(19)
(11) EP 0 345 212 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.12.1989  Patentblatt  1989/49

(21) Anmeldenummer: 89810304.9

(22) Anmeldetag:  24.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D06M 15/41, D06M 13/34
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 04.05.1988 CH 1666/88

(71) Anmelder: CIBA-GEIGY AG
4002 Basel (CH)

(72) Erfinder:
  • Reinert, Gerhard, Dr.
    CH-4123 Allschwil (CH)
  • Binz, Jörg
    CH-4153 Reinach (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Verhinderung der Vergilbung von mit Fleckenschutzmitteln ausgerüsteten Polyamidfasermaterialien


    (57) Beschrieben wird ein Verfahren zur Verhinderung der Vergilbung von mit Fleckenschutzmitteln ausgerüsteten Polyamidfasermaterialien, das dadurch gekennzeichnet ist, dass das Polyamidfasermaterial vor, während oder nach dem Ausrüsten mit einem Fleckenschutzmittel mit einem faseraffinen wasserlöslichen Lichtschutzmittel behandelt wird sowie das somit be­handelte Fasermaterial.


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verhinderung der Vergilbung von mit Fleckenschutzmitteln ausgerüsteten Polyamidfaser­materialien.

    [0002] Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man das Polyamidfaser­material vor, während oder nach dem Ausrüsten mit einem Fleckenschutz­mittel mit einem faseraffinen wasserlöslichen Lichtschutzmittel be­handelt.

    [0003] Die erfindungsgemäss verwendeten faseraffinen, wasserlöslichen Licht­schutzmittel stellen durch 2-Hydroxyphenyl substituierte Benzotriazole, Pyrimidine und s-Triazine dar, welche mindestens eine Sulfogruppe in freier Form oder in Salzform, z.B. als Alkalimetall-, Erdalkalimetall-, Ammonium- oder Aminsalz aufweisen.

    [0004] Bevorzugte Lichtschutzmittel sind solche der Formel

    worin R einen Rest der Formel

    bedeutet, worin Q Wasserstoff oder Halogen,
    Q₁ Wasserstoff, Halogen, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, C₂-C₉-Alkoxycarbonyl, Carboxy oder Sulfo,
    Q₂ und Q₃ unabhängig voneinander C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, C₅-C₆-Cyclo­alkyl, Phenyl oder durch C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, C₂-C₅-Alkanoyloxy, C₁-C₄-Alkylcarbamoyloxy oder Hydroxy substituiertes Phenyl,
    Q₄ Phenyl oder durch C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Sulfo, Halogen oder Hydroxy substituiertes Phenyl und
    Q₅ C₁-C₄-Alkyl, Phenyl oder durch C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Halogen oder Hydroxy substituiertes Phenyl bedeuten, und der Benzolring A folgenden Resten entspricht

    worin
    R₁ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, Chlor, C₅-C₆-Cycloalkyl, C₇-C₉-Phenylalkyl, Sulfo oder Sulfo-C₇-C₉-phenylalkyl,
    R₂ Wasserstoff, Hydroxy, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Chlor oder Sulfo und
    R₃ C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Hydroxy, Phenyl, (C₁-C₈-Alkyl)-phenyl, C₅-C₆-Cycloalkyl, C₂-C₉-Alkoxycarbonyl, Chlor, Carboxyethyl, C₇-C₉-­Phenylalkyl, Sulfo oder Sulfo-C₇-C₉-phenylalkyl bedeuten, wenn R ein Rest der Formel (II) ist;

    worin
    R₄ Wasserstoff, Halogen, C₁-C₄-Alkyl oder Sulfo,
    R₅ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, C₂-C₅-Alkanoyloxy, C₁-C₄-­Alkylcarbamoyloxy oder Hydroxy und
    M Wasserstoff oder Alkalimetall bedeuten, wenn R ein Rest der Formel (III) ist, und

    worin
    R₆ C₁-C₄-Alkyl und
    M Wasserstoff oder Alkalimetall bedeuten, wenn R ein Rest der Formel (IV) ist.

    [0005] Halogen in Verbindung mit sämtlichen Substituenten bedeutet z.B. Brom, Fluor, Iod oder vorzugsweise Chlor.

    [0006] Als C₁-C₄-Alkyl-Substituenten kommen in Betracht z.B. Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, sec-Butyl oder tert-Butyl.

