[0001] Die Erfindung betrifft eine aus Schloß und Schlüsselkarten bestehende elektronische
Schließeinrichtung, deren Schloßelektronik einen Datenspeicher aufweist und die mit
einem mit der Schloßelektronik verbindbaren, datenabrufenden, mobilen Drucker kuppelbar
ist und einen Einsteckschacht für die Schlüsselkarten besitzt, in welchem ein Kartenleser
angeordnet ist und welcher Einsteckschacht an seinem Ende eine mit der Schloßelektronik
verbundene Steckdoseneinrichtung für ein in den Einsteckschacht einschiebbares, elektrische
Kontakte aufweisendes, kartenförmiges Kupplungselement des Druckers aufweist.
[0002] Eine derartige Schließeinrichtung ist aus dem europäischen Patent 132 627 bekannt.
Durch die Nutzung des Einsteckschachtes sowohl für das Einführen der Schlüsselkarten
als auch für das Kupplungselement, ist eine besonders übersichtliche und einfache
Bauform geschaffen, da sich eine separate Einstecköffnung für die Verbindung mit dem
mobilen Drucker erübrigt. Ferner wird dadurch eine versteckte Anordnung der Steckdoseneinrichtung
ermöglicht, die einen gewissen Schutz vor unbefugten Manipulationen bietet. Dennoch
ist bei der bekannten Anordnung nicht auszuschließen, daß eine mißbräuchliche Abfragung
des Datenspeichers des Schlosses erfolgt, indem ein Unbefugter ein Kupplungselement
in den Einsteckschacht des Schlosses einführt und auf diese Weise eine elektrische
Verbindung mit der Steckdoseneinrichtung herstellt. Es können somit Zustandsdaten
abgefragt bzw. mittels des mobilen Druckers ausgedruckt werden, die Aufschluß darüber
geben, mit welchen Schlüsselkarten zu welcher Zeit eine Schließung des Schlosses vorgenom
men wurde, ob lediglich die Schlüsselkarte eingeführt wurde oder ob auch der Schloßmechanismus
betätigt worden ist und ob gegebenenfalls Fehlfunktionen des Schlosses vorlagen. Üblicherweise
sind die abfragbaren Informationen auf dem neuesten Stand, d.h. es wird ein aktueller
Datenbestand vorgehalten, der ältere Daten kontinuierlich überschreibt. Es ist verständlich,
daß die abfragbaren Daten nur berechtigten Personen zugänglich sein dürfen.
[0003] Der Anschluß des Druckers stellt eine Spezial-Betriebsart des Schlosses dar; im
Normalbetrieb (Zugangskontrollbetrieb) erfolgt beim Einführen einer gültigen Schlüsselkarte
in den Einsteckschacht ein Abfragen der Codierung und ein Vergleich mit dem Schoßcode.
Entsprechen die abgefragten Schlüsselkarteninformationen den im Speicher abgelegten
Werten, so wird ein Schließimpuls erzeugt, der eine Überführung des Schlosses in
Freigabestellung ermöglicht. Derartige Schließeinrichtungen können somit überall
dort eingesetzt werden, wo bestimmte Bereiche nur von Zugangsberechtigten betreten
werden sollen.
[0004] Ausgehend von den aufgezeigten Problemen soll eine Schließeinrichtung der eingangs
genannten Art angegeben werden, bei der eine Datenabfragung durch Unberechtigte wesentlich
erschwert ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Kupplungselement einen
Schlüsselkartencode aufweist und daß sich im Einsteckschacht ein mit dem Kupplungselement
durch dessen Einstecken verlagerbarer Schieber befindet, der mittels Zuhaltungen festlegbar
ist, welche bei gültigem Schlüsselkartencode in Freigabestellung überführt sind und
so eine Schieberverlagerung in seine Endstellung zulassen, in der die Kontakte mit
der Steckdoseneinrichtung in Verbindung treten. Erfindungsgemäß ist somit vorgesehen,
daß eine Kupplung mit der Steckdoseneinrichtung nur dann vorgenommen werden kann,
wenn das Kupplungselement einen gültigen Schlüsselkartencode aufweist. Sofern ein
übliches, aus dem Stand der Technik bekanntes Kupplungselement in den Einsteckschacht
des erfindungsgemäßen Schlosses eingesteckt wird, kann keine Verbindung mit der Steckdoseneinrichtung
erfolgen, da aufgrund der fehlenden Schlüsselkartencodierung eine Schieberverlagerung
nicht möglich ist, so daß man mit den Kontakten gar nicht in Reichweite zur Steckdoseneinrichtung
treten kann. Mithin liegt erfindungsgemäß eine mechanische Aussperrung des Kupplungselementes
vor, sofern dieses keinen endgültigen Schlüsselkartencode trägt. Überdies kann es
sich bei dem Schlüsselkartencode noch um einen speziellen Schlüsselkartencode handeln,
der als Sondercode im Gegensatz zu den üblichen Schlüsselkartencodes die Schloßelektronik
derart ansteuert, daß sie die gewünschten Daten ausgibt. Liegt nur der "übliche" Schlüsselkartencode
vor, so ist die Datenübertragung gesperrt.
[0006] Zwar geht aus der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung P 37 02 730
eine Schließeinrichtung hervor, bei der ein Schieber vorgesehen ist, welcher nur mittels
einer gültigen Schlüsselkarte verlagerbar ist; jedoch wird nicht das Problem abgehandelt,
Daten des elektronischen Schlosses mittels eines anzuschließenden Druckers abzufragen.
[0007] Grundsätzlich geht aus der europäischen Patentanmeldung 24 242 ein mechanisch/magnetisch
arbeitendes Schloß hervor, bei dem mittels magnetisierter Bereiche der zugehörigen
Schlüsselkarten Zuhaltungen verlagerbar sind, welche einen Schieber freigeben, der
in seiner Verlagerungsendstellung zur Freigabe des Schloßmechanismus' führt. Diese
Bauform besitzt jedoch kein "Gedächtnis"; es fehlt jegliche Schloßelektronik, so daß
keine Informationen über zuvor erfolgte Schließungen abgefragt werden können. Auch
eine Kombination der Gegenstände der EP 24 242 und der EP 132 627 kann keine Hinweise
auf die Erfindung geben, denn dieses würde lediglich zu Schlüsselkarten -nicht aber
zu einem Kupplungselement- führen, bei denen entweder ein Lochcode oder ein Magnetcode
vorhanden wäre. Im Falle des Magnetcodes ist jedoch -gemäß der Offenbarung der EP
24 242- nicht die Möglichkeit gegeben, von diesem entsprechende Daten abzuleiten und
diese in einem Speicher zu speichern, denn die magnetisierten Bereiche dienen ausschließlich
der Zuhaltungsverlagerung. Von einer Kombination des Magnetcodes gemäß der EP 24 242
mit dem Lochcode der EP 132 627 wird der Fachmann Abstand nehmen, da eine Überlagerung
der magnetisierten Bereiche mit dem Lochmuster des Lochcodes zum Ausstanzen der magnetischen
Punkte führt, so daß eine Funktionsfähigkeit nicht mehr gegeben ist. Dabei könnte
allenfalls eine derartige (wenn auch funktionslose) Kombination bei einer Schlüsselkarte
verwirklicht sein; Hinweise auf die Ausgestaltung eines Kupplungselementes wären
damit nicht gegeben.
[0008] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Kupplungselement Leiterbahnbeschichtungen
aufweist, die an dem einen Seitenrand des Kupplungselementes die Kontakte bilden,
sich im wesentlichen bis zum gegenüberliegenden Seitenrandbereich des Kupplungselementes
unter Passieren des Schlüsselkartencodes erstrecken und dort mit einem zum Drucker
führenden Kabel verbunden sind. Während beim Gegenstand der EP 132 627 die als Drähte
ausgebildeten Leiter bis zu einem am Kupplungsele ment befestigten separaten Stecker
führen und demgemäß in der Tiefe des Kupplungselements entsprechend auftragen, ist
bei dem Erfindungsgegenstand ein ganz anderer Weg eingeschlagen, der eine sehr flache
Bauform gestattet. Die Leiterbahnbeschichtungen sind gegenüber isolierten Leitungen
um ein Vielfaches dünner und tragen daher so gut wie nicht auf. Überdies bilden die
Endbereiche der Leiterbahnbeschichtungen selbst die Kontakte aus, so daß zum einen
ein separates Steckerelement entfallen kann und zum anderen auch im Kontaktbereich
keine die Dicke vergrößernden Maßnahmen getroffen sind. Das aus dem Stand der Technik
bekannte Steckerelement hingegen führt zu einer entsprechend dicken Bauform, was zu
einem Verklemmen bzw. auch Beschädigen der entsprechenden Einrichtungen im Einsteckschacht
führen kann. Insbesondere ist dort der Kartenleser gefährdet. Denkbar (jedoch ohne
Ausschluß der Beschädigungsgefahr) mag so eine Ausgestaltung des Standes der Technik
bei einer Lichtabtastung sein, wie dieses bei dem Gegenstand der EP 132 627 verwirklicht
ist. Wird aber -wie nachstehend noch ausgeführt- eine Zuhaltungssteuerung mittels
magnetisierter Bereiche des Kupplungselements durchgeführt, so ist die Funktionsfähigkeit
bei Verwendung von isolierten Kabeln und einem Steckerelement in Frage gestellt,
denn diese Teile würden zu einem relativ großen Abstand der Karte zu den Zuhaltungen
führen, so daß sich die magnetischen Kräfte entsprechend der Entfernung verringern
und keine einwandfreie Zuhaltungsverlagerung mehr gestatten. Dabei ist zu berücksichtigen,
daß die magnetischen Kräfte mit der Entfernung überproportional abnehmen. Überdies
wurde bei dem Erfindungsgegenstand eine Kreuzung des Schlüsselkartencodes mit den
Leiterbahnen verwirklicht, was insbesondere im Falle des Einsatzes eines Magnetcodes
eine Besonderheit ist, da der Erfinder erkannt hat, daß die magnetischen Felder der
die Leiter bahnen passierenden Ströme keine Verfälschung des Magnetcodes mit sich
bringen. Andererseits stören die magnetisierten Bereiche nicht die Leiterbahnströme.
[0009] Die Anordnung kann so getroffen sein, daß die Kontakte an einem Längsfortsatz des
Kupplungselementes angeordnet sind. Demgemäß kann der untere Kartenrand zur Verlagerung
des Schiebers eingesetzt werden, wobei dennoch die Möglichkeit des Verbindens mit
der Steckdoseneinrichtung besteht. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn der Längsfortsatz
einseitig der Längsmittelebene des Kupplungselementes ausgebildet ist, so daß eine
Schieberverlagerung mit dem mittigen Bereich des Kupplungselementes erfolgen kann,
was vor Verkantungen schützt und überdies die Stationierung der Steckdoseneinrichtung
in einem Seitenbereich erfolgen kann, was aus Platzgründen vorteilhaft ist.
[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Kupplungselement eine
Leiterplatte aufweist, an deren einer Breitseite das Codierungssubstrat einer Schlüsselkarte
angeordnet ist. Diese Bauform besitzt besondere Vorteile, da aus der Vielzahl der
gültigen Schlüsselcodierungen der Schließeinrichtung eine speziell gewünschte ausgewählt
und ihr Codierungssubstrat an der Breitseite des Kupplungselementes befestigt werden
kann. Die Schlüsselkarten und das Kupplungselement besitzen die gleichen Abmessungen
in Breite und Dicke, so daß auf diese Weise für die Erzeugung der Codierung ein und
das gleiche, auf die entsprechenden Abmessungen zugeschnittenes Codierungsgerät verwendet
werden. Es ist somit kein spezielles Gerät zur Codierung des Kupplungselements notwendig.
[0011] Vorteilhaft ist es, wenn das Codierungssubstrat in einer Breitseitenausnehmung der
Leiterplatte einliegt. Die Anordnung trägt dann in der Dicke nicht auf, insbesondere
kann vorgesehen sein, daß die Oberfläche des Codierungssubstrats mit der Oberfläche
der Leiterplatte fluchtet.
[0012] Vorzugsweise ist zumindest ein Teil des Schlüsselkartencodes von magnetisierten
Bereichen gebildet. Mit diesen magnetisierten Bereichen lassen sich die als Magnetstifte
ausgebildeten Zuhaltungen steuern. Ein weiterer Teil des Schlüsselkartencodes ist
von einem Strichcode gebildet. Dieser Strichcode wird von dem Kartenleser gelesen,
so daß auf diese Art und Weise die entsprechenden Daten zu dem Speicher gelangen und
dort eingeschrieben werden können.
