[0001] Die Erfindung betrifft einen regelbaren Antrieb, insbesondere für die Nebenaggregate
von Brennkraftmaschinen, mit einer Bremse sowie ein Verfahren zum Steuern des Antriebs.
[0002] Brennkraftmaschinen, insbesondere die Antriebsmotoren von Kraftfahrzeugen, müssen
in Nebentrieben Aggregate antreiben, die entweder dem Betrieb der Brennkraftmaschine
selbst oder anderen Zwecken dienen. Dem Betrieb der Brennkraftmaschine selbst dienen
z.B. Wasserpumpe, Lüfter, Lichtmaschine und Schmierölpumpe. Anderen Zwecken dienen
beispielsweise Ölpumpen für Servolenkung, Niveauregulierung und Komforthydraulik,
Kompressoren für Klimaanlage und Luftfederung. Die Leistungen der Aggregate sollen
auch bei Leerlaufdrehzahl der Brennkraftmaschine ausreichend sein. Von diesen Aggregaten
benötigen einige ständig ihre drehzahlabhängige volle Leistung, z.B. die Wasser-
und die Schmierölpumpe; andere Aggregate, wie beispielsweise die Lichtmaschine und
der Lüfter mit Viskositätskupplung, entnehmen eine geregelte Leistung und wieder andere
Aggregate werden zeitweise mit Nennleistung betrieben und dann auf Leerlaufleistung
abgeschaltet, wie beispielsweise Kompressoren für eine Klimaanlage und die Luftfederung.
[0003] Es ist möglich und wird praktiziert, alle Aggregate mit ihrer maximalen Leistung
zugeschaltet zu belassen. Die Summe der Leistungen kann dann einen solchen Wert annehmen,
daß die geforderte Leerlaufleistung der Brennkraftmaschine, insbesondere bei Maschinen
mit kleinem Volumen, nur durch eine erhöhte Leerlaufdrehzahl möglich ist. Eine höhere
Leerlaufdrehzahl ist jedoch deshalb unerwünscht, weil sich dadurch der Geräuschpegel
erhöht und außerdem insbesondere durch die Verwendung hydrodynamischer Wandler oder
Kupplungen das Kriechmoment und die Schlupfwärme größer sowie der Kraftstoffverbrauch
und die Gesamtumdrehungen erhöht werden.
[0004] Damit sich die Nebenaggregate im unteren Drehzahlbereich der Brennkraftmaschine besser
versorgen lassen, ohne übermäßige Verluste in hohen Drehzahlbereichen hinnehmen zu
müssen, sind in der Praxis regelbare Antriebe der eingangs genannten Art bekannt.
Mit diesen Antrieben läßt sich die für die Nebenaggregate benötigte Drehzahl durch
Zuschalten eines variablen, an die Nebenaggregate angeschlossenen Riemenrades erreichen,
das mit höherer Drehzahl als die der Brennkraftmaschine umläuft. Der Antrieb weist
ein Sonnenrad auf, das auf einer mit der Kurbelwelle verbundenen Zentralschraube
angeordneten Laufbuchse mit Klemmrollenfreilauf lagert und in ein mit einem Getriebehohlrad
eines drehzahlregelbaren, variablen Riemenrades kämmendes Planetengetriebe eingreift.
Solange eine Magnetbremse bestromt ist, steht das Sonnenrad still und das Riemenrad
wird über das Planetengetriebe mit einer Übersetzung ins Schnelle angetrieben. Sobald
die Magnetbremse allerdings stromlos geschaltet ist, blockiert der Klemmrollenfreilauf
und nimmt das Sonnenrad mit der Drehzahl der Kurbelwelle mit. Das Planetengetriebe
wirkt in diesem Fall als Kupplung und treibt das Riemenrad mit Kurbelwellendrehzahl
an. Als nachteilig hat sich bei diesen Antrieben die raumgreifende Bauweise herausgestellt,
die Veränderungen der Einbaulage der Brennkraftmaschine und/oder der Nebenaggregate
im Motorraum erfordert.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für einen Antrieb der eingangs genannten
Art eine Kompakt-Bauweise zu schaffen, die nach dem Baukastenprinzip einen anpassungsfähigen
Einbau ohne Änderung der räumlichen Anordnung der Brennkraftmaschine und/oder ihrer
Nebenaggregate erlaubt, sowie ein Ansteuerverfahren zu schaffen, mit dem sich eine
hohe Flexibilität in der Betriebsweise erreichen läßt.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß ein Getriebehohlrad und ein
variables Riemenrad auf einem gemeinsamen Wälzlager gelagert sind. Mit der Bauweise
und Anordnung der Lagerung nach der Erfindung wird ein zweites, großen axialen Bauraum
erforderndes Lager überflüssig, insbesondere wenn sowohl das variable Riemenrad und
damit der Kraftangriff des/der Antriebsriemen(s) als auch das Planetengetriebe noch
innerhalb der Stützbreite des Lagers liegen. Ein großer axialer Platzgewinn ergibt
sich hierbei dann, wenn das variable Riemenrad in eine Ebene radial oberhalb - ein
Schwingungsdämpfer ist in diesem Fall nicht vorhanden - des Wälzlagers gelegt wird
und sich damit über dem Lager befindet. Alternativ gewährleistet auch eine Einbaulage
des Wälzlagers, beispielsweise ein zweireihiges Schrägkugellager oder ein Vierpunktlager,
vorzugsweise axial zwischen einem Planetengetriebe und dem Riemenrad und somit unmittelbar
eingeschlossen von dem variablen Riemenrad und dem Planetengetriebe eine die gesamte
Lagerungseinheit abstützende Breite.
[0007] Vorzugsweise läßt sich dar variable Riemenrad mit einem im Durchmesser kleineren
axialen Ringkragen versehen, der an seinem der Kurbelwelle zugewandten Ende einen
Innenzahnkranz aufweist und mit seinem anderen Ende das Wälzlager umschließt. Auf
diese Weise läßt sich der Ringkragen gleichzeitig als Getriebehohlrad ausbilden und
in dem radialen Freiraum zwischen der Laufbuchse bzw. dem Sonnenrad und der Innenverzahnung
platzsparend das Planetengetriebe und axial benachbart dazu das Wälzlager in den Ringkragen
einsetzen.
