[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Mundstück, speziell auf ein Zapf-Mundstück
für Abfüllmaschinen u.ä. für flüssige Produkte. Es enthält ein Gehäuse mit mindestens
einer anschließbaren Mundstücköffnung und einem Ventilkörper in Form eines im Gehäuse
gesteuerten Kolbens. Der Kolben ist so konstruiert, daß er sich im Gehäuse vor und
wieder zurück schieben kann, und zwar zwischen zurückgezogener Lage, in welcher die
Öffnung freigelegt ist, und vorgeschobener Lage, in welcher sind der Kolben in die
Öffnung hineinschiebt und diese vollständig verschließt.
[0002] Mundstücke dieser Art werden u.a. in Maschinen verwendet, um Suppen, Cremes, Frucktkompotte,
Saucen u.ä., die Frucht,- Gemüse- oder Fleischstückchen enthalten können, in Verpackungen
abzufüllen, die in schnellem Takt auf einem Fließband, das sich unter der Mundstücköffnung
befindet, transportiert werden. Da es sich um Lebensmittel handelt, werden höchste
Ansprüche an Hygiene gestellt. Das Mundstück muß in regelmäßigen Abständen sterilisiert
werden können. Zusammen mit der Tatsache, daß die Umgebung des Mundstückes relativ
aggressive sein kann, u.a. als Folge von Fruchtsäuren, führt dies dazu, daß die Teile
bereits bekannter Mundstücke aus rostfreiem Stahl hergestellt werden.
[0003] Die Produkte, die abgefüllt werden sollen, können in bestimmten Fällen relativ große
Stücke sowie Teile langfaseriger Produkte enthalten, bei denen es möglich sein muß,
diese bei der Abfüllung abschneiden zu können. Deshalb ist es erforderlich, daß eine
sehr genaue Paßform zwischen dem kolbenförmigen Ventilkörper und der Mundstücköffnung
eingehalten werden kann, um dazwischen eine effektive Schneidefunktion zu gewährleisten.
Diese genaue Paßform führt dazu, daß der Kolben während der Sterilisierungsprozesse
- als Folge der Materialausdehnung unter erhöhter Temperatur - in der Mundstücköffnung
bzw. in den genutzten Steuerungen steckenbleibt und erst dann wieder beweglich wird,
wenn die Temperatur auf eine im Wesentlichen normale Betriebstemperatur abgesunken
ist.
[0004] Das kann eventuell dann akzeptiert werden, wenn die Sterilisierung während einer
Stillstandsphase vorgenommen wird. In der letzten Zeit wurden Maschinen entwickelt,
bei denen es erwünscht ist, daß der Kolben auch während der Sterilisierungsprozesse
beweglich sein soll. Das ist mit älteren Kolbenkonstruktionen und Materialauswahlen
nicht möglich, wenn gleichzeitig die für eine effektive Schneidefunktion erforderliche
genaue Paßform beibehalten werden soll.
[0005] In meinem früheren schwedischen Patentgesuch 8604611-7 wird ein Mundstück beschrieben,
bei dem die genannten Nachteile ausgeschaltet sind und das die Vorteile mit einer
sehr ef fektiven Schneidefunktion verbindet sowie es ermöglicht, daß sich der Kolben
auch während er Sterilisierungsprozesse bewegt. Bei dem Mundstück gemäß des genannten
Patentgesuchs wird dies dadurch erreicht, daß der Kolben so konstruiert ist, daß
er seine Abmessungen automatisch den aktuellen Abmessungen an der Mundstücköffnung
anpaßt sowie an die für die Kolben vorgesehenen Steuerungen. Das wird dadurch erreicht,
daß der Kolben geteilt oder in Axialrichtung aufgeschlitzt ist sowie, daß die Vorspannungsvorrichtungen
zwischen den Kolbenhälften angeordnet sind, die diese auseinanderpressen und so zusammen
mit den Wänden abdichtend auf die Mundstücköffnung wirken.
[0006] Die genaue Steuerung führt dazu, daß der Kolben mit hoher Präzision und im Wesentlichen
ohne Spiel in die Mundstücköffnung eingeführt werden kann, um so eine gute Schneidefunktion
zu erreichen. Dabei bewirkt das Vorspannungselement, daß sich die Abmessungen des
Kolbens an die Steuerung bzw. an die Mundstücköffnung anpassen und zwar im Wesentlichen
unabhängig von Temperaturschwankungen oder Verschleiß.
[0007] Ein Nachteil beim Mundstück mit geteiltem Kolben ist indessen, daß z.B. bei der
Dampfsterilisierung mit hohem Druck der auf den Kolben wirkende Dampfdruck den Kolben
mit nachfolgender Dampfentweichung durch die Mundstücköffnung ein wenig zusammenpreßt.
Auf ähnliche Weise kann - wenn das Mundstück zum Verpacken eines Produktes, das unter
hohem Druck steht, verwendet wird - der Kolben vom Druck des Produktes zusammengepreßt
werden. Dabei besteht anschließend die Gefahr, daß das Produkt durch die Mundstücköffnung
entweicht, auch wenn diese mittels des Kolbens geschlossen sein soll. Weiterhin kann
es bei Kolben mit kleinen Abmessungen schwierig sein, diese zu teilen und Platz für
die erforderlichen Vorspannungselemente zwischen den Hälften zu erhalten.
[0008] Die oben genannten Probleme werden gemäß vorliegender Erfindung dadurch gelöst,
daß das Gehäuse, in dem der Kolben gesteuert wird, anstelle des Kolbens geteilt ist.
Das bietet die gleichen Vorteile wie die Anwendung eines geteilten Kolbens, da sich
die Gehäuseteile in geringem Maße relativ zueinander bewegen können, um zu verhindern,
daß sich der Kolben infolge von Temperaturschwankungen darin festsetzt. Wenn hingegen
das Gehäuse in einem Gefäß angebracht ist, das unter Dampfdruck gesetzt wird oder
das ein flüssiges Produkt unter hohem Druck enthält, führt dieser Druck nicht dazu,
die Dichtung zwischen Kolben und Mundstück zu verschlechtern. Dies gilt für den Fall,
daß die Außenfläche des Gehäuses größer ist als die Innenfläche des Gehäuses, was
dazu führt, daß der Druck eine Preßwirkung auf das Gehäuse um den Kolben herum erzeugt.
[0009] Das besonders charakteristische für ein Mundstück der einleitend beschriebenen Art
ist dabei gemäß vorliegender Erfindung, daß das Gehäuse in Axialrichtung geteilt ist
und daß Vorrichtungen angebracht sind, die dafür vorgesehen sind, die Gehäusehälften
gegeneinander zu pressen, um zusammen mit dem Kolben abdichtend zu wirken.
[0010] Am besten ist es, wenn die genannten Vorrichtungen Vorspannungsvorrichtungen enthalten,
die das Gehäuse umgeben, bevorzugt in Form von rund um das Gehäuse angebrachten elastischen
Dichtungsringen. Diese sind dafür vorgesehen, zusammen mit den Wänden in einem Gefäß
zu wirken, in dem das Gehäuse angebracht ist.
[0011] Um nicht gewünschte Leckage infolge der Teilung des Gehäuses zu vermeiden und um
die erforderliche Bewegung bei den beiden Gehäusehälften relativ zueinander zu ermöglichen,
sind Dich-tungselemente zwischen den Gehäusehälften angeordnet. Die Elemente dichten
sowohl radiale als auch axiale Leckage an den Grenzoberflächen zwischen den beiden
Gehäusehälften ab.
[0012] Bei einer Form der Ausführung sind die sich gegenüberliegenden Verbindungsflächen
bei den Gehäusehälften mit einer axialen Nut versehen bzw. einem in die Nut passenden
Daumen. Außerdem ist in jeder Nut ein in Form eines Gummistabes konstruiertes Dichtungselement
angebracht, versehen mit einem Teil, das durch eine Aussparung in der inneren Begrenzungswand
der jeweiligen Nut läuft und zum Kolben hin abdichtet. Das eben erwähnte Dichtungselement
kann auch mit einer Fixierungsfeder versehen sein, die sich in eine Aussparung im
gegenüberliegenden Daumen einschiebt.
