(19)
(11) EP 0 346 567 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.12.1989  Patentblatt  1989/51

(21) Anmeldenummer: 89103454.8

(22) Anmeldetag:  28.02.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4G09F 3/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 11.06.1988 DE 8807642 U

(71) Anmelder: CHALCOGRAPHIE Druck und Papierverarbeitung Reingold + Wilck KG (GmbH + Co.)
D-20251 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Wilck, Karl Heinrich
    D-2000 Hamburg 61 (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Hauck, Graalfs, Wehnert, Döring, Siemons 
Neuer Wall 41
20354 Hamburg
20354 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Etikettkonstruktion


    (57) Etikettkonstruktion bestehend aus einem vorzugsweise be­druckbaren Grundblatt in Form einer Etikettfolie und einem Deckblatt, das an einer Fläche der Etikettfolie seitlich aufklappbar befestigt ist, gekennzeichnet durch eine An­bringung des Deckblattes an dem Grundblatt derart, daß das Deckblatt vollständig von dem Grundblatt lösbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Neuerung bezieht sich auf eine Etikettkonstruktion bestehend aus einem vorzugsweise bedruckbaren Grundblatt in Form einer Etikettfolie und einem Deckblatt, das an einer Fläche der Etikettfolie seitlich aufklappbar be­festigt ist.

    [0002] Es ist bekannt, Etiketten mit einem aufklappbaren In­formationsträger herzustellen. So gibt es z.B. Ver­bundetiketten, die aus einer selbstklebenden Etikettfolie und einem mit der nicht klebenden Fläche der Folie verbun­ denen, ungummierten Faltblatt bestehen. Die Verbindung er­folgt derart, daß der an die Etikettfolie angrenzende Teil des Faltblattes ganz oder teilweise fest auf die Folie auf­geklebt ist. Um zu gewährleisten, daß das Faltblatt nicht ungewollt aufklappt, ist der oberste Teil des Faltblattes in einem seitlich überlappenden Bereich fest mit dem Grund­blatt verbunden. Eine in diesem Bereich angeordnete Perfo­rationslinie ermöglicht ein Abtrennen von dem Randbereich und damit ein Entfalten des Faltblattes. Der Vorteil eines solchen Verbundetikettes liegt z.B. darin, daß einem Produkt eine weitaus umfassendere Information beigefügt werden kann als mit bisherigen Etiketten, wodurch z.B. Beipackzettel überflüssig werden. Nachteilig ist jedoch, daß ein an dem Produkt befestigtes Faltblatt nicht von diesem entfernt werden kann und somit eine Verwendung z.B. als Antwort­karte oder ähnliches nicht möglicht ist.

    [0003] Aufgabe der vorliegenden Neuerung ist es daher, eine Eti­kettkonstruktion bereitzustellen, die einen vollständig lösbar angebrachten Informationsträger enthält und darüber hinaus besonders einfach an einem Produkt befestigt werden kann.

    [0004] Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß bei der neuerungs­gemäßen Etikettkonstruktion die Anbringung des Deckblattes an dem Grundblatt derart ist, daß das Deckblatt vollständig von dem Grundblatt lösbar ist.

    [0005] Die neuerungsgemäße Anbringung des Deckblattes an dem Grundblatt kann unterschiedlich ausgeführt werden.

    [0006] In einer Ausgestaltung der Neuerung ist das Deckblatt über eine Klebe­mittelschicht mit dem Grundblatt verbunden. Die Klebemittel­schicht ist so beschaffen, z.B. so dünn ausgebildet, daß sie mit dem Ablösen des Deckblattes ihre Klebeeigenschaften weitgehend verliert. Ein Wiederanheften des Deckblattes ist damit nicht möglich, wodurch aber auch verhindert wird, daß das als selbständiger Informationsträger vorgesehene Deck­blatt mit nicht dafür vorgesehenen Trägern ungewollt selbsttätig ver­klebt oder z.B. auch Staub und Schmutzpartikel bindet und dadurch unansehnlich wird. Das gilt auch für das Grundblatt, das in der Regel bei dem Produkt bzw. dem Nutzträger verbleibt.

