(19)
(11) EP 0 347 491 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.12.1989  Patentblatt  1989/52

(21) Anmeldenummer: 88117230.8

(22) Anmeldetag:  17.10.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4G08B 1/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 21.06.1988 DE 3820834

(71) Anmelder: RG ELECTRONIC
D-7216 Dietingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Grimm, Rosa
    D-7216 Dietingen (DE)

(74) Vertreter: Vogel, Georg 
Pat.-Ing. Georg Vogel Hermann-Essig-Strasse 35
71701 Schwieberdingen
71701 Schwieberdingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektronische Partnersuchgeräte


    (57) Die Erfindung betrifft elektronische Partnersuchgeräte, die so ausgestaltet sind, daß sie in für Männer und für Frauen bestimmte Geräte unterteilt sind, daß alle Geräte mit einem Sender und einem Empfänger ausgerüstet sind, daß die Sendefrequenzen und die Empfangsfrequenzen der für die Männer bestimmten Geräte und der für die Frauen bestimmten Geräte jeweils vertauscht sind und daß ein optisches und/oder akustisches Signal abgegeben wird, wenn ein Gerät bei eingeschaltetem Sender das Ansprechen des eigenen Empfängers registriert. Damit können nur andersgeschlechtliche Partner miteinander Kontakt aufnehmen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft elektronische Partnersuchgeräte.

    [0002] Die Suche nach zwischenmenschlichen Beziehungen bzw. die Suche nach einem geeigneten oder gleichgesinnten Partner wird in der heutigen anonymen Welt immer schwieriger. Der heutige Menschentyp leidet vielfach an der Fähigkeit, impulsiv Kontakte zu knüpfen. Deshalb haben sich auf dem Markt verschiedene Institutionen und Dienstleistungsunternehmen etabliert, die sich auf Honorarbasis mit der Kontaktsuche und Kontaktvermittlung befassen. Diese Art Kontaktsuche und Kontaktvermittlung ist mit Schwächen behaftet, da für viele Menschen die Anonymität nicht streng gewahrt scheint. Außerdem stößt die öffentlich erfolgende Kontaktsuche in Zeitungen bei vielen Menschen auf Ablehnung, obwohl die Anzeige anonym erscheint.

    [0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, elektronische Partnersuchgeräte zu schaffen, mit denen absolut anonym ein kontaktwilliger Partner gesucht werden kann.

    [0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß sie in für Männer und für Frauen bestimmte Geräte unterteilt sind, daß alle Geräte mit einem Sender und einem Empfänger ausgerüstet sind, daß die Sendefrequenzen und die Empfangsfrequenzen der für die Männer bestimmten Geräte und der für die Frauen bestimmten Geräte jeweils vertauscht sind und daß ein optisches und/oder akustisches Signal abgegeben wird, wenn ein Gerät bei eingeschaltetem Sender das Ansprechen des eigenen Empfängers registriert.

    [0005] Ein kontaktwilliger Partner schaltet sein Gerät ein und sendet die seiner Gerätegruppe zugeordnete Sendefrequenz aus. Gleichgeschlechtliche, ebenfalls kontaktwillige Personen können die eingeleitete Kontaktsuche nicht beeinträchtigen, da ein Empfangssignal nur von einem andersgeschlechtlichen kontaktwilligen Partner ausgehen kann, der sein Gerät eingeschaltet hat und die dieser Gerätegruppe zugeordnete Sendefrequenz aussendet. Erst dann kann der