen
3d, 4d bzw. 5d kommen, so daß das Weichenteil 10 in waagerechter Richtung verschwenkt
werden kann. Durch die in Transportrichtung fluchtende Ausrichtung des Stiftes 22
und der Drehachse 11 wird die Feder 21 weiter gedehnt, wenn sich die Drehachse 11
beim Verschwenken in die Positionen II oder III um den Betrag d verschiebt. Dadurch
ist jedoch die Feder 21 bestrebt, das Weichenteil 10 zurück in die Position I zu verschwenken.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel bildet somit die Position I eine Normalweichenstellung,
in die das Weichenteil 10 immer zurückkehrt, wenn kein Abbiegen gewünscht ist.
[0034] Wie Fig. 3 zeigt, ist am Weichenteil 10 weiterhin ein Verstellnocken 23 angeordnet,
der Teil eines Stellwerkes 24 zum selbsttätigen Verstellen des Weichenteiles 10 in
die Positionen II und III durch ein ankommendes Transportmittel 6 ist. Das Stellwerk
24 ist an einer Montageplatte 25 (in Fig. 1 entfernt), befestigt, die sich über die
Weiche 1 erstreckt. Wie die Fig. 6 und 7 zeigen, enthält das Stellwerk 24 zwei identisch
ausgebildete, jedoch spiegelbildlich angeordnete Anschläge 26a, 26b. Der Anschlag
26a ragt in den Weg einer auf der Laufbahn 5a der Schiene 5 ankommenden Laufrolle
und der Anschlag 26b in den Weg einer auf der Laufbahn 4b der Schiene 4 ankommenden
Laufrolle. Beide Anschläge 26 sind um jeweils eine Drehachse 27a, 27b drehbar in der
Montageplatte 25 gelagert. Fest mit den Drehachsen 27a, 27b sind Drehteller 28a, 28b
verbunden, an denen außerhalb der Drehachsen 27 jeweils eine Zugstange 29a, 29b angelenkt
ist. Das andere Ende jeder Zugstange 29 ist über jeweils eine Anlenkstelle 30a bzw.
30b mit jeweils einer plattenförmigen Kurvenführung 31a, 31b verbunden. Die Kurvenführungen
31 sind identisch ausgebildet, jedoch spiegelbildlich angeordnet. Jede Kurvenführung
ist um eine jeweils außerhalb der Anlenkstellen 30 angeordnete und fest mit ihr verbundene
Drehachse 32a, 32b an der Montageplatte 25 drehbar gelagert. Die Kurvenführungen 31
sind außerhalb der Drehachsen 32 mit jeweils einer gabelförmigen Nut 33a versehen,
die den Verstellnocken 23 über Kreuz umgreifen, wobei sich der Verstellnocken 23 jenseits
der Kurvenführungen 31 durch einen Längsschlitz 34 in der Montageplatte 25 erstreckt
und in ihm geführt ist. Die Drehachsen 32 sind vertikal verschiebbar, erstrecken sich
durch die Montageplatte 25 hindurch und durchsetzen jeweils eine Buchse 34a, 34b.
In jeder Buchse 34 sind nach oben offene Rastöffnungen 35 vorgesehen, wobei an der
Buchse 34a zumindest jeweils eine Rastöffnung für die Positionen I und III und an
der Buchse 34b zumindest jeweils eine Rastöffnung 35 für die Positionen I und II vorgesehen
sind. In die Rastöffnungen 35 greift jeweils ein Stift 36a bzw. 36b ein, der fest
mit der jeweiligen Drehachse 32 verbunden ist. Die Stifte 36a und 36b sind durch eine
Zugfeder 37 verbunden. Wird durch Verdrehen einer der Kurvenführungen 31 die zugeordnete
Drehachse 32 verdreht, so bewegt sich der jeweilige Stift 36 aus der Ausnehmung 35
heraus und hebt die Drehachse 32 mit der Kurvenführung 31 an. Der Verstellnocken 23
übergreift mit Ansätzen 23a bzw. 23b jeweils eine der Kurvenführungen 31, wobei die
Ansätze 23a, 23b an der jeweiligen Kurvenführung 31a, 31b anliegen, wenn sich die
Stifte 36 in einer der Ausnehmungen 35 befinden und die Drehachse 11 senkrecht ausgerichtet
ist. Bewegen sich die Stifte 36 aus den Ausnehmungen 35 unter Anhebung der Drehachse
32 und somit der Kurvenführungen 31 heraus, so wird einer der Ansätze 23 mitgenommen,
während der andere der Ansätze 32 aus seiner Anlage freikommt, wodurch das freie Ende
des Weichenteiles 10 unter Kippen der Drehachse 11 angehoben wird.
