[0001] Die Erfindung betrifft einen Nachfüllbeutel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Mit derartigen Nachfüllbeuteln werden beispielsweise Reinigungs- oder Waschflüssigkeiten
angeboten, mit denen Flaschen, deren Originalfüllungen verbraucht worden sind, wieder
aufgefüllt werden. Die einmal erworbenen Flaschen werden auf diese Weise immer wieder
verwendet. Die Nachfüllbeutel benötigen im Vergleich zu den Flaschen bedeutend weniger
Material, sind somit kostengünstiger sowie leichter im Gewicht und weisen im gefüllten
und insbesondere im geleerten Zustand, in welchem sie aufgrund ihrer Flexibilität
auf engsten Raum zusammengelegt werden können, einen erheblich geringeren Platzbedarf
auf.
[0003] Ein gravierender Nachteil dieser bekannten Nachfüllbeutel besteht darin, daß sie
im gefüllten Zustand aufgrund ihrer Flexibilität schwierig zu handhaben sind, insbesondere
bei Füllungen mit Flüssigkeiten. Nachfüllbeutel, wie sie beispielsweise aus dem DE-GM
76 04 889 bekannt sind, erfordern Umkartons oder andere Stützen, um sie ohne Gefahr
von Beschädigungen in Regalen anbieten oder lagern sowie beim Umfüllen ihres Inhalts
in die Originalflaschen handhaben zu können. Aus dem DE-GM 82 05 877 sind ebenfalls
Nachfüllbeutel bekannt, die an ihren unteren Beutelrändern mit Griffteilen zum Aufhängen
der Beutel während der Lagerung versehen sind. Da jedoch nicht immer zum Griffteil
passende Aufhänger vorhanden sind, erweist sich das Handhaben dieser bekannten Beutel
beim Aufhängen sehr oft als schwierig, so daß sie nicht aufgehängt, sondern in Regale,
teilweise übereinander gestapelt, gelegt werden und dabei beschädigt werden können.
Auch die Handhabung beim Entfernen der aufgehängten Beutel ist schwierig und bringt
Beschädigungsgefahren durch Einreißen des Griffteils mit sich. Ferner können diese
bekannten Beutel nach dem Öffnen nicht ohne erneutes Verschließen gelagert werden,
unabhängig davon, ob sie dazu aufgehängt oder liegend aufbewahrt werden. Sie müssen
also nach dem Öffnen völlig entleert werden, so daß ihre Nutzungsmöglichkeit eingeschränkt
ist. Im übrigen sind diese bekannten Beutel aufgrund ihrer Flexibilität beim Umfüllen
ihres Inhalts ebenso schwierig zu handhaben wie die vorgenannten Beutel.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung einen Nachfüllbeutel der eingangs genannten Art anzugeben,
der erweiterte Nutzungsmöglichkeiten bietet und insbesondere auch ein einfaches und
zuverlässiges gezieltes Ausgießen von Flüssigkeiten erlaubt.
[0005] Dies wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Teile des Anspruchs 1 erreicht.
Der erfindungsgemäße Nachfüllbeutel weist eine gewisse von seiner Standfläche ausgehende
Eigensteifigkeit auf, die es ermöglicht, ihn im gefüllten Zustand, beispielsweise
durch einfaches Umfassen, leicht zu handhaben, sei es zum Transport oder beim Umfüllen
des Inhalts. Der erfindungsgemäße Nachfüllbeutel kann in einfacher Weise ohne Beschädigungsgefahren
in Regalen stehend aufgewahrt werden. Das Einstellen in die Regale und das Herausnehmen
aus denselben ist äußert einfach. Mit der Anordnung der Öffnung am oberen Beutelrand
gegenüber der Standfläche und mit der durch letztere hervorgerufenen gewissen Eigensteifigkeit
wird in überraschender Weise der Vorteil erzielt, daß der erfindungsgemäße Nachfüllbeutel
nach dem Öffnen auch im teilgefüllten Zustand ohne erneutes Verschließen weiter aufbewahrt
werden kann. Im ungefüllten Zustand weist der erfindungsgemäße Nachfüllbeutel eine
ausreichende Flexibilität auf, die es ermöglicht, ihn auf engsten Raum zusammenzulegen.
