Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf medizinische Geräte und Ausrüstungen,
insbesondere auf Vorrichtungen zur Imitation des Gehens vom Menschen.
Zugrundeliegender Stand der Technik
[0002] Bekannt ist eine Vorrichtung zur Vibrationsstimulierung des Fußes vom Menschen (Zhurnal
nevropatologii i psikhiatrii imeni S.S.Korsakova, Bd. XXXII, 1982, Moskau, I.V. Manyachina,
A.S, Mirkin, L.G. Turbina, A.N. Vavilin u.a. "Anwendung der vibrationsstimulierenden
Fußbekleidung bei der komplexen Behandlung der den Gehirnschlag überstandenen Kranken",
SS. 26 bis 29), die eine Sohle, in welcher die Einlage mit den Vibrationserregern
zur Stimulierung der Stützzonen der Oberfläche der Fußsohle eingelegt wird, und die
an der Schuhsohle befestigten Festhalterungen einschließt.
[0003] Die betreffende Vorrichtung aber erhält nur eine begrenzte Anzahl der Vibrationserreger,
wodurch auch keine ausreichendstimulierende Einwirkung erzeugt und keine Imitation
des Gehens vom Menschen erreicht werden kann. Darüber hinaus entwickelt diese bekannte
Vorrichtung keine Druckempfindung an der Fußsohle durch den Schuh.
Offenbarung der Erfindung
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Imitation
des Gehens vom Menschen zu entwickeln, bei der durch die aufbaumäßige Ausführung der
Einlage die Genauigkeit der Zusammenwirkung der Reizaufnahmepunkte des Fußes mit
den Vibrationserregern gesichert und die jeweilige Wirksamkeit der Imitation des
Gehens erreicht werden.
[0005] Das Wesen des betreffenden Erfindung besteht darin, daß in der Vorrichtung zur Imitation
des Gehens von Menschen, die eine Laufsohle, in die die Einlage mit den Vibrationserregern
zur Stimulierung der Stützzonen der Oberfläche der Fußsohle eingebaut ist, und Festhalterungen
für die Gelenkverbindung des Fußes, welche an der Laufsohle besestigt sind, einschließt,
erfindungsgemäß die Schuhsohle abnehmbar ausgeführt ist, wobei die Vibrationserreger
an der Einlage in Abhängigkeit von der Lage der Reizaufnahmepunkte an der Oberfläche
der Fußsohle verteilt und die Festhalterungen für die Gelenkverbindung des Fußes
vermittels Quartiere miteinander verbunden sind.
[0006] Empfehlenswert ist die Vorrichtung mit einem zweckmäßigerweise in dem Hinterteil
des Quartiers unter Ermöglichung dessen Verstellung an dem Quartiershinterteil entlang
zur Einstellung und Festlegung an dem Reizaufnahmepunkt der Achillessehne angeordneten
Sehnenvibrationserreger zu versehen.
[0007] Durch die betreffende Ausführung der Vorrichtung besteht die Möglichkeit das Gehen
des Menschens zu imitieren, eine erforderliche stimulierende Einwirkung bei der Behandlung
und Prophylaxe der Bewegungsstörungen, die unter den Verhältnissen einer eingeschränkten
Beweglichkeit entstehen, zu erreichen.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0008] Nachstehend wird die Erfindung an Hand der Beschreibung des konkreten Ausführungsbeispiels
und der angelegten Zeichnungen näher erläutert, in denen es zeigt:
Fig. 1 erfindungsgemäße Vorrichtung zur Imitation des Gehens vom Menschen in Gesamtansicht;
Fig. 2 abnehmbare Einlage mit den Vibrationserregern;
Fig. 3 Schnitt III-III aus der Fig. 2.
Beste Ausführungsvariante der Erfindung
[0009] Die Vorrichtung zur Imitation des Gehens vom Menschen, die Fig. 1 wiedergibt, enthält
eine Laufsohle 1, in welche eine abnehmbare Einlage 2 mit den Vibrations erregern
3 (Fig. 2) zur Stimulierung der Stützzonen an der Oberfläche des Fußes eingebaut ist,
und Festhalterungen 4 (Fig. 1) der Gelenkverbindung des Fußes, die an der Laufsohle
1 befestigt und in Form von dem Blatt 5 und den Quartieren 6 ausgeführt sind. Die
betreffenden Festhalterungen 4 der Gelenkverbindung des Fußes sind aus einem Band
hergestellt, das unter dem Warenzeichen "VELCRO" bekannt ist.
[0010] Bei solch einer aufbaumäßigen Ausführung kann ein ausreichender Druck der Fußbekleidung
an dem Fuß innerhalb dessen drei Weitengrößen erzeugt werden. An dem Quartier 6 ist
noch ein das betreffende Quartier 6 innen- und außenseitig umfassender Gürtel 7 angeordnet,
indem er dadurch an dem Reizaufnahmepunkt der Achillessehne festgelegt wird. Die Vorrichtung
ist weiter mit einem in dem Hinterteil des Quartiers 6 unter Ermöglichung dessen
Verstellung an diesem entlang zwecks Einstellung und Festlegung an dem Reizaufnahmepunkt
der Achillessehne angeordneten Sehnenvibrationserreger 8 ausgestattet. Das Quartier
6 weist ihre ausgedehnte Gestalt auf und ist auch mit einer Einrichtung 9 zur Verstellung
des Sehnenvibrationserregers 8 an der Achillessehne entlang versehen. Diese Einrichtung
9 kann jede zu den ähnlichen Zielen geeignete Ausführungsform besitzen. Gegebenenfalls
ist ein durchgehender Senkrechtschlitz in dem Hinterteil des Quartiers 6 ausgespart,
um Inberührungstreten des Sehnenvibrationserregers 8 mit dem Reizaufnahmepunkt der
Achillessehne zu erreichen.
[0011] Die abnehmbare Einlage 2 ist aus mehreren Schichten des Schuhsohlenleders hergestellt,
die miteinander verklebt sind. Oberhalb ist die Einlage 2 mit einem Überzug 10 (Fig.
3) 10 aus Kunstleder bedeckt, das eine mehrmalige Desinfektion ohne weiteres verträgt.
In Abhängigkeit von der Verteilung der Reizaufnahmepunkte auf der Oberfläche der
Fußsohle vom Menschen werden auch die Vibrationserreger 3 auf der Einlage 2 (Fig.
2) verteilt, deren Festhalterung durch die zwischen dem jeweiligen Vibrationserreger
3 und den Wandungen der zur Aufnahme der Vibrationserreger 3 in der Einlage 2 ausgesparten
Bohrungen auftretenden Reibungskräfte zustandekommt. Dabei wird der Durchmesser der
betreffenden Bohrungen in der Einlage 2 um 0,2 bis 0,5 mm kleiner als der Außendurchmesser
der Vibrationserreger 3 ausgeführt. Die Stärke der Einlage 2 samt der oberen Schicht
aus dem Kunstleder 10 erreicht die Höhe der Vibrationserreger 3. In der unteren Lederschicht
der Einlage 2 sind Rillen zur Unterbringung der elektrischen Drähte 11 ausgespart,
welche die Vibrationserreger 3 mit einer auf der Außenseite des Mittelteils der Einlage
2 eingebauten Steckvorrichtung 12 ( Fig. 2) verbinden. Die Vorrichtung zur Imitation
des Gehens vom Menschen ist noch mit einer aus den Zeichnungen nicht ersichtlichen
Programmeinheit zur Steuerung der Vibrationserreger 3 verbunden. Der Anschluß dieser
Programmsteuerungseinheit erfolgt über Elektrokabel 13.
[0012] Die Vorrichtung zur Imitation des Gehens vom Menschen arbeitet wie folgt. Zunächst
wird die Verteilung der Reizaufnahmepunkte an den Stützzonen der Oberfläche der Fußsohle
durch Vibrationsproben bestimmt. Die Wirksamkeit der Vibrationserregung der Reizaufnahmepunkte
des Fußes hängt mit der Auswahl der Punkte mit einer höchsten Vibrationsempfindlichkeit
an diesen Stützzonen, d.h. mit der Ortsbestimmung der Anordnungsstellen der Vibrationserreger
3 zusammen. Die größte Vibrationsempfindbarkeit hängt ihrerseits mit der Topografie
der Vibrationsrezeptoren zusammen, welche bei allen Menschen unterschiedlich ist.
