[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schalteranordnung gemäss dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Eine solche Schalteranordnung ist aus der US-PS 4,587,390 bekannt. Diese weist ein,
einen Federkraftantrieb enthaltendes Gehäuse auf, auf dem drei rohrförmige Isoliertragrahmen
stehend angeordnet sind. In jedem Isoliertragrahmen ist eine Vakuumschaltröhre befestigt,
deren Kontakte mit je einem, den jeweiligen Isoliertragrahmen in radialer Richtung
durchdringenden Anschlussleiter verbunden sind. Im Gehäuse des Federkraftantriebes
sind zwei parallele, seitlich voneinander beabstandete Schilder vorgesehen, an welchen
die Antriebsteile des Federkraftantriebes gelagert sind. Jeder bewegbare Kontakt der
Vakuumschaltröhren ist über je ein Gestänge mit dem für alle Pole gemeinsamen Abtriebsglied
des Federkraftantriebes wirkverbunden. Diese Schalteranordnung weist viele Einzelteile
auf, und ist in ihrer Konstruktion und Montage aufwendig.
[0003] Weiter ist aus der EP-PS 0 060 054 eine Vakuumschalteranordnung mit einem fahrbaren
Gestell bekannt. An diesem Gestell ist ein einstückiger Isoliertragrahmen rückwärts
befestigt, welcher drei nebeneinander angeordnete, nach vorne offene Ausnehmungen
aufweist, in welchen je eine Vakuumschaltröhre befestigt ist. Am Gestell ist weiter
ein Gehäuse befestigt, in welchem ein Antrieb angeordnet ist, dessen Abtriebsteil
über je ein Gestänge mit dem bewegbaren Kontakt jeder Vakuumschaltröhre wirkverbunden
ist, wobei ein Doppelhebel jedes Gestänges an Fortsätzen des Isoliertragrahmens gelagert
ist. Obwohl dieser Isoliertragrahmen mehrere Funktionen übernimmt, ist die Konstruktion
der gesamten Schalteranordnung immer noch aufwendig.
[0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Schalteranordnung gemäss dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, welche in ihrem Aufbau einfach ist, wenig
Teile aufweist und mit wenig Aufwand herstellbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Kennzeichens des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Der Isoliertragrahmen ist somit nicht nur ein isolierendes Tragelement für die Vakuumschaltröhre,
sondern er ist auch ein fester Bestandteil des Antriebes. Der Antrieb und der Isoliertragrahmen
bilden somit eine voneinander nicht mehr trennbare Funktionseinheit.
[0007] Eine besonders stabile Ausführungsform, bei welcher die in einem Federkraftantrieb
auftretenden Kräfte besonders gut beherrschbar sind, ist im Anspruch 2 angegeben.
[0008] Die Herstellung der Schalteranordnung wird durch die im Anspruch 3 angegebenen Merkmale
besonders vereinfacht. Dabei werden bei der Produktion des Isoliertragrahmens die
Lagerelemente, wie Lagerschalen, Anschläge, Zapfen usw. direkt am Lagerungsteil ein-
oder angegossen, ein- oder angespritzt bzw. um- oder angeschäumt.
[0009] Bei einer Ausbildungsform gemäss Anspruch 4 müssen die Gestänge nur geringe Kräft
aufnehmen, was eine einfache Konstruktion erlaubt, und eine polweise Montage wird
ermöglicht.
[0010] Eine besonders herstellmässig und wirtschaftlich vorteilhafte Ausbildungsform ist
im Anspruch 5 angegeben. Jeder Pol weist einen identischen Isoliertragrahmen auf,
wobei aber die Antriebsteile des Federkraftantriebes vorzugsweise nicht an allen
Lagerungsteilen aller Isoliertragrahmen gelagert sind. So ist es beispielsweise vorteilhaft,
Antriebsteile am Lagerungsteil des Isoliertragrahmens eines einzigen Poles anzuordnen,
und das Abtriebsglied zusätzlich an Lagerungsteilen der andern Pole abzustützen.
Eine Ausführungsform gemäss Anspruch 5 erlaubt aber auch, Antriebsteile an Lagerungsteilen
von Isoliertragrahmen verschiedener Pole zu lagern.
[0011] Besonders stabile Ausführungsformen sind mit den in den Ansprüchen 6 und 7 angegebenen
Merkmalen erzielbar.
[0012] Eine Ausbildungsform gemäss Anspruch 8 erlaubt, dass sowohl die Vakuumschaltröhren,
die Uebertragungsgestänge sowie der Federkraftantrieb am Isoliertragrahmen befestigt,
bzw. gelagert sind, was die Anzahl der benötigten Teile verkleinert, und Montage und
Justierarbeiten vereinfacht.
[0013] Die Erfindung wird nun anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher beschrieben. Es zeigen rein schematisch:
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung, und
Fig. 2 und 3 in Draufsicht bzw. Seitenansicht eine vereinfacht dargestellte dreipolige
Schalteranordnung.
[0014] Die dreipolige Schalteranordnung 10 weist drei identische, einstückige Isoliertragrahmen
12, 12′ auf, welche auf einem plattenförmigen, fahrbaren, metallenen Gestell 14 befestigt
sind. Jeder Isoliertragrahmen 12, 12′ besteht aus einem, auf dem Gestell 14 stehenden,
rohrförmigen Isoliergehäuse 16 und zwei zueinander parallelen, voneinander seitlich
ungefähr um den Durchmesser des Isoliergehäuses 16 beabstandeten, in ungefähr tangentialer
Richtung vom Isoliergehäuse 16 wegragenden Isolierwandelementen 18.
[0015] Zwischen den Isolierwandelementen 18 des mittleren Isoliertragrahmens 12′ ist ein
in seinem grundsätzlichen Aufbau allgemein bekannter Federkraftantrieb 20 vorgesehen,
dessen Abtriebswelle 22 aber an den Isolierwandelementen 18 aller drei Isoliertragrahmen
12, 12′ gelagert ist. Wie dies insbesondere in der Fig. 2 schematisch angedeutet
ist, sind aber auch die weiteren Antriebsteile 24, wie Wellen, Klinken, Federn usw.
des Federkraftantriebes 20 an den Isolierwandelementen 18 des Isoliertragrahmens
12′ gelagert bzw. abgestützt. Dabei ist zu beachten, dass an den Isolierwandelementen
18 aller Isoliertragrahmen 12, 12′ die Lagerelemente 26, wie Zapfen, Löcher, Lagerschalen
und dergleichen für die Antriebsteile 24 angeformt bzw. eingegossen oder eingespritzt
sind. Es werden aber nur alle Lagerelemente 26 des mittleren Isoliertragrahmens 12′
für den Federkraftantrieb 20 benötigt, während von den an den Isoliertragrahmen 12
vorge sehenen Lagerelementen 26 nur jene für die Abtriebswelle 22 gebraucht werden.
[0016] In jedem Isoiergehäuse 16 ist eine Vakuumschaltröhre 28 angeordnet, welche je von
einem, im Isoliergehäuse 16 eingegossenen ersten Anschlussleiter 30 gehalten ist,
welcher elektrisch mit dem feststehenden Schaltkontakt 32 der Vakuumschaltröhre 28
verbunden ist (s. insbesondere Fig. 3). Der jeweils zweite, ebenfalls im Isoliergehäuse
16 eingegossene, Anschlussleiter 34 weist einen schematisch dargestellten Schleifkontakt
36 auf, welcher mit dem bewegbaren Schaltkontakt 38 der Vakuumschaltröhre 28 elektrisch
verbunden ist. Die Anschlussleiter 30, 34 stehen auf der, den Isolierwandelementen
18 abgewandten Seite über die Isoliergehäuse 16 vor. Daran können beispielsweise
nicht dargestellte Teile von Trennkontakten befestigt sein, um die Schalteranordnung
10 mit den in Schaltzellen angeordneten weiteren Trennkontaktteilen in oder ausser
Verbindung zu bringen.
[0017] Der bewegbare Schaltkontakt 38 jeder Vakuumschaltröhre 28 ist über ein Gestänge 40
mit der Abtriebswelle 22 des Federkraftantriebes 20 wirkverbunden. Etwa mittig der
beiden Isolierwandelemente 18 jedes Isoliertragrahmens 12, 12′ ist an der Abtriebswelle
22 ein Hebel 42 drehfest angeordnet, dessen freies Ende über eine Schubstange 44
mit dem einen Hebelarm eines am Isoliertragrahmen 12, 12′ schwenkbar gelagerten Winkelhebels
46 verbunden, dessen anderer Hebelarm mittels einer Isolierstange 48 mit dem bewegbaren
Schaltkontakt 38 in Wirkverbindung steht.
[0018] Wie dies besonders aus der Fig. 1 gut ersichtlich ist, bilden die Isolierwandelemente
18 des Isoliertragrahmens 12′ auch die Seitenwände des Federkraftantriebs 20, dessen
Front- und Rückwand sowie Deckel von einem abnehmbaren Wandelement 50 gebildet ist,
an dessen Frontteil Oeffnungen für Betätigungs- und Anzeigeelemente vorgesehen sind.
[0019] Auch diese Betätigungs- und Anzeigelemente sowie die in einem Federkraftantrieb 20
benötigten Steuerelemente, wie Hilfsschalter, Schützen und dergleichen sowie Reihenklemmen,
um diese Steuerelemente mit Steuer- und Rückmeldeleitungen zu verbinden, können an
den Isolierwandelementen 18 befestigt sein.
[0020] Es ist auch denkbar, dass einzelne Antriebsteile am Gestell 14 befestigt oder gelagert
sind. In vorteilhafter Weise sind aber sämtliche Antriebsteile an den Isolierwandelementen
18 oder an an diesen Isolierwandelementen 18 befestigten Tragelementen angeordnet,
so dass der gesamte Federkraftantrieb 20 am Isoliertragrahmen 12′ montiert werden
kann, und dann diese Baueinheit auf dem Gestell 14 befestigt und eventuell mit den
Isoliertragrahmen 12 verschraubt wird.
[0021] Es ist auch möglich, dass Antriebsteile 24 verschiedenen Isoliertragrahmen 12, 12′
zugeordnet werden, so dass der Antrieb 20 auf alle drei Pole verteilt ist.
[0022] Es ist auch möglich, dass ein einziger Isoliertragrahmen die Vakuumschaltröhren 28
aller Pole aufnimmt und an diesem einzigen Isoliertragrahmen ein Lagerungsteil oder
mehrere Lagerungsteile für die Lagerung von Antriebsteilen vorgesehen sind.
1. Schalteranordnung, insbesondere für Mittelspannung, mit mindestens einem Isoliertragrahmen,
der wenigstens eine an ihm angeordnete Vakuumschaltröhre mindestens teilweise umfasst,
mit einem Federkraftantrieb mit einem Abtriebsglied sowie mit an mindestens einem
Schild gelagerten Antriebsteilen, und mit einem, das Abtriebsglied des Federkraftantriebes
mit dem bewegbaren Kontakt der Vakuumschaltröhre verbindenden Gestänge, dadurch gekennzeichnet,
dass der die Antriebsteile (22, 24) lagernde Schild durch wenigstens einen einstückig
am Isoliertragrahmen (12, 12′) angeordneten Lagerungsteil (18) gebildet ist.
2. Schalteranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Isoliertragrahmen
(12, 12′) mindestens zwei parallele, voneinander seitlich beabstandete Lagerungsteile
(18) vorgesehen sind und Antriebsteile (22, 24) vorzugsweise an zwei Lagerungsteilen
(18) gelagert sind.
3. Schalteranordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
Lagerelemente (26) für die Antriebsteile (22, 24) am Lagerungsteil (18) bzw. an den
Lagerungsteilen (18) angeformt und/oder fest verankert sind.
4. Schalteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
bei einer mehrpoligen Schalteranordnung (10) das für alle Pole gemeinsame Ab triebsglied
(22) des einzigen Federkraftantriebes (20) über je ein separates Gestänge (40) mit
den bewegbaren Kontakten (38) der Vakuumschaltröhren (28) verbunden ist.
5. Schalteranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für jeden Pol
einer mehrpoligen Schalteranordnung (10) ein identischer Isoliertragrahmen (12, 12′)
vorgesehen ist und Antriebsteile (22, 24) an nur einem Lagerungsteil (18) oder an
mehreren Lagerungsteilen (18) gelagert sind.
6. Schalteranordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Isoliertragrahmen
(12, 12′) miteinander verbindbar sind.
7. Schalteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
der bzw. die Isoliertragrahmen (12, 12′) an einem vorzugsweise elektrisch leitenden
Gestell (14) befestigt sind.
8. Schalteranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Lagerstellen für
das Gestänge (40, 46) am Isoliertragrahmen (12, 12′), vorzugsweise am Lagerungsteil
(18), vorgesehen sind.
9. Schalteranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Isoliertragrahmen
(12, 12′) mindestens ein rohrförmiges Isoliergehäuse (16) aufweist, in welchem eine
Vakuumschaltröhre (28) angeordnet ist, und der Lagerungsteil durch mindestens ein
vom Isoliergehäuse (16) seitlich abstehendes Isolierwandelement (18) gebildet ist.