(19)
(11) EP 0 346 634 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.12.1989  Patentblatt  1989/51

(21) Anmeldenummer: 89108906.2

(22) Anmeldetag:  18.05.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4C11D 1/62, C11D 1/04, C11D 1/65
(84) Benannte Vertragsstaaten:
ES

(30) Priorität: 27.05.1988 DE 3818061

(71) Anmelder: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien
40191 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Völkel, Theodor
    D-4000 Düsseldorf (DE)
  • Puchta, Rolf, Dr.
    D-5657 Haan (DE)
  • Nüsslein, Hans, Dr.
    D-4018 Langenfeld (DE)
  • Sung, Eric, Dr.
    D-4019 Monheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Flüssiges, wässriges Wäschenachbehandlungsmittel


    (57) Das flüssige Wäschenachbehandlungsmittel enthält quartäre Ammonium­verbindungen mit zwei 2-Acyloxyalkylgruppen in Kombination mit Fettsäure im Verhältnis 10:1 bis 1:3 als textilweichmachende Wirk­stoffe. Die Wirkstoffe sind in einer Konzentration von 2 bis 37 Gew.-% enthalten. Die Wäschenachbehandlungsmittel zeichnen sich durch gute Verteilbarkeit in Wasser auch bei hoher Wirkstoffkombi­nation aus. Damit behandelte Textilien behalten ihre Saugfähig­keit.


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein flüssiges, wäßriges Wäsche­nachbehandlungsmittel mit guter Verteilbarkeit in Wasser und be­sonders guter Saugfähigkeit der damit behandelten Textilien.

    [0002] Wäßrige Textilweichmachungsmittel, die zur Nachbehandlung frisch gewaschener Wäsche in der Regel dem letzten Spülbad des Wasch­prozesses in einer automatischen Waschmaschine zugegeben wer­den, enthalten etwa 3 bis etwa 6 Gew.-% textilweichmachender Wirkstoffe. Hierbei handelt es sich meist um weitgehend wasserun­lösliche quartäre Ammoniumverbindungen mit zwei langen Resten im Molekül. Zu den wirksamsten Verbindungen dieses Typs gehört das in großem Umfang eingesetzte Ditalgalkyldimethylammonium­chlorid. In jüngster Zeit sind außer diesen Wäschenachbehand­lungsmitteln mit einem verhältnismäßig niedrigen Wirkstoffgehalt auch sogenannte Konzentrate bekannt geworden, die den Vorteil haben, eine größere Wirkstoffmenge im gleichen Volumen zu ent­halten. Derartige Weichspülerkonzentrate enthalten etwa 10 bis 15 Gew.-% textilweichmachender Wirkstoffe. Besonders hochkonzen­trierte Textilweichmachungsmittel enthalten sogar etwa 50 Gew.-% an textilweichmachenden Wirkstoffen. Beispiele für derart hoch­konzentrierte wäßrige Wäschenachbehandlungsmittel sind die Pro­dukte der DE-A-33 14 677 und der DE-A-36 08 093. Beim Ge­brauch werden die Konzentrate entweder auf die übliche Wirk­stoffkonzentration von ca. 3 bis ca. 6 Gew.-% mit Wasser ver­dünnt, oder es werden entsprechend geringere Mengen der Wäschenachbehandlungsmittel im letzten Spülbad zugesetzt. Sowohl beim Verdünnen der Weichmacherkonzentrate als auch beim Ein­spülen der Konzentrate in das Spülwasser werden an die Verteil­barkeit der Konzentrate in Wasser hohe Ansprüche gestellt. Zur Verbesserung der Verteilbarkeit in Wasser enthalten daher die Textilweichmacherkonzentrate häufig Emulgatoren beziehungsweise Dispergatoren, die ihrerseits nicht zur Weichmachung der Texti­lien beitragen. Es ist daher immer wieder versucht worden, Wäschenachbehandlungsmittel mit einem Minimum an nichttextil­weichmachenden Bestandteilen herzustellen, die trotzdem aber ausgezeichnete Weichmacherwirkung mit guter Verteilbarkeit in Wasser und hoher Saugfähigkeit der damit behandelten Textilien verbinden. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand daher darin, Wäschenachbehandlungsmittel mit den genannten vorteilhaften Eigenschaften unter Verwendung preiswerter und in großen Mengen verfügbarer Wirkstoffe zur Verfügung zustellen.

