[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Distanzhalter für die Errichtung
von Mauern aus aufeinanderliegenden Mauersteinen, die mindestens eine Oeffnung auf
ihren horizontal zu liegenden Seiten aufweisen, wobei der Distanzhalter Zentriermittel,
die in je eine Oeffnung im unten und oben liegenden Stein ragen sowie ein Auflageteil
für die Steine aufweist. Ein solcher Distanzhalter in Form eines einstückig gespritzten
Ringes ist aus der EP-A-170 840 bekannt und dient vor allem zur Errichtung von sogenannten
Trockenmauern. Bei einem bekannten Trockenmauersystem, beispielsweise aus der DE-C-26
50 292, weisen die aufeinanderliegenden Mauersteine auf einer Seite Zapfen und auf
der anderen horizontal zu liegenden Seite entsprechende Ausnehmungen auf, wobei um
den Zapfen ein konzentrischer, abgesetzter Bund vorgesehen ist, der einerseits einen
Abstand zwischen den Bausteinen sicherstellt und andererseits eine Verletzung durch
Einklemmen der Finger beim Verlegen dieser Steine verhindert. Da die Herstellung solcher
Steine mit Zapfen und Bund relativ aufwendig ist, wurde dafür der vorgenannte Distanzhalter
geschaffen, der es erlaubt, flache Steine mit einer durchgehenden Ausnehmung herzustellen,
die eine wesentlich wirtschaftlichere und rationellere Herstellung erlauben. Bei dem
vorbekannten Distanzhalter ruhen die Steine auf einem durchgehenden, relativ schmalen
Ring.
[0002] Dadurch, dass die schweren Steine auf jeweils einem durchgehenden Ring ruhen, ergeben
sich verschiedene Probleme, denn Unebenheiten auf der Oberfläche der Steine, die
teilweise fabrikationsbedingt sind, können schlecht ausgeglichen werden, so dass die
jeweils oberen Lagen der Steine schaukeln können oder der Ring durchbricht, und zudem
besteht die Gefahr einer Verwindung des Auflageringes.
[0003] Es ist demgegenüber Aufgabe der Erfindung einen Distanzhalter anzugeben, der eine
bessere Auflage für die obenliegenden Steine gewährleistet. Eine weitere Aufgabe
eines Ausführungsbeispiels ist es, eine grössere Verwindungssteife und sichere Bauhöhe
der Mauer ohne Vergiessen der Steinöffnungen zu erzielen.
[0004] Die erste Aufgabe wird mit allen in den Ansprüchen definierten Distanzhaltern gelöst,
während die zweite Aufgabe mit dem in den abhängigen Ansprüchen 5 - 7 definierten
Distanzhalter gelöst wird.
[0005] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Halters in Draufsicht,
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch den Halter gemäss der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch den Halter gemäss der Linie III-III in Fig. 1 im
verlegten Zustand,
Fig. 4 zeigt ein mit Distanzhalter gemäss Fig. 1 errichtetes Mauerstück,
Fig. 5 zeigt eine Ausführungsvariante des Halters gemäss Fig. 1,
Fig. 6 zeigt den Halter gemäss Fig. 5 in Seitenansicht von A aus gesehen,
Fig. 7 zeigt in Draufsicht ein zweites Ausführungsbeispiel eines Halters,
Fig. 8 zeigt einen Schnitt der Fig. 7 gemäss der Linie IIX-IIX in Fig. 7,
Fig. 9 und 10 zeigen Ansichten aus B, resp. C des Ausführungsbeispiels gemäss Fig.
7.
[0006] Im ersten Ausführungsbeispiel gemäss den Fig. 1 - 3 erkennt man den Distanzhalter
1, den Haltering 2 dem sich (siehe Fig. 2) ein senkrecht auf den Haltering 2 stehender
Uebergangsring 3 anschliesst, wobei der Haltering und der Uebergangsring zusammen
einen T-förmigen Querschnitt aufweisen. Dadurch wird eine sehr grosse Verwindungssteifheit
erzielt. Am Uebergangsring 3 sind vier Distanzstücke 4 angeordnet, die ausgebildet
sind, das Gewicht der Steine aufzunehmen. Im Prinzip würden drei Uebergangsstücke
genügen, um eine stabile Unterstützung der daraufliegenden Steine zu gewährleisten,
doch aus Symmetriegründen wurden vier Distanzstücke gewählt. Die Distanzstücke 4 sind
kreisringförmig ausgebildet und weisen Verstrebungen 5 auf, um ihnen die notwendige
Festigkeit zu verleihen. Dabei sind die Verstrebungen derart angeordnet, dass zusammen
mit der inneren und äusseren Kreisringwand abwechselnd gegeneinander um 180° gedrehte
Dreiecke entstehen. Dadurch wird bei geringstem Materialverbrauch grösste Festigkeit
erzielt. Am Haltering 2 sind gleichmässig über den Umfang verteilt Zentrierlappen
6 und 7 angeordnet, in deren Mitte nach innen weisende Verstärkungslappen 29 und
30 angebracht sind. Ein jeder Verstärkungslappen mündet in nach innen weisende Auflagerippen
8. In vorliegendem Beispiel sind es die vier Verstärkungslappen 29 während die vier
Verstärkungslappen 30 kürzer sind. Die Anzahl der Zentrierlappen ist kritisch, d.h.