[0013] Eine besonders hohe Sicherheit ist gegeben, wenn -gemäß einer Weiterbildung der Erfindung-
der von dem Kartenleser erfaßte Strichcode die Steuerung derjenigen Zuhaltung bzw.
Zuhaltungen vornimmt, welche jeweils mittels einer durch den Kartenleser erregbaren
Magnetspule in Freigabestellung bringbar ist bzw. sind. Demgemäß ist nicht allein
der Magnetcode für die Zuhaltungsfreigabe, sondern überdies in Kombination damit auch
der Strichcode tätig, so daß der Strichcode eine Doppelfunktion übernimmt, indem
er neben der Zuhaltungsverlagerung auch das Einspeisen gewünschter Daten realisiert.
[0014] Eine vorteilhafte Bauform ist dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber an seiner
auf einer schloßgehäusefesten Lochplatte aufliegenden Gleitfläche Lagerausnehmungen
aufweist, in denen die als Magnetstifte ausgebildeten Zuhaltungen verschieblich einliegen
und daß die Löcher der Lochplatte mit den Lagerausnehmungen in Grundstel lung des
Schiebers fluchten. Durch eine ferromagnetische Platte ist sichergestellt, daß bei
nicht eingeschobenem Kupplungselement die Magnetstifte derart angezogen werden, daß
sie eine Kupplung zwischen der Lochplatte und dem Schieber herstellen. Wird das Kupplungselement
mit seinen magnetisierten Bereichen eingeschoben, so daß entsprechend gleichnamige
Pole der Magnetpunkte und Magnetstifte einander gegenüber liegen, so werden die Magnetstifte
zurückgedrängt und der Schieber freigegeben.
[0015] Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
und zwar zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine aus Schloß und Schlüsselkarte bestehenden Schließeinrichtung,
Fig. 2 eine Schlüsselkarte in aufgebrochener Darstellung,
Fig. 3 eine Rückansicht des Schlosses bei nicht eingeschobenem Kupplungselement,
Fig. 4 eine Ansicht gemäß Fig. 3, jedoch mit eingeschobenem Kupplungselement,
Fig. 5 eine Seitenansicht der Darstellung gemäß Fig. 4,
Fig. 6 eine Draufsicht auf das Kupplungselement, bereichsweise aufgebrochen,
Fig. 7 einen Längsschnitt durch das Kupplungselement entlang der Linie VII-VII in
Fig. 6,
Fig. 8 einen vergrößerten Längsschnittabschnitt des Kupplungselements im Bereich seiner
Codierung, der in Fig. 7 strichpunktiert umkreist ist,
Fig. 9 eine schematische Ansicht der Schließeinrichtung bei eingeführtem Kupplungselement
und
Fig. 10 eine Ansicht des Kontaktbereichs des eingesteckten Kupplungselements.
[0016] Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Schließeinrichtung 1, bestehend aus einem Schloß
2 und mindestens einer Schlüsselkarte 3. Das Gehäuse des Schlosses 2 ist mit einem
Einsteckschacht 4 versehen, in den die Schlüsselkarte 3 zur Freigabe des Schließmechanismus'
einzuführen ist. Sofern die Schlüsselkarte 3 eine gültige Codierung aufweist, erfolgt
eine Kupplung einer Riegelbetätigungswelle mit einem Betätigungsknopf 5, so daß eine
Riegelverlagerung erfolgen kann.
[0017] Derartige Schlösser 2 werden mit einer Vielzahl von Schlüsselkarten 3 betrieben,
wobei die einzelnen Schlüsselkarten 3 jeweils zugangsberechtigten Personen ausgehändigt
sind, so daß nur diese Personen Zugang zu einem mit dem Schloß 2 abgesperrten Kontrollbereich
oder dergleichen haben. Dabei ist vorgesehen, daß das Schloß 2 im Bereich seines
Einsteckschachtes 4 einen Kartenleser 6 aufweist, der zumindest einen Teil des Schlüsselkartencodes
7 erfaßt, wodurch neben einer Schließberechtigungsprüfung die Möglichkeit besteht,
Schlüsselkartendaten in einen Speicher 7′ einer Schloßelektronik 8 zu übertragen.In
dem Speicher 7′ sind dann spezielle Informationen über die Schlüsselnummer, die Anlagennummer,
das Datum und die Uhrzeit einer Schließung, die Durchführung des Schließvorganges
(ob ledig lich die Schlüsselkarte eingeschoben wurde oder ob auch der Schloßmechanismus
bewegt wurde) und Werte darüber gespeichert, ob Fehlfunktionen vorgelegen haben.
Möglich ist die Speicherung einer gewünschten Anzahl von zuvor durchgeführten Schließungen,
wobei der Speicherinhalt immer aktualisiert wird, indem die ältesten Daten von den
jüngsten überschrieben werden.
[0018] Um Zugriff zu den abgespeicherten Daten zu erhalten, muß eine Verbindung zwischen
dem Schloß 2 und einem entsprechenden Protokolliergerät geschaffen werden. Dieses
Protokolliergerät ist vorzugsweise als mobiler Drucker ausgebildet. Mittels eines
Kupplungselementes 9, das in den Einsteckschacht 4 des Schlosses 2 eingeschoben wird,
läßt sich zwischen der Schloßelektronik 8 und dem eingesetzten Drucker eine Datenübertragungsstrecke
schaffen, so daß man sich von dem Drucker die gewünschten Informationen auflisten
lassen kann. Der konstruktive Aufbau der wesentlichen Schloßkomponenten und des mit
zum Drukker führenden Verbindungskabel versehenen Kupplungselementes 9 ist im nachfolgenden
beschrieben.
[0019] Die Fig. 2 zeigt -in aufgebrochener Darstellung- den Aufbau der Schlüsselkarte 3,
der sich im wesentlichen aus zwei Komponenten zusammensetzt. Die eine Komponente ist
das Trägermaterial 10 der Schlüsselkarte 3, das vorzugsweise aus einem geeigneten
Kunststoff besteht. Die zweite Komponente ist von einem Codierungssubstrat 11 gebildet,
das auf dem Trägermaterial 10 aufgebracht ist und die Individualisierung der Schlüsselkarte
3 ermöglicht.
[0020] Die nachfolgende Beschreibung des Aufbaues der Schlüsselkarte 3 ist im Hinblick
auf das Codierungssubstrat 11 ebenfalls auch bei dem schon erwähnten Kupplungsele
ment 9 verwirklicht, worauf im nachfolgenden noch näher eingegangen wird.
[0021] Auf das aus Kunststoff bestehende, kartenförmige Trägermaterial 10 der Schlüsselkarte
3 ist eine Bariumferrit-Beschichtung 12 aufgebracht, welche mittels einer nicht dargestellten
Einrichtung magnetisierbar ist, so daß sich magnetische, mit Nord- und Südpol versehene
Bereiche 13 ausbilden lassen. Diese magnetisierten Bereiche 13 weisen einen permanenten
Magnetismus auf und bilden einen Teil des Schlüsselkartencodes 7. Oberhalb der Bariumferrit-Beschichtung
12 ist ein Strichcode 14 angeordnet, der vorzugsweise aus drei parallel zueinander
verlaufenden Spuren 15,16 und 17 besteht. Der Strichcode 14 weist gleichmäßig breite
Striche auf, welche in Spurlängsrichtung gesehen, einen gleichmäßigen Abstand voneinander
besitzen, sofern nicht zwischen ihnen Leerstellen 18 ausgebildet sind. Der Strichcode
14 ist von einer infrarotstrahlungsdurchlässigen Folie 19 abgedeckt. Nach einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel kann auch vorgesehen sein, daß die innenliegende Oberfläche der
Folie 19 mit dem Strichcode 14 bedruckt ist, d.h. der Strichcode 14 wird mittels Siebdruck
auf diese Seite der Folie 19 aufgebracht. Für das menschliche Auge besitzt die Folie
19 von ihrer Außenseite her eine schwarze Farbe, d.h. sie ist nicht durchsichtig.
Während der Kartenleser 6 des Schlosses 2 hingegen mittels Infrarotstrahlung arbeitet
und demgemäß die Folie 19 zur Abtastung des Strichcodes 14 durchdringen kann.
[0022] Die Figuren 3,4 und 5 zeigen wesentliche Komponenten des Schloßaufbaues. Das Schloß
2 besitzt ein Schloßgehäuse 20, in dem ein Schieber 21 längsverschieblich geführt
ist, der auf einer schloßgehäusefesten Lochplatte 22 mit seiner Gleitfläche 23 aufliegt.
Die andere Seite der Lochplatte 22 wird von einer Abdeckplatte 24 überfangen, die
die eine Wandung des Einsteckschachtes 4 bildet. Die zweite Wandung des Einsteckschachtes
4 wird von einer Ankerplatte 25 aus ferromagnetischem Material gebildet, welche von
einer Feder 26 auf die Abdeckplatte 24 gedrückt wird. Der Schieber 21 wird mittels
einer Spiralzugfeder 27 in Grundstellung (Stellung gemäß Fig. 3) gehalten. In dieser
Grundstellung liegen den Löchern 28 der Lochplatte 22 Lagerausnehmungen 29 fluchtend
gegenüber, in denen als Magnetstifte 30 ausgebildete Zuhaltungen 31 längsverschieblich
einliegen. Am unteren Ende des Einsteckschachtes 4 besitzt der Schieber 21 einen Vorsprung
32, gegen den der mittlere Bereich einer in den Einsteckschacht 4 eingeschobenen Schlüsselkarte
3 bzw. eines eingeschobenen Kupplungselementes 9 treten kann. Mindestens eine der
Lagerausnehmungen 29 des Schiebers 22 ist von einer Magnetspule 33 umgeben. Die Magnetspule
33 ist an die Schloßelektronik 8 angeschlossen. Ferner ragt der Kartenleser 6 bis
in den Bereich des Einsteckschachtes 4 und steht mittels einer Kabelverbindung ebenfalls
mit der Schloßelektronik 8 in Verbindung.
[0023] Wird nun eine Schlüsselkarte 3 bzw. ein Kupplungselement 9 mit gültigem Schlüsselkartencode
7 in den Einsteckschacht 4 des Schlosses 2 eingeschoben, so tritt zunächst der untere
Kartenrand gegen den Vorsprung 32 des Schiebers 21. In dieser Stellung treten die
magnetisierten Bereiche 13 der Schlüsselkarte 3 bzw. des Kupplungselements 9 in
Gegenüberlage zu den Magnetstiften 30, die zuvor von der Ankerplatte 25 angezogen
wurden und demgemäß in den Löchern 28 der Lochplatte 22 mit einem Teilbereich und
mit einem anderen Teilbereich in den Lagerausnehmungen 29 des Schiebers 21 einlagen.
Diese Schieberfesselung wird dadurch aufgelöst, daß die magnetisierten Bereiche 13
mit gleichnamigen Polen den Magnetstiften 30 gegenübertreten, so daß diese vollständig
in die Lagerausnehmungen 29 hineingedrückt werden und demgemäß die Löcher 28 der Lochplatte
22 freigeben. Der von der Magnetspule 33 umgebene Magnetstift 30 wird nicht durch
einen magnetisierten Bereich 13 in Freigabestellung bewegt, sondern aufgrund einer
Erregung der Magnetspule 33 verlagert. Dieses erfolgt dadurch, daß der Kartenleser
6 den Strichcode 14 -oder zumindest einen Teil davon- abfragt und die gelesenen Informationen
mit Informationen des Speichers 7′ der Schloßelektronik 8 vergleicht. Liegt Übereinstimmung
vor, so wird die Magnetspule 33 erregt und die entsprechende Zuhaltung 31 verlagert.
Insgesamt ist somit der Schieber 21 freigegeben und kann durch weiteres Einschieben
der Schlüsselkarte 3 bzw. des Kupplungselements 9 in die Stellung gemäß der Fig. 4
und 5 verbracht werden, in der -im Falle einer Schlüsselkarte 3- über eine hier nicht
näher zu beschreibende Mechanik eine Riegelverlagerung des Schlosses 2 durch Betätigung
des Betätigungsknopfes 5 möglich ist.
