[0001] Die Erfindung betrifft einen Sprühkopf zum Versprühen von flüssigen Medien der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
[0002] Dabei sollen durch den Begriff "flüssige Medien" alle versprühbaren Medien erfaßt
werden, jedoch insbesondere Klebstoffe und Lacke, die in vielen Anwendungsfällen als
Gemisch Gas/Medium aufgesprüht werden müssen, bspw. zum Lackieren von Oberflächen,
aber auch zum Beschichten von Bahnen, wie bspw. Textilien. Insbesondere ist an das
Versprühen von thermoplastischen, hochpolymeren Werkstoffen gedacht, die als Schmelzklebstoffe
eingesetzt werden.
[0003] Sprühköpfe der angegebenen Gattung sind bspw. aus der DE-PS 35 43 469, der DE-PS
29 24 174 und der US-PS 4 669 661 bekannt. Dabei sind mindestens ein Zuführkanal
für das flüssige Medium, mindestens ein Zuführkanal für einen Gasstrom sowie eine
gemeinsame Auslaßöffnung für das Gemisch flüssiges Medium/Gas vorgesehen. Die Auslaßöffnungen
sind jeweils als Runddüsen ausgebildet, die einen sogenannten "Sprühkegel" und damit
ein kreisförmiges Auftragmuster erzeugen. Müssen größere Flächen besprüht werden,
so werden mehrere solcher Sprühköpfe oder ein einziger Sprühkopf mit mehreren Runddüsen
in Reihe auf einer Linie oder aber versetzt bzw. abgestuft über der zu besprühenden
Fläche angeordnet, so daß sich die einzelnen Sprühkegel der verschiedenen Runddüsen
berühren bzw. überlappen und damit im Prinzip flächendeckend gearbeitet werden kann.
[0004] Bei solchen Sprühkegeln sind jedoch in der Regel die Volumenströme in der Kegelmitte
anders als im Randbereich; außerdem weisen die einzelnen Sprühkegel in der Regel unterschiedliche
Volumenströme auf; deshalb ist ein gleichmaßiger, flächendeckender Auftrag, wie er
bspw. für die Beschichtung von Substraten mit Klebstoffen, insbesondere Schmelzklebstoffen,
erforderlich ist, nach diesem Sprühprinzip nicht möglich.
[0005] Insbesondere für das Versprühen von Schmelzklebstoffen ist bisher kein Sprühkopf
bekannt geworden, der mittels einer einzigen Düse ein linien- oder streifenförmiges
Auftragmuster erzeugen kann.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Sprühkopf zum Versprühen
von flussigen Medien, insbesondere Klebstoffen, wie Schmelzklebstoffen, oder Lacken
der angegebenen Gattung zu schaffen, bei dem die oben erwähnten Nachteile nicht auftreten.
Insbesondere soll ein Sprühkopf vorgeschlagen werden, der über die gesamte Breite
der zu beschichtenden Oberfläche ein völlig gleichmäßiges Sprühbild liefert, wie es
mit den bisher üblichen Sprühköpfen nicht erzielt werden kann.
[0007] Dies wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale erreicht. Zweckmäßige Ausführungsformen werden durch die Merkmale der Unteransprüche
definiert.
[0008] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile beruhen auf der Ausbildung eines Sprühkopfes
mit einer Flächendüse, die einen zeilen- oder streifenförmigen Auftrag mit über die
gesamte Fläche sehr homogener Sprühdichte liefert, so daß sich auch völlig gleichmäßige
Sprühbilder realisieren lassen.
[0009] Dazu werden die beiden Materialien, also das flüssige Medium und das Gas, aus ihren
Zuführleitungen jeweils einer langgestreckten Zwischenkammer zugeführt und damit
auf die gewünschte Auftragbreite erweitert. Von diesen Zwischenkammern gelangen die
noch getrennten Materialien über Staukammern in den gemeinsamen, schlitzförmigen Düsenspalt;
der erste Kontakt zwischen den beiden Materialen erfolgt am Ende der beiden Staukammern
an der Eintrittsfläche des Düsenspaltes, wobei nach einer bevorzugten Ausführungsform
die beiden Ströme unter einem relativ großen Winkel aufeinandertreffen und sich dadurch
innig miteinander vermischen. Besonders gute Ergebnisse werden mit einem Auftreffwinkel
von etwa 90° erhalten.
[0010] Der nahezu senkrecht auf den Strom aus dem flüssigen Medium treffende, seine Staukammer
mit hoher Geschwindigkeit verlassende Gasstrom fördert das flüssige Medium pneumatisch
und vermischt sich dadurch innig mit diesem, so daß ein sehr homoges Gemisch flüssiges
Medium / Gas den schlitzförmigen Düsenspalt verläßt und als linien- bzw. streifenförmiges
Auftragmuster auf die zu beschichtende Warenbahn gesprüht wird.
[0011] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist die Vorrichtung in Modulbauweise ausgelegt
und besteht aus zwei getrennten, miteinander verbindbaren Hauptkomponenten, nämlich
dem Gaszuführteil und dem mit dem üblichen Ventil versehenen Zuführteil für das flüssige
Medium.
[0012] Die jeweilige langgestreckte Zwischenkammer ist in plattenförmigen Mundstücken ausgebildet,
deren Kanten und Flächen miteinander bzw. mit den gegenuberliegenden Flächen der Hauptteile
die Stauräume bzw. den schlitzförmigen Düsenspalt bilden.
[0013] Die beiden plattenförmigen Mundstücke sind nach einer bevorzugten Ausführungsform
verschiebbar gelagert, so daß man gegebenenfalls Form und Größe der Stauräume und
des schlitzförmigen Düsenspaltes variieren und mit unterschiedlichen Anforderungen
sowie Eigenschaften der zu verarbeitenden Materialien anpassen kann.
[0014] Die beiden Hauptteile sind beheizbar und gemeinsam von einer Wär meisolierung umgeben,
um eine gleichmäßige Temperatur zu gewährleisten, wie sie insbesondere für die Verarbeitung
von Schmelzklebstoffen wesentlich ist.
[0015] Durch Austausch der beiden plattenförmigen Mundstücke lassen sich bspw. Ausbreitkammern
unterschiedlicher Länge und damit entsprechende zeilen- oder streifenförmige Auftragmuster
realisieren.
[0016] Im Prinzip ist es möglich, die Außenflächen der beiden Mundstücke so auszugestalten,
daß sich im Bereich des Auslasses des schlitzförmigen Düsenspaltes eine plane Oberfläche
ergibt. Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird jedoch der Auslaß des schlitzförmigen
Düsenspaltes mit einer Abrißkante versehen, so daß in diesem Bereich die entsprechenden
Außenflächen der beiden Mundstücke unter einem Winkel aneinanderstoßen sollten, der
kleiner als 90° ist und nach einer bevorzugten Ausführungsform zwischen 30 und 60°,
insbesondere zwischen 40 und 50°, liegen sollte.
[0017] Da sich das versprühte Gemisch durch diese Abrißkante einwandfrei von dem schlitzformigen
Düsenspalt löst, können auch in relativ geringem Abstand vorbeigeführte Materialbahnen
gleichmäßig beschichtet werden. Dadurch läßt sich ausschließen, daß äußere Einflüsse,
insbesondere die Raumtemperatur und etwaige Luftbewegungen, sich auf das Auftragmuster
auswirken, wie es dann der Fall ist, wenn aus relativ großen Höhen gesprüht werden
muß, wie es zur Erzielung großer Auftragflächen bei Verwendung von Runddüsen bisher
erforderlich war.
[0018] Es hat sich als zweckmäßig herausgestellt, wenn eine Fläche des Stauraums für das
flüssige Medium, nach einer bevorzugten Ausführungsform die untere, dem ausgetretenen
Gemisch zugewandte Fläche, zumindest kurz vor dem Auftreffen des flussigen Mediums
auf den Gasstrom mit einem rillenartigen Muster versehen und mit als "Quasischlitz"
ausgebildet wird. Dadurch ergibt sich eine gleichmäßige Verteilung des flüssigen Mediums
über die gesamte Breite des Stauraums, wobei das flüssige Medium den Stauraum in Form
von einzelnen "Strömungsfäden" verläßt und sich dadurch sehr gut und homogen mit dem
Gasstrom mischen kann.
[0019] Diese nach einer bevorzugten Ausführungsform durch Fräsungen hergestellten Rillen
sollten eine Tiefe von 0,1 bis 1,0 mm, nach einer bevorzugten Ausführungsform von
0,2 bis 0,6 mm haben, um den einwandfreien Durchtritt des flüssigen Mediums in Verbindung
mit seiner gleichmäßigen Aufteilung über die gesamte Länge des Stauraumes und damit
des schlitzformigen Düsenspaltes zu gewährleisten. Für die Breite der Rillen bzw.
Fräsungen und insbesondere für die Breite des Sperrbereiches zwischen zwei benachbarten
Rillen können keine festen Angaben gemacht werden, da diese Parameter auch von der
Art des zu erzielenden Auftragmusters abhängen. Durch entsprechende Ausgestaltung
dieses Bereiches läßt sich namlich eine Art "Maskeneffekt" erzielen, so daß auch
ungewöhnliche Sprühbilder realisiert werden können, bspw. Sprühbilder, bei denen sich
über die gesamte Länge des schlitzförmigen Düsenspaltes beschichtete Bereiche mit
unbeschichteten abwechseln.
[0020] Durch Verstellung des Mundstückes mit der langgestreckten Zwischenkammer für den
Gasstrom läßt sich dieser regulieren und damit an unterschiedliche Anforderungen
und/oder Eigenschaften der zu verarbeitenden Materialien anpassen.
[0021] Der schlitzförmige Düsenspalt hat über seine gesamte Länge die gleiche Stärke, so
daß sich der Gasstrom und das von diesem mitgerissene flüssige Medium im schlitzförmigen
Düsenspalt gründlich durchmischen, an der Abrißkante des Düsenspaltes, wo nur noch
eine geringe Adhäsion herrscht, zerstäubt und auf die zu beschichtende Warenbahn aufgesprüht
werden.
[0022] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die beiliegenden, schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen vertikalen Schnitt durch einen Sprühkopf für das Versprühen von Schmelzklebstoffen,
Fig. 2 im vergrößerten Maßstab eine Figur 1 entsprechende Darstellung des eigentlichen
Auslaßbereiches dieses Sprühkopfes,
Fig. 3 eine Draufsicht auf das den Stauraum für das flüssige Medium bildende Mundstück,
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie A-B von Figur 3,
Fig. 5 im vergrößerten Maßstab eine Ansicht des Details X von Figur 3,
Fig. 6 eine Draufsicht auf das den Stauraum für den Gasstrom bildende Mundstück,
Fig. 7 einen Schnitt längs der Linie A-B von Figur 6, und
Fig. 8 eine Ansicht von oben auf dieses Mundstück.
[0023] Der aus den Figuren ersichtliche, allgemein durch das Bezugszeichen 10 angedeutete
Sprühkopf ist in Modulbauweise ausgelegt und weist zwei fest miteinander verbundene,
insbesondere miteinander verschraubte Hauptteile auf, namlich einen ersten Teil 12
für die Zuführung eines Schmelzklebstoffes und einen zweiten Teil 14 für die Zuführung
des Gases, insbesondere von Luft. Die Oberseite und die Seitenflächen dieser beiden
Hauptteile 12, 14 sind durch eine schematisch angedeutete Wärmeisolierung 16 umgeben.
[0024] Der Teil 12 für die Zuführung des Schmelzklebstoffes ist mit den üblichen Bohrungen
18 für Heizelemente, insbesondere Widerstandsheizelemente (nicht dargestellt) versehen
und weist eine gemäß der Darstellung in vertikaler Richtung von oben nach unten verlaufende
Bohrung 20 auf, die an ihrem unteren Ende in einem Bereich 21 mit verringertem Durchmesser
übergeht, so daß ein schulterförmiger Absatz entsteht.
[0025] In dieser Bohrung 21 kann eine Ventilnadel 22 hin- und hergeschoben werden, die an
ihrem oberen Ende mit einem Kolben 24 versehen ist. Dieser Kolben 24 wird entweder
abwechselnd auf beiden Seiten mit Druckluft beaufschlagt oder nur auf einer Seite
mit Druckluft beaufschlagt und in der anderen Richtung durch eine Feder verstellt,
so daß der Kolben 24 und damit die Ventilnadel 22 entsprechend hin- und herbewegt
werden.
[0026] Am oberen Ende des Teils 12 ist ein schematisch angedeuteter, mit manuell verstellbaren
Betätigungsgliedern 26 versehener Einstellmechanismus 28 angeordnet, mit dem sich
der Hub der Ventilnadel 22 verstellen läßt.
[0027] Die Ventilnadel 22 läuft an ihrem unteren Ende in eine Spitze 22a aus, deren Seitenfläche
in Anlage an die Schulter des Kanals 20 kommt und dadurch das untere Ende 21 des Kanals
20 verschließt, so daß kein Schmelzklebstoff mehr austreten kann.
[0028] Der verflüssigte und damit fließfähige Schmelzklebstoff wird in üblicher Weise dem
Kanal 20 unter Druck zugeführt, so daß der Schmelzklebstoff bei angehobener Ventilnadel
22 durch den Spalt zwischen der unteren Spitze 22a und der Schulter nach unten aus
dem Kanal 20 austreten kann, während in der dargestellten, unteren Lage der Ventilnadel
22 die Spitze 22a an der Schulter anliegt und damit den Kanal 20 versperrt, so daß
der Durchfluß des Schmelzklebstoffes nicht möglich ist.
[0029] Der Teil 14 für die Zuführung der Luft ist ebenfalls beheizt und weist eine Vielzahl
von Bohrungen 30 auf, die an eine Luftquelle (nicht dargestellt) angeschlossen sind
und in einen gemeinsamen Auslaßkanal 32 münden.
[0030] An die Unterseite des Teils 12 ist ein im folgenden als "Mundstück" bezeichnetes,
plattenförmiges Element 34 angeschraubt, das die aus den Figuren 1 und 2 ersichtliche
Form hat, nämlich an seiner der Unterseite des Teils 12 zugewandten Fläche mit einer
im Querschnitt rechteckigen Nut 36 versehen ist, die sich nahezu über die gesamte
Länge des ersten Mundstücks 34 erstreckt, wie man aus Figur 3 erkennt. Diese Nut 36
ist etwas breiter als das untere, schmale Ende des Kanals 20 in dem Teil 12. Dadurch
kann die in die Nut 36 eindringende Spitze 22a der Ventilnadel 20 eine Verstellung
des ersten Mundstücks 34 in Richtung des aus Figur 2 erkennbaren Doppelpfeils 38 nicht
behindern.
[0031] Um diese Verstellung zu ermöglichen, sind in dem ersten Mundstück 34 die aus Figur
3 ersichtlichen Langlöcher 40 ausgebildet, durch die Schrauben (nicht dargestellt)
geführt und in die Unterseite des Teils 12 geschraubt sind.
[0032] Durch Lösen der Schrauben läßt sich das erste Mundstück 34 in Richtung des Doppelpfeils
38 verschieben.
[0033] An die mit dem unteren, schmalen Ende der Bohrung 20 fluchtende Nut 36 schließt sich
eine abgeschrägte Kante 42 an, die schließlich am linken, oberen Rand des plattenförmigen
ersten Mundstücks 34 wieder auf der Höhe der planen Oberseite des ersten Mundstücks
34 endet.
[0034] Der dadurch gebildete, sich gemäß der Darstellung in Figur 2 nach links verjüngende
Spalt zwischen der schrägen Kante 42 und der Unterseite des Teils 12 dient als Stauraum
43 für den über die schmale Bohrung 20 und die Nut 36 zugeführten Schmelzklebstoff.
[0035] Wie man aus den Figuren 3 und 5 erkennt, ist die sich an die Nut 36 anschließende,
abgeschrägte Fläche 42 mit Rillen 44 versehen, die sich von der Nut 36 bis in den
Bereich der Kante 48 erstrecken und den Schmelzklebstoff auf seinen Weg von der Nut
36 zur Kante 48 in eine Vielzahl von einzelnen "Fäden" aufteilen.
[0036] Diese Rillen 44 können bspw. die aus Figur 5 ersichtliche Form haben, nämlich im
Querschnitt Dreieckform; die dreieckigen Rillen 44 sind durch trapezförmige Stege
46 voneinander getrennt, wobei bei der dargestellten Ausführungsform die Zwischenstege
46 und damit die Sperrbereiche etwas breiter als die Rillen 44 sind, so daß das Verhältnis
Sperrfläche/Durchflußfläche größer als 50 % ist.