es könnten mehr oder auch weniger Zentrierlappen vorhanden sein. Aus den Fig. 2 und
3 ist ersichtlich, dass der Durchmesser des Halteringes etwas kleiner ist als der
Durchmesser der Oeffnung 12 des Steines 11, so dass die Steine dort nicht aufliegen,
sondern ausschliesslich auf den Distanzstücken. Die Auflagerippen 8 haben die Aufgabe,
Armierungseisenringe 9 aufzunehmen, die dazu dienen, die Steinöffnungen auszugiessen.
An den Armierungseisenringen 9 sind vertikal angeordnete Armierungseisen 10 befestigt.
Ein Ausgiessen der Mauern ist vor allem dann notwendig, falls die Bauhöhe eine vorgeschriebene
Bauhöhe übersteigt oder falls das Gelände dies notwendig macht. In Fig. 3 erkennt
man ferner die zwei Lagen von Mauersteinen 11 mit ihren Oeffnungen 12. Dabei kann
es sich um Mauersteine handeln, die das Aussehen derjenigen gemäss der DE-C-26 50
292 aufweisen, selbstverständlich ohne Zapfen und um den Zapfen konzentrisch abgesetzte
Bunde. Der Distanzhalter gemäss den Fig. 1 - 3 wird zweckmässigerweise einstückig
aus Kunststoff gespritzt, wobei sowohl die Form als auch die Anordnung der Zentrierlappen
und Distanzstücke darauf ausgerichtet sind, eine relativ einfache Form dafür konstruieren
zu können, um eine möglichst wirtschaftliche Herstellung in Grossserien zu gewährleisten.
In Fig. 4 sind, schematisch, zwei aufeinanderliegende Lagen von Steinen dargestellt,
wobei die unterste Lage im Fundament 13 verankert ist. Da Kunststoff normalerweise
eine relativ glatte Oberfläche hat und somit eine andere Reflektionskoeffizienter
als die Mauersteine, sind die im verlegten Zustand sichtbaren Aussenflächen der Distanzhalter
optisch aufgerauht, um deren Sichtbarkeit zu vermindern, insbesondere bei Anstrahlung
durch Licht.
[0007] In der Ausführungsvariante der Fig. 5 und 6 ist der Uebergangsring 3 bei den Distanzstücken
zusätzlich dadurch verstärkt, dass die beiden Verstärkungslappen 29 und 30 über Verstärkungsrippen
14 und 15 mit den Enden der Distanzstücke verbunden sind, wobei jeweils eine Verstärkungsrippe,
14, unterhalb und die andere, 15, oberhalb des Uebergangsringes angeordnet ist.
[0008] Aus den Fig. 2 und 3 geht insbesondere auch noch hervor, dass die Verstärkungslappen
beidseitig nach innen eine Abschrägung 16 aufweisen, um Material zu sparen.
[0009] Beim zweiten Ausführungsbeispiel gemäss den Fig. 7 - 10 ist der Distanzhalter 17
in erster Linie für Mauern gedacht, die ausbetoniert werden, obwohl für wenige Lagen
auch dieser Distanzhalter geeignet ist. Der Distanzhalter 17 besteht im wesentlichen
aus einem Haltering 18, an dem über je zwei Stege 19 vier Distanzstücke 20 angeordnet
sind, die im Aufbau ähnlich dem Distanzstück 4 des ersten Ausführungsbeispiels sind
und ebenfalls schräg angeordnete Verstrebungen 21 aufweisen.
[0010] Der Haltering 18 weist nach oben und unten weisende Zentrierlappen auf, die über
den ganzen Umfang verteilt sind, wobei die nach unten weisenden Zentrierlappen 22
weniger zahlreich als die nach oben weisenden Zentrierlappen 23 sind. Oder anders
ausgedrückt, im als Zentrierring ausgebildeten Haltering 18 sind oben weniger und
kleinere Ausnehmungen 24 vorhanden als unten, wodurch dieser Distanzhalter nicht
mehr vollsymmetrisch ist, d.h. beim Verlegen muss die Oberseite tatsächlich nach oben
liegend eingesetzt werden, da in dieser Richtung die Zentrierfunktion ausgeprägter
ist als nach unten, wo bereits das untenliegende Stück im wesentlichen den Stein
zentriert hält.
