[0001] Die Erfindung liegt im Gebiet der Baumaschinen und betrifft eine von einer Baumaschine
geführte Brechzange zum Abräumen von Bauwerken, insbesondere von Bauwerken aus armiertem
Beton, gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Das Abbrechen von Mauerwerk, insbesondere von solchem aus armiertem Beton, bereitet
einige Schwierigkeiten bezüglich Lärmentwicklung und Zeitbedarf. Wenn bei einem nicht
armierten Mauerwerk das Niederreissen oder Niederschlagen, eventuell auch Sprengen
mit verschiedenen geeigneten Hilfsmitteln durchführbar ist, schränken sich die vorhandenen
Möglichkeiten bei Mauerwerken aus armiertem Beton drastisch ein. So wird mit allen
möglichen Mitteln versucht solche Bauwerke abzubrechen, mit Meisseln, Hämmern, Zangen
und anderen Zerstörungsmitteln. Doch stets war dieses Tun einerseits mit viel Lärm
und andererseits aber auch mit einer auffallend geringen Leistungsfähigket verbunden.
[0003] Betonbauwerke sind, heute weiss man das, zu unrecht als Jahrhundertbauwerke ausgelegt.
Insbesondere in Verbindung mit ihrerArmierung, einem die Spannungen aufnehmendes Gitterwerkaus
Stahl, entstehen Probleme der Dauerhaftigkeit (Standzeit) und damit einhergehend zunehmend
die Probleme des Abbrechens und Abräumens von solchen Bauwerken. Die frühesten Kostproben
von dem was uns heute Schwierigkeiten bietet, erhielt man damals beim Wegräumen der
nutzlos gewordenen Bunker nach dem zweiten Weltkrieg. Diese zähen Bauwerke konnten
zu jener Zeit nur mit mühsamer Handarbeit mittels Presslufthammer und Schweissbrenner
beseitigt werden und, abgesehen von einem kleinen, durch Maschinen ersetzten Teil
der Handarbeit, ist das heute noch so geblieben. Armierter Beton ist schwierig abzureissen,
lärmig und zeitraubend allemal.
[0004] Am vorteilhaftesten scheint heute der Einsatz von Betonzangen, mit welchen der Beton
zerschnitten oder geknackt wird. Diese hydraulisch angetriebenen Zangen arbeiten,
verglichen mit den noch mehrheitlich eingesetzten Presslufthämmern geräuscharm und
ausserdem recht schnell. Allerdings ist der gerätemässige Aufwand nicht unerheblich.
Betonzangen arbeiten nur in einem relativ schmalen Arbeitsbereich optimal, sodass
für verschiedene Mauerdicken Zangen mit verschiedenen "beissdicken" zum Einsatz gelangen.
[0005] Es ist bekannt, dass ein Mauerwerk aus Beton relativ druckempfindlich ist. Unter
Druck gesetzt, neigt eine Betonschicht zur Rissbildung. Diese Eigenschaft wird mit
den Betonzangen, die eine Keilwirkung auf die Betonoberfläche ausüben, ausgenützt.
Allerdings sind die Brechkräfte, die aufgewendet werden müssen, recht hoch. Sie liegen
in einem Grössenbereich von 40 bis 120 Tonnen und darüber, welche Kraft auf die Zangenhebel
wirken muss, um den Beton auf diese Weise zerbrechen zu können.
[0006] Bei einer aus der GB-A-2146918 bekannten Betonzange sind die Schneidhebel mit Höckern
versehen, die bei Abnützung aufgeschweisst werden müssen. Dies bedeutet jedoch einen
verhältnismässig langen Betriebsunterbruch. Mit den Höckern ist an jedem Schneidhebel
eine auf einer abgesetzten Schulten des Schneidhebels befestigte Trennklinge zum Schneiden
von Armierungen im Beton angeordnet Das Brechen des Betons und das Trennen von Armierungen
kann in einem Zangenschnitt vorgenommen werden. Bei einer weiteren, aus WO-A-880213
bekannten Betonzange ist lediglich das freie Ende der Schneidhebel mit einer auswechselbaren
Brechbacke ausgerüstet.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Betonzange, mit der das Trennen der
Armierung und das Brechen des Betons nacheinander im gleichen Zangenschnitt möglich
ist und bei der abgenützte Höcker an den Schneidhebeln mit geringem Aufwand auswechselbar
sind.
[0008] Die Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 definierte
Erfindung erreicht.
[0009] Mit Hilfe der nachfolgend aufgeführten Figuren, wird nun eine Ausführungsform der
Erfindung eingehend diskutiert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine in ihre Bestandteile zerlegte Betonzange gemäss Erfindung in geöffnetem Zustand
gezeichnet, es ist das Beispiel einer Brechzange mit lediglich 250 kg Eigengewicht
und klein(st)en Abmessungen H.B.T = 920.950.312 mm und einer Oeffnung von 450 mm,
für die auch die genannten Brechkräfte gelten;
- Fig. 2
- die Betonzange gemäss Figur in montiertem und geöffnetem Zustand und
- Fig. 3
- die Betonzange gemäss Figur 1 in montiertem und geschlossenem Zustand und
- Fig. 4
- die Betonzange gemäss Figur 1 von der Schmalseite gesehen.
- Fig. 5
- A,B,C zeigen die Brechkraft bzw. Schneidkraft der Zange gemäss Figur 1 als Diagramm
in Funktion zur Mauer- bzw. Stahldicke, wobei die Brechkraft an einem inneren Punkt
A und an einem äusseren Punkt B in der Zangenöffnung und in der Schneideinrichtung
gemessen wurde.
- Fig. 6
- zeigt eine Ausführungsform der auswechselbaren Zangenhöcker, welche lediglich eingesteckt
und lagegesichert werden können und
- Fig. 7
- zeigt eine Ausführungsform eines auswechselbaren Zangenhöckers, wie er in der Ausführungsform
gemäss Figur 6 verwendet werden kann.
- Fig. 8
- zeigt die Bemessung der Bisshöhe zur Mauerdicke und die daraus resultierende Spielzeit.
- Fig. 9
- zeigt einen hydraulischen Antrieb, wie er in der Brechzange gemäss Erfindung verwendet
wird.
[0010] Die in
Figur 1 gezeigte Zangenvorrichtung besteht aus folgenden wesentlichen Bauteilen. Die Zangenteile
1 und 1', die durch ihr Gegeneinanderwirken die Zangenfunktion darstellen. Die Zangenteile
1 und 1' schwenken um zwei Drehachsen 2 und 2'. Diese beiden Drehachsen sind um einen
bestimmten Abstand voneinander entfernt Dieser Abstand wird an späterer Stelle noch
diskutiert. Durch die hier ca. mittig liegende Drehachse werden die Zangenteile in
zwei Teile aufgeteilt in die Zangenhebel 3,3' und in die Schneidhebel 4,4'. Die Zangenteile
sind auf einem Zangenkörper 7 schwenkbar gelagert. Hydraulische Betätigungskolben
10,10' betätigen die beiden Zangenteile, der Angriffspunkt der Kraft an den Zangenhebeln
3,3' ist an den äusseren Enden 9,9' der Zangenhebel angeordnet. Als Kraft betätigungselement
ist ein doppelt wirksamer hydraulischer Kolben 10,10' vorgesehen, auf dessen Arbeitsweise
später noch eingegangen wird.
[0011] An den Zangenteilen 1,1' ist ausserhalb der Drehachsen 2,2' in Richtung der Schneidhebel
4,4' ein Zangenvorbau 11,11' angeordnet, der für sich eine Art Zange darstellt. Dieser
Zangenvorbau 11,11' trägt je eine Schneide 6,6' zum Schneiden von Armierungen, speziell
Armier-Eisen. Zum Brechen von Beton trägt jeder Schneidhebel 4,4' der Zangenteile
1,1' eine Zangenschneide 5,5'. Jede dieser Schneiden 5,5' weist mindestens zwei Zangenhöcker
12,12' auf, die in einer speziellen Ausführungsform austauschbar sind. Die Zangenschneide
5 ist mit bspw. Schrauben 13 am Zangenteil 1 lösbar befestigt.
[0012] Die
Figuren 2 und 3 zeigen die Betonzange in montiertem Zustand geöffnet und geschlossen. Zu beachten
sind diesmal nur die Zangenhöcker 12,12', die hier in hintere Höcker A und vordere
Höcker B umbezeichnet sind. Die hinteren Höcker A bewirken einen sogenannten Vorbiss,
mit welchem die Bruchstelle vorbezeichnet und damit der Bruch provoziertwird. Die
vorderen Höcker bewirken einen sogenannten Nachbiss, mit welchem der provozierte Bruch
in die Tat umgesetzt wird. Der Abstand zwischen den Höckern A und B bezeichnet die
Hebellänge, auf welcher die Brechkraft, wären die Hökker gleich gross, abnehmen würde.
Aber genau aus diesem Grund sind die Höcker verschieden hoch, nämlich so, dass die
inneren Höcker A mit der kleineren Hebellänge und der grösseren Kraftwirkung früher
angreifen und so die initiale Brechkraft ausüben, während die äusseren Höcker B mit
der grösseren Hebellänge und der kleineren Kraftwirkung die Kraft etwas später auf
die zu knackende Unterlage aufbringen und so die finale Brechkraft übernehmen.
[0013] Auf diese Weise lässt sich die Brechwirkung der Zangenteile bei gegebener Betriebskraft
durch den Abstand zwischen zwei Höckern und durch die Höhe der Höcker entsprechend
der Oeffnungsweite auf verschiedene Brechdicken (Mauerdicken) einstellen.
[0014] Um diese Einstellmöglichkeit zu bewerkstelligen, sind die Brech-Hökker lös- und austauschbar
ausgestaltet. Gemäss einer Ausführungsform (Figur 1) sind verschiedene Zangenschneiden
5,5' mit den entsprechend angeformten oder aufgesetzten Zangenhöckern 12,12' in den
Schneidhebelteil 4,4' einsetzbar ausgestaltet und mit Befestigungsmitteln, wie in
der Figur bspw. durch eine Schraube 13 dargestellt, an den Schneidhebeln befestigt.
[0015] In einer anderen Ausführungsform sind die Höcker als solche, ähnlich wie Sfiftzähne
in den Kiefer, in die Schneidhebel 4,4' oder in einen Zwischenträger, ähnlich den
Zangenschneiden 5,5' lösbar eingesetzt Die Zangen-Höcker, mit Schneide und Wurzel,
stecken in einer sich verjüngenden Oeffnung und sind bspw. durch einen Querstift gesichert.
Da die Zangenhöcker ihre Brechwirkung unter Druck ausüben, müssen sie nicht gegen
namhafte Zugkräfte gesichert sein. Damit ist es ausreichend, den Querstift durch eine
Einsenkung in der Höckerwurzel zu stecken, sodass er lediglich eingeklemmt ist. Im
Zusammenhang mit Figur 6 wird darauf noch näher eingegangen.
[0016] Diese Ausführungsform hat grosse Vorteile deswegen, weil die Zangen-Höcker, die aus
einem gehärteten Material bestehen, vorfabriziert werden können. Ferner können die
Zangen höcker gut normiert werden. So haben alle austauschbaren Zangenhöcker gleich
grosse und gleich gestalteten Wurzeln. Auf einer solchen Normwurzel baut sich die
Höckerschneide verschieden hoch auf. Auf diese Weise kann jeder Zangen höcker an der
Stelle Aoder B eingesteckt werden, je nach gewünschtem Biss-Profil für den Vorbiss
und den Nachbiss, ggf. auch für einen Zwischenbiss, wenn am Schneidhebel 4,4' mehr
als zwei Zangenhöcker angeordnet sein sollen. Es ist leicht einzusehen, dass auf diese
Weise jede beliebige Beiss-Charakteristik hergestellt werden kann. Ein weiterer Vorteil
(
siehe Figur 8): Mit der verschiedenen Länge der Zangenhöcker, welche die Höhe H bildet, wird das
maximale Oeffnungsmass der Zange bestimmt. In diesem Beispiel beim Norm-Einsatz beim
Bisspunkt A/A (Fig. 2 und 3) in der X-Achse entsprechend 300 mm. Innerhalb dieser
Achsen X und Y wird bei voll geöffneter Zange der maximale Weg und damit die Mauerdicke
bestimmt. Um eine kleine "Spielzeit" bei maximaler Kraft zu erhalten, bedarf es der
Festlegung des richtigen Oeffnungsmasses, sie wird aus dem Kraftdiagramm in Figur
5 ersichtlich. Wenn nun eine Mauer von bspw. 250 mm Dicke gebrochen werden muss, wird
diese Oeffnung und die "Spielzeit" (Zubeissen/Aufmachen) optimal sein, während bei
einer Mauer von "nur" 150 mm Dicke die Höckerhöhe zu vergrössern wäre, um die Spielzeit
ebenso gering zu halten, was sich auf die gesamte Abräumzeit niederschlägt. Dies passiert
dann, wenn die Brechzange eine gewisse Schliessstrecke quasi ins Leere beissen muss.
Auf diese Weise, nämlich die Anpassung des Arbeitsprofils derart, dass neben der veränderten
Brechwirkung auch die Spielzeit minimiert wird, lässt sich der Arbeitsgang auch zeitlich
rationalisieren.
[0017] Figur 4 zeigt die Betonzange von der Seite gesehen, in welcher Darstellung die eher überraschend
schmal wirkenden Schneidhebel 4 auch von dieser Seite sichtbar sind. In der gezeigten
Ausführungsform beträgt die Schneidhebeldicke ca. 40mm, die Gesamtdicke der Zange
ist etwas über 30cm (dies entspricht dem Modell T-3 der Brechzangenserie). Gut erkennbar
sind die Hebelproportionen H:h bzw. H:A für die inneren Zangenhöcker und H:B für die
äusseren Zangen höcker. Es ist klar, dass auch dazwischenliegende Zangenhökker eingesetzt
werden können, die innerhalb der Proportion H:h im Zusammenhang mit der Vor- und/oder
Zusammenarbeit mit den anderen Zangenhöckern ihre entsprechende Brechwirkung ausüben.
[0018] Noch zu erwähnen ist die Aufhängevorrichtung 8, an welcher die Betonzange um ihre
Längsachse drehbar gelagert ist. Diese freie Rotierbarkeit ist nötig, um schädliche
Torsionskräfte auf die Hydraulikausleger, an denen die Betonzange befestigt ist, zu
vermeiden. So kann die Zange an das Mauerwerk angesetzt und geschlossen werden. Ein
eventuelles Drehen oder Verkanten der Zange wird dann durch die Drehbarkeit der Aufhängevorrichtung
vermieden.
[0019] Aufgabengemäss soll die Betonzange gemäss Erfindung aber auch entweder im gleichen
oder in einem nachfolgenden Arbeitsgang die im Beton eingegossenen Armierungsstäbe
durchtrennen können, wofür an jedem Zangenteil 1,1' ein Zangenvorbau 11,11' zur Aufnahme
einer Trennklinge 6,6' vorgesehen ist. Gleich wie die Zangenhöcker 12,12' sind die
Trennklingen 6,6' lös- und austauschbar im Zangenvorbau befestigt.
[0020] In den Figuren 2 und 3 ist die Wirkungsweise dieses Trennmechanismus' leicht erkennbar.
Ist die Zange ganz offen, so stehen die Trennklingen ebenfalls offen (Figur 2). Wird
die Zange langsam geschlossen, so schliessen sich die Trennklingen und sind geschlossen,
das heisst, die Armatur ist durchtrennt, wenn die inneren Zangenhöcker zu ihrer Brechwirkung
ansetzen. Wenn die Zange geschlossen ist (Figur 3), sind die Trennklingen vollständig
aneinander vorbeigeschoben. Damit die Trennklingen 6,6', die auch aus einem gehärteten
Material bestehen, nicht auf das Mauerwerk aufschlagen können, sind sie ein wenig
versenkt angeordnet, wie dies aus Figur 2 gut zu ersehen ist. Auch ist die Oeffnungsweite
des Trennmechanismus der üblichen Dicke von Armierungsstäben angepasst, bspw. 40 mm,
was für alle denkbaren Armierungen ausreichen dürfte.
[0021] Bevor auf die Brechkraftdiagramme eingegangen wird, soll noch auf einen weiteren
Vorteil derAustauschbarkeit der Zangenhöcker und auch der Trennklingen aufmerksam
gemacht werden. Das Brechen des Beton beruht auf der Keilwirkung, mit der die Oberflächenschicht
der Betonmauer auseinander getrieben wird. Neue Zangenhöcker üben eine bessere Keilwirkung
aus, als stumpfe Zangenhöcker. Ausserdem sind die inneren Zangenhöcker einer grösseren
Kraft ausgesetzt und verschleissen dadurch rascher als die äusseren Zangenhöcker.
Da nun die Zangenhöcker einzeln ausgetauscht werden können und deshalb der Austausch
auch kostengünstiger ist, kann mit dem gleichen Kostenaufwand wie früher die Brechleistung
wesentlich höher gehalten werden. Dazu kommt noch die Möglichkeit einer optimalen
Höckeranordnung bezüglich Höckerhöhe, die sich wirkungsmässig zur verbesserten Brechleistung
addiert Dasselbe kann auch für die Trennklingen 6,6' gelten, deren Form und Anordnung
zur Erhöhung der Scherwirkung auch variiert werden kann.
[0022] Die
Figuren 5A,B und C zeigen Brechkraft- bzw. Schneidkraftdiagramme in Abhängigkeit zur Mauerdicke bzw.
Stahldicke. Gezeigt ist der Kraftangriff auf das abzuräumende Material an den inneren
Zangenhöckern am Punkt A, an den äusseren Zangenhöckern am Punkt B und zwischen den
Trennklingen bei verschiedenen Betriebsdrücken. Die Betriebedrücke sind 150, 175,
200 und 225 bar. Die Brechkraft liegt zwischen 35 und 60 Tonnen zwischen den inneren,
20 bis 36 Tonnen zwischen den äusseren Zangenhöckern für Mauerdicken von 10 bis 40
cm (siehe auch Legende zu Figur 1) und die Schneidkraft zwischen den Trennklingen
liegt zwischen 50 bis 80 Tonnen für Armierungsstäbe zwischen 10 und 40 mm. Die Proportionen
der Zangenhebel sind ungefähr folgende: die Distanz von der Drehachse 2,2' eines Zangenteils
1,1' zum Kraftangriffspunkt im Zangenhebel 3,3', reicht, auf den Schneidhebel 4,4'übertragen,
zwischen die inneren und äusseren Zangenhöcker in den Punkten A und B. Auf diese Weise
erfahren die inneren Zangenhöcker einen höheren Brechdruck als der Zangenhebelkraft
entspricht und die äusseren Zangenhöcker einen etwas kleineren.
[0023] Die Brechkraftdiagramme entsprechen einer Zange mit einer maximalen Zangenöffnung
von 45 cm. Man sieht, dass die Brechkraft nach zu lassen beginnt, zwischen den inneren
Zangenhöckern bei Mauerdicken etwas über 25 cm, zwischen den äusseren Zangenhöckern
bei Mauerdicken etwas über 20 cm. Der Grund dafür ist die Zangengeometrie, die bei
einer Zange von der Schneidhebellänge bzw. der Zangenhebellänge abhängt. Während die
Zangenhebellänge konstant ist, variiert die Schneidhebellänge (im besprochenen Beispiel
um ca. 25cm).
[0024] Die Kraft auf die Zangenhebel 3,3' wird hydraulisch durch einen doppelt wirksamen
Zylinder ausgeübt. Der doppelt wirksame Zylinder weist einen fliegenden Kolben auf
und wird mit beiden Kolbenoberflächen betrieben, das heisst, der Hydraulikdruck wird
auf einer Kolbenseite auf den äusseren Kolbenboden und auf der anderen Kolbenseite
gleichzeitig auf den inneren (unteren) Kolbenboden gegeben. Auf diese Weise erhält
man bei einer sehr kurzen Bauform der Betonzange durch die ungefähre Verdoppelung
der Kolbenfläche in einer Wirkungsrichtung nahezu die Kraft von zwei hydraulischen
Zylindern. Damit erspart man sich einen Druckübersetzer, der in der Regel eingesetzt
werden muss, um die nötige Brechkraft von 30 bis 40 Tonnen bei einem Betriebsdruck
von ca. 150 bar zu erhalten. Die üblichen bekannten Druckübersetzer haben eine Uebersetzungswirkung
von ungefähr Faktor 2 bis 4.
