Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Sendetechnik. Sie betrifft
insbesondere einen koaxialen Antennewähler mit
- einer Mehrzahl von koaxialen Eingangsleitungen zum Einspeisen einer HF-Leistung
entsprechender Sender;
- einer Mehrzahl von koaxialen Ausgangsleitungen zum Abgeben der HF-Leistung an entsprechende
Antennen; wobei
- jede Eingangsleitung wahlweise mit jeder Ausgangsleitung verbindbar ist.
[0002] Ein solcher Antennenwähler ist z.B. aus der EP-B1 0 044 099 bekannt.
Stand der Technik
[0003] In grossen Rundfunk-Sendeanlagen, insbesondere im Kurzwellenbereich, wird eine Mehrzahl
von unabhängig arbeitenden Einzelsendern verwendet, die je nach Tageszeit und Programm
über unterschiedliche Antennen das amplitudenmodulierte Trägersignal abstrahlen.
[0004] Die HF-Leistung, die meist im Bereich mehrerer 100 kW liegt, wird dabei über hochbelastbare
Koaxialleitungen (50 Ohm) von dem jeweiligen Sender in die jeweilige Antenne eingespeist.
[0005] Um einen schnellen und flexiblen Verbindungsaufbau zwischen den einzelnen Sendern
und Antennen zu ermöglichen, ist zwischen beiden ein koaxialer Antennenwähler angeordnet,
mit dessen Hilfe in kurzer Zeit jede gewünschte Verbindung zwischen einem beliebigen
Sender und einer beliebigen Antenne geschaltet werden kann.
[0006] Bekannte koaxiale Antennenwähler sind nach dem Matrix-Prinzip aufgebaut (EP-B1 0
044 099). Bei diesen Matrixwählern bilden die von den Sendern kommenden Eingangsleitungen
die Zeilen, und die zu den Antennen abgehenden Ausgangsleitungen die Spalten einer
Matrix.
[0007] In den Knotenpunkten der Matrix sind paarweise koaxiale Umschalter angeordnet, die
in der einen Schaltstellung die jeweilige Zeilen- bzw. Spaltenleitung durchverbinden,
und in der anderen Schaltstellung beide Leitungen auftrennen und im Knoten über Eck
verbinden.
[0008] Daraus folgt zum Einen, dass bei n Sendern und m Antennen, d.h. bei einer (n x m)-Matrix,
2 nm Umschalter benötigt werden, die alle einen eigenen Antrieb und eine eigene Ansteuerung
erfordern.
[0009] Zum Anderen bleiben beim Umschalten über Eck im Antennenwähler der herkömmlichen
Art Leitungen mit offenen Enden bestehen, in denen beim Betrieb hohe Spannungen induziert
werden können, die zu Störungen in der Anlage führen, wenn nicht zusätzliche Gegenmassnahmen
ergriffen werden (sog. Uebersprechen).
[0010] Schliesslich führt die grosse Zahl von Umschaltern, die in einer durchgeschalteten
Verbindung liegen, zu einer entsprechend grossen Anzahl von Kontaktstellen in der
Leitungsverbindung, die naturgemäss Schwachstellen darstellen.
Darstellung der Erfindung
[0011] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen koaxialen Antennenwähler
zu schaffen, der sich durch einen deutlich geringeren Schaltungs- und Ansteuerungsaufwand
auszeichnet, weniger Kontaktstellen und eine geringere Uebersprechempfindlichkeit
aufweist.
[0012] Die Aufgabe wird bei einem koaxialen Antennenwähler der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, dass
- jeder Eingangsleitung und jeder Ausgangsleitung jeweils ein einzelnes, bewegliches
Verbindungselement in Form einer Koaxialleitung zugeordnet ist; welche Koaxialleitung
- mit dem einen Leitungsende an die zugehörige Eingangsbzw. Ausgangsleitung angeschlossen
ist; und
- mit dem anderen, offenen Leitungsende entlang einer zugehörigen Verschiebungslinie
verschiebbar ist; derart, dass
- jede Verschiebungslinie eines einer Eingangsleitung zugeordneten Verbindungselements
alle Verschiebungslinien der den Ausgangsleitungen zugeordneten Verbindungselemente
schneidet.
[0013] Der Kern der Erfindung liegt also darin, bei jeder durchgeschalteten Verbindung
zwischen einem Sender und einer Antenne die zugehörigen Eingangs- und Ausgangsleitungen
im Antennenwähler mit Hilfe eines beweglichen Leitungsabschnitts direkt miteinander
zu verbinden. Es gibt daher keine dem Matrixknoten zugeordneten Umschalter mehr,
sondern nur noch den jeweiligen Eingangs- und Ausgangsleitungen zugeordnete (d.h.
nur (n+m)) bewegliche Verbindungselemente, die angetrieben und angesteuert werden
müssen. Entsprechend verringert ist damit auch die Zahl der übersprechempfindlichen
Leitungsstücke innerhalb des Antennenwählers.
[0014] Gemäss einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind alle Verschiebungslinien
Geraden, verlaufen die Verschiebungslinien der den Eingangsleitungen zugeordneten
Verbindungselemente parallel zueinander und senkrecht zu den Verschiebungslinien
der den Ausgangsleitungen zugeordneten Verbindungselemente, und sind die Verbindungselemente
jeweils als teleskopartig ausziehbare Verlängerungen der Eingangs- bzw. Ausgangsleitungen
ausgebildet (Fig. 4).
[0015] Diese Art des Antennenwählers lässt sich besonders einfach realisieren, weil hier
lediglich lineare Verschiebungen auftreten, also weder Dreh- noch Kugelgelenke erforderlich
sind.
[0016] Weitere Ausführungsbeispiele ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0017] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine Antennenwähler-Matrix mit paarweisen Umschaltern nach dem Stand der Technik;
Fig. 2 den Aufbau eines Umschalters aus Fig. 1;
Fig. 3 das Prinzipschema des direkten Verbindungsaufbaus bei einem Antennenwähler
nach der Erfindung;
Fig. 4 ein erstes Ausführungsbeispiel eines koaxialen Antennenwählers nach der Erfindung
mit teleskopartig ausziehbaren Verbindungselementen;
Fig. 5 ein zweites Ausführungsbeispiel analog zu Fig. 4 mit Verbindungselementen,
die aus mehreren, über Drehgelenke verbundenen Leitungselementen bestehen;
Fig. 6 ein drittes Ausführungsbeispiel, bei dem die Verbindungselemente teilweise
linear verschiebbar und teilweise drehbar ausgeführt sind;
Fig. 7,8 weitere den Fig. 5 und 6 entsprechende Ausführungsbeispiele, bei denen anstelle
der Drehgelenke Kugelgelenke eingesetzt werden;
Fig. 9 ein Ausführungsbeispiel für ein solches Kugelgelenk; und
Fig. 10 ein Ausführungsbeispiel für ein Drehgelenk aus Fig. 5 und 6.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0018] Das Schema eines herkömmlichen koaxialen Antennenwählers ist für eine (2 x 3)-Matrix
in Fig. 1 wiedergegeben. Der Antennenwähler besitzt zwei Eingänge für den Anschluss
von zwei Sendern TX1 und TX2, und drei Ausgänge für den Anschluss von drei Antennen
A1, A2 und A3.
[0019] Dementsprechend sind zwei koaxiale Eingangsleitungen (Zeilen der Matrix) sowie drei
koaxiale Ausgangsleitungen (Spalten der Matrix) vorhanden, sie sich in sechs Knotenpunkten
kreuzen.
[0020] In diesen Kreuzungspunkten sind jeweils Paare von Umschaltern vorgesehen, von denen
vier (1,..,4) durch einen gestrichelten Umriss hervorgehoben sind.
[0021] Innerhalb eines solchen Umschalter-Paares (2,3) ist der eine Umschalter (2) in die
zugehörige Eingangsleitung eingefügt.
[0022] Die Umschalter 1,..,4 haben jeweils zwei Schaltstellungen: In der einen Schaltstellung
(in Fig. 1 bei den Umschaltern 1 und 4) werden die Koaxialleitungen, in welche die
Umschalter eingefügt sind, durchverbunden.
[0023] In der anderen Schaltstellung (bei den Umschaltern 2 und 3) werden die Koaxialleitungen
aufgetrennt und im Kreuzungspunkt mittels eines zusätzlichen Leiterstranges 5 über
Eck verbunden. Im Beispiel der Fig. 1 ist auf diese Weise die Antenne A2 an den Sender
TX2 angeschlossen.
[0024] Wie man leicht erkennt, werden bei dieser niedrigdimensionalen (2 x 3)-Matrix bereits
12 Umschalter benötigt, die alle motorisch angetrieben und angesteuert werden müssen.
[0025] Weiterhin enthält die beispielhafte Schaltverbindung zwischen Sender TX2 und Antenne
A2 in Fig. 1 bedingt durch die bei dieser Verbindung benutzten Umschalter 1,..,4
wenigstens acht Kontaktstellen (zwei Kontaktstellen pro Umschalter), die wegen der
hohen mechanischen und elektrischen Belastung anfällig sind und Schwachpunkte in der
Verbindung bilden.
[0026] Schliesslich verbleiben im bekannten Antennenwähler stets Leiterstücke mit offenen
Enden, die ein Uebersprechen und damit die Störung des Betriebs begünstigen.
[0027] Der innere Aufbau eines bekannten Umschalters ist in Fig. 2 dargestellt. Der Umschalter
hat naturgemäss einen koaxialen Aufbau, d.h. er umfasst sowohl in Leitungsrichtung
Innenleiter 9,17 und Aussenleiter 18, als auch in der Abzweigung Innenleiter 7 und
Aussenleiterstrang 6.
[0028] Zum Umschalten ist im Innenbereich der Leitung ein Verbindungselement 13 vorgesehen,
das aus einem Aussenrohr 12 und einem Innenrohr 15 besteht.
[0029] Das Aussenrohr 12 ist mit seinem einen Ende schwenkbar auf einer Gelenkkugel 10
angebracht, die am Ende des einen Innenleiters 9 sitzt. Das Innenrohr 15 ist teleskopartig
im Aussenrohr 12 verschiebbar. Aussenrohr 12 und Gelenkkugel 10 sowie Innenrohr 15
und Aussenrohr 12 sind jeweils durch einen Tulpenkontakt 11 und 14 miteinander elektrisch
verbunden.
[0030] Weitere Tulpenkontakte 8 und 16 sind jeweils an den Enden der Innenleiter 7 und 17
angebracht und stellen in der jeweiligen Schaltstellung die Verbindung zum Innenrohr
15 her.
[0031] Die tatsächlich technische Ausführung eines solchen Umschalters und einer mit den
Umschaltern realisierten Matrix kann im Uebrigen der Publikation No. CH-E 3.10559.2
E der Firma BBC Brown Boveri AG, Baden (Schweiz) entnommen werden.
[0032] Während beim herkömmlichen Antennenwähler die geschaltete Verbindung über eine Vielzahl
von einzelnen Umschaltern läuft, werden beim erfindungsgemässen Antennenwähler die
jeweiligen Eingangs- und Ausgangsleitungen direkt verbunden, wie dies am Beispiel
einer (4 x 5)-Matrix in Fig. 3 dargestellt ist. Die geschalteten Verbindungen
Sender TX1 |
- Antenne A3 |
Sender TX2 |
- Antenne A2 |
Sender TX4 |
- Antenne A4 |
sind hier durch die ausgezogenen Linien markiert. Die gestrichelten Linien zeigen
lediglich mögliche andere Leitungswege an, ohne dass dort in diesem Schaltzustand
tatsächlich Leitungen verlaufen.
[0033] Verschiedene Ausführungsformen der Erfindung, denen gemeinsam eine Matrixanordnung
zugrunde liegt, sind in den Fig. 4,5 und 7 wiedergegeben.
[0034] In einer Rahmenstruktur 19 sind bei diesen Ausführungsformen eine Mehrzahl von koaxialen
Eingangsleitungen 21a,b und Ausgangsleitungen 24a,b fest angeordnet. Die Eingangsleitungen
21a,b verlaufen parallel zueinander und senkrecht zu den ebenfalls parallelen Ausgangsleitungen
24a,b.
[0035] Jeder Eingangs- und Ausgangsleitung 21a,b bzw. 24a,b ist ein einzelnes, bewegliches
Verbindungselement 22a,b bzw. 23a,b zugeordnet. Die Verbindungselemente 22a,b und
23a,b haben ebenfalls die Form einer Koaxialleitung und sind mit dem einen Leitungsende
an die zugehörige Eingangs- bzw. Ausgangsleitung 20a,b bzw. 24a,b angeschlossen.
[0036] Das andere, offene Leitungsende der Verbindungselemente 22a,b bzw. 23a,b kann entlang
einer zugehörigen Verschiebungslinie V1,..,V4 (Fig. 4) verschoben werden.
[0037] Alle Verschiebungslinien V1,..,V4 liegen in einer Ebene. Die Verschiebungslinien
V1,2 der den Eingangsleitungen 21a,b zugeordneten Verbindungselemente 22a,b verlaufen
parallel zueinander und senkrecht zu den parallelen Verschiebungslinien V3,4 der
den Ausgangsleitungen 24a,b zugeordneten Verbindungselemente 23a,b.
[0038] Soll nun z.B. die Antenne A2 mit dem Sender TX2 verbunden werden, werden die Verbindungselemente
22b und 23b der Eingangsleitung 21b bzw. Ausgangsleitung 24b entlang ihrer Verschiebungslinie
V2 bzw. V4 bis zum Schnitttpunkt dieser Linien verschoben.
[0039] Da die offenen Enden der Verbindungselemente 22b und 23b so ausgebildet sind, dass
sie in dieser Stellung direkt einander gegenüberliegen, wird auf diese Weise eine
durchgehende koaxiale Verbindung vom Sender TX2 zur Antenne A2 hergestellt.
[0040] Andere Verbindungen zwischen einem Sender und einer Antenne lassen sich schalten,
wenn die entsprechenden Verbindungselemente an den entsprechenden anderen Schnittpunkten
ihrer Verschiebungslinien mit den offenen Leitungsenden in Kontakt gebracht werden.
[0041] Die beweglichen Verbindungselemente 22a,b und 23a,b lassen sich auf verschiedene
Weise realisieren. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 4 sind die Verbindungselemente
22a,b und 23a,b als teleskopartig ausziehbare Verlängerungen der Eingangs- bzw. Ausgangsleitungen
22a,b bzw. 24a,b ausgebildet.
[0042] Die Verlängerungen sind an den offenen Enden mehrfach rechtwinklig gebogen, sodass
die Verschiebungslinien V1,..,V4 in einer Ebene verlaufen, die zwischen den Ebenen
der Eingangsleitungen 21a,b und Ausgangsleitungen 24a,b liegt. Auf diese Weise können
ungehindert alle möglichen Verbindungen zwischen den Sendern TX1,2 und den Antennen
A1,2 geschaltet werden.
[0043] Für den Anschluss der Sender TX1,2 besitzen die Eingangsleitungen 21a,b in diesem
Beispiel flanschartige Senderanschlüsse 20a,b. Der Anschluss der Antennen A1,2 erfolgt
über entsprechende Antennenanschlüsse 25a,b an den Ausgangsleitungen 24a,b.
[0044] Weiterhin ist es möglich, wie in Fig. 4,5 und 7 gezeigt, zusätzliche Ausgangsleitungen
97a,b vorzusehen, die den Eingangsleitungen 21a,b gegenüberliegen und über die Verbindungselemente
22a,b ebenfalls mit den Eingangsleitungen 21a,b verbunden werden können. Diese zusätzlichen
Ausgangsleitungen 97a,b können z.B. für weitere Antennen oder als Leitungsabschlüsse
verwendet werden.
[0045] Alternativ zur Ausbildung der Verbindungselemente 22a,b und 23a,b als telekospartig
ausziehbare Verlängerungen gemäss Fig. 4 können die Verbindungselemente, wie im Ausführungsbeispiel
der Fig. 5 dargestellt, jeweils aus wenigstens zwei aufeinanderfolgenden Leitungselementen
27a,29a bzw. 27a,29b bzw. 32a,34b bzw. 32a,34b zusammengesetzt werden, die untereinander
jeweils über ein erstes Drehgelenk 28a,b;33a,b verbunden und über ein zweites Drehgelenk
26a,b;35a,b an die zugehörige Eingangs- bzw. Ausgangsleitung 21a,b bzw. 24a,b angeschlossen
sind.
[0046] Die Drehachsen aller Drehgelenke 26a,b;28a,b;33a,b;35a,b stehen jeweils senkrecht
zur Mittelachse der zugehörigen Eingangs- bzw. Ausgangsleitungen 21a,b bzw. 24a,b.
[0047] Durch die zwei senkrechten Drehgelenke pro Verbindungselement werden für die offenen
Leitungsenden dieselben Verschiebungslinien realisiert, wie im Beispiel der Fig.
4.
[0048] Um wegen der knickenden Bewegung der Verbindungselemente 22a,b und 23a,b die Anpassung
der offenen Leitungsenden beim Zusammenschalten zu erleichtern, sind in der Anordnung
gemäss Fig. 5 bei den eingangsseitigen Verbindungselementen 22a,b noch jeweils ein
weiteres rechtwinklig gebogenes Leitungselement 31a,b mit einem weiteren Drehgelenk
30a,b vorgesehen (beide können ebensogut aber auch an den ausgangsseitigen Verbindungselementen
23a,b angeordnet werden).
[0049] Eine weitere Alternative zeigt Fig. 7. Hier werden anstelle der senkrecht stehenden
Drehgelenke in den Verbindungselementen 22a,b und 23a,b Kugelgelenke 44a,46a,48a;44b,46b,48b;53a,
55a, 57a;53b,55b,57b eingesetzt die wenigstens drei aufeinanderfolgende Leitungselemente
45a,47a,49a;45b,47b,49b;52a,54a,56a; 52b,54b,56b pro Verbindungselement verbinden
und an die zugehörige Eingangs- bzw. Ausgangsleitung 21a,b bzw. 24a,b anschliessen.
[0050] Ein zusätzliches Leitungselement und Kugelgelenk pro Verbindungselement gegenüber
Fig. 5 ist in diesem Fall deshalb vorgesehen, weil die koaxial aufgebauten Kugelgelenke
nur einen beschränkten Drehwinkel ermöglichen.
[0051] Den Leitungselementen 31a,b und den Drehgelenken 30a,b in Fig. 5 entsprechen im Ausführungsbeispiel
der Fig. 7 die Leitungselemente 51a,b und die Kugelgelenke 50a,b, die eine bessere
Anpassung der offenen Leitungsenden beim Zusammenschaltung ermöglichen.
[0052] Während bei den bisherigen Ausführungsbeispielen der Fig. 4,5 und 7 als Verschiebungslinien
V1,..,V4 senkrecht sich schneidende Geraden verwendet wurden, die in einer gemeinsamen
Ebene lagen, weisen die in Fig. 6 und 8 wiedergegebenen Ausführungsbeispiele als
Verschiebungslinien Geraden und Kreise auf, die in einer gemeinsamen Zylindermantelfläche
37 verlaufen.
[0053] Auch hier sind die Eingangsleitungen 21a,b parallel übereinander angeordnet und
enden in der Zylinderachse 36 der Zylindermantelfläche 37.
[0054] Die eingangsseitigen Verbindungselemente 22a,b umfassen jeweils wenigstens ein Leitungselement,
das über eine erstes, in der Zylinderachse 36 liegendes Drehgelenk 38a,b an die zugehörige
Eingangsleitung 21a,b angeschlossen ist (Fig. 6).
[0055] Da die Drehachsen der Drehgelenke 38a,b senkrecht zu den Mittelachsen der Eingangsleitung
21a,b stehen und mit der Zylinderachse 36 zusammenfallen, bilden die entsprechenden
Verschiebungslinien V1,2 parallele Kreise in der Zylindermantelfläche 37.
[0056] Die ausgangsseitigen Verbindungselemente 23a,b umfassen wiederum jeweils wenigstens
zwei aufeinanderfolgende Leitungselemente 40a,42a bzw. 40b,42b, die untereinander
über ein zweites Drehgelenk 43a,b an die zugehörige Ausgangsleitung 24a,b ange schlossen
sind. Mit dieser der Fig. 5 analogen Konfiguration sind die entsprechenden Verschiebungslinien
V3,4 Geraden, die parallel zur Zylinderachse 36 in der Zylindermantelfläche 37 verlaufen
und die kreisförmigen Verschiebungslinien V1,2 senkrecht schneiden.
[0057] Zusätzliche Leitungselemente 39a,b und Drehgelenke 96a,b sorgen auch hier für eine
verbesserte Anpassung der Leitungsenden.
[0058] Der Uebergang vom Ausführungsbeispiel der Fig. 6 zum Ausführungsbeispiel der Fig.
8 ist derselbe wie der Uebergang von Fig. 5 zu Fig. 7: Auch in diesem Fall werden
die Drehgelenke durch Kugelgelenke 58a,b;60a,b;62a,b;64a,b und 66a,b ersetzt. Die
ausgangsseitigen Verbindungselemente 23a,b umfassen dann die Leitungselemente 59a,b;61a,b;63a,b
und 65a,b mit einem zusätzlichen Leitungselement pro Verbindungselement aus den bereits
oben genannten Gründen.
[0059] Bei den eingangsseitigen Verbindungselementen 22a,b kann auf ein zusätzliches Leitungselement
verzichtet werden, da in diesem Fall der beschränkte Schwenkbereich der Kugelgelenke
58a,b ausreicht.
[0060] Die Ausführungsformen mit Drehgelenk (Parallelepiped gem. Fig. 5 und Zylinder gem.
Fig. 6) haben gegenüber der Ausführungsform mit Teleskopmechanismus (Fig. 4) den Vorteil,
dass keine ineinander gleitenden Leitungsstücke verwendet werden müssen. Darüberhinaus
wird bei etwa gleichbleibendem Bauvolumen des Antennenwählers die Betriebsfläche,
d.h. die Fläche, in der die Verschiebungen stattfinden, verkleinert.
[0061] Besonders gering sind Bauvolumen und Betriebsfläche jeweils bei den Ausführungsformen
mit Kugelgelenk (Fig. 7,8).
[0062] Obgleich in den Ausführungsbeispielen stets nur eine (2 x 2)-Matrix betrachtet worden
ist, versteht es sich von selbst, dass die dargestellten Prinzipien ohne weiteres
auf grössere Matrizen angewendet werden können.
[0063] Die Vorteile gegenüber dem bisher bekannten koaxialen Antennenwähler sind dabei:
- Einsparung von Antrieben und Steuerungselementen;
- sehr wenig Kontaktstellen;
- keine offenen Leitungsstücke, dadurch keine gegenseitige Kopplung (Uebersprechen);
- einfache Steuerung; und
- einfache Wartung.
[0064] In den Antennewählern gemäss Fig. 5 bis 8 werden für die flexiblen Verbindungselemente
22a,b und 23a,b Kugelgelenke und Drehgelenke verwendet.
[0065] Beispiele für solche Kugel- und Drehgelenke sind in den Figuren 9 und 10 wiedergegeben.
[0066] Das Kugelgelenk der Fig. 9 ist koaxial aufgebaut und umfasst zwei Innenleiter 67,76,
die im Inneren des Gelenks in zwei innere Kugelschalen 72,73 übergehen. Die beiden
Kugelschalen 72,73 liegen ineinander und bilden ein allseitig drehbares Gelenk mit
Kugel und Pfanne. Eine sichere elektrische Verbindung zwischen den Kugelschalen 72,73
wird durch eine zwischen ihnen angeordnete Kontaktfeder 75 erreicht.
[0067] Für den Aussenleiter sind auf beiden Seiten des Gelenks Flansche 69,77 vorgesehen,
die in entsprechende Kugelschalen 70,74 mit einer entsprechenden Kontaktfeder 71 übergehen.
Die Innenleiter 67,67 sind an den Flanschen 69,77 durch Isolierringe 68,78 abgestützt.
[0068] Die Fig. 10 zeigt zwei Varianten eines geeigneten Drehgelenks. Beide Varianten umfassen
zwei Innenleiter 81,85 und zwei Aus senleiter 80,94, die im Gelenk aufeinanderstossen
und durch Kontaktfedern 83,87 an dieser Stelle leitend verbunden sind.
[0069] Die Aussenleiter 80,94 gehen an den Enden des Gelenks ebenfalls in Flansche 79,95
über und tragen im Inneren ebenfalls Isolierringe 82,84, welche die Innenleiter 81,85
fixieren.
[0070] An der Verbindungsstelle zwischen den beiden Aussenleitern 80,94 greift der eine
Aussenleiter 94 über das flanschartige Ende des anderen Aussenleiters.
[0071] In der einen Variante (links von der strichpunktierten Mittellinie) sind in diesem
Teil des Gelenks zwei Kugellager 91,92 eingesetzt, die den einen Aussenleiter 80 im
anderen Aussenleiter 94 drehbar lagern.
[0072] In der anderen Variante (rechts von der Mittellinie) übernimmt diese Aufgabe ein
Führungsring 88, der das flanschartige Ende des Aussenleiters 80 umfasst.
[0073] In beiden Varianten wird die Drehverbindung durch einen Ueberwurfring 93,89 gesichert,
der die Kugellager 91,92 bzw. den Führungsring 88 in ihrer Position hält und durch
Fixierschrauben 90 gehalten wird. Für die Kontaktfeder 87 der Aussenleiter 80,94
ist noch ein Federträger 86 vorgesehen, der die Feder zwischen den Isolierringen 82,84
in ihrer Lage hält.
1. Koaxialer Antennenwähler mit
a) einer Mehrzahl von koaxialen Eingangsleitungen (21a,b) zum Einspeisen einer HF-Leistung
entsprechender Sender (TX1,..,TX4);
b) einer Mehrzahl von koaxialen Ausgangsleitungen (24a,b) zum Abgeben der HF-Leistung
an entsprechende Antennen (A1,..,A5); wobei
c) jede Eingangsleitung (21a,b) wahlweise mit jeder Ausgangsleitung (24a,b) verbindbar
ist;
dadurch gekennzeichnet, dass
d) jeder Eingangsleitung (21a,b) und jeder Ausgangsleitung (24,ab) jeweils ein einzelnes,
bewegliches Verbindungselement (22a,b bzw. 23a,b) in Form einer Koaxialleitung zugeordnet
ist; welche Koaxialleitung
e) mit dem einen Leitungsende an die zugehörige Eingangs- bzw. Ausgangsleitung (21a,b
bzw. 24a,b) angeschlossen ist; und
f) mit dem anderen, offenen Leitungsende entlang einer zugehörigen Verschiebungslinie
(V1,..V4) verschiebbar ist; derart, dass
g) jede Verschiebungslinie (V1,2) eines einer Eingangsleitung (21a,b) zugeordneten
Verbindungselements (22a,b) alle Verschiebungslinien (V3,4) der den Ausgangsleitungen
(24a,b) zugeordneten Verbindungselemente (23a,b) schneidet.
2. Antennenwähler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
a) alle Verschiebungslinien (V1,..,V4) Geraden sind; und
b) die Verschiebungslinien (V1,2) der den Eingangsleitungen (21a,b) zugeordneten
Verbindungselemente (22a,b) parallel zueinander und senkrecht zu den Verschiebungslinien
(V3,4) der den Ausgangsleitungen (24a,b) zugeordneten Verbindungselemente (23a,b)
verlaufen.
3. Antennenwähler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente
(22a,b;23a,b) jeweils als teleskopartig ausziehbare Verlängerungen der Eingangs-
bzw. Ausgangsleitung (21a,b bzw. 24a,b) ausgebildet sind (Fig. 4).
4. Antennenwähler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
a) die Verbindungselemente (22a,b;23a,b) jeweils wenigstens zwei aufeinanderfolgende
Leitungselemente (27a,29a; 27b,29b;32a,34a;32b,34b) umfassen;
b) die Leitungselemente eines Verbindungselements jeweils untereinander über ein
erstes Drehgelenk (28a,b; 33a,b) verbunden sind;
c) ein Leitungselement (27a,b;34a,b) jedes Verbindungselements (22a,b;23a,b) über
ein zweites Drehgelenk (26a,b; 35a,b) an die zugehörige Eingangs- bzw. Ausgangsleitung
(21a,b bzw. 24a,b) angeschlossen ist; und
d) die Drehachsen beider Drehgelenke (25a,b;28a,b; 33a,b;35a,b) jeweils senkrecht
zur Mittelachse der zuge hörigen Eingangs- bzw. Ausgangsleitung (21a,b bzw. 24a,b)
stehen (Fig. 5).
5. Antennenwähler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
a) die Verbindungselemente (22a,b;24a,b) jeweils wenigstens drei aufeinanderfolgende
Leitungselemente (45a,47a, 49a;45b,47b,49b;52a,54a,56a;52b;54b,56b) umfassen;
b) die Leitungselemente eines Verbindungselements jeweils untereinander über zwei
Kugelgelenke (46a,48a;46b, 48b;53a,55a;53b,55n) verbunden sind; und
c) ein Leitungselement (45a,b;56a,b) jedes Verbindungselements (33a,b;23a,b) über
ein drittes Kugelgelenk (44a,b;57a,b) an die zugehörige Eingangs- bzw. Ausgangsleitung
(21a,b bzw. 24a,b) angeschlossen ist (Fig. 7).
6. Antennenwähler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
a) alle Verschiebungslinien (V1,..,V4) Linien auf einer gemeinsamen Zylindermantelfläche
(37) sind; wobei
b) die Verschiebungslinien (V1,2) der den Eingangsleitungen (21a,b) zugeordneten
Verbindungselemente (22a,b) Kreise und die Verschiebungslinien V3,4) der den Ausgangsleitungen
(24a,b) zugeordneten Verbindungselemente (23a,b) Geraden sind; oder umgekehrt.
7. Antennenwähler nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
a) die Verbindungselemente, deren Verschiebungslinien kreise sind, jeweils wenigstens
ein Leitungselement umfassen, welches über ein erstes Drehgelenk (38a,b) an die zu
geordnete Eingangs- bzw. Ausgangsleitung (21a,b;24a,b) angeschlossen ist;
b) die Verbindungselemente, deren Verschiebungslinien Geraden sind, jeweils wenigstens
zwei aufeinanderfolgende Leitungselemente (40a,42a;40b,42b) umfassen, die untereinander
über ein zweites Drehgelenk (41a,b) verbunden und über ein drittes Drehgelenk (43a,b)
an die zugeordnete Ausgangs- bzw. Eingangsleitung (24a,b bzw. 21a,b) angeschlossen
sind; und
c) die Drehachsen der Drehgelenke (38a,b;41a,b;43a,b) jeweils senkrecht zur Mittelachse
der zugehörigen Eingangs- bzw. Ausgangsleitung (21a,b bzw. 24a,b) stehen (Fig. 6).
8. Antennenwähler nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
a) die Verbindungselemente, deren Verschiebungslinien Kreise sind, jeweils wenigstens
ein Leitungselement umfassen, welches über ein erstes Kugelgelenk (58a,b) an die
zugeordnete Eingangs- bzw. Ausgangsleitung (21a,b bzw. 24a,b) angeschlossen ist; und
b) die Verbindungselemente, deren Verschiebungslinien Geraden sind, jeweils wenigstens
drei Leitungselemente (61a,63a,65a;61b,63b,65b) umfassen, die untereinander über zwei
weitere Kugelgelenke (62a,64a;62b,64b) verbunden und über ein weiteres Kugelgelenk
(66a,b) an die zugeordnete Ausgangs- bzw. Eingangsleitung (24a,b bzw. 21a,b) angeschlossen
sind (Fig. 8).