(19)
(11) EP 0 346 558 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.12.1989  Patentblatt  1989/51

(21) Anmeldenummer: 88810401.5

(22) Anmeldetag:  14.06.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04B 2/18, E04B 2/46
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(71) Anmelder: Scheiwiller, Rolf
CH-6052 Hergiswil (CH)

(72) Erfinder:
  • Scheiwiller, Rolf
    CH-6052 Hergiswil (CH)

(74) Vertreter: Seehof, Michel et al
c/o AMMANN PATENTANWAELTE AG BERN Schwarztorstrasse 31
3001 Bern
3001 Bern (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Distanzhalter für die Errichtung von Mauern aus aufeinanderliegenden Mauersteinen


    (57) Der Distanzhalter (1) für die Errichtung von Mauern aus aufeinanderliegenden Mauersteinen, die mindestens eine Oeffnung auf ihren horizontal zu liegenden Seiten auf­weisen, weist ein Auflageteil aus vier radialsymmetrisch an einem Haltering (2) angeordneten Distanzstücken (4), die sich im verlegten Zustand ausserhalb der Oeffnung des Steines befinden und Zentriermittel auf, die aus am Haltering angeordneten Zentriertrierlappen (6, 7) beste­hen. Beim Distanzhalter zum Errichten von Trockenmauern sind die Distanzstücke (4) an einem Uebergangsring (3) angeordnet, der mit dem Haltering (2) verbunden ist, wo­bei die beiden Ringe zusammen einen T-förmigen Quer­schnitt ergeben. Die Zentrierlappen (6, 7) weisen je ei­nen nach innen gerichteten Verstärkungslappen (29, 30) auf, der zusammen mit dem Zentrierlappen einen T-förmi­gen Querschnitt aufweist.
    Ein solcher Distanzhalter ermöglicht eine sichere, bewe­gungsfreie sowie verwindungssteife Auflage der Mauer­steine und eignet sich gut für eine Massenproduktion.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Di­stanzhalter für die Errichtung von Mauern aus aufeinan­derliegenden Mauersteinen, die mindestens eine Oeffnung auf ihren horizontal zu liegenden Seiten aufweisen, wo­bei der Distanzhalter Zentriermittel, die in je eine Oeffnung im unten und oben liegenden Stein ragen sowie ein Auflageteil für die Steine aufweist. Ein solcher Distanzhalter in Form eines einstückig gespritzten Rin­ges ist aus der EP-A-170 840 bekannt und dient vor allem zur Errichtung von sogenannten Trockenmauern. Bei einem bekannten Trockenmauersystem, beispielsweise aus der DE-­C-26 50 292, weisen die aufeinanderliegenden Mauersteine auf einer Seite Zapfen und auf der anderen horizontal zu liegenden Seite entsprechende Ausnehmungen auf, wobei um den Zapfen ein konzentrischer, abgesetzter Bund vorgese­hen ist, der einerseits einen Abstand zwischen den Bau­steinen sicherstellt und andererseits eine Verletzung durch Einklemmen der Finger beim Verlegen dieser Steine verhindert. Da die Herstellung solcher Steine mit Zapfen und Bund relativ aufwendig ist, wurde dafür der vorge­nannte Distanzhalter geschaffen, der es erlaubt, flache Steine mit einer durchgehenden Ausnehmung herzustellen, die eine wesentlich wirtschaftlichere und rationellere Herstellung erlauben. Bei dem vorbekannten Distanzhalter ruhen die Steine auf einem durchgehenden, relativ schma­len Ring.

    [0002] Dadurch, dass die schweren Steine auf jeweils einem durchgehenden Ring ruhen, ergeben sich verschiedene Probleme, denn Unebenheiten auf der Oberfläche der Stei­ne, die teilweise fabrikationsbedingt sind, können schlecht ausgeglichen werden, so dass die jeweils oberen Lagen der Steine schaukeln können oder der Ring durch­bricht, und zudem besteht die Gefahr einer Verwindung des Auflageringes.

    [0003] Es ist demgegenüber Aufgabe der Erfindung einen Distanz­halter anzugeben, der eine bessere Auflage für die oben­liegenden Steine gewährleistet. Eine weitere Aufgabe ei­nes Ausführungsbeispiels ist es, eine grössere Verwin­dungssteife und sichere Bauhöhe der Mauer ohne Vergies­sen der Steinöffnungen zu erzielen.

