(19)
(11) EP 0 345 667 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.12.1989  Patentblatt  1989/50

(21) Anmeldenummer: 89110049.7

(22) Anmeldetag:  02.06.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D01H 1/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE IT LI

(30) Priorität: 10.06.1988 DE 3819867

(71) Anmelder: Zinser Textilmaschinen GmbH
D-73061 Ebersbach/Fils (DE)

(72) Erfinder:
  • Blösl, Karl
    D-7334 Süssen (DE)

(74) Vertreter: Schieschke, Klaus, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. E. Eder Dipl.-Ing. K. Schieschke Elisabethstrasse 34
D-80796 München
D-80796 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kühlvorrichtung für einen Abschlussbereich einer Textilmaschine, insbesondere einer Spinnereimaschine


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Kühlvorrichtung zur Wär­meableitung aus einem Wärme entwickelnde Bauteile 4, 4′ ent­haltenden, als Gehäuse 6 ausgebildeten Abschlußbereich 1 ei­ner Textilmaschine, insbesondere einer Spinnereimaschine, mit mindestens einem zwischen einem unteren Lufteintritt 7 und einem oberen Luftaustritt 8 des Gehäuses 6 angeordneten Ventilator. Hierbei liegt der Luftaustritt 8 aus dem Gehäuse 6 in der senkrechten Längsmittelebene L-L der Maschine, wo­bei die quer zur senkrechten Längsmittelebene L-L definierte Breite B des Luftaustritts geringer als die in Längsmittel­ebene der Maschine verlaufende Länge A des Luftaustritts ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kühlvorrichtung zur Wär­meableitung aus einem Wärme entwickelnde Bauteile enthalten­den, als Gehäuse ausgebildeten Abschlußbereich einer Textil­maschine, insbesondere einer Spinnereimaschine, mit minde­stens einem zwischen einem unteren Lufteintritt und einem oberen Luftaustritt des Gehäuses angeordneten Ventilator.

    [0002] Antriebs- und/oder Endgestelle von Ringspinn- und Zwirnma­schinen enthalten elektrische Aggregate, welche erhebliche Wärme entwickeln. Um diese Wärme aus den betreffenden Ge­stellen abzuführen, zählt es zum allgemeinen Stand der Tech­nik, mittels Gebläsen Kühlluft durch diese Gestelle zu lei­ten.

    [0003] Ausgehend von der natürlichen Bewegungsrichtung erwärmter Luft von unten nach oben und der Tatsache, daß die Luft in Spinnsälen am Boden im allgemeinen kühler ist, als zur Saal­decke hin, wird diese Kühlluft im allgemeinen im unteren Be­reich der Gestelle angesaugt und im oberen Bereich abgebla­sen. Um hierbei Strömungswiderstand bildende Umlenkungen zu vermeiden, wird die Kühlluft senkrecht nach oben abgeblasen.

    [0004] Wenn an Spinn- oder Zwirnmaschinen die Vorlagespulen mittels Überkopfförderern, beispielsweise in Hängebahnen, dem be­treffenden Gatter zugeführt werden, verlaufen diese als Transportlinie vorgesehenen Hängebahnen im allgemeinen auch über Antriebs- und/oder Endgestelle. Dabei ergibt sich häu­fig die Notwendigkeit, Vorratsspulen über diesen Antriebs- und/oder Endgestellen bereitzustellen. Es kann nun der uner­wünschte Effekt auftreten, daß durch die gegen die Vorla­ gespulen geblasene erwärmte Kühlluft das Material dieser Spulen austrocknet und damit zu schlechtem Laufverhalten dieser Vorlagespulen führt, wodurch insbesondere Fadenbrüche entstehen können.

    [0005] Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung ist also eine Kühl­vorrichtung zum Abführen von Wärme aus einem mindestens eine Wärme erzeugendes elektrisches oder elektronisches Bauteil enthaltenden Innenraum eines Gehäuses (DE-OS 35 17 149). Ausgehend von diesem bekannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Konstruk­tion der eingangs genannten Art zu schaffen, welche die Vor­lagespulen vor der unerwünschten Einwirkung von abgeblasener verbrauchter Kühlluft schützt.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Luftaustritt auf dem Gehäuse in der senkrechten Längsmittel­ebene der Maschine liegt und daß die quer zur senkrechten Längsmittelebene definierte Breite des Luftaustritts gerin­ger als die in Längsmittelebene der Maschine verlaufende Länge des Luftaustritts ist. Hierdurch ergibt sich der Vor­teil, daß die sich über den Endgestellen befindenden Vorla­gespulen vor einer unerwünschten Einwirkung von verbrauchter Kühlluft geschützt werden, so daß ein Beitrag dazu geleistet wird, das Laufverhalten der Vorlagespulen zu verbessern und damit die Fadenbrüche weiter zu mindern.