    [0003] Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß in bestimmter Weise zusammengesetzte Wäschenachbehandlungsmittel den ge­nannten Anforderungen entsprechen. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein flüssiges, wäßriges Wäschenachbehand­lungsmittel mit einem Gehalt an quartären Ammoniumverbindungen mit zwei 2-Acyloxyalkyl-Gruppen, deren Acylgruppen sich von gesättigten oder ungesättigten Carbonsäuren mit 10 bis 22 Kohlen­stoffatomen ableiten und die

    a) 1,5 bis 27 Gew.-% quartäre Ammoniumverbindungen und

    b) 0,5 bis 10 Gew.-% Fettsäuren

    sowie gegebenenfalls weitere in Wäschenachbehandlungsmitteln übliche Hilfs- und Zusatsstoffe enthält, wobei das Gewichtsver­hältnis von a) zu b) im Bereich von 10:1 bis 1:3 liegt.

    [0004] Ein wäßriges, flüssiges Textilweichmachungsmittel, das eine Kom­bination aus Fettsäuren und quartären Ammoniumverbindungen mit zwei langkettigen Alkyl- oder Alkenylgruppen enthält, ist aus der DE-A-29 43 606 bekannt. Gegenüber den Textilweichmachungsmit­teln nach der Lehre der DE-A-29 43 606 zeichnet sich das Wäschenachbehandlungsmittel nach der vorliegenden Erfindung vor allen Dingen durch eine deutlich verbesserte Saugfähigkeit der damit behandelten Textilien aus. Dies ist auf die Verwendung von quartären Ammoniumverbindungen mit 2-Acyloxyalkylgruppen im Molekül zurückzuführen. Die Acylgruppen der quartären Ammo­niumverbindungen leiten sich von gesättigten oder ungesättigten Carbonsäuren mit 10 bis 22 Kohlenstoffatomen, insbesondere von Talgfettsäure, Olein, Rübölfettsäure oder Kokosölfettsäure ab. Typische Vertreter dieser Verbindungsklassen sind die beispiels­weise aus der DE-A-16 19 058, der DE-A-17 94 068, der DE-A-19 35 499 und der DE-B-24 30 140 bekannten Verbindungen vom Typ Dimetyl-di-(2-acyloxyalkyl-)ammoniummethosulfat. Statt der Methylgruppen können in dem Molekül C₂- bis C₄-Alkyl- oder -Hydroxyalkylgruppen, die gegebenenfalls auch alkoxyliert sein können, enthalten sein. Das Anion kann beispielsweise auch das Chlorid-, Bromid- oder Ethylsulfat-Anion sein oder sich von Phosphonsäure ableiten. Die Acylgruppen sind über Oxyalkyl­gruppen mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen an das Stickstoffatom ge­bunden. Im Fall von Oxyalkylgruppen mit 3 oder 4 Kohlenstoff­atomen kann die Kohlenstoffkette linear oder verzweigt sein; von besonderer Bedeutung sind Verbindungen mit 3 Kohlenstoffatomen in der insbesondere verzweigten Kohlenstoffkette. Ein typischer bevorzugter Vertreter dieser Verbindungen ist Dimethyl-di-­(acyloxyisopropyl-)ammoniummethosulfat.

    [0005] Die als Bestandteil b) genannten Fettsäuren der erfindungsge­mäßen Mittel sind ungesättigt oder vorzugsweise gesättigt und enthalten 8 bis 24 Kohlenstoffatome. Eine wegen ihrer guten Ei­genschaften und ihres niedrigen Preises wegen besonders bevor­zugte Fettsäure ist Talgfettsäure, insbesondere gehärtete Talg­fettsäure. Die für die erfindungsgemäßen Produkte geeigneten Fettsäuren können auch Ethylenoxid und/oder Propylenoxid ent­ halten. Insbesondere geeignet sind Anlagerungsprodukte von 2 bis 20 Mol Ethylenoxid und/oder Propylenoxid pro Mol Fettsäure. Eine im Sinne der vorliegenden Erfindung bevorzugte Zusammen­setzung enthält 2,5 bis 12 Gew.-% der speziellen quartären Ammo­niumverbindung mit zwei 2-Acyloxyalkylgruppen und 0,5 bis 5 Gew.-% Fettsäure, wobei besonders interessante Eigenschaften solche Zusammensetzungen haben, die 8 bis 12 Gew.% der ge­nannten quartären Ammoniumverbindungen enthalten. Ebenfalls bevorzugt sind höer konzentrierte Zusammensetzungen mit 15 bis 25 Gew.-% der speziellen quartären Ammoniumverbindungen und 3 bis 9 Gew.-% Fettsäure.

    [0006] Außer den genannten erfindungswesentlichen Bestandteilen können die Wäschenachbehandlungsmittel nach der Lehre der vorliegenden Erfindung zusätzlich weitere Bestandteile enthalten. Insbesondere können die Produkte zusätzlich 0,5 bis 10 Gew.-% dispergierend und weichmachend wirkende Polyglykolether enthalten. Geeignete Polyglykolether leiten sich von Ethylenoxid ab und haben ein Mol­gewicht im Bereich von 200 bis 8 000, vorzugsweise im Bereich von 200 bis 1 000 und insbesondere im Bereich von 400 bis 600. Andere dispergierend wirkende Zusätze sind Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettalkohole, Fett­amine, Fettsäure- oder Sulfonsäureamide, Polyethylenglykole oder Polypropylenglykole, Epoxyglykole, Alkylendiamin oder auch ali­phatische C₁- bis C₈-, vorzugsweise C₃- bis C₆-Alkohole. In gleicher Weise geeignet sind auch Etheramine der Formel R-(C₂H₄O)n -NR¹ R² . In dieser Formel bedeutet R einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 10 bis 20 Kohlenstollatomen, n eine Zahl zwischen 2 und 10, R¹ und R² , die gleich oder verschieden sein können, bedeuten -C₂H₄OH oder deren Ester mit C₁₀- bis C₂₀-Monocarbonsäuren oder mit Sulfobernsteinsäure beziehungs­weise Alkalimetallsalzen dieser Säuren. Gut geeignet sind auch die entsprechenden Quartärverbindungen der zuvor genannten Ether­amine, bei denen an das Stickstoffatom unter Ausbildung einer positiven Ladung eine weitere Alkylgruppe mit 1 bis 18 Kohlen­stoffatomen angelagert ist, wobei die positive Ladung durch eine negative Ladung, die ein Anion, in der Regel das Chlorid- oder Methosulfat-Anion, trägt, ausgeglichen wird. Imidazolinderivate können ebenfalls als Emulgatoren mit Vorteil verwendet werden.

    [0007] Andere geeignete Zusätze sind Ester von Fettalkoholen, insbeson­dere von Talgalkoholen mit gegebenenfalls hydroxylsubstituierten Monocarbonsäuren mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen. Außer den oben genannten niedermolekularen Polyglykolethern sind in manchen er­findungsgemäßen Zusammensetzungen auch hochmolekulare Polygly­kolether, deren Molgewicht im Bereich von etwa 10 000 bis etwa 80 000 liegt, geeignet. Ebenfalls sind 2-Benzylalkanolpolyglykol­ether mit 2 bis 10 Mol Ethylenoxid als Zusätze geeignet, insbe­sondere dann, wenn die zugrundeliegende Alkoholkomponente 2-Benzyloctanol ist. Auch Anlagerungsprodukte von 2 bis 10 Mol Ethylenoxid an verzweigte Alkohole, wie beispielsweise Isotri­decanol sowie an hydroxylsubstituierte Fettalkohole lassen sich in vielen Fällen mit Erfolg als Zusätze verwenden. Auch 1,4-Alkyl­glycoside und 2,2-Alkylglycoside mit Alkylresten, die 10 bis 20 Kohlenstoffatome enthalten, sind geeignete Zusätze. Ebenfalls ge­eignet sind Paraffinöl sowie ein- und mehrwertige Alkohole, zum Beispiel Ethanol, Isopropylalkohol, Ethylenglykol, Propylenglykol, Glycerin und deren Ester mit Fettsäuren.

