[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Austragen von pastösen Massen, insbesondere
Dichtungsmassen, mit einem Zylinder, der zur Aufnahme der Massen dient und eine Öffnung
zum Austritt der Massen aufweist, einem Druckstempel der im Aufnahmezylinder mittels
eines strömungsfähigen Druckmediums (Fluids) axial verschiebbar ist, einer ein Ventil
aufweisenden Einrichtung zum Zuführen des Druckmediums und einer ein Ventil aufweisenden
Einrichtung zur Entlastung des Drucks im Druckzylinder.
[0002] Bei Vorrichtungen, die zum Austragen von pastösen Massen eingesetzt werden, stellt
sich das Problem, daß nach der Beendigung oder jeder Unterbrechung des Austragvorgangs
durch den auf die pastösen Massen wirkenden Druck noch Reste der Massen austreten.
Dies ist, abgesehen von unnötigen Materi alverlusten insbesondere deshalb unerwünscht,
weil bei jeder Wiederaufnahme des Austragvorgangs die Austrittsöffnung des Aufnahmezylinders
erst gereinigt werden muß.
[0003] Bei einer Vorrichtung nach der deutschen Offenlegungsschrift 34 09 724 wird eine
Gasfeder zum Austragen der Massen verwendet, durch welche ein Druckstempel in axialer
Richtung verschiebbar ist. Die Dosierung der pastösen Massen erfolgt dabei durch die
Gasfeder selbst und ggf. zusätzlich durch ein an der Stirnseite des Aufnahmezylinders
angeordnetes, manuell betätigbares Ventil.
[0004] Das deutsche Gebrauchsmuster G 87 05 030.7 befaßt sich mit dem Austragen von pastösen
Massen, die sich in Schlauchbeuteln befinden, wobei das axial verschiebbare Druckstück
der dazu verwendeten Vorrichtung eine Druckentlastungsfeder aufweist.
[0005] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, bei der Beendigung oder Unterbrechung des
Austragvorgangs den Austritt von weiteren Massen zu verhindern. Dies soll in Verbindung
mit einer einfachen Handhabbarkeit der Vorrichtung geschehen.
[0006] Überraschenderweise wird die Aufgabe von der Erfindung in besonders vorteilhafter
Weise dadurch gelöst, daß der Druckzylinder mit einer als Druckmedium dienenden Flüssigkeit
gefüllt ist und die Einrichtung zum Zuführen des Druckmediums und die Einrichtung
zur Druckentlastung in der Flüssigkeitsleitung angeordnet sind. Durch diese Ausführung
tritt infolge der minimalen Expansion bzw. Kompression der Flüssigkeit beim Aufheben
des Flüssigkeitsdrucks eine sofortige Druckentlastung auf, genauso erfolgt beim Zuführen
minimaler Volumina des Druckmediums eine sofortige Beaufschlagung mit Druck. Besonders
geeignet ist die erfindungsgemäße Vorrichtung dann, wenn das Druckmedium Öl ist.
Durch den sofortigen Druckabbau wird ein nachträgliches Austreten der Massen ver
hindert. Durch den sofortigen Druckaufbau kann z.B. nach einem Ab- bzw. Umsetzen der
Ausgabevorrichtung mit einer gleichmäßigen Austragsgeschwindigkeit der Masse direkt
weitergearbeitet werden.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist vorteilhaft so ausgestaltet, daß entweder die
Leitung zum Zuführen der Flüssigkeit oder die Leitung zur Druckentlastung geschlossen
ist, während die jeweils andere Leitung dann geöffnet ist.
[0008] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Vorrichtung eine Druckpumpe,
insbesondere eine Flüssigkeitsdruckpumpe, zur Erzeugung des Flüssigkeitsdrucks auf.
Vorzugsweise ist diese Druckpumpe von der Austragvorrichtung räumlich getrennt, wobei
Druckpumpe und Austragvorrichtung über mindestens eine flexible Flüssigkeitsdruckleitung
miteinander verbunden sind. Die Austragvorrichtung und die Druckpumpe können nach
der Erfindung auch eine transportable Einheit bilden. Bei dieser Einheit ist die Druckpumpe
dann vorzugsweise als Standgerät ausgebildet. Zweckmäßigerweise ist die Druckpumpe
eine mechanisch betätigbare Druckpumpe, insbesondere kann sie eine Fußpumpe sein.
[0009] Die Druckpumpe ist nach der Erfindung insbesondere für einen Druckbereich von 120
bis 400 bar und einen bevorzugten Druckbereich von 120 bis 220 bar ausgebildet. Zur
Aufrechterhaltung des Flüssigkeitsdruckes kann die Vorrichtung so ausgebildet sein,
daß die Flüssigkeit gegen ein Gaspolster in einem Gasdruckspeicher gedrückt ist. Die
Flüssigkeit und das Gaspolster in diesem Gasdruckspeicher sind vorzugsweise durch
eine Membran voneinander getrennt. Über ein sich am Gasdruckspeicher befindendes Ventil
kann gegen die Membran ein einstellbarer Gasvordruck aufgebracht werden, so daß sich
der Flüssigkeitsdruck beim Betätigen der Druckpumpe gegen diesen Gasvordruck aufbaut.
Um eine gleichmäßige Charakteristik des Austragvorganges zu erhalten, ist es vor
teilhaft, wenn das Gasvolumen im Gasdruckspeicher im Verhältnis zum Verschiebungsvolumen
des Kolbens im Druckzylinder groß ist. Insbesondere ein Verhältnis von Gasvolumen
im Gasdruckspeicher zu Kolbenverschiebungsvolumen im Druckzylinder von mindestens
10 zu 1, vorzugsweise 20 bis 50 zu 1, ist nach der Erfindung bevorzugt. Die Druckpumpe
selbst kann nach der Erfindung so bemessen sein, daß nach vollständiger Ausgabe der
Masse zur Wiederherstellung des Anfangsdrucks der Flüssigkeit, der gegen den Gasvordruck
ursprünglich eingestellt war, 5 bis 6 Hübe der Druckpumpe ausreichen.
[0010] Die Einrichtung zur Druckentlastung ist nach einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung über eine Leitung zur Rückführung der Flüssigkeit im wesentlichen drucklos
mit einem Vorratsbehälter für die Flüssigkeit verbunden, der seinerseits vorzugsweise
wiederum mit der Flüssigkeitspumpe in Verbindung steht, so daß ein geschlossener Flüssigkeitskreislauf
vorhanden ist. Der Flüssigkeitsvorratsbehälter kann vorzugsweise eine bauliche Einheit
mit der Druckpumpe bilden.
[0011] Es ist nach der Erfindung vorteilhaft, wenn das Zuführventil zum Öffnen und Schließen
der Flüssigkeitszuleitung und das Druckentlastungsventil, das die Rückführleitung
für die Flüssigkeit öffnet und schließt, als eine bauliche Einheit ausgebildet sind.
Das Zuführventil und das Druckentlastungsventil können mechanisch gekoppelt sein.
Diese mechanische Kopplung kann innerhalb einer baulichen Einheit verwirklicht sein
oder zwischen räumlich getrennten Ventilen vorliegen. Die Vorrichtung kann bevorzugt
auch so ausgebildet sein, daß die Druckentlastungseinrichtung ein Teil der mechanischen
Betätigungsvorrichtung für die Zuführung der Flüssigkeit ist. Für die Betätigung des
Zuführventils und des Druckentlastungsventils kann gemäß der Erfindung dasselbe Betätigungsglied,
insbesondere ein Abzugshahn, vorgesehen sein.
[0012] Das Zuführventil ist zweckmäßig ein Kugelventil das mindestens einen Ventilsitz
aufweist. Aus diesem Ventilsitz ist die Kugel gegen den Druck der Flüssigkeit mechanisch
ausrückbar, insbesondere abhebbar. Dabei kann vorgesehen sein, daß für die Druckbelastung
und die Druckentlastung je ein Ventilsitz vorgesehen ist, welcher durch dieselbe Kugel
zu öffnen bzw. zu verschließen ist. Diese beiden Ventilsitze können koaxial zueinander
angeordnet sein und liegen dabei vorzugsweise auf der gleichen Seite der Kugel. Die
Ventilsitze sind vorzugsweise relativ zueinander axial verschieblich ausgebildet,
wodurch ein alternatives Abheben der Kugel aus den Ventilsitzen möglich ist.
[0013] Die Druckentlastungseinrichtung kann ein Rohrstück aufweisen, das dazu bestimmt
ist, die Kugel aus dem Ventilsitz, welcher die Zuführleitung der Flüssigkeit verschließt,
abzuheben, so daß Druckmedium zufließen kann.
[0014] Das Rohrstück ist dabei vorzugsweise mindestens teilweise in der Leitung angeordnet,
die vom Zuführventil zum Druckzylinder führt. Bei einer solchen Vorrichtung ist es
besonders vorteilhaft, wenn die der Kugel zugeordnete Öffnung des als Druckentlastungsleitung
dienenden Rohrstücks gleichzeitig den Ventilsitz für das Druckentlastungsventil bildet.
Eine solche Ausführung weist eine Stellung beim Druckaufbau im Druckzylinder auf,
bei der die Kugel im Zuführventil aus dessen Ventilsitz abgehoben ist und sich auf
der als Ventilsitz des Druckentlastungsventils wirkenden Öffnung des Rohrstücks
befindet und diese verschließt. Die Stellung bei Druckentlastung im Druckzylinder
zeichnet sich dagegen dadurch aus, daß die Kugel im Zuführventil in dessen Ventilsitz
angeordnet ist und die Öffnung des Rohrstücks, welche als Ventilsitz des Druckentlastungsventils
wirkt, freiliegt.
[0015] Der Aufnahmezylinder kann eine als Druckzylinder dienende Verlängerung mit gleichem
Innendurchmesser aufweisen, wie es z.B. im deutschen Gebrauchsmuster 87 05 030.7 beschrieben
ist, wobei beide durch den Druckstempel der auch als Druckkolben dient, getrennt
sind. Druckzylinder und Druckkolben können auch zusätzlich zu Aufnahmezylinder und
Druckstempel vorgesehen sein, wobei Druckkolben und Druckstempel miteinander in Wirkverbindung
stehen.
[0016] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung liegt vor, wenn als Druckzylinder
der Druckzylinder einer Gasfeder vorgesehen ist, wobei der normalerweise mit Gas gefüllte
Teil der Gasfeder mit der Flüssigkeit gefüllt ist. Dabei dient die Druckstange der
Gasfeder als Druckkolben und wirkt mechanisch auf den Druckstempel der Austragvorrichtung
ein. Als Gasfeder ist eine solche zu verstehen, die normalerweise bleibend mit einem
Gas gefüllt ist und die im wesentlichen mit konstantem Druck gegen den Querschnitt
einer Druckstange arbeitet. Der Druck, der auf die auszutragenden Massen wirkt, ist
bei dieser Ausführungsform vom Durchmesser der Druckstange der Gasfeder abhängig.
Bei einer dicken Druckstange wirkt auf die auszutragenden Massen eine größere Kraft
ein, während andererseits bei einer dünnen Druckstange eine geringere Kraft auftritt.
Man kann die Erfindung auch so betrachten, daß der Gasdruck in ein Gaspolster insbesondere
in den Gasdruckspeicher rückverlagert ist und die Flüssigkeit als nicht komprimierbares
Übertragungsmedium wirkt. Die Ausführung der Vorrichtung, bei der die erfindungsgemäßen
Merkmale in Kombination mit dem flüssigkeitsgefüllten Druckzylinder einer Gasfeder
verwirklicht sind, ist in besonderer Weise zur Lösung der Aufgabe nach der Erfindung
geeignet.
[0017] Das Flüssigkeitsvolumen, das zusätzlich bei Druckbelastung in den Druckzylinder einbringbar
ist, entspricht dem Verschiebungsvolumen des Druckkolbens. Zweckmäßig besitzt die
Vorrichtung für die Beaufschlagung mit der Flüssigkeit und für die Druckentlastung
mindestens eine Öffnung in dem Teil des Druckzylinders, der mit der Flüssigkeit gefüllt
ist. Vorzugsweise ist zur Beaufschlagung mit der Flüssigkeit und für die Druckentlastung
nur eine Öffnung im Druckzylinder vorgesehen. Diese Öffnung ist insbesondere radial
durch die Zylinderwandung geführt. Eine Zuleitung, die sowohl zur Beaufschlagung
mit der Flüssigkeit als auch zur Druckentlastung vorgesehen ist, kann sich an diese
Öffnung mit einer Klemmverbindung anschließen. Die Vorrichtung kann vorteilhaft so
ausgebildet sein, daß der Druckzylinder zumindest teilweise von einem Ringraum in
Form eines Zylindermantels umgeben ist, welcher um die Öffnung durch zwei O-Ringe
begrenzt wird. Dieser zylinderförmige Raum weist eine mit der Öffnung im Druckzylinder
kommunizierende Öffnung für die von den Ventilen kommende Zuleitung auf.
