[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Bohle für Baugerüste in Form eines längsgezogenen
Metallhohlprofils, welches in bezug auf alle drei Koordinatenmittelachsen symmetrisch
ausgebildet ist und im Bereich der Ecken Löcher für den Einsatz von Anschlußmitteln
zur Befestigung mit dem Baugerüst aufweist.
[0002] Baugerüste bestehen in bekannter Weise im wesentlichen aus vertikalen Ständern, die
z.B. leiterartig ausgebildet sein können und aus Querstreben, ggfs. auch noch aus
Diagonalstreben zur Verstärkung zusammengesetzt sind. Etagenweise übereinander sind
an dem Gerüst Bohlen vorgesehen, die für die Arbeiter begehbar sind. Es sind bereits
Bohlen unterschiedlicher Konstruktion bekannt. Beispielsweise gibt es Bohlen aus Holz
oder Sperrholz, die mit Metallrahmen verbunden sind, die ihrerseits an geeigneten
Stellen mit dem Baugerüst verriegelt sind. Des weiteren sind profilierte, aus Metall
bestehende Bohlen bekannt, die gegenüber den ersteren einfacher herzustellen und bei
Erstellung des Baugerüstes einfacher zu handhaben sind. Aus Stabilitätsgründen sind
die Metallprofile dieser Bohlen, quer zu ihrer Längsrichtung gesehen, im wesentlichen
C-förmig gestaltet, wobei das C-Profil nach unten hin öffnet, die längsverlaufenden
Schenkel also nach unten weisen. Der die beiden Schenkel miteinander verbindende Steg
des C-Profils ist beispielsweise mit zahlreichen Löchern mit abwechselnd nach oben
und unten abgekantetem Rand versehen, um einerseits auf der begehbaren Oberseite eine
Rutschsicherheit für die Arbeiter zu erreichen und um andererseits Regenwasser abfließen
zu lassen. Abgesehen von dem Herstellungsaufwand haben diese C-förmig profilierten
Bohlen den Nachteil, daß sich Seitenwind in dem Profil fängt. Die Kräfte, die sich
aus diesen Windeinflüssen ergeben, sind sehr groß und noch dazu in der Richtung wechselnd
und sie müssen von dem Baugerüst aufgenommen werden. Demgemäß muß auch das Baugerüst
besonders sicher und mit entsprechend großem Aufwand verankert werden.
[0003] Um diesen vorerläuterten Nachteilen zu begegnen, wurde z.B. in der DE-C-34 29 653
oder in der EP-A-0 171 572 eine Bohle für Baugerüste vorgeschlagen, die sich von Bauschutt
und sonstigen Verunreinigungen einfach und gründlich reinigen läßt und die eine geringe
Windempfindlichkeit aufweist. Bei dieser bekannten Bohle sind im Bereich der Ecken
Löcher für die Einsatz von Anschlußmitteln zur Befestigung mit dem Baugerüst vorgesehen.
Die Anschlußmittel bestehen jedoch aus Rohrstücken, deren Enden an den Rändern von
Bohrungen im Bereich der vier Ecken der oberen und unteren waagerechten Wände der
Bohle angeschweißt oder eingenietet sind. In diese Rohrstücke können dann Zapfen eingeschoben
werden, die sich fest an den Baugerüstständern befinden.
[0004] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Bohle zu schaffen, die
ganz besonders an den meist gefährdeten Bohlenenden so verstärkt ist, daß sie auch
den größten in der Praxis vorkommenden Beanspruchungen standhält.
[0005] Ausgehend von der zu Anfang beschriebenen Bohle wird die gestellte Aufgabe dadurch
gelöst, daß in die Stirnenden je ein Verschlußprofil eingeschoben ist, welches als
Stirnwand einen Steg sowie einen oberen Flansch und einen unteren Flansch aufweist,
und daß die Löcher durch Fließformen derart ausgebildet sind, daß das Metall der oberen
Bohlenwand und des oberen Flansches sowie der unteren Bohlenwand und des unteren Flansches
in dem und von dem Bereich des zu bildenden Loches ausgehend zu nach innen ragenden
zylindrischen Buchsen miteinander verschmolzen ist.
