[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kühlvorrichtung zur Wärmeableitung aus einem
Wärme entwickelnde Bauteile enthaltenden, als Gehäuse ausgebildeten Abschlußbereich
einer Textilmaschine, insbesondere einer Spinnereimaschine, mit mindestens einem
zwischen einem unteren Lufteintritt und einem oberen Luftaustritt des Gehäuses angeordneten
Ventilator.
[0002] Antriebs- und/oder Endgestelle von Ringspinn- und Zwirnmaschinen enthalten elektrische
Aggregate, welche erhebliche Wärme entwickeln. Um diese Wärme aus den betreffenden
Gestellen abzuführen, zählt es zum allgemeinen Stand der Technik, mittels Gebläsen
Kühlluft durch diese Gestelle zu leiten.
[0003] Ausgehend von der natürlichen Bewegungsrichtung erwärmter Luft von unten nach oben
und der Tatsache, daß die Luft in Spinnsälen am Boden im allgemeinen kühler ist, als
zur Saaldecke hin, wird diese Kühlluft im allgemeinen im unteren Bereich der Gestelle
angesaugt und im oberen Bereich abgeblasen. Um hierbei Strömungswiderstand bildende
Umlenkungen zu vermeiden, wird die Kühlluft senkrecht nach oben abgeblasen.
[0004] Wenn an Spinn- oder Zwirnmaschinen die Vorlagespulen mittels Überkopfförderern, beispielsweise
in Hängebahnen, dem betreffenden Gatter zugeführt werden, verlaufen diese als Transportlinie
vorgesehenen Hängebahnen im allgemeinen auch über Antriebs- und/oder Endgestelle.
Dabei ergibt sich häufig die Notwendigkeit, Vorratsspulen über diesen Antriebs- und/oder
Endgestellen bereitzustellen. Es kann nun der unerwünschte Effekt auftreten, daß
durch die gegen die Vorla gespulen geblasene erwärmte Kühlluft das Material dieser
Spulen austrocknet und damit zu schlechtem Laufverhalten dieser Vorlagespulen führt,
wodurch insbesondere Fadenbrüche entstehen können.
[0005] Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung ist also eine Kühlvorrichtung zum Abführen
von Wärme aus einem mindestens eine Wärme erzeugendes elektrisches oder elektronisches
Bauteil enthaltenden Innenraum eines Gehäuses (DE-OS 35 17 149). Ausgehend von diesem
bekannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Konstruktion der eingangs genannten Art zu schaffen, welche die Vorlagespulen
vor der unerwünschten Einwirkung von abgeblasener verbrauchter Kühlluft schützt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Luftaustritt auf dem Gehäuse
in der senkrechten Längsmittelebene der Maschine liegt und daß die quer zur senkrechten
Längsmittelebene definierte Breite des Luftaustritts geringer als die in Längsmittelebene
der Maschine verlaufende Länge des Luftaustritts ist. Hierdurch ergibt sich der Vorteil,
daß die sich über den Endgestellen befindenden Vorlagespulen vor einer unerwünschten
Einwirkung von verbrauchter Kühlluft geschützt werden, so daß ein Beitrag dazu geleistet
wird, das Laufverhalten der Vorlagespulen zu verbessern und damit die Fadenbrüche
weiter zu mindern.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Länge des Luftaustritts
das Vielfache von deren Breite beträgt. Hierbei kann der Luftaustritt als senkrecht
verlaufender Blasschacht ausgebildet sein. Eine weitere Verbesserung ergibt sich
dadurch, daß unterhalb des Blasschachtes im Bereich der Wärme entwickelnden Bauteile
im Gehäuse Kühlrippen angeordnet sein können.