[0008] Wenn der Außenring des Wälzlagers das Planetengetriebe als Getriebehohlrad übergreift
und mit einem Innenzahnkranz versehen ist, läßt sich vorteilhaft der Außenring als
variables Riemenrad ausbilden. Der auf das mit dem Wälzlager einstückige Riemenrad
ausgeübte Riemenzug wird über das Lager stabilisiert; es ergibt sich ein zentraler
Riemenzug, so daß sich zur Lasteinleitung auch ein in der Herstellung sehr viel preiswerteres
Riemenrad aus Kunststoff eignet. Außerdem kann die Stützwirkung des zentralen Riemenzuges
ausgenutzt und anstelle eines Mehrpunktlagers ein übliches Rillenkugellager eingesetzt
werden.
[0009] Es wird vorgeschlagen, daß das Sonnenrad ein integrierter Bestandteil des Klemmrollenfreilaufs
ist. Der Fertigungsaufwand läßt sich damit verringern und das Sonnenrad in einem
Fertigungsgang mit dem Klemmrollenfreilauf herstellen.
[0010] Es empfiehlt sich, daß die Zähne des Getriebehohlrades und/oder des Sonnenrades einen
Kunststoffbelag aufweisen. Abgesehen von einem geringeren Fertigungsaufwand, die Zähne
brauchen nämlich lediglich grob in den Stahlträgerkörper eingearbeitet und anschließend
mit einem dünnwandigen, aufgespritzten Kunststoffbelag versehen zu werden, gewährleistet
die Stahl-Grobverzahnung eine hohe Zahnfußfestigkeit und eine günstige Wärmeabfuhr.
Die Kunststoffverzahnung des Getriebehohl- und des Sonnenrades erlaubt es, ein Getriebe
mit einer vorteilhaften, aus Stahl und Kunststoff bestehen den Materialpaarung zu
erreichen; der Kunststoffanteil sorgt für ausgezeichnete Notlaufeigenschaften und
dient der Formanpassung und Geräuschverhinderung und das aus Stahl gefertigte Zahnrad
des Planetengetriebes sorgt für eine ausreichende Wärmeabfuhr und verhindert einen
Wärmestau. Da lediglich die Zähne der Getrieberäder mit Kunststoff überzogen werden,
ist der Kunststoffanteil relativ niedrig und rechtfertigt den Einsatz sehr hochwertiger,
teurer Kunststoffe.
[0011] Alternativ kann zumindest das Sonnenrad aus Voll-Kunststoff bestehen. Die Kosten
und der Herstellungsaufwand lassen sich weiter verringern, wenn sowohl das äußere
(Getriebehohlrad) als auch das innere Zahnrad (Sonnenrad) des Planetengetriebes
völlig aus Kunststoff bestehen, wobei auch in diesem Fall die günstige Kombination
des zwischen Kunststoffrädern umlaufenden Planetenrades aus Stahl vorliegt.
[0012] Vorteilhaft ist das Getriebehohlrad ein in einer Stahlhülse - diese kann der Ringkragen
des variablen Riemenrades oder der Außenring des Wälzlagers sein - verankertes Kunststoffrad.
Eine sehr intensive Verbindung des Vollkunststoffzahnrades mit der Stahlhülse ergibt
sich beim Einspritzen des Kunststoffes dadurch, daß die Stahlhülse mit Durchbrüchen
versehen ist, die der Kunststoff beim Einspritzen durchdringt. An der dem Kunststoffrad
abgewandten Außenfläche der Stahlhülse kann sich der Kunststoff in dort beispielsweise
eingearbeitete Nuten verteilen, so daß nach dem Aushärten eine innige Verbindung vorliegt.
[0013] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß axial zwischen einem
Planetenträgerflansch und dem Motorblock auf der Kurbelwelle eine Austauschnabe angeordnet
ist. Die Austauschnabe, die sich mit einem Schwingungsdämpfer versehen läßt, gestattet
es, Aggregateantriebe mit einheitlichen Abmessungen zu verwenden und an unterschiedliche
räumliche Bedingungen im Motorraum anzupassen, d.h. ein Standard-Aggregateantrieb
kann für Fahrzeuge unterschiedlicher Größe eingesetzt werden. Entsprechend dem vorhandenen
axialen Freiraum braucht nämlich lediglich eine mehr oder weniger dicke Austauschnabe
eingebaut zu werden. Die Austauschnabe wird im Klemmverbund zwischen dem Planetenträgerflansch
und dem Motorblock angeordnet, wobei sich außerdem eine Entlastung des Planetenträgerflansches
von Drehmomenten ergibt.
[0014] Wenn den Getrieberädern eine Schmierstoffversorgung zugeordnet wird, läßt sich die
für eine geplante, bestimmte Betriebszeit ausgelegte Getriebe-Fettschmierung verbessern
und damit eine Betriebszeitverlängerung erreichen.
[0015] Zur Schmierstoffversorgung kann von einem Schmierfett aufnehmenden Ringraum des
Schwingungsdämpfers zumindest eine Verbindungsnut zu dem Planetengetriebe führen.
Der Ringraum dient als Reservoir für das Schmierfett. Während des Betriebes gelangt
das Fett aufgrund der Fliehkräfte radial nach außen und lagert sich im Ringraum ein;
beim Stillstand des Getriebes läuft das Fett hingegen schwerkraftbedingt nach unten
ab, füllt die Räume zwischen den Zähnen der Getrieberäder aus und verteilt sich über
die Verzahnung.
[0016] Alternativ kann ein Ringraum des Schwingungsdämpfers an einen Ölzuström- und einen
Ölabströmkanal angeschlossen werden und auf diese Weise eine Ölschmierung mit radial
äußeren Ringspeichern des Ringraumes erreicht werden. Das Speichervolumen des Ringraumes
wird so ausgelegt, daß ein Überfluten während der Betriebsstillstände ausgeschlossen
ist.
[0017] Wenn einem durch die Zentralschraube verlaufenden Abschnitt des Ölzuströmkanals eine
Öldüse vorgeschaltet ist, läßt sich mittels der Düse die Ölzufuhr dosieren und gezielt
so einstellen, daß eine Verbindung zum Getriebeinneren nur einmal pro Umlauf vorliegt.
[0018] Als Bremse empfiehlt sich ein elektrischer Bremsmagnet, der vorzugsweise an einem
rotationsfesten Stützarm befestigt, vorzugsweise mit einer Öse auf einem Bolzen des
Motorblockes derart angeordnet ist, daß ein den Bremsmagneten tragendes Lager und
die dazu mit radialem Abstand aufgesteckte Öse des Stützarmes in der Ebene eines
an den Stützarm angreifenden Drehmomentes angeordnet sind. Die Öse des Drehmomentstützarms
ist dabei genau unter der Laufbahn des den Bremsmagneten tragenden, beispielsweise
einreihigen Rillenkugellagers auf den gehäusefesten Bolzen gesteckt. Aufgrund des
sich damit in einer durch die vertikale Mittelachse der Öse und das Bremsmagnet-Lager
verlaufenden Ebene konzentrierenden Kraftangriffs des von den rotierenden Bauteilen
bewirkten Drehmomentes werden verkantende Kräfte auf das einreihige Kugellager vermieden,
so daß auf ein zweites Kugellager verzichtet und somit auch hierdurch axialer Bauraum
gewonnen werden kann. Als Bremse lassen sich beispielsweise anstelle eines Magneten
auch eine Zahnradpumpe oder ein hydraulischer Kolben verwenden.
[0019] Vorteilhaft läßt sich der Außenmantel einer zentralen Laufbuchse als Innenring für
das Bremsmagnet-Lager ausbilden und auf diese Weise radialer Bauraum einsparen.
[0020] Vorzugsweise kann der Stützarm gleichzeitig als Kabelführung dienen, durch die die
zum Bremsmagneten führenden elektrischen Kabel auf Distanz zu den rotierenden Bauteilen
gehalten werden.
[0021] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß ein mit der Kurbelwelle
rotierender Planetenträgerflansch mit einem Schwingungsdämpfer und einem daran befestigten,
zweiten Riemenrad verbunden ist. Ohne die übliche Anordnung des mit der Motordrehzahl
rotierenden Schwingungsdämpfers zu verändern, läßt sich auf diese Weise eine zweite
Riemenebene mit einem oder mehreren, mit der festen Motordrehzahl rotierenden Riemenscheiben
erreichen.
[0022] Vorteilhaft kann das zweite Riemenrad den Ringkragen in Richtung auf das variable,
erste Riemenrad überkragen. Die Riemenscheiben des mit variabler Drehzahl umlaufenden
Riemenrades und die fest angetriebenen Riemenscheiben lassen sich somit axial auf
engstem Raum nebeneinander anordnen.
[0023] Gemäß einer Ausführung der Erfindung kann der Aggregateantrieb am Motorblock befestigt
sein. Zu diesem Zweck kann die Laufbuchse des Aggregateantriebes auf einer Tragachse
eines mit dem Motorblock verschraubten Flansches lagern. Auf diese Weise lassen sich
die Abmessungen weiter verringern; der Aggregateantrieb läßt sich auch bei relativ
kleinen Fahrzeugen einsetzen, die im Motorraum nur einen sehr geringen axialen Freiraum
bieten. Die Bauteile dieses Aggregateantriebs entsprechen weitestgehend den Teilen,
die auch für einen auf der Kurbelwelle angeordneten Antrieb verwendet werden.
[0024] Vorteilhaft bildet ein eine Verbindungslasche aufweisender Deckel des Magnettopfes
des Bremsmagneten einen Drehmomentenstützarm; dem Stützarm läßt sich vorzugsweise
ein austauschbarer Gegenstecker zuordnen. Trotz stets gleich bemessener Drehmomentenstützarme
der Aggregateantriebe läßt sich ein Antrieb durch Austauschen lediglich des entsprechend
bemessenen Gegensteckers an unterschiedliche Motorabmessungen anpassen und das Baukastenprinzip
sowie die variable Verwendung des Aggregateantriebes weiter verbessern.
[0025] Gemäß dem mit der Erfindung vorgeschlagenen Verfahren zum Steuern des erfindungsgemäßen
Antriebes wird die von einem Akkumulator abgegebene oder aufgenommene Leistung überwacht
und bei Überschreiten eines Grenzwertes das variable Riemenrad zugeschaltet. Es ergeben
sich auf diese Weise - und zwar auch für einen Antrieb, der neben dem über den nachfolgend
"Hochtrieb" genannten, mit veränderbarer Drehzahl zu betreibenden variablen Riemenrad
aufgrund der Integration des Schwingungsdämpfers außerdem noch ein Riemenrad zum
Antrieb solcher Aggregate umfassen kann, die mit fester, stets der Kurbelwellendrehzahl
entsprechender Drehzahl angetrieben werden - flexible Eingriffsmöglichkeiten zur
Bestimmung der ein Umschalten auf den Hochtrieb erfordernden bzw. bewirkenden Schaltdrehzahl.
[0026] Dabei ist es vorteilhaft, die Schaltdrehzahl abhängig von der Belastung, insbesondere
des Generators, so zu bestimmen, daß die Stromversorgung ohne unnötige Belastung
des Akkumulators gewährleistet ist. Es lassen sich beispielsweise folgende, eine
erhöhte Generatorleistung und damit ein Zuschalten des Hochtriebs erfordernde Betriebszustände
festlegen:
Sobald der Akkumulator Strom an das Bordnetz abgibt und ein bestimmter Grenzwert,
beispielsweise 5 A, überschritten wird und damit der vom Generator erzeugte Strom
nicht ausreicht, um den momentanen Bedarf des Bordnetzes zu decken.
Sobald der Akkumulator bei Übersteigen eines festgelegten Grenzwertes, beispielsweise
5 A, Generatorstrom aufnimmt, was bedeutet, daß der Akkumulator aufgrund vorhergehender
Belastung teilweise entleert ist und nun wieder geladen werden muß.
[0027] Der zugeschaltete Hochtrieb ermöglicht es, die volle Ladekapazität möglichst schnell
wieder bereitzustellen. Der das Zuschalten des Hochtriebs auslösende Grenzwert kann
z.B. über einen am Akkumulator angeordneten Stromsensor erfaßt werden; alternativ
sind auch andere elektrische Größen, wie für den Säure- bzw. Batteriezustand, zur
Grenzwertermittlung zu verwenden.
[0028] Vorteilhaft läßt sich das variable Riemenrad im Falle mehrerer angeschlossener Aggregate
von dem die höchste Drehzahl benötigenden Aggregat zuschalten. Es lassen sich somit
Prioritäten setzen und der jeweils höchste Schaltdrehzahlbedarf berücksichtigen.
Das Zuschalten des Hochtriebs wird in diesem Fall folglich von dem Aggregat bestimmt,
das mit der höchsten Drehzahl versorgt werden muß, wie insbesondere ein Klimakompressor.