[0013] Die Dichtungselemente sind am besten so dick, daß in normaler Betriebsposition ein
schmaler Spalt zwischen den gegeneinander gewendeten Grenzflächen der Gehäusehälften
vorliegt.
[0014] Für einen guten Durchfluß der zur Abpackung vorgesehenen Produkte hat es sich als
vorteilhaft erwiesen, die Mundstücköffnung und die Querschnittsfläche des Kolbens
in einer ovalen Form auszuführen.
[0015] Bei einer zu bevorzugenden Form der Ausführung ist das Gehäuse mit oberen und unteren
Flanschen ausgestattet, die gegen die Wände des Gefäßes hin, in dem das Gehäuse angebracht
ist, abdichten. Der obere Flansch ist dabei mit mindestens einer axialen Öffnung
versehen, damit das Material im Behälter in den Raum zwischen den Flanschen gelangen
kann. Dabei ist das Gehäuse zwischen den Flanschen mit mindestens einer radialen
Öffnung versehen, die in der zurückgezogenen Position des Kolbens dazu führt, daß
das erwähnte Material in das Gehäuse hinein und durch die Mundstücköffnung hinaus
gelangen kann.
[0016] Die Erfindung wird im folgenden näher beschrieben. Dies geschieht unter dem Hinweis
auf die als Beispiel auf beigefügter Zeichnung gezeigten Ausführungsformen.
Abb. 1 stellt schematisch eine Füllmaschine dar, teilweise im Schnitt, mit einem Mundstück
gemäß Erfindung.
Abb. 2 ist eine Detailansicht zum Mundstück gemäß Abb. 1.
Abb. 3 zeigt eine Hälfte des Mundstückgehäuses.
Abb. 4 ist ein Schnitt entlang der Linie IV-IV in Abb. 2.
Abb. 5 stellt das Mundstück gemäß Erfindung während eines Arbeitsganges dar.
[0017] Abbildung 1 zeigt sehr schematisch das Prinzip einer Abfüllmaschine, bei der ein
Mundstück gemäß Erfindung zur Anwendung kommt. Mit (1) ist dabei ein Behälter für
ein Produkt bezeichnet, das in Verpackungen (2) abgefüllt werden soll. Die Verpackungen
werden in schnellem Takt auf einem Fließband unter der Abfüllmaschine befördert. Das
Produkt kann beispielsweise aus Fruchtkompotten mit Fruchtstücken bestehen oder aus
Suppen mit Fleischwürfeln. Mit (3) ist ein Ventil bezeichnet, das in der gezeigten
schematischen Ausführung durch eine Steuerungsstange (4) mit dem Kolben (9) in einem
Mundstück (5) gemäß Erfindung verbunden ist. Die Stange (4) wird unter Nutzung des
Steuerungszylinders (6) angehoben und gesenkt. Mit (7) ist ein weiterer Zylinder
bezeichnet, der auf einen Dosierkolben (8) einwirkt.
[0018] Das Arbeitsprinzip dieser Abfüllmaschine ist wie folgt: Wenn sich die Kolbenstange
nach unten bewegt, wird die Ausgabeöffnung des Mundstücks (5) geschlossen, worauf
das Ventil (3) öffnet und der Kolben (8) seine Bewegung nach links in der Abbildung
beginnt. Das bedeutet, daß eine gewisse, von der Bewegung des Kolbens (8) bestimmte
Menge des in Behälter (1) befindlichen Produktes aus dem Behälter gesaugt wird. Danach
wird die Stange (4) angehoben, so daß das Ventil (3) die Auslauföffnung des Behälters
(1) schließt. Darauf wird die Auslauföffnung des Mundstücks (5) freigelegt und der
Kolben (8) beginnt seine Bewegung nach rechts in der Abbildung. Hierbei wird eine
gewisse, von der Bewegung des Kolbens (8) bestimmte Menge des Produktes in den zu
dieser Zeit unter dem Mundstück (5) befindlichen Verpackung (2) abgegeben.