    [0004] Die erste Aufgabe wird mit allen in den Ansprüchen defi­nierten Distanzhaltern gelöst, während die zweite Aufga­be mit dem in den abhängigen Ansprüchen 5 - 7 definier­ten Distanzhalter gelöst wird.

    [0005] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung von Ausführungsbeispielen näher erläutert.

    Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel des erfin­dungsgemässen Halters in Draufsicht,

    Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch den Halter gemäss der Linie II-II in Fig. 1,

    Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch den Halter gemäss der Linie III-III in Fig. 1 im verlegten Zustand,

    Fig. 4 zeigt ein mit Distanzhalter gemäss Fig. 1 errich­tetes Mauerstück,

    Fig. 5 zeigt eine Ausführungsvariante des Halters ge­mäss Fig. 1,

    Fig. 6 zeigt den Halter gemäss Fig. 5 in Seitenansicht von A aus gesehen,

    Fig. 7 zeigt in Draufsicht ein zweites Ausführungsbei­spiel eines Halters,

    Fig. 8 zeigt einen Schnitt der Fig. 7 gemäss der Linie IIX-IIX in Fig. 7,

    Fig. 9 und 10 zeigen Ansichten aus B, resp. C des Aus­führungsbeispiels gemäss Fig. 7.



    [0006] Im ersten Ausführungsbeispiel gemäss den Fig. 1 - 3 er­kennt man den Distanzhalter 1, den Haltering 2 dem sich (siehe Fig. 2) ein senkrecht auf den Haltering 2 stehen­der Uebergangsring 3 anschliesst, wobei der Haltering und der Uebergangsring zusammen einen T-förmigen Quer­schnitt aufweisen. Dadurch wird eine sehr grosse Verwin­dungssteifheit erzielt. Am Uebergangsring 3 sind vier Distanzstücke 4 angeordnet, die ausgebildet sind, das Gewicht der Steine aufzunehmen. Im Prinzip würden drei Uebergangsstücke genügen, um eine stabile Unterstützung der daraufliegenden Steine zu gewährleisten, doch aus Symmetriegründen wurden vier Distanzstücke gewählt. Die Distanzstücke 4 sind kreisringförmig ausgebildet und weisen Verstrebungen 5 auf, um ihnen die notwendige Fe­stigkeit zu verleihen. Dabei sind die Verstrebungen der­art angeordnet, dass zusammen mit der inneren und äusse­ren Kreisringwand abwechselnd gegeneinander um 180° ge­drehte Dreiecke entstehen. Dadurch wird bei geringstem Materialverbrauch grösste Festigkeit erzielt. Am Halte­ring 2 sind gleichmässig über den Umfang verteilt Zen­trierlappen 6 und 7 angeordnet, in deren Mitte nach in­nen weisende Verstärkungslappen 29 und 30 angebracht sind. Ein jeder Verstärkungslappen mündet in nach innen weisende Auflagerippen 8. In vorliegendem Beispiel sind es die vier Verstärkungslappen 29 während die vier Ver­stärkungslappen 30 kürzer sind. Die Anzahl der Zentrier­lappen ist kritisch, d.h. es könnten mehr oder auch we­niger Zentrierlappen vorhanden sein. Aus den Fig. 2 und 3 ist ersichtlich, dass der Durchmesser des Halteringes etwas kleiner ist als der Durchmesser der Oeffnung 12 des Steines 11, so dass die Steine dort nicht aufliegen, sondern ausschliesslich auf den Distanzstücken. Die Auf­lagerippen 8 haben die Aufgabe, Armierungseisenringe 9 aufzunehmen, die dazu dienen, die Steinöffnungen auszu­giessen. An den Armierungseisenringen 9 sind vertikal angeordnete Armierungseisen 10 befestigt. Ein Ausgiessen der Mauern ist vor allem dann notwendig, falls die Bau­höhe eine vorgeschriebene Bauhöhe übersteigt oder falls das Gelände dies notwendig macht. In Fig. 3 erkennt man ferner die zwei Lagen von Mauersteinen 11 mit ihren Oeffnungen 12. Dabei kann es sich um Mauersteine han­deln, die das Aussehen derjenigen gemäss der DE-C-26 50 292 aufweisen, selbstverständlich ohne Zapfen und um den Zapfen konzentrisch abgesetzte Bunde. Der Distanzhalter gemäss den Fig. 1 - 3 wird zweckmässigerweise einstückig aus Kunststoff gespritzt, wobei sowohl die Form als auch die Anordnung der Zentrierlappen und Distanzstücke dar­auf ausgerichtet sind, eine relativ einfache Form dafür konstruieren zu können, um eine möglichst wirtschaftli­che Herstellung in Grossserien zu gewährleisten. In Fig. 4 sind, schematisch, zwei aufeinanderliegende Lagen von Steinen dargestellt, wobei die unterste Lage im Funda­ment 13 verankert ist. Da Kunststoff normalerweise eine relativ glatte Oberfläche hat und somit eine andere Re­flektionskoeffizienter als die Mauersteine, sind die im verlegten Zustand sichtbaren Aussenflächen der Distanz­halter optisch aufgerauht, um deren Sichtbarkeit zu ver­mindern, insbesondere bei Anstrahlung durch Licht.