[0006] Auf diese Weise wird eine große Sicherheit der Anschlußmittel erreicht und ein Verschmutzen
des Innenraums der Bohle vermieden, damit gleichzeitig die Bohlenreinigung erleichtert.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Schema dargestellt,
und zwar zeigen:
Figur 1 eine Draufsicht auf eine Bohle,
Figur 2 eine Stirnansicht zu der Bohle in Richtung des Pfeiles II in Figur 1, in stark
vergrößertem Maßstab,
Figur 3 einen Teilausschnitt aus Figur 2 entsprechend der strichpunktierten Linie
III in Figur 2,
Figur 4 einen Vertikalschnitt durch ein Verschlußprofil und
Figur 5 einen Vertikalschnitt durch ein Bohlenende mit einem durch Fließformen gebildeten
Loch.
[0009] Wie die Figuren 1 bis 3 veranschaulichen, besitzt die Bohle die Form eines längsgezogenen
Metallhohlprofils 1, welches in bezug auf alle drei Koordinatenmittelachsen x, y und
z symmetrisch ausgebildet ist. Das Metallhohlprofil 1 wird von einer oberen Wand 2,
einer unteren Wand 3 und zwei Seitenwänden 4 und 5 gebildet. Die Bohle ist somit beliebig
umwendbar, d.h. beide Wände 2 und 3 können nach entsprechender Wendung als begehbare
Flächen benutzt werden. In jeder dieser Lagen ist die Bohle wegen ihrer symmetrischen
Ausbildung auch an dem Baugerüst befestigbar. Zur Rutschfestigkeit besitzt die Bohle
auf ihren großen Oberflächen Längsrippen 14 und Dreiecksrippen 15, die gleichzeitig
mit dem Ziehen oder Pressen des Metallhohlprofils 1 hergestellt werden. Im Bereich
der Ecken der Bohle befinden sich Löcher 6, 7, 8 und 9 für den Einsatz von Anschlußmitteln
zur Befestigung mit dem nichtgezeichneten Baugerüst, d.h. in diese Löcher greifen
von unten Zapfen oder sonstige Befestigungsmittel des Baugerüstes ein. Die Ausbildung
der Löcher ist nachfolgend noch ausführlich beschrieben. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
nach Figur 2 besitzt die Bohle 1 zwei Zwischenwände 10 und 11, die zur Verstärkung
dienen und die sich über die gesamte Länge der Bohle erstrecken und die einstückig
mit den übrigen beschriebenen Teilen der Bohle gefertigt werden. Die Anzahl der Zwischenwände
hängt von der Breite der Bohle und der vorgegebenen Belastung ab. Die für die Erfindung
im Vordergrund stehenden Stirnenden des Metallhohlprofils 1 sind mit den Bezugszeichen
12 und 13 versehen (Figur 1). Zum besseren Verständnis ist noch in Figur 3 der Bereich
16 markiert, der bevorzugt für die Anbringung des Loches 6 gewählt ist.
[0010] In die beiden Stirnenden 12 und 13 des Metallhohlprofils 1 ist je ein Verschlußprofil
17 eingeschoben, welches in Figur 4 in vergrößertem Maßstab und im Querschnitt dargestellt
ist. Dieses Verschlußprofil 17 weist als Stirnwand einen Steg 18, einen unteren Flansch
21, einen oberen Flansch 22 und eine Innenwand 23 auf. Das Verschlußprofil 17 ist
vorteilhafterweise als Hohlprofil mit rechteckigem, vorzugsweise quadratischem, Querschnitt
ausgebildet, und der Steg 18 ist nach unten und nach oben hin durch Wulstrippen 19
und 20 erweitert. Das Verschlußprofil 17 erstreckt sich mit den Wulstrippen 19, 20
einstückig über die gesamte Bohlenbreite und überdeckt die Stirnflächen der oben beschriebenen
Bohlenwandungen. Vorteilhafterweise bestehen das Metallhohlprofil 1 und die beiden
Verschlußprofile 17 aus gleichartigem Leichtmetallwerkstoff, was für die nachfolgend
erläuterte Lochbildung von besonderem Vorteil ist.
[0011] Die Löcher 6, 7, 8 und 9 werden auf beiden Seiten der Bohle durch Fließformen derart
gebildet, daß das Metall der oberen Bohlenwand 2 und des oberen Flansches 22 sowie
der unteren Bohlenwand 3 und des unteren Flansches 21 im Bereich des zu bildenden
Loches zu zylindrischen Buchsen 28 und 29 miteinander verschmolzen wird. Die zylindrischen
Buchsen 28 und 29 ragen vom Lochrand ausgehend nach innen, wie in Figur 5 anschaulich
dargestellt ist. Das Fließformen der Löcher geht folgendermaßen vonstatten. Zunächst
wird das Verschlußprofil in das betreffende Stirnende 12 oder 13 des Metallhohlprofils
1 eingeschoben. In diesem Zustand besitzen zunächst die oberen und unteren Wände 2,
3 des Metallhohlprofils 1 und die Flansche 21 und 22 des Verschlußprofils 17 im Bereich
des zu bildenden Loches noch ihre volle Wandstärke. Es wird nun in Richtung der strichpunktierten
Achse 41 gemäß Figur 5 ein Fließformer aufgesetzt, der aus einem besonders gesinterten
Hartmetall besteht und die Form eines zylindrischen Dorns mit einem unteren konischen
Ende mit einer Zentrierspitze aufweist. Dieser Dorn wird z.B. mittels eines geeigneten
Bohrwerkes in hohe Umdrehung versetzt und gleichzeitig einem angepaßten Druck ausgesetzt.
Durch die erzeugte Reibung wird eine solche Hitze erzeugt, daß die beschriebenen Metallwände
im Bereich der zu bildenden Bohrung in einen plastischen Zustand übergehen, wobei
sich zunächst eine konische Mulde und dann immer weiter gehend eine zylindrische Buchse
ausbildet. Die zylindrischen Buchsen sind, wie gesagt, mit den Bezugszeichen 28 und
29 versehen. Sie bestehen letztlich aus dem Material, welches sich ursprünglich zwischen
den gestrichelten Linien 24, 25 bzw. 26, 27 befunden hat. Diese Wandungsteile sind
dann in den zylindrischen Buchsen 28, 29 miteinander verschmolzen. Es versteht sich,
daß die Buchse 28 in der in Figur 5 dargestellten Lage gebildet wird, während die
Buchse 29 separat nach Umkehren des Metallhohlprofils 1 mit der Wand 3 nach oben hergestellt
wird.
[0012] Zweckmäßigerweise wird das Fließformen derart durchgeführt, daß die einander zugewandten
Innenränder 39 und 40 der Buchsen 28 und 29 einen gewissen Abstand 38 voneinander
aufweisen, jedoch so, daß die beiden Buchsen 28 und 29 zueinander fluchten, die zylindrischen
Innenflächen parallel zu der gemeinsamen Achse 41 verlaufen. Das Fließformen kann
auch so gestaltet werden, daß die Außenränder der Buchsen 28 und 29 kleine Ringwulste
30 und 31 aufweisen, die zur Verstärkung beitragen.
[0013] Zum erleichterten Einführen bzw. Handhabung des Verschlußprofils 17 ist dieses zweckmäßigerweise,
wie in Figur 4 dargestellt ist, mit abgerundeten Kanten versehen und dem Hohlraum
des Metallhohlprofils unter Einhaltung kleiner Luftspalte angepaßt.
[0014] Es wurde oben bereits erläutert, daß das Metallhohlprofil 1 zweckmäßigerweise mehrere
Zwischenwände, vorzugsweise zwei, Zwischenwände 10 und 11 aufweist. Diese müssen an
das einzuschiebende Verschlußprofil 17 angepaßt werden. Dies geschieht einmal dadurch,
daß die Zwischenwände entsprechend der Eindringtiefe des Verschlußprofils verkürzt
sind. Eine Alternative besteht darin, daß das Verschlußprofil 17 im Bereich der Zwischenwände
10, 11 Schlitze aufweist, in welche die entsprechenden äußeren Zwischenwandteile eingreifen,
so daß eine weitere Verankerung zwischen Metallhohlprofil 1 und Verschlußprofil 17
gegeben ist. Die Tiefe der Schlitze hängt von den Fertigungsgegebenheit und den jeweiligen
Umständen ab.
[0015] Durch die Verschlußprofile 17 sind die Stirnenden 12 und 13 des Metallhohlprofils
1 weitgehend geschlossen. Um eine vollständige Abdichtung der Stirnenden zu erreichen,
ist es besonders vorteilhaft, wenn der Bereich der Verschlußprofile 17, einschließlich
der darin gebildeten Hohlräume 32, 33 und 34 und der zwischen Verschlußprofil 17 und
Metallhohlprofil 1 vorhandenen Spalte 35 und 36 und der nichtgezeichneten Schlitze
durch Kunststoff, vorzugsweise Schaumkunststoff, abgedichtet wird. Das Zuführen des
Kunststoffes bzw. Schaumkunststoffes kann durch die Stirnseiten der gebildeten Löcher
vorgenommen werden. Es versteht sich, daß die Löcher selbst innerhalb der Innenwände
der Buchsen freigehalten werden.
[0016] Ergänzend kann auch der gesamte Hohlraum 37 des Metallhohlprofils 1 mit Schaumkunststoff
ausgeschäumt werden.
1. Bohle für Baugerüste in Form eines längsgezogenen Metallhohlprofils (1), welches
in bezug auf alle drei Koordinatenmittelachsen (x, y, z) symmetrisch ausgebildet ist
und im Bereich der Ecken Löcher (6, 7, 8, 9) für den Einsatz von Anschlußmitteln zur
Befestigung mit dem Baugerüst aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß in die Stirnenden
(12, 13) je ein Verschlußprofil (17) eingeschoben ist, welches als Stirnwand einen
Steg (18) sowie einen oberen Flansch (22) und einen unteren Flansch (21) aufweist,
und daß die Löcher (6, 7, 8, 9) durch Fließformen derart ausgebildet sind, daß das
Metall der oberen Bohlenwand (2) und des oberen Flansches (22) sowie der unteren Bohlenwand
(3) und des unteren Flansches (21) in dem und von dem Bereich des zu bildenden Loches
(6, 7, 8, 9) ausgehend zu nach innen ragenden zylindrischen Buchsen (28, 29) miteinander
verschmolzen ist.
2. Bohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußprofil (17) als
Hohlprofil mit rechteckigem, vorzugsweise quadratischem, Querschnitt ausgebildet ist,
und daß der Steg (18) mit Wulstrippen (19, 20) erweitert ist.
3. Bohle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Verschlußprofil (17)
mit den Wulstrippen (19, 20) über die gesamte Bohlenbreite erstreckt und die Stirnflächen
der Bohlenwandungen (2, 3, 4, 5) überdeckt.
4. Bohle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallhohlprofil
(1) und die Verschlußprofile (17) aus gleichartigem Leichtmetallwerkstoff bestehen.
5. Bohle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verschlußprofil (17) abgerundete Kanten aufweist und dem Hohlraum des Metallhohlprofils
(1) unter Einhaltung kleiner Luftspalte angepaßt ist.
6. Bohle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
einander zugewandten Innenränder (39, 40) der Buchsen (28, 29) einen Abstand (38)
voneinander aufweisen.
7. Bohle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Außenränder der Buchsen (28, 29) kleine Ringwulste (30, 31) aufweisen.
8. Bohle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Metallhohlprofil (1) mehrere Zwischenwände, vorzugsweise zwei Zwischenwände (10, 11),
aufweist, welche entsprechend der Eindringtiefe des Verschlußprofils (17) verkürzt
sind.
9. Bohle nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußprofil (17) im
Bereich der Zwischenwände (10, 11) Schlitze aufweist, in welche die äußeren Zwischenwandteile
eingreifen.
10. Bohle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bereich der Verschlußprofile (17), einschließlich der Hohlräume (32, 33, 34) und der
zwischen Verschlußprofil (17) und Metallhohlprofil (1) vorhandenen Spalte (35, 36)
und Schlitze, durch Kunststoff, vorzugsweise Schaumkunststoff, abgedichtet ist.
11. Bohle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hohlraum (37) des Metallhohlprofils (1) mit Schaumkunststoff ausgeschäumt ist.