[0019] Diese Arbeitsgänge müssen in schnellem Takt und genau synchron mit dem Vorschieben
der Verpackungen (2) ausgeführt werden und so, daß sämtliche Verpackungen mit exakt
der richtigen Menge gefüllt werden und zwar ohne Schwund. Durch Schwund können die
Verpackungen verschmiert werden und so ein späteres hermetisches Verschließen der
Verpakkungen unmöglich machen. Unter anderem dürfen halb abgeschnittene Produktteile
nicht an dem Mundstück herunterhängen oder Tropfen vom Mundstück abgegeben werden,
die dann auf die Verpackung fallen können.
[0020] Wie bereits erwähnt, erfordert dies eine sehr gute Paßform zwischen dem in das Mundstück
(5) eingehenden kolbenförmigen Ventilkörper (9), siehe Abb. 2, und der dazugehörigen
Mundstücköffnung (10) in der Bodenplatte (12) des Mundstückgehäuses (11).
[0021] Um eine derartig gute Paßform, unabhängig vom Verschleiß des Kolbens (9) und der
Wände der Öffnung (10) zu erreichen und ohne daß Probleme infolge von Temperaturerhöhung
entstehen, wird das Gehäuse (11) gemäß vorliegender Erfindung in Form zweier miteinander
verbundener Hälften, siehe Abb. 3 und 4, ausgeführt. Abb. 3 zeigt dabei die eine Hälfte
des Gehäuses. Aus dieser geht hervor, daß die zur Verbindung miteinander bestimmten
Flächen bei den entsprechenden Gehäusehälften mit einer Nut (13) versehen sind bzw.
einem in die Nut passenden Daumen (14). In jeder Nut ist dabei ein stabförmiges Dichtungselement
(15) angebracht - am besten aus Gummi -,das so dick ist, daß in normaler Betriebsposition
ein schmaler Spalt (16) zwischen den beiden gegeneinander gerichteten Grenzflächen
der Gehäusehälften besteht. Das bedeutet, daß bestimmte relative Schwankungen, z.B.
Temperaturschwankungen zwischen dem Kolben (9) und dem umliegenden Gehäuse (11),
ohne die Gefahr aufgenommen werden können, daß sich der Kolben im Gehäuse festsetzt.
[0022] Die beiden Gehäusehälften werden mithilfe eines oberen Dichtungsringes (17) und eines
unteren Dichtungsringes (18) zusammengehalten. Diese Dichtungsringe befinden sich
in der Nut in den oberen bzw. unteren Flanschen des Gehäuses (11) und liegen gegen
die Innenwand des Behälters (1) an, wodurch die Gehäusehälften zusammengepreßt werden.
[0023] Leckage in radialer Richtung in den Grenzflächen zwischen den beiden Gehäusehälften
(11) wird von den Dichtungselementen (15) effektiv gestoppt. Axiale Leckage durch
den Spalt (16) außerhalb des entsprechenden Dichtungselementes (15) wird von dem unteren
Dichtungsring (18) gestoppt. Um axiale Leckage im Spalt (16) zwischen den jeweiligen
Dichtungselementen (15) und dem Kolben (9) zu verhindern, ist jedes Dichtungselement
(15) mit einem vorspringenden Teilstück versehen. Dieses Stück schiebt sich durch
eine Aus sparung (20) in die innere Begrenzungswand der jeweiligen Nut, um Kontakt
mit dem Kolben (9) zu bekommen. Mit (21) ist der Vorsprung des jeweiligen Dichtungselementes
(15) bezeichnet, der sich in eine entsprechende Aussparung (22) im dazugehörigen Dau-
men (14) schiebt, um das Dichtungselement in genau der richtigen Lage zu fixieren.
[0024] Um es zu ermöglichen, daß das Produkt im Behälter (1) durch die Mundstücköffnung
(10), in der sich der Kolben (9) in zurückgezogener Position gemäß Abb. 2 befindet,
zu strömen, ist der obere Flansch des Gehäuses mit Öffnungen (23) versehen, durch
die das Produkt in dem Raum hinunterfließt, der von der Wand des Gefäßes und dem Fußflansch
(12) begrenzt wird. Außerdem ist die entsprechende Gehäusehälfte (11) mit einer radialen
Öffnung (24) versehen. Diese ermöglicht es, daß das Produkt weiter in das Gehäuse
und durch die Mundstücköffnung (10) hinausgelangen kann, wenn sich der Kolben (9)
in zurückgezogener Position befindet.
[0025] In Abb. 5 wird das Mundstück gemäß Erfindung während der Portionierung der vorgesehenen
Produktmenge in eine unterhalb der Mundstücköffnung befindliche Verpackung (2) gezeigt.
Der Kolben (9) wird dabei in der Position gezeigt, bei der er sich gerade in die Öffnung
(10) schiebt. Hierbei werden die Produktstücke, die dabei an der Kante der Öffnung
vorbeifließen, aufgrund der Schneidefunktion zwischen dem Kolben (9) und der eben
erwähnten Kante effektiv abgeschnitten. Der Kolben bewegt sich danach weiter nach
unten, um die noch in der Öffnung (10) befindliche Produktmenge abzuführen. Obwohl
dies nicht gezeigt wird, ist der Kolben (9) nach Möglichkeit mit einem O-Ring versehen,
der rund um den Kolben angebracht ist. Dieser dichtet gegen den oberen Teil des Gehäuses
(11) hin ab, wenn sich der Kolben in seiner Grundstellung befindet.
[0026] Ein wie oben ausgeführtes, zweigeteiltes Gehäuse für den Kolben (9) schließt unabhängig
von den Betriebsbedingungen immer dicht um den Kolben herum ab, ohne daß die Gefahr
besteht, daß der Kolben sich festsetzt. Auch wonn das Produkt im Behälter (1) unter
hohem Druck steht oder der Behälter mit Druckluft gereinigt wird, liegt eine einwandfreie
Abdichtung vor, wenn die Außenfläche des Gehäuses größer ist als dessen Innenfläche.
Das Resultat hierbei ist, daß es zu einem gewissen Zusammenpressen der Dichtungselemente
(15) kommt. Die Gefahr, daß sich der Kolben im Gehäuse festsetzt, besteht indessen
nicht.
[0027] Durch Anwendung der Erfindung ist es somit möglich, Material von geeigneter Härte
für eine gute Schneidefunktion und mit langer Lebensdauer zu wählen, wenn der Wärmeausdehnungskoeffizient
einen nicht mehr so kritischen Wert hat. Es ist dabei sogar möglich, billigeres Material
zu wählen als es vorher möglich war.
[0028] In einer Prototyp-Ausführung wurden Kolben von TORLON und POLYSULFON mit sehr gutem
Resultat angewendet, u.a. im Hinblick auf die Schneidefunktion.
[0029] Oben wurde eine gemäß Beispiel gewählte Form der Ausführung gezeigt und beschrieben.
Diese kann indessen im Rahmen der Patentansprüche in verschiedener Hinsicht variiert
werden. So können beispielsweise Form und Anbringung der Dichtungsringe und Dichtungselemente
variiert werden. Dies gilt auch für Anzahl und Form der Öffnungen, durch die das Produkt
in das Gehäuse (11) strömen soll. Außerdem können die Form des Gehäuses und auch die
Form der entsprechenden Anzahl von Mundstücköffnungen bzw. Kolben wunschgemäß variiert
werden. Es hat sich indessen gezeigt, daß ein ovaler Kolben gemäß der gezeigten Ausführung
zwei separaten, zirkularzylindrischen Kolben überlegen ist.
1. Mundstück, speziell ein Zapf-Mundstück (5) für Abfüllmaschinen u.ä. für flüssige
Produkte, bestehend aus einem Gehäuse (11) mit mindestens einer anschließbaren Mundstücköffnung
(10) und einem Ventilkörper in Form eines im Gehäuse gesteuerten Kolbens (9). Dieser
ist so konstruiert, daß er sich im Gehäuse vor- und wieder zurückschieben kann. Dies
kann sowohl in zurückgezogener Lage geschehen, in der die Öffnung (10) freigelegt
ist, als auch in vorgeschobener Lage, in der sich der Kolben (9) in die Öffnung hineinschiebt
und diese vollständig verschließt, mit dem besonderen Kennzeichen, daß das Gehäuse (11) in Axialrichtung geteilt ist und daß Vorrichtungen (1, 17,
18) angeordnet sind, die dafür vorgesehen sind, die Gehäusehälften (11) gegeneinander
zu pressen und zusammen mit dem Kolben (9) dichtend zu wirken.
2. Mundstück gemäß Anspruch 1, mit dem besonderen Kennzeichen, daß die erwähnten Vorrichtungen Vorspannungsvorrichtungen (17, 18) enthalten, die
das Gehäuse umgeben.
3. Mundstück gemäß Anspruch 2, mit dem besonderen Kennzeichen, daß die erwähnten Vorspannungsvorrichtungen elastische Dichtungsringe (17, 18)
enthalten, die rund um das Gehäuse angebracht und dafür vorgesehen sind, mit den Wänden
eines Gefäßes (1), in dem sich das Gehäuse (11) befindet, zusammenzuwirken.
4. Mundstück gemäß einem der Ansprüche 1-3, mit dem besonderen Kennzeichen, daß zwischen den Gehäusehälften (11) Dichtungselemente (15) angebracht sind, die
sowohl radiale als auch axiale Leckage in den Grenzflächen zwischen den beiden Gehäusehälften
abdichten.
5. Mundstück gemäß Anspruch 4, mit dem besonderen Kennzeichen, daß die gegenüberliegenden Verbindungsflächen an den Gehäusehälften (11) mit einer
axialen Nut (13) bzw. einem in die Nut passenden Daumen (14) versehen sind und daß
in jeder Nut (13) ein in Form eines Gummistabes (15) konstruiertes Dichtungselement
angebracht ist, versehen mit einem Teil (19), das durch eine Aussparung (20) in der
inneren Begrenzungswand der jeweiligen Nut läuft und zum Kolben (9) hin abdichtet.
6. Mundstück gemäß Anspruch 5, mit dem besonderen Kennzeichen, daß das erwähnte Dichtungselement (15) mit einer Fixierungsfeder versehen ist,
die sich in eine Aussparung (22) im gegenüberliegenden Daumen (14) einschiebt.
7. Mundstück gemäß einem der Ansprüche 4-6, mit dem besonderen Kennzeichen, daß das erwähnte Dichtungselement (15) eine solche Stärke hat, daß bei normaler
Betriebsposition ein schmaler Spalt (16) zwischen den gegeneinander gewandten Grenzflächen
der Gehäusehälften (11) besteht.
8. Mundstück gemäß einem der Ansprüche 1-7, mit dem besonderen Kennzeichen, daß die Mundstücköffnung (10) und die Querschnittsfläche des Kolbens oval sind.
9. Mundstück gemäß einem der Ansprüche 1-8, mit dem besonderen Kennzeichen, daß das Gehäuse (11) mit oberen und unteren Flanschen versehen ist, die zu den
Wänden eines Gefäßes (1) hin abdichten, in dem sich das Gehäuse (11) befindet und
daß der obere Flansch mit mindestens einer axialen Öffnung (23) versehen ist, um es
zu ermöglichen, daß das Material im Gefäß (1) in den Raum zwischen den Flanschen gelangen
kann und daß das Gehäuse (11) zwischen den Flanschen mit mindestens einer radialen
Öffnung (24) versehen ist, die es in zurückgezogener Lage des Kolbens (9) ermöglicht,
daß das genannte Material in das Gehäuse (11) hinein- und durch die Mundstücköffnung
(10) hinausgelangen kann.