    [0007] In der Ausführungsvariante der Fig. 5 und 6 ist der Uebergangsring 3 bei den Distanzstücken zusätzlich da­durch verstärkt, dass die beiden Verstärkungslappen 29 und 30 über Verstärkungsrippen 14 und 15 mit den Enden der Distanzstücke verbunden sind, wobei jeweils eine Verstärkungsrippe, 14, unterhalb und die andere, 15, oberhalb des Uebergangsringes angeordnet ist.

    [0008] Aus den Fig. 2 und 3 geht insbesondere auch noch hervor, dass die Verstärkungslappen beidseitig nach innen eine Abschrägung 16 aufweisen, um Material zu sparen.

    [0009] Beim zweiten Ausführungsbeispiel gemäss den Fig. 7 - 10 ist der Distanzhalter 17 in erster Linie für Mauern ge­dacht, die ausbetoniert werden, obwohl für wenige Lagen auch dieser Distanzhalter geeignet ist. Der Distanzhal­ter 17 besteht im wesentlichen aus einem Haltering 18, an dem über je zwei Stege 19 vier Distanzstücke 20 ange­ordnet sind, die im Aufbau ähnlich dem Distanzstück 4 des ersten Ausführungsbeispiels sind und ebenfalls schräg angeordnete Verstrebungen 21 aufweisen.

    [0010] Der Haltering 18 weist nach oben und unten weisende Zen­trierlappen auf, die über den ganzen Umfang verteilt sind, wobei die nach unten weisenden Zentrierlappen 22 weniger zahlreich als die nach oben weisenden Zentrier­lappen 23 sind. Oder anders ausgedrückt, im als Zen­trierring ausgebildeten Haltering 18 sind oben weniger und kleinere Ausnehmungen 24 vorhanden als unten, wo­durch dieser Distanzhalter nicht mehr vollsymmetrisch ist, d.h. beim Verlegen muss die Oberseite tatsächlich nach oben liegend eingesetzt werden, da in dieser Rich­tung die Zentrierfunktion ausgeprägter ist als nach un­ten, wo bereits das untenliegende Stück im wesentlichen den Stein zentriert hält.

    [0011] Wie bereits erwähnt sind die Distanzhalter 17 für Mauern vorgesehen, die ausbetoniert werden sollen und deshalb sind Mittel vorhanden, um einerseits die vertikalen Ar­mierungseisen 10 und andererseits die Armierungseisen­ringe 9 zu halten. Die beiden vertikalen Armierungseisen 10 werden je durch einen gabelförmigen Halter 25 ge­fasst, wobei der Gabelsteg 26 am Haltering 18 befestigt ist. Die beiden Gabelzinken 27 sind federnd ausgebildet. Die Armierungseisenringe 9 ruhen auf zwei Auflagerippen 28. Sowohl bei den Gabeln als auch bei den Auflagerippen befinden sich Ausnehmungen 24 im Zentrierring, so dass gegebenenfalls dort die Armierungseisen oder die Armie­rungseisenringe leicht mittels Draht befestigt werden können. Auch dieser Distanzhalter wird im allgemeinen einstückig aus Kunststoff gespritzt und weist optisch aufgerauhte Seitenflächen auf.