    [0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Länge des Luftaustritts das Vielfache von deren Breite beträgt. Hierbei kann der Luftaustritt als senkrecht verlau­fender Blasschacht ausgebildet sein. Eine weitere Verbesse­rung ergibt sich dadurch, daß unterhalb des Blasschachtes im Bereich der Wärme entwickelnden Bauteile im Gehäuse Kühlrip­pen angeordnet sein können.

    [0008] Um den Ansaugvorgang zu verbessern, kann der untere Luftein­tritt des Gehäuses mit einem Filter versehen sein, welcher bei Einsatz eines Blasventilators, beispielsweise durch des­sen Drehrichtungsumkehr, leicht zu reinigen ist.

    [0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung besteht auch die Möglichkeit, daß der im Bereich des oberen Luftaustritts an­geordnete Ventilator als Saugventilator ausgebildet ist, wo­bei dieser zumindest teilweise von Luftführungsflächen des Blasschachtes umgeben sein kann.

    [0010] Zur Verbesserung der Kühlung der Wärme entwickelnden Bau­teile besteht darüber hinaus die Möglichkeit, daß mehrere Ventilatoren in Maschinenlängsrichtung nebeneinander ange­ordnet sind. Durch die Erfindung wird vorteilhafterweise eine Konstruktion geschaffen, bei welcher der Aufströmbe­reich der Kühlluft in einem Raum liegt, welcher im allgemei­nen nicht durch Förderbahnen bzw. Vorlagespulen belegt ist, da sich in diesem Raum in der senkrechten Längsmittelebene die das Gatter tragenden Säulen befinden.

    [0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:

    Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer mittigen Kühlluft-Ausblasung:

    Fig. 2 eine andere Ausführungsform der mittigen Kühlluft-­Ausblasung in schematischer Seitenansicht;

    Fig. 3 eine Vorderansicht der Ausführungsform nach Fig. 2.



    [0012] Gemäß Fig. 1 enthält ein Antriebs- bzw. Endgestell als Ab­schlußbereich 1 einer Ringspinn- oder Zwirnmaschine eine An­zahl elektrischer bzw. elektronischer Aggregate 4, 4′ inner­ halb eines Gehäuses 6. Oberhalb der betreffenden Textilma­schine befinden sich Hängegatterbahnen 2, an welchen über Laufwagen Vorlagespulen 3 angeordnet sind, welche gemäß Fig. 3 sich auch oberhalb des Gehäuses 6 des Abschlußbereichs 1 befinden.

    [0013] Das Gehäuse 6 weist einen unteren Lufteintritt 7 und einen oberen Lufteintritt 8 auf. Hierbei liegt der Luftaustritt 8 aus dem Gehäuse 6 in der senkrechten Längsmittelebene L-L der Maschine. Aus Fig. 1 und 3 ist ersichtlich, daß die quer zur senkrechten Längsmittelebene L-L definierte Breite B des Luftaustritts geringer als die in Längsmittelebene der Ma­schine verlaufende Länge A des Luftaustritts ist. Damit er­gibt sich ein Strömungsverlauf, wie er schematisch in Fig. 1 in Pfeilrichtung dargestellt ist. Wie ersichtlich, wird hierdurch ein Raum belegt, welcher im Bereich von die Hänge­halterbahnen 2 tragenden Säulen 16 liegt, wodurch eine uner­wünschte Einwirkung auf die Vorlagespulen 3 einwandfrei ver­mieden ist.

    [0014] Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 findet als Ventilator ein Saugventilator 12 Anwendung, welcher im Bereich des obe­ren Luftaustritts 8 angeordnet ist. Dieser Saugventilator 12 ist zumindest teilweise von Luftführungsflächen 13 eines Blasschachtes 9 umgeben. Hierdurch ergibt sich eine gezielte Bündelung der verbrauchten Kühlluft. Der untere Lufteintritt 7 des Gehäuses 1 ist mit mindestens einem Filter 11 verse­hen.

