Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet Schlefbearbeitung von Werkstücken,
insbesondere auf Vorrichtung zur magnetischen Schleifbearbeitung zylindrischer Außenflächen
von Werkstücken.
Zugrundeliegender Stand der Technik
[0002] Bekannt ist eine Vorrichtung zur Entzunderung von Draht durch dessen Ziehen durch
ferromagnetisches Pulver das zwischen zwei Scheiben verdichtet ist (SU, A, 787 131).
Eine der Scheiben ist drehbar ausgebildet und mit Wülsten zum Halten des Pulvers versehen.
Die zweite Scheibe ist abgefedert und dient zur mechanischen Verdichtung des Pulvers
im Bearbeitungsbereich.
[0003] Die bekannte Vorrichtung gewährleistet keine hohe Qualität bei der Behandlung des
Drahtes, besonders wenn er aus weichen und zähen Legierungen hergestellt ist, weil
mechanisches Festklemmen des Schleifpulvers im Arbeitsbereich zur Schleifmitteleinbettung
in der bearbeiteten Oberflache führt. Diese Erscheinung kann durch Verringerung des
Druckes der Anpreßscheibe auf das Pulver vermieden werden, wobei jedoch die Leistung
des Prozesses sprunghaft zurückgeht.
[0004] Der erfindungsgemäßen Vorrichtung kommt am nächsten eine Vorrichtung zur magnetischen
Schleifbearbeitung zylindrischer Außenflächen von Werkstücken und zwar zur Entzunderung
bzw. Entrostung von Drähten oder schweren Walzerzeugnissen (SU, A, 975 134).
[0005] Die bekannte Vorrichtung zur magnetischen Schleifbearbeitung enthält: ein elektromagnetisches
System mit einem Paar von Polschuhen, die einander gegenüber angeordnet sind und einen
ringförmigen Arbeitsbereich bilden, und eine Einrichtung zum Längsvorschub des Drahtes
oder der schweren Walzware in den Arbeitabereich.
[0006] Bei der bekannten Vorrichtung sind die Polschuhe als Scheiben ausgebildet, die einander
gegenüber in den Stirnseiten einer elektromagnetischen Spule gleichachsig mit dieser
angeordnet sind und eine Mittenbohrung für den Durchlauf des Drahtes oder der schweren
Walzware aufweisen.
[0007] Der innere Hohlraum der Spule zwischen den Polschuhen ist mit ferromagnetischem Schleifpulver
ausgefüllt, während die eigentlichen Polschuhe außen mit unmagnetischen Deckeln abgedeckt
sind.
[0008] Bekanntlich bei Zuführung des elektrischen Stroms zur elektromagnetischen Spule ein
Magnetfeld der Spule erzeugt, dessen Kraftlinien innerhalb der Spule parallel zur
Spulenachse liegen. Die innerhalb der Spule befindlichen ferromagnetischen Schleifpulverteilchen
werden aufmagnetisiert und bilden Ketten, die entlang der magnetischen Kraftlinien
gestreckt sind. Die ferromagnetischen Schleifpulverteilchen werden mit ihrer größten
Achse längs der magnetischen Kraftlinien orientiert. Der zu bearbeitende Draht bzw.
Stab läuft durch die Mittenbohrungen der Polschuhe entlang der Längsachse der Spule,
verformt die Ketten aus den Schleifpulverteilchen und verschiebt sie in radialer Richtung,
wobei neue dichtere Ketten gebildet werden, die entlang der magnetischen Kraftlinien
gestreckt sind. Die Schleifteilchen kratzen dabei die zu bearbeitende Oberfläche und
entfernen die Oberflächenschicht vom Werkstück. Die Oberfläche wird jedoch nur mit
den Teilchen aus den Ketten bearbeitet, die an den Kraftlinien am nächsten sind. Das
Abstumpfen der Schneidkanten der Teilchen beeinträchtigt die Bearbeitungsbedingungen.
Da bei der bekannten Vorrichtung die Schneidfähigkeit der Teilchen nicht wiederhergestellt
wird, ergibt das Abstumpfen der letzteren eine sprunghafte Verringerung der Bearbeitungsleistung
und -gute. Die beim Kratzen der Schleifteilchen an der zu bearbeitenden Oberfläche
anfallenden Feinspäne werden überdies aus dem Arbeitsbereich nicht ausgetragen, sondern
mit dem Schleifpulver vermischt, wodurch die Schneideigenschaften des letzteren ebenfalls
verschlechtert werden. Eine geringe Menge der an der Bearbeitung beteiligten Scbleifteilchen,
die Verunreinigung des Pulvers mit Bearbeitungsabfällen, der geringe Druck der Schleifteilchen
auf die zu bearbeitende Oberfläche infolge der Anordnung der magnetischen Kraftlinien
parallel zur Vorschubrichtung des Werkstückes ergeben somit einen raschen Verlust
der Schneideigenschaften des ferromagnetischen Schleifpulvers und eine ungleichmäßige
Bearbeitung nach der Länge der zylindrischen Oberflächen der Werkstücke, insbesondere
einee Drahtes bzw. Stabes.
Offenbarung der Erfindung
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur magnetischen Schleifbearbeitung
zylindrischer Außenflächen von Werkstücken zu schaffen, bei welcher die konstruktive
Ausführung des elektromagnetischen Systems und die Anordnung der Polschuhe es erlauben
wurde, Zunder und Oxidfilme über die gesamte Oberfläche des Werkstückes vollständig
und gleichmäßig zu entfernen, wodurch die Leistung und die Güte bei der magnetischen
Schleifbearbeitung wesentlich erhöht werden könnten.
[0010] Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei Vorrichtung zur magnetischen Schleifbearbeitung
zylindrischer Außenflächen von Werkstücken, die ein elektromagnetisches System mit
einem Paar von Polschuhen, welche einander gegenüber angeordnet sind und einen ringförmigen
Arbeitsbereich bilden, und eine Einrichtung zum Längsvorschub des Werkstückes in den
Arbeitsbereich enthält, erfindungsgemäß das elektromagnetische System mit einem zusätzlichen
Paar von Polschuhen versehen ist, welches gegenüber dem ersten Paar in bezug auf dieses
entlang der Längsachse des zu bearbeitenden Werkstückes um den Abstand L = (0,2 bis
1,0)D versetzt ist, worin D Durchmesser der Polschuhe ist, wobei die Polschuhe in
jedem Paar kinematisch miteinander verbunden sind, eine gemeinsame Drehachse aufweisen
und zu dieser Achse mit einer Exzentrizität entgegengesetzten Vorzeichens gelagert
sind.
[0011] Die Polschuhe sind so angeordnet, daß die magnetischen Kraftlinien den ringförmigen
Arbeitsbereich in zur Vorschubrichtung des zu bearbeitenden Werkstückes senkrechter
Richtung durchdringen. Die Schleifpulverteilchen richten sich in Ketten entlang der
magnetischen Kraftlinien und üben auf die zu bearbeitende Oberfläche die maximale
Kraft- Wirkung aus.
[0012] Bei Drehung der Polschuhe bilden die Schleifpulverteilchen eine ringförmige "Schneidbürste",
laufen auf die zu bearbeitende Oberfläche des Werkstückes auf, üben einen Druck auf
diese aus, wirken schleifend und drücken das Werkstück ins Innere des Hohlraumes zwischen
den Polschuhen weg. Bei weiterer Drehung der Polschuhe kommen die Pulverteilchen aus
der Berührung mit der zu bearbeitenden Oberfläche des Werkstückes, gehen in die ursprüngliche
Stellung zurück und bilden wieder die Ausgangsschneidkontur aus der Teilchenmenge
in Form der ringförmigen "Schneidbürste". Die Rückkehr der Teilchen in die Ausgangsstellung
wird durch die Schalenform der paarweise angeordneten Polschuhe begünstigt, die den
Größtwert der mangetischen Induktion im Raum zwischen den äußeren Polkanten gewährleistet.
Bei Drehung der Polschuhe wird die Oberfläche des Werkstückes durch die mit dieser
in Berührung stehenden Teilchen kontinuierlich bearbeitet, während in den diametral
entgegengesetzten Abschnitten der Schuhkanten die im Arbeitsbereich verzerrte "Schneidbürste"
aus den Schleifpulverteilchen regeneriert (wiederhergestellt) wird.
[0013] Durch die kontinuierliche Wiederherstellung der ringförmigen "Schneidbürste" werden
die diese bildenden Teilchen räumlich stets umorientiert und ändern ihre Lage in bezug
auf die zu bearbeitende Oberfläche. Daher sind an der Arbeit praktisch alle Schneidkanten
der Teilchen der "Bürste" beteiligt, was die Erhöhung der Pulverstandzeit und der
Bearbeitungsleistung begünstigt.
[0014] Bei fortschreitender Bewegung des zu bearbeitenden Werkstückes (Draht oder Stab)
ohne Drehung wird mit dem einen Paar der Polschuhe nur die Hälfte seiner Oberfläche
bearbeitet. Zur vollständigen Bearbeitung des Werkstückes ist das zweite Paar der
Polschuhe vorgesehen, das gegenüber dem ersten entlang der Achse des Werkstückes in
bezug auf das erste Paar um den Abstand L versetzt ist. Durch die Größe L werden die
Kennwerte des Entzunderungsvorganges wesentlich beeinflußt.
[0015] Bei geringen Werten von L (L 0,2D, worin D Durchmesser der Polschuhe ist) liegt die
Zusammenwirkung der Magnetfelder der beiden Schuhpaare vor, die Ganzheit der "Schneidbürste"
wird gestört und die Bearbeitungswirkung nimmt ab. Bei relativ großen Werten von L-
(L > 1, OD) werden die Abmessungen der Vorrichtung vergrößert, der magnetische Widerstand
der Elemente des Magnetleiters nimmt zu, die Größe der magnetischen Induktion im Arbeitsbereich
wird verringert und die Intensität des Prozesses nimmt somit ab.
Kurze Beschrei ung der Zeichnungen
[0016] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend an einem eingehend beschriebenen konkreten
Beispiel ihrer Ausführung mit Hinweisen auf beigefügte Zeichnungen näher erläutert,
in denen es zeigen:
Fig. 1 prinzipielles Schema der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur magnetischen Schleifbearbeitung
zylindrischer Außenflächen von Werkstücken im Querschnitt;
Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II - II in Fig. 1
Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III - III in Fig 1.
Beste Ausführungsform der Erfindung
[0017] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur magnetischen Schleifbearbeitung zylindrischer
Außenflächen von Werkstükken, z. B. von Draht, (wie in Fig. 1 gezeigt) enthält ein
elektromagnetisches System, das einen z. B. auf einem (in Fig. nicht eingezeichneten)
Maschinenbett gelagerten Magnetleiter 1 und zwei Paare 2 und 3 vnn Polschuhen 4 (Fig.
2) und 5 (Fig. 3) umfaßt. Am Magnetleiter 1 sind elektromagnetische Spulen 6 (Fig.
2) befestigt, die mit einer Gleichstromquelle verbunden sind. Im Magnetleiter 1 sind
Lager 7 angebracht, an welchen sich Wellen 3 abstützen. Bei jedem Paar 2 und 3 sind
die Polschuhe 4 bzw. 5 an den Wellen 8 einander gegenüber angebracht und bilden .einen
ringförmigen Arbeitsbereich 9. Bei jedem Paar 2 und 3 sind dabei die Polschuhe 4 und
5 über Gelenke 10 kinematisch miteinander verbunden, die als Schrauben ausgebildet
sind, mit welchen die Polschuhe 4 und 5 an den Wellen 8 befestigt werden.
[0018] In der Vorrichtung ist eine (in Fig. nicht gezeichnete) Einrichtung zum Drehantrieb
der Polschuhe 4 und 5 vorhanden, die mittels eines-Riementriebes 11 über eine auf
der Welle 8 gelagerte Treibscheibe 12 (in durch Pfeil A in Fig. 2 angedeuteter Richtung)
umlaufend angetrieben werden.
[0019] Bei den Paaren 2 und 3 sind die Polschuhe 4 und 5 mit einem Spalt h gelagert, besitzen
eine gemeinsame Drehachse 0 - 0 und sind zu ihrer Drehachse 0 - 0 um die Größe der
Exzentrizität e mit entgegengesetztem Vorzeichen versetzt. Der Raum zwischen den Stirnflächen
13 der Polschuhe 4 und 5 ist mit einem ferromagnetischen Schleifpulver 14 ausgefüllt.
[0020] Zum Belegen des Werkstückes 15 ist in der Vorrichtung eine Einrichtung zum Längsvorschub
vorgesehen, die Rollen 16 einschließt. Die Einrichtung zum Drehantrieb der Rollen
16 ist nicht eingezeichnet.
[0021] Zur vollständigen Bearbeitung des Werkstücks 15, z, B. eines Drahtes, wie Fig. 1
zeigt, ist das Paar 2 der Polschuhe 4 entlang der Achse 0
1 - 0
1 des Werkstückes 15 in bezug auf das Paar 2 der Schuhe 5 um den Abstand L versetzt.
Der Abstand L wird in den Grenzen von (0,2 bis 1,0)D festgelegt, worin D Durchmesser
der Polschuhe 4 und 5 ist.
[0022] Bei L< 0,2 D ist eine Zusammenwirkung der Magnetfelder der Paare 2 und 3 der Polschuhe
4 und 5 zu verzeichnen, die Ganzheit der Arbeitsbereiche 9 wird gestört. Bei Werten
L > 1,0 D nimmt die Größe der magnetischen Induktion im Arbeitsbereich 9 ab.
[0023] Die erfindungsgemäße Vorrichtung funktioniert folgenderweise, Den elektromagnetischen
Spulen 6 wird elektrischer Strom zugeführt, um die Spulen 6 entsteht ein elektromagnetisches
Feld und die Polschuhe 4 und 5 werden aufmagnetisiert. Unter Einwirkung des Magnetfeldes
wird das Pulver 14 in den Spalten h zwischen den Polschuhen 4 und 5 verdichtet und
bildet zwei ringförmige Arbeitsbereiche 9. Über Wellen 8, Treibscheiben 12 und Riementriebe
11 werden die Polschuhe 4 und 5 in Drehbewegung versetzt, Durch die in Richtung der
Pfeile B und B
1 rotierenden Rollen 16 wird der zu bearbeitende Dreht 15 entlang der Achse 0
1 - 0
1 gemäß Pfeil S fortschreitend bewegt und zwischen den Paaren 2 und 3 der P
olschuhe 4 und 5 so vorgeschoben, daß seine Achse 0
1 - 0
1 eine Tangente an die Außenflächen der mit dem Pulver 14 ausgefüllten ringförmigen
Bereiche 9 darstellt.
[0024] Bei Anordnung der Schuhe 4 und 5 im Paar 2 und 3 auf gleicher Drehachse 0 - 0 wird
durch jedes Paar 2 und 3 seine Oberflächenhälfte des Werkstückes 15 bearbeitet. An
den Grenzen dieser bearbeiteten Hälften ist die Metallabnahme geringer als in den
anderen Oberflächenbereichen. Zur garantierten Bearbeitung der gesamten Oberfläche
und zur Erhöhung der Gleichmäßigkeit der Metallabnahme werden die Polschuhe 4 und
5 bei jedem Paar 2 und 3 in bezug auf die Drehachse 0 - 0 gegensinnig versetzt, d.
h. mit der Exzentrizität e entgegengesetzten Vorzeichens gelagert. Beim Umlauf des
Paares 2 und 3 der Polschuhe 4 und 5 mit "gegenphasigem Radialschlag" vollführen in
diesem Fall die Pulverteilchen 14 gleichsam eine Schwingbewegung entlang des Kreisumfanges
der zu bearbeitenden Oberfläche. Dadurch bearbeitet jedes Paar 2 und 3 der Schuhe
4 und 5 nicht den halben, sondern den größten Oberflächenteil des Werkstückes 15;
die mit jedem Paar 2 und 3 bearbeiteten Oberflächenabschnitte sind voneinander teilweise
überdeckt, die Gleichmäßigkeit der Entzunderung nimmt zu.
Konkrete Beispiele für die Realisierung der Vorrichtung
Beispiel 1
[0025] Magnetische Schleifbearbeitung eines Stabes aus Titan-Wolfram-Legierung mit Durchmesser
d = 5 mm und Ausgangs-Oberflächenrauhigkeit R
a = 1,0 bis 0,8 µm. Technologische Bedingungen der Entzunderung: lineare Drehgeschwindigkeit
der Polschuhe 4 m/s; Vorschubgeschwindigkeit 0,05 m/s; Arbeitsspaltgröße 1,5 mm; magnetische
Feldstärke in den Spulen 120 A/m. Zur Anwendung kamen Polschuhe mit einem Durchmesser
von 146, 90 und 122 mm, die in verschiedenem Abstand L und mit verschiedener Exzentrizität
e eingestellt wurden. Verwendet wurden ferromagnetisches Schleifpulver Pe-TiC (40
%) mit einer Körnung von 315/100 µm und Kühlflüssigkeit. Die Ergebnisse der Entzunderung
sind in einer Tabelle zusammengefaßt.