[0008] Um den Ansaugvorgang zu verbessern, kann der untere Lufteintritt des Gehäuses mit
einem Filter versehen sein, welcher bei Einsatz eines Blasventilators, beispielsweise
durch dessen Drehrichtungsumkehr, leicht zu reinigen ist.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung besteht auch die Möglichkeit, daß der im
Bereich des oberen Luftaustritts angeordnete Ventilator als Saugventilator ausgebildet
ist, wobei dieser zumindest teilweise von Luftführungsflächen des Blasschachtes umgeben
sein kann.
[0010] Zur Verbesserung der Kühlung der Wärme entwickelnden Bauteile besteht darüber hinaus
die Möglichkeit, daß mehrere Ventilatoren in Maschinenlängsrichtung nebeneinander
angeordnet sind. Durch die Erfindung wird vorteilhafterweise eine Konstruktion geschaffen,
bei welcher der Aufströmbereich der Kühlluft in einem Raum liegt, welcher im allgemeinen
nicht durch Förderbahnen bzw. Vorlagespulen belegt ist, da sich in diesem Raum in
der senkrechten Längsmittelebene die das Gatter tragenden Säulen befinden.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer mittigen Kühlluft-Ausblasung:
Fig. 2 eine andere Ausführungsform der mittigen Kühlluft-Ausblasung in schematischer
Seitenansicht;
Fig. 3 eine Vorderansicht der Ausführungsform nach Fig. 2.
[0012] Gemäß Fig. 1 enthält ein Antriebs- bzw. Endgestell als Abschlußbereich 1 einer Ringspinn-
oder Zwirnmaschine eine Anzahl elektrischer bzw. elektronischer Aggregate 4, 4′ inner
halb eines Gehäuses 6. Oberhalb der betreffenden Textilmaschine befinden sich Hängegatterbahnen
2, an welchen über Laufwagen Vorlagespulen 3 angeordnet sind, welche gemäß Fig. 3
sich auch oberhalb des Gehäuses 6 des Abschlußbereichs 1 befinden.
[0013] Das Gehäuse 6 weist einen unteren Lufteintritt 7 und einen oberen Lufteintritt 8
auf. Hierbei liegt der Luftaustritt 8 aus dem Gehäuse 6 in der senkrechten Längsmittelebene
L-L der Maschine. Aus Fig. 1 und 3 ist ersichtlich, daß die quer zur senkrechten Längsmittelebene
L-L definierte Breite B des Luftaustritts geringer als die in Längsmittelebene der
Maschine verlaufende Länge A des Luftaustritts ist. Damit ergibt sich ein Strömungsverlauf,
wie er schematisch in Fig. 1 in Pfeilrichtung dargestellt ist. Wie ersichtlich, wird
hierdurch ein Raum belegt, welcher im Bereich von die Hängehalterbahnen 2 tragenden
Säulen 16 liegt, wodurch eine unerwünschte Einwirkung auf die Vorlagespulen 3 einwandfrei
vermieden ist.
[0014] Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 findet als Ventilator ein Saugventilator 12 Anwendung,
welcher im Bereich des oberen Luftaustritts 8 angeordnet ist. Dieser Saugventilator
12 ist zumindest teilweise von Luftführungsflächen 13 eines Blasschachtes 9 umgeben.
Hierdurch ergibt sich eine gezielte Bündelung der verbrauchten Kühlluft. Der untere
Lufteintritt 7 des Gehäuses 1 ist mit mindestens einem Filter 11 versehen.
[0015] Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 findet als Ventilator ein Blasventilator 14 Anwendung,
welcher im Bereich des Lufteintritts 7 bzw. hinter dem Filter 11 angeordnet ist. An
diesen Blasventilator 14 schließt sich eine Luftführung 15 an, welche in den Blasschacht
9 übergeht, der zu dem oberen Luftaustritt 8 des Gehäuses 6 führt. Auch durch diese
Konstruktion wird eine Bündelung des verbrauchten austretenden Luftstromes in Pfeilform
erzielt, wobei wiederum die vollen Vorlagespulen, welche sich in diesem Bereich an
den Hängehalterbahnen 2 befinden, keine nachteiligen Einwirkungen erfahren. Auch
hier werden die elektrischen bzw. elektronischen, Wärme entwickelnden Bauteile 4′
zwar einerseits gekühlt, wobei jedoch andererseits der verbrauchte Kühlluftstrom
keine nachträglichen negativen Auswirkungen hat. Bei der Ausführungsform nach Fig.