    [0008] Ein besonders günstiges Viskositätsverhalten weisen erfindungs­gemäße Produkte mit einem pH-Wert in unverdünntem Zustand von etwa 1,0 bis etwa 5 auf.

    [0009] Falls es erwünscht ist, kann man den erfindungsgemäßen Produk­ten durch den Zusatz von bleichenden, sauerstoffhaltigen Verbin­dungen zusätzlich bleichende Eigenschaften verleihen. So bewirkt zum Beispiel ein Zusatz von 2 bis 5 Gew.-% Wasserstoffperoxid, bezogen auf das erfindungsgemäße Mittel, bei der Anwendung dieser Mittel im Spülbad eine deutliche bleichende Wirkung, ins­besondere dann, wenn die Wäsche zuvor mit Waschmitteln ohne bleichende Bestandteile gewaschen worden ist.

    [0010] Höher konzentrierte erfindungsgemäße Zusammensetzungen mit 15 bis 25 Gew.-% der speziellen quartären Ammoniumverbindungen können ebenfalls weitere Zusätze enthalten. Beispielsweise können die erfindungsgemäßen Konzentrate weitere übliche textil­weichmachende quartäre Ammoniumverbindungen enthalten. Hier­von eignen sich vor allem solche mit zwei langkettigen, gesät­tigten oder ungesättigten aliphatischen Gruppen mit je 14 bis 26, insbesondere im wesentlichen 16 bis 20 Kohlenstoffatomen und wenigstens einem quartären Stickstoffatom im Molekül. Die lang­kettigen aliphatischen Gruppen können geradkettig oder verzweigt sein und dementsprechend von Fettsäuren, bzw. von Fettaminen, Guerbetaminen oder aus den durch Reduktion von Nitroparaffinen erhältlichen Alkylaminen abstammen. Bei diesen quartären Ammo­niumverbindungen handelt es sich um Derivate des Ammoniaks, das heißt um die durch Alkylierung von langkettigen sekundären Aminen erhältlichen quartären Salze, wie z. B. die Verbindungen Distearyldimethylammoniumchlorid bzw. Ditalgalkyldimethylammo­niumchlorid.

    [0011] Die genannten erfindungsgemäßen Produkte können organische Lösungsmittel und nichtionische Dispergatoren enthalten. Als verträgliche organische Lösungsmittel, die mit Wasser misch­bar sind, kommen z. B. Alkanole mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder niedere Diole infrage. Beispiele für diese Verbindungen sind Ethanol, Isopropylalkohol, Ethylenglykol, Propylenglykol oder Dipropylenglykol. Auch Polyole mit Etherbindungen, wie z. B. Methyl-, Ethyl-, Butylglykol oder Diethylenglykol bzw. deren Essigsäureester sind geeignete Lösungsmittel. Organische Lö­sungsmittel der genannten Art sind auch häufig übliche Bestand­teile von handelsüblichen, textilweichmachende quartäre Ammo­niumverbindungen enthaltenden Mitteln.

    [0012] Als nichtionische Dispergatoren, die in dem erfindungsgemäßen Produkt enthalten sein können, eignen sich in erster Linie Anlagerungsprodukte von 4 bis 40, vorzugsweise von 4 bis 20 Mol Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an 1 Mol eines aliphatischen C₁₀-C₂₀-Alkohols bzw. eines Alkylphenols, in welchen der Alkyl­rest 8 bis 18 Kohlenstoffatome aufweist, sowie an Fettsäuren und Alkylamine mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen. Besonders bevorzugt sind die Ethoxylierungsprodukte der Fettalkohole, insbesondere des Kokos- und Talgfettalkohols und des Oleylalkohols sowie Ethoxylierungsprodukte der Oxoalkohole und sekundären Alkohole der entsprechenden Kettenlängen. Weitere geeignete nichtionische Tenside sind die wasserlöslichen, 20 bis 250 Ethylenglykol­ethergruppen und 10 bis 100 Propylenglykolethergruppen ent­haltenden Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Polypropy­lenglykol bzw. an Alkylendiaminpolypropylenglykol bzw. an Alkylpolypropylenglykole mit 1 bis 10 C-Atomen, in denen die Polypropylenglykolkette als hydrophober Rest fungiert. Ein Beispiel für einen geeigneten Emulgator ist das Anlagerungs­produkt von 9,5 Mol Ethylenoxid an Nonylphenol. Auch flüssige Paraffinöl-Kohlenwasserstoffe sind als Emulgatoren geeignet. Andere geeignete Emulgatoren sind Etheramine, Fettalkoholester, Benzyl-alkanol-polyglykolether.

    [0013] Durch Zusatz geringer Mengen an Salzen wie z. B. etwa 1,5 Ge­wichtsprozent Natriumchlorid oder Natriumacetat läßt sich die Dichte des erfindungsgemäßen Konzentrates anheben.

    [0014] Außer den bereits genannten zusätzlichen Bestandteilen können die erfindungsgemäßen Mittel auch noch Duftstoffe, Farbstoffe, Schauminhibitoren, Aufheller Konservierungsmittel, Viskositäts­regulatoren, antimikrobielle Wirkstoffe sowie organische oder anorganische, nichttensidische, wasserlösliche Säuren zur Ein­stellung eines bestimmten pH-Wertes sowie zur eventuellen Auf­lösung von Inkrustationen enthalten.

    [0015] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Ver­fahren zur Herstellung eines zuvor beschriebenen Wäschenachbe­handlungsmittels. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man die quartäre Ammoniumverbindung mit zwei 2-Acyloxyalkyl­gruppen, die Fettsäuren sowie gegebenenfalls weitere Bestand­teile, soweit sie nicht zu leicht verdampfen, auf 50 bis 90 °C unter Vermischen erhitzt, die dabei erhaltene Schmelze mit Wasser von 60 bis 70 °C, das gegebenenfalls Hilfs- und Zusatzstoffe ent­hält, unter intensivem Rühren vermischt, das Gemisch abkühlt und gegebenenfalls Duftstoffe sowie gegebenenfalls weitere Zusatzstoffe hinzufügt. Dieses Verfahren ist insbesondere für die Herstellung von Zusammensetzungen mit 2,5 bis 12 Gew.-% der obengenannten quartären Ammoniumverbindungen und mit 0,5 bis 5 Gew.-% Fettsäure geeignet.

    [0016] Die so erhaltenen erfindungsgemäßen Produkte weisen eine aus­gezeichnete Lagerstabilität und gute weichmachende Eigenschaften auf. Darüberhinaus verteilen sich die Mittel leicht in Wasser und bewirken, daß die damit behandelten Textilien eine gute Saug­fähigkeit gegenüber Wasser beibehalten.

    Beispiele


    Beispiel 1



    [0017] Man stellte ein erfindungsgemäßes Wäschenachbehandlungsmittel der folgenden Zusammensetzung her:
    11 Gew.-% quartäre Ammoniumverbindung
    2 Gew.-% gehärtet Talgfettsäure
    2 Gew.-% Stearylamin + 10 Mol Ethylenoxid
    0,27 Gew.-% Phosphorsäure
    0,05 Gew.-% MgCl₂ . 6H₂O
    Rest Wasser, Duftstoff, Farbstoff, Konservierungsmittel


    [0018] Die quartäre Ammoniumverbindung war Dimethyl-di-(oleoylisopro­pyl-)ammoniummethosulfat. Man erhielt ein homogenes stabiles Pro­dukt mit sehr guter Wasserverteilbarkeit. Ein entsprechendes Pro­dukt ohne Fettsäure war instabil.

    [0019] Dieses erfindungsgemäße Produkt wurde mit einem Produkt des Standes der Technik, das 11 Gew.-% Dimethyldistearylammonium­chlorid und 2 Gew.-% Fettsäure enthielt, hinsichtlich der Weich­machungsleistung und der Saugfähigkeit der damit behandelten Textilien verglichen.

    [0020] Man erhielt die in Tabelle 1 aufgeführten Ergebnisse der Weich­heitsprüfung und die in Tabelle 2 aufgeführten Ergebnisse der Saugfähigkeitsprüfung.

    [0021] Die Weichheit wurde geprüft, indem man zuvor gewaschene Texti­lien mit je 1,4 g Produkt pro Liter Behandlungsflotte, insgesamt mit 35 ml Produkt auf 25 Liter Flotte 10 Minuten lang behandelte, die Wäsche hängend trocknete und die Weichheit der Textilien sensorisch durch 5 in der Beurteilung von Textilweichheit ge­übten Personen beurteilen ließ. Dabei bedeutete die Note 6 = sehr weich, die Note 1 = sehr hart. Jedes Prüftextil wurde 3-fach be­urteilt. Aus den 3 Noten wurden die angegebenen Mittelwerte ge­bildet. Die Saugfähigkeit wurde nach der Steighöhenmethode (DIN 53 924) ermittelt.
    Tabelle 1
    Weichheit
    Waschprogramm Testtextil Rezeptur
        Erfindung Stand der Technik
    95 °C Normalwaschgang Frottierhandtücher 4,7 4,3
      Unterhemden 3,9 3,8
      Frottier, gehärtet 4,5 4,0
      Molton, gehärtet 4,5 3,8
      Frottier, 5mal gewaschen 4,7 4,1
    Tabelle 2
    Saugfähigkeit
    Krefelder Kontrollgewebe Messung nach Minuten Wasserwert Erfindung Stand der Technik
    (Mittelwert aus Kette und Schuß) 1 40 37 31
    3 60 55 45
    5 71 66 54
    10 92 84 69
    Moltongewebe Messung nach Minuten Wasserwert Erfindung Stand der Technik
    (Mittelwert aus Kette und Schuß) 1 68 66 29
    3 98 93 40
    5 114 110 46
    10 140 134 58


    [0022] Der Tabelle 1 ist zu entnehmen, daß alle Testtextilien, die mit dem erfindungsgemäßen Wäschnachbehandlungsmittel-Konzentrat behandelt wurden, als weicher beurteilt wurden als die mit einem Mittel des Standes der Technik behandelten Testtextilien.

    [0023] Aus Tabelle 2 geht hervor, daß das mit dem erfindungsgemäßen Mittel behandelte Krefelder Kontrollgewebe eine deutlich bessere Saugfähigkeit aufwies als das mit dem Mittel des Standes der Technik behandelte Kontrollgewebe. Dabei reicht die Saugfähigkeit der mit dem erfindungsgemäßen Mittel behandelten Gewebeproben fast an den Wasserwert der nur mit Wasser behandelten Gewebe heran und ist bei Moltongewebe sogar 2- bis 3-fach so hoch wie bei dem nach dem Stand der Technik behandelten Gewebe. Dies ist - vor allem im Hinblick auf die überlegene Weichheitsleistung des erfindungsgemäßen Mittels - ein nicht zu erwartendes ausge­zeichnetes Ergebnis.

    Beispiel 2



    [0024] In ähnlicher Weise wie zuvor beschrieben, stellte man ein höher konzentriertes Produkt folgender Zusammensetzung her:
    25 Gew.-% quartäre Ammoniumverbindung
    3,1 Gew.% hydrierte Palmkernfettsäure
    2,8 Gew.-% Oleyl-/Cetylalkohol + 1,2 Propylenoxid + 6,3 Ethylenoxid
    1,2 Gew.-% Oleyl-/Cetylalkohol + 2 Propylenoxid + 14 Ethylenoxid
    12,5 Gew.-% Isopropylalkohol
    3 Gew.-% Glycerin
    12 Gew.% Ethylenglykol
    8 Gew.-% Dipropylenglykol
    1,5 Gew.-% Duftstoff
    1,5 Gew.-% Natriumchlorid
    0,5 Gew.-% Citronensäure
    Rest: Wasser  


    [0025] Die quartären Ammoniumverbindung war Dimethyl-di-(kokosacyliso­propyl-)ammoniummethosulfat. Das Produkt war eine gelbliche klare Lösung mit einer stabilen Viskosität von 45 mPas und aus­gezeichneter Wasserverteilbarkeit. Der pH-Wert betrug 3,1. Dieses Produkt wurde auf die gleiche Konzentration der Wirkstoffe quartäre Ammoniumverbindung + Fettsäure wie in Beispiel 1 zur Behandlung von Textilien verdünnt und in gleicher Weise auf Weichheit und Saugfähigkeit der behandelten Textilien geprüft. Man erhielt sehr ähnliche Ergebnisse.


    Ansprüche

    1. Flüssiges, wäßriges Wäschenachbehandlungsmittel mit einem Ge­halt an quartären Ammoniumverbindungen mit zwei 2-Acyloxy­alkylgruppen, deren Acylgruppen sich von gesättigten oder ungesättigten Carbonsäuren mit 10 bis 22 Kohlenstoffatomen ableiten, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel
    a) 1,5 bis 27 Gew.-% quartäre Ammoniumverbindung
    b) 0,5 bis 10 Gew.-% Fettsäure
    sowie gegebenenfalls weitere in Wäschenachbehandlungsmitteln übliche Hilfs- und Zusatzstoffe enthält, wobei das Verhältnis von a) zu b) im Bereich von 10:1 bis 1:3 liegt.
     
    2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
    a) 2,5 bis 12 Gew.-% quartäre Ammoniumverbindung
    b) 0,5 bis 5 Gew.-% Fettsäure
    enthält.
     
    23. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
    a) 15 bis 25 Gew.-% quartäre Ammoniumverbindung
    b) 3 bis 9 Gew.-% Fettsäure
    enthält.
     
    4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Acylgruppen sich von Talgfettsäure, Olein, Rübölfettsäure oder Kokosölfettsäure ableiten.
     
    5. Mittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel 8 bis 12 Gew.-% quartäre Ammoniumverbindung enthält.
     
    6. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Fettsäure von Komponente b) ungesättigt oder vorzugsweise gesättigt ist und 8 bis 24 Kohlenstoffatome enthält und vorzugsweise gehärtete Talgfettsäure ist.
     
    7. Mittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß es Anlagerungsprodukte von 2 bis 20 Mol Ethylenoxid und/oder Propylenoxid pro Mol Fettsäure enthält.
     
    8. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß es Polyglykolether als despergierende und weichmachende Hilfsstoffe enthält.
     
    9. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn­zeichnet, daß es in unverdünntem Zustand einen pH-Wert im Bereich von 1,0 bis 5 hat.
     
    10. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn­zeichnet, daß es bleichend wirkende Verbindungen, ins­besondere Wasserstoffperoxid enthält.
     
    11. Verfahren zur Herstellung eines Mittels nach einem der An­sprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man die quartäre Ammoniumverbindung mit zwei 2-Acyloxyalkylgrup­pen, die Fettsäuren sowie gegebenenfalls weitere Bestand­teile, soweit sie nicht zu leicht verdampfen, auf 50 bis 90 °C erhitzt, die dabei erhaltene Schmelze mit Wasser von 60 bis 70 °C, das gegebenenfalls Hilfs- und Zusatzstoffe enthält, unter intensivem Rühren vermischt, das Gemisch abkühlt und gegebenenfalls Duftstoffe und weitere Zusatzstoffe hinzufügt.
     





    Recherchenbericht