[0029] Es empfiehlt sich, daß beim Erreichen einer oberen Grenz-Motordrehzahl automatisch
umgeschaltet wird und die Aggregate unter Umgehung des variablen Riemenrades direkt
über die Kurbelwelle angetrieben werden. Das bedeutet, daß oberhalb einer bestimmten
Drehzahl, z.B. 2500 U/min., selbst wenn der Hochtrieb zu diesem Zeitpunkt zugeschaltet
ist, grundsätzlich auf direkten Kurbelwellenantrieb (Durchtrieb) umgeschaltet wird,
da bei dem Grenz-Drehzahlwert alle Nebenaggregate über ein ausreichendes Leistungsvermögen
verfü gen. Außerdem dient diese Schaltgrenze zum Schutz der Aggregate vor übermäßig
hohen Drehzahlen und vermeidet eine unnötig hohe Leistungsaufnahme.
[0030] Im Rahmen der Erfindung wird außerdem vorgeschlagen, daß zwischen zwei Schaltvorgängen
ein vorzugsweise vom momentanen Betriebszustand der Brennkraftmaschine abhängiger
zeitlicher Mindestabstand eingehalten wird. Als Kriterium für den Betriebszustand
der Brennkraftmaschine kann beispielsweise die Betriebslast und der gerade geschaltete
Gang herangezogen werden. Durch Einhalten eines zeitlichen Abstandes bzw. einer Mindestpause,
bevor der nächste Schaltvorgang, d.h. das Zu- oder Abschalten des Hochtriebes möglich
ist, läßt sich ein zu häufiges Hin- und Zurückschalten, d.h. vom Hoch- in den Kurbelwellen-Durchtrieb
vermeiden, damit die Haltbarkeit des Getriebes verbessern und der Verschleiß verringern.
Jedoch wird bei Erreichen der oberen Grenz-Motordrehzahl in jedem Fall auf direkten
Durchtrieb, d.h. Kurbelwellenantrieb umgeschaltet.
[0031] Vorteilhaft wird der Bremsmagnet auf Wärmeentwicklung überwacht und bei grenzwertüberschreitenden
Temperaturen abgeschaltet. Beispielsweise durch einen im oder am Bremsmagneten angeordneten
Temperatursensor oder -schalter, der eine übermäßige Wärmeentwicklung sowohl an der
Spule als auch an der Bremsfläche registrieren kann, läßt sich eine Sicherheitsabschaltung
erreichen. Bei unzulässig hohen Temperaturen, die eine Störung bedeuten können, kann
der Bremsmagnet abgeschaltet, d.h. die Stromversorgung unterbrochen werden; die Aggregate
werden dann unmittelbar von der Kurbelwelle angetrieben.
[0032] Vorzugsweise läßt sich der Aufbau des Magnetfeldes des Bremsmagneten zeitlich steuern.
Dabei kann zum Zuschalten des Hochtriebs zunächst nur ein solches Bremsmoment aufgebracht
werden, das in der Lage ist, den Klemmrollenfreilauf des Sonnenrades zu lösen. Unter
Schlupf der Bremse wird sodann - bei gleichzeitiger Beschleunigung des abtreibenden
Riemenrades und damit der Nebenaggregate - das Bremsmoment gesteigert, bis die Bremsscheibe
zum Stillstand kommt. Die Zeit bis zum Stillstand der Bremsscheibe, d.h. die Dauer
des Schlupfes kann beispielsweise ca. eine Sekunde betragen. Die zeitliche Steuerung
des Magnetfeldaufbaus läßt sich z.B. durch einen stromgesteuerten Betrieb des Magneten
und/oder durch Einsatz zweier getrennt zu beaufschlagender Wicklungen im Bremsmagneten
erreichen. Mit einer Steuerung des zeitlichen Magnetfeldaufbaus läßt sich der Schaltkomfort
verbessern und der Bremsen- bzw. Aggregateverschleiß verringern.
[0033] Vorzugsweise wird der Bremsmagnet mit einer über der Bordnetzspannung liegenden
Steuerspannung versorgt. Zu diesem Zweck läßt sich beispielsweise in einem elektronischen
Steuergerät eine zur Versorgung des Bremsmagneten entsprechend höhere, d.h. über
der üblichen Bordspannung von 12 bis 14 V liegende Spannung erzeugen. Die Spule des
Bremsmagneten läßt sich hierdurch sowohl in ihrem Platz- und Leistungsbedarf als
auch in ihrem Zeitverhalten verbessern.
[0034] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schemadarstellung des erfindungsgemäßen regelbaren Antriebs zum Zuschalten
einer mit höhe rer Drehzahl als eine Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine umlaufenden
Riemenebene;
Fig. 2 einen auf einer mit einer Kurbelwelle verbundenen Zentralschraube angeordneten, erfindungsgemäßen
Antrieb mit einem axial zwischen einem Planetengetriebe und einem Riemenrad angeordneten
Wälzlager im Längsschnitt;
Fig. 3 den erfindungsgemäßen Antrieb mit einem radial über dem Wälzlager angeordneten Riemenrad;
Fig. 4 den erfindungsgemäßen Antrieb mit einem als variables Riemenrad ausgebildeten Außenring
des Wälzlagers;
Fig. 5 den erfindungsgemäßen Antrieb mit in einen Klemmrollenfreilauf integrierten Getriebezahnrädern;
Fig. 6 den erfindungsgemäßen Antrieb mit einer Schmierstoffversorgung;
Fig. 7 den erfindungsgemäßen Antrieb mit einer auf der Kurbelwelle angeordneten Austauschnabe;
Fig. 8 als Einzelheit einen als Drehmomentenstützarm ausgebildeten Deckel eines Magnettopfes
eines Bremsmagneten;
Fig. 9 eine Einbauvariante, bei der der erfindungsgemäße Antrieb unmittelbar am Motorblock
angeflanscht ist; und
Fig. 10 ein an den erfindungsgemäßen Aggregateantrieb angeschlossenes, elektronisches Steuergerät,
als Blockschaltbild.
[0035] Ein regelbarer Aggregateantrieb 1 weist eine mit der Kurbelwelle 2 einer Brennkraftmaschine
3 verbundene Zentralschraube 4 auf. Die Zentralschraube 4 ist mit einer Laufbuchse
5 mit Klemmrollenfreilauf für ein Sonnenrad 6 versehen, das in ein außerdem mit einem
Getriebehohlrad 7 eines variablen Riemenrades 8 kämmendes Planetengetriebe 9 eingreift,
d.h. das Planetengetriebe 9 ist radial zwischen dem Getriebehohlrad 7 und dem Sonnenrad
6 angeordnet. Dem Sonnenrad 6 ist ein über Elektrokabel 10 an eine nicht dargestellte
Stromquelle angeschlossener Bremsmagnet 11 zugeordnet.
[0036] Wenn der Bremsmagnet 11 bestromt wird, steht das Sonnenran 6 still und das Riemenrad
8 wird über das Planetengetriebe 9 mit einer Übersetzung ins Schnelle angetrieben;
diese den zugeschalteten Hochtrieb darstellende Betriebssituation, in der das Sonnenrad
6 nicht rotiert, ist in der oberen Hälfte der Fig. 1 dargestellt. Der Pfeil 12 gibt
hierbei den Antriebsverlauf wieder, nämlich ausgehend von der Kurbelwelle 2 über einen
Planetenträgerflansch 13 in das sich um das feststehende Sonnenrad 6 drehende Planetengetriebe
9 und bis in das Getriebehohlrad 7 bzw. das Riemenrad 8. Ist hingegen der Bremsmagnet
11 stromlos, so blockiert der Klemmrollenfreilauf der Laufbuchse 5; die Buchse 5 nimmt
dann das Sonnenrad 6 mit der Drehzahl der Kurbelwelle 2 mit. Das Planetengetriebe
9 wirkt in diesem Fall als Kupplung und treibt entsprechend das Getriebehohlrad 7
bzw. das Riemenrad 8 mit der Kurbelwellendrehzahl an; dieser Antriebsverlauf wird
in der unteren Hälfte der Fig. 1 durch den Pfeil 14 wiedergegeben.
[0037] Die aufgrund der Erfindung erreichte Kompaktbauweise des regelbaren Aggregateantriebs
1 ergibt sich aus der in Fig. 2 dargestellten konkreten Einbausituation. Das variable,
beispielsweise aus Blech gerollte, mehrere Riemenscheiben besitzende Riemenrad 8
weist einen axialen Ringkragen 15 auf, der sich in Richtung zur Kurbelwelle 2 erstreckt
und an seinem der Kurbelwelle 2 zugewandten Ende als Getriebehohlrad 7 ausgebildet
und zu diesem Zweck mit einem Innenzahnkranz 16 versehen ist. Der Innenzahnkranz 16
kämmt mit dem Planetengetriebe 9, das seinerseits in das mit einem Lager 17 auf der
Laufbuchse 5 gelagerte Sonnenrad 6 eingreift; der Klemmrollenfreilauf 18 der Laufbuchse
5 ist lediglich schematisch dargestellt und kann beispielsweise als Sperrad mit Klemmrampen
und Klemmrollen ausgebildet sein. Axial innen, d.h. an der von der Kurbelwelle 2 abgewandten
Seite des Innenzahnkranzes 16 ist ein Wälzlager 19 angeordnet, das dort in den Ringkragen
15 des Riemenrades 8 eingesetzt ist und aufgrund seiner Einbaulage und seines Durchmessers
eine Stützbreite 20 zur Verfügung stellt, die die gesamte axiale Länge des von dem
Lager getragenen Riemenrades 8 mit Ringkragen 15 erfaßt. Ein zweites Lager, das axial
zusätzlichen Bauraum erfordern würde, kann somit entfallen.
[0038] Der Bremsmagnet 11 ist an einem Stützarm 21 befestigt, der gleichzeitig die Führung
der den Magneten 11 mit Strom versorgenden Elektrokabel 10 übernimmt. Der Stützarm
21 ist mit einer Öse 22 auf einen im Motorblock 23 der Brennkraftmaschine befestigten
Bolzen 24 gesteckt und somit daran gehindert, aufgrund der auftretenden Drehmomente
zu rotieren. Der Bremsmagnet 11 wird von einem auf der Laufbuchse 5 angeordneten
Rillenkugellager 25 getragen, wobei ein Abschnitt des Außenmantels der Laufbuchse
5 als Innenring 26 für die Kugeln des Kugellagers 25 ausgebildet ist. Das - von der
Zentralschraube 4 ausgehend - radial innenliegende Rillenkugellager 25 und die demgegenüber
radial außenliegende Öse 22 sind zwar mit Abstand voneinander, jedoch in einer Flucht
liegend angeordnet, d.h. die Öse 22 liegt genau unter der Laufbahn bzw. dem Innenring
26 des einreihigen Rillenkugellagers 25. Auf diese Weise ergibt sich bei einem an
den Stützarm 21 angreifenden Drehmoment eine durch die Öse 22 und das Rillenkugellager
25 verlaufende Kraftangriffsebene 27; es können somit keine verkantenden Kräfte auf
das Rillenkugellager 25 einwirken, so daß auf ein zweites Kugellager verzichtet werden
kann.
[0039] Ein mit der Drehzahl der Kurbelwelle 2 rotierender Schwingungsdämpfer 28 ist am
Planetenträgerflansch 13 befestigt und überkragt den Ringkragen 15 in Richtung auf
das variable Riemenrad 8 mit einem zweiten, wie der Schwingungsdämpfer 28 mit der
Drehzahl der Kurbelwelle 2 umlaufenden Riemenrad 29. Das variable, erste Riemenrad
8 und das zweite Riemenrad 29 liegen axial auf engstem Raum nebeneinander. Zum Zuschalten
des Hochtriebes, d.h. des mit einer höheren Drehzahl als die Kurbelwelle 2 umlaufenden
variablen Riemenrades 8 übt der geschaltete mit Strom versorgte Bremsmagnet 11 eine
Bremskraft auf eine Bremsscheibe 30 aus, die das Sonnenrad 6 festlegt.
[0040] Bei dem regelbaren Aggregateantrieb 101 gemäß Fig. 3 befindet sich lediglich noch
das Planetengetriebe 109, das aus dem vom axialen Ringkragen 115 des variablen Riemenrades
108 gebildeten Getriebehohlrad 107, den Planetenrädern 109a und dem Sonnenrad 106
besteht, seitlich neben dem die gesamte axiale Länge des Aggregateantriebes 101 abstützenden
Wälzlager 119. Hingegen ist das variable Riemenrad 108, verglichen mit dem in Fig.
2 dargestellten Aggregateantrieb, axial in Richtung des Motorblockes 123 verlagert
und radial über dem Wälzlager 119 angeordnet, womit sich ein zentraler Riemenzug und
eine geringere axiale Breite des Aggregateantriebes 101 ergeben. Ein solcher zentraler
Riemenzug liegt auch bei dem in Fig. 4 dargestellten Aggregateantrieb 201 vor, bei
dem der Außenring 219a des Wälzlagers 219 sowohl das die Planetenräder 209a des Planetengetriebes
209 übergreifende Getriebehohlrad 207 als auch gleichzeitig einen Träger für das variable
Riemenrad 208 bildet; ein Schwingungsdämpfer entfällt bei diesem Antrieb. Die sich
aufgrund des zentralen Riemenzuges ergebende Lasteinleitung erlaubt es, das variable
Riemenrad 208 völlig aus Kunststoff herzustellen.
[0041] Eine sowohl herstellungstechnisch günstige als auch für den Betrieb des Aggregateantriebes
301 vorteilhafte Werkstoffpaarung liegt vor, wenn - wie in Fig. 5 dargestellt - der
Innenzahnkranz 316, d.h. die Zähne des Getriebehohlrades 307 und die Zähne 306a des
Sonnenrades 306 aus Kunststoff bestehen, während die Planetenräder 309a des Planetengetriebes
309 aus Stahl hergestellt sind. Bei der in der oberen Hälfte von Fig. 5 dargestellten
Ausführung bildet der Außenring 319a des Wälzlagers 319 das Getriebehohlrad 307,
so daß für den mit Kunststoff umspritzten Innenzahnkranz 316 als Trägermaterial Stahl
zur Verfügung steht. Das Sonnenrad 306 und dessen mit Kunststoff beschichteten Zähne
306a sind ein integrierter Bestandteil des Klemmrollenfreilaufs 318 der Laufbuchse
305.
[0042] Ein völlig aus Kunststoff bestehendes Getriebehohlrad 307a ist in der unteren Hälfte
von Fig. 5 dargestellt. Das Vollkunststoff-Getriebehohlrad 307a ist dabei entweder
mit dem Ringkragen 315 des variablen Riemenrades 308 oder mit dem Außenring 319a des
Wälzlagers 319 fest verankert, vorzugsweise einstückig verbunden, je nachdem ob der
Ringkragen 315 oder der Außenring 319a des Wälzlagers 319 als Hülse für das Getriebehohlrad
307a ausgebildet ist; in Fig. 5 sind beide Alternativen dargestellt. Der Ringkragen
315 bzw. der Außenring 319a ist mit Durchbrüchen 54 versehen; die Außenfläche des
Ringkragens 315 bzw. des Außenrings 319a weist Nuten 55 auf, so daß der eingespritzte
Kunststoff die Durchbrüche 54 durchdringen, sich in den Nuten 55 verteilen und eine
innige Verbindung mit dem Trägermaterial (Hülse) eingehen kann.
[0043] Zur Versorgung des regelbaren Aggregateantriebes 401 mit Fett oder Öl ist gemäß Fig.
6 im Schwingungsdämpfer 428 ein Ringraum 56 angeordnet, der gegebenenfalls mehrere
Speicher aufweisen kann. In den nach außen hin mittels einer Dichtung 57 abgedichteten
Ringraum 56 eingelagertes Schmierfett gelangt während des Stillstands des Aggregateantriebs
401 über eine oder mehrere Verbindungsnuten 58 zu den Zahnrädern des Planetengetriebes
409; während des Betriebes wird das Fett hingegen fliehkraftbedingt über die Verbindungsnuten
58 wieder in den Ringraum 56 gedrückt. Alternativ kann Schmieröl in das Innere des
Planetengetriebes 409 geleitet und während des Betriebes im Ringraum 56 bevorratet
werden; das Öl wird über einen vom Motorblock 423 her durch die den Aggregateantrieb
401 tragende Zentralschraube 404 verlaufenden Ölzuströmkanal 59 zugeführt. Überflüssiges
Öl wird über einen Ölabströmkanal 60 zurückgeführt. Mittels einer im Ölzuströmkanal
59 angeordneten Düse 61 wird das Schmieröl dosiert und lediglich einmal pro Umlauf
zugeführt.
[0044] In Fig. 7 ist eine Aggregateeinheit 501 dargestellt, deren axiale Baugröße sich mittels
einer Austauschnabe 62 beliebig variieren läßt. Es lagert nicht mehr der Planetenträgerflansch
513 mit einer Nabe, sondern die außerdem mit dem Schwingungsdämpfer 528 verschweißte
Austauschnabe 62 auf der Kurbelwelle 502 und ist somit axial zwischen dem Planetenträgerflansch
513 und dem Motorblock 523 angeordnet. Der Planetenträgerflansch 513 liegt der Austauschnabe
62 flächig und als Druckstück an, so daß sich ein Klemmverbund ergibt, bei dem das
Drehmoment über Reibschluß von der Kurbelwelle 502 auf den Aggregateantrieb 501 übertragen
wird. Je nach Wahl der Austauschnabe 62 läßt sich der in seinen Abmessungen festliegende
Aggregateantrieb 501 an unterschiedliche Einbaubedingungen variabel anpassen; es
braucht lediglich eine entsprechend dickere oder dünnere Austauschnabe 62 eingebaut
zu werden.
[0045] Ein von räumlichen Bedingungen und Motorabmessungen unabhängiger Einbau des regelbaren
Aggregateantriebes wird auch durch einen in Fig. 8 dargestellten, variablen Drehmomentenstützarm
verbessert, der sich aus einem den Magnettopf 64 des Bremsmagneten 11 verschließenden,
mit einer Lasche 65 versehenen Stahldeckel 66 und einem der Lasche 65 zugeordneten
Gegenstecker 67 zusammensetzt. Je nach Motorabmessung braucht entweder lediglich ein
Deckel mit einer entsprechend längeren oder kürzeren Lasche 65 oder der mittels der
Öse 22 am Motorblock befestigte Gegenstecker 67 gegen einen längeren oder kürzeren
Gegenstecker ausgetauscht zu werden. Da es sich bei diesem variabel anpassbaren Drehmomentenstützarm
um eine Steckverbindung handelt, ist das Montieren und Demontieren sehr einfach.
[0046] Bei der in Fig. 9 dargestellten Kompakt-Bauweise eines regelbaren Aggregateantriebes
601 erfolgt der Antrieb nicht über die Kurbelwelle der Brennkraftmaschine, sondern
über ein angetriebenes Riemenrad 68, das dem variablen, seitlich neben dem Wälzlager
619 angeordneten Riemenrad 608 benachbart ist. Das Wälzlager 619 ist - wie bei der
Ausführung gemäß Fig. 2 - axial zwischen dem variablen Riemenrad 608 und dem Planetengetriebe
609 angeordnet. Der Aggregateantrieb 601 wird von einer Achse 69 eines mittels Schrauben
70 am Motorblock 623 befestigten Flansches 71 getragen. Die mit Nadellagern 72 versehene
Tragachse 69 ragt in die Bohrung der zentralen Laufbuchse 605 hinein. Die Kompakt-Bauweise
des Aggregateantriebes 601 wird durch das Anflanschen am Motorblock 623 oder an einer
nicht dargestellten, am Motorblock befestigten Halterung erreicht. Ansonsten werden
auch bei diesem Aggregateantrieb die gleichen Bauteile wie bei den vorbeschriebenen
Antrieben verwendet, so daß sich bei allen beschriebenen Aggregateantrieben ein höchst
anpassungsfähiges Baukastensystem verwirklichen läßt.
[0047] Anhand des Blockschaltbildes gemäß Fig. 10 wird beispielhaft für den Aggregateantrieb
1 gemäß Fig. 2 eine - für die übrigen beschriebenen Aggregateantriebe gleichermaßen
anzuwendende - Steuerung mittels eines elektronischen Steuergerätes 31 dargestellt.
Ein verschiedenste Verbraucher 32 versorgendes Bordnetz 33 ist sowohl an einen Drehstromgenerator
34 als auch einen Akkumulator 35 angeschlossen. Der Generator 34 läßt sich ebenso
wie eine Hydraulikpumpe 36, ein Klimakompressor 37 und eine Kühlwasserpumpe 38 mit
Motorlüfter 39 über das Riemenrad 8 mit höherer Drehzahl antreiben, d.h. dem Aggregateantrieb
1 zuschalten. Der nicht ständig benötigte Klimakompressor 37 wird dem Aggregateantrieb
1 mittels einer Magnetkupplung 40 zugeschaltet.
[0048] Das elektronische Steuergerät 31 besitzt als integrierte Bestandteile eine Bedarfssteuerung
41, eine Klimaanlagensteuerung 42 und eine Hochtriebssteuerung 43. Die Bedarfssteuerung
41 ist über eine Steuerleitung 44 mit einem am Akkumulator 35 angeordneten Stromsensor
45, die Hochtriebssteuerung 43 über Steuerleitungen 46 bzw. 47 an einen Temperatursensor
48 des Bremsmagneten bzw. einen Drehzahlgeber 49 des Aggregateantriebes 1 und die
Klimaanlagensteuerung 42 über eine Steuerleitung 50 an die Magnetkupplung 40 des
Klimakompressors 37 angeschlossen. Sowohl die Bedarfssteuerung 41 als auch die Klimaanlagensteuerung
42, in der mehrere, durch Pfeile 51 symbolisierte Drehzahleingänge nicht näher bezifferter
Verbraucher ausgewertet werden, bei denen es sich beispielsweise um die Hydraulikpumpe
36 und die Kühlwasserpumpe 38 mit Motorlüfter 39 handeln kann, sind mit Steuerleitungen
52, 53 an die Hochtriebssteuerung 43 angeschlossen. Aufgrund der miteinander verknüpften
Steuerungen 41, 42, 43 bieten sich mittels des elektronischen Steuergerätes 31 flexible
Eingriffsmöglichkeiten zur Bestimmung der das Zuschalten des Hochtriebs über das
variable Riemenrad 8 auslösenden Schaltdrehzahl.
[0049] Mittels des Stromsensors 45 läßt sich beispielsweise der Leistungsaustausch des Akkumulators
35 mit dem Bordnetz 33 bzw. dem Generator 34 erfassen. Sobald ein festgelegter Grenzwert
überschritten wird, wenn beispielsweise der vom Generator 34 erzeugte Strom nicht
dem momentanen Bedarf des Bordnetzes 33 entspricht, oder der Akkumulator 35 leer ist
und Strom vom Generator 34 aufnimmt, wird der Hochtrieb des variablen Riemenrades
8 zugeschaltet. Durch die über die Eingänge 51 in die Klimaanlagensteuerung 42 eingegebenen
Drehzahlen wird dem Aggregat, gemäß dem Beispiel dem Klima kompressor 37, das die
höchste Drehzahl erfordert, eine Priorität eingeräumt und der Hochtrieb des variablen
Riemenrades 7 auf jeden Fall dann zugeschaltet, wenn dieses Aggregat, der Klimakompressor
37, mit der Nennleistung versorgt werden muß. Jedoch wird oberhalb einer bestimmten,
durch den Drehzahlgeber 49 ermittelten Motordrehzahl der Hochtrieb stets ausgeschaltet
und das Antriebsaggregat 1 auf direkten Durchtrieb über die Kurbelwelle 2 umgeschaltet,
da alle zu versorgenden Aggregate bei dieser Grenz-Motordrehzahl über ein ausreichendes
Leistungsvermögen verfügen.
[0050] Der im oder am Bremsmagneten 11 angeordnete Temperatursensor 48 bewirkt bei einer
übermäßigen Wärmeentwicklung, die sich bei Störungen aufgrund höherer Temperaturen
einstellt, eine Sicherheitsabschaltung. Dabei wird der Bremsmagnet 11 abgeschaltet,
d.h. stromlos gesetzt, und die Aggregate werden im direkten Durchtrieb über die Kurbelwelle
2 angetrieben.
[0051] Es wird somit aufgrund insbesondere der in das variable Riemenrad bzw. dessen axialen
Ringkragen integrierten Getriebehohlrad- und Riemenradlagerung ein Aggregate-Antrieb
in Kompakt-Bauweise ermöglicht, der sich in den Motorraum ohne Änderung der räumlichen
Anordnung des Motors oder seiner Aggregate einbauen läßt. Der erreichte Raumgewinn
erlaubt es, zusätzlich den Schwingungsdämpfer in die Antriebseinheit einzubeziehen
und neben dem Hochtrieb über das variable Riemenrad noch einen ständig mit der Kurbelwellendrehzahl
umlaufenden Antrieb bereitzustellen. Außerdem gestattet das Ansteuerungsverfahren
mittels des elektronischen Steuergerätes flexible Eingriffe, insbesondere zum drehzahlabhängigen
Zuschalten des Hochtriebs, d.h. zum Festlegen der Schaltdrehzahl.
1. Regelbarer Antrieb, insbesondere für die Nebenaggregate von Brennkraftmaschinen,
mit einer Bremse, dadurch gekennzeichnet, daß ein Getriebehohlrad und ein variables Riemenrad (7, 107, 207, 307, 307a; 8,
108, 208, 308, 608) auf einem gemeinsamen Wälzlager (19, 119, 219, 319, 619) gelagert
sind.
2. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wälzlager (19, 319, 619) axial zwischen einem Planetengetriebe (9) und dem
Riemenrad (8) angeordnet ist.
3. Antrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das variable Riemenrad (8, 108, 308, 608) mit einem im Durchmesser kleineren
axialen Ringkragen (15, 115, 315) versehen ist, der an seinem der Kurbelwelle (2)
zugewandten Ende einen Innenzahnkranz (16) aufweist und mit seinem anderen Ende das
Wälzlager (19) umschließt.
4. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenring (219a, 319a) des Wälzlagers (219, 319) das Planetengetriebe (209,
309, 309a) als Getriebehohlrad (207, 307, 307a) übergreift und mit einem Innenzahnkranz
(216, 316) versehen ist.
5. Antrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenring (219a) als variables Riemenrad (208) ausgebildet ist.
6. Antrieb nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Sonnenrad (306) des Planetengetriebes (309) ein integrierter Bestandteil
des Klemmrollenfreilaufs (318) ist.
7. Antrieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zähne (316, 306a) des Getriebehohlrades (307, 307a) und/oder des Sonnenrades
(306, 306a) einen Kunststoffbelag aufweisen.
8. Antrieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest das Sonnenrad (306) aus Voll-Kunststoff besteht.
9. Antrieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebehohlrad (307, 307a) ein in einer Stahlhülse (315, 319a) verankertes
Kunststoffrad ist.
10. Antrieb nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringkragen (315) des variablen Riemenrades (308) oder der Außenring (319a)
des Wälzlagers (319) die Stahlhülse bildet.
11. Antrieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß axial zwischen einem Planetenträgerflansch (513) und dem Motorblock (523) auf
der Kurbelwelle (502) eine Austauschnabe (62) angeordnet ist.
12. Antrieb nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schwingungsdämpfer (528) mit der Austauschnabe (62) verbunden ist.
13. Antrieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch eine dem Planetengetriebe (9, 109, 209, 309, 409, 609) zugeordnete Schmierstoffversorgung
(56, 58, 59, 60, 61).
14. Antrieb nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß von einem Schmierfett aufnehmenden Ringraum (56) des Schwingungsdämpfers (428)
zumindest eine Verbindungsnut (58) zu dem Planetengetriebe (409) führt.
15. Antrieb nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ringraum (56) des Schwingungsdämpfers (428) an einen Ölzuström- und einen
Ölabströmkanal (59, 60) angeschlossen ist.
16. Antrieb nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß einem durch die Zentralschraube (404) verlaufenden Abschnitt des Ölzuströmkanals
(59) eine Öldüse (61) vorgeschaltet ist.
17. Antrieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, gekennzeichnet durch einen elektrischen Magneten (11) als Bremse.
18. Antrieb nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsmagnet (11) an einem rotationsfesten Stützarm (21) befestigt ist.
19. Antrieb nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützarm (21) mit einer Öse (22) auf einem Bolzen (24) des Motorblocks (23)
angeordnet ist.
20. Antrieb nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß ein den Bremsmagneten (11) tragendes Lager (25) und die dazu mit radialem Abstand
aufgesteckte Öse (22) des Stützarms (21) in der Ebene (27) eines an den Stützarm (21)
angreifenden Drehmomentes angeordnet sind.
21. Antrieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützarm (21) als Führung für Elektrokabel (10) ausgebildet ist.
22. Antrieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenmantel einer zentralen Laufbuchse (5) als Innenring (26) für das Bremsmagnet-Lager
(25) ausgebildet ist.
23. Antrieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, 6 bis 11 und 13 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß der mit der Kurbelwelle (2) rotierende Planetenträgerflansch (13) mit einem
an dem Schwingungsdämpfer (28) befestigten, zweiten Riemenrad (29) verbunden ist.
24. Antrieb nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Riemenrad (29) den Ringkragen (15) in Richtung auf das variable,
erste Riemenrad (8) überkragt.
25. Antrieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 oder 2, 4 bis 10, 17 bis 22 und
24, dadurch gekennzeichnet, daß der Aggregateantrieb (601) am Motorblock (623) befestigt ist.
26. Antrieb nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufbuchse (605) des Aggregateantriebs (601) auf einer Tragachse (69) eines
mit dem Motorblock (623) verschraubten Flansches (71) lagert.
27. Antrieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 und 17 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß ein Deckel (66) des Magnettopfes (64) des Bremsmagneten (11) eine Verbindungslasche
(65) aufweist.
28. Antrieb nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungslasche (65) ein Gegenstecker (67) zugeordnet ist.
29. Verfahren zum Steuern eines Antriebs nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß die von einem Akkumulator abgegebene oder aufgenommene Leistung überwacht und
bei Überschreiten eines Grenzwertes das variable Riemenrad zugeschaltet wird
30. Verfahren nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß das variable Riemenrad im Falle mehrerer angeschlossener Aggregate von dem
die höchste Drehzahl benötigenden Aggregat zugeschaltet wird.
31. Verfahren nach Anspruch 29 oder 30, dadurch gekennzeichnet, daß beim Erreichen einer oberen Grenz-Motordrehzahl automatisch umgeschaltet wird
und die Aggregate unter Umgehung des variablen Riemenrades direkt über die Kurbelwelle
angetrieben werden.
32. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 29 bis 31, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei Schaltvorgängen ein zeitlicher Mindestabstand eingehalten wird.
33. Verfahren nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß der Mindestabstand abhängig vom momentanen Betriebszustand der Brennkraftmaschine
festgelegt wird.
34. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 29 bis 33, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsmagnet auf Wärmeentwicklung überwacht und bei grenzwertüberschreitenden
Temperaturen abgeschaltet wird.
35. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 29 bis 34, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufbau des Magnetfeldes des Bremsmagneten zeitlich gesteuert wird.
36. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 29 bis 35, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsmagnet mit einer über der Bordnetzspannung liegenden Steuerspannung
versorgt wird.