[0018] Zusätzlich kann die erfindungsgemäße Vorrichtung noch dadurch ausgestaltet sein,
daß sich in der Flüssigkeitszuleitung ein Reduzierventil zur Regulierung des Flüssigkeitsdurchflusses
befindet. Dieses ist vorzugsweise, in Strömungsrichtung gesehen, vor dem Zulaufventil
in der Druckleitung angeordnet.
[0019] Die Vorrichtung kann vorzugsweise in Form einer Ausgabepistole vorliegen, die einen
Handgriff und einen Abzugshahn aufweist.
[0020] Die Vorrichtung ist für sämtliche pastösen Massen, bis hin zu zähplastischen Massen,
aber auch für Schaumstoffe geeignet. Die Massen können in den Aufnahmezylinder der
Vorrichtung entweder in loser Form oder auch verpackt, z.B. in Kartuschen oder Schlauchbeuteln,
eingebracht und verarbeitet werden. Der Austragvorgang erfolgt so, daß bei Unterbrechung
oder Beendigung keine weiteren Reste der Massen austreten, da durch die Erfindung
eine sofortige Druckentlastung trotz einer nur geringen Rückflußmenge an Flüssigkeit
erfolgt. Des weiteren erfolgt die Austragung mit einstellbarer Geschwindigkeit und
sehr gleichmäßig. Dazu sind als weitere Vorteile zu nennen, daß die Vorrichtung durch
die geringen auftretenden Flüssigkeitsmengen und die vorzugsweise Verwendung einer
mechanisch betätigbaren Druckpumpe energiesparend arbeitet. Da keine Druckluft verwendet
wird, erfolgt der Austrag der Massen völlig geräuschlos. Zusätzliche, manuell bedienbare
Materialventile, wie sie zur Verhinderung eines unerwünschten Massenaustrags zum
Beispiel bei alleiniger Verwendung einer Gasfeder vorgesehen sein können, sind bei
der Erfindung nicht erforderlich.
[0021] Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen in Verbindung mit den Unteransprüchen
und der Zeichnung. Dabei können die Merkmale für sich allein oder auch in Kombination
miteinander verwirklicht sein. Die Erfindung ist weiterhin nicht auf die Ausführungen
der Zeichnungen beschränkt wie sie im folgenden beschrieben werden. In der Zeichnung
zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 2 einen teilweise abgebrochenen Längsschnitt durch eine Ausgabepistole;
Fig. 3a) und 3b) die Ventilanordnung der Ausgabepistole in gegenüber Fig. 2 vergrößertem
Maßstab
a) bei Druckentlastung
b)bei Beaufschlagung mit Druck.
[0022] Die Vorrichtung gemäß Fig. 1 umfaßt eine Ausgabepistole 1 mit Handgriff 17 und Abzugshahn
20, die im Bereich des Handgriffs 17 zusätzlich mit einem Reduzierventil 2 versehen
ist. Die Ausgabepistole 1 weist eine Druckstange 14 in einem Druckzylinder 13 auf,
sowie einen Druckstempel 12 in einen Aufnahmezylinder 11, an dessen dem Handgriff
17 gegenüberliegendem Ende sich eine Austragdüse 16 entweder am Gerät selbst oder
an einer einsetzbaren Kartusche befindet. Die Druckstange 14 ist an ihrem zur Austragsdüse
16 weisenden Ende direkt mit dem Druckstempel 12 verbunden. In Fig. 2 sind Teile der
Ausgabepistole 1 im Längsschnitt ausführlicher dargestellt.
[0023] Fig. 1 zeigt des weiteren einen Vorratsbehälter 10 für Öl, der eine Fußpumpe 9 zur
Öldruckerzeugung aufweist. Es ist ein Gasdruckspeicher 5 vorgesehen, der mit der Pumpe
kommunizierend verbunden ist. Dadurch kann der mit der Fußpumpe 9 hergestellte Öldruck
gegen ein Gaspolster 6 erzeugt werden, das sich im Gasdruckspeicher 5 befindet. Im
Gasdruckspeicher 5 befindet sich eine Membran 7 zur Trennung von Gas und Öl. Zusätzlich
ist am Gasdruckspeicher 5 ein Ventil 8 angeordnet. Durch dieses Ventil ist der Gasvordruck,
gegen den der Öldruck aufgebaut ist, erzeugbar und variierbar. Eine Zuführdruckleitung
3 verbindet den Vorratsbehälter 10 und den Gasdruckspeicher 5 mit dem Handgriff 17
der Ausgabepistole 1, während eine parallel geführte Zwillingsleitung als Rückführleitung
4 den Handgriff 17 der Ausgabepistole 1 mit dem Vorratsbehälter 10 verbindet. Dabei
führt die Zuführleitung 3 zur Zuführung des unter Druck stehenden Öls aus dem Vorratsbehälter
10 bzw. dem Gasdruckspeicher 5 in den Handgriff 17 der Ausgabepistole 1 und die Rückführleitung
4 dient zur Rückführung des druckentlasteten Öls aus dem Handgriff 17 der Ausgabepistole
1 in den Vorratsbehälter 10. Auf diese Weise ist die Anordnung als geschlossener Ölkreislauf
ausgebildet, wobei die Leitungslänge zwischen Pumpeinrichtung und Pistole 3 m bis
5 m beträgt.
[0024] Fig. 2 stellt einen vertikalen Teillängsschnitt der Ausgabepistole 1 dar. Die Ausgabepistole
1 weist einen Handgriff 17 mit einem Abzugshahn 20 auf. Der Handgriff 17 enthält eine
Ventileinheit, die ein Zuführventil 18 und ein Druckentlastungsventil 19 in mechanisch
gekoppelter Weise beinhaltet und die über den Abzugshahn 20 manuell betätigbar ist.
Diese Ventileinheit ist in den Fig. 3a) und 3b) noch ausführlicher dargestellt. Wie
Fig. 2 zeigt, befinden sich am Handgriff 17 an der Unterseite Schraubverbindungen.
Über diese ist die Verbindung zwischen der Zuführleitung 3 und dem Handgriff 17 bzw.
der Rückführleitung 4 und dem Handgriff 17 hergestellt. Auf der Seite des Handgriffs
17, die den Abzugshahn 20 aufweist, befindet sich der Aufnahmezylinder 11 für die
pastösen Massen. Dieser ist in Fig. 2 nur teilweise abgebildet. In diesem Aufnahmezylinder
11 befindet sich der Druckstempel 12, welcher mit der Druckstange 14 des mit Öl 34
gefüllten Druckzylinders 13 verbunden ist. Dieser Zylinder 13 stellt den Zylinder
einer solchen Gasfeder dar, die normalerweise bleibend mit einem Gas gefüllt ist und
die mit im wesentlichen konstanten Druck gegen den Querschnitt einer Druckstange
arbeitet. Da solche Gasfedern eine Massenware darstellen, können sie kostengünstig
und raumsparend für die Erfindung eingesetzt werden. Während diese Gasfedern normalerweise
mit einer stets gleichbleibenden Gasmenge gefüllt und vollständig abgedichtet sind,
ist das Gehäuse einer solchen "Gasfeder" nach der Erfindung mit Öl gefüllt und mit
einer Zuleitung versehen. Der mit dem Druckmedium, hier Öl, gefüllte Raum ist in
Fig. 2 quergestrichelt dargestellt. Im Gegensatz zur normalen Ausführungsform einer
solchen Gasfeder ist diese bei der Erfindung durch die Füllung mit Öl so ausgebildet,
daß das Gasdruckpolster 6 in den Gasdruckspeicher 5 rückverlagert ist. Das Öl 34 ist
somit als Übertragungsmedium vorgesehen. Dadurch besteht der Druckzylinder 13 aus
dem Gehäuse der mit Öl gefüllten Gasfeder und die Druckstange 14 der Gasfeder stellt
den Druckkolben dar. Trotz des kleinen Querschnitts der Druckstange 14 lassen sich
durch diese Anordnung hohe, konstante Kräfte zum Austrag der Massen erhalten, da
der Druck im System sehr hoch und das Gasvolumen im Gasdruckspeicher groß gehalten
werden können. Für die Druckstange selbst müssen keine Bremsvorrichtungen mehr vorgesehen
sein, da bei Druckentlastung sofort kein Druck mehr auf die Stange wirkt. Die Rückfederung
der auszutragenden Massen kann somit auf die Stange zurückwirken, so daß keine restlichen
Massen durch die Austragdüse austreten und auch die Restmassen druckentlastet sind.
Trotz des großen Gasvolumens im Gasdruckspeicher, bleibt die Austragvorrichtung handlich,
da die Ausgabepistole von der Öl-Druckerzeugungseinrichtung räumlich getrennt ist.
[0025] Der Druckzylinder 13 ist, wie Fig. 2 ebenfalls zeigt, mit dem Aufnahmezylinder 11
über eine Schraubverbindung 15 verbunden. Eine Druckleitung 21 verbindet die im Handgriff
17 angeordnete Ventileinheit, die das Zuführventil 18 und das Druckentlastungsventil
19 beinhaltet, mit einem zylinderförmigen Ringraum 22 im Oberteil 23 des Handgriffs
17, der einen Teil des Druckzylinders 13 umgibt. Dieser Ringraum 22 ist durch eine
Klemmverbindung um den Druckzylinder 13 gebildet und mit zwei O-Ringen 24 abgedichtet.
Die Klemmverbindung ist über die Schraubverbindung 15 und über eine weitere auf
der gegenüberliegenden Seite des Oberteils 23 vorgesehene Schraubverbindung 25 geschaffen
und dient auch zur Befestigung des Druckzylinders 13. Der Ringraum 22 verbindet die
Leitung 21 und eine radiale Öffnung 26 im Druckzylinder 13. Diese Öffnung 26 befindet
sich also in dem Teil der Druckzylinderwandung 27, welche von dem mit Öl gefüllten,
zylinderförmigen Ringraum 22 umgeben ist. Durch diese Öffnung 26 in der Druckzylinderwandung
27 kann über die in Fig. 3a und 3b dargestellte Ventileinheit das Öl, das sich im
Druckzylinder 13 befindet, entweder mit Öldruck beaufschlagt oder druckentlastet
werden.
[0026] Die Ventileinheit, die das Zuführventil 18 und das Druckentlastungsventil 19 enthält,
ist in Fig. 3 dargestellt. Die Ventileinheit ist ein Kugelventil, bei dem eine Ventilkugel
28 als Ventilelement für beide Ventile dient. Jedes Ventil 18 bzw. 19 besitzt einen
kugelschalenförmigen Ventilsitz 30 bzw. 32, wobei diese Ventilsitze relativ zueinander
beweglich ausgebildet sind. Dadurch lassen sich entweder der eine oder der andere
Ventilsitz alternativ mit der Kugel abdichten. Der Ventilsitz 30 ist im Ventilgehäuse
fest angeordnet und bildet den Ventilsitz für die Zuleitung 21 zum Druckzylinder
13. Der zweite Ventilsitz 32 ist beweglich ausgebildet und bildet die Stirnseite
eines Rohrstückes 31, dessen Inneres mit der Rückführleitung 4 kommuniziert. Die Zuleitung
21 zum Druckzylinder 13, die in einen zylinderförmigen Ringraum 22 um einen Teil des
Druckzylinders 13 mündet, ist somit alternativ entweder mit dem Inneren des Rohrstückes
31 und dadurch auch mit der Rückführleitung 4 oder mit der Zuführleitung 3 verbunden.
Fig. 3a zeigt den Zustand, wenn das sich im Druckzylinder 13 befindende Öl druckentlastet
ist, und Fig. 3b diejenige, bei der das Öl im Druckzylinder 13 mit Öl beaufschlagt
ist. In Fig. 3a, bei der die Ventileinheit im druckentlasteten Zustand vorliegt,
ist die Kugel 28 im Zuführventil 18 durch die Feder 29 und den in der Zuführleitung
herrschenden Öldruck in den Ventilsitz 30 gedrückt, so daß der Druckzylinder 13 von
der Zuführleitung 3 abgesperrt ist. Das Rohrstück 31 ist in der Leitung zwischen
dem Zuführventil 18 und dem Druckentlastungsventil 19 so angeordnet, daß die der
Kugel 28 zugeordnete stirnseitige Öffnung, die als Ventilsitz 32 des Druckentlastungsventils
19 dient, freiliegt. Dadurch ist durch das Innere des Rohrstücks 31 und über einen
dieses umgebenden zylinderförmigen Ringraum 36 eine Verbindung vom Druckzylinder 13
zur Rückführleitung 4 hergestellt. Durch diese Anordnung wird durch einen Ölrückfluß
die Druckentlastung im Druckzylinder 13 ausführbar. Zwischen der Leitungswandung und
dem Rohrstück befinden sich geeignete O-Ringe 33 zur Abdichtung.
[0027] Fig. 3b stellt einen Zustand dar, in welcher die das Zuführventil 18 und das Druckentlastungsventil
19 umfassende Ventileinheit vorliegt, wenn das Öl im Druckzylinder 13 mit Druck beaufschlagt
ist. In diesem Fall ist das Rohrstück 31 durch manuelle Betätigung des Abzughahns
20 so in Richtung auf die Kugel 28 verschoben, daß diese in die als Ventilsitz 32
des Druckentlastungsventils 19 dienende Öffnung des Rohrstücks 31 gedrückt ist und
die Kugel 28 gleichzeitig gegen den Druck der Feder 29 und den in der Zuführleitung
herrschenden Öldruck aus dem Ventilsitz 30 des Zuführventils 18 abgehoben ist. Um
die Kugel 28 herum ist so über den das Rohrstück 31 umgebenden Ringraum 35 und die
Leitung 21 eine Verbindung zwischen dem Druckzylinder 13 und der Zuführleitung 3
gegeben.
1. Vorrichtung zum Austragen von pastösen Massen, insbesondere Dichtungsmassen, mit
- einem Zylinder (11), der zur Aufnahme der Massen dient und eine Öffnung (16) zum
Austritt der Massen aufweist,
- einem Druckstempel (12), der im Aufnahmezylinder (11) mittels eines strömungsfähigen
Druckmediums (Fluids) axial verschiebbar ist,
- einer ein Ventil (18) aufweisenden Einrichtung zum Zuführen des Druckmediums in
einem Druckzylinder (13) und einer ein Ventil (19) aufweisenden Einrichtung zur Entlastung
des Drucks im Druckzylinder (13), dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckzylinder (13) mit einer als Druckmedium dienenden Flüssigkeit (34) gefüllt
ist und die Einrichtung (18, 30) zum Zuführen des Druckmediums und die Einrichtung
(19, 32) zur Druckentlastung in der Flüssigkeitsleitung (3, 4, 21, 22) angeordnet
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei geschlossener Leitung
(3) zum Zuführen der Flüssigkeit die Leitung (4) zur Druckentlastung geöffnet ist
und umgekehrt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Druckpumpe
(9), insbesondere eine Flüssigkeitsdruckpumpe, zur Erzeugung des Flüssigkeitsdrucks
aufweist, die vorzugsweise räumlich getrennt von der Austragvorrichtung (1) ausgebildet
und mit dieser über eine flexible Flüssigkeitsdruckleitung (3) verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Austragvorrichtung
(1) und die Druckpumpe (9) eine transportable Einheit bilden, wobei die Druckpumpe
(9) vorzugsweise als Standgerät ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckpumpe
(9) eine mechanisch betätigbare Druckpumpe, insbesondere eine Fußpumpe, ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Gaspolster (6) in einem Gasdruckspeicher (5) vorhanden ist, das zur Aufrechterhaltung
des Flüssigkeitsdrucks in den Flüssigkeitsleitungen (3, 21, 22) dient, wobei insbesondere
die Flüssigkeit (34) und das Gaspolster (6) durch eine Membran (7) voneinander getrennt
sind und vorzugsweise der Gasvordruck im Gasdruckspeicher (5) einstellbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gasvolumen im Gasdruckspeicher
(5) im Vergleich zum Kolbenverschiebungsvolumen mindestens 10mal, vorzugsweise 20-
bis 50mal, so groß ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckpumpe
(9) so bemessen ist, daß zur Wiederherstellung des Anfangsdrucks fünf bis sechs Hübe
der Druckpumpe ausreichen.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung (19, 32) zur Druckentlastung über eine Rückführleitung (4) im wesentlichen
drucklos mit einem Flüssigkeitsvorratsbehälter (10) verbunden ist, der vorzugsweise
eine bauliche Einheit mit der Druckpumpe (9) bildet.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Zuführventil (18) zum Öffnen und Schließen der Zuleitung (3) für die Flüssigkeit
und das Druckentlastungsventil (19) zum Öffnen und Schließen der Rückführleitung (4)
für die Flüssigkeit als bauliche Einheit ausgebildet und/oder mechanisch gekoppelt
sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckentlastungseinrichtung (19, 32) ein Teil der mechanischen Betätigungsvorrichtung
für die Zuführung der Flüssigkeit ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Zuführventil (18) und das Druckentlastungsventil (19) über dasselbe Betätigungsglied,
insbesondere einen Abzugshahn (20) betätigbar sind.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Zuführventil (18) ein Kugelventil mit mindestens einem Ventilsitz (30) ist, aus
dem die Kugel (28) gegen den Flüssigkeitsdruck mechanisch ausrückbar ist, vorzugsweise
für die Druckbelastung und Druckentlastung je ein Ventilsitz (30, 32) vorgesehen
ist, der durch dieselbe Kugel (28) verschließbar bzw. zu öffnen ist, wobei insbesondere
die Ventilsitze (30, 32) koaxial zueinander ausgebildet sind und auf der gleichen
Seite der Kugel (28) liegen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckentlastungseinrichtung
(19, 32) ein Rohrstück (31) aufweist, das zum Abheben der Kugel (28) aus dem die
Zuführung der Flüssigkeit verschließenden Ventilsitz (30) vorgesehen ist, wobei das
Rohrstück vorzugsweise mindestens teilweise in der vom Zuführventil (18) zum Druckzylinder
(13) führenden Leitung (35) angeordnet ist und insbesondere die der Kugel (28) zugewandte
Öffnung des als Druckentlastungsleitung dienenden Rohrstücks (31) den Ventilsitz
(32) für das Druckentlastungsventil (19) bildet.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß bei Druckbelastung im
Druckzylinder (13) die Kugel (28) im Zuführventil (18) aus dessen Ventilsitz (30)
abgehoben ist und sich auf der als Ventilsitz (32) des Druckentlastungsventils (19)
wirkenden Öffnung des Rohrstücks (31) befindet und/oder bei Druckentlastung im Druckzylinder
(13) die Kugel (28) im Zuführventil (18) sich in dessen Ventilsitz (30) befindet und
die als Ventilsitz (32) des Druckentlastungsventils (19) wirkende Öffnung des Rohrstücks
(31) freiliegt.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
als Druckzylinder (13) der Druckzylinder einer Gasfeder vorgesehen ist, wobei der
normalerweise mit Gas gefüllte Teil der Gasfeder mit der Flüssigkeit gefüllt ist und
die Druckstange (14) der Gasfeder mechanisch auf den Druckstempel (12) wirkt.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Druckzylinder (13) in dem mit der Flüssigkeit (34) beaufschlagten Teil mindestens
eine, vorzugsweise nur eine, Öffnung (26) für die Beaufschlagung mit der Flüssigkeit
und für die Druckentlastung aufweist, wobei insbesondere die Öffnung (26) radial
durch die Zylinderwandung (27) geführt ist und insbesondere sich die Zuleitung (21)
zur Beaufschlagung mit der Flüssigkeit und zur Druckentlastung an die Öffnung (26)
mit einer Klemmverbindung anschließt.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckzylinder (13)
mit zwei einen zylindermantelförmigen Ringraum (22) um die Öffnung (26) begrenzenden
O-Ringen (24) umgeben ist, der eine mit der Öffnung (26) im Druckzylinder (13) kommunizierende
Öffnung für die Zuleitung (21) aufweist.
19. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
sich im Flüssigkeitszulauf, insbesondere im Bereich der Ausgabevorrichtung 1, ein
Reduzierventil (2) zur Regulierung des Flüssigkeitsdurchflusses befindet.
20. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausgabevorrichtung als Ausgabepistole (1) mit Handgriff (17) und Abzugshahn (20)
ausgebildet ist.