Beispiel 2
[0026] Magnetische Schleifbearbeitung eines Schweißdrahtes aus Aluminium-Magnesium-Legierung
mit Durchmesser d =
1,0 mm und Ausgangs-Oberflächenrauhigkeit R
a = 0,8 bis 0,6 µm. Technologische Bedingungen sind die gleichen wie im Beispiel 1.
Die Tabelle zeigt die erhaltenen Ergebnisse.
[0027] In den angeführten Beispielen dient als Kennwert der Bearbeitungsleistung die Metallmasse
g, die von einer Flächeneinheit der bearbeiteten Oberfläche entfernt wird. Die Güte
der Entzunderung wurde nach dem Parameter R
a der bearbeiteten Oberfläche beurteilt.
[0028] Die Höchstwerte der Leistung und der Güte der Bearbeitung wurden bei Versuchen 5,
6, 15 bis 18 (Beispiel 1) und Versuchen 23, 24, 33 bis 36 (Beispiel 2) erzielt:
g = 4,8 bis 6,3 mg/cm2 und Ra = 0,12 bis 0,25 µm für Beispiel 1;
g = 6,0 bis 8,1 mg/cm2 und Ra = 0,10 bis 0,18 µm für Beispiel 2.
[0029] Die Versuchsergebnisse zeigen, daß der Abstand zwi, schen den Paaren der Polschuhe
L
= (0,2 bis 1,0)D optimal ist. Bei L< 0,2 wird die Ganzheit der "Ringbürste" aus Pulver
durch Wechselwirkung der Magnetfelder der Polschuhe gestört und die Kennwerte des
Prozesses werden verschlechtert. Bei L > 1,OD nehmen die Abmessungen des Magnetsystems
und sein magnetischer Widerstand zu, wodurch die magnetische Induktion in den Arbeitsspalten
abnimmt und die Kennwerte g und R
a verringert werden.
[0030] Die besten Kennwerte ergaben sich bei der Behandlung bei Größen der Exzentrizität
e = (0,3 bis 3,0)d. Bei e < 0,3d liegt umfangsmäßig ungleichmäßige Bearbeitung des
Werkstückea vor, und bei 2 > 3,Od wird während des Bearbeitungsvorgangs die "Ringbürste"
aus Pulver zerstört, wodurch die Bearbeitungsleistung und -güte abnehmen.
[0031] Es wurden Vergleichsversuche an der erfindungsgemäßen Vorrichtung und einer bekannten
Vorrichtung vorgenommen. Bei der Bearbeitung eines Stabes aus Wolfram-Titan-Legierung
mit 5 mm Durchmesser mittels einer bekannten Vorrichtung wurden die Werte g = 4,5
mg/cm
2 und Ra = 0,28 µm erhalten, während bei der Bearbeitung eines Drahtes aus Aluminium-Magnesium-Legierung
mit 1 mm Durchmesser mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung g = 5,6 mg/cm
2 und R
a = 0,21 µm war. Die Versuche ergaben, daß im Vergleich zu einer bekannten Vorrichtung
die Leistung der erfindungsgemäßen das 1,4fache beträgt, während die Güte um das 2,1-
bis 2,3fache höher ist.
[0032] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur magnetischen Schleifbearbeitung zylindrischer
Außenflächen von Werkstükken ermöglicht eine hohe Bearbeitungsgüte dadurch, daß zwischen
den Bearbeitungswerkzeug (Ringbürste aus Pulver) und dem zu bearbeitenden Werkstück
ein elastischer Kontakt erzeugt wird.Beim Betrieb der Vorrichtung ist mechanisches
Festklemmen der Pulverteilchen zwischen den Oberflächen des Polschuhs und des Werkstückes
vermieden, wodurch eventuelles Eindringen der Pulverteilchen in den Körper des Werkstückes
und Schleifmitteleinbettung in der zu erzeugenden Oberflächensöhicht verhindert werden.
[0033] Die hohe Leistung beim Betrieb der Vorrichtung wird durch kontinuierliche Umorientierung
der Pulverteilchen im ringförmigen Arbeitsbereich sowie dadurch bedingt, daß praktisch
die gesamte Pulvermasse an der Arbeit beteiligt ist.
Gewerbliche Verwertbarkeit
[0034] Am zweckmäßigsten ist die Vorrichtung zum Polieren und Reinigen von Stäben, Rohren,
Drähten, schmalem Metallband von Oxidfilmen und Zunderschichten zu verwenden.
