[0001] Die Erfindung betrifft ein Betätigungselement mit einem in einem Hubzylinder mittels
einer Rollmembran dichtend gehaltenen, eine Druckkammer begrenzenden Kolben, welcher
eine aus dem Gehäuse des Betätigungselementes herausgeführte Nutzstange aufweist.
Solche Betätigungselemente werden beispielsweise in Kraftfahrzeugen zur pneumatischen
Türschloßverriegelung eingesetzt und sind allgemein bekannt.
[0002] Bei den bekannten Betätigungselementen ist die Nutzstange stets koaxial zum Kolben
angeordnet, damit es bei Druckbeaufschlagung des Betätigungselementes nicht zu einem
Kippmoment und dadurch zu einem Verklemmen kommen kann. Oftmals sind die Platzverhältnisse
jedoch so ungünstig, daß eine asymmetrische Anordnung der Nutzstange wünschenswert
ist, was jedoch wegen des dann entstehenden Kippmomentes bislang noch nicht verwirklicht
wurde.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Betätigungselement der eingangs genannten
Art derart auszubilden, daß es auch bei ungünstigen Platzverhältnissen ohne Probleme
eingebaut werden kann und daß es verklemmungsfrei zu arbeiten vermag.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Nutzstange außerhalb der
Mitte des Kolbens vorgesehen und der Kolben mittels eines Parallelogrammgestänges
im Gehäuse des Betätigungselementes geführt ist.
[0005] Durch diese Gestaltung erhält man bei der Bemessung des Betätigungselementes eine
größere Freiheit. Man kann die Nutzstange nahe einer Seite des Betätigungselementes
anordnen und sich dadurch vorhandenen Platzverhältnissen besser anpassen als bei Betätigungselementen,
welche eine koaxiale Anordnung der Nutzstange erfordern. Durch das Parallelogrammgestänge
wird erreicht, daß sich der Kolben mit der Nutzstange stets parallel verschiebt, so
daß ein Verklemmen ausgeschlossen ist.
[0006] Die Befestigung der Lenker am Kolben und Gehäuse erfolgt zweckmäßigerweise dadurch,
daß das Parallelogrammgestänge an einem der Nutzstange gegenüberliegenden Arm des
Kolbens und an der Seite der Nutzstange an der Innenwandung des Gehäuses angelenkt
ist.
[0007] Die Ausbildung der Druckkammer kann vom Parallelogrammgestänge unbeeinflußt bleiben
und beispielsweise sehr kleinvolumig sein, wenn beide Lenker des Parallelogrammgestänges
auf der der Druckkammer abgewandten Seite des Kolbens angeordnet sind.
[0008] Falls bei der Druckkammer ein größeres Volumen hingenommen werden kann, dann ist
es gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung auch möglich, beide Lenker des
Parallelogrammgestänges in der Druckkammer anzuordnen.
[0009] Ein geringeres Druckkammervolumen ergibt sich, wenn ein Lenker des Parallelogrammgestänges
in der Druckkammer und der andere auf der der Druckkammer abgewandten Seite des Kolbens
angeordnet ist.
[0010] Zur weiteren Verminderung des erforderlichen Druckkammervolumens bei einer Ausführungsform
mit einem Lenker in der Druckkammer trägt es bei, wenn der in der Druckkammer verlaufende
Lenker vom Gehäuse aus zunächst in geringem Abstand parallel zum Kolben und dann
rechtwinklig dazu vom Kolben weg zu einem Anlenkpunkt an einem am Kolben starr befestigten
Arm geführt ist.
[0011] Vorteilhaft ist es auch, wenn die Lenker im Bereich der Nutzstange als Gabel ausgebildet
sind. Dadurch können die Lenker mit ihrer jeweiligen Gabel über die Nutzstange greifen,
so daß in horizontaler Ebene keine Kippmomente auf die Lenker wirken.
[0012] Die Befestigung der Lenker am Gehäuse kann auf einfache Weise dadurch erfolgen, daß
die Schenkel der Gabel einen Kugelkopf zum Einsetzen in eine Rastausnehmung des Gehäuses
aufweisen.
[0013] Eine alternative Ausführungsform besteht darin, daß die Schenkel der Gabel jeweils
eine Bohrung zum Verbinden mit einer Schwenkachse aufweisen.
[0014] Die Nutzstange kann gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung auch durch die
Lenker durchgeführt sein, wenn diese im Bereich der Nutzstange ein Auge aufweisen.
[0015] Die Montage der Lenker ist besonders rasch und ohne Werkzeug durchzuführen, wenn
die Lenker jeweils aus zwei durch einen einzigen, quer verlaufenden Steg verbundene
Schenkel gebildet sind, welche an einem Ende jeweils einen nach außen gerichteten
Lagervorsprung und am anderen Ende jeweils einen nach innen gerichteten Lagervorsprung
aufweisen. Bei einer solchen Ausführungsform kann man durch Zusammendrücken der Schenkel
nahe dem Gehäuse des Betätigungselementes die Lagervorsprünge dieser Seite aus Lageraufnahmen
herausdrücken, während gleichzeitig durch die Kippbewegung der Schenkel um den sie
verbindenden Steg herum die Lagervorsprünge auf der anderen Seite sich nach außen
bewegen und dadurch aus Lageraufnahmen herausgelangen, in die sie von außen her eingreifen.
[0016] Ein Befestigen der Lenker am Gehäuse ist ohne Werkzeug auch dadurch möglich, daß
die gehäuseseitigen Lagervorsprünge in Haupterstreckungsrichtung der Lenker länglich
ausgebildet sind und zur gelenkigen Halterung der Lagervorsprünge jeweils eine durch
einen Schlitz nach oben hin offene Bohrung in einem Lager vorgesehen ist. Diese Ausführungsform
ermöglicht es, die Lenker in eine nach oben weisende Position in die Schlitze der
ihre Lagervorsprünge aufnehmenden Bohrungen einzusetzen und sie dann zu verschwenken.
In der verschwenkten Stellung können die Lenker nicht mehr nach oben aus der jeweiligen
Bohrung gelangen.
[0017] Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres
Grundprinzips sind mehrere davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Betätigungselementes,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines Betätigungselementes,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines Betätigungselementes,
Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines Betätigungselementes,
Fig. 5 eine Draufsicht auf einen Lenker des Parallelogrammgestänges des Betätigungselementes,
Fig. 6 eine Draufsicht auf eine andere Ausführungsform eines Lenkers des Betätigungselementes,
Fig. 7 eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform eines Lenkers mit angrenzenden
Bauteilen,
Fig. 8 eine Seitenansicht eines Lenkerendes mit einem dieses haltenden Lager.
[0018] Das in Figur 1 gezeigte Betätigungselement hat in einem Gehäuse 1 einen Kolben 2,
welcher mittels einer Rollmembran 3 dichtend mit dem Gehäuse 1 verbunden ist. Oberhalb
des Kolbens 2 ist im Gehäuse 1 eine von dem Kolben 2 begrenzte Druckkammer 4 gebildet,
welche über einen Anschluß 5 mit Druckmittel beaufschlagbar ist.
[0019] Der Kolben 2 hat nach unten hin eine Nutzstange 6, welche zum Betätigen eines nicht
gezeigten Stellorgans dient und asymmetrisch am Kolben 2 angeordnet ist. An der der
Nutzstange 6 abgewandten Seite der Kolbenunterseite ist am Kolben ein nach unten
weisender Arm 7 angeformt, an dem zwei Lenker 8, 9 eines Parallelogrammgestänges
10 angelenkt sind. Diese Lenker 8, 9 stützen sich mit ihrem anderen Ende jeweils in
einer Rastvertiefung 11, 12 der Innenwandung des Gehäuses 1 ab. Das unter dem Kolben
2 angeordnete Parallelogrammgestänge 10 bewirkt, daß sich der Kolben 2 zwangsläufig
parallel zu sich selbst in der Zeichnung gesehen nach unten bewegt und trotz der außermittigen
Anordnung der Nutzstange 6 nicht abkippt.
[0020] Bei der Ausführungsform nach Figur 2 ist die Druckkammer 4 so groß ausgebildet, daß
das Parallelogrammgestänge 10 in ihm Platz findet. Hierzu weist der Arm 7 des Kolbens
2 nach oben. Die Nutzstange 6 ist genau wie bei der zuvor beschriebenen Ausführungsform
asymmetrisch am Kolben 2 vorgesehen.
[0021] Gemäß Figur 3 hat der Kolben 2 einen nach oben weisenden Arm 7 und einen nach unten
gerichteten, kürzeren Arm 7b. Am oberen Arm 7 ist der Lenker 9 und am unteren Arm
7b der Lenker 8 angelenkt. Dadurch ist nur noch ein Lenker 9 in der Druckkammer 4
angeordnet, so daß diese gegenüber Figur 4 kleinvolumiger werden kann.
[0022] Gemäß Figur 4 verläuft der obere Lenker 9 zunächst in geringem Abstand zum Kolben
2 und ist dann mit einer rechtwinkligen Abknickung 13 nach oben geführt. Diese Abknickung
13 ist nahe ihrem oberen Ende gelenkig mit dem Arm 7 des Kolbens 2 verbunden. Der
Lenker 8 ist genau wie bei der Ausführungsform nach Figur 3 angeordnet. Funktionell
entspricht die Ausführungsform nach Figur 4 genau der nach Figur 3, jedoch ermöglicht
sie eine weitere Verringerung des Volumens der Druckkammer 4.
[0023] Die Figur 5 zeigt einen Lenker 8, der an beiden Enden als Gabel 14, 15 ausgebildet
ist. Die gehäuseseitige Gabel 15 hat entweder Schenkel 16, welche an ihren freien
Enden einen Kugelkopf 17 aufweisen, oder aber Schenkel 18 mit jeweils einer Bohrung
19, in welche zur schwenkbaren Lagerung des Lenkers 8 ein nicht gezeigter, gehäusefester
Zapfen eingreift. In der Zeichnung ist der Einfachheit halber eine Gabel 15 gezeigt,
die an einem Schenkel 16 den Kugelkopf 17 und am anderen Schenkel 18 die Bohrung 19
aufweist, obwohl bei der tatsächlichen Gabel 15 beide Schenkel 16, 18 gleich ausgebildet
sind.
[0024] Die Gabel 15 ist so bemessen, daß die Nutzstange 6 durch sie hindurch geführt werden
kann. Die Gabel 14 hat an ihren Schenkeln zu einer Seite hin gerichtete Zapfen 20,
21, mit denen sie im montierten Zustand in nicht gezeigte Lageraufnahmen des Armes
7 des Kolbens 2 eingreift.
[0025] Bei der Ausführungsform nach Figur 6 hat die Gabel 8 ein Auge 22, welches zum Durchführen
der Nutzstange 6 bemessen ist. Am Auge 22 ist ein Lagerkörper 23 angeformt, welcher
in eine nach oben hin geschlitzte Bohrung eingesetzt werden kann. Das andere Ende
des Lenkers 8 kann dann maulartig ausgebildet werden, wie das oberhalb des linken
Endes in Seitenansicht gezeigt ist.
[0026] Der in Figur 7 gezeigte Lenker 8 besteht aus zwei parallellaufenden Schenkeln 24,
25, welche lediglich durch einen quer verlaufenden Steg 26 miteinander verbunden sind.
Die Schenkel 24, 25 haben an einem Ende nach innen gerichtete Lagervorsprünge 27,
28 und am anderen Ende nach außen gerichtete Lagervorsprünge 29, 30. Die Lager vorsprünge
27, 28 greifen von außen her in Lageraufnahmen 31, 32 des Armes 7 und die Lagervorsprünge
29, 30 von innen her in Lageraufnahmen 33, 34 des Gehäuses 1. Drückt man zwischen
dem Steg 26 und den Lagervorsprüngen 29, 30 von außen her gegen die Schenkel 24, 25,
so bewegen sich die Lagervorsprünge 29, 30 nach innen und die Lagervorsprünge 27,
28 nach außen, bis sie aus ihrer jeweiligen Lageraufnahme 31, 32, 33, 34 freikommen.
[0027] Die Figur 8 zeigt, wie ein Ende eines Lenkers 8 mit einem länglichen Lagervorsprung
33 in einer Bohrung 34 eines gehäuseseitigen Lagers 35 eingesetzt ist. Von oben her
führt ein Schlitz 36 in die Bohrung 34, der so bemessen ist, daß der Lagervorsprung
33 durch ihn hindurch in die Bohrung 34 eingeführt werden kann, wenn der Lenker 8
in eine senkrechte Position geschwenkt wird.
1. Betätigungselement mit einem in einem Hubzylinder mittels einer Rollmembran dichtend
gehaltenen, eine Druckkammer begrenzenden Kolben, welcher eine aus dem Gehäuse des
Betätigungselementes herausgeführte Nutzstange aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Nutzstange (6) außerhalb der Mitte des Kolbens (2) vorgesehen und der Kolben
(2) mittels eines Parallelogrammgestänges (10) im Gehäuse (1) des Betätigungselementes
geführt ist.
2. Betätigungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Parallelogrammgestänge (10) an einem der Nutzstange (6) gegenüberliegenden
Arm (7) des Kolbens (2) und an der Seite der Nutzstange (6) an der Innenwandung des
Gehäuses (1) angelenkt ist.
3. Betätigungselement nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß beide Lenker (8, 9) des Parallelogrammgestänges (10) auf der der Druckkammer
(4) abgewandten Seite des Kolbens (2) angeordnet sind.
4. Betätigungselement nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß beide Lenker (8, 9) des Parallelogrammgestänges (10) in der Druckkammer (4)
angeordnet sind.
5. Betätigungselement nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Lenker (9) des Parallelogrammgestänges (10) in der Druckkammer (4) und
der andere Lenker (8) auf der der Druckkammer (4) abgewandten Seite des Kolbens (2)
angeordnet ist.
6. Betätigungselement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der in der Druckkammer (4) verlaufende Lenker (9) vom Gehäuse (1) aus zunächst
in geringem Abstand parallel zum Kolben (2) und dann rechtwinklig dazu vom Kolben
(2) weg zu einem Anlenkpunkt an einem am Kolben (2) starr befestigten Arm (7) geführt
ist.
7. Betätigungselement nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenker (8, 9) im Bereich der Nutzstange (6) als Gabel (15) ausgebildet sind.
8. Betätigungselement nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (16) der Gabel (15) einen Kugelkopf (17) zum Einsetzen in eine
Rastausnehmung des Gehäuses (1) aufweisen.
9. Betätigungselement nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (18) der Gabel (15) jeweils eine Bohrung (19) zum Verbinden mit
einer Schwenkachse aufweisen.
10. Betätigungselement nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenker (8, 9) im Bereich der Nutzstange (6) ein Auge (22) aufweisen.
11. Betätigungselement nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenker (8, 9) jeweils aus zwei durch einen einzigen, quer verlaufenden Steg
(26) verbundene Schenkel (24, 25) gebildet sind, welche an einem Ende jeweils einen
nach außen gerichteten Lagervorsprung (29, 30) und am anderen Ende jeweils einen nach
innen gerichteten Lagervorsprung (27, 28) aufweisen.
12. Betätigungselement nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die gehäuseseitigen Lagervorsprünge (33) in Haupterstreckungsrichtung der
Lenker (8, 9) länglich ausgebildet sind und zur gelenkigen Halterung der Lagervorsprünge
(33) jeweils eine durch einen Schlitz (36) nach oben hin offene Bohrung (34) in einem
Lager (35) vorgesehen ist.