[0037] Durch entsprechende Anpassung der Form und/oder der Größe der Stege 46 bzw. der Rillen
44 lassen sich die jeweils gewünschten Verhältnisse einstellen und auch bestimmte
Auftragsmuster, insbesondere mit beschichtungsfreien Streifen, erzielen.
[0038] Es ist im Prinzip auch möglich, diese Rillenstruktur in der Fläche an der Unterseite
des Teils 12 vorzusehen; nach einer bevorzugten Ausführungsform wird jedoch in der
beschriebenen Weise das erste Mundstück 34 mit den Rillen 44 ausgebildet.
[0039] An die Kante 48 des ersten Mundstücks 34 schließt sich eine nach unten verlaufende,
abgeschrägte, eine Seite des schlitzförmigen Düsenspaltes 51 bildende Fläche 50 an,
die schräg nach außen unter einem Winkel von etwas mehr als 90° zur Unterseite des
Teils 12 und damit zur Oberseite des ersten Mundstückes 34 verläuft.
[0040] An das untere Ende der Fläche 50 schließt sich eine kurze, parallel zur Oberseite
des Mundstücks 34 verlaufende Fläche 52 an, die über ein abgeschrägtes Zwischenstück
54 in die Unterseite des ersten Mundstückes 34 übergeht.
[0041] Die gemäß der Darstellung in den Figuren 1 und 2 rechte Seite des Teils 14 für die
Luftzuführung ist mit einer langgestreckten, im Querschnitt rechteckigen Aussparung
56 versehen, in der sich ein ebenfalls plattenförmiges zweites Mundstück 58 befindet.
Dieses zweite Mundstück 58 wird also durch Anziehen der Befestigungsschrauben für
die beiden Teile 12, 14 in der Aussparung 56 zwischen den beiden einander gegenüberliegenden
Flächen der Teile 14 und 12 eingeklemmt.
[0042] Das zweite Mundstück 58 kann in Richtung des Doppelpfeils 60 an der Seitenwand des
Teils 12 entlang nach oben bzw. nach unten verschoben werden. Zu diesem Zweck ist
in die Unterseite des Teils 14 eine Verstellschraube 62 eingeschraubt, die mit einem
scheiben- oder lappenförmigen Vorsprung 64 versehen ist. Der nach außen vorstehende
Rand dieses Vorsprungs 64 greift in eine Nut 66 in der Außenseite des zweiten Mundstückes
58 ein. Durch Drehen der Verstellschraube 58 wird also der Vorsprung 64 in Richtung
des Doppelpfeils 60 verschoben, so daß das zweite Mundstück 48 mitgenommen wird.
[0043] Am oberen Rand von Figur 2 ist ein Spalt 68 zwischen den beiden aneinanderliegenden
Flächen der Teile 12, 14 angedeutet. Dieser Spalt 68 entsteht nur nach Lösung der
Befestigungsschrauben zwischen den beiden Teilen 12, 14. Nun kann durch Drehen der
Verstellschraube 62 das zweite Mundstück 58, wie erläutert, in Richtung des Doppelpfeils
60 verschoben werden. Werden nun die Befestigungsschrauben wieder angezogen, so schließt
sich der Spalt 68, und das zweite Mundstück 58 wird in der Aussparung 56 zwischen
den beiden Teilen 12, 14 eingeklemmt und dadurch fixiert.
[0044] Für die Verstellung des ersten Mundstücks 34 kann ein entsprechender Verstellmechanismus
vorgesehen werden.
[0045] Das zweite Mundstück 58 weist einen sich an den Kanal 32 anschließenden Durchlaß
70 auf, der sich, senkrecht zur Zeichenebene nach den Figuren 1 und 2 gesehen, uber
die gesamte Tiefe des Teils 14 erstreckt. Wie man aus den Figuren 1 und 2 erkennt,
verläuft der Durchlaß 70 unter einen Winkel von etwa 30° zu dem Kanal 32 nach unten,
so daß der zugeführt Luftstrom entsprechend umgelenkt wird.