[0024] Die Figuren 6 bis 10 zeigen die Möglichkeit auf, ein Spezialelement in den Einsteckschacht
4 des Schlosses 2 einzuführen, das eine elektrische Verbindung zur Schloßelektronik
8 schafft, wodurch ein mobiler Drucker angeschlossen werden kann, um ein Protokoll
des Speicherinhaltes des Schloßspeichers 7′ ausdrucken zu lassen. Das als Kupplungselement
9 ausgebildete Spezialelement ist detailliert in den Fig. 6 bis 8 gezeigt. Es besteht
aus einer streifenförmigen Leiterplatte 34, die einen Kunststoffträger 35 und eine
Leiterbahnbeschichtung 36 aufweist. Die Leiterbahnbeschichtung 36 ist zur elektrischen
Isolation von einer Folie 37 abgedeckt. Aus der Fig. 6 ist ersichtlich, daß der obere
Rand 38 des Kupplungselementes 9 von einem Längsfortsatz 39 überragt wird, der einseitig
der Längsmittelebene 40 angeordnet ist. In diesem Längsfortsatz 39 laufen Leiterbahnen
41 der Leiterbahnbeschichtung 36 aus, wodurch Kontakte 42 ausgebildet werden. Vorzugsweise
ist die Anordnung so ausgebildet, daß beide Seiten der Leiterplatte 34 im Bereich
der Kontakte 42 mit einer Leiterbahnbeschichtung 36 versehen sind, wobei durch entsprechende
Bohrungen 43 eine Durchkontaktierung erfolgen kann, wodurch beidseitig der Leiterplatte
34 Kontakte 42 ausgebildet sind. Die Kontakte 42 stehen über die Leiterbahnen 41 mit
einem mehradrigen Kabel 45 in Verbindung, deren einzelne Drähte im unteren Seitenrandbereich
46 an die Leiterbahnen 41 angelötet sind (Fig. 6). Ferner können dort Bohrungen
47 für die Befestigung eines Gehäuse/Griffabschnit tes vorgesehen sein, in dem gegebenenfalls
auch noch eine Elektronik untergebracht werden kann. Das Kabel 45 führt zu einem nicht
dargestellten mobilen Drucker. Auf der der Leiterbahnbeschichtung 36 gegenüberliegenden
Seite des Trägers 35 weist das Kupplungselement 9 eine Ausnehmung 48 auf, in die ein
Codierungssubstrat 11 eingelassen ist, wobei dieses Codierungssubstrat 11 dem Codierungssubstrat
11 einer Schlüsselkarte 3 entspricht. Demgemäß setzt es sich aus einer Bariumferrit-Beschichtung
12 und einer IR-Strahlen durchlässigen Folie 19 zusammen, die auf ihrer Innenseite
einen Strichcodeaufdruck (Strichcode 14) trägt (Fig. 8).
[0025] In der Fig. 9 ist das Schloß 2 nochmals schematisch dargestellt, in dessen Einsteckschacht
4 das Kupplungselement 9 eingeschoben ist. Hierbei wird deutlich, daß im eingeschobenen,
schieberverlagerten Zustand der Längsfortsatz 39 mit seinen Kontakten 42 in eine
Steckdoseneinrichtung 49 eintritt, die entsprechende Gegenkontakte aufweist, welche
mit der Schloßelektronik 8 verbunden sind (vergl. auch Fig. 10). Demgemäß kann der
mittels des Kupplungselementes 9 angeschlossene Drucker ein entsprechendes Protokoll
des Speicherinhaltes der Schloßelektronik 8 ausdrucken. Die Anordnung kann vorzugsweise
dabei noch so ausgebildet sein, daß der Strichcode 14 des Codierungssubstrats 11 des
Kupplungselementes 9 von dem Kartenleser 6 gelesen wird und eine entsprechende Codierung
aufweist, die die Schloßelektronik 8 veranlaßt, die gewünschten Daten zu liefern.
Ist ein ungültiger Strichcode vorhanden, so sperrt die Schloßelektronik die Datenausspeisung.
Überdies oder alternativ dazu kann vorgesehen sein, daß mit der Schieberverlagerung
ein Schalter betätigt wird, der nur in seiner Betätigungsstellung die Elektronik
veranlaßt, die Daten auszugeben.
[0026] Wesentlich ist, daß sich das Kupplungselement 9 nur dann in den Einsteckschacht 4
entsprechend tief zur Kupplung mit der Steckdoseneinrichtung 49 einschieben läßt,
wenn die magnetisierten Bereiche 13 der Bariumferrit-Beschichtung 12 einen gültigen
Code aufweisen, so daß die den Schieber 21 fesselnden Zuhaltungen 31 in Freigabestellung
verlagert werden. Ist überdies mindestens eine der Zuhaltungen 31 mit einer Magnetspule
33 versehen, so muß das Kupplungselement 9 ferner einen gültigen Strichcode 14 (bzw.
Strichcodeanteil) aufweist, so daß über den Kartenleser 6 die Schloßelektronik 8 eine
Ansteuerung der Magnetspule 33 erfolgen kann, um eine Freigabenverlagerung der zugehörigen
Zuhaltung 31 zu bewirken. Sofern die Zuhaltungen 31 den Schieber 21 freigeben, läßt
sich dieser in die Stellung gemäß Fig. 4,5 bzw. 9,10 verbringen, in der eine Kupplung
der Kontakte 42 mit der Steckdoseneinrichtung 49 stattfindet.
[0027] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale
sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht
sind.
1. Aus Schloß und Schlüsselkarten bestehende elektronische Schließeinrichtung, deren
Schloßelektronik einen Datenspeicher aufweist und die mit einem mit der Schloßelektronik
verbindbaren, datenabrufenden, mobilen Drukker kuppelbar ist und einen Einsteckschacht
für die Schlüsselkarten besitzt, in welchem ein Kartenleser angeordnet ist und welcher
Einsteckschacht an seinem Ende eine mit der Schloßelektronik verbundene Steckdoseneinrichtung
für ein in den Einsteckschacht einschiebbares, elektrische Kontakte aufweisendes,
kartenförmiges Kupplungselement des Druckers aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kupplungselement (9) einen Schlüsselkartencode (7) aufweist, daß sich im Einsteckschacht
(4) ein mit dem Kupplungselement (9) durch dessen Einstecken verlagerbarer Schieber
(21) befindet, der mittels Zuhaltungen (31) festlegbar ist, welche bei gültigem Schlüsselkartencode
(7) in Freigabestellung überführt sind und so eine Schieberverlagerung in seine Endstellung
zulassen, in der die Kontakte (42) mit der Steckdoseneinrichtung (49) in Verbindung
treten.
2. Schließeinrichtung, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kupplungselement (9) eine Leiterbahnbeschichtung (36) aufweist, die an dem einen Seitenrandbereich
(44) des Kupplungselements (9) die Kontakte (42) bildet, sich im wesentlichen bis
zum gegenüberliegenden Seitenrandbereich (46) des Kupplungselements (9) unter Passieren
des Schlüsselkartencodes (7) erstreckt und dort mit einem zum Drucker führenden Kabel
(45) verbunden ist.
3. Schließeinrichtung, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekenn zeichnet, daß die Kontakte (42) an einem Längsfortsatz (39) des Kupplungselements
(9) angeordnet sind.
4. Schließeinrichtung, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Längsfortsatz (39) einseitig der Längsmittelebene
(40) des Kupplungselements (9) ausgebildet ist.
5. Schließeinrichtung, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kupplungselement (9) eine Leiterplatte (34) aufweist,
an deren einer Breitseite ein Codierungssubstrat (11) einer Schlüsselkarte (3) angeordnet
ist.
6. Schließeinrichtung, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Codierungssubstrat (11) in einer Breitseitenausnehmung
(48) der Leiterplatte (34) einliegt.
7. Schließeinrichtung, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Codierungssubstrats (11) mit der Oberfläche
der Leiterplatte (34) fluchtet.
8. Schließeinrichtung, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil des Schlüsselkartencodes (7) von
magnetisierten Bereichen (13) gebildet ist.
9. Schließeinrichtung, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein weiterer Teil des Schlüsselkartencodes (7) von einem
Strichcode (14) gebildet ist.
10. Schließeinrichtung, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der von dem Kartenleser (6) erfaßte Strichcode (14)
die Steuerung derjenigen Zuhaltung bzw. Zuhaltungen (31) vornimmt, welche mittels
jeweils einer durch den Kartenleser (6) erregbaren Magnetspule (33) in Freigabestellung
bringbar ist (bzw. sind).
11. Schließeinrichtung, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (21) an seiner auf einer schloßgehäusefesten
Lochplatte (22) aufliegenden Gleitfläche (23) Lagerausnehmungen (29) aufweist, in
denen die als Magnetstifte (30) ausgebildeten Zuhaltungen (31) verschieblich einliegen
und daß die Löcher (28) der Lochplatte (22) mit den Lagerausnehmungen (29) in Grundstellung
des Schiebers (21) fluchten.