    [0007] C₁-C₄-Alkoxy-Substituenten sind z.B. Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, Iso­propoxy, n-Butoxy, Isobutoxy, sec-Butoxy oder tert-Butoxy.

    [0008] Als C₂-C₉-Alkoxycarbonyl sind zu erwähnen z.B. Methoxy-, Ethoxy-, n-Propoxy-, n-Butoxy-, Pentyloxy-, Hexyloxy- oder Octyloxycarbonyl.

    [0009] C₅-C₆-Cycloalkyl sind z.B. Cyclopentyl oder Cyclohexyl.

    [0010] C₇-C₉-Phenylalkyl-Substituenten sind z.B. Phenethyl oder Phenpropyl.

    [0011] Als (C₁-C₄-Alkyl)-phenyl-Substituenten kommen in Betracht z.B. Tolyl, Xylyl, p-n-Propylphenyl oder p-tert-Butylphenyl.

    [0012] Als C₂-C₅-Alkanoyloxy sind z.B. Acetyloxy, Propionyloxy, Butyryloxy oder Valeryloxy zu nennen.

    [0013] Als C₁-C₄-Alkylcarbamoyloxy kommen z.B. N-Methylcarbamoyloxy, N-Ethyl­carbamoyloxy, N-Propylcarbamoyloxy oder N-Butylcarbamoyloxy in Betracht.

    [0014] Carboxy- und Sulfogruppen können in freier Form oder in Salzform z.B. als Alkalimetall-, Erdalkalimetall-, Ammonium- oder Aminsalz, vorzugsweise als Natriumsalz vorliegen.

    [0015] Von praktischem Interesse sind faseraffine, wasserlösliche Lichtschutz­mittel der Formeln

    worin M Wasserstoff oder Alkalimetall,
    R₃ Wasserstoff, Methyl oder Hydroxy und
    R₄ Wasserstoff oder Halogen sind;

    worin M Wasserstoff oder Alkalimetall, R₁ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl, R₂ Wasserstoff, Hydroxy oder C₁-C₄-Alkoxy und R₄ Wasserstoff oder Halogen sind;

    worin M Wasserstoff, oder Alkalimetall, R₁ C₁-C₄-Alkyl und R₃ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl sind;

    worin M Wasserstoff oder Alkalimetall, R₄ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Sulfo, R₅ Wasserstoff, Hydroxy, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, C₂-C₅-Alk­anoyloxy oder N-C₁-C₄-Alkylcarbamoyloxy, R₇ und R₉ unabhängig voneinander Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Sulfo, R₈ Wasserstoff, Hydroxy, C₁-C₄-­Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, C₂-C₅-Alkanoyloxy und R₁₀ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Hydroxy, bedeuten und

    verwendet wird, worin R C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Halogen oder Hydroxy, R₆ C₁-C₄-Alkyl, M Wasserstoff oder Alkalimetall, m 0 oder 1, n 0, 1 oder 2, und Q₅ C₁-C₄-Alkyl, Phenyl oder durch C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Halogen oder Hydroxy substituiertes Phenyl, bedeuten.

    [0016] Von ganz besonderem Interesse sind faseraffine, wasserlösliche Licht­schutzmittel der Formeln

    verwendet wird, worin R₁ -C-(CH₃)₃ oder -CH(CH₃)C₂H₅ und R₄ Wasserstoff oder Chlor bedeuten,

    worin R₁₁ und R₁₂ unabhängig voneinander Wasserstoff oder Methyl, R₁₃ und R₁₄ unabhängig voneinander Wasserstoff oder Sulfo und R₁₅ C₁-C₄-Alkoxy bedeuten, und



    [0017] Die erfindungsgemäss zu verwendenden Lichtschutzmittel der Formeln (I) bis (XVI) sind zum Teil bekannt. Die neuen können nach an sich bekannten Verfahren hergestellt werden. Die Verbindungen der Formel (I) worin R den Rest (II) und der Benzolring A den Rest (V) bedeuten sowie der Formeln (VIII) - (X), (XIII) und (XIV), können z.B. nach den in US-A-3 403 183 bzw. US-A-4 127 586 beschriebenen Verfahren hergestellt werden.

    [0018] Die Verbindungen der Formel (I) worin R den Rest (III) und der Benzol­ring A den Rest (VI) bedeuten, sowie der Formeln (X) und (XV) können z.B. nach den in Helv. 55, 1566-1595 (1972) beschriebenen Verfahren herge­stellt werden.

    [0019] Die Herstellung der Verbindungen der Formel (I) worin R den Rest (IV) und der Benzolring A den Rest (VII) bedeuten, sowie der Formeln (XII) und (XVI) kann dadurch erfolgen, dass man ein Mol 4,6-Dichlor-2-phenyl-­pyrimidin mit einem Mol Resorcin in Gegenwart eines Friedel-Crafts-­Katalysators umsetzt und das erhaltene monochlorierte Produkt nach an sich bekannten Methoden alkyliert.

    [0020] Die Lichtschutzmittel der Formeln (I) bis (XVI) werden zweckmässigerweise aus wässrigem Bad appliziert, wobei diese vorteilhaft in einer Menge von 0,05 bis 7,5, vorzugsweise 0,1 bis 3 und besonders 0,1 bis 2,0 % vom Gewicht des Polyamidfasermaterials eingesetzt werden.

    [0021] Die Applikation der Lichtschutzmittel der Formeln (I) bis (XVI) kann getrennt von der Applikation des Fleckenschutzmittels oder vorzugsweise gleichzeitig mit der Applikation des Fleckenschutzmittels, nach einem Ausziehverfahren z.B. Haspelkufe, erfolgen. Sie können aber auch kon­ tinuierlich mittels Niedrigauftragssystem oder Heissapplikationssystem, z.B. mit dem Fluidyer® (Fa. Küsters), Flexuip® (Fa. Küsters) u.ä. appli­ziert werden.

    [0022] Als Lichtschutzmittel können auch 2-Hydroxybenzophenone der Formel

    verwendet werden, worin R₁ Wasserstoff, Hydroxy, C₁-C₁₄-Alkoxy oder Phenoxy, R₂ Wasserstoff, Halogen, C₁-C₄-Alkyl oder Sulfo, R₃ Wasser­stoff, Hydroxy oder C₁-C₄-Alkoxy und R₄ Wasserstoff, Hydroxy oder Carboxy bedeuten, wie z.B. das 4-Hydroxy-, 4-Methoxy-, 4-Octyloxy-, 4-Decyloxy-, 4-Dodecyloxy-, 4-Methoxy-2′-carboxy-, 4,2′,4′-Trihydroxy-, 4,4′-Di­methoxy-2′-hydroxy-, 4-Methoxy-5-sulfo-, 2′-Hydroxy-4,4′-dimethoxy-5-­sulfo-, 4-Benzyloxy- und 5-Chlor-Derivat.

    [0023] Die gleichzeitige Applikation der Lichtschutz- und Fleckenschutzmittel kann während oder vorzugsweise nach dem Färben des Polyamidfasermaterials stattfinden. Die zur Anwendung gelangende Flotte weist einen pH von 2-8 vorzugsweise 3-6 und besonders 3,5-5 auf.

    [0024] Unter Polyamidmaterial wird synthetisches Polyamid, wie z.B. Polyamid-6, Polyamid-6,6 oder auch Polyamid-12, verstanden. Neben den reinen Poly­amidfasern kommen vor allem auch Fasermischungen aus Polyurethan und Polyamid in Betracht, so z.B. Trikotmaterial aus Polyamid/Polyurethan im Mischungsverhältnis 70:30. Grundsätzlich kann das reine oder gemischte Polyamidmaterial in den verschiedensten Verarbeitungsformen vorliegen, wie z.B. als Faser, Garn, Gewebe, Gewirke oder Flormaterial.

    [0025] Vor allem Polyamidmaterial, das Licht und Licht/Hitze ausgesetzt wird und z.B. als Teppiche oder Autopolsterstoff vorliegt, eignet sich besonders gut dazu, nach dem vorliegenden Verfahren behandelt zu werden.

    [0026] Als Fleckenschutzmittel kommen in Betracht z.B. polymere Kondensations­produkte bestehend im wesentlichen aus wiederkehrenden Einheiten der Formel

    worin R in jeder Einheit gleich oder verschieden ist und Wasserstoff oder einen Rest ausgewählt aus

    bedeutet, wobei X Wasserstoff oder ein Kation wie NH₃, Na, K bedeutet. Solche Mittel sind z.B. Kondensationsprodukte von Phenolsulfonsäure und Dihydroxydiphenylsulfon mit Formaldehyd oder Kondensationsprodukte von Naphthalinsulfonsäure und Dihydroxydiphenylsulfon mit Formaldehyd sowie Kondensationsprodukte von Formaldehyd und sulfoniertem Naphthol, Phenol oder Kresol (vgl. z.B. US-A-4 680 212, EP-A-O 242 495 oder EP-O 235 989). Diese Produkte sind auch als Reservierungsmittel, Nassechtheitsver­besserer usw. im Einsatz. Andere Mittel sind z.B. aus A Chwala und V. Anger "Handbuch der Textilhilfsmittel", 618 Verlag Chemie, Weinheim, New York (1977) zu ersehen.

    [0027] Für das erfindungsgemässe Färben in Betracht kommende übliche Farbstoffe sind z.B. Substantivfarbstoffe, Säurefarbstoffe, Metallkomplexfarb­stoffe, Dispersionsfarbstoffe, Küpenfarbstoffe und basische Farbstoffe. Bevorzugt sind anionische Farbstoffe. Bei diesen Farbstoffen handelt es sich beispielsweise um Salze schwermetallhaltiger oder vorzugsweise metallfreier Mono-, Di- oder Polyazofarbstoffe einschliesslich der Formazanfarbstoffe sowie der Anthrachinon-, Xanthen-, Nitro-, Triphenyl­methan-, Naphthochinonimin- und Phthalocyaninfarbstoffe. Der anionische Charakter dieser Farbstoffe kann durch Metallkomplexbildung allein und/oder vorzugsweise durch saure, salzbildende Substituenten, wie Carbonsäuregruppen, Schwefelsäure- und Phosphonsäureestergruppen, Phosphonsäuregruppen oder Sulfonsäuregruppen bedingt sein. Diese Farbstoffe können im Molekül auch sogenannte reaktive Gruppierungen, welche mit dem zu färbenden Fall eine kovalente Bindung eingehen, aufweisen. Bevozugt sind die sogenannten sauren metallfreien Farbstoffe. Letztere enthalten vorzugsweise nur eine einzige Sulfonsäuregruppe.

    [0028] Von Interesse sind auch die 1:1- oder 1:2-Metallkomplexfarbstoffe. Die 1:1-Metallkomplexfarbstoffe weisen vorzugsweise eine oder zwei Sulfon­säuregruppen auf. Als Metall enthalten sie ein Schwermetallatom wie z.B. Kupfer, Nickel oder insbesondere Chrom. Bevorzugt sind 1:2-Kobalt- oder 1:2-Chromkomplexe von Monoazofarbstoffen, die Säureamid-, Alkylsulfonyl- oder insgesamt eine einzige Sulfonsäuregruppe aufweisen.

    [0029] Es können auch Mischungen von mindestens zwei oder drei Farbstoffen erfindungsgemäss verwendet werden, wobei egale und farbstarke Mischton­färbungen einschliesslich einer Dichromie- oder Trichromiefärbung hergestellt werden können. Unter Trichromie wird vor allem eine Dreier­kombination der Grundfarben Gelb (bzw. Orange), Rot und Blau verstanden.

    [0030] Beispiele für verwendbare Farbstoffe sind auch in Colour Index, 3. Auf­lage, 1971, Band 4, beschrieben.

    [0031] Die zur Anwendung gelangenden Färbeflotten können noch alle für den Einsatz in der Polyamid-Textilindustrie geeigneten Chemikalien, z.B. Egalisier- oder Migrierhilfsmittel enthalten.

    [0032] Die oben erwähnten Fleckenschutzmittel können vor, während und besonders nach dem Färben des Polyamidfasermaterials appliziert werden.

    [0033] Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung Teile bedeuten Gewichtsteile und Prozente Gewichtsprozente.

    Herstellungsbeispiel



    [0034] 16,5 g 2-(2′-Hydroxy-4′-methoxyphenyl)-4,6-bis-(2′,4′-dimethylphenyl)-­1,3,5-triazin werden bei 20°C in 150 ml Schwefelsäure-Monohydrat eingetragen und 30 Minuten bei 20°C gerührt. Anschliessend wird auf 80-85°C erhitzt, 3 Stunden bei dieser Temperatur und danach, zur Vervoll­ständigung der Reaktion, noch für eine Stunde bei 90°C gerührt. Nach dem Abkühlen auf 20°C wird der Kolbeninhalt in eine Lösung von 60 g Natrium­chlorid in 600 ml Wasser eingerührt, wobei die Temperatur auf 85°C ansteigt. Es wird noch 30 Minuten bei dieser Temperatur gerührt, danach auf 20°C abgekühlt und abfiltriert. Der Filterkuchen wird in 300 ml Wasser angeschlämmt und mit 30%-iger Natronlauge auf pH 7 gestellt. Das Produkt wird abfiltriert und einmal mit 5%-iger Natriumchlorid-Lösung gewaschen. Nach dem Trocknen bei 100°C im Vakuum erhält man 23 g Produkt der Formel.



    [0035] Das Produkt enthält noch geringe Mengen eines Trisulfosäureproduktes. Das Produkt ist aus einem Gemisch von Dimethylformamid und Wasser im Verhält­nis 7:3 umkristallisierbar.

    [0036] In ähnlicher Weise erhält man die Verbindungen der Formeln

    wenn man als Ausgangsstoffe 2-(2′-Hydroxy-4′-propoxyphenyl)-4,6-bis-­(2′,4′-dimethylphenyl)-1,3,5-triazin bzw. 2-(2′-Hydroxy-4′-propoxyphenyl)-4,6-bis-(4′-methylphenyl)-1,3,5-triazin einsetzt.

    Anwendungsbeispiele:


    Beispiel 1:



    [0037] Zwei ungefärbte Polyamid 66-Florteppichstücke mit einem Polypropylenrücken (640 g/m²) von 25 g werden bei einem Flottenverhältnis von 1:25 in Flotten behandelt, die wie folgt zusammengesetzt sind:

    Flotte 1:



    [0038] 2 % eines Kondensationsproduktes von Benzolsulfonsäure und Dioxydiphenylsulfon mit Formaldehyd
    2 % Essigsäure 80 % (pH 5)
    1 % Mg-sulfat·7H₂O

    Flotte 2:



    [0039] 2 % eines Kondensationsproduktes von Benzolsulfonsäure und Dioxydiphenylsulfon mit Formaldehyd
    2 % Essigsäure 80 % (pH 5)
    1 % Mg-sulfat·7H₂O
    0,75 % der Verbindung der Formel



    [0040] Man behandelt die beiden Teppichmuster a und b in einem Laborfärbe­apparat, z.B. einem solchen des Fabrikats ®AHIBA, indem man bei 40°C eingeht, unter ständiger Bewegung auf 75°C aufheizt und bei dieser Temperatur 20 Minuten belässt. Danach wird gut gespült (kalt), zentri­fugiert und bei 80°C getrocknet.

    [0041] Beide Teppichstücke werden unter teilweiser Abdeckung 60 Minuten im UV-Licht einer Quecksilber-Entladungslampe, z.B. einer solchen der Firma BBC mit einer Leistungsdichte von 2,5 W/cm², sowie einer UVc-Quellstärke von 2,9 Wuvc/cm², bestrahlt. Hierbei nimmt das mit der Flotte 1 behandelte Muster einen sehr deutlichen Gelbton an, während das mit der Flotte 2 behandelte Muster im Grundweiss unverändert bleibt.

    [0042] Zur Ueberprüfung des sog. "stain-blocking"-Effekts wird ein Anfärbetest mit dem "Food Drug and Cosmetic (FD & C)" Rot 40 durchgeführt. Dabei zeigen beide Muster einen gleichwertigen Reservierungseffekt. Das unbehandelte Teppichmaterial färbt sich dagegen stark Rot an.

    Anfärbetest:



    [0043] Man löst 80 mg/l FD & C Red 40 und 0,5 g/l Citronensäure in Wasser, wobei sich ein pH-Wert von 3 einstellt. Bei einem Flottenver­hältnis von 1:20 werden die Testlinge 4 Stunden bei Zimmertemperatur in einer Schüttelapparatur geschüttelt. Danach wird gut kalt gespült, zentrifugiert und bei 60°C getrocknet. Der Anfärbegrad der Muster gibt den Hinweis auf die Güte des Reservierungseffekts.

