(19)
(11) EP 0 345 744 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.12.1989  Patentblatt  1989/50

(21) Anmeldenummer: 89110268.3

(22) Anmeldetag:  07.06.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F41G 1/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE ES LI NL

(30) Priorität: 09.06.1988 DE 8807540 U

(71) Anmelder: Mauser-Werke Oberndorf GmbH
D-78727 Oberndorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Schäfer, Hans
    D-7247 Sulz-Bergfelden (DE)

(74) Vertreter: Hofmann, Gerhard, Dipl.-Ing. Patentassessor et al
Stephanstrasse 49
D-90478 Nürnberg
D-90478 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Montageeinrichtung für Reflexvisier


    (57) Mit der Erfindung wird ein Reflexvisier (1) einer Handfeuerwaffe offenbart, welches zum Zwecke der Montage an einem Waffengehäuse in ein Formstück (2) eingesetzt ist. Dabei ist das Formstück (2) auf dem Waffengehäuse (4) parallel zur Seelenachse (20) des Waffen­rohres (21) befestigt. Durch das besondere Formstück (2) erfolgt eine Anordnung des Reflexvisieres (1) in einem nur geringen Abstand oberhalb des Waffengehäuses (4). Das Formstück (2) ist als Doppel-T-­Stück ausgebildet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Montage eines Reflexvisiers am Waffengehäuse einer Handfeuerwaffe.

    [0002] Aus der praktischen Anwendung ist bei einer Handfeuerwaffe eine Montage­einrichtung für ein Reflexvisier vorgesehen, die relativ hoch baut, wo­durch das Reflexvisier in der Visierlinie zur Laufseelenachse gemessen für die Bedienungsperson zu hoch liegt. Die Schützen können nicht mehr den für sie gewohnten Waffenanschlag beibehalten. Außerdem verändert sich die Treffpunktlage bei einer zu hohen Anordnung des Reflexvisiers negativ. Die Präzision im Schußergebnis ist bei einer Handfeuerwaffe mit einem derart hoch aufgesetzten Reflexvisier nicht mehr ausreichend.

    [0003] Ausgehend von diesem in der Praxis bekannten Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine Montageeinrichtung für ein Reflexvisier an einer Handfeuerwaffe zu schaffen, welche insgesamt niedrig baut und dadurch die Präzision der Schußwaffe nicht verringert. Ferner soll er­reicht werden, daß die Treffpunktlagenveränderung in einem nur relativ kleinen und zumutbaren Bereich bleibt.

    [0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Reflexvisier in ein Doppel-T-Formstück eingebracht ist, welches mit seiner dem Re­flexvisier abgewandten Aufnahmeseite auf dem Waffengehäuse parallel zur Seelenachse des Waffenrohres befestigt ist.

    [0005] Dabei kann das Doppel-T-Formstück zumindest an einer Seite des Waffengehäuses durch eine außen aufgesetzte, U-förmige Haltepratze am Waffengehäuse gehalten sein, wobei der untere Schenkel der Halte­patze in einer Längsrille oder Längsnut an der Waffengehäuse-Längs­seite eingreift, und daß am hinteren Ende des Doppel-T-Formstücks eine Lasche vorgesehen ist, welche der rückwärtigen Befestigung des Formstücks mit dem Waffengehäuse durch Verschraubung dient.

    [0006] Schließlich kann die Haltepratze das Doppel-T-Formstück mit seinem oberen Schenkel übergreifen und durch Verschraubung mit dem Doppel-­T-Formstück verbunden sein.

    [0007] Dieses besondere Formstück als Montageeinrichtung erlaubt es, daß das Reflexvisier in einem nur relativ geringen Abstand oberhalb des Waffengehäuses und parallel zu der Seelenachse des Waffenrohres angeordnet wird. Die beiden Außenstege des Doppel-T-Formstücks greifen dabei seitlich an dem Waffengehäuse herunter. Das Formstück ist dadurch im Prinzip auf der Oberseite des Waffengehäuses längs­verschieblich. Die Befestigung des Doppel-T-Formstücks erfolgt nun einmal durch die Verschraubung der rückwärtigen Lasche mit dem Waffen­gehäuse und zum anderen durch eine zumindest auf einer Seite des Waffengehäuses in eine Längsrille oder Längsnut eingreifende Pratze. Diese Haltepratze ist einfach durch eine Schraube mit dem Doppel-­T-Formstück verschraubt. Diese einfachen Befestigungsmittel sichern das Reflexvisier einmal in der axialen Lage und verhindern Verschiebungen in Axialrichtung und halten das Reflexvisier außerdem parallel zur Seelenachse des Waffenrohres durch die seitlich angebrachten Halte­pratzen. Dadurch entsteht im Prinzip eine 3-Punktlagerung.

    [0008] In der Zeichnung ist ein Beispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 die Montageeinrichtung in der Perspektive ohne Aufsatz des Reflexvisiers;

    Fig. 2 die Montageeinrichtung gemäß der Fig. 1 in Ansicht auf einer Handfeuerwaffe mit Aufsatz des Reflexvisiers.



    [0009] Die Montageeinrichtung für die Aufnahme des Reflexvisiers 1 besteht aus einem Doppel-T-Formstück 2, welches auf der Oberseite 3 eines Waffengehäuses 4 einer Handfeuerwaffe 5 aufsetzbar ist. Dabei wird dieses Doppel-T-Formstück 2 so angeordnet, daß es eine nach oben offene, U-förmige Aufnahme 6 für das Reflexvisier 1 bildet, welches in diese Ausnehmung 6 eingelegt und dort befestigt ist.
    Mit dem nach unten offenen, U-förmigen Profil 7 umgreift das Doppel-T-­Formstück 2 das Oberteil 3 des Waffengehäuses 4. Im hinteren Bereich an das Formstück 2 ist eine Lasche 8 einstückig angesetzt, welche in einer Bohrung eine Gewindemutter 9 aufnimmt, die bis in das Waffen­gehäuse 4 einschraubbar ist. Über diese Verschraubung 9 des Form­stücks 2 mit dem Waffengehäuse 4 ist die axiale Position des Formstücks 2 sichergestellt.

    [0010] Wie in Fig. 1 dargestellt ist, befinden sich zu beiden sich gegenüber­liegenden Abschlußseiten 10 und 11 des Doppel-T-Formstücks 2 Halte­pratzen 12 und 13. Diese Haltepratzen 12 und 13 sind U-förmig gestaltet und liegen mit ihrem oberen Schenkeln 14 und 15 auf dem Doppel-T-­Formstück 2 auf. Der untere Schenkel 16 und 17 der Haltepratzen 12 und 13 liegt jeweils in einer Längsnut oder Längsrille 18 am Waffenge­häuse 4 ein. Die Halterung der Haltepratzen 12 und 13 an dem Doppel-­T-Formstück 2 und am Waffengehäuse 4 erfolgt jeweils durch eine Schraube 19 in dem flachen Seitenteil der Haltepratze 12 bzw. 13. Auf diese Weise ist eine Dreipunktlagerung durch die Lasche 8 mit Schraube 9 und die Haltepratzen 12 und 13 mit den Schrauben 19 ge­schaffen worden, wodurch eine sichere Halterung der Montageeinrichtung für das Reflexvisier an einer Feuerwaffe 5 gewährleistet ist.

    [0011] Wie aus den Figuren erkenntlich ist, ist zudem erreicht, daß das Reflexvisier 1 in nur relativ geringer Höhe über dem Waffengehäuse 4 und dazu parallel zur Seelenachse 20 des Waffenrohres 21 der Hand­feuerwaffe 5 angeordnet ist.

    [0012] Das Reflexvisier kann auf der Montageeinrichtung angeschraubt oder auch angeklebt sein.

    [0013] Insgesamt kann mit dieser Einrichtung der für den Schützen gewohnte Waffenanschlag beibehalten werden. Die Höhenstreuung wird auf ca. 4 bis 5 cm bei einer mechanischen Visierung von 6 bis 25 m reduziert.


    Ansprüche

    1. Einrichtung zur Montage eines Reflexvisiers am Waffengehäuse einer Handfeuerwaffe,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Reflexvisier (1) in ein Doppel-T-Formstück (2) eingebracht ist, welches mit seiner dem Reflexvisier (1) abgewandten Aufnahme­seite (7) auf dem Waffengehäuse (4) parallel zur Seelenachse (20) des Waffenrohres (21) befestigt ist.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Doppel-T-Formstück (2) zumindest an einer Seite des Waffen­gehäuses (4) durch eine außen aufgesetzte, U-förmige Haltepratze (12,13) am Waffengehäuse (4) gehalten ist, wobei der untere Schenkel (16,17) der Haltepratze (12,13) in eine Längsrille oder Längsnut (18) an der Waffengehäuselängsseite eingreift, und daß am hinteren Ende des Doppel-T-Formstücks (2) eine Lasche (8) vorgesehen ist, welche der rückwärtigen Befestigung des Formstücks (2) mit dem Waffen­gehäuse (4) durch Verschrauben dient.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Haltepratze (12,13) das Doppel-T-Formstück (2) mit seinem oberen Schenkel (14,15) übergreift und durch Verschraubung mit dem Doppel-T-Formstück (2) verbunden ist.
     




    Zeichnung