[0006] Durch die Ausbildung der Tülle derart, daß sie über den oberen Beutelrand übersteht
und an einer Seite als Fortsetzung der Längskante des Beutelrandes ausgebildet ist,
also seitlich der Längsachse des Beutels liegt, ergibt ein sehr stabiles Ausgießen,
da die auszugießende Flüssigkeit entlang dieser fortgesetzten Längskante aus der Tülle
herausströmt und so zu einer Stabilisierung des ansonsten flexiblen Beutels beim Ausgießen
führt. Auch erlaubt die überstehende Tülle ein Einstecken der Tülle beim Umfüllen
in den zu füllenden Behälter, so daß ein gezieltes Ausgießen zuverlässig möglich ist.
[0007] Am oberen Beutelrand, in den die Tülle dann auf einer Seite übergeht, bietet sich
die Möglichkeit, eine langgestreckte Grifföffnung auszubilden, um so den Beutel besser
tragen oder beim Umgießen und Einfüllen halten zu können.
[0008] Als Standfläche des erfindungsgemäßen Nachfüllbeutels können dessen untere Ränder
dienen; zu diesem Zweck sind die Folien vorzugsweise oberhalb ihrer unteren Kanten
durch einen faltbaren Boden miteinander verbunden. Dabei können die Randbereiche,
in denen der faltbare Boden mit den Folien verbunden ist, eine jeweils plankonkave
Fläche sein. Zur Sicherstellung der Handhabbarkeit bei Nachfüllbeuteln, die eine gewisse
Höhe überschreiten, ist es vorteilhaft, die Folien als Kunststoff-Verbundfolien auszubilden.
Die Flexibilität, d.h. die Zusammenlegbarkeit und damit die Handhabbarkeit, des erfindungsgemäßen
Nachfüllbeutels werden dadurch nicht beeinträchtigt. Außerdem bietet die Kunststoff-Verbundfolie
einen Aromaschutz.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen liegen darin, die Beutelränder nach seitlich
außerhalb des Beutels abstehend auszubilden, den oberen Beutelrand derart schräg verlaufend
auszubilden, daß er mit dem der Tülle abgewandten Beutelseitenwand einen Winkel im
Bereich von 95
o bis 120
o, vorzugsweise von 102
o bis 113
o, einschließt, und die Übergänge zwischen dem oberen Beutelrand und der Tülle sowie
dem dieser abgewandten Beutelseitenrand abzurunden.
[0010] Nachstehend ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 den erfindungsgemäßen Nachfüllbeutel im zusammengelegten Zustand,
Fig. 2 den Nachfüllbeutel nach Fig. 1 im gefüllten Zustand in perspektivischer Darstellung,
und
Fig. 3 eine Unteransicht des in Fig. 2 dargestellten Nachfüllbeutels im gefüllten
Zustand.
[0011] Der erfindungsgemäße Nachfüllbeutel besteht aus zwei Kunststoff-Verbundfolien 1 von
im wesentlichen rechteckiger Form. Beide Folien 1 sind im Randbereich ihrer Seitenkanten
2, ihrer oberen Kanten 3 und ihrer unteren Kanten 4 miteinander zu entsprechenden
Beutelrändern 5, 6 bzw. 7 verschweißt. Die Beutelränder 5 und 6 stehen in einer Ebene
(parallel zur Zeichenebene von Fig. 1) seitlich nach außen ab. Gleiches gilt für den
zusammengelegten Nachfüllbeutel, wie er in Fig. 1 dargestellt ist, für den unteren
Beutelrand 7.
[0012] Der erfindungsgemäße Nachfüllbeutel ist als Standbeutel ausgebildet. Zu diesem Zweck
weist er einen faltbaren Boden 8 auf, der in je einem unteren Randbereich 9 der unteren
Folienkante 4 an die Folien 1 angeschweißt ist und einen freien, nicht angeschweißten
Bodenabschnitt 10 aufweist, der bei zusammengelegtem Nachfüllbeutel zwischen beiden
Folien 1 entlang der Faltlinie 11 gefaltet angeordnet ist. Die Randbereiche 9 stellen
eine jeweils plankonkave Fläche dar, d.h. der freie Bodenabschnitt 10 ist in konkavem
Verlauf entlang der Linie 12 an die Folien 1 angesetzt. Der Boden kann aus demselben
Material bestehen wie die Seitenwände.
[0013] Bei gefülltem Nachfüllbeutel ist die Faltung des freien Bodenabschnitts 10 zumindest
teilweise aufgehoben, so daß beide untere Folienkanten 4, die gemeinsam mit dem angeschweißten
Teil des faltbaren Bodens 8 den unteren Beutelrand 7 darstellen, mit etwa ellipsenförmigen
Verlauf, wie in Fig. 3 gezeigt, angeordnet sind und als Standfläche des Nachfüllbeutels
dienen.
[0014] Der erfindungsgemäße Nachfüllbeutel weist auf einer Seite im oberen Bereich die dort
ausgebildete Tülle 13 auf. Zur Bildung der Tülle 13 sind die beiden, die Seitenwände
bildenden Folienstücke entsprechend verlängert und entlang ihrer Seitenkanten miteinander
zu Tüllenrändern verschweißt, wobei das obere freie Ende dann die Einfüll- bzw. Aufgießöffnung
14 bildet. Einer der Tüllenränder ist die geradlinige Fortsetzung des zugehörigen
Beutelseitenrandes 5, während der gegenüberliegende Tüllenrand sich im Bogen an den
oberen Beutelrand 6 anschließt, der ebenfalls abgerundet im Bogen in den zugeordneten
Beutelseitenrand übergeht und zwischen beiden Abrundungen derart schräg verläuft,
daß er mit dem der Tülle abgewandten Beutelseitenrand 5 einen Winkel von 106o einschließt.
Im oberen Beutelrand 6 ist eine langgestreckte Grifföffnung 15 ausgebildet. Die Abschrägung
des oberen Beutelrandes 6 zum Beutelseitenrand 5 hin ermöglicht ein verbessertes,
ruhiges Ausgießen und Entleeren des Beutels.
[0015] Der erfindungsgemäße Nachfüllbeutel ist insbesondere für flüssige Medien geeignet,
kann aber auch andere, beispielsweise pulverförmige Materialien aufnehmen.
1. Nachfüllbeutel mit zwei aus flexibler Folie gebildeten Seitenwänden die unter Bildung
von Beutelrändern miteinander verbunden sind, wobei zum Füllen und zum Entleeren im
Bereich des oberen Beutelrandes eine Öffnung gebildet wird und der Nachfüllbeutel
als Standbeutel ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände im Bereich ihrer unteren Kanten (4) durch einen faltbaren Boden
(8) miteinander verbunden sind, der sich beim Befüllen zumindest teilweise ausfaltet,
daß die öffnung (14) an einer im wesentlichen zylindrischen Tülle (13) ausgebildet
ist, die über den oberen Beutelrand (6) übersteht und daß ein Tüllenrand die geradlinige
Fortsetzung eines Beutelseitenrandes (5) ist.
2. Nachfüllbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Seitenwände bildenden Folien (1) oberhalb ihrer unteren Kanten (4) durch
den faltbaren Boden (8) miteinander verbunden sind.
3. Nachfüllbeutel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Randbereiche (9), in denen der faltbare Boden (8) mit den Folien verbunden
ist, eine jeweils plankonkave Fläche darstellen.
4. Nachfüllbeutel nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Folien (1) als Kunststoff-Verbundfolien ausgebildet sind.
5. Nachfüllbeutel nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichent, daß die Beutelränder (5, 6, 7) nach seitlich außerhalb des Beutels abstehend ausgebildet
sind.
6. Nachfüllbeutel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Tülle (13) aus zwei Verlängerungen der Folien (1) besteht, die im Randbereich
entlang ihrer Kanten miteinander zu Tüllenrändern verbunden sind.
7. Nachfüllbeutel nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Beutelrand (6) mit einer Handhabe, vorzugsweise einer langgestreckten
Grifföffnung (15), versehen ist.
8. Nachfüllbeutel nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Beutelrand (6) mit dem der Tülle (13) abgewandten Beutelseitenrand
(5) einen Winkelbereich von 95o bis 120o, vorzugsweise von 102o bis 113o, einschließt.
9. Nachfüllbeutel nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergänge zwischen dem oberen Beutelrand (6) und der Tülle (13) sowie dem
dieser abgewandten Beutelseitenrand (5) abgerundet sind.