[0011] Wie bereits erwähnt sind die Distanzhalter 17 für Mauern vorgesehen, die ausbetoniert
werden sollen und deshalb sind Mittel vorhanden, um einerseits die vertikalen Armierungseisen
10 und andererseits die Armierungseisenringe 9 zu halten. Die beiden vertikalen Armierungseisen
10 werden je durch einen gabelförmigen Halter 25 gefasst, wobei der Gabelsteg 26
am Haltering 18 befestigt ist. Die beiden Gabelzinken 27 sind federnd ausgebildet.
Die Armierungseisenringe 9 ruhen auf zwei Auflagerippen 28. Sowohl bei den Gabeln
als auch bei den Auflagerippen befinden sich Ausnehmungen 24 im Zentrierring, so dass
gegebenenfalls dort die Armierungseisen oder die Armierungseisenringe leicht mittels
Draht befestigt werden können. Auch dieser Distanzhalter wird im allgemeinen einstückig
aus Kunststoff gespritzt und weist optisch aufgerauhte Seitenflächen auf.
[0012] Wie aus obiger Beschreibung hervorgeht, ist beiden Ausführungsbeispielen gemeinsam,
dass die vereinzelten und symmetrisch angeordneten Distanzstücke es gestatten, Unebenheiten
auf den Steinen auszuweichen, wobei gewisse Unebenheiten, respektive durchgehende
Wülste fabrikationstechnisch bedingt sind. Dadurch ergibt sich eine sichere Auflage
der Steine, während die verwindungssteife Konstruktion der Distanzstücke und beim
ersten Ausführungsbeispiel des aus Haltering und Uebergangsring zusammengesetzten
T-förmigen Querschnitts einen sicheren und bewegungsfreien Halt der Mauersteine bewirkt,
die auf eine vorher nicht mögliche Höhe von über einem Meter gebaut werden können,
ohne ausbetoniert werden zu müssen.
1. Distanzhalter für die Errichtung von Mauern aus aufeinanderliegenden Mauersteinen,
die mindestens eine Oeffnung auf ihren horizontal zu liegenden Seiten aufweisen,
wobei der Distanzhalter Zentriermittel, die in je eine Oeffnung im unten und oben
liegenden Stein ragen sowie ein Auflageteil für die Steine aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass das Auflageteil des Distanzhalters (1, 17) aus mindestens drei radialsymmetrisch
an einem Haltering (2, 18) angeordneten Distanzstücken (4, 20) besteht, die sich im
verlegten Zustand ausserhalb der Oeffnung (12) des Steines (11) befinden und die Zentriermittel
am Haltering angeordnete Zentriertrierlappen (6, 7; 22, 23) sind.
2. Distanzhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Distanzstücke
(4,20) Verstrebungen (5,21) aufweisen.
3. Distanzhalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass seine im verlegten
Zustand von aussen sichtbaren Oberflächen optisch aufgerauht sind.
4. Distanzhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Distanzstücke (4, 20) als ringförmige Stücke ausgebildet und die Verstrebungen (5,
21) derart angeordnet sind, dass diese mit den Wänden der Distanzstücke annähernd
Dreiecke bilden, die jeweils um 180° gedreht aneinandergefügt sind.
5. Distanzhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, insbesondere für die Errichtung
von Trockenmauern, dadurch gekennzeichnet, dass die Distanzstücke (4) an einem Uebergangsring
(3) angeordnet sind, der mit dem Haltering (2) verbunden ist, wobei die beiden Ringe
zusammen einen T-förmigen Querschnitt ergeben und die Zentrierlappen (6, 7) je einen
nach innen gerichteten Verstärkungslappen (29, 30) aufweisen, der zusammen mit dem
Zentrierlappen einen T-förmigen Querschnitt aufweist.
6. Distanzhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass einige
der Verstärkungslappen (29) in Auflagerippen (8) übergehen, die der Aufnahme von Armierungseisenringen
(9) dienen.
7. Distanzhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die
seitlichen Abschlüsse der Distanzstücke (4) und die davon einwärts sich befindlichen
Verstärkungslappen (20, 30) durch je eine Verstärkungsrippe (14, 15) miteinander
verbunden sind, wobei jeweils eine Verstärkungsrippe (14) unterhalb und die benachbarte
Verstärkungsrippe (15) oberhalb des Uebergangringes (3) verläuft.
8. Distanzhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Distanzstücke (20) über je zwei Stege (19) am Haltering (18) befestigt sind und der
Haltering regelmässig über den Umfang verteilte, nach oben und unten weisende Zentrierlappen
(23, 22) aufweist, wobei eine grössere Anzahl von Zentrierlappen (23) nach oben weist
als nach unten.
9. Distanzhalter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass am Haltering (18)
nach innen weisende Armierungseisenhalter in Form von Gabeln (25) und Armierungseisenringhalter
in Form von Auflagerippen (28) angeordnet sind.
10. Distanzhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass
er einstückig aus Kunststoff gespritzt und mindestens radialsymmetrisch ausgebildet
ist.