[0001] Die Erfindung betrifft eine Schließeinrichtung für Geräte der Datenverarbeitungstechnik
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] In der Datenverarbeitungstechnik werden vielfach Geräte, wie z.B. Personalcomputer,
eingesetzt, die nur berechtigten Personen zugänglich sein sollen. Zu diesem Zweck
werden diese Geräte z.B. mit einem schlüsselbedienbaren Schloß ausgestattet bzw. abschließbar
gemacht. Mit dem Schloß wird entweder die Stromversorgung unterbrochen, der Zugriff
auf das Bedienfeld, z.B. die Tastatur, durch eine darüberliegende mechanische Abdeckung
unterbunden, oder beides gleichzeitig ausgeführt.
[0003] Schlösser die sowohl eine quasi elektrische als auch eine mechanische Verriegelung
bewerkstelligen können, sind an sich bekannt. In der Automobiltechnik sind derartige
Schlösser als sogenannte Zündschlösser im Einsatz, wobei der Mikroschalter die Zentralverriegelung
der Türen eines Fahrzeuges steuert. Solche Schlösser sind jedoch für die Geräte der
Datenverarbeitungstechnik und insbesondere für Personalcomputer zu kostspielig und
platzraubend. In der Datenverarbeitungstechnik sind deshalb kostengünstigere Schließeinrichtungen
bekannt geworden, die ebenfalls eine elektrische und mechanische Verriegelung ermöglichen.
Diese Schließeinrichtungen verwenden ein einfaches Schwenkhebelschloß, wie es z.B.
auch als Kassettenschloß verwendet wird, in Verbindung mit einem Mikroschalter. Der
Mikroschalter wird dabei vom Schwenkhebel mittelbar oder unmittelbar betätigt, wobei
der Schwenkhebel außerdem noch als mechanisches Verriegelungselement für z.B. eine
Abdeckung über einer Tastatur oder das Gehäuse eines Computers dient. Da bei diesen
einfachen Schwenkhebelschlössern, unabhängig davon, ob sie eine die Endstellungen
markierende Rastung am Anschlag aufweisen oder nicht, Zwischenstellungen möglich sind,
wird am Schwenkhebel zusätzlich eine Übertotpunktfeder installiert, die den Schwenkhebel
in die jeweilige Endstellung zieht.
[0004] Nachteilig bei solchen Schließeinrichtungen ist, daß sie nur eine mechanische Verriegelungseinrichtung
aufweisen. Bei Personalcomputern zum Beispiel genügt diese eine Verriegelungseinrichtung
häufig nicht, um das Gerät ausreichend vor Zugriffen durch Unberechtigte zu schützen,
weil z.B. immer noch mechanische Zugriffe auf die Massenspeichereinrichtungen, wie
Disketten und/oder Bandkassettenlaufwerke, möglich sind. Der Benutzer muß deshalb
darauf achten, daß er, sobald er das Gerät verläßt, die in diese Laufwerke eingelegten
Disketten oder Bandkassetten entnimmt, um einem möglichen Mißbrauch vorzubeugen. Vorteilhaft
ist deshalb eine Schließeinrichtung, die neben den beiden gleichzeitig ausgeführten
bisherigen Verriegelungsarten, nämlich einmal elektrisch und einmal mechanisch, noch
eine zweite mechanische Verriegelungseinrichtung aufweist, mit der die genannten
Gerätekomponenten mittels einer zweiten Abdeckung mechanisch verriegelt werden. Disketten
bzw. Bandkassetten können dann in den Laufwerken zurückgelassen werden. Gleichzeitig
sind die genannten Laufwerke auch vor einer Demontage geschützt.
[0005] Eine Lösung für dieses Problem besteht zum Beispiel darin, ein Schwenkhebelschloß
der eingangs genannten Art mit einem zweiten Schwenkhebel zu versehen, der mittelbar
über einen zusätzlichen Sperriegel ein zweites zu verriegelndes Teil arretiert. Der
Sperriegel kann durch eine Feder in Verriegelungsstellung belastet sein, so daß der
zweite Schwenkhebel den Sperriegel bei Bedarf nur in die Entriegelungsstellung zu
ziehen hat. Diese Schließeinrichtung benötigt somit viele einzelne Bauteile.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, bei einer Schließeinrichtung der eingangs
genannten Art eine zweite mechanische Verriegelungseinrichtung vorzusehen, die im
Anschluß an den eigentli chen Schließvorgang noch ein nachträgliches Schließen des
zweiten zu verschließenden Teils ermöglicht und nur wenige Bauteile aufweist.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 angegebenen Merkmale. Besonders vorteilhaft ist, daß ein einziges Sperrelement
die Aufgabe mehrerer Einzelteile übernimmt, wodurch die Schließeinrichtung, obwohl
sie eine zweite mechanische Verriegelungsmöglichkeit und stabile Endstellungen aufweist,
bei Verwendung einfacher Schwenkhebelschlösser mit wenigen Bauteilen auskommt. Das
Sperrelement ersetzt im wesentlichen eine die jeweilige Endstellung des Schwenkhebelschlosses
stabilisierende Übertotpunktfeder, einen ein zweites zu verriegelndes Teil arretierenden
Sperriegel und eine, den Sperriegel in die Verriegelungsstellung belastende Feder.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen. Danach
ist das Sperrelement vorzugsweise als Blattfeder ausgebildet, die einfach in der Herstellung
ist. Die Blattfeder ist neben dem Schwenkhebelschloß angeordnet, so daß die Einbautiefe
der Schließeinrichtung gegenüber einer Schließeinrichtung mit einer hinter dem Schwenkhebelschloß
angeordneten spiralförmigen Übertotpunktfeder gering ist.
[0009] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert.
[0010] Die Figur zeigt eine in Rückansicht dargestellte Schließeinrichtung in der Verriegelungsstellung.
Zur Schließeinrichtung, die auf ein Trägerteil 22 montiert ist, gehören im wesentlichen
ein Schwenkhebelschloß 1, eine Blattfeder 2, die u.a. die Funktion eines Sperriegels
ausführt, und ein Mikroschalter 21. Das Schwenkhebelschloß 1 ist mit einem Schlüssel
in bekannter Weise bedienbar. Es weist für ein erstes zu verriegelndes Teil (in der
Figur nicht näher dargestellt) einen senkrecht aus der Blattebene schauenden Verriegelungshaken
3 auf, der in seiner Verriegelungsstellung z.B. in einen Haltehaken des ersten zu
verriegelnden Teiles eingreift. Der Haltehaken ist dabei so angeordnet, daß der Verriegelungshaken
3 bei dessen Verlagerung in die Entriegelungsstellung aus dem Haltehaken herausschwenkt.
[0011] Das Schwenkhebelschloß 1 weist außerdem einen Schwenkhebel 4 auf, der um eine Schwenkachse
5 geschwenkt werden kann. Der Schwenkhebel 4 ist z.B. ein Blechteil, an dem zusätzlich
der aus einem abgewinkelten Lappen gebildete Verriegelungshaken 3 angeordnet ist.
Am radial von der Schenkachse 5 abstehenden Ende des Schwenkhebels 4 ist ein erstes
Betätigungselement angeordnet, das im Ausführungsbeispiel als Bolzen 6 ausgebildet
ist. Der Bolzen 6 steht seitlich vom Schwenkhebel 4, parallel zur Schwenkachse 5 verlaufend,
ab. Prinzipiell kann der Bolzen 6 auf beiden Seiten des Schwenkhebels 4 abstehen.
Im Ausführungsbeispiel ist der Bolzen 6 auf der dem Betrachter der Figur zugewandten
Seite des Schenkhebels 4 angeordnet. Er ist dabei einem Mikroschalter 21 derart räumlich
zugeordnet, daß der Bolzen 6 beim Schwenk in die Verriegelungsstellung auf ein Kontaktelement
des Mikroschalters 21 drückt.
[0012] Der Schwenkhebel 4 weist ferner ein zweites Betätigungselement auf, das als Bolzen
7 auf der dem Betrachter der Figur abgewandten Seite des Schwenkhebels 4, parallel
zur Schwenkachse 5 verlaufend, absteht. Zweckmäßigerweise verlaufen die Bolzen 6 und
7 fluchtend zueinander, so daß sie einen einzigen Bolzen ergeben.
[0013] Der Bolzen 7 betätigt die Blattfeder 2 derart, daß sich die Blattfeder 2 zusammen
mit dem Schwenkhebel 4 jeweils in der Ver- bzw. Entriegelungsstellung befindet, wobei
die Verlagerung von der Ver- in die Entriegelungsstellung entgegen einer Federkraft
erfolgt. Ausgehend von der Verriegelungsstellung der Schließeinrichtung ist der Bolzen
7 im Winkelbereich eines von einem mittleren Abschnitt 8 der Blattfeder 2 etwa rechtwinklig
abstehenden ersten Endteils 9 angeordnet. Dabei weist das freie Ende des ersten etwa
rechtwinklig abstehenden Endteils 9 einen abgewinkelten Anschlag 10 auf, der den Schwenkbereich
des Schwenkhebels 4 mittels des an dem Endteil 9 bei der Verlagerung des Schwenkhebels
4 von der Ver- in die Entriegelungsstellung bzw. umgekehrt entlanggleitenden Bolzens
7 begrenzt. Das Endteil 9 ist in sich in Richtung Schwenkhebelschloß 1 eingeknickt,
so daß der Schwenkhebel 4 mittels des Bolzens 7 bei der Verlagerung eine Übertotpunktkraftwirkung
erfährt. Das Endteil 9 ist soweit eingeknickt, daß das freie Ende des Endteils 9
etwa tangential zur Schwenkachse 5 verläuft.
[0014] Beim Schwenk des Schwenkhebels 4 von der Ver- in die Entriegelungsstellung drückt
der Bolzen 7 zunächst an den vom mittleren Abschnitt 8 der Blattfeder 2 etwa rechtwinklig
abstehenden Teilbereich des Endteils 9. Dadurch wird der mittlere Abschnitt 8 der
Blattfeder 2 etwas angehoben. Auch wenn der Bolzen 7 entlang der Innenseite des Endteils
9 bis zum Anschlag 10 weitergleitet, wird der mittlere Abschnitt 8 in der angehobenen
Stellung gehalten.
[0015] Der mittlere Abschnitt 8 der Blattfeder 2 ist zwischen seitlichen Stützelementen
11 und 12 geführt. Während der Hubbewegung und im gehobenen Zustand wird der Abschnitt
8, wie durch die strichpunktierten Linien angedeutet, geringfügig vom Schwenkhebelschloß
1 weggebogen. Hierdurch verkantet der Abschnitt 8 am Stützelement 12, wodurch dieser
Abschnitt 8 gegen ein zurückrutschen in seine Verriegelungsstellung gesichert ist.
[0016] Der andere Endbereich des mittleren Abschnitts 8 der Blattfeder 2 ist als Rastnase
13 mit daran anschließender Anlaufschräge 14 ausgebildet. In der Verriegelungsstellung
der Schließeinrichtung hintergreift diese Rastnase 13 eine Stützschulter 15 einer
Verriegelungseinrichtung eines zweiten zu verriegelnden Teiles, die durch einen Wandabschnitt
einer Ausnehmung in diesem Teil gebildet ist. Dieses Teil kann z.B. als Schieber 16
ausgebildet sein, der quer zur Schwenkachse 5 verlagerbar ist. Einmal in der Verriegelungsstellung
gelangt, kann der Schieber 16 nurmehr zurückgeschoben werden, sofern dies durch die
Rastnase 13 nicht verhindert wird. Mit dem Anheben des mittleren Abschnitts 8 der
Blattfeder 2 wird die Rastnase 13 soweit angehoben, daß der Schieber 16 freigegeben
wird. Befindet sich die Rastnase 13 vor dem Schieber 16 in der Verriegelungsstellung,
wird die Rastnase 13 durch die Anlaufschräge 14 kurzzeitig angehoben, bis sie hinter
die Stützschulter 15 des Schiebers 16 greifen kann.
[0017] Das sich an die Anlaufschräge 14 anschließende freie zweite Endteil der Blattfeder
2 ist als leicht gebogener Federarm 17 ausgebildet. Er ist an dem der Anlaufschräge
14 abgewandten Seite in eine Ausnehmung einer Stützwand 18 unter Vorspannung eingesteckt,
wobei sich der Federarm 17 einerseits über den Rand 19 der Ausnehmung 18 und andererseits
über eine Knickstelle 20 am freien Ende des Federarms 17 abstützt. Auf diese Weise
wirkt auf den Federarm 17 ein Drehmoment, durch das die Blattfeder 2 in die Verriegelungsstellung
gezogen wird.
[0018] Wird die Blattfeder 2 entgegen der Federkraft des Federarms 17 in die durch strichpunktierte
Linien angedeutete Entriegelungsstellung angehoben, erhöht sich die Federkraft und
die Blattfeder 2 versucht noch stärker ihre Verriegelungsstellung einzunehmen. Durch
die Knickstelle und den Anschlag 10 des Endteils 9 werden jedoch stabile Endstellungen
des Schwenkhebels 4 erzielt.
1. Schließeinrichtung für Geräte der Datenverarbeitungstechnik mit einem Mikroschalter
und einem schlüsselbedienbaren Schwenkhebelschloß, dessen Schwenkhebel gegen die
Kraft einer am Schwenkhebel befestigten Übertotpunktfeder in eine Ver- und Entriegelungsstellung
verlagerbar ist und sowohl ein Sperrelement für eine Verriegelungseinrichtung eines
ersten zu verriegelnden Teiles als auch ein dem Mikroschalter derart zugeordnetes
Betätigungselement aufweist, daß das Betätigungselement in Verriegelungsstellung des
Schwenkhebels auf ein Kontaktelement des Mikroschalters drückt,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel (4) ein zusätzliches Betätigungselement aufweist, das mit einem
in eine Ver- und Entriegelungsstellung verlagerbaren zusätzlichen Sperrelement über
ein Gleitlager derart gekoppelt ist, daß das Sperrelement jeweils mit dem Schwenkhebel
(4) entweder die Ver- oder die Entriegelungsstellung einnimmt und daß ein Teilbereich
des Sperrelements derart ausgebildet und einer Verriegelungseinrichtung eines zweiten
zu verriegelnden Teiles derart zugeordnet ist, daß dieser Teilbereich in Verriegelungsstellung
des Sperrelements in die Verriegelungseinrichtung des zweiten zu verriegelnden Teiles
eingreift und das zweite zu verriegelnde Teil arretiert.
2. Schließeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrelement als Blattfeder (2) ausgebildet ist, in deren Verlauf eine Rastnase
(13) vorgesehen ist, die in der Verriegelungsstellung eine Stützschulter (15) des
zweiten zu verriegelnden Teiles hintergreift.
3. Schließeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das zusätzliche Betätigungselement als seitlicher, vom Schwenkhebel abstehender,
parallel zur Schwenkachse des Schwenkhebels verlaufender Bolzen (7) ausgebildet ist.
4. Schließeinrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das zweite zu verriegelnde Teil als längs verlagerbarer Schieber (16) ausgebildet
ist und die Stützschulter (15) durch einen Wandabschnitt einer Ausnehmung in dem
Schieber (16) gebildet ist.
5. Schließeinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß an die Rastnase (13) der Blattfeder (2) ein abgeschrägter Wandabschnitt
vorgesehen ist, der als Anlaufschräge (14) für den Schieber (16) dient.
6. Schließeinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder (2) entgegen der Hubrichtung der Rastnase (13) federnd belastet
ist.
7. Schließeinrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder (2) aus mehreren, zueinander im Winkel stehenden Teilabschnitten
besteht, daß das erste von einem mittleren Abschnitt (8) im Winkel abstehende Endteil
(9) im Winkelbereich den seitlich abstehenden Bolzen (7) des Schwenkhebels (4) umgreift
und am freien Ende einen den Schwenkbereich des Schwenkhebels (4) begrenzenden Anschlag
(10) aufweist, daß der andere Endbereich des mittleren Abschnitts (8) als Rastnase
(13) mit daran anschließender Anlaufschräge (14) ausgebildet ist und daß das sich
daran anschließende zweite Endteil als Federarm (17) ausgebildet ist, dessen freies
Ende drehmomentbelastet eingespannt ist.
8. Schließeinrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende des Federarms (17) in eine Ausnehmung einer Stützwand (18) eingesteckt
ist und sich einerseits über den Rand (19) der Ausnehmung und andererseits über eine
Knickstelle (20) am freien Ende des Federarms (17) abstützt.
9. Schließeinrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere Abschnitt (8) der Blattfeder (2) in Längsrichtung gleitend gelagert
ist.
10. Schließeinrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Federarm (17) bogenförmig ausgebildet ist.