2 können im Bereich der Luftführung Kühlrippen 10 angeordnet sein.
[0016] Figur 3 stellt eine Vorderansicht der Ausführungsform nach Fig. 2 dar, wobei ersichtlich
ist, wie die Kühlrippen 10 innerhalb des Gehäuses 6 verlaufen und wie mehrere Blasventilatoren
14 nebeneinander im unteren Lufteintrittsbereich 7 angeordnet sind. Aus dieser Darstellung
ist ersichtlich, daß die Länge A des Luftaustritts 8 das Vielfache von deren Breite
nach Fig. 2 beträgt.
[0017] Die Kühlrippen 10 können entweder integrierte Teile der Wärme entwickelnden Bauteile
4 bzw. 4′ sein, sie können jedoch auch andererseits Bestandteile des Gehäuses 6 bilden.
[0018] Der im Bereich des unteren Lufteintritts 7 angeordnete Filter 11 hat die Funktion,
Flug aus dem Lüftungsschacht abzuhalten. Dieser Filter 11 kann durch gelegentliche
Umkehr der Strömungsrichtung der Kühlluft durch Drehrichtungsumkehr des Blasventilators
14 oder durch tangentiale Beaufschlagung der äußeren Filterfläche mit Blasluft gereinigt
werden.
[0019] Insgesamt ergibt sich damit eine Anordnung, welche verhindert, daß verbrauchte Kühlluft
negative Auswirkungen auf die sich oberhalb des Abschlußbereichs einer Textilmaschine
befindenden Vorlagespulen 3 hat.
1. Kühlvorrichtung zur Wärmeableitung aus einem Wärme entwickelnde Bauteile enthaltenden,
als Gehäuse ausgebildeten Abschlußbereich einer Textilmaschine, insbesondere einer
Spinnereimaschine, mit mindestens einem zwischen einem unteren Lufteintritt und einem
oberen Luftaustritt des Gehäuses angeordneten Ventilators, dadurch gekennzeichnet,
daß der Luftaustritt (8) aus dem Gehäuse (6) in der senkrechten Längsmittelebene
(L-L) der Maschine liegt und
daß die quer zur senkrechten Längsmittelebene (L-L) definierte Breite (B) des Luftaustritts
(8) geringer als die in Längsmittelebene der Maschine verlaufende Länge (A) des Luftaustritts
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge (A) des Luftaustritts
(8) das Vielfache von deren Breite (B) beträgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftaustritt (8) als
senkrecht verlaufender Blasschacht (9) ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des Blasschachtes
(9) im Bereich der Wärme entwickelnden Bauteile (4, 4′) im Gehäuse (6) Kühlrippen
(10) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Blasschachtes
(9) der Luftaustritt mit Kühlrippen (10) versehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der untere Lufteintritt (7) des Gehäuses (6) mit einem Filter (11) versehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der im Bereich des oberen Luftaustritts (8) angeordnete Ventilator als Saugventilator
(12) ausgebildet ist (Fig. 1).
8. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Saugventilator
(12) zumindest teilweise von Luftführungsflächen (13) des Blasschachtes (9) umgeben
ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der im Bereich des unteren Lufteintritts (7) angeordnete Ventilator als Blasventilator
(14) ausgebildet ist (Fig. 2).
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4, 6 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Blasventilator (14) und den Kühlrippen (10) innerhalb des Gehäuses (6) eine Luftführung
(15) vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Ventilatoren (14, 14′) in Maschinenlängsrichtung nebeneinander angeordnet sind.