    [0012] Wie aus obiger Beschreibung hervorgeht, ist beiden Aus­führungsbeispielen gemeinsam, dass die vereinzelten und symmetrisch angeordneten Distanzstücke es gestatten, Un­ebenheiten auf den Steinen auszuweichen, wobei gewisse Unebenheiten, respektive durchgehende Wülste fabrika­tionstechnisch bedingt sind. Dadurch ergibt sich eine sichere Auflage der Steine, während die verwindungsstei­fe Konstruktion der Distanzstücke und beim ersten Aus­führungsbeispiel des aus Haltering und Uebergangsring zusammengesetzten T-förmigen Querschnitts einen sicheren und bewegungsfreien Halt der Mauersteine bewirkt, die auf eine vorher nicht mögliche Höhe von über einem Meter gebaut werden können, ohne ausbetoniert werden zu müs­sen.


    Ansprüche

    1. Distanzhalter für die Errichtung von Mauern aus auf­einanderliegenden Mauersteinen, die mindestens eine Oeffnung auf ihren horizontal zu liegenden Seiten auf­weisen, wobei der Distanzhalter Zentriermittel, die in je eine Oeffnung im unten und oben liegenden Stein ragen sowie ein Auflageteil für die Steine aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Auflageteil des Distanzhalters (1, 17) aus mindestens drei radialsymmetrisch an einem Haltering (2, 18) angeordneten Distanzstücken (4, 20) besteht, die sich im verlegten Zustand ausserhalb der Oeffnung (12) des Steines (11) befinden und die Zen­triermittel am Haltering angeordnete Zentriertrierlappen (6, 7; 22, 23) sind.
     
    2. Distanzhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass die Distanzstücke (4,20) Verstrebungen (5,21) aufweisen.
     
    3. Distanzhalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, dass seine im verlegten Zustand von aussen sichtbaren Oberflächen optisch aufgerauht sind.
     
    4. Distanzhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­durch gekennzeichnet, dass die Distanzstücke (4, 20) als ringförmige Stücke ausgebildet und die Verstrebungen (5, 21) derart angeordnet sind, dass diese mit den Wänden der Distanzstücke annähernd Dreiecke bilden, die jeweils um 180° gedreht aneinandergefügt sind.
     
    5. Distanzhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, ins­besondere für die Errichtung von Trockenmauern, dadurch gekennzeichnet, dass die Distanzstücke (4) an einem Ue­bergangsring (3) angeordnet sind, der mit dem Haltering (2) verbunden ist, wobei die beiden Ringe zusammen einen T-förmigen Querschnitt ergeben und die Zentrierlappen (6, 7) je einen nach innen gerichteten Verstärkungslap­pen (29, 30) aufweisen, der zusammen mit dem Zentrier­lappen einen T-förmigen Querschnitt aufweist.
     
    6. Distanzhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da­durch gekennzeichnet, dass einige der Verstärkungslappen (29) in Auflagerippen (8) übergehen, die der Aufnahme von Armierungseisenringen (9) dienen.
     
    7. Distanzhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da­durch gekennzeichnet, dass die seitlichen Abschlüsse der Distanzstücke (4) und die davon einwärts sich befindli­chen Verstärkungslappen (20, 30) durch je eine Verstär­kungsrippe (14, 15) miteinander verbunden sind, wobei jeweils eine Verstärkungsrippe (14) unterhalb und die benachbarte Verstärkungsrippe (15) oberhalb des Ueber­gangringes (3) verläuft.
     
    8. Distanzhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­durch gekennzeichnet, dass die Distanzstücke (20) über je zwei Stege (19) am Haltering (18) befestigt sind und der Haltering regelmässig über den Umfang verteilte, nach oben und unten weisende Zentrierlappen (23, 22) aufweist, wobei eine grössere Anzahl von Zentrierlappen (23) nach oben weist als nach unten.
     
    9. Distanzhalter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich­net, dass am Haltering (18) nach innen weisende Armie­rungseisenhalter in Form von Gabeln (25) und Armierungs­eisenringhalter in Form von Auflagerippen (28) angeord­net sind.
     
    10. Distanzhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da­durch gekennzeichnet, dass er einstückig aus Kunststoff gespritzt und mindestens radialsymmetrisch ausgebildet ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht