[0001] Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Herstellung und Verpackung eines Mehrstoffgemisches
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bekannte Abfüll- und Verpackungsanlagen für Einzelkomponenten bestehen aus Einkomponentenbehältern
mit einer zugeordneten Mehrkomponentenwaage. Die Herstellung einer bestimmten Stoffzusammensetzung
aus den Einzelkomponenten geschieht dadurch, daß durch additives Zuwiegen der einzelnen
Komponenten auf einer Waage das Stoffgemisch hergestellt und anschließend verpackt
wird. Insbesondere das Verwiegen von Chemikalien in kleinen Mengen für die Medizintechnik
oder sonstige Gebiete muß mit hochpräzisen Wiegeeinrichtungen vorgenommen werden.
In jeder abzuwiegenden Charge können dabei aber erhebliche Gewichtsunterschiede der
einzelnen Stoffkomponenten auftreten, d. h. es wird eine große Menge des ersten Stoffes
beispielsweise mit einer sehr kleinen Menge eines zweiten Stoffes vermischt. Die zu
verwendenden Wiegeeinrichtungen müssen hierfür sehr große Gewichtsbereiche überdecken,
was zum einen einen hohen technischen Aufwand und zum anderen eine letztlich nicht
vermeidbare Ungenauigkeit durch zu große Gewichtsbereiche mit sich bringt. Weiterhin
hat das additive Verwiegen von Einzelkomponenten den Nachteil, daß der Wiegevorgang
sehr lange dauert, da dieser erst abgeschlossen ist, wenn alle Einzelkomponenten auf
der Mehrkomponentenwaage abgewogen sind. Es könnten zwar mehrere derartige Mehrkomponentenwaagen
bzw. Mehrkomponentenabfüllstationen hintereinander angeordnet sein. Diese können jedoch
nicht im Verbund miteinander arbeiten, da jede Abfüllstation einen in sich abgeschlossenen
Arbeitsvorgang für das komplette Abwiegen und Abfüllen der Einzelkomponenten vornimmt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage zur Herstellung und Verpackung
eines Mehrstoffgemisches vorzuschlagen, bei welcher die vorgenannten Nachteile vermieden
werden und mit welcher insbesondere ein hochgenaues Abwiegen und Zusammenführen von
Einzelkomponenten bei einer hohen Durchsatzleistung bzw. Abfüllgeschwindigkeit ermöglicht
wird.
[0004] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Anlage der einleitend bezeichnenden Art erfindungsgemäß
durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Insbesondere bei der Verpackung von Chemikalien wird die Forderung einer absoluten
staubfreien Behandlung erhoben. Diese Nebenaufgabe wird gemäß dem unechten Unteranspruch
2 durch eine spezielle Leersackabsaug- und Sackverdichtereinrichtung gelöst.
[0006] Eine weitere spezielle Teilaufgabe liegt in der staubfreien Einfüllung der Einzelkomponenten
beispielsweise in einen Kunststoffsack und einer zuverlässigen Verschließung dieses
Behältnisses. Dies wird erfindungsgemäß durch den unechten Unteranspruch 6 gelöst.
Gleiches gilt für die vorteilhafte Lösung der kombinierten Austrags-, Wiege- und Übergabevorrichtung
nach dem unechten Unteranspruch 4.
[0007] Die übrigen Unteransprüche betreffen jeweils vorteilhafte und zweckmäßige Verbesserungen
des übergeordneten Erfindungsgedankens.
[0008] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß ein äußerst präziser Wiegevorgang
in wirtschaftlich vertretenbarem Maße und mit hoher Geschwindigkeit nur mit einer
Einkomponentenwiegeeinrichtung sinnvoll ist. Deshalb schlägt die Erfindung die Hintereinanderschaltung
von Einkomponentenbehälter mit jeweils zugehöriger Abfüllvorrichtung für aus ein oder
mehreren Einzelstoffen bestehenden Rezepturen vor. Eine solche Abfüllvorrichtung besteht
aus einer, ggf. speziell an den abzufüllenden Stoff angepaßten Austragsvorrichtung
und einer nachgeschalteten Wiegeeinrichtung sowie einer Übergabevorrichtung des abgewogenen
Einzelstoffes in einen Behälter. Dieser Behälter wird dann einer nächsten Abfüllstation
mit einem weiteren Einzelstoff taktweise zugeführt, wobei ggf. auch die Behälter stationär
und die Aufschüttbehälter mit zugehöriger Austrags-, Wiege- und Übergabevorrichtung
an diesen vorbeigetaktet werden können. Durch die erfindungsgemäße Anordnung können
die einzelnen Stationen jeweils speziell auf den auszutragenden Stoff abgestimmt werden.
Beispielsweise ist es möglich, daß eine oder mehrere bestimmte Stationen eine Kühlvorrichtung
für temperaturempfindliche Produkte aufweisen oder daß die Austrags- und Wiegevorrichtungen
speziell dem jeweiligen Stoff angepaßt sind. Selbstverständlich wird man versuchen
eine weitgehende Vereinheitlichung der Einzelbauteile aus Kostengründen anzustreben.
[0009] Eine Besonderheit der Erfindung liegt in der möglichst staubfreien Behandlung der
Stoffe, insbesondere in der Beschickungsart der Aufschüttbehälter. Hierfür werden
diese beispielsweise aus Säcken mit einzelnen Chemikalien beschickt, wobei die geleerten
Säcke in einem Förderkanal für Leersäcke durch Unterdruck zu einem am Ende der Anlage
befindlichen Sackverdichter gefördert werden. Um die eventuell schädlichen Staubbildungen
und Dämpfe der Chemikalien abzusaugen, ist eine zusätzliche Saugvorrichtung vorgesehen,
die ein Absaugen des Staubes bzw. der Dämpfe ebenfalls über den Sackkanal bewerkstelligt.
[0010] Erfindungswesentlich und vorteilhaft ist weiterhin die Kombination einer elektronisch
gesteuerten Austragsvorrichtung, z. B. in Form eines elektronisch gesteuerten Schneckentransports
der Einzelkomponenten aus dem Aufschüttbehälter, wobei die Steuerung in Abhängigkeit
des Wiegevorgangs erfolgt. Erfindungswesentlich ist auch ein der Wiegestation zugeordneter
halbkugelförmiger Wiegebehälter, der durch Drehung um 180° eine vollständige Entleerung
des gewogenen Gutes ermöglicht. Vorteilhaft ist weiterhin, daß die exakt einzuhaltende
Menge durch ein gesteuertes Ventil bestimmt wird.
[0011] Eine weitere Besonderheit der Erfindung liegt in der speziellen Verschließeinrichtung
des verwendeten Kunststoffsacks. Hierzu wird über eine spezielle Vorrichtung der über
den Behälterrand umgestülpte obere Rand des Kunststoffsacks durch eine Ansaugung in
einen ringförmigen oberen Schlitz eingesaugt und mittels zwei seitlich angeordneten
Greifern auseinander gezogen, um danach zusammengeschweißt zu werden.
[0012] Vorteilhaft ist weiterhin eine spezielle Beutelabwurfstation mit nachgeschalteter
Beutelkontrollwaage.
[0013] Die erfindungsgemäße Anlage hat den Vorteil, daß sie nahezu vollautomatisch, d. h.
normalerweise lediglich mit einer Aufsichtsperson betrieben werden kann. Dabei sind
hohe Durchsatzleistungen erreichbar, bei einer äußersten Präzision und Genauigkeit
des Abfüll- und Verpackungsvorganges.
[0014] Weitere erfindungswesentliche Einzelheiten und Besonderheiten sind in der Zeichnung
dargestellt und anhand des nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 ein Anlagenschema der erfindungsgemäßen Anlage,
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine schematisch dargestellte Anlage,
Fig. 3 den Aufbau des Behälterverschlusses mit Anschluß zur Abfüllstation und
Fig. 4a - d die nähere Darstellung der erfindungsgemäßen Sackrandansaugung mit Schweißstation.
[0015] Die in Fig. 1 in Seitenansicht sowie in Fig. 2 in Draufsicht schematisch dargestellte
Anlage 1 dient im speziellen Ausführungsbeispiel zur Abwiegung und Verpackung von
Einzelchemikalien. Im allgemeinen werden bis zu ca. 10 Einzelkomponenten zur Herstellung
einer bestimmten Rezeptur aus z. B. 44 verschiedenen Einzelkomponenten ausgewählt
und zudosiert.
[0016] Längs eines linearen Transportbandes 2 mit darauf verschiebbaren Einzelbehältern
3 sind Abfüllstationen 4 bis 6 hintereinander angeordnet. Wie aus Fig. 2 in Draufsicht
ersichtlich, sind an jeder Abfüllstation 4 bis 6 jeweils zwei Aufschüttbehälter 7,
7′ paarweise nebeneinander angeordnet, so daß in der Darstellung nach Fig. 2 beispielsweise
zweiundzwanzig hintereinander geschaltete Aufschüttbehälterpaare, d. h. insgesamt
vierundvierzig Aufschüttbehälter vorgesehen sind. Dabei sind im Ausführungsbeispiel
die durchnummerierten Aufschüttbehälter 1 bis 4, (Abfüllstationen 4), die Aufschüttbehälter
5 bis 10 (Abfüllstationen 5) und die Aufschüttbehälter 11 bis 44 (Abfüllstationen
6) in jeweils gleicher Bauweise aufgeführt.
[0017] Es können demnach vierundvierzig unterschiedliche Stoffe in drei verschiedenen Abfüllstationstypen
4 bis 6 behandelt werden, wobei vorzugsweise aus diesen Stoffen eine Rezeptur ausgewählt
wird.
[0018] Die einzelnen Abfüllstationen 4 bis 6 mit jeweiligen Aufschüttbehältern 7 werden
von oben her mit Einzelchemikalien beschickt. Dies geschieht beispielsweise dadurch,
daß die in Säcken angelieferten Einzelchemikalien in den jeweiligen Aufschüttbehälter
7 als Silo oder Lagerungsbehälter eingeschüttet werden. Dabei liegt eine Besonderheit
der Anlage darin, daß die aufgeschnittenen und entleerten Kunststoffsäcke 8 in einem
speziellen Förderkanal 9 für Leersäcke abgesaugt und einem speziellen Sackverdichter
10 zugeführt werden. Gleichzeitig dient der Förderkanal als Absaugkanal für die beim
Einfüllen der Chemikalien in den Aufschüttbehälter 7 entstehenden Staubentwicklungen
oder Dämpfe. Hierfür ist eine spezielle Absaug- und Filtervorrichtung 11 zur Herstellung
des Unterdrucks in der Förderleitung 9 und der Filterung des Staubes bzw. der Dämpfe
vorgesehen. Die Absaug- und Filtervorrichtung 11 besteht aus einem, im unteren Bereich
trichterförmigen Behälter 12 und einem oberen Zentralfilter 13, sowie einem hinter
dem Filter angeordneten Ventilator 14 zur Erzeugung des Unterdrucks.
[0019] Unterhalb des trichterförmigen Behälters 12 ist ein Behälter 15 für Rückstände aus
dem Behälter 12 angeordnet. Der Förderkanal 9 durchquert den Behälter 12 und führt
über die anschließende Leitung 9′ zum Sackverdichter 10. Hier findet mittels eines
Schneckenförderers 16 ein Verpressen der leeren Säcke 8 in Ballen 17 oder Emballagen
statt.
[0020] Sofern die Beschickung der einzelnen Aufschüttbehälter 7 mit einzelnen Chemikalien
manuell erfolgt, besitzt jeder Aufschüttbehälter 7 in seinem oberen Bereich eine Sackeinschüttgosse
18 mit Einfüllöffnung 19 zum jeweiligen Aufschüttbehälter 7 sowie eine Leersackeinwurfsöffnung
20 zum Förder- und Absaugkanal 9 für die Leersäcke 8.
[0021] Die Abfüllstationen 5, d. h. die Einzelbehälter 5 bis 10 sind im Ausführungsbeispiel
mit einem äußeren Wasserkühlungsmantel 21 für temperaturempfindliche Chemikalien ausgerüstet.
[0022] Jedem Aufschüttbehälter 7 ist in seinem unteren Bereich eine kombinierte Austrags-,
Wiege- und Übergabevorrichtung 22 für die Einzelkomponente zugeordnet. Dies gilt auch
für die in Fig. 2 dargestellte Anordnung mit nebeneinander positionierten Aufschüttbehälter
7, 7′. Die Austrags-, Wiege- und Übergabevorrichtung des hinteren Aufschüttbehälters
7′ ist mit Bezugszeichen 22′ gekennzeichnet.
[0023] Die in Fig. 1 dargestellte erste Abfüllstationsart 4 (Einzelbehälter 1 bis 4) weist
eine Austragsvorrichtung 23 auf, die aus zwei übereinander angeordnete, elektronisch
gesteuerte Schneckenförderer 24 und einem elektronisch gesteuerten Absperrventil 25
besteht. Der doppelte Schneckenförderer dient zur Anpassung der Dosierleistung an
das zu fördernde Material bzw. an das abzuwiegende Gewicht aus dem Aufschüttbehälter
7.
[0024] Die Schneckendrehzahl des Schneckenförderers 24 wird elektronisch von der darunter
angeordneten Wiegevorrichtung 26 geregelt, die an einem, um 180° drehbaren Arm 27
einen halbkugelförmigen Wiegebehälter 28 aufweist. Durch den elektronisch gesteuerten
Schneckentransport des Schneckenförderers 24 wird die von der Schnecke in den halbkugelförmigen
Behälter 28 geförderte Menge über die Wiegeeinrichtung gemessen und der Schneckenantrieb
kontinuierlich gegen Ende des Meßvorgangs zurückgeregelt. Eine exakte Dosierung kann
schließlich durch das zwischen den Schneckenförderer 24 und dem Wiegebehälter 28 vorgesehene,
elektronisch gesteuerte Absperrventil 25 sichergestellt werden.
[0025] Die Austrags-, Wiege- und Übergabevorrichtungen 22 der weiteren Abfüllstationen 5
und 6 unterscheiden sich prinzipiell nicht von derjenigen der Abfüllstation 4. Wie
in der Fig. 1 dargestellt, können diese beispielsweise eine nur mit einem Schneckenförderer
24 ausgebildete Austragsvorrichtung 23 aufweisen, wobei der kombinierte Austrags-,
Wiege- und Übergabevorgang jeweils an die bestimmte zu behandelne Komponente bzw.
den Stoff im jeweiligen Aufschüttbehälter angepaßt sein kann.
[0026] In der Fig. 1 sind weiterhin zusätzliche Absaugleitungen 29 zwischen der Austrags-,
Wiege- und Übergabevorrichtung 22 und der Absaug- und Filtervorrichtung 11 vorgesehen,
um auch diesen Bereich völlig staubfrei durch Absaugung von Staub und Dämpfen zu halten.
[0027] Unterhalb der Austrags-, Wiege- und Übergabevorrichtung 22 ist jeweils ein Einzelbehälter
3 angeordnet, zur Aufnahme des, der jeweiligen Abfüllstation zu entnehmenden Stoffes.
Hierfür werden die Behälter 3 manuell oder automatisch mit einem Kunststoffsack 30
beschickt, wobei der obere Rand 31 des Kunststoffsacks 30 über den Behälterrand 32
umgestülpt ist. Wie weiterhin aus Fig. 3 ersichtlich, wird der mit einem Kunststoffsack
30 beschickte Behälter 3 mit einem brillenförmigen Deckel 33 abgedeckt, so daß der
äußere Rand 31 des Kunststoffsacks hinter einer Abdeckung geschützt ist und nicht
verstauben kann. Die Austrags-, Wiege- und Übergabevorrichtung 22 weist in ihrem unteren
Bereich der Übergabevorrichtung 34 einen Anschlußflansch 35 auf, der mit dem brillenförmigen
Deckel 33 zusammenwirkt und ein nach außen hin staubfreies Einfüllen des Stoffes aus
der Übergabevorrichtung 34 in den Kunststoffsack 30 ermöglicht. Dabei geschieht der
Umfüllvorgang durch eine 180°-Drehbewegung des halbkugelförmigen Wiegebehälters 28,
so daß das darin enthaltene Gut entleert wird.
[0028] Eine Kontrolle für den in dem Behälter 3 eingelegten Kunststoffsack geschieht durch
die Lichtschranke 36.
[0029] Die in der Fig. 1 dargestellten Einzelbehälter 3 werden auf dem linearen Transportband
2 hintereinander geschoben, so daß keinerlei Spiel zwischen den einzelnen Behältern
3 entstehen kann. Dies ist bei einer großen Anzahl von hintereinander geschalteten
Abfüllstationen 4 bis 6 zweckmäßig, um eine genaueste und einfache Positionierung
der Einzelbehälter unterhalb der jeweiligen Abfüllstation zu erhalten.
[0030] Nachdem der Behälter die letzte Abfüllstation 6, z. B. Einzelstation 44 oder eine
davor geschaltete letzte Station passiert hat, wird er einer speziellen, in Fig. 4a
- d dargestellten stationären Schweißstation 37 zugeführt. In dieser oder kurz vor
dieser Schweißstation 37 wird der brillenförmige Deckel 33 seitlich weggeklappt und
eine gesonderte Sackrandansaugvorrichtung 38 über den Behälterrand 32 gestülpt. Die
Sackrandansaugevorrichtung 38 weist einen geschlitzten Ringkanal 39 auf, in welchen
der obere Rand 31 des Kunststoffsacks 30 durch Unterdruck hineingesaugt wird (Rand
31′). Dabei wird der obere Sackrand 31 von zwei gegenüberliegenden durch die seitlichen
Schlitze ragenden Greifern 40, 40′ erfaßt und seitlich auseinandergezogen (siehe Fig.
4c), so daß der obere Rand 31′ des Kunststoffsacks 30 flach zu liegen kommt (siehe
Fig. 4d). Eine Kunststoff-Schweißeinrichtung 41 kann dann den oberen Sackrand 31 dicht
zusammenschweißen, nachdem die Ausgangsvorrichtung 38 nach oben hin weggezogen ist.
Um diesen Schweißvorgang völlig zuverlässig durchführen zu können, muß der obere Rand
31 des Kunststoffsackes 30 völlig staubfrei gehalten werden, wozu der brillenförmige
Deckel 33 während des Abfüllvorgangs dient.
[0031] Der Schweißstation 37 folgt eine Abwurfstation 42 für die abgefüllten Kunststoffsäcke
30. Hierzu ist der Behälter 3 in seinem unteren Bereich mit einer schwenkbaren Klappe
43 ausgerüstet, wobei die Klappe 43 mittels einer Kurvensteuerung 44 sanft und allmählich
derart geöffnet wird, daß der Sack 30 nicht schlagartig auf die unterhalb der Abwurfstation
42 angeordneten Kontroll-Wiegestation 45 gelangt. Durch die Kontroll-Wiegestation
45 wird das genaue Gesamtgewicht der abgefüllten Einzelkomponenten nochmals kontrolliert
und Fehlchargen ggf. aussortiert. Das abgewogene Endprodukt gelangt dann auf ein Förderband
46 zum Weitertransport.
[0032] Der in der Abwurfstation 42 entleerte Behälter wird auf dem Transportband 2 weiter
transportiert, wobei eine Kurvensteuerung 47 oder eine gleichwirkende Mechanik zur
Schließung der schwenkbaren Klappe 43 führt.
[0033] Wie in Fig. 2 dargestellt, können die nach der letzten Abfüllstation 6 angeordneten
Stationen 37, 42, 45 als zu den Abfüllstationen 4 bis 6 parallel laufende Stationen
ausgeführt sein, um die Gesamtlänge der Anlage zu verkürzen. In Fig. 2 ist eine zusätzliche
Schwenkstation 48 zum Wegschwenken des brillenförmigen Deckels vor der Schweißstation
37 angedeutet. Weiterhin ist ein Fehlchargenband 49 nach der Kontroll-Wiegestation
45 eingezeichnet, wobei die Fehlchargen aus dem System aussortiert werden. Die leeren
Behälter 3 werden in einer Sackfüllstation 50 manuell oder automatisch mit leeren
Kunststoffsäcken 30 gefüllt, bevor sie wieder im Kreislauf dem ersten Aufschüttbehälter
7 in der ersten Abfüllstation 4 zugeführt werden. Davor ist noch die Lichtkontrollschranke
26 für die Sackkontrolle vorgesehen.
[0034] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. Sie umfaßt auch vielmehr alle fachmännischen Weiterbildungen ohne eigenen
erfinderischen Gehalt. Insbesondere können die Abfüllstationen 4 bis 6 auch auf einem
kreisförmigen oder ovalen Ring angeordnet sein, wobei vorzugsweise wiederum die Einzelbehälter
3 auf dem Transportband 2 unter die Abfüllstationen durchgetaktet werden. Die weiteren
Bearbeitungsstationen 37, 42, 45 können innerhalb oder außerhalb der Kreis- oder ovalen
Transportanordnung liegen.
[0035] Es wäre auch denkbar, die Transportbehälter 3 stationär und die Abfüllstationen 4
bis 6 sowie die übrigen Stationen zu takten, dies dürfte jedoch nur in speziellen
Sonderfällen aufgrund des erhöhten technischen Aufwandes sinnvoll sein.
1. Anlage zur Herstellung und Verpackung eines Mehrstoffgemisches, mit einem Vorrats-
oder Aufschüttbehälter für Einzelkomponenten, einer Wiegevorrichtung und einer Abfüllstation,
dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Stoffe jeweils in hintereinander angeordneten
Aufschüttbehältern (7) eingebracht sind, daß jedem Aufschüttbehälter (7) eine kombinierte
Einkomponenten-, Austrags-, Wiege- und Übergabevorrichtung (22) zugeordnet ist, daß
zur hintereinander folgenden Aufnahme von abgewogenen Einzelstoffen die Transportbehälter
(3) und/oder die Aufschüttbehälter (7) mittels einer Transporteinrichtung (2) aneinander
vorbeigetaktet werden und daß am Ende der Transporteinrichtung (2) eine Verschließeinrichtung
(27) für die Verpackung des Mehrstoffgemisches vorgesehen ist.
2. Anlage mit einer Absaugvorrichtung insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß im oberen Einfüllbereich der Aufschüttbehälter (7) ein, vorzugsweise mit Unterdruck
arbeitender Förderkanal (9) für Leersäcke (8) vorgesehen ist, der zu einem nachgeschalteten
Sackverdichter (10) für Leersäcke führt.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Förderkanal (9) für Leersäcke
(8) mit einer Filteranlage (11) zur Absaugung und Filterung von Staub und Dämpfen
verbunden ist.
4. Anlage insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die kombinierte
Austrags-, Wiege- und Übergabevorrichtung (22) unterhalb des Aufschüttbehälters (7)
mit einem elektronisch gesteuerten Schneckenförderer (24) und einer hieran anschließenden
Wiegeeinrichtung (26) mit Wiegebehälter (28) eingerichtet ist, wobei der Materialtransport
des Schneckenförderers (24) zur Gewichtsfeinregulierung in Abhängigkeit von der Wiegevorrichtung
(26) regelbar und vorzugsweise ein Absperrventil (25) am Ausgang des Schneckenförderers
(24) zur Endabschaltung des Wiegevorganges vorgesehen ist.
5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wiegeeinrichtung (26) einen
halbkugelförmigen Behälter (28) aufweist, der zur Entleerung um 180° schwenkbar ist.
6. Anlage mit einer Sackabfüll- und Sackverschlußeinrichtung insbesondere nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelbehälter (3) einen Kunststoffsack (30) aufnehmen,
dessen oberer Sackbereich (31) über den oberen Behälterrand (32) übergestülpt ist,
wobei vorzugsweise der umgestülpte obere Sackbereich (31) von einem brillenförmigen
Deckel (33) mit Einfüllöffnung während der Transport- und Einfüllphase abgedeckt ist.
7. Anlage insbesondere nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende
der Einkomponenten-Abfüllstrecke (4 bis 6) eine Behälterverschlußeinrichtung (37),
insbesondere eine Sackverschlußeinrichtung (37) vorgesehen ist.
8. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine automatische Sackverschlußeinrichtung
(37) eine Sackrandansaugvorrichtung (38) mit einem Unterdruck-Ringkanal (39) aufweist,
der auf den Behälterrand (32) aufsetzbar ist und zu einem Ansaugen des über den Behälterrand
(32) übergestülpten, oberen Sackrandes (31) führt, daß der hochgezogene Sackrand (31)
mittels zwei Greifern (40, 40′) erfaßbar und zu einem flachen Randabschnitt auseinanderziehbar
ist und daß eine Kunststoff-Schweißeinrichtung (41) zum Verschließen des oberen Sackrandes
(31) vorgesehen ist.
9. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Endbereich der Transportstrecke
(2) eine Sackabwurfstation (42) vorgesehen ist, wobei eine untere, schwenkbare Klappe
(43) des Behälters (3) mittels einer Kurvensteuerung (44) o. dgl. nach unten aufklappbar
oder wegschwenkbar ist.
10. Anlage nach Anspruch 1 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Endbereich der Transportstrecke
und/oder nach der Abwurfstation (42) eine Kontroll-Wiegestation (45) für das abgewogene
und abgepackte Mehrstoffgemisch vorgesehen ist.
11. Anlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß jeweils zwei Aufschüttbehälter (7, 7′) paarweise nebeneinander
angeordnet sind, wobei jedem Aufschüttbehälter (7, 7′) eine Austrags-, Wiege- und
Übergabevorrichtung (22) zugeordnet ist.
12. Anlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere gleich aufgebaute Aufschüttbehälter als Abfüllstationen
(4 bis 6) hintereinander geschaltet sind.
13. Anlage nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Sackbelegung des
Behälters (3) durch eine Lichtschrankenkontrolle (36) erfolgt.