(19)
(11) EP 0 345 625 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.12.1989  Patentblatt  1989/50

(21) Anmeldenummer: 89109876.6

(22) Anmeldetag:  01.06.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 88/34
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB LI SE

(30) Priorität: 29.06.1988 DE 3821909
08.06.1988 DE 3819450

(71) Anmelder: RITTER-CHEMIE GMBH & CO. KG
27721 Ritterhude (DE)

(72) Erfinder:
  • Zaudtke, Harald
    D-2820 Bremen 70 (DE)

(74) Vertreter: Möller, Friedrich, Dipl.-Ing. et al
Meissner, Bolte & Partner Patentanwälte Hollerallee 73
28209 Bremen
28209 Bremen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schwimmende Abdeckung für einen Flüssigkeitsbehälter und Verfahren zur Herstellung einer derartigen schwimmenden Abdeckung


    (57) Schwimmende Abdeckung für einen Flüssigkeitsbehälter bestehend aus einer Tragschicht (12) aus unregelmäßig zueinander angeordneten Platten (14, 16, 17), auf die eine Deck­schicht (13) aufgeschäumt ist. Verfahrensmäßig wird dabei so vorgegangen, daß zunächst vorgefertigte Platten (14, 16, 17) auf das Abwasser (11) zur Bildung der Tragschicht (12) aufgesetzt werden und anschließend diese gasdicht abgedeckt werden durch die aufgeschäumte Deckschicht (13).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen schwimmende Abdeckung für Flüssigkeitsbehälter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen schwimmenden Abdeckung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 12.

    [0002] Flüssigkeitsbehälter zur Aufnahme von Flüssigkeiten, die mit der Atmosphäre nicht in unmittelbaren Kontakt gelangen sollen, weisen üblicherweise eine Abdeckung auf, die der Einfachheit halber als auf der Oberfläche der Flüssigkeit schwimmende Abdeckung ausgebildet ist.

    [0003] Diese schwimmende Abdeckung ist üblicherweise gasdicht ausgebildet, damit freiwerdende Gase der im Flüssigkeits­behälter gelagerten Flüssigkeit nicht an die Atmosphäre gelangen und diese insbesondere durch Geruchsbelästigung beeinflussen können.

    [0004] Bekannt sind bereits schwimmende Abdeckungen aus Schaum­kunststoff, die aus einer Vielzahl unmittelbar anein­anderliegender Schaumstoffkörper sich zusammensetzt. Zur Bildung einer durchgehenden, einstückigen Abdeckung sind die Schaumstoffkörper unter Anlage ihrer aufrechten Ränder im oberen (von der Flüssigkeit wegweisenden) Endbereich miteinander verklebt durch eine Klebenaht. Die Herstellung einer solchen bekannten schwimmenden Abdeckung erfolgt vor der Aufbringung auf die sich im Flüssigkeitsbehälter befindende Flüssigkeit. Dazu wird am Rand des abzudeckenden Flüssigkeitsbehälters eine Spritzvorrichtung zur Herstellung der Schaumkunststoff­körper und eine Vorrichtung zur Verklebung derselben unmittelbar vor dem Aufbringen auf die Flüssigkeit angeordnet. Es erfolgt somit eine kontinuierliche Her­stellung der Abdeckung unmittelbar vor dem Aufsetzen derselben auf die abzudeckende Flüssigkeit im Flüssig­keitsbehälter.

    [0005] Nachteilig an der bekannten Abdeckung ist die aufwendige Herstellung. Es muß nämlich zur Herstellung der Ab­deckung eine Spritz- und Klebeeinrichtung zu den abzu­deckenden Flüssigkeitsbehältern geschafft werden. Darüber hinaus ist eine genaue Anpassung der Schaumstoff­körper an den jeweils abzudeckenden Behälter notwendig, da diese nur dann zu einer gasdichten Abdeckung verklebt werden können, wenn die aufrechten Ränder der Schaum­stoffkörper dicht aneinander anliegen.

    [0006] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu­grunde, eine zuverlässige gasdichte schwimmende Ab­ deckung zu schaffen, die einfach herstellbar und problem­los auf die Flüssigkeit, unabhängig von der jeweiligen Gestalt des Flüssigkeitsbehälters, aufbringbar ist. Weiter ist es Aufgabe der Erfindung, ein einfaches Verfahren zur Herstellung derartiger schwimmender Ab­deckungen und zur einfachen Aufbringung derselben auf die Flüssigkeit zu schaffen.

    [0007] Zur Lösung der Erfindung weist die schwimmende Abdeckung die Merkmale des Anspruchs 1 auf. Durch die Verbindung der Körper durch eine hierauf nachträglich aufgebrachte, durchgehende (Deck-)Schicht ist es möglich, vorgefertigte Körper zur Herstellung der schwimmenden Abdeckung zu verwenden, die im Gegensatz zum Stand der Technik nicht Vorort unmittelbar vor der Aufbringung der Abdeckung auf die Flüssigkeit hergestellt werden müssen. Des weiteren ermöglicht die Deckschicht auch ein Schließen größerer Zwischenräume zwischen benachbarten Körpern, so daß im wesentlichen wahllos auf die Flüssigkeit im Flüssigkeitsbehälter aufgebracht werden können, und zwar ohne speziell an die jeweilige (Grundriß-)Gestalt des abzudeckenden Flüssigkeitsbehälters angepaßt zu sein.

    [0008] Prinzipiell erfordert die Auswahl der geeigneten Gestalt der (Schaumstoff-)Körper keinerlei Einschränkungen. Es können Körper unterschiedlicher Größe und Gestalt ver­wendet werden, wobei auch ein Bruch der Körper während des Transports zum abzudeckenden Flüssigkeitsbehälter unschädlich ist, also gebrochene Körper gleichwohl noch verwendet werden können. Als besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung überwiegend einen rechteckförmigen Grundriß aufweisender (plattenförmiger) Körper erwiesen. Diese sind als genormte Platten am Markt erhältlich, d.h. sie bedürfen keinerlei Anpassung zur Herstellung der schwimmenden Abdeckung. Vor allem können recht­eckige Platten verwendet werden zur Herstellung einer Tragschicht bei beliebigen Grundrissen der abzudecken­den Flüssigkeitsbehälter, insbesondere auch bei runden Flüssigkeitsbehältern.

    [0009] Erfindungsgemäß ist die Deckschicht auf die Tragschicht aus wahllos nebeneinanderliegend angeordneten Platten aufgeschäumt. Im Gegensatz zum nach dem Stand der Technik erfolgenden Verkleben der einzelnen Platten können durch das Aufschäumen auch größere Zwischenräume zwischen benachbarten Platten bei gleichwohl ausreichen­der Verbindung ausgefüllt werden, wobei auch dann noch gewährleistet ist, daß die so entstehende schwimmende Abdeckung gasdicht ist. Um dies zu gewährleisten, ist bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung die Deckschicht annähernd genauso dicht wie die Tragschicht aus den auf die abzudeckende Flüssig­keit aufgesetzten Platten. Durch diese relativ dicke Tragschicht bekommt die schwimmende Abdeckung eine außerordentlich hohe Eigenstabilität.

    [0010] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die schwimmende Abdeckung gegen Abheben von der Flüssigkeit gewichtsbelastet durch entsprechen­den Ballast. Der Ballast ist vorzugsweise gleichmäßig verteilt am Umfang der schwimmenden Abdeckung angeord­net, etwa mit gleichmäßigem Abstand rings um den Rand des abzudeckenden Flüssigkeitsbehälters herumlaufend.

    [0011] Als Ballast kommt zweckmäßigerweise Flüssigkeit, nämlich Wasser, in Betracht, das in eine entsprechende umlaufen­de Vertiefung in der Deckschicht eingelassen ist. Auch ist es vorteilhaft, feste Ballastkörper, vorzugsweise aus Holz, zur Beschwerung der schwimmende Abdeckung zu verwenden. Diese Ballastkörper sind bei einer bevor­zugten Ausführungsform der Erfindung in die Deckschicht integriert.

    [0012] Zur weiteren Lösung der Aufgabe weist das erfindungs­gemäße Verfahren die Merkmale des Anspruchs 12 auf. Dadurch, daß erst eine Schicht unverbundener Körper auf die abzudeckende Flüssigkeit aufgebracht wird, und dann erst zum gasdichten Abschluß des Flüssigkeitsbehälters und zur Verbindung der einzelnen Körper dienende Deck­schicht angeschäumt wird, dient die (untere) Schicht aus den losen Körpern aus Tragschicht und somit als "verlorene Schalung" für die darauf abzuschäumende Deckschicht. Auch ist jede dieser beiden Herstellungs­stufen einfach durchzuführen, da die Tragschicht aus beliebigen anderweitig gefertigten Körpern herstellbar ist, die nur lose auf die Oberfläche der abzudeckenden Flüssigkeit aufzulegen sind. Ebenso einfach ist das Verbinden und die gasdichte Überdeckung der Tragschicht durch die Deckschicht, die vom Rand des Flüssigkeitsbe­hälters her einfach durch entsprechende Kunststoff-­(Schaum-)Kanonen herstellbar ist.

    [0013] Besonders vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Verfahren dadurch, daß zur Herstellung der Tragschicht die vorzugs­weise aus vorgefertigten (rechteckförmigen) Platten be­stehenden Körper beliebig, nämlich unorientiert, auf die Flüssigkeit aufgelegt zu werden brauchen. Dies kann vom Rand des abzudeckenden Flüssigkeitsbehälters aus geschehen. Zweckmäßigerweise bestimmt sich die Anzahl der für die Tragschicht erforderlichen Platten einfach aus der Menge unorientiert, aber im wesentlichen nicht überlappend auf der Fläche des Flüssigkeitsbehälters aufzusetzenden Platten. Sollten dabei größere, von einer ganzen Platte nicht mehr auszufüllende Freiräume zwischen den Platten freibleiben, können diese durch kleinere Platten, insbesondere Bruchstücke zerbrochener Platten, ausgefüllt werden, so daß eventuell beim Transport der Platten beschädigte Platten ebenfalls verwendet werden können.

    [0014] Durch das Aufschäumen der Deckschicht auf die als Trag­schicht dienenden (ungeordneten) Platten lassen sich auch größere Zwischenräume zwischen benachbarten Platten überbrücken, indem die Zwischenräume durch den noch flüssigen Schaumkunststoff teilweise geschlossen werden, wodurch eine umittelbare Verbindung benachbarter, aber nicht aneinanderliegender aufrechter Seitenwandungen der Platten erfolgt. Hierdurch ist es möglich, die Platten unorientiert auf die Flüssigkeit aufzulegen, wodurch zwangsläufig ein Teil der Platten zwar mit ihren Seitenwänden aneinanderliegt, ein anderer Teil der Platten aber mit ihren Seitenwänden unregelmäßige Abstände voneinander aufweisen.

    [0015] Schließlich wird vorgeschlagen, Ballastkörper zum Be­schweren vor allem des Randes der schwimmenden Abdeckung in die Deckschicht mit einzuschäumen. Dazu werden vor dem Aufschäumen der Deckschicht auf die Tragschicht entsprechende Ballastkörper, insbesondere Holzbalken bzw. -klötze mehr oder weniger regelmäßig verteilt auf am Rand des Flüssigkeitsbehälters sich befindende Platten aufgelegt, wobei die Holzklötze oder -balken beim Aufschäumen der Deckschicht zwangsläufig in ihrer auf die Platten aufgelegten Lage dauerhaft fixiert werden. Der Ballast läßt sich dadurch einfach und mit einfachen Mitteln herstellen.

    [0016] Ein Ausführungsbeispiel der schwimmenden Abdeckung und das Verfahren zur Herstellung derselben werden nach­folgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. In dieser zeigen:

    Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Flüssigkeitsbehälter mit auf einen Teil der Oberfläche los aufge­legten Platten,

    Fig. 2 einen vergrößert dargstellten Querschnitt durch einen Randbereich des Flüssigkeitsbe­ hälters der darauf aufgebrachten schwimmenden Abdeckung,

    Fig. 3 eine stark vergrößert dargestellte Einzelheit III aus der Fig. 2.



    [0017] Beim hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist die schwim­mende Abdeckung zum gasdichten Abschluß einer in einem zylindrischen Flüssigkeitsbehälter 10 angeordneten Flüssigkeit, nämlich Abwasser 11, ausgebildet. Die hier gezeigte schwimmende Abdeckung dient damit insbesondere zur Verdunstung des im Flüssigkeitsbehälter 10 angeord­neten Abwassers 11 und damit der Verhinderung von Ge­ruchsbeeinträchtigungen.

    [0018] Wie insbesondere den Fig. 2 und 3 entnommen werden kann, setzt sich die erfindungsgemäße schwimmende Ab­deckung aus einer unteren Schicht, nämlich einer auf dem Abwasser 11 schwimmenden Tragschicht 12, und einer darauf aufgeschäumten Deckschicht 13 zusammen. Sowohl die Tragschicht 12 und die Deckschicht 13 bestehen aus Schaumkunststoff, nämlich Polyurethan- bzw. Polystyrol­schaum. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel besteht die Tragschicht 12 aus Polystyrolschaum mit einer Dichte von etwa 15 kg/m³, wohingegen die Deckschicht 13 aus Polyurethanschaum mit einer Dichte von etwa 40 bis 50 kg/m³ besteht. In der Dicke sind die Tragschicht 12 und die Deckschicht 13 etwa gleich bemessen, wobei die durch das Aufschäumen in der Oberfläche leicht gewellte Deckschicht 13 vorzugsweise etwa 50 mm über der zur Deckschicht 13 gerichteten Ebene der Tragschicht 12 liegt und auch die Tragschicht im Bereich zwischen der Deckschicht 13 und der Oberfläche der Flüssigkeit etwa 50 mm dick ist.
    In der Fig. 1 ist der Flüssigkeitsbehälter 10 mit teil­weise durch die Tragschicht 12 abgedeckter Oberfläche des Abwassers 11 gezeigt. Wie aus dieser Darstellung deutlich wird, besteht die Tragschicht 12 aus mehr oder weniger regellos zueinander angeordneten Körpern aus Polystyrolschaum, nämlich Polystyrolschaum-Platten 14. Die Platten 14 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel überwiegend gleichermaßen rechteckförmig ausgebildet. Sie können aber auch beliebige andere, beispielsweise quadratische oder runde Grundflächen aufweisen. Zur Komplettierung der Tragschicht 12 werden soviel Platten 14 auf die Oberfläche des Abwassers 11 im Flüssigkeits­behälter 10 aufgelegt, wie ohne Überlappung einzelner Platten 14, also in einer nahezu gemeinsamen Platten­ebene im Flüssigkeitsbehälter 10 unterbringbar sind.

    [0019] Der Fig. 1 ist eine weitere Besonderheit der Erfindung zu entnehmen, indem nämlich hier größere Freiräume 15 zwischem unregelmäßig zusammenliegenden Platten 14 durch kleinere Platten ausgefüllt, und zwar je nach Gestalt des Freiraums 15 durch dreieckförmige Platten 16 bzw. kleinere rechteckförmige Platten 17. Alternativ ist es auch möglich, die Freiräume 15 durch Teile zer­brochener (großer) Platten 14 auzufüllen bzw. aus einer (größeren) Platte 14 etwa passende (kleinere) Platten zurechtzuschneiden oder zu brechen.

    [0020] Auf die vorstehend näher erläuterte Tragschicht 12 ist durch einfaches Aufschäumen die Deckschicht 13 im flüssigen Zustand aufgebracht. Dabei sind die in den Fig. 2 und 3 deutlich sichtbaren unterschiedlich großen Zwischenräume 18 zwischen benachbarten Platten 14 bzw. (kleineren) Platten 16 oder 17, ausgeschäumt durch das Material der Deckschicht 13, indem dieser im flüssigen Zustand auf die Tragschicht 12 aufgebrachte Polyurethan­schaum in die Zwischenräume 18 hineinfließt und diese zumindest teilweise ausfüllt. Der Fig. 3 kann dazu deutlich entnommen werden, daß kleinere Zwischenräume 18 weniger vollständig ausgefüllt sind als breitere Zwischenräume 18, die leichter vom flüssigen Schaum gefüllt werden können. Alternativ ist es möglich, durch entsprechend dünnflüssigeren Schaum auch dünnere Zwischen­räume 18 vollständig auszufüllen, indem dann das Material der Deckschicht 13 bis auf die Oberfläche des Abwassers 11 im Flüssigkeitsbehälter 10 fließt und von dieser im Fluß gestoppt wird.

    [0021] Die hier gezeigte Abdeckung ist an ihrem Rand mit einem umlaufenden Ballast versehen. Dieser wird hier gebildet aus Holzbalken 19 sowie Holzklötzen 20. Diese sind auf die am Rand 21 des Flüssigkeitsbehälters 10 anliegenden Platten 14, 16 bzw. 17 lose aufgelegt. Es entsteht so ein umlaufender Ballast aus aufeinanderfolgender Holz­balken 19 bzw. Holzklötze 20 auf der Tragschicht 12.

    [0022] Eine Fixierung der Holzbalken 19 bzw. Holzklötze 20 gegenüber den Platten 14 bzw. 16, 17 erfolgt zwangs­läufig beim Schäumen der Deckschicht 13, wobei die Holzbalken 19 bzw. Holzklötze 20 vollständig einge­schäumt werden zum Schutz gegen Verrottung. Alternativ ist es auch denkbar, Ballastkörper zu verwenden, die gegenüber der Deckschicht 13 leicht hervorstehen bzw. etwa bündig mit derselben anschließen. Auf diese Weise bilden die Ballastkörper eine Dickenvorgabe beim Schäumen der Deckschicht 13 indem diese so dick auf die Trag­schicht 12 aufgebracht wird, bis die Oberseiten der Ballastkörper aus dieser noch leicht herausschauen bzw. gerade überdeckt sind. Solche nicht vollständig vom Polyurethanschaum der Deckschicht 13 eingeschlossenen Ballastkörper stehen zweckmäßigerweise aus verrottungs­festem Holz bzw. anderen verrottungsfesten Materialien, insbesondere Kunststoff.

    [0023] Die Herstellung und Aufbringung der vorstehend beschrie­benen schwimmenden Abdeckung auf das Abwasser 11 des Flüssigkeitsbehälters 10 geht wie folgt vor sich:

    [0024] Auf den nahezu vollständig mit Abwasser 11 gefüllten Flüssigkeitsbehälter 10 werden zunächst von außen her über den Rand 21 (große) Platten 14 aufgesetzt, und zwar in beliebiger Orientierung der Platten 14 zuein­ander, wie es die Fig. 1 anschaulich darstellt. Dabei werden soviel (große) Platten 14 auf das Abwasser 11 im Flüssigkeitsbehälter 10 aufgelegt, wie ohne Überlappung der Platten 14 auf der Oberfläche des Abwassers 11 unterbringbar sind. Dabei gegebenenfalls entstehende größere Freiräume 15 zwischen den (großen) Platten 14 können - wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel - durch kleinere Platten 16, 17 unterschiedlicher Gestalt ausgeglichen werden. Es entsteht so eine Tragschicht 12 auf dem Abwasser 11, bei der teilweise zwischen den Platten 14 sowie 16 und 17 Zwischenräume 18 unterschied­licher Größe und Gestalt entstehen.

    [0025] Zum gasdichten Abschluß der Tragschicht 12, insbesondere der Zwischenräume 18 in derselben, wird ebenfalls vom äußeren Rand 21 des Flüssigkeitsbehälters 10 her die Deckschicht 13 auf die Tragschicht 12 aufgebracht. Dieses geschieht erfindungsgemäß durch ein Aufschäumen flüssigen Polyurethanschaums auf die Tragschicht 12. Dieses kann von der Außenseite des Flüssigkeitsbehälters 10 her mittels einer im Bereich des Randes 21 des Flüssigkeitsbehälters 10 angeordneter Schaumkanone od.dgl. erfolgen. Dabei wird vorzugsweise ausgehend von der Mitte des Flüssigkeitsbehälters 10 nach außen, also in Richtung zum Rand 21, geschäumt. Auch kann es zweck­mäßig sein, während des Schäumens eine Schaumkanone - oder auch mehrere Schaumkanonen - von außen um den Rand 21 des Flüssigkeitsbehälters 10 herumzufahren.

    [0026] Während des Ausschäumens werden gleichzeitig Ballast­körper in der Abdeckung verankert. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel werden dazu vor dem Schäumen der Deckschicht 13 auf die Tragschicht 12 aufgelegte Holz­ balken 19 bzw. Holzklötze 20 in die Deckschicht 13 eingeschäumt. Alternativ kann beim Schäumen der Deck­schicht 13 in dieser eine zum Rand 21 umlaufende Ver­tiefung gebildet werden. Diese wird dann nach dem Aus­härten der Deckschicht 13 mit Ballastwasser o.ä. (bei­spielsweise Sand) gefüllt.


    Ansprüche

    1. Schwimmende Abdeckung für Flüssigkeitsbehälter aus einer Mehrzahl miteinander verbundener Körper aus Schaum­kunststoff, dadurch gekennzeichnet, daß die Körper (Platten 14, 16, 17) durch eine darauf ange­ordnete, geschlossene (Deck-)Schicht (13) miteinander ver­bunden sind.
     
    2. Schwimmende Abdeckung nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Deckschicht (13) die unregelmäßige Abstände zueinander aufweisenden Körper (Platten 14, 16, 17) vollständig (ununterbrochen) überdeckt und Zwischen­räume (18) zwischen benachbarten Wandungen der Körper (Platten 14, 16, 17) zumindest teilweise ausfüllt zur naht­losen gasdichten Verbindung der Körper (Platten 14, 16, 17).
     
    3. Schwimmende Abdeckung nach Anspruch 1 oder 2, da­durch gekennzeichnet, daß die Körper im wesentlichen als (gleich große) Platten (16), vorzugsweise rechteckiger Grundfläche ausgebildet sind.
     
    4. Schwimmende Abdeckung nach Anspruch 3, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Platten (16) und die Deckschicht (13) etwa gleich dick sind, vorzugsweise eine Dicke von jeweils etwa 50 mm aufweisen.
     
    5. Schwimmende Abdeckung nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, gekennzeichnet durch einen mit einem Ballast versehenen Rand (21), der insbeson­dere in die Deckschicht (13) integriert ist.
     
    6. Schwimmende Abdeckung nach Anspruch 5 oder 6, da­durch gekennzeichnet, daß der Ballast aus festen Ballast­körpern, insbesondere Holzbalken (19) bzw. Holzklötze (20) oder aus einer Flüssigkeit, insbesondere Wasser, besteht.
     
    7. Schwimmende Abdeckung nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeich­net, daß die Platten (14) und die Deckschicht (13) aus Schaumkunststoff, insbesondere Polyurethanschaum und/oder Polystyrolschaum bestehen, wobei die Deckschicht (13) über ein größeres Raumgewicht verfügt als die Platten (14).
     
    8. Schwimmende Abdeckung nach Anspruch 7, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Platten (14) aus Polystyrolschaum mit einem Raumgewicht von etwa 15 kg/m³ bestehen und die Deckschicht (13) aus Polyurethanschaum mit einem Raumge­wicht von etwa 40 bis 50 kg/m³ besteht.
     
    9. Schwimmende Abdeckung nach Anspruch 3 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeich­net, daß größere Freiräume (15) zwischen den (großen) Platten (14) der tragschicht (12) durch (kleinere) Platten (16, 17) unterschiedlicher Grundfläche ausgefüllt sind.
     
    10. Verfahren zur Herstellung einer auf einer Flüssig­keit in einem Flüssigkeitsbehälter schwimmenden Abdeckung, wobei die Abdeckung aus einer Mehrzahl von miteinander ver­bundenen Körpern aus Schaumkunststoff oder dergleichen ge­bildet wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Tragschicht (12) (unverbundener) Körper auf die abzudeckende Flüssig­keit aufgebracht wird und die Tragschicht (12) anschließend mit einer geschlossenen (Deck-)Schicht (13) überzogen wird.
     
    11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Körper als vorgefertigte Platten (14, 16, 17) einzeln und unverbunden auf die Flüssigkeit aufgesetzt werden, und zwar vorzugsweise unorientiert.
     
    12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn­zeichnet, daß größere, nicht mehr von (großen, recht­eckigen) Platten (14) ausfüllbare Freiräume (15) durch kleinere Platten (16, 17) unterschiedlicher geometrischer Gestalt und/oder Bruchstücke größerer Platten (14) ausge­füllt werden.
     
    13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Flüssigkeit eine so große Anzahl von Platten (14, 16, 17) aufgebracht wird, wie ohne Überlappung derselben auf die Oberfläche der Flüssigkeit verteilbar sind.
     
    14. Verfahren nach Anspruch 10 sowie einem oder mehre­ren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf die in einer ebenen Lage auf der Flüssigkeit schwimmenden Platten (14, 16, 17) vom Rand (21) des abzudeckenden Flüs­sigkeitsbehälters (10) her flüssiger Schaumkunststoff auf­ geschäumt wird zur Bildung der geschlossenen (gasdichten) Deckschicht (13), wobei insbesondere durch das Aufschäumen der Deckschicht (13) eventuelle Zwischenräume (18) zwischen den Platten (14, 16, 17) zumindest über einen Teil ihrer Tiefe ausgeschäumt werden.
     
    15. Verfahren nach Anspruch 12 sowie einem oder mehre­ren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in Randbereichen der Abdeckung ein Ballast eingeschäumt wird, in dem vorzugsweise der Ballast gleichmäßig verteilt auf die am Rand der Abdeckung befindlichen Platten (14, 16, 17) aufgelegt wird und beim Aufschäumen der Deckschicht (13) ganz oder zumindest teilweise eingeschäumt wird.
     




    Zeichnung