    [0007] Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, das Deckblatt an dem Grundblatt mit einer vorzugsweise durchsichtigen Ka­schierfolie zu befestigen. Diese Folie wird über das auf dem Grundblatt angeordnete Deckblatt geführt und fest mit dem Grundblatt verklebt. In zwei gegenüberliegenden Rand­bereichen der Folie sind Schwächungsabschnitte, vorzugsweise Perforationslinien, vorgesehen, die ein Abtrennen des da­ zwischenliegenden Abschnittes und damit eine Entnahme des Deckblattes erlauben. Eine solche Verbindung ist in ihrer Herstellung aufwendiger, hat jedoch den Vorteil, daß sie weitgehend unempfindlich gegenüber äußeren Einflüssen wie z.B. Feuchtigkeit ist und gegebenenfalls direkt mit einem Lebensmittel, z.B. Cornflakes, in Verbindung gebracht wer­den kann. Die Befestigung des Deckblattes an dem Grundblatt kann in der letzterwähnten Ausgestaltung bereits durch den von einer straff über dem Deckblatt angeordneten Kaschier­folie ausgeübten Druck erreicht werden. Für eine noch stär­kere Befestigung ist es jedoch auch denkbar, das Deckblatt mit seiner obersten Fläche fest mit der, vorzugsweise durch­sichtigen, Kaschierfolie zu verkleben und die Schwächungs­abschnitte direkt angrenzend an die seitlichen Kanten des Deckblattes anzuordnen. In diesem Fall wird das Deckblatt zusammen mit einem seine oberste Fläche genau bedeckenden Folienabschnitt abgelöst und bleibt mit diesem verbunden.

    [0008] Das Deckblatt kann aus Papier, Kunststoff oder Metall be­stehen. Eine Ausgestaltung der Neuerung sieht ein ungefal­tetes Deckblatt aus relativ steifem Material vor, vorzugs­weise Karton, das z.B. als Antwortkarte oder bereits teil­weise personalisierter Mitgliedsausweis verwendet werden kann. Um ein Ablösen von dem Grundblatt zu erleichtern, ist es möglich, nur einen Teil der Karte mit dem Grundblatt zu verkleben, und den nicht verklebten Teil als Griffbe­reich für ein erleichtertes Anfassen auszubilden.

    [0009] Eine weitere Ausgestaltung der Neuerung sieht vor, das Deckblatt mindestens einmal zu falten. Der für die Infor­mation zur Verfügung stehende Raum kann so vergrößert wer­den und z.B. die flächensparende Anbringung einer längeren Gebrauchsanweisung oder Produktinformation außen auf einem Produkt ermöglichen. Bei dem Faltblatt kann eine obere, vorzugsweise die oberste, Faltung einen seitlich überlap­penden Bereich aufweisen, der teilweise oder vollständig mit dem Grundblatt lösbar verklebt ist. Diese Verklebung dient nicht vorrangig der Befestigung des Faltblattes an dem Grund­blatt, sondern soll verhindern, daß sich das Faltblatt un­gewollt öffnet. Auch in diesem Fall ist es denkbar, einen Randbereich der überlappenden Faltung nicht mit dem Grund­blatt zu verkleben und so das seitliche Aufklappen zu er­leichtern.

    [0010] Wie das Deckblatt so kann auch das Grundblatt in der neue­rungsgemäßen Etikettenkonstruktion aus Papier, Metall oder Kunststoff, vorzugsweise einer durchsichtigen glasklaren Acetatfolie, bestehen. Auch das Grundblatt kann als Infor­mationsträger dienen und ist demzufolge bedruck- oder aus­ zeichenbar. In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, daß das Grundblatt eine selbstklebende Etikettfolie ist, die auf ihrer einen dem Deckblatt abgewandten Fläche mit Haftkleber beschichtet ist, wodurch ein Ablösen und Wie­deranbringen der Etikettkonstruktion an unterschiedlichen Trägern ermöglicht wird.

    [0011] Die Neuerung soll im folgenden anhand dreier, den Schutz­umfang in keiner Weise beeinschränkenden Ausführungsbei­spiele, in Verbindung mit Zeichnungen näher beschrieben werden.

    Fig. 1 zeigt perspektivisch eine schematische Ansicht einer Etikettkonstruktion, in der das Deckblatt als Faltblatt ausgebildet ist und noch fest mit dem Grundblatt verbunden ist.

    Fig. 2 zeigt das Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 mit be­reits aufgeklapptem Faltblatt.

    Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, in dem das Deckblatt als ungefaltete Karte ausgebildet ist.

    Fig. 4 zeigt perspektivisch im Schnitt ein weiteres Aus­führungsbeispiel, bei dem die Verbindung des Deck­ blattes mit dem Grundblatt über eine Kaschier­folie erfolgt.



    [0012] Der Deutlichkeit halber sind die einzelnen Schichten bzw. Folien in übertriebener Dicke dargestellt.

    [0013] Fig. 1 zeigt eine Etikettkonstruktion, die aus einem Grund­blatt 12 und einem als Faltblatt ausgebildeten Deckblatt 14 besteht. Das Grundblatt 12 ist über eine Haftkleberschicht 11 mit einem Nutzträger 10 verbunden. Das Faltblatt 14 ist im Bereich seiner untersten Faltung über eine Haftkleber­schicht 13a und mit seiner zweitobersten Faltung über eine Haftkleberschicht 13b lösbar mit dem Grundblatt 12 verklebt. Die Striche deuten in den Zeichnungen den Bereich der Eti­kettkonstruktion an, der als Informationsträger dient.

    [0014] Fig. 2 zeigt die Etikettkonstruktion aus Fig. 1, nachdem das Faltblatt 14 in dem Bereich der Haftkleberschicht 13b von dem Grundblatt 12 getrennt und teilweise entfaltet wurde.

    [0015] Selbstverständlich kann das Faltblatt 14 noch weitere bzw. weniger Faltungen aufweisen und die Anordnung der Faltungen kann auch anders als in den Figuren 1 und 2 gezeigt, z.B. zickzackförmig, ausgeführt sein. Die in den Figuren 1 und 2 gezeigte Anordnung der Faltungen bedingt, daß die Klebe­ mittelschicht 13b, die dazu dient, ein ungewolltes Ausein­anderklappen zu verhindern, an der zweitobersten Faltung angebracht ist. Genauso gut kann eine solche Klebemittel­schicht jedoch auch an der obersten Faltung bzw. jeder anderen Faltung vorgesehen sein, wenn damit erreicht wird, daß das Faltblatt 14 in zusammengeklapptem Zustand gehalten wird.

    [0016] Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1, bei dem das Deckblatt nicht ein Faltblatt sondern eine ungefaltete Karte 15 aus steifem Material darstellt. Die Karte 15 ist wie das Faltblatt 14 aus Fig. 1 mit seiner vom Betrachter wegweisenden Fläche über eine Klebemittelschicht 13a auf das Grundblatt aufgeklebt und kann, wie in diesem Fall ge­zeigt, das Grundblatt 12 seitlich überlappen und dadurch ein Abtrennen der Karte erleichtern.

    [0017] Fig. 4 zeigt eine Etikettkonstruktion, bei der das Faltblatt 14 nicht mit dem Grundblatt 12 verklebt ist, sondern durch eine durchsichtige Kaschierfolie 16 befestigt ist. Die Ka­schierfolie 16 ist straff über das zusammengefaltete Falt­blatt 14 geführt und in den Bereichen a₁, a₂ fest mit dem Grundblatt 12 verklebt. In gegenüberliegenden Randbereichen der Kaschierfolie 16 sind Perforationslinien 17 vorgesehen, entlang derer der dazwischenliegende Abschnitt a₃ der Ka­ schierfolie 16 entfernt werden kann. Das Faltblatt 14 kann daraufhin problemlos der Etikettkonstruktion entnommen werden. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt die Befestigung des Faltblattes 14 an dem Grundblatt 12 über den von der straff gespannten Kaschierfolie 16 ausgeübten Druck.

    [0018] Weiterhin est es aber auch möglich, die Kaschierfolie 16 mit der obersten Faltung des Faltblattes 14 in einem an­grenzenden Bereich fest zu verkleben. Zweckmäßigerweise sollten dann jedoch die Perforationslinien 17 an die Kanten der oberen Faltung des Faltblattes 14 angrenzend angeordnet sein, so daß der herauslösbare Abschnitt der Kaschierfolie 16 nach dem Herauslösen des Faltblattes 14 nicht überlappt. Weiterhin können neben einer durchsichtigen Kaschierfolie selbstverständlich auch andere, z.B. auch ihrerseits be­druckte Folien verwendet werden.


    Ansprüche

    1. Etikettkonstruktion bestehend aus einem vorzugsweise bedruckbaren Grundblatt in Form einer Etikettfolie und einem Deckblatt, das an einer Fläche der Etikettfolie seitlich aufklappbar befestigt ist, gekennzeichnet durch eine Anbringung des Deckblattes (14, 15) an dem Grund­blatt (12) derart, daß das Deckblatt (14, 15) vollstän­dig von dem Grundblatt (12) lösbar ist.
     
    2. Etikettkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Befestigung zwischen dem Deckblatt (14, 15) und dem Grundblatt (12) über eine Klebemittel­schicht (13a) erfolgt, die nach dem Abtrennen des Deckblattes (14, 15) ihre Klebeeigenschaften weitgehend verliert.
     
    3. Etikettkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Anbringung des Deckblattes an dem Grundblatt über eine vorzugsweise durchsichtige Ka­schierfolie (16) erfolgt, die über das auf dem Grund­blatt (12) angeordnete Deckblatt (14) geführt und fest mit dem Grundblatt (12) verklebt ist, wobei die Kaschierfolie (16) in zwei gegenüberliegenden Rand­bereichen Schwächungsabschnitte (17) aufweist, vorzugs­weise Perforationslinien, die ein Abtrennen des zwischen den Randbereichen liegenden Abschnittes (a₃) der Ka­schierfolie (16) und damit eine Entnahme des Deckblattes (14, 15) aus der Etikettkonstruktion erlauben.
     
    4. Etikettkonstruktion nach Anspruch 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Deckblatt (14) fest mit der Kaschierfolie (16) verklebt ist und daß die Schwächungs­abschnitte (17) in der Kaschierfolie (16) direkt angren­zend an die seitlichen Kanten des Deckblattes (14, 15) angeordnet sind.
     
    5. Etikettkonstruktion nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Deckblatt (15) aus nicht ge­faltetem, relativ steifem Material, vorzugsweise Karton, besteht.
     
    6. Etikettkonstruktion nach Anspruch 5, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Deckblatt (14, 15) in mindestens ei­nem Randbereich nicht an dem Grundblatt (12) befestigt ist.
     
    7. Etikettkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Deckblatt (14) min­destens einmal gefaltet ist.
     
    8. Etikettkonstruktion nach Anspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß eine Faltung des Deckblattes (14), vorzugsweise die oberste, einen seitlich überlappenden Bereich aufweist, der mit dem Grundblatt (12) über eine Klebemittelschicht (13b) lösbar verklebt ist.
     
    9. Etikettkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Grundblatt (12) aus Kunststoff, vorzugsweise glasklarer Acetatfolie, be­steht.
     
    10. Etikettkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Grundblatt (12) aus Papier besteht.
     
    11. Etikettkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Grundblatt (12) aus Metall besteht.
     
    12. Etikettkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Deckblatt (14, 15) aus Papier besteht.
     
    13. Etikettkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Deckblatt (14, 15) aus Kunststoff besteht.
     
    14. Etikettkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Deckblatt (14, 15) aus Metall besteht.
     
    15. Etikettkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Grundblatt (12) auf seiner dem Deckblatt (14, 15) abgewandten Seite mit Haftkleber (11) beschichtet ist, der ein Anbringen an einem Nutzträger (10) erlaubt.
     




    Zeichnung