    Beispiele 2-6:



    [0044] Man verfährt wie im Beispiel 1 vermerkt, verwendet jedoch als UV-Absorber die Verbindungen der Formeln

    stets in derselben Menge. Auch bei mit diesen Substanzen behandelten Teppichmustern erhält man eine deutlich verminderte Vergilbungstendenz der Ausrüstung beim Belichten unter der Quecksilberlampe.

    Beispiel 7:



    [0045] Man verfährt wie in Beispiel 1 vermerkt mit dem Unterschied, dass man anstelle des dort verwendeten Kondensationsproduktes ein Kondensationsprodukt von Naphthalinsulfonsäure und Dioxydiphenylsulfon mit Formaldehyd verwendet. Auch bei diesem Versuch erhält man einen sehr guten "stain-blocking"-Effekt bei verminderter Vergilbung, wenn der UV-Absorber der Formel 101 verwendet wird.

    Beispiel 8:



    [0046] Zwei in einem helloliv gefärbte 20 x 40 cm grosse PA 6-­Teppichmuster (620 g/cm²) werden auf einem Foulard mit folgenden Flotten imprägniert:

    Flotte 3:



    [0047] 1,00 g/l Kondensationsprodukt von Naphthalinsulfon-­säure und Dioxydiphenylsulfon mit Form­aldehyd
    2,00 g/l Essigsäure 80 %
    1,00 g/l Ammoniumsulfat

    Flotte 4:



    [0048] 1,00 g/l Kondensationsprodukt von Naphthalinsulfon-­säure und Dioxydiphenylsulfon mit Form­aldehyd
    2,00 g/l Essigsäure 80 %
    1,00 g/l Ammoniumsulfat
    0,50 g/l Verbindung der Formel



    [0049] Die Musterstreifen werden mit einem Abquetscheffekt von 270 % imprägniert und anschliessend 5 Minuten mit Sattdampf gedämpft. Danach wird kurz kalt gespült und bei 100°C getrocknet.

    [0050] Zur Ueberprüfung der Wirkung des UV-Absorbers (Verbindung der Formel 104) werden Muster der beiden Behandlungen in einen Atlas ES 25 ®Weather-O-­meter mit Xenon-Strahlung mit dem Filtersystem Borosilikat/Fensterglas (keine Strahlung im Bereich 250-300 nm), während 20 Stunden belichtet. Auch hier zeigt das mit der Flotte 3 behandelte Teppichmuster eine deutlich höhere Vergilbungstendenz (erkenntlich als Farbverschiebung) als das mit Flotte 4 behandelte.

    Beispiel 9:



    [0051] Zwei ungefärbte Polyamid 6-Florteppichstücke mit einem Polypropylenrücken (870 g/m²) von je 20 g werden in einem Bombenfärbe­apparat, bei einem Flottenverhältnis von 1:30, in Flotten behandelt, die wie folgt zusammengestellt sind:

    Flotte 1:



    [0052] 2 % Ammoniumsulfat,
    0,2 g/l eines Netzmittels, z.B. des Na-Salzes der Dioctylsulfobernsteinsäure,
    2 % eines Egalisiermittels, (z.B. ®Albegal SW)
    0,035 % des Farbstoffes C.I. Acid Black mix.
    0,002 % des Farbstoffes C.I. Acid Red 251

    Flotte 2:



    [0053] 2 % Ammoniumsulfat,
    0,2 g/l eines Netzmittels, z.B. des Na-Salzes der Dioctylsulfobernsteinsäure,
    2 % eines Egalisiermittels, (z.B. ®Albegal SW)
    0,035 % des Farbstoffes C.I. Acid Black mix.
    0,002 % des Farbstoffes C.I. Acid Red 251
    0,5 % der Verbindung der Formel (101)

    [0054] Man behandelt die Teppichmuster indem man zunächst bei 40°C in die nur Ammoniumsulfat und Textilhilfsmittel enthaltenden Flotten eingeht und sie 10 Minuten lang behandelt. Sodann setzt man in beide Flotten die gelösten Farbstoffe zu und in die Flotte 2 zusätzlich noch die Verbindung (101). Man erhöht nun die Temperatur mit 1,5°/Minute auf 100°C, färbt bei dieser Temperatur 45 Minuten, kühlt ab, spült und zentrifugiert.

    [0055] Die noch feuchten Muster behandelt man getrennt in Flotten (Flottenver­hältnis 1:30), die
    2 % eines Kondensationsproduktes von Benzolsulfonsäure und Dioxydiphenylsulfon mit Formaldehyd und
    2 % Mg-sulfat 7H₂O
    enthalten und die mit Sulfaminsäure auf pH 3 gestellt werden.

    [0056] Man behandelt bei 55°C während 20 Minuten. Danach wird gespült, zentri­fugiert und bei 80°C getrocknet.

    [0057] Beide Muster werden auf ihren "stain-blocking"-Effekt - wie in Beispiel 1 beschrieben - geprüft, sowie einer Belichtung nach AATCC 16 E mit einer Xenonlampe während 20 Stunden ausgesetzt. Während der "stain-blocking"-­Effekt auf beiden Muster gleich gut ist, zeigt das in der Flotte 1 gefärbte Muster ein deutliches Vergilben im Vergleich zu dem in Flotte 2 gefärbten.

    Beispiel 10:



    [0058] Man verfährt wie in Beispiel 9 beschrieben mit dem Unter­schied, dass statt Verbindung (101) die Verbindungen (104) und (100) eingesetzt werden. Die Prüfung der Teppichmuster zeigt, das durch die Verbindungen (104) und (100) das Vergilben nach der Belichtung ebenfalls gehemmt wird.

    Beispiel 11:



    [0059] Man verfährt wie in Beispiel 9 beschrieben mit dem Unter­schied, dass die "stain-blocking"-Ausrüstung mit
    2,7 % eines Kondensationsproduktes aus höhermoleku­laren aromatischen Sulfonsäuren (z.B. ®Mesitol NBS)
    vorgenommen wird. Auch bei dieser Ausrüstung vergilbt das den UV-Absorber enthaltende Teppichmuster nicht.

    Beispiel 12:



    [0060] Man verfährt wie in Beispiel 9 beschrieben mit dem Unter­schied, dass die "stain-blocking"-Ausrüstung mit
    3,2 % eines Kondensationsproduktes aus Naphthalinsulfonsäure, Dihydroxydiphenylsulfon und Formaldehyd (z.B. ®Stainmaster NRD 311A)
    vorgenommen wird. Auch bei dieser Ausrüstung hemmt der UV-Absorber die Vergilbung des Teppichmusters.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Verhinderung der Vergilbung von mit Fleckenschutzmitteln ausgerüsteten Polyamidfasermaterialien, dadurch gekennzeichnet, dass man das Polyamidfasermaterial vor, während oder nach dem Ausrüsten mit einem Fleckenschutzmittel mit einem faseraffinen, wasserlöslichen Lichtschutz­mittel behandelt.
     
    2. Verfahren gemäss Anspruch 1, worin als faseraffines, wasserlösliches Lichtschutzmittel eine Verbindung der Formel

    verwendet wird, worin R einen Rest der Formel

    bedeutet, worin Q Wasserstoff oder Halogen,
    Q₁ Wasserstoff, Halogen, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, C₂-C₉-Alkoxycarbonyl, Carboxy oder Sulfo,
    Q₂ und Q₃ unabhängig voneinander C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, C₅-C₆-Cyclo­alkyl, Phenyl oder durch C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, C₂-C₅-Alkanoyloxy, C₁-C₄-Alkylcarbamoyloxy oder Hydroxy substituiertes Phenyl,
    Q₄ Phenyl oder durch C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Sulfo, Halogen oder Hydroxy substituiertes Phenyl und
    Q₅ C₁-C₄-Alkyl, Phenyl oder durch C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Halogen oder Hydroxy substituiertes Phenyl bedeuten, und der Benzolring A folgende Reste bedeutet

    worin
    R₁ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, Chlor, C₅-C₆-Cycloalkyl, C₇-C₉-Phenylalkyl, Sulfo oder Sulfo-C₇-C₉-phenylalkyl,
    R₂ Wasserstoff, Hydroxy, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Chlor oder Sulfo und
    R₃ C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Hydroxy, Phenyl, (C₁-C₈-Alkyl)-phenyl, C₅-C₆-Cycloalkyl, C₂-C₉-Alkoxycarbonyl, Chlor, Carboxyethyl oder C₇-C₉-­Phenylalkyl, Sulfo oder Sulfo-C₇-C₉-phenylalkyl bedeuten, wenn R ein Rest der Formel (II) ist;

    worin
    R₄ Wasserstoff, Halogen, C₁-C₄-Alkyl oder Sulfo,
    R₅ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, C₂-C₅-Alkanoyloxy, C₁-C₄-­Alkylcarbamoyloxy oder Hydroxy und
    M Wasserstoff oder Alkalimetall bedeuten, wenn R ein Rest der Formel (III) ist, und

    worin
    R₆ C₁-C₄-Alkyl und
    M Wasserstoff oder Alkalimetall bedeuten, wenn R ein Rest der Formel (IV) ist.
     
    3. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 und 2, worin als faseraffines, wasserlösliches Lichtschutzmittel eine Verbindung der Formel

    verwendet wird, worin M Wasserstoff oder Alkalimetall,
    R₃ Wasserstoff, Methyl oder Hydroxy und
    R₄ Wasserstoff oder Halogen
    sind.
     
    4. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 und 2, worin als faseraffines, wasserlösliches Lichtschutzmittel eine Verbindung der Formel

    verwendet wird, worin M Wasserstoff oder Alkalimetall, R₁ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl, R₂ Wasserstoff, Hydroxy oder C₁-C₄-Alkoxy und R₄ Wasserstoff oder Halogen sind.
     
    5. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 und 2, worin als faseraffines, wasserlösliches Lichtschutzmittel eine Verbindung der Formel

    verwendet wird, worin M Wasserstoff, oder Alkalimetall, R₁ C₁-C₄-Alkyl und R₃ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl sind.
     
    6. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 und 2 worin als faseraffines, wasserlösliches Lichtschutzmittel eine Verbindung der Formel

    verwendet wird, worin M Wasserstoff oder Alkalimetall, R₄ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Sulfo, R₅ Wasserstoff, Hydroxy, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-­Alkoxy, C₂-C₅-Alkanoyloxy oder N-C₁-C₄-Alkylcarbamoyloxy, R₇ und R₉ unabhängig voneinander Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Sulfo, R₈ Wasser­stoff, Hydroxy, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, C₂-C₅-Alkanoyloxy und R₁₀ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Hydroxy, bedeuten.
     
    7. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 und 2, worin als faseraffines, wasserlösliches Lichtschutzmittel eine Verbindung der Formel

    verwendet wird, worin R C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Halogen oder Hydroxy, R₆ C₁-C₄-Alkyl, M Wasserstoff oder Alkalimetall, m 0 oder 1, n 0, 1 oder 2, und Q₅ C₁-C₄-Alkyl, Phenyl oder durch C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Halogen oder Hydroxy substituiertes Phenyl, bedeuten.
     
    8. Verfahren gemäss Anspruch 4, worin als faseraffines, wasserlösliches Lichtschutzmittel eine Verbindung der Formel

    verwendet wird, worin R₁ -C-(CH₃)₃ oder -CH(CH₃)C₂H₅ und R₄ Wasserstoff oder Chlor bedeuten.
     
    9. Verfahren gemäss Anspruch 5, worin als faseraffines, wasserlösliches Lichtschutzmittel eine Verbindung der Formel

    verwendet wird.
     
    10. Verfahren gemäss Anspruch 6, worin als faseraffines, wasserlösliches Lichtschutzmittel eine Verbindung der Formel

    worin R₁₁ und R₁₂ unabhängig voneinander Wasserstoff oder Methyl, R₁₃ und R₁₄ unabhängig voneinander Wasserstoff oder Sulfo und R₁₅ C₁-C₄-Alkoxy bedeuten, verwendet wird.
     
    11. Verfahren gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass man als faseraffines, wasserlösliches Lichtschutzmittel eine Verbindung der Formel

    verwendet wird.
     
    12. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeich­net, dass die Behandlung des Polyamidfasermaterials mit dem Lichtschutz­mittel kontinuierlich gemäss einem Foulardierverfahren erfolgt.
     
    13. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeich­net, dass die Behandlung des Polyamidfasermaterials mit dem Lichtschutz­mittel diskontinuierlich gemäss einem Ausziehverfahren erfolgt.
     
    14. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 12 und 13, dadurch gekennzeich­net, dass die Behandlung während des Färbens erfolgt.
     
    15. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 12 und 13, dadurch gekennzeich­net, dass die Behandlung nach dem Färben erfolgt.
     
    16. Das gemäss einem der Ansprüche 1 bis 14 behandelte Polyamidfaser­material.
     





    Recherchenbericht