    [0015] Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 findet als Ventilator ein Blasventilator 14 Anwendung, welcher im Bereich des Lufteintritts 7 bzw. hinter dem Filter 11 angeordnet ist. An diesen Blasventilator 14 schließt sich eine Luftführung 15 an, welche in den Blasschacht 9 übergeht, der zu dem oberen Luftaustritt 8 des Gehäuses 6 führt. Auch durch diese Kon­struktion wird eine Bündelung des verbrauchten austretenden Luftstromes in Pfeilform erzielt, wobei wiederum die vollen Vorlagespulen, welche sich in diesem Bereich an den Hänge­halterbahnen 2 befinden, keine nachteiligen Einwirkungen er­fahren. Auch hier werden die elektrischen bzw. elektroni­schen, Wärme entwickelnden Bauteile 4′ zwar einerseits ge­kühlt, wobei jedoch andererseits der verbrauchte Kühlluft­strom keine nachträglichen negativen Auswirkungen hat. Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 können im Bereich der Luft­führung Kühlrippen 10 angeordnet sein.

    [0016] Figur 3 stellt eine Vorderansicht der Ausführungsform nach Fig. 2 dar, wobei ersichtlich ist, wie die Kühlrippen 10 in­nerhalb des Gehäuses 6 verlaufen und wie mehrere Blasventi­latoren 14 nebeneinander im unteren Lufteintrittsbereich 7 angeordnet sind. Aus dieser Darstellung ist ersichtlich, daß die Länge A des Luftaustritts 8 das Vielfache von deren Breite nach Fig. 2 beträgt.

    [0017] Die Kühlrippen 10 können entweder integrierte Teile der Wärme entwickelnden Bauteile 4 bzw. 4′ sein, sie können je­doch auch andererseits Bestandteile des Gehäuses 6 bilden.

    [0018] Der im Bereich des unteren Lufteintritts 7 angeordnete Fil­ter 11 hat die Funktion, Flug aus dem Lüftungsschacht abzu­halten. Dieser Filter 11 kann durch gelegentliche Umkehr der Strömungsrichtung der Kühlluft durch Drehrichtungsumkehr des Blasventilators 14 oder durch tangentiale Beaufschlagung der äußeren Filterfläche mit Blasluft gereinigt werden.

    [0019] Insgesamt ergibt sich damit eine Anordnung, welche verhin­dert, daß verbrauchte Kühlluft negative Auswirkungen auf die sich oberhalb des Abschlußbereichs einer Textilmaschine be­findenden Vorlagespulen 3 hat.


    Ansprüche

    1. Kühlvorrichtung zur Wärmeableitung aus einem Wärme ent­wickelnde Bauteile enthaltenden, als Gehäuse ausgebilde­ten Abschlußbereich einer Textilmaschine, insbesondere einer Spinnereimaschine, mit mindestens einem zwischen einem unteren Lufteintritt und einem oberen Luftaustritt des Gehäuses angeordneten Ventilators, dadurch gekenn­zeichnet,
    daß der Luftaustritt (8) aus dem Gehäuse (6) in der senk­rechten Längsmittelebene (L-L) der Maschine liegt und
    daß die quer zur senkrechten Längsmittelebene (L-L) defi­nierte Breite (B) des Luftaustritts (8) geringer als die in Längsmittelebene der Maschine verlaufende Länge (A) des Luftaustritts ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge (A) des Luftaustritts (8) das Vielfache von de­ren Breite (B) beträgt.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftaustritt (8) als senkrecht verlaufender Blas­schacht (9) ausgebildet ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeich­net, daß unterhalb des Blasschachtes (9) im Bereich der Wärme entwickelnden Bauteile (4, 4′) im Gehäuse (6) Kühl­rippen (10) angeordnet sind.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Blasschachtes (9) der Luftaustritt mit Kühlrippen (10) versehen ist.
     
    6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß der untere Lufteintritt (7) des Gehäuses (6) mit einem Filter (11) versehen ist.
     
    7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß der im Bereich des oberen Luft­austritts (8) angeordnete Ventilator als Saugventilator (12) ausgebildet ist (Fig. 1).
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 7, dadurch gekennzeich­net, daß der Saugventilator (12) zumindest teilweise von Luftführungsflächen (13) des Blasschachtes (9) umgeben ist.
     
    9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der im Bereich des unteren Lufteintritts (7) angeordnete Ventilator als Blasventila­tor (14) ausgebildet ist (Fig. 2).
     
    10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4, 6 und 9, dadurch ge­kennzeichnet, daß zwischen dem Blasventilator (14) und den Kühlrippen (10) innerhalb des Gehäuses (6) eine Luftführung (15) vorgesehen ist.
     
    11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 oder 8, dadurch ge­kennzeichnet, daß mehrere Ventilatoren (14, 14′) in Ma­schinenlängsrichtung nebeneinander angeordnet sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht