(19)
(11) EP 0 346 603 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.12.1989  Patentblatt  1989/51

(21) Anmeldenummer: 89107836.2

(22) Anmeldetag:  29.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01H 33/66, H01H 33/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 14.06.1988 CH 2283/88

(71) Anmelder: Sprecher Energie AG
CH-5036 Oberentfelden (CH)

(72) Erfinder:
  • Wüthrich, Hans Rudolf
    CH-5036 Oberentfelden (CH)

(74) Vertreter: Patentanwälte Schaad, Balass & Partner AG 
Dufourstrasse 101 Postfach
8034 Zürich
8034 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vakuumschalteranordnung


    (57) Die Schalteranordnung (10) weist drei identische Isolier­tragrahmen (12, 12′) auf, in deren rohrförmigen Isolier­gehäusen (16) je eine Vakuumschaltröhre (28) angeordnet ist. Von den Isoliergehäusen (16) stehen parallele Iso­lierwandelemente (18) ab, an welchen Lagerelemente (26) für Antriebsteile des Federkraftantriebs (20) angeformt sind. Die Abtriebswelle (22) des Federkraftantriebs (20) ist an sämtlichen Isolierwandelementen (18) gelagert, während die restlichen Antriebsteile an den Isolierwand­elementen (18) des mittleren Isoliertragrahmens (12′) angeordnet sind.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schalteranordnung gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Eine solche Schalteranordnung ist aus der US-PS 4,587,390 bekannt. Diese weist ein, einen Federkraftantrieb enthal­tendes Gehäuse auf, auf dem drei rohrförmige Isoliertrag­rahmen stehend angeordnet sind. In jedem Isoliertragrah­men ist eine Vakuumschaltröhre befestigt, deren Kontakte mit je einem, den jeweiligen Isoliertragrahmen in radia­ler Richtung durchdringenden Anschlussleiter verbunden sind. Im Gehäuse des Federkraftantriebes sind zwei paral­lele, seitlich voneinander beabstandete Schilder vorgese­hen, an welchen die Antriebsteile des Federkraftantriebes gelagert sind. Jeder bewegbare Kontakt der Vakuumschalt­röhren ist über je ein Gestänge mit dem für alle Pole ge­meinsamen Abtriebsglied des Federkraftantriebes wirkver­bunden. Diese Schalteranordnung weist viele Einzelteile auf, und ist in ihrer Konstruktion und Montage aufwendig.

    [0003] Weiter ist aus der EP-PS 0 060 054 eine Vakuumschalteran­ordnung mit einem fahrbaren Gestell bekannt. An diesem Gestell ist ein einstückiger Isoliertragrahmen rückwärts befestigt, welcher drei nebeneinander angeordnete, nach vorne offene Ausnehmungen aufweist, in welchen je eine Vakuumschaltröhre befestigt ist. Am Gestell ist weiter ein Gehäuse befestigt, in welchem ein Antrieb angeordnet ist, dessen Abtriebsteil über je ein Gestänge mit dem be­wegbaren Kontakt jeder Vakuumschaltröhre wirkverbunden ist, wobei ein Doppelhebel jedes Gestänges an Fortsätzen des Isoliertragrahmens gelagert ist. Obwohl dieser Iso­liertragrahmen mehrere Funktionen übernimmt, ist die Kon­struktion der gesamten Schalteranordnung immer noch auf­wendig.

    [0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Schalteranordnung gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, welche in ihrem Aufbau einfach ist, wenig Teile aufweist und mit wenig Aufwand herstellbar ist.

    [0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Kennzeichens des Anspruchs 1 gelöst.

    [0006] Der Isoliertragrahmen ist somit nicht nur ein isolieren­des Tragelement für die Vakuumschaltröhre, sondern er ist auch ein fester Bestandteil des Antriebes. Der Antrieb und der Isoliertragrahmen bilden somit eine voneinander nicht mehr trennbare Funktionseinheit.

    [0007] Eine besonders stabile Ausführungsform, bei welcher die in einem Federkraftantrieb auftretenden Kräfte besonders gut beherrschbar sind, ist im Anspruch 2 angegeben.

    [0008] Die Herstellung der Schalteranordnung wird durch die im Anspruch 3 angegebenen Merkmale besonders vereinfacht. Dabei werden bei der Produktion des Isoliertragrahmens die Lagerelemente, wie Lagerschalen, Anschläge, Zapfen usw. direkt am Lagerungsteil ein- oder angegossen, ein- oder angespritzt bzw. um- oder angeschäumt.

    [0009] Bei einer Ausbildungsform gemäss Anspruch 4 müssen die Gestänge nur geringe Kräft aufnehmen, was eine einfache Konstruktion erlaubt, und eine polweise Montage wird er­möglicht.

    [0010] Eine besonders herstellmässig und wirtschaftlich vorteil­hafte Ausbildungsform ist im Anspruch 5 angegeben. Jeder Pol weist einen identischen Isoliertragrahmen auf, wobei aber die Antriebsteile des Federkraftantriebes vorzugs­weise nicht an allen Lagerungsteilen aller Isoliertrag­rahmen gelagert sind. So ist es beispielsweise vorteil­haft, Antriebsteile am Lagerungsteil des Isoliertragrah­mens eines einzigen Poles anzuordnen, und das Abtriebs­glied zusätzlich an Lagerungsteilen der andern Pole abzu­stützen. Eine Ausführungsform gemäss Anspruch 5 erlaubt aber auch, Antriebsteile an Lagerungsteilen von Isolier­tragrahmen verschiedener Pole zu lagern.

    [0011] Besonders stabile Ausführungsformen sind mit den in den Ansprüchen 6 und 7 angegebenen Merkmalen erzielbar.

    [0012] Eine Ausbildungsform gemäss Anspruch 8 erlaubt, dass so­wohl die Vakuumschaltröhren, die Uebertragungsgestänge sowie der Federkraftantrieb am Isoliertragrahmen befe­stigt, bzw. gelagert sind, was die Anzahl der benötigten Teile verkleinert, und Montage und Justierarbeiten ver­einfacht.

    [0013] Die Erfindung wird nun anhand eines in der Zeichnung dar­gestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Es zeigen rein schematisch:

    Fig. 1 in perspektivischer Darstellung, und

    Fig. 2 und 3 in Draufsicht bzw. Seitenansicht eine vereinfacht dargestellte dreipolige Schalteranordnung.



    [0014] Die dreipolige Schalteranordnung 10 weist drei identi­sche, einstückige Isoliertragrahmen 12, 12′ auf, welche auf einem plattenförmigen, fahrbaren, metallenen Gestell 14 befestigt sind. Jeder Isoliertragrahmen 12, 12′ be­steht aus einem, auf dem Gestell 14 stehenden, rohrför­migen Isoliergehäuse 16 und zwei zueinander parallelen, voneinander seitlich ungefähr um den Durchmesser des Iso­liergehäuses 16 beabstandeten, in ungefähr tangentialer Richtung vom Isoliergehäuse 16 wegragenden Isolierwand­elementen 18.

    [0015] Zwischen den Isolierwandelementen 18 des mittleren Iso­liertragrahmens 12′ ist ein in seinem grundsätzlichen Aufbau allgemein bekannter Federkraftantrieb 20 vorgese­hen, dessen Abtriebswelle 22 aber an den Isolierwandele­menten 18 aller drei Isoliertragrahmen 12, 12′ gelagert ist. Wie dies insbesondere in der Fig. 2 schematisch an­gedeutet ist, sind aber auch die weiteren Antriebsteile 24, wie Wellen, Klinken, Federn usw. des Federkraftan­triebes 20 an den Isolierwandelementen 18 des Isolier­tragrahmens 12′ gelagert bzw. abgestützt. Dabei ist zu beachten, dass an den Isolierwandelementen 18 aller Iso­liertragrahmen 12, 12′ die Lagerelemente 26, wie Zapfen, Löcher, Lagerschalen und dergleichen für die Antriebstei­le 24 angeformt bzw. eingegossen oder eingespritzt sind. Es werden aber nur alle Lagerelemente 26 des mittleren Isoliertragrahmens 12′ für den Federkraftantrieb 20 benö­tigt, während von den an den Isoliertragrahmen 12 vorge­ sehenen Lagerelementen 26 nur jene für die Abtriebswelle 22 gebraucht werden.

    [0016] In jedem Isoiergehäuse 16 ist eine Vakuumschaltröhre 28 angeordnet, welche je von einem, im Isoliergehäuse 16 eingegossenen ersten Anschlussleiter 30 gehalten ist, welcher elektrisch mit dem feststehenden Schaltkontakt 32 der Vakuumschaltröhre 28 verbunden ist (s. insbesondere Fig. 3). Der jeweils zweite, ebenfalls im Isoliergehäuse 16 eingegossene, Anschlussleiter 34 weist einen schema­tisch dargestellten Schleifkontakt 36 auf, welcher mit dem bewegbaren Schaltkontakt 38 der Vakuumschaltröhre 28 elektrisch verbunden ist. Die Anschlussleiter 30, 34 ste­hen auf der, den Isolierwandelementen 18 abgewandten Sei­te über die Isoliergehäuse 16 vor. Daran können bei­spielsweise nicht dargestellte Teile von Trennkontakten befestigt sein, um die Schalteranordnung 10 mit den in Schaltzellen angeordneten weiteren Trennkontaktteilen in oder ausser Verbindung zu bringen.

    [0017] Der bewegbare Schaltkontakt 38 jeder Vakuumschaltröhre 28 ist über ein Gestänge 40 mit der Abtriebswelle 22 des Fe­derkraftantriebes 20 wirkverbunden. Etwa mittig der bei­den Isolierwandelemente 18 jedes Isoliertragrahmens 12, 12′ ist an der Abtriebswelle 22 ein Hebel 42 drehfest an­geordnet, dessen freies Ende über eine Schubstange 44 mit dem einen Hebelarm eines am Isoliertragrahmen 12, 12′ schwenkbar gelagerten Winkelhebels 46 verbunden, dessen anderer Hebelarm mittels einer Isolierstange 48 mit dem bewegbaren Schaltkontakt 38 in Wirkverbindung steht.

    [0018] Wie dies besonders aus der Fig. 1 gut ersichtlich ist, bilden die Isolierwandelemente 18 des Isoliertragrahmens 12′ auch die Seitenwände des Federkraftantriebs 20, dessen Front- und Rückwand sowie Deckel von einem abnehmbaren Wandelement 50 gebildet ist, an dessen Frontteil Oeffnun­gen für Betätigungs- und Anzeigeelemente vorgesehen sind.

    [0019] Auch diese Betätigungs- und Anzeigelemente sowie die in einem Federkraftantrieb 20 benötigten Steuerelemente, wie Hilfsschalter, Schützen und dergleichen sowie Reihenklem­men, um diese Steuerelemente mit Steuer- und Rückmelde­leitungen zu verbinden, können an den Isolierwandelemen­ten 18 befestigt sein.

    [0020] Es ist auch denkbar, dass einzelne Antriebsteile am Ge­stell 14 befestigt oder gelagert sind. In vorteilhafter Weise sind aber sämtliche Antriebsteile an den Isolier­wandelementen 18 oder an an diesen Isolierwandelementen 18 befestigten Tragelementen angeordnet, so dass der ge­samte Federkraftantrieb 20 am Isoliertragrahmen 12′ mon­tiert werden kann, und dann diese Baueinheit auf dem Ge­stell 14 befestigt und eventuell mit den Isoliertragrah­men 12 verschraubt wird.

    [0021] Es ist auch möglich, dass Antriebsteile 24 verschiedenen Isoliertragrahmen 12, 12′ zugeordnet werden, so dass der Antrieb 20 auf alle drei Pole verteilt ist.

    [0022] Es ist auch möglich, dass ein einziger Isoliertragrahmen die Vakuumschaltröhren 28 aller Pole aufnimmt und an die­sem einzigen Isoliertragrahmen ein Lagerungsteil oder mehrere Lagerungsteile für die Lagerung von Antriebstei­len vorgesehen sind.


    Ansprüche

    1. Schalteranordnung, insbesondere für Mittelspan­nung, mit mindestens einem Isoliertragrahmen, der wenig­stens eine an ihm angeordnete Vakuumschaltröhre minde­stens teilweise umfasst, mit einem Federkraftantrieb mit einem Abtriebsglied sowie mit an mindestens einem Schild gelagerten Antriebsteilen, und mit einem, das Abtriebs­glied des Federkraftantriebes mit dem bewegbaren Kontakt der Vakuumschaltröhre verbindenden Gestänge, dadurch ge­kennzeichnet, dass der die Antriebsteile (22, 24) la­gernde Schild durch wenigstens einen einstückig am Iso­liertragrahmen (12, 12′) angeordneten Lagerungsteil (18) gebildet ist.
     
    2. Schalteranordnung nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, dass am Isoliertragrahmen (12, 12′) minde­stens zwei parallele, voneinander seitlich beabstandete Lagerungsteile (18) vorgesehen sind und Antriebsteile (22, 24) vorzugsweise an zwei Lagerungsteilen (18) gela­gert sind.
     
    3. Schalteranordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Lagerelemente (26) für die Antriebsteile (22, 24) am Lagerungsteil (18) bzw. an den Lagerungsteilen (18) angeformt und/oder fest veran­kert sind.
     
    4. Schalteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer mehrpoligen Schalteranordnung (10) das für alle Pole gemeinsame Ab­ triebsglied (22) des einzigen Federkraftantriebes (20) über je ein separates Gestänge (40) mit den bewegbaren Kontakten (38) der Vakuumschaltröhren (28) verbunden ist.
     
    5. Schalteranordnung nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, dass für jeden Pol einer mehrpoligen Schalteranordnung (10) ein identischer Isoliertragrahmen (12, 12′) vorgesehen ist und Antriebsteile (22, 24) an nur einem Lagerungsteil (18) oder an mehreren Lagerungs­teilen (18) gelagert sind.
     
    6. Schalteranordnung nach Anspruch 5, dadurch ge­kennzeichnet, dass die Isoliertragrahmen (12, 12′) mit­einander verbindbar sind.
     
    7. Schalteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der bzw. die Isolier­tragrahmen (12, 12′) an einem vorzugsweise elektrisch leitenden Gestell (14) befestigt sind.
     
    8. Schalteranordnung nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, dass Lagerstellen für das Gestänge (40, 46) am Isoliertragrahmen (12, 12′), vorzugsweise am Lagerungsteil (18), vorgesehen sind.
     
    9. Schalteranordnung nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, dass der Isoliertragrahmen (12, 12′) min­destens ein rohrförmiges Isoliergehäuse (16) aufweist, in welchem eine Vakuumschaltröhre (28) angeordnet ist, und der Lagerungsteil durch mindestens ein vom Isolier­gehäuse (16) seitlich abstehendes Isolierwandelement (18) gebildet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht