[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gewebeweichmachungsmittel zur Behandlung von
Textilien in einem Wäschetrockner mit rotierender Trommel.
[0002] Etwa seit dem Ende der 60iger Jahre sind Gewebeweichmachungsmittel für die Anwendung
in automatischen Haushaltswäschetrocknern mit rotierender Trommel bekannt geworden.
Derartige Gewebeweichmachungsmittel bestehen häufig aus einem mit Textilweichmachern
sowie gegebenenfalls Hilfs- und Zusatzstoffen imprägnierten mehr oder weniger saugfähigem
Substrat, das in der Regel als Flächengebilde vorliegt. Beispielsweise sind derartige
Gewebeweichmachungsmittel in der DE-A-19 65 470 oder in der DE-A-30 03 249 beschrieben.
Bei der Benutzung dieser Mittel werden die imprägnierten Flächengebilde zusammen mit
der noch feuchten, frischgewaschenen Wäsche in die Trommel des Wäschetrockners gegeben,
wo sie unter den Bedingungen der Wäschetrocknung einen mehr oder weniger großen Anteil
ihrer weichmachenden Wirkstoffe sowie der Hilfsstoffe abgeben und durch den Kontakt
mit den gewaschenen Textilien auf diese übertragen. Ein Problem bei dieser Art der
Weichmachung von Textilien stellt die häufig unbefriedigende Wirkstoffabgabe-Rate
dar. Die Ursache hierfür ist die Tatsache, daß die weichmachenden Wirkstoffe naturgemäß
zu ihren Substraten ebenso eine Affinität aufweisen wie zu den Textilien, auf die
sie übertragen werden sollen. Es stellt sich daher bei der Verwendung der imprägnierten
Substrate ein Gleichgewicht zwischen der Beladung der Substrate mit Wirkstoffen einerseits
und der Beladung der gewaschenen Textilien mit diesen Wirkstoffen andererseits ein.
Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, die Wirkstoffabgabe-Rate durch hierfür geeignete
Zusätze zu verbessern. Bekannte Lösungsvorschläge für dieses Problem sind beispielsweise
der Auftrag einer Trennschicht zwischen Substrat und Wirkstoffauflage oder die Verwendung
von dispergierend beziehungsweise emulgierend wirkenden Substanzen bei der Imprägnierung
der Substrate mit den Wirkstoffen. Die Materialien der Trennschicht beziehungsweise
die Dispergatoren oder Emulgatoren haben ihrerseits aber entweder keine oder nur eine
geringe weichmachende Wirkung, wodurch die Aufnahmekapazität der Substrate für die
eigentlichen weichmachenden Wirkstoffe verringert wird. Auch aus ökonomischen Gründen
stellen die obengenannten Vorschläge keine befriedigende Lösung dar. Da aber andererseits
die für die Anwendung im Wäschetrockner vorgesehenen Gewebeweichmachungsmittel aufgrund
ihrer einfachen Handhabung sich bei den Verbrauchern, vor allem im Bereich der privaten
Haushalte, großer Beliebtheit erfreuen, ist es nach wie vor wünschenswert, diese geschilderten
Nachteile zu verringern oder zu beseitigen. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist
daher die Bereitstellung eines Gewebeweichmachungsmittels zur Behandlung von Textilien
in einem Wäschetrockner mit rotierender Trommel, wobei das Gewebeweichmachungsmittel
eine gegenüber den bekannten Mitteln für den gleichen Verwendungszweck verbesserte
Wirkstoffabgabe-Rate aufweist.
[0003] Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß ein Gewebeweichmachungsmittel zur
Behandlung von Textilien in einem Wäschetrockner, das
a) einen Gewebeweichmacher, der als Imprägnierung in Kombination mit
b) einem Substrat
vorliegt, und das dadurch gekennzeichnet ist, das der Gewebeweichmacher a) einen
bei Raumtemperatur flüssigen, gewebeweichmachenden Wirkstoff a1) in Abmischung mit
wenigstens einem weiteren Bestandteil a2) enthält, der so ausgewählt ist, daß der
Gewebeweichmacher a) einen Erweichungspunkt im Bereich von 35 bis 60 °C hat, eine
unerwartet hohe Wirkstoffabgaberate hat. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn
der gewebeweichmachende Wirkstoff a1) eine quartäre Ammoniumverbindung mit zwei 2-Acyloxyalkylgruppen
ist. Die Acylgruppen der quartären Ammoniumverbindungen leiten sich von gesättigten
oder ungesättigten Carbonsäuren mit 10 bis 22 Kohlenstoffatomen, insbesondere von
Talgfettsäure, von Olein, von Kokosölfettsäure oder von Rübölfettsäure ab. Typische
Vertreter dieser Verbindungsklasse sind die beispielsweise aus der DE-A-16 99 058,
der DE-A-17 94 068, der DE-A-19 35 499 und der DE-B-24 30 140 bekannten Verbindungen
vom Typ Dimethyl-di-(2-acyloxyalkyl-)ammoniummethosulfat. Statt der Methylgruppen
können in dem Molekül C₂- bis C₄-Alkyl- oder Hydroxyalkylgruppen, die gegebenenfalls
auch alkoxyliert sein können, enthalten sein. Das Anion kann beispielsweise auch
das Chlorid-, Bromid- oder Ethylsulfat-Anion sein oder sich von Phosphonsäure ableiten.
Die Acylgruppen sind über Oxyalkylgruppen mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen an das Stickstoffatom
gebunden. Im Fall von Oxyalkylgruppen mit 3 oder 4 Kohlenstoffatomen kann die Kohlenstoffkette
linear oder verzweigt sein. Von besonderer Bedeutung sind Verbindungen mit 3 Kohlenstoffatomen
in der insbesondere verzweigten Kohlenstoffkette. Ein typischer bevorzugter Vertreter
dieser Verbindungen ist Dimethyl-di-(acyloxyisopropyl-)ammoniummethosulfat. Diese,
als Textilweichmacher bekannten Verbindungen sind bei Raumtemperatur fließfähig.
Als alleiniger Bestandteil der Imprägnierungsmasse a) sind sie daher ungeeignet.
In den erfindungsgemäßen Gewebeweichmachungsmitteln sind sie daher mit einem weiteren
Bestandteil a2) vermischt, wobei der Bestandteil so ausgewählt ist, daß die Abmischung
einen Erweichungspunkt im Bereich von 35 bis 60 °C hat. Als Bestandteil a2) geeignete
Stoffe sind aus der Gruppe der Fettsäuren, der Fettsäureester, der Fettsäureamide,
der Aminoamide oder deren Gemische ausgewählt. Die Fettsäurekomponente leitet sich
von gesättigten oder ungesättigten Carbonsäuren mit 8 bis 24 Kohlenstoffatomen ab.
Die Alkohol- beziehungsweise Aminkomponente der Fettsäureester beziehungsweise der
Fettsäureamide weist 1 bis 8 Kohlenstoffatome auf. Aminoamide leiten sich von Fettsäuren
oder Fettsäurederivaten ab, deren Fettsäurekomponente ebenfalls 8 bis 24 Kohlenstoffatome
hat, wobei die Fettsäure beziehungsweise die Fettsäurederivate mit Polyaminen in einem
solchen Verhältnis umgesetzt worden sind, daß ein Teil der Aminogruppen als Amidbindungen
und ein Teil als unveränderte Aminogruppen vorliegen.
[0004] In einer bevorzugten Ausführungsform stellt die Komponente a2) eine ebenfalls textilweichmachend
wirkende quartäre Ammoniumverbindung dar. Der Gewebeweichmacher a) ist in dieser
bevorzugten Ausführungsform daher eine Wirkstoffkombination aus wenigstens einer quartären
Ammoniumverbindung mit zwei 2-Acyloxylalkylgruppen und wenigstens einer weiteren
quartären Ammoniumverbindung mit zwei C₁₀- bis C₂₂-Alkyl- oder Alkenylgruppen, wobei
das Verhältnis dieser beiden quartären Ammoniumverbindungen zueinander so ausgewählt
wird, daß die Kombination einen Erweichungspunkt im Bereich von 35 bis 60 °C hat.
Im allgemeinen liegt die quartäre Ammoniumverbindung mit zwei 2-Acyloxyalkylgruppen
und die quartäre Ammoniumverbindung mit zwei C₁₀- bis C₂₂-Alkyl- oder Alkenylgruppen
in der Kombination in einem Gewichtsverhältnis von 1:10 bis 2:1 vor. Innerhalb dieser
Grenzen lassen sich Wirkstoffkombinationen mit einem Erweichungspunkt von 35 bis 60
°C herstellen. Da die quartären Ammoniumverbindungen mit zwei C₁₀- bis C₂₂-Alkyl-
oder Alkenylgruppen ihrerseits selbst ausgezeichnete Textilweichmacher darstellen,
stellen derartige Wirkstoffkombinationen besonders interessante Gewebeweichmacher
im Sinne der vorliegenden Erfindung dar. Das Gewichtsverhältnis von Gewebeweichmacher
a) zu dem Substrat b) liegt im allgemeinen im Bereich von 10:1 bis 1:3. Außer den
bereits genannten Bestandteilen kann der Gewebeweichmacher a) noch weitere Hilfs-
oder Zusatzstoffe enthalten, beispielsweise Dispergatoren oder Emulgatoren. Hierzu
eignen sich in erster Linie Anlagerungsprodukte von 4 bis 40, vorzugsweise von 4 bis
20 Mol Ethylenoxyd und/oder Propylenoxyd an 1 Mol eines aliphatischen C₁₀- bis C₂₀-Alkohols
beziehungsweise eines Alkylphenols, in welchem der Alkylrest 8 bis 18 Kohlenstoffatome
aufweist, sowie an Fettsäuren oder Alkylamine mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen. Besonders
bevorzugt sind die Ethoxylierungsprodukte der Fettalkohole, insbesondere der Kokos-
und Talgfettalkohole sowie des Cetyl- und des Oleylalkohols sowie die Ethoxylierungsprodukte
der Oxoalkohole und der sekundären Alkohole entsprechder Kettenlänge. Weiter geeignete
Dispergatoren oder Emulgatoren sind nichtionische, wasserlösliche, 20 bis 250 Ethylenglykolethergruppen
und 10 bis 100 Propylenglykolethergruppen enthaltende Anlagerungsprodukte von Ethylenoxyd
an Polypropylenglykol beziehungsweise an Alkylendiaminpolypropylenglykol beziehungsweise
an Alkylpolypropylenglykole mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, in denen die Polypropylenglykolkette
als hydrophober Rest fungiert. Insbesondere können die Produkte zusätzlich 0,5 bis
5 Gew.-% dispergierend und weichmachend wirkende Polyglykolether enthalten. Geeignete
Polyglykolether leiten sich von Ethylenoxid ab und haben ein Molgewicht im Bereich
von 200 bis 8 000, vorzugsweise im Bereich von 200 bis 1 000 und insbesondere im
Bereich von 400 bis 600. Andere dispergierend wirkende Zusätze sind Anlagerungsprodukte
von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettalkohole, Fettamine, Fettsäure- oder
Sulfonsäureamide, Polyethylenglykole oder Polypropylenglykole, Epoxyglykole, Alkylendiamin
oder auch aliphatische C₁- bis C₈-, vorzugsweise C₃- bis C₆-Alkohole. In gleicher
Weise geeignet sind auch Etheramine der Formel R-(C₂H₄O)
n -NR¹ R² . In dieser Formel bedeutet R einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 10 bis 20
Kohlenstollatomen, n eine Zahl zwischen 2 und 10, R¹ und R² , die gleich oder verschieden
sein können, bedeuten -C₂H₄OH oder deren Ester mit C₁₀- bis C₂₀-Monocarbonsäuren oder
mit Sulfobernsteinsäure beziehungsweise Alkalimetallsalzen dieser Säuren. Gut geeignet
sind auch die entsprechenden Quartärverbindungen der zuvor genannten Etheramine,
bei denen an das Stickstoffatom unter Ausbildung einer positiven Ladung eine weitere
Alkylgruppe mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen angelagert ist, wobei die positive Ladung
durch eine negative Ladung, die ein Anion, in der Regel das Chlorid- oder Methosulfat-Anion,
trägt, ausgeglichen wird.
[0005] Andere geeignete Zusätze sind Ester von Fettalkoholen, insbesondere von Talgalkoholen
mit gegebenenfalls hydroxylsubstituierten Monocarbonsäuren mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen.
Außer den oben genannten niedermolekularen Polyglykolethern sind in manchen erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen auch hochmolekulare Polyglykolether, deren Molgewicht im Bereich
von etwa 10 000 bis etwa 80 000 liegt, geeignet. Ebenfalls sind 2-Benzylalkanolpolyglykolether
mit 2 bis 10 Mol Ethylenoxid als Zusätze geeignet, insbesondere dann, wenn die zugrundeliegende
Alkoholkomponente 2-Benzyloctanol ist. Auch Anlagerungsprodukte von 2 bis 10 Mol Ethylenoxid
an verzweigte Alkohole, wie beispielsweise Isotridecanol sowie an hydroxylsubstituierte
Fettalkohole lassen sich in vielen Fällen mit Erfolg als Zusätze verwenden. Auch 1,4-Alkylglycoside
und 2,2-Alkylglycoside mit Alkylresten, die 10 bis 20 Kohlenstoffatome enthalten,
sind geeignete Zusätze. Ebenfalls geeignet ist Paraffinöl sowie mehrwertige Alkohole,
zum Beispiel Ethylenglykol, Propylenglykol, Glycerin und deren Ester mit Fettsäuren.
[0006] Die Gewebeweichmacherkomponente a) kann außerdem zusätzlich eine anorganische oder
vorzugsweise organische Säure, insbeson dere eine Hydroxycarbonsäure, beispielsweise
Glykolsäure oder insbesondere Citronensäure enthalten.
[0007] Weiterhin können antimikrobielle Wirkstoffe, das heißt bakterizid oder bakteriostatisch
beziehungsweise fungizid oder fungistatisch wirkende Verbindungen in der Gewebeweichmacherkomponente
a) enthalten sein. Ebenfalls können Wirkstoffe zur Soil-Release-Ausrüstung für Textilien
vorhanden sein, die das Schmutzablösevermögen während der Wäsche verbessern. Dazu
gehören Verbindungen vom Typ der Polyacrylpolyphenylalkohole, der modifizierten Fluorkohlenwasserstoffe
und hydrophile Polymere. Polyphenylacetate, Paraffine oder auch Borax eignen sich
als Zusätze, die das Bügeln der Wäsche erleichtern. Zusätze wie Talkum, Schichtsilikate,
feinteilige Zeolithe, Aerosil oder Aluminiumoxid verbessern gelegentlich die Lagerfähigkeit
oder machen die Handhabung der erfindungsgemäßen Produkte angenehmer.
[0008] Das Substrat b) stellt ein Papier oder ein verwobenes oder nicht-verwobenes Tuch
aus natürlichen oder synthetischen Fasern oder ein schaumstoffartiges Flächengebilde
mit einer Adsorptionsfähigkeit von 1,5 bis 25 dar. Geeignete Fasern für die Herstellung
der genannten Substrate sind vor allem Fasern aus Cellulose, Polyester, Polyolefin,
Polyalkylnitril, Polyamid, Polyurethan oder Viskose oder deren Mischungen untereinander.
Ferner kommen in Frage natürliche Schwämme oder synthetische Schaumstoffe, insbesondere
aus Polyurethan. Die Werte für die Adsorptionskapazität werden nach einem modifizierten
Test in (U.S. Federal Specifications UU-T-595 b) mit Änderungen, wie sie in der bereits
zitierten DE-A-19 65 470, neue Seite 14 beschrieben sind, bestimmt. Innerhalb des
genannten Bereichs für die Adsorptionskapazitätswerte geeignete Materialien befindet
sich eine große Anzahl von gewebe- oder vliesartigen Flächengebilden, die für erfindungsgemäße
Gewebeweichmachungsmittel verwendet werden können. Bevorzugt werden solche Flächengebilde,
die eine Adsorptionskapazität im unteren bis mittleren Bereich aufweisen, das heißt,
daß die Adsorptionskapazität im Bereich von etwa 1,5 bis 8 liegt. Ein Beispiel für
ein besonders geeignetes Substrat ist ein nichtverwobenes Tuch aus Polyesterfaser.
Derartige Flächengebilde stellen beispielsweise handelsübliche Vliesstoffe mit einem
Flächengewicht von ca. 25 bis ca. 50 g/m² dar und haben für eine Anwendung eine Größe
von etwa 0,01 bis 0,2 m² . Je nach Bedarf können die geeigneten Substrate aber auch
ein niedrigeres oder höheres Flächengewicht, beispielsweise im Bereich von etwa 10
bis etwa 100 g/m² haben. Die Adsorptionskapazität von derartigen Polyesterfaser-Vliesstoffen
liegt beispielsweise bei etwa 4.
[0009] Ein anderes Beispiel für ein geeignetes Vlies ist ein aus Viskose-Fasern hergestelltes
Vlies. Es hat ein Flächengewicht von ca. 55 g/m² und eine Adsorptionskapazität von
ca. 3,5. Auch Vliesstoffe mit einem Fasergemisch aus beispielsweise 40 % Polyester
und 60 % Viskose stellen geeignete Substrate dar. Andere geeignete Substrate sind
beispielsweise Polyurethanschaumstoffe mit einer Adsorptionskapazität im Bereich von
4 bis 7. Auch Schaumstoff-Flächengebilde aus Polyethylen oder Polypropylen sind geeignete
Substrate.
[0010] Die Gewebeweichmachermasse a) kann auf das Substrat b) auf jede beliebige Art und
Weise aufgetragen werden, beispielsweise durch Aufsprühen oder durch Tränken des Vliesstoffes,
wobei zum Auftrag einer bestimmten Menge oder zur Verbesserung der Gleichmäßigkeit
des Auftrags die imprägnierten Substrate anschließend beispielsweise durch Abquetschen
in einem Walzenspalt vorgenommen werden kann. Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen
Gewebeweichmachungsmittel schmilzt man die nichtflüchtigen Bestandteile auf, trägt
diese auf das Substrat auf und fügt anschließend gegebenenfalls flüchtige Bestandteile
beispielsweise Duftstoffe oder auch flüchtige Lösungsmittel, die man zur Konsistenzregulierung
beifügen kann, zu. Pro m² Substrat trägt man etwa 30 bis etwa 200 g Gewebeweichmacher
a) auf.
[0011] Die erfindungsgemäßen Gewebeweichmachungsmittel weisen im Vergleich zu bekannten
Gewebeweichmachungsmitteln eine deutlich höhere Wirkstoffabgaberate bei der Verwendung
im Wäschetrockner auf. Dies macht sich in einer verbesserten Weichheitsleistung der
erfindungsgemäßen Produkte und in einer besseren Ausnutzung der eingesetzten gewebeweichmachenden
Wirkstoffe bemerkbar, wie in den folgenden Beispielen gezeigt wird.
Beispiele
[0012] Ein Polyesterfaservlies b) mit einem Flächengewicht von 35 g pro m² wurde mit Gewebeweichmacher
a) der folgenden Zusammensetzungen (in Gew.-%) imprägniert:
Bestandteil |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
flüssiger Weichmacher (a1) |
40 |
40 |
40 |
15 |
15 |
gehärtete Talgfettsäure |
30 |
30 |
29 |
- |
- |
Glycerinmonostearat |
20 |
10 |
10 |
- |
20 |
Ethylenglykolstearat |
5 |
5 |
- |
- |
- |
Cethylalkohol + 20 EO |
- |
- |
10 |
- |
- |
Dimethyldistearylammoniumchlorid |
- |
- |
- |
74 |
54 |
Citronensäure |
0,5 |
0,5 |
1 |
1 |
1 |
Isopropylalkohol |
- |
- |
0,4 |
0,4 |
0,4 |
Wasser |
- |
- |
2,3 |
2,3 |
2,3 |
Talkum |
- |
10 |
- |
- |
- |
Duftstoff/Aufheller |
|
|
Rest |
|
|
[0013] Als flüssiger Weichmacher a1) wurde Dimethyl-di-(oleoylisopropyl-)ammoniummethosulfat
verwendet. Der Schmelzpunkt der Zusammensetzungen in 1 bis 5 lag zwischen 30 und 55
°C. Die Imprägnierung des Substrats erfolgte durch Tränken des Vliesstoffes mit
den auf 65 °C erhitzten Gemischen 1 bis 5 und anschließendem Abquetschen in einem
Walzenspalt. In gleicher Weise wurde ein Vergleichsprodukt nach dem Stand der Technik
mit Dimethyldistearylammoniumchlorid als Gewebeweichmacher hergestellt. Nach dem
Erstarrenlassen und Trocknen betrug der Gewebeweichmacherauftrag einheitlich 86 g
pro m² Vliesstoff.
[0014] Die erfindungsgemäßen Produkte 1 bis 5 und das Vergleichsprodukt wurden in einem
automatischen Wäschetrockner vom Typ Miele, DE LUXE T 333, Electronic, zusammmen mit
einer Soll-Beladung zuvor in einer Wäscheschleuder von der größten Wassermenge befreiten
Wäschestücke getrocknet und auf Weichheit geprüft. Diese Prüfung erfolgte sensorisch
durch 5 in der Beurteilung der Weichheit von Textilien geübten Personen. Jedes Textilmuster
wurde 3-fach beurteilt. Aus der Einzelbeurteilung wurden Mittelwerte gebildet. Die
Note 6 bedeutete dabei = sehrweich; die Note 1 bedeutete = sehr hart.
[0015] Durch Wiegen der imprägnierten Substrate vor und nach der Benutzung wurde die Abgaberate
(in %) der Gewebeweichmacher-Mischungen ermittelt. Die Ergebnisse beider Prüfungen
sind in Tabelle 1 enthalten.
Tabelle 1
Produkt |
Weichheit |
Abgaberate |
Vergleich |
3,8 |
16 |
1 |
4,7 |
58 |
2 |
4,8 |
54 |
3 |
4,2 |
56 |
4 |
3,9 |
37 |
5 |
4,0 |
40 |
[0016] In allen Fällen ist sowohl die Weichheit der mit den erfindungsgemäßen Produkten
behandelten Textilien besser als im Vergleichsversuch als auch die Abgaberate der
Gewebeweichmachungs-Mischung besser als beim Vergleichsversuch. Daß dieser Fortschritt
gegenüber einem Mittel des Standes der Technik auf die erfindungsgemäße Verwendung
des flüssigen Weichmachers a1) zurückzuführen ist, läßt sich auch aus den Ergebnissen
mit den erfindungsgemäßen Mitteln 4 und 5 erkennen. Mit der Verringerung des Anteils
an flüssigem Weichmacher a1) in den Versuchen 4 und 5 gegenüber den Versuchen 1 bis
3 verschlechtern sich Weichheit und Abgaberate; allerdings sind die Werte 4 und 5
besser als beim Vergleichsversuch.
1. Gewebeweichmachungsmittel zur Behandlung von Textilien in einem Wäschetrockner
umfassend
a) einen Gewebeweichmacher, der als Imprägnierung in Kombination mit
b) einen Substrat vorliegt, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewebeweichmacher a)
einen bei Raumtemperatur flüssigen gewebeweichmachenden Wirkstoff a1) in Abmischung
mit wenigstens einem weiteren Bestandteil a2) enthält, der so ausgewählt ist, daß
der Gewebeweichmacher a) einen Erweichungspunkt im Bereich von 30 bis 60 °C hat.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der gewebeweichmachende Wirkstoff
a1) eine quartäre Ammoniumverbindung mit zwei 2-Acyloxyalkylgruppen ist.
3. Mittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Acylgruppe der quartären
Ammoniumverbindung sich von Talgfettsäure, Olein, Kokosölfettsäure oder Rübölfettsäure
ableitet.
4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Einstellung
eines Erweichungspunktes zwischen 35 und 60 °C im Gemisch mit dem Gewebeweichmacher
vorliegende weitere Bestandteile a2) aus der Gruppe der Fettsäuren, Fettsäureester,
Fettsäureamide, Aminoamide oder deren Gemische ausgewählt ist.
5. Mittel nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Gewebeweichmacher
eine Wirkstoffkombination aus wenigstens einer quartären Ammoniumverbindung mit zwei
2-Acyloxyalkylgruppen und wenigstens einer weiteren quartären Ammoniumverbindung mit
zwei C₁₀- bis C₂₂-Alkyl- oder Alkenylgruppen verwendet wird.
6. Mittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß es die quartäre Ammoniumverbindung
mit zwei 2-Acyloxyalkylgruppen und die quartäre Ammoniumverbindung mit zwei C₁₀-
bis C₂₂-Alkyl- oder Alkenylgruppen im Gewichtsverhältnis von 1:10 bis 2:1 enthält.
7. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewebeweichmacher
zusätzlich eine organische Säure, vorzugsweise eine Hydroxycarbonsäure und insbesondere
Citronensäure enthält.
8. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es den Gewebeweichmacher
a) und das Substrat b) im Gewichtsverhältnis von 10:1 bis 1:3 enthält.
9. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es als Substrat
b) ein Papier oder ein verwobenes oder nichtverwobenes Tuch aus natürlichen oder
synthetischen Fasern oder ein schaumstoffartiges Flächengebilde mit einer Adsorptionskapazität
im Bereich von 1,5 bis 25 enthält.
10. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat
b) ein nichtverwobenes Tuch aus Polyesterfasern ist.