[0046] Von dem Durchlaß 70 gelangt der umgelenkte Luftstrom in einen Stauraum 72, der zwischen
der gegenüberliegenden Seitenwand des ersten Teils 12 und einer abgeschrägten Kante
des zweiten Mundstückes 58 ausgebildet ist. Wie man erkennt, verjüngt sich dieser
Stauraum 72 in ähnlicher Weise, wie es bei dem Stauraum 42 für den Schmelzklebstoff
der Fall war, zur Kante 48 hin.
[0047] An das Ende der abgeschrägten, den Stauraum 72 bildenden Fläche des zweiten Mundstückes
58 schließt sich eine weitere, abgeschrägte Fläche 74 an, die der Fläche 50 des ersten
Mundstückes 34 gegenüberliegt und gemeinsam mit dieser den schlitzformigen Düsenspalt
51 bildet, der, in Abhängigkeit von den Eigenschaften des Schmelzklebstoffes, insbesondere
seinen Fließeigenschaften, und den Auftrag-Anforderungen eine Stärke von 0,1 bis 1,0
mm, insbesondere 0,2 bis 0,6 mm hat.
[0048] An das untere Ende der Fläche 74 schließt sich eine nach oben verlaufende, abgeschrägte
Fläche 76 an, die schließlich in die nach links gerichtete Seitenwand des zweiten
Mundstückes 58 übergeht. In Seitenansicht hat also das zweite Mundstück 58 zumindest
in seinem unteren Teil die aus Figur 2 ersichtliche Keilform.
[0049] Durch die beschriebene Ausgestaltung des Auslaßbereiches des schlitz förmigen Düsenspaltes
zwischen den beiden Flächen 50, 74 entsteht also eine Abrißkante, wie sie für den
einwandfreien Auftrag des versprühten Schmelzklebstoffes in Richtung des Pfeils nach
Figur 1 auf die in Pfeilrichtung transportierte Warenbahn, bspw. eine Textilbahn 78,
erforderlich ist.
[0050] Beim Betrieb dieses Sprühkopfes werden der verflüssigte und damit fließfähige Schmelzklebstoff
unter Druck über die Bohrung 20 der Nut 36 in dem ersten Mundstück 34 und die Luft
mit Überdruck über die Bohrungen 30, dem Kanal 32 und dem Durchlaß 70 in dem zweiten
Mundstück 58 zugeführt.
[0051] Von diesen als Ausbreitkammern dienenden Zwischenkammern 36, 70, die sich etwa über
die gesamte Länge des schlitzförmigen Düsenspaltes 51 erstrecken, gelangen der Schmelzklebstoff
und die Luft noch jeweils getrennt in die zugehörigen Stauräume 43, 72, deren Querschnitte
sich in Transportrichtung verjüngen, so daß sich eine relevante Geschwindigkeitserhöhung
von Schmelzklebstoff und Luft ergibt.
[0052] Die beiden stark beschleunigten Medien treffen an der Kante 48 etwa im rechten Winkel
aufeinander und gelangen von dort in den schlitzförmigen Düsenspalt 51 zwischen den
beiden Flächen 50, 74. Wie man insbesondere aus Figur 2 erkennt, erfährt der stark
beschleunigte Luftstrom dabei nur eine relativ geringe Umlenkung, da sein Stauraum
72 etwa in Richtung des schlitzförmigen Düsenspaltes 51 verläuft; der beschleunigte
Schmelzklebstoff wird jedoch um einen Winkel von nahezu 90° umgelenkt und dadurch
innig mit dem Luftstrom gemischt, der den Schmelzklebstoff mitnimmt und im weiteren
Verlauf als "Antriebsmittel" für den Schmelzklebstoff dient.
[0053] Diese Vermischung zwischen Luft und Schmelzklebstoff wird durch die Rillen 44 unterstützt,
da der Schmelzklebstoff an der Kante 48 in vielen Einzelfäden austritt und sofort
von dem Luftstrom in den schlitzförmigen Düsenspalt 51 mitgerissen wird.
[0054] Durch die beschriebene Verstellung der beiden Mundstücke 34, 58 in Richtung der Doppelpfeile
38, 60 lassen sich die Stauräume 48, 72 und der schlitzförmige Düsenspalt 51 einstellen
und bestimmten Betriebsbedingungen passen.
[0055] Da die Mundstücke 34, 58 nur angeschraubt sind, ergibt sich ein modularer Aufbau,
so daß sie problemlos ausgewechselt und damit weiteren Anforderungen angepaßt werden
können.
[0056] In entsprechender Weise können auch die beiden Teile 12, 14 einzeln ausgetauscht
und durch andere Teile ersetzt werden.
1. Sprühkopf zum Versprühen von flussigen Medien, insbesondere Klebstoffen, wie Schmelzklebstoffen,
oder Lacken,
a) mit mindestens einem Zuführkanal für das flüssige Medium,
b) mit mindestens einem Zuführkanal für einen Gasstrom, und
c) mit einer Auslaßöffnung für das Gemisch flüssiges Medium/Gas,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
d) der bzw. jeder Zuführkanal (21) für das flussige Medium endet in einer ersten,
langgestreckten Zwischenkammer (36);
e) der bzw. jeder Zuführkanal (32) für den Gasstrom endet in einer zweiten, langgestreckten
Zwischenkammer (70);
f) die beiden langgestreckten Zwischenkammern (36; 32, 70) sind über sich in Transportrichtung
verjüngende Staukammern (43, 72), in denen das Gas und das flussige Medium stark beschleunigt
werden, an einen gemeinsamen schlitzförmigen Düsenspalt (51) angeschlossen.
2. Sprühkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasstrom und der Strom
des flüssigen Mediums nach Verlassen ihrer Stauräume (43, 72) unter einem Winkel von
mehr als 45° aufeinandertreffen.
3. Sprühkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Ströme unter
einem Winkel von etwa 90° aufeinandertreffen.
4. Sprühkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasstrom
beim Übergang von seinem Stauraum (72) in den schlitzförmigen Düsenspalt (51) nur
eine relativ geringe Umlenkung erfährt, während der Strom des flüssigen Mediums beim
Übergang von seinem Stauraum (43) zu dem schlitzförmigen Düsenspalt (51) stark abgelenkt
wird, insbesondere in einem Winkel von mindestens 60°.
5. Sprühkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen ersten Teil
(12) für die Zuführung des flüssigen Mediums und durch einen zweiten Teil (14) für
die Zuführung des Gases, wobei die beiden Teile (12, 14) aneinander befestigt sind.
6. Sprühkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Teile (12, 14) beheizt sind.
7. Sprühkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch zwei getrennte
Mundstücke (34, 58), die gemeinsam den schlitzförmigen Düsenspalt (51) sowie mit den
gegenüberliegenden Flächen der Teile (12, 14) die Stauräume (43, 72) bilden.
8. Sprühkopf nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mundstücke (34, 58)
langgestreckte, die Zwischenkammern bildende Aussparungen bzw. Durchlässe (36, 70)
sowie abgeschrägte, die Stauräume (43, 72) bildende Flächen aufweisen.
9. Sprühkopf nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Mundstücke (34, 58) verstellbar sind.
10. Sprühkopf nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die aneinandergrenzenden
und den schlitzförmigen Düsenspalt (51) bildenden Flächen der beiden Mundstücke (34,
58) so ausgebildet sind, daß sich eine Abrißkante ergibt.
11. Sprühkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Fläche des Stauraums (43) für das flüssige Medium mit einer solchen Struktur versehen
ist, daß sich an der Austrittskante (48), an der das flussige Medium auf den Gasstrom
trifft, eine Vielzahl von einzelnen Fäden bildet.
12. Sprühkopf nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Struktur durch Rillen
in der entsprechenden Fläche (42) des ersten Mundstücks (34) und/oder der gegenüberliegenden
Fläche des ersten Teils (12) gebildet wird.
13. Sprühkopf nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Struktur durch Ausfräsungen (44) gebildet wird.
14. Sprühkopf nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Struktur (44, 46) den Durchtritt des flüssigen Mediums zumindest teilweise versperrt,
so daß beschichtungsfreie Zonen gebildet werden.
15. Sprühkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der
schlitzförmige Düsenspalt (51) eine Stärke von 0,1 bis 1,0 mm, insbesondere 0,2 bis
0,6 mm, hat.