Figur 9 zeigt die Prinzipdarstellung eines solchen Zylinders: Flächen A mit 2 mal grösster
Fläche bzw. Druck zum Schliessen der Brechzange über die Hydraulikeinlässe 90,90',
langsam und mit höchstem Druck schliessend, also grosse Kraft, das heisst, die Wirkung
von zwei Zylindern kommt zum Ausdruck; Flächen B mit 2 mal kleinster Fläche zum Oeffnen
der Brechzange über die Hydraulikeinlässe 91,91', schnell und mit niederem Druck öffnend.
Die Gesamtwirkung ist folgende, langsam wenn viel Kraft gebraucht wird und schnell,
wenn wenig Kraft gebraucht wird, was einen optimalen Arbeitstakt ergibt.
[0025] Figur 6 zeigt nun die Einrichtung mit den auswechselbaren Zangenhöckern in einer
Ausführungsform, mit welcher der Betonzange jeweils das genau passende "Gebiss" oder
lediglich neue Zähne eingesetzt werden können. Der gesamte Teil stellt eine Zangenschneide
5 dar, wie sie mit angeformten Höckern auch in Figur 1 zu sehen ist. Diese Zangenschneide
besteht hier im Detail aus einem Höckerbett 60 mit den Ausnehmungen 62 und 64 zur
Aufnahme der spitzen Höcker 61 und 63. Diese Höcker sind aus einem gehärteten Material
gefertigt und es sind auch die eigentlichen Verschleissteile, die, wenn einmal stumpf,
ausgewechselt werden. Die Lösbarkeit ist jedoch nicht nur des Verschleisses wegen,
sondern auch zur Erzielung eines Arbeitsprofiles, welches durch eine variierbare Höckerhöhe
und Höckeranordnung gebildet wird. Um beim Beispiel zu bleiben, ist der Höcker 61
der höhere Höcker A und der Höcker 63 der niedrigere Höcker B. Zusammen bilden sie
so ein Arbeitsprofil. Nun ist hier auch das Höckerbett 60 so ausgebildet, dass es
zum Arbeitsprofil beiträgt. Man könnte das Höckerbett aber auch ohne Absetzung ausgestalten
und dafür längere und kürzere Höcker einsetzen oder gleich grosse Hökker verschieden
tief einbetten et cetera.
[0026] Wie oben schon dargelegt, bewirkt das Arbeitsprofil je nach Zangenöffnung eine verschiedene
Brechwirkung, die entsprechend ausgenützt werden kann. Beispielsweise lassen sich
auf der Basis empirischer Erkenntnisse Tabellen anlegen, aufgrund welcher für eine
bestimmte Brechwirkung die richtigen Höckerbetten und die entsprechenden Höcker in
der entsprechenden Anzahl abgelesen und ausgewählt werden können.
[0027] Das Höckerbett 60 wird auf den Schneidhebel 4 der Betonzange bspw. aufgeschraubt,
wofür die Schrauben 67 und 68 eingezeichnet sind. In das Höckerbett werden die Zangenhöcker
61,63 in die Ausnehmungen 62,64 eingelassen. Damit die Druckkraftübertragung von den
Höckern zum Höckerbett einerseits gewährleistet ist und die Höcker auch wieder leicht
aus ihrem Sitz genommen werden können, sind die Höcker im Sitzbereich 61',63' (gegen
unten leicht) verjüngt. Mittels Querstiften 65,66 werden die Höcker im Höckerbett
fixiert. Da die Zangenhöcker nicht auf Zug beansprucht werden, reicht diese Art der
Fixierung völlig aus.
[0028] Figuren 7 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Zangenhöckers mit einer Hartmetallspitze, mit
welcher sehr gute Resultate erzielt wurden. Die Hartmetallspitze 70 wird lediglich
in ein Stahlbett 72 des Höckers eingepresst und durch die Pressspannung gehalten.
Eine Schwerspannhülse 73 dient als Zwischeneinsatz zwischen Höckerbett und Stahlbett
für die Hartmetallspitze des ganzen Zangenhöckers.
[0029] Wenn hier im Beispiel eine Zangenschneide mit nur zwei Höckern diskutiert wurde,
soll aber doch erwähnt werden, dass eine Zangenschneide drei oder vier, ggf auch mehr
Höcker aufweisen kann, was weiter oben mit dem Begriff "Gebiss" schon dokumentiert
wurde.
1. Brechzange zum Abräumen von Bauwerken, insbesondere aus armiertem Beton, mit einem
Zangenkörper (7) zur Aufnahme von zwei, über je ein eigenes Drehzentrum (2, 2') schwenkbaren
Zangenteilen (1, 1'), die vom Drehzentrum weg in einen Zangenhebel (3, 3') für den
Kraftangriff und in einen Schneidhebel (4, 4') für die Ausübung der Brechkraft aufgeteilt
sind, wobei jeder Schneidhebel (4, 4') mit mindestens einem in Bezug auf das Drehzentrum
(2, 2') inneren (A) und einem äußeren (B) Höcker versehen ist und wobei die Zangenteile
(1, 1') vom Drehzentrum (2, 2') weg einen gegenüber den Höckern (A,B) als Hebel vorstehenden
Zangenvorbau (11, 11') aufweisen, der Zangenvorbau (11, 11') Träge einer Trennklinge
(6, 6') ist und die Trennklinge (6, 6') in Bezug auf das Drehzentrum (2, 2') in einem
kleineren Abstand als demjenigen der Höcker (A,B) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Höcker (A, B) jedes Schneidhebels (4, 4') in einem Hökkerbett (60) eingesetzt
sind, das seinerseits lösbar an dem Schneidhebel (4, 4') abgestützt ist.
2. Brechzange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höcker (A, B) am Höckerbett
(60) angeformt sind.
3. Brechzange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Zangenhebeln (3, 3')
ein aus zwei Zylindern (10, 10') und zwei durch eine gemeinsame Kolbenstange verbundene
Kolben ausgebildeter Linearmotor angreift.
1. Crushing tongs for demolishing building structures, in particular of reinforced concrete,
with a tong body (7) for receiving two tong parts (1, 1') which are pivotal via a
respective individual pivot (2, 2') and, remotely from the pivot, are divided into
a tong arm (3, 3') for the gripping force and into a cutting arm (4, 4') for exerting
the crushing force, wherein each cutting arm (4, 4') is provided with at least one
internal hump (A) and one external hump (B) with respect to the pivot (2, 2') and
wherein the tong parts (1, 1'), remotely from the pivot (2, 2'), have a tong structure
(11, 11') projecting as an arm from the humps (A, B), the tong structure (11, 11')
is the carrier of a severing blade (6, 6'), and the severing blade (6, 6') is arranged
at a smaller distance than the humps (A, B) from the pivot (2, 2'), characterised
in that the humps (A, B) of each cutting arm (4, 4') are inserted in a hump bed (60)
which, in turn, is detachably supported on the cutting arm (4, 4').
2. Crushing tongs according to claim 1, characterised in that the humps (A, B) are shaped
on the hump bed (60).
3. Crushing tongs according to claim 1, characterised in that a linear motor formed from
two cylinders (10, 10') and two pistons connected by a common piston rod acts on the
tong arms (3, 3').
1. Cisaille de démolition des constructions, notamment en béton armé, comprenant un corps
de cisaille (7) pour recevoir deux parties de pince (1, 1') montées pivotantes chacune
sur son propre centre de rotation (2, 2'), ces parties de pince étant composées, à
partir du centre de rotation, d'un levier de pince (3, 3') pour appliquer la force
et d'un levier de coupe (4, 4') pour exercer la force de rupture, chacun des leviers
de coupe (4, 4') étant muni d'au moins un bossage intérieur (A) et d'au moins un bossage
extérieur (B) par rapport au centre de rotation (2, 2') et les parties de pince (1,
1') présentent, en partant du centre de rotation (2, 2'), par rapport aux bossages
(A, B), une partie de pince (11, 11') en saillie comme levier, la partie avancée (11,
11') portant une lame de cisaille (6, 6') montée à une plus faible distance que les
bossages (A, (B) par rapport au centre de rotation (2, 2'),
caractérisée en ce que
les bossages (A, B), de chaque levier de coupe (4, 4') sont montés dans un support
de bossage (60) lui-même monté de façon amovible sur le levier de coupe (4, 4').
2. Cisaille de démolition selon la revendication 1,
caractérisée en ce que
les bossages (A, B) sont formés sur le support (60).
3. Cisaille de démolition selon la revendication 1,
caractérisée en ce qu'
un moteur linéaire, formé de deux cylindres (10, 10') et de deux pistons reliés par
une tige de piston commune, agit sur les leviers de pince (3, 3').