[0035] Die Kurvenführungen 31 befinden sich in den in den Fig. 6 und 7 gezeichneten, symmetrischen
Stellungen, wenn sich das Weichenteil 10 in der Position I befindet, wobei in dieser
Stellung die Feder 37 die geringste Vorspannung aufweist. Kommt in dieser Position
I auf der Schiene 4 ein Transportmittel 6 an, so stößt die Laufrolle 7b an den Anschlag
26b an und nimmt diesen unter Drehung des Drehtellers 28b in Uhrzeigerrichtung mit.
Dadurch wird die Stange 29b auf die Kurvenführung 31b ein Zug ausgeübt, der bestrebt
ist, die Kurvenführung 31b um die Drehachse 32b zu verschwenken. Der Grad der Verschwenkung
der Kurvenführungen 31 kann durch die Wahl einer geeigneten Anlenkstelle 30 (gezeichnet
sind drei Anlenkstellen) variiert werden. Beim Verschwenken der Kurvenführung 31b
im Uhrzeigersinn wird die Drehachse 32b angehoben, so daß das Weichenteil 10 nach
oben verkippt wird und seine Ausnehmung 10d vom Auflageblech 3d freikommt. Bei einer
weiteren Verdrehung der Kurvenscheibe 31b wird der Verstellnocken 23 nach links gezogen,
so daß sich das Weichenteil 10 in die Position II verschwenkt. In dieser Stellung
fallen die Stifte 36 wiederum in eine zugeordnete Ausnehmung 35, wodurch sich das
Weichenteil 10 durch das Eigengewicht sowie durch den Impuls und das Eigengewicht
des mit einer bestimmten Geschwindigkeit ankommenden Transportmittels absenkt, wobei
sich die Ausnehmung 10d über das Auflageblech 4d bewegen kann. Durch das Gewicht des
Transportmittels 6 wird das Weichenteil 10 in der gewünschten Position gehalten, auch
wenn die Laufrolle nicht mehr am Anschlag 26b anliegt.
[0036] Während der Verschwenkung hat sich die andere Kurvenscheibe 31a kaum bewegt. Dadurch
wurde jedoch die Feder 37 gespannt. Hat nun das Transportmittel 6 das Weichenteil
10 und das Gelenk 9 passiert und ist auf die Schiene 2 übergetreten, so wird das Weichenteil
10 durch das Zusammenwirken der Federn 21 und 37 in Verbindung mit dem Impuls des
das Weichenteil 10 verlassenden und es somit von seinem Gewicht entlastenden Transportmittels
wieder nach oben verkippt und in die Position I zurückgeschwenkt, wodurch auch die
Kurvenführungen und der Anschlag 26b in die Ausgangsposition zurückkehren.
[0037] Während der Verschwenkbewegung des Weichenteiles 10 in die Position I befindet sich
der Verstellnocken 23 ebenfalls voll im Eingriff mit der gabelförmigen Nut 33a der
anderen Kurvenführung 31a, die nicht mit dem betätigten Anschlag 26b verbunden ist
und sperrt diese gegen Verdrehung. Dadurch kann auch der Drehteller 28a nicht verschwenkt
werden, so daß sich der Anschlag 26a nicht bewegen kann, wenn ein auf der Schiene
5 ankommendes Transportmittel anstößt; der Anschlag 26a somit gesperrt ist.
[0038] Eine ähnlich aufgebaute Sperre, die beispielsweise von den Kurvenführungen über einen
Bowdenzug bewegt werden kann, kann bei Bedarf für die Position I vorgesehen werden.
[0039] Aus den Fig. 8 und 9 ist in Draufsicht ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Weiche
1′ ersichtlich, wobei gleiche bzw. vergleichbare Bauteile mit gleichen Bezugszeichen
versehen und nicht nochmals erläutert sind.
[0040] Die Weiche 1′ weist wiederum eine erste Schiene 2, zwei weitere Schienen 3, 5 und
ein über ein Gelenk 9′ mit der ersten Schiene 2 schwenkbar verbundenes Weichenteil
10′ auf. Alle Schienen 2, 3, 5 sowie das Weichenteil 10′ enthalten Laufbahnen in Form
zweier im Winkel zueinander angeordneter Laufflächen 2a, 2b, 3a, 3b, 5a, 5b, 10′a,
10′b für im Winkel zueinander stehende Laufrollen eines nicht gezeichneten Transportmittels,
das demjenigen des ersten Ausführungsbeispiels entspricht. Die Schienen 2, 3, 5 enthalten
weiterhin den bereits beschriebenen Steg 2c, 3c, 5c.
[0041] Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das Weichenteil 10′ nur in die Positionen I (Fig.
8) und III (Fig. 9) verschwenkbar. Es ist eine einzige plattenförmige Kurvenführung
31′ vorgesehen, die unverschiebbar aber mit einer vertikalen Drehachse 32′ in einer
in den Fig. 8 und 9 entfernten Montageplatte 25 gelagert ist. Im Abstand zur Drehachse
32′ greift an der Kurvenführung 31′ ein Hubkolben 40 an, so daß die Kurvenführung
31′ unter der Wirkung des Hubkolbens 40 verdrehbar ist. An der Kurvenführung 31′ greift
weiterhin eine Feder 41 an, die im wesentlichen entspannt ist, wenn sich das Weichenteil
10 in der Position I und/oder in der Position III befindet. Beim Übergang zwischen
den Positionen I und III wird die Feder 41 gespannt.
[0042] Im Abstand zur Drehachse 32′ ist an der Kurvenführung 31′ eine Zugstange 29′ des
Stellwerkes 24′ angelenkt. Wie bereits beschrieben, ist die Zugstange 29′ am Umfang
eines Drehtellers 28′ angelenkt, dessen Mittelpunkt über eine Drehachse 27′ drehbar
an der Montageplatte 25 aufgehängt ist. Mit der Drehachse 27′ sind zwei Anschläge
26′a und 26′b derart verbunden, daß sie bei der Bewegung des Drehtellers 28′ mitgenommen
werden. Die Zugstange 29′ und die Anschläge 26′ sind derart angeordnet, daß sich der
Anschlag 26′a im Weg eines auf der Schiene 5 ankommenden Transportmittels befindet,
wenn das Weichenteil 10′ in seiner Position I steht, d.h. die Schienen 2 und 3 miteinander
verbunden sind. Wird durch die Betätigung des Hubkolbens 40 die Kurvenführung 31′
in die in Fig. 9 gezeichnete Stellung verschwenkt, in der das Weichenteil 10′ in seiner
Position III steht, so werden die Anschläge 26′a und 26′b derart verdreht, daß nunmehr
der Anschlag 26′b in den Weg eines auf der Schiene 3 ankommenden Transportmittels
ragt, während der Anschlag 26′a den Weg auf der Schiene 5 freigibt. Damit ist jeweils
diejenige weitere Schiene 3 oder 5 gesperrt, mit der das Weichenteil 10′ nicht verbunden
ist.
[0043] In der Kurvenführung 31′ ist weiterhin eine Ausnehmung 42 vorgesehen, in die ein
als Verstellnocken 23′ wirkender Stift eingreift. Der Verstellnocken 23′ ist kleiner
als die Ausnehmung 42. Mit dem Verstellnocken 23′ ist ein Verbindungshebel 43 fest
verbunden, der wiederum fest mit der als Bolzen ausgebildeten Drehachse 11′ des Gelenkes
9′ verbunden ist. Zwischen der Ausnehmung 42 und der Drehachse 11′ enthält der Umfang
der Kurvenführung 31′ zwei Rastflächen 44a (Fig. 9) und 44b (Fig. 8). Die Rastflächen
44a, 44b sind als Schrägflächen ausgebildet und in einer sich von der Drehachse 32′
zunehmend entfernenden Richtung angeordnet. Zwischen den beiden Rastflächen 44a, 44b
ist eine Druckfläche 45 vorgesehen, die die beiden am weitesten von der Drehachse
32′ entfernten Bereiche der Rastflächen 44a und 44b miteinander verbindet. Die Drehachse
32′ der Kurvenführung 31′ und die Drehachse 11′ des Gelenks 9′ liegen auf einer gemeinsamen
Mittellinie in Verlängerung der Mittellinie der ersten Schiene 2.
[0044] Wie auch in Fig. 10 ersichtlich, ist die Drehachse 11′ des Gelenkes 9′ in bereits
beschriebener Weise fest mit dem Weichenteil 10′ verbunden. Im Bereich des Gelenkes
9′ durchragt die Drehachse 11′ eine Öffnung 46, die sich bei 46a schräg nach vorne
unten derart erweitert, daß die Drehachse 11′ um den Winkel β (Fig. 11) in Richtung
auf die Schiene 2 verkippt werden kann, wodurch sich das freie Ende des Weichenteiles
10′ anhebt. In der Montageplatte 25 ist die Drehachse 11′ in einem entsprechenden
Langloch 47 gehalten. Wie die Fig. 8 und 9 zeigen, ist der Abstand zwischen der Drehachse
32′ der Kurvenführung 31′ und der Drehachse 11′ des Gelenkes 9′ derart bemessen, daß
die Drehachse 11′ bei Anlage an den Rastflächen 44a, 44b senkrecht steht. Die Druckfläche
45 weist dagegen einen Abstand zur Drehachse 32′ auf, der größer ist als der Abstand
zwischen der Drehachse 32′ und der senkrecht stehenden Drehachse 11′. Wird somit die
Kurvenführung 31′ durch den Hubkolben 40 derart verdreht, daß die Druckfläche 45 in
Anlage mit der Drehachse 11′ gelangt, so wird diese unter Mitnahme des Weichenteiles
10 in Richtung auf die Schiene 2 nach hinten unten verkippt, so daß sich das freie
Ende des Weichenteiles 10′ anhebt.
[0045] In den Fig. 11 bis 14 sind die Bestandteile des Gelenkes 9′ näher erläutert. Die
Fig. 11 und 12 zeigen in Seiten- und Draufsicht ein vorderes Verlängerungsstück 48
der ersten Schiene 2. Das vordere Verlängerungsstück 48 ist senkrecht zur Drehachse
11 geschlitzt, so daß sich jede Lauffläche 2a, 2b der Schiene 2 in zwei Laufflächenbereichen
48a, 48c bzw. 48b, 48d fortsetzt. Zwischen den Laufflächenbereichen 48a und 48c bzw.
48b und 48d und oberhalb der Laufflächenbereiche 48c, 48d sind durch eine Stirnfläche
14′ begrenzte Ausnehmungen vorgesehen. Der vordere Teil aller Laufflächenbereiche
48a bis 48d ist in bereits beschriebener Weise unter Ausbildung jeweils einer sich
über alle Laufflächenbereiche erstreckenden Übergangskante 18′a, 18′b um den Winkel
α in Richtung auf die Mittellinie geneigt.
[0046] Die Fig. 13 und 14 zeigen das dem Gelenk 9′ anliegende Ende des Weichenteiles 10′,
das in analoger Weise zum Verlängerungsteil 48 der ersten Schiene 2 senkrecht zur
Drehachse 11′ derart geschlitzt ist, daß die Laufflächen 10′a bzw. 10′b des Weichenteiles
10′ in jeweils zwei verlängerte Laufflächenbereiche 19′a, 19′c bzw. 19′b, 19′d geteilt
werden. Zwischen den Laufflächenbereichen 19′a und 19′c bzw. 19′b und 19′d sowie unterhalb
der Laufflächenbereiche 19′a bzw. 19′b befinden sich wiederum Ausnehmungen, so daß
jeder der Stege derart in die jeweils am gegenüberliegenden Teil befindlichen Ausnehmungen
eingreifen kann, daß sich die Laufflächenbereiche 48a bis 48d bzw. 19′a bis 19′d in
Förderrichtung überlappen. Parallel zur Drehachse 10′ sind die Ausnehmungen breiter
als die Stege, so daß sich das Weichenteil 10′ um den Winkel β verkippen kann. Im
montierten Gelenk 9′ reichen darüberhinaus die Stege nicht bis zum Grund der zugeordneten
Ausnehmung, so daß zwischen allen Teilen der Stirnfläche 13′ des Weichenteiles 10′
und der Stirnfläche 14′ des Verlängerungsteiles 48 ein Abstand verbleibt. Auf diese
Weise kann das Weichenteil 10′ gegenüber dem Verlängerungsteil 48 ungehindert aus
der Position I zumindest in die Position III verschwenkt werden. Obwohl sich bei dieser
Ausgestaltung ein in Förderrichtung längerer Spalt zwischen dem Verlängerungsteil
48 und dem Weichenteil 10′ befindet als im vorangegangenen Ausführungsbeispiel, kann
dieser von einer Laufrolle eines Transportmittels problemlos überquert werden. Bei
diesem Ausführungsbeispiel berührt die Umfangsfläche der Laufrolle jeweils zwei Laufflächenbereiche,
die jeweils oberhalb und unterhalb eines Spaltes liegen, so daß sich die Laufrolle
an zwei Stellen ihrer Umfangsfläche abstützen kann.
[0047] In Abwandlung der beschriebenen und gezeichneten Ausführungsbeispiele können die
dargestellten Einzelheiten untereinander ausgetauscht werden. So ist es beispielsweise
möglich, auch das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 7 durch einen Hubkolben
zu betätigen, und die dort vorgesehenen Anschläge nur zum Sperren der jeweiligen Schiene
zu verwenden. Wird dagegen der Hubkolben des Ausführungsbeispiels nach den Fig. 8
bis 14 entfernt, so kann diese Weiche analog der Weiche nach Fig. 1 bis 7 von Hand
betätigt werden, wobei die Anschläge dem selbsttätigen Schalten der Weiche beim Rücklauf
des Transportmittels dienen. Das Gelenk der Fig. 8 bis 14 kann ebenfalls über das
Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 7 verwendet werden. Die Anzahl und Anordnung
der Laufflächenbereiche kann verändert werden. Für das Stellwerk können andere Anschläge
und andere Übertragungshebel verwendet werden. Die Kurvenführung muß nicht unbedingt
eine Platte sein, sondern kann durch entsprechend zusammengesetzte Hebel gebildet
werden. In allen Ausführungsbeispielen ist die Anzahl der weiteren Schienen nach Bedarf
variierbar.
1. Weiche (1, 1′) mit mindestens zwei Weichenstellungen (I, II, III) zum wahlweisen
Verbinden eines freien Endes einer ersten, eine Laufbahn (2a, 2b) für Laufrollen (7a,
7b) von Transportmitteln tragenden Schiene (2) mit freien Enden weiterer Schienen
(3, 4, 5) insbesondere für ein Hängefördersystem, mit einem eine korrespondierende
Laufbahn (10a, 10b, 10′a, 10′b) tragenden Weichenteil (10, 10′), das mit einem Ende
über ein Gelenk (9, 9′) mit dem freien Ende der ersten Schiene (2) verbunden und um
eine Drehachse (11, 11′) derart schwenkbar ist, daß das andere, freie Ende des Weichenteils
(10, 10′) wahlweise mit den freien Enden der weiteren Schienen (3, 4, 5) verbindbar
ist,
dadurch g e k e n n z e i c h n e t,
daß die Laufbahn im Bereich des Gelenks (9) durch einander überlappende Laufflächenbereiche
(17a, 17b, 19a, 19b, 48a bis 48d, 19′a bis 19′d) am Weichenteil (10, 10′) und an der
ersten Schiene (2) gebildet ist.
2. Weiche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der Laufflächenbereiche
(17a, 17b, 19a, 19b, 48a bis 48d, 19′a bis 19′d) an jeweils einem Steg an der ersten
Schiene (2) und am Weichenteil (10, 10′) angeordnet ist, und daß sich jeder Steg in
eine gegenüberliegende Ausnehmung am Weichenteil (10, 10′) und der ersten Schiene
(2) erstreckt.
3. Weiche nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Schiene
(2, 3, 4, 5) mit einer Laufbahn aus zwei im Winkel zueinander angeordneten Laufflächen
(2a, 2b, 3a, 3b, 4a, 4b, 5a, 5b) für ein Transportmittel (6) mit zwei im Winkel angeordneten
Laufrollen (7a, 7b) im Bereich des Gelenks (9, 9′) ein Teil eines Laufflächenbereichs
(17a, 17b, 48a, 48b, 48c, 48d) unter einem Winkel (α) in Richtung zur Mittellinie
der ersten Schiene (2) geneigt verläuft.
4. Weiche nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel (α) dem maximalen
Auslenkwinkel des Weichenteils (10, 10′) in einer der Positionen (I, II, III) entspricht.
5. Weiche nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenk
(9, 9′) eine als Bolzen ausgebildete Drehachse (11, 11′) aufweist, die kippbar in
einer Öffnung (15, 46, 46a) aufgenommen ist, so daß das Weichenteil (10, 10′) unter
Anheben seines freien Endes um einen Winkel (β) in vertikaler Richtung kippbar ist.
6. Weiche nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Weichenteil
(10, 10′) mit einem Stellwerk (24, 24′) verbunden ist, das einen in den Weg des Transportmittels
(6) auf einer Schiene (3, 4, 5) ein- und ausschwenkbaren Anschlag (26a, 26b, 26′a,
26′b) enthält.
7. Weiche nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Weichenteil (10, 10′) einen
Verstellnocken (23, 23′) aufweist, der mit einer um eine Drehachse (32a, 32b, 32′)
drehbaren Kurvenführung (31a, 31b, 31′) mitnehmbar verbunden ist, wobei die Kurvenführung
(31a, 31b, 31′) mit dem Anschlag (26a, 26b, 26′a, 26′b) bewegungsübertragend verbunden
ist.
8. Weiche nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenführung (31a, 31b,
31′) jeweils einer Position (I, II, III) des Weichenteils (10, 10′) entsprechende
Raststellungen (35, 44a, 44b) aufweist.
9. Weiche nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenk
(9) ein Dreh-Schiebe-Gelenk ist.
10. Weiche nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (11) für das
Weichenteil (10) in einem Langloch (15) geführt ist, das sich im wesentlichen parallel
zur Förderrichtung erstreckt.
11. Weiche nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß für jede
der weiteren Schienen (4, 5), deren Mittellinie im Winkel zur Mittellinie der ersten
Schiene (2) verläuft, ein eigener Anschlag (26a, 26b) und eine eigene Kurvenführung
(31a, 31b) vorgesehen sind.
12. Weiche nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenführungen (31a,
31b) mit einer Feder (37) verbunden sind, die beim Verdrehen einer Kurvenführung (31a,
31b) gespannt wird, wobei die Vorspannung der Feder (37) in einer der Positionen (I)
des Weichenteiles (10) geringer ist als in den anderen Positionen (II, III).
13. Weiche nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenführungen
(31a, 31b) jeweils eine gabelförmige Nut (33a, 33b) enthalten, die den Verstellnocken
(23) des Weichenteiles (10) einander kreuzend umgreifen.
14. Weiche nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellwerk
(24, 24′) eine Sperre (33a, 33b, 23, 40) enthält, die das Ausschwenken des Anschlags
(26a, 26b, 26′a, 26′b) auf allen weiteren Schienen (3, 4, 5) verhindert, wenn der
Anschlag (26a, 26b, 26′a, 26′b) auf einer der Schienen (3, 4, 5) ausgeschwenkt ist.
15. Weiche nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß am Weichenteil (10) eine ein
Kippen des Weichenteils unterstützende Feder (21) angreift, deren Federkraft geringer
ist als das Gewicht und die Hebewirkung des Weichenteiles (10).
16. Weiche nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenführung (31a, 31b)
in senkrechter Richtung bewegbar gelagert ist, und daß jede Raststellung durch einen
in senkrechter Richtung in einen Rastsitz (35) eingreifenden Rastnocken (36a, 36b)
gebildet ist.
17. Weiche nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstellnocken (23) des
Weichenteils (10) einen Anschlag (23a, 23b) für die Kurvenführung (31a, 31b) aufweist,
durch den das Weichenteil (10) bei der senkrechten Bewegung der Kurvenführung (31a,
31b) mitnehmbar ist.
18. Weiche nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß jede Raststellung durch eine
an der Kurvenführung (31′) angeordnete Rastfläche (44a, 44b) gebildet ist.
19. Weiche nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß an der Kurvenführung (31′)
zwischen den Rastflächen (44a, 44b) eine Druckfläche (45) vorgesehen ist, die mit
der Drehachse (11′) zum Kippen des Weichenteils (10′) in Eingriff gelangt.