Deswegen zur Wirksamkeit der Vibrationseinwirkung wird eine individuelle Verteilung
der Vibrationserreger 3 in der Einlage 2 gewählt, die mit der Verteilung der Stützzonen
des Fußes übereinstimmen soll. Dabei stellen die Stützzonen des Fußes den Fersenhöcker,
die Ferse, medialen und lateralen Fußballen, Strahlen, und die Sohlenseite der Endphalanx
der Großzehe dar.
[0013] Nach der Ermittlung der Topografie der Vibrationsrezeptoren auf dem Fuß des Menschens
werden die gefundenen Punkte auf der Einlage 2 aufgetragen, an denen dann die Bohrungen
ausgeführt und in diese Bohrungen die Vibrationserreger 3 eingesetzt werden. Hiernach
werden die Vibrationserreger 3 mit der Steckvorrichtung 12 vermittels der elektrischen
Drähte 11 verbunden. Die auf diese Weise bereitgestellte abnehmbare Einlage 2 wird
nun in die Vorrichtung eingesetzt. Die Vorrichtung kann jetzt auf den Fuß des Menschens
aufgesetzt werden, an dem sie vermittels der Festhalterungen 4 festgelegt wird, während
der Sehnenvibrationserreger 8, der in dem Hinterteil des Quartiers 6 angeordnet ist,
gegen die Achillessehne eingestellt und durch den Gürtel 7 festgelegt wird. Im weiteren
wird die Vorrichtung zur Imitation des Gehens vom Menschen mit Hilfe der Steckvorrichtung
12 und des elektrischen Kabels 13 an die Programmsteuereinheit angeschlossen, die
die Reihenfolge und die Zeitdauer des Einschaltens der Vibrationserreger 3 im Rhythmus
des Gehens sowie die Frequenz der Vibrationserregung regiert.
[0014] Die jeweilige Vibrationseinwirkung wird durch die Vibrationserreger 3 nach einem
das Gehen des Menschens imitierenden Zyklogramm mit Hilfe der Programmsteuerungseinheit
erreicht.
[0015] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Imitation des Gehens vom Menschen gibt die Möglichkeit,
eine erforderliche, vibrationsstimulierende Einwirkung zu erreichen, bewirkt keine
unangenehmen Empfindungen bei dem Patienten während der Heilverfahren, ist im Gebrauch
einfach, zeichnet sich durch kleine Abmessungen aus, kann unter Fernsteuerung betrieben
werden. Die Vorrichtung hat die klinischen Untersuchengen gut bestanden, es sind die
Behandlungen an 40 Kranken durchgeführt worden, die an kardiovaskuläre Erkrankungen
litten. Die Benutzung der erfindungsgemäßen Vorrichtung machte es möglich, die Verweilzeit
der Kranken mit den postinsultschen Erkrankungen in dem Krankenhaus zu verkürzen,
die Dauer der Bettruhe verkürzt sich dabei von 21 bis auf 17-18 Tage.
Gewerbliche Verwertbarkeit
[0016] Die vorliegende Erfindung kann bei der Behandlung und Prophylaxe der Bewegungsstörungen
sowie zur Imitation des Gehens vom Menschen unter Verhältnissen der eingeschränkten
Beweglichkeit ausgenutzt werden.
1. Vorrichtung zur Imitation des Gehens vom Menschen, die eine Laufsohle (1), in
welche eine Einlage (2) mit den Vibrationserregern (3) zur Stimulierung der Stützzonen
der Oberfläche der Fußsohle eingebaut ist, und Festhalterungen (4) für die Gelenkverbindung
des Fußes die an der Laufsohle (1) befestigt sind, einschließt, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (2) abnehmbar ausgeführt ist, wobei die Vibrationserreger (3) an
der Einlage (2) in Abhängigkeit von der Lage der Reizaufnahmepunkte auf der Oberfläche
der Fußsohle verteilt sind, während die Festhalterungen (4) für die Gelenkverbindung
des Fußes durch die Quartiere (6) vereint sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einem in dem Hinterteil des Quartiers (6) unter Ermöglichung dessen
Verstellung an diesem entlang zwecks dessen Einstellung und Festlegung an dem Reizaufnahmepunkt
der Achillessehne angeordneten Sehnenvibrationserreger (8) versehen ist.