(19)
(11) EP 0 345 349 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG
veröffentlicht nach Art. 158 Abs. 3 EPÜ

(43) Veröffentlichungstag:
13.12.1989  Patentblatt  1989/50

(21) Anmeldenummer: 88901505.3

(22) Anmeldetag:  17.09.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A61H 23/02
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/SU8700/101
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 8902/261 (23.03.1989 Gazette  1989/07)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI SE

(71) Anmelder: INSTITUT MASHINOVEDENIA IMENI A.A. BLAGONRAVOVA AKADEMII NAUK SSSR
Moscow, 101830 (SU)

(72) Erfinder:
  • BEDASHTOV, Alexandr Georgievich
    Maikop, 352772 (SU)
  • DRAGOVTSEV, Vladimir Petrovich ul. Oktyabrskaya
    pos. Staraya Kupavna, 142450 (SU)
  • MIRKIN, Alexandr Samuilovich
    Moscow, 115516 (SU)
  • FUKIN, Vitaly Alexandrovich
    Moscow, 113149 (SU)

(74) Vertreter: Finck, Dieter, Dr.Ing. et al
Patentanwälte v. Füner, Ebbinghaus, Finck, Postfach 95 01 60
81517 München
81517 München (DE)

   


(54) VORRICHTUNG ZUM SIMULIEREN DES GEHENS


(57) The device comprises a sole (1) provided with a demountable insole (2). The device comprises also vibroexciters (3) mounted in the insole (2) in the points corresponding to receptor points of the foot sole area. The sole (1) is provided with talocrural fixators (4) fastened with the heel-keeping parts (6).
Zusammenfassung
Erfindungsgemäße Vorrichtung enthält eine Laufsohle (1), in welche eine abnehmbare Einlage (2) eingebaut ist. Die Vorrichtung schließt auch die in Abhängigkeit von der Verteilung der Reizaufnahmepunkte auf der Ober­fläche der Fußsohle in der Einlage (2) eingesetzten Vi­brationserreger (3) ein. An der Laufsohle (1) sind noch miteinander über Quartiere (6) verbundene Festhalterun­gen (4) für die Gelenkverbindung des Fußes befestigt.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf medizini­sche Geräte und Ausrüstungen, insbesondere auf Vorrich­tungen zur Imitation des Gehens vom Menschen.

Zugrundeliegender Stand der Technik



[0002] Bekannt ist eine Vorrichtung zur Vibrationsstimuli­erung des Fußes vom Menschen (Zhurnal nevropatologii i psikhiatrii imeni S.S.Korsakova, Bd. XXXII, 1982, Mos­kau, I.V. Manyachina, A.S, Mirkin, L.G. Turbina, A.N. Vavilin u.a. "Anwendung der vibrationsstimulierenden Fußbekleidung bei der komplexen Behandlung der den Ge­hirnschlag überstandenen Kranken", SS. 26 bis 29), die eine Sohle, in welcher die Einlage mit den Vibrations­erregern zur Stimulierung der Stützzonen der Oberfläche der Fußsohle eingelegt wird, und die an der Schuhsohle befestigten Festhalterungen einschließt.

[0003] Die betreffende Vorrichtung aber erhält nur eine be­grenzte Anzahl der Vibrationserreger, wodurch auch keine ausreichendstimulierende Einwirkung erzeugt und keine Imitation des Gehens vom Menschen erreicht werden kann. Darüber hinaus entwickelt diese bekannte Vorrichtung kei­ne Druckempfindung an der Fußsohle durch den Schuh.

Offenbarung der Erfindung



[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Imitation des Gehens vom Menschen zu entwickeln, bei der durch die aufbaumäßige Ausführung der Einlage die Genauigkeit der Zusammenwirkung der Reiz­aufnahmepunkte des Fußes mit den Vibrationserregern ge­sichert und die jeweilige Wirksamkeit der Imitation des Gehens erreicht werden.

[0005] Das Wesen des betreffenden Erfindung besteht darin, daß in der Vorrichtung zur Imitation des Gehens von Men­schen, die eine Laufsohle, in die die Einlage mit den Vibrationserregern zur Stimulierung der Stützzonen der Oberfläche der Fußsohle eingebaut ist, und Festhalterun­gen für die Gelenkverbindung des Fußes, welche an der Laufsohle besestigt sind, einschließt, erfindungsgemäß die Schuhsohle abnehmbar ausgeführt ist, wobei die Vi­brationserreger an der Einlage in Abhängigkeit von der Lage der Reizaufnahmepunkte an der Oberfläche der Fuß­sohle verteilt und die Festhalterungen für die Gelenk­verbindung des Fußes vermittels Quartiere miteinander verbunden sind.

[0006] Empfehlenswert ist die Vorrichtung mit einem zweck­mäßigerweise in dem Hinterteil des Quartiers unter Er­möglichung dessen Verstellung an dem Quartiershinterteil entlang zur Einstellung und Festlegung an dem Reizauf­nahmepunkt der Achillessehne angeordneten Sehnenvibrations­erreger zu versehen.

[0007] Durch die betreffende Ausführung der Vorrichtung be­steht die Möglichkeit das Gehen des Menschens zu imiti­eren, eine erforderliche stimulierende Einwirkung bei der Behandlung und Prophylaxe der Bewegungsstörungen, die unter den Verhältnissen einer eingeschränkten Beweg­lichkeit entstehen, zu erreichen.

Kurzbeschreibung der Zeichnungen



[0008] Nachstehend wird die Erfindung an Hand der Beschrei­bung des konkreten Ausführungsbeispiels und der angeleg­ten Zeichnungen näher erläutert, in denen es zeigt:

Fig. 1 erfindungsgemäße Vorrichtung zur Imitation des Gehens vom Menschen in Gesamtansicht;

Fig. 2 abnehmbare Einlage mit den Vibrationserregern;

Fig. 3 Schnitt III-III aus der Fig. 2.


Beste Ausführungsvariante der Erfindung



[0009] Die Vorrichtung zur Imitation des Gehens vom Men­schen, die Fig. 1 wiedergibt, enthält eine Laufsohle 1, in welche eine abnehmbare Einlage 2 mit den Vibrations­ erregern 3 (Fig. 2) zur Stimulierung der Stützzonen an der Oberfläche des Fußes eingebaut ist, und Festhalte­rungen 4 (Fig. 1) der Gelenkverbindung des Fußes, die an der Laufsohle 1 befestigt und in Form von dem Blatt 5 und den Quartieren 6 ausgeführt sind. Die betreffen­den Festhalterungen 4 der Gelenkverbindung des Fußes sind aus einem Band hergestellt, das unter dem Waren­zeichen "VELCRO" bekannt ist.

[0010] Bei solch einer aufbaumäßigen Ausführung kann ein ausreichender Druck der Fußbekleidung an dem Fuß inner­halb dessen drei Weitengrößen erzeugt werden. An dem Quartier 6 ist noch ein das betreffende Quartier 6 innen- und außenseitig umfassender Gürtel 7 angeordnet, indem er dadurch an dem Reizaufnahmepunkt der Achillessehne festgelegt wird. Die Vorrichtung ist weiter mit einem in dem Hinterteil des Quartiers 6 unter Ermöglichung des­sen Verstellung an diesem entlang zwecks Einstellung und Festlegung an dem Reizaufnahmepunkt der Achillessehne angeordneten Sehnenvibrationserreger 8 ausgestattet. Das Quartier 6 weist ihre ausgedehnte Gestalt auf und ist auch mit einer Einrichtung 9 zur Verstellung des Sehnen­vibrationserregers 8 an der Achillessehne entlang verseh­en. Diese Einrichtung 9 kann jede zu den ähnlichen Zie­len geeignete Ausführungsform besitzen. Gegebenenfalls ist ein durchgehender Senkrechtschlitz in dem Hinterteil des Quartiers 6 ausgespart, um Inberührungstreten des Sehnenvibrationserregers 8 mit dem Reizaufnahmepunkt der Achillessehne zu erreichen.

[0011] Die abnehmbare Einlage 2 ist aus mehreren Schichten des Schuhsohlenleders hergestellt, die miteinander ver­klebt sind. Oberhalb ist die Einlage 2 mit einem Überzug 10 (Fig. 3) 10 aus Kunstleder bedeckt, das eine mehrmali­ge Desinfektion ohne weiteres verträgt. In Abhängigkeit von der Verteilung der Reizaufnahmepunkte auf der Ober­fläche der Fußsohle vom Menschen werden auch die Vibra­tionserreger 3 auf der Einlage 2 (Fig. 2) verteilt, deren Festhalterung durch die zwischen dem jeweiligen Vibra­tionserreger 3 und den Wandungen der zur Aufnahme der Vibrationserreger 3 in der Einlage 2 ausgesparten Boh­rungen auftretenden Reibungskräfte zustandekommt. Dabei wird der Durchmesser der betreffenden Bohrungen in der Einlage 2 um 0,2 bis 0,5 mm kleiner als der Außendurch­messer der Vibrationserreger 3 ausgeführt. Die Stärke der Einlage 2 samt der oberen Schicht aus dem Kunstleder 10 erreicht die Höhe der Vibrationserreger 3. In der unte­ren Lederschicht der Einlage 2 sind Rillen zur Unter­bringung der elektrischen Drähte 11 ausgespart, welche die Vibrationserreger 3 mit einer auf der Außenseite des Mittelteils der Einlage 2 eingebauten Steckvorrichtung 12 ( Fig. 2) verbinden. Die Vorrichtung zur Imitation des Gehens vom Menschen ist noch mit einer aus den Zeich­nungen nicht ersichtlichen Programmeinheit zur Steuerung der Vibrationserreger 3 verbunden. Der Anschluß dieser Programmsteuerungseinheit erfolgt über Elektrokabel 13.

[0012] Die Vorrichtung zur Imitation des Gehens vom Menschen arbeitet wie folgt. Zunächst wird die Verteilung der Reiz­aufnahmepunkte an den Stützzonen der Oberfläche der Fuß­sohle durch Vibrationsproben bestimmt. Die Wirksamkeit der Vibrationserregung der Reizaufnahmepunkte des Fußes hängt mit der Auswahl der Punkte mit einer höchsten Vi­brationsempfindlichkeit an diesen Stützzonen, d.h. mit der Ortsbestimmung der Anordnungsstellen der Vibrations­erreger 3 zusammen. Die größte Vibrationsempfindbarkeit hängt ihrerseits mit der Topografie der Vibrationsrezep­toren zusammen, welche bei allen Menschen unterschied­lich ist. Deswegen zur Wirksamkeit der Vibrationseinwir­kung wird eine individuelle Verteilung der Vibrations­erreger 3 in der Einlage 2 gewählt, die mit der Vertei­lung der Stützzonen des Fußes übereinstimmen soll. Da­bei stellen die Stützzonen des Fußes den Fersenhöcker, die Ferse, medialen und lateralen Fußballen, Strahlen, und die Sohlenseite der Endphalanx der Großzehe dar.

[0013] Nach der Ermittlung der Topografie der Vibrations­rezeptoren auf dem Fuß des Menschens werden die gefun­denen Punkte auf der Einlage 2 aufgetragen, an denen dann die Bohrungen ausgeführt und in diese Bohrungen die Vibrationserreger 3 eingesetzt werden. Hiernach wer­den die Vibrationserreger 3 mit der Steckvorrichtung 12 vermittels der elektrischen Drähte 11 verbunden. Die auf diese Weise bereitgestellte abnehmbare Einlage 2 wird nun in die Vorrichtung eingesetzt. Die Vorrichtung kann jetzt auf den Fuß des Menschens aufgesetzt werden, an dem sie vermittels der Festhalterungen 4 festgelegt wird, während der Sehnenvibrationserreger 8, der in dem Hinterteil des Quartiers 6 angeordnet ist, gegen die Achillessehne eingestellt und durch den Gürtel 7 festge­legt wird. Im weiteren wird die Vorrichtung zur Imita­tion des Gehens vom Menschen mit Hilfe der Steckvorrich­tung 12 und des elektrischen Kabels 13 an die Programm­steuereinheit angeschlossen, die die Reihenfolge und die Zeitdauer des Einschaltens der Vibrationserreger 3 im Rhythmus des Gehens sowie die Frequenz der Vibrations­erregung regiert.

[0014] Die jeweilige Vibrationseinwirkung wird durch die Vibrationserreger 3 nach einem das Gehen des Menschens imitierenden Zyklogramm mit Hilfe der Programmsteuerungs­einheit erreicht.

[0015] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Imitation des Gehens vom Menschen gibt die Möglichkeit, eine erforder­liche, vibrationsstimulierende Einwirkung zu erreichen, bewirkt keine unangenehmen Empfindungen bei dem Patien­ten während der Heilverfahren, ist im Gebrauch einfach, zeichnet sich durch kleine Abmessungen aus, kann unter Fernsteuerung betrieben werden. Die Vorrichtung hat die klinischen Untersuchengen gut bestanden, es sind die Behandlungen an 40 Kranken durchgeführt worden, die an kardiovaskuläre Erkrankungen litten. Die Benutzung der erfindungsgemäßen Vorrichtung machte es möglich, die Verweilzeit der Kranken mit den postinsultschen Erkran­kungen in dem Krankenhaus zu verkürzen, die Dauer der Bettruhe verkürzt sich dabei von 21 bis auf 17-18 Tage.

Gewerbliche Verwertbarkeit



[0016] Die vorliegende Erfindung kann bei der Behandlung und Prophylaxe der Bewegungsstörungen sowie zur Imita­tion des Gehens vom Menschen unter Verhältnissen der eingeschränkten Beweglichkeit ausgenutzt werden.


Ansprüche

1. Vorrichtung zur Imitation des Gehens vom Men­schen, die eine Laufsohle (1), in welche eine Einlage (2) mit den Vibrationserregern (3) zur Stimulierung der Stützzonen der Oberfläche der Fußsohle eingebaut ist, und Festhalterungen (4) für die Gelenkverbindung des Fußes die an der Laufsohle (1) befestigt sind, einschließt, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (2) abnehmbar ausgeführt ist, wobei die Vibrationserre­ger (3) an der Einlage (2) in Abhängigkeit von der Lage der Reizaufnahmepunkte auf der Oberfläche der Fußsohle verteilt sind, während die Festhalterungen (4) für die Gelenkverbindung des Fußes durch die Quartiere (6) vereint sind.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß sie mit einem in dem Hinterteil des Quartiers (6) unter Ermöglichung dessen Verstellung an diesem entlang zwecks dessen Einstellung und Festlegung an dem Reizaufnahmepunkt der Achillessehne angeordneten Sehnenvibrationserreger (8) versehen ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht