(19)
(11) EP 0 345 495 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.12.1989  Patentblatt  1989/50

(21) Anmeldenummer: 89108905.4

(22) Anmeldetag:  18.05.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4C11D 17/04, C11D 1/62, C11D 1/65
(84) Benannte Vertragsstaaten:
ES

(30) Priorität: 27.05.1988 DE 3818013

(71) Anmelder: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien
40191 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Völkel, Theodor
    D-4000 Düsseldorf (DE)
  • Puchta, Rolf, Dr.
    D-5657 Haan (DE)
  • Sung, Eric, Dr.
    D-4019 Monheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gewebeweichmachungsmittel


    (57) Geweweichmachungsmittel zur Behandlung von Textilien in einem automatischen Wäschetrockner bestehend aus einem flexiblen Flächengebilde, das imprägniert ist mit einem Gewebeweichmacher, der aus einem bei Raumtemperatur vliesfähigen gewebeweich­machenden Wirkstoff in Abmischung mit wenigstens einem weiteren Bestandteil enthält, der so ausgewählt ist, daß die Kombination aus Gewebeweichmacher und dem weiteren Bestandteil einen Er­weichungspunkt im Bereich von 30 bis 60 °C hat. Bevorzugte gewebeweichmachende Wirkstoffe sind quartäre Ammoniumverbin­dungen mit zwei 2-Acyloxyalkylgruppen.


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gewebeweichmachungsmittel zur Behandlung von Textilien in einem Wäschetrockner mit rotie­render Trommel.

    [0002] Etwa seit dem Ende der 60iger Jahre sind Gewebeweichmachungs­mittel für die Anwendung in automatischen Haushaltswäschetrock­nern mit rotierender Trommel bekannt geworden. Derartige Gewe­beweichmachungsmittel bestehen häufig aus einem mit Textilweich­machern sowie gegebenenfalls Hilfs- und Zusatzstoffen imprägnier­ten mehr oder weniger saugfähigem Substrat, das in der Regel als Flächengebilde vorliegt. Beispielsweise sind derartige Gewebe­weichmachungsmittel in der DE-A-19 65 470 oder in der DE-A-30 03 249 beschrieben. Bei der Benutzung dieser Mittel werden die imprägnierten Flächengebilde zusammen mit der noch feuchten, frischgewaschenen Wäsche in die Trommel des Wäsche­trockners gegeben, wo sie unter den Bedingungen der Wäsche­trocknung einen mehr oder weniger großen Anteil ihrer weich­machenden Wirkstoffe sowie der Hilfsstoffe abgeben und durch den Kontakt mit den gewaschenen Textilien auf diese übertragen. Ein Problem bei dieser Art der Weichmachung von Textilien stellt die häufig unbefriedigende Wirkstoffabgabe-Rate dar. Die Ursache hierfür ist die Tatsache, daß die weichmachenden Wirkstoffe naturgemäß zu ihren Substraten ebenso eine Affinität aufweisen wie zu den Textilien, auf die sie übertragen werden sollen. Es stellt sich daher bei der Verwendung der imprägnierten Substrate ein Gleichgewicht zwischen der Beladung der Substrate mit Wirk­stoffen einerseits und der Beladung der gewaschenen Textilien mit diesen Wirkstoffen andererseits ein. Es hat daher nicht an Ver­suchen gefehlt, die Wirkstoffabgabe-Rate durch hierfür geeignete Zusätze zu verbessern. Bekannte Lösungsvorschläge für dieses Problem sind beispielsweise der Auftrag einer Trennschicht zwi­schen Substrat und Wirkstoffauflage oder die Verwendung von dispergierend beziehungsweise emulgierend wirkenden Substanzen bei der Imprägnierung der Substrate mit den Wirkstoffen. Die Materialien der Trennschicht beziehungsweise die Dispergatoren oder Emulgatoren haben ihrerseits aber entweder keine oder nur eine geringe weichmachende Wirkung, wodurch die Aufnahmekapazi­tät der Substrate für die eigentlichen weichmachenden Wirkstoffe verringert wird. Auch aus ökonomischen Gründen stellen die obengenannten Vorschläge keine befriedigende Lösung dar. Da aber andererseits die für die Anwendung im Wäschetrockner vor­gesehenen Gewebeweichmachungsmittel aufgrund ihrer einfachen Handhabung sich bei den Verbrauchern, vor allem im Bereich der privaten Haushalte, großer Beliebtheit erfreuen, ist es nach wie vor wünschenswert, diese geschilderten Nachteile zu verringern oder zu beseitigen. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung eines Gewebeweichmachungsmittels zur Behand­lung von Textilien in einem Wäschetrockner mit rotierender Trommel, wobei das Gewebeweichmachungsmittel eine gegenüber den bekannten Mitteln für den gleichen Verwendungszweck ver­besserte Wirkstoffabgabe-Rate aufweist.

    [0003] Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß ein Gewebe­weichmachungsmittel zur Behandlung von Textilien in einem Wäschetrockner, das

    a) einen Gewebeweichmacher, der als Imprägnierung in Kombination mit

    b) einem Substrat

    vorliegt, und das dadurch gekennzeichnet ist, das der Gewebe­weichmacher a) einen bei Raumtemperatur flüssigen, gewebeweich­machenden Wirkstoff a1) in Abmischung mit wenigstens einem wei­teren Bestandteil a2) enthält, der so ausgewählt ist, daß der Gewebeweichmacher a) einen Erweichungspunkt im Bereich von 35 bis 60 °C hat, eine unerwartet hohe Wirkstoffabgaberate hat. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der gewebeweich­machende Wirkstoff a1) eine quartäre Ammoniumverbindung mit zwei 2-Acyloxyalkylgruppen ist. Die Acylgruppen der quartären Ammoniumverbindungen leiten sich von gesättigten oder ungesät­tigten Carbonsäuren mit 10 bis 22 Kohlenstoffatomen, insbesondere von Talgfettsäure, von Olein, von Kokosölfettsäure oder von Rübölfettsäure ab. Typische Vertreter dieser Verbindungsklasse sind die beispielsweise aus der DE-A-16 99 058, der DE-A-17 94 068, der DE-A-19 35 499 und der DE-B-24 30 140 be­kannten Verbindungen vom Typ Dimethyl-di-(2-acyloxyalkyl-)ammo­niummethosulfat. Statt der Methylgruppen können in dem Molekül C₂- bis C₄-Alkyl- oder Hydroxyalkylgruppen, die gegebenenfalls auch alkoxyliert sein können, enthalten sein. Das Anion kann bei­spielsweise auch das Chlorid-, Bromid- oder Ethylsulfat-Anion sein oder sich von Phosphonsäure ableiten. Die Acylgruppen sind über Oxyalkylgruppen mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen an das Stick­stoffatom gebunden. Im Fall von Oxyalkylgruppen mit 3 oder 4 Kohlenstoffatomen kann die Kohlenstoffkette linear oder verzweigt sein. Von besonderer Bedeutung sind Verbindungen mit 3 Kohlen­stoffatomen in der insbesondere verzweigten Kohlenstoffkette. Ein typischer bevorzugter Vertreter dieser Verbindungen ist Di­methyl-di-(acyloxyisopropyl-)ammoniummethosulfat. Diese, als Textilweichmacher bekannten Verbindungen sind bei Raumtempe­ratur fließfähig. Als alleiniger Bestandteil der Imprägnierungs­masse a) sind sie daher ungeeignet. In den erfindungsgemäßen Gewebeweichmachungsmitteln sind sie daher mit einem weiteren Bestandteil a2) vermischt, wobei der Bestandteil so ausgewählt ist, daß die Abmischung einen Erweichungspunkt im Bereich von 35 bis 60 °C hat. Als Bestandteil a2) geeignete Stoffe sind aus der Gruppe der Fettsäuren, der Fettsäureester, der Fettsäure­amide, der Aminoamide oder deren Gemische ausgewählt. Die Fett­säurekomponente leitet sich von gesättigten oder ungesättigten Carbonsäuren mit 8 bis 24 Kohlenstoffatomen ab. Die Alkohol- be­ziehungsweise Aminkomponente der Fettsäureester beziehungsweise der Fettsäureamide weist 1 bis 8 Kohlenstoffatome auf. Aminoamide leiten sich von Fettsäuren oder Fettsäurederivaten ab, deren Fettsäurekomponente ebenfalls 8 bis 24 Kohlenstoffatome hat, wobei die Fettsäure beziehungsweise die Fettsäurederivate mit Polyaminen in einem solchen Verhältnis umgesetzt worden sind, daß ein Teil der Aminogruppen als Amidbindungen und ein Teil als unveränderte Aminogruppen vorliegen.

    [0004] In einer bevorzugten Ausführungsform stellt die Komponente a2) eine ebenfalls textilweichmachend wirkende quartäre Ammoniumver­bindung dar. Der Gewebeweichmacher a) ist in dieser bevorzugten Ausführungsform daher eine Wirkstoffkombination aus wenigstens einer quartären Ammoniumverbindung mit zwei 2-Acyloxylalkyl­gruppen und wenigstens einer weiteren quartären Ammoniumver­bindung mit zwei C₁₀- bis C₂₂-Alkyl- oder Alkenylgruppen, wobei das Verhältnis dieser beiden quartären Ammoniumverbindungen zueinander so ausgewählt wird, daß die Kombination einen Erwei­chungspunkt im Bereich von 35 bis 60 °C hat. Im allgemeinen liegt die quartäre Ammoniumverbindung mit zwei 2-Acyloxyalkyl­gruppen und die quartäre Ammoniumverbindung mit zwei C₁₀- bis C₂₂-Alkyl- oder Alkenylgruppen in der Kombination in einem Ge­wichtsverhältnis von 1:10 bis 2:1 vor. Innerhalb dieser Grenzen lassen sich Wirkstoffkombinationen mit einem Erweichungspunkt von 35 bis 60 °C herstellen. Da die quartären Ammoniumverbin­dungen mit zwei C₁₀- bis C₂₂-Alkyl- oder Alkenylgruppen ihrer­seits selbst ausgezeichnete Textilweichmacher darstellen, stellen derartige Wirkstoffkombinationen besonders interessante Gewebe­weichmacher im Sinne der vorliegenden Erfindung dar. Das Ge­wichtsverhältnis von Gewebeweichmacher a) zu dem Substrat b) liegt im allgemeinen im Bereich von 10:1 bis 1:3. Außer den be­reits genannten Bestandteilen kann der Gewebeweichmacher a) noch weitere Hilfs- oder Zusatzstoffe enthalten, beispielsweise Dispergatoren oder Emulgatoren. Hierzu eignen sich in erster Linie Anlagerungsprodukte von 4 bis 40, vorzugsweise von 4 bis 20 Mol Ethylenoxyd und/oder Propylenoxyd an 1 Mol eines alipha­tischen C₁₀- bis C₂₀-Alkohols beziehungsweise eines Alkylphenols, in welchem der Alkylrest 8 bis 18 Kohlenstoffatome aufweist, sowie an Fettsäuren oder Alkylamine mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen. Besonders bevorzugt sind die Ethoxylierungsprodukte der Fettal­kohole, insbesondere der Kokos- und Talgfettalkohole sowie des Cetyl- und des Oleylalkohols sowie die Ethoxylierungsprodukte der Oxoalkohole und der sekundären Alkohole entsprechder Ket­tenlänge. Weiter geeignete Dispergatoren oder Emulgatoren sind nichtionische, wasserlösliche, 20 bis 250 Ethylenglykolether­gruppen und 10 bis 100 Propylenglykolethergruppen enthaltende Anlagerungsprodukte von Ethylenoxyd an Polypropylenglykol be­ziehungsweise an Alkylendiaminpolypropylenglykol beziehungsweise an Alkylpolypropylenglykole mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, in denen die Polypropylenglykolkette als hydrophober Rest fungiert. Insbesondere können die Produkte zusätzlich 0,5 bis 5 Gew.-% dispergierend und weichmachend wirkende Polyglykolether ent­halten. Geeignete Polyglykolether leiten sich von Ethylenoxid ab und haben ein Molgewicht im Bereich von 200 bis 8 000, vorzugs­weise im Bereich von 200 bis 1 000 und insbesondere im Bereich von 400 bis 600. Andere dispergierend wirkende Zusätze sind An­lagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettalkohole, Fettamine, Fettsäure- oder Sulfonsäureamide, Poly­ethylenglykole oder Polypropylenglykole, Epoxyglykole, Alkylen­diamin oder auch aliphatische C₁- bis C₈-, vorzugsweise C₃- bis C₆-Alkohole. In gleicher Weise geeignet sind auch Etheramine der Formel R-(C₂H₄O)n -NR¹ R² . In dieser Formel bedeutet R einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 10 bis 20 Kohlenstollatomen, n eine Zahl zwischen 2 und 10, R¹ und R² , die gleich oder verschieden sein können, bedeuten -C₂H₄OH oder deren Ester mit C₁₀- bis C₂₀-Monocarbonsäuren oder mit Sulfobernsteinsäure beziehungs­weise Alkalimetallsalzen dieser Säuren. Gut geeignet sind auch die entsprechenden Quartärverbindungen der zuvor genannten Ether­amine, bei denen an das Stickstoffatom unter Ausbildung einer positiven Ladung eine weitere Alkylgruppe mit 1 bis 18 Kohlen­stoffatomen angelagert ist, wobei die positive Ladung durch eine negative Ladung, die ein Anion, in der Regel das Chlorid- oder Methosulfat-Anion, trägt, ausgeglichen wird.

    [0005] Andere geeignete Zusätze sind Ester von Fettalkoholen, insbeson­dere von Talgalkoholen mit gegebenenfalls hydroxylsubstituierten Monocarbonsäuren mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen. Außer den oben genannten niedermolekularen Polyglykolethern sind in manchen er­findungsgemäßen Zusammensetzungen auch hochmolekulare Polygly­kolether, deren Molgewicht im Bereich von etwa 10 000 bis etwa 80 000 liegt, geeignet. Ebenfalls sind 2-Benzylalkanolpolyglykol­ether mit 2 bis 10 Mol Ethylenoxid als Zusätze geeignet, insbe­sondere dann, wenn die zugrundeliegende Alkoholkomponente 2-Benzyloctanol ist. Auch Anlagerungsprodukte von 2 bis 10 Mol Ethylenoxid an verzweigte Alkohole, wie beispielsweise Isotri­decanol sowie an hydroxylsubstituierte Fettalkohole lassen sich in vielen Fällen mit Erfolg als Zusätze verwenden. Auch 1,4-Alkyl­glycoside und 2,2-Alkylglycoside mit Alkylresten, die 10 bis 20 Kohlenstoffatome enthalten, sind geeignete Zusätze. Ebenfalls ge­eignet ist Paraffinöl sowie mehrwertige Alkohole, zum Beispiel Ethylenglykol, Propylenglykol, Glycerin und deren Ester mit Fett­säuren.

    [0006] Die Gewebeweichmacherkomponente a) kann außerdem zusätzlich eine anorganische oder vorzugsweise organische Säure, insbeson­ dere eine Hydroxycarbonsäure, beispielsweise Glykolsäure oder insbesondere Citronensäure enthalten.

    [0007] Weiterhin können antimikrobielle Wirkstoffe, das heißt bakterizid oder bakteriostatisch beziehungsweise fungizid oder fungistatisch wirkende Verbindungen in der Gewebeweichmacherkomponente a) enthalten sein. Ebenfalls können Wirkstoffe zur Soil-Release-Aus­rüstung für Textilien vorhanden sein, die das Schmutzablösever­mögen während der Wäsche verbessern. Dazu gehören Verbindun­gen vom Typ der Polyacrylpolyphenylalkohole, der modifizierten Fluorkohlenwasserstoffe und hydrophile Polymere. Polyphenyl­acetate, Paraffine oder auch Borax eignen sich als Zusätze, die das Bügeln der Wäsche erleichtern. Zusätze wie Talkum, Schicht­silikate, feinteilige Zeolithe, Aerosil oder Aluminiumoxid ver­bessern gelegentlich die Lagerfähigkeit oder machen die Handha­bung der erfindungsgemäßen Produkte angenehmer.

    [0008] Das Substrat b) stellt ein Papier oder ein verwobenes oder nicht-­verwobenes Tuch aus natürlichen oder synthetischen Fasern oder ein schaumstoffartiges Flächengebilde mit einer Adsorptionsfähig­keit von 1,5 bis 25 dar. Geeignete Fasern für die Herstellung der genannten Substrate sind vor allem Fasern aus Cellulose, Poly­ester, Polyolefin, Polyalkylnitril, Polyamid, Polyurethan oder Viskose oder deren Mischungen untereinander. Ferner kommen in Frage natürliche Schwämme oder synthetische Schaumstoffe, ins­besondere aus Polyurethan. Die Werte für die Adsorptionskapa­zität werden nach einem modifizierten Test in (U.S. Federal Specifications UU-T-595 b) mit Änderungen, wie sie in der bereits zitierten DE-A-19 65 470, neue Seite 14 beschrieben sind, be­stimmt. Innerhalb des genannten Bereichs für die Adsorptions­kapazitätswerte geeignete Materialien befindet sich eine große Anzahl von gewebe- oder vliesartigen Flächengebilden, die für erfindungsgemäße Gewebeweichmachungsmittel verwendet werden können. Bevorzugt werden solche Flächengebilde, die eine Ad­sorptionskapazität im unteren bis mittleren Bereich aufweisen, das heißt, daß die Adsorptionskapazität im Bereich von etwa 1,5 bis 8 liegt. Ein Beispiel für ein besonders geeignetes Substrat ist ein nichtverwobenes Tuch aus Polyesterfaser. Derartige Flächenge­bilde stellen beispielsweise handelsübliche Vliesstoffe mit einem Flächengewicht von ca. 25 bis ca. 50 g/m² dar und haben für eine Anwendung eine Größe von etwa 0,01 bis 0,2 m² . Je nach Bedarf können die geeigneten Substrate aber auch ein niedrigeres oder höheres Flächengewicht, beispielsweise im Bereich von etwa 10 bis etwa 100 g/m² haben. Die Adsorptionskapazität von derartigen Polyesterfaser-Vliesstoffen liegt beispielsweise bei etwa 4.

    [0009] Ein anderes Beispiel für ein geeignetes Vlies ist ein aus Visko­se-Fasern hergestelltes Vlies. Es hat ein Flächengewicht von ca. 55 g/m² und eine Adsorptionskapazität von ca. 3,5. Auch Vlies­stoffe mit einem Fasergemisch aus beispielsweise 40 % Polyester und 60 % Viskose stellen geeignete Substrate dar. Andere geeig­nete Substrate sind beispielsweise Polyurethanschaumstoffe mit einer Adsorptionskapazität im Bereich von 4 bis 7. Auch Schaum­stoff-Flächengebilde aus Polyethylen oder Polypropylen sind ge­eignete Substrate.

    [0010] Die Gewebeweichmachermasse a) kann auf das Substrat b) auf jede beliebige Art und Weise aufgetragen werden, beispielsweise durch Aufsprühen oder durch Tränken des Vliesstoffes, wobei zum Auftrag einer bestimmten Menge oder zur Verbesserung der Gleichmäßigkeit des Auftrags die imprägnierten Substrate an­schließend beispielsweise durch Abquetschen in einem Walzenspalt vorgenommen werden kann. Bei der Herstellung der erfindungsge­mäßen Gewebeweichmachungsmittel schmilzt man die nichtflüchtigen Bestandteile auf, trägt diese auf das Substrat auf und fügt an­schließend gegebenenfalls flüchtige Bestandteile beispielsweise Duftstoffe oder auch flüchtige Lösungsmittel, die man zur Kon­sistenzregulierung beifügen kann, zu. Pro m² Substrat trägt man etwa 30 bis etwa 200 g Gewebeweichmacher a) auf.

    [0011] Die erfindungsgemäßen Gewebeweichmachungsmittel weisen im Ver­gleich zu bekannten Gewebeweichmachungsmitteln eine deutlich höhere Wirkstoffabgaberate bei der Verwendung im Wäschetrockner auf. Dies macht sich in einer verbesserten Weichheitsleistung der erfindungsgemäßen Produkte und in einer besseren Ausnutzung der eingesetzten gewebeweichmachenden Wirkstoffe bemerkbar, wie in den folgenden Beispielen gezeigt wird.

    Beispiele



    [0012] Ein Polyesterfaservlies b) mit einem Flächengewicht von 35 g pro m² wurde mit Gewebeweichmacher a) der folgenden Zusammen­setzungen (in Gew.-%) imprägniert:
    Bestandteil 1 2 3 4 5
    flüssiger Weichmacher (a1) 40 40 40 15 15
    gehärtete Talgfettsäure 30 30 29 - -
    Glycerinmonostearat 20 10 10 - 20
    Ethylenglykolstearat 5 5 - - -
    Cethylalkohol + 20 EO - - 10 - -
    Dimethyldistearylammoniumchlorid - - - 74 54
    Citronensäure 0,5 0,5 1 1 1
    Isopropylalkohol - - 0,4 0,4 0,4
    Wasser - - 2,3 2,3 2,3
    Talkum - 10 - - -
    Duftstoff/Aufheller     Rest    


    [0013] Als flüssiger Weichmacher a1) wurde Dimethyl-di-(oleoyl­isopropyl-)ammoniummethosulfat verwendet. Der Schmelzpunkt der Zusammensetzungen in 1 bis 5 lag zwischen 30 und 55 °C. Die Im­prägnierung des Substrats erfolgte durch Tränken des Vlies­stoffes mit den auf 65 °C erhitzten Gemischen 1 bis 5 und an­schließendem Abquetschen in einem Walzenspalt. In gleicher Weise wurde ein Vergleichsprodukt nach dem Stand der Technik mit Di­methyldistearylammoniumchlorid als Gewebeweichmacher hergestellt. Nach dem Erstarrenlassen und Trocknen betrug der Gewebeweich­macherauftrag einheitlich 86 g pro m² Vliesstoff.

    [0014] Die erfindungsgemäßen Produkte 1 bis 5 und das Vergleichspro­dukt wurden in einem automatischen Wäschetrockner vom Typ Miele, DE LUXE T 333, Electronic, zusammmen mit einer Soll-­Beladung zuvor in einer Wäscheschleuder von der größten Wasser­menge befreiten Wäschestücke getrocknet und auf Weichheit ge­prüft. Diese Prüfung erfolgte sensorisch durch 5 in der Beur­teilung der Weichheit von Textilien geübten Personen. Jedes Textilmuster wurde 3-fach beurteilt. Aus der Einzelbeurteilung wurden Mittelwerte gebildet. Die Note 6 bedeutete dabei = sehr­weich; die Note 1 bedeutete = sehr hart.

    [0015] Durch Wiegen der imprägnierten Substrate vor und nach der Be­nutzung wurde die Abgaberate (in %) der Gewebeweichmacher-Mi­schungen ermittelt. Die Ergebnisse beider Prüfungen sind in Tabelle 1 enthalten.
    Tabelle 1
    Produkt Weichheit Abgaberate
    Vergleich 3,8 16
    1 4,7 58
    2 4,8 54
    3 4,2 56
    4 3,9 37
    5 4,0 40


    [0016] In allen Fällen ist sowohl die Weichheit der mit den erfindungs­gemäßen Produkten behandelten Textilien besser als im Ver­gleichsversuch als auch die Abgaberate der Gewebeweichmachungs-­Mischung besser als beim Vergleichsversuch. Daß dieser Fort­schritt gegenüber einem Mittel des Standes der Technik auf die erfindungsgemäße Verwendung des flüssigen Weichmachers a1) zu­rückzuführen ist, läßt sich auch aus den Ergebnissen mit den er­findungsgemäßen Mitteln 4 und 5 erkennen. Mit der Verringerung des Anteils an flüssigem Weichmacher a1) in den Versuchen 4 und 5 gegenüber den Versuchen 1 bis 3 verschlechtern sich Weichheit und Abgaberate; allerdings sind die Werte 4 und 5 besser als beim Vergleichsversuch.


    Ansprüche

    1. Gewebeweichmachungsmittel zur Behandlung von Textilien in einem Wäschetrockner umfassend

    a) einen Gewebeweichmacher, der als Imprägnierung in Kombination mit

    b) einen Substrat vorliegt, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewebeweich­macher a) einen bei Raumtemperatur flüssigen gewebeweich­machenden Wirkstoff a1) in Abmischung mit wenigstens einem weiteren Bestandteil a2) enthält, der so ausgewählt ist, daß der Gewebeweichmacher a) einen Erweichungspunkt im Be­reich von 30 bis 60 °C hat.


     
    2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der gewebeweichmachende Wirkstoff a1) eine quartäre Ammonium­verbindung mit zwei 2-Acyloxyalkylgruppen ist.
     
    3. Mittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Acylgruppe der quartären Ammoniumverbindung sich von Talgfettsäure, Olein, Kokosölfettsäure oder Rübölfettsäure ableitet.
     
    4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß der zur Einstellung eines Erweichungspunktes zwischen 35 und 60 °C im Gemisch mit dem Gewebeweich­macher vorliegende weitere Bestandteile a2) aus der Gruppe der Fettsäuren, Fettsäureester, Fettsäureamide, Aminoamide oder deren Gemische ausgewählt ist.
     
    5. Mittel nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß als Gewebeweichmacher eine Wirkstoffkombi­nation aus wenigstens einer quartären Ammoniumverbindung mit zwei 2-Acyloxyalkylgruppen und wenigstens einer weiteren quartären Ammoniumverbindung mit zwei C₁₀- bis C₂₂-Alkyl- oder Alkenylgruppen verwendet wird.
     
    6. Mittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß es die quartäre Ammoniumverbindung mit zwei 2-Acyloxyalkyl­gruppen und die quartäre Ammoniumverbindung mit zwei C₁₀- bis C₂₂-Alkyl- oder Alkenylgruppen im Gewichts­verhältnis von 1:10 bis 2:1 enthält.
     
    7. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Gewebeweichmacher zusätzlich eine orga­nische Säure, vorzugsweise eine Hydroxycarbonsäure und insbesondere Citronensäure enthält.
     
    8. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß es den Gewebeweichmacher a) und das Sub­strat b) im Gewichtsverhältnis von 10:1 bis 1:3 enthält.
     
    9. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn­zeichnet, daß es als Substrat b) ein Papier oder ein ver­wobenes oder nichtverwobenes Tuch aus natürlichen oder synthetischen Fasern oder ein schaumstoffartiges Flächen­gebilde mit einer Adsorptionskapazität im Bereich von 1,5 bis 25 enthält.
     
    10. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Substrat b) ein nichtverwobenes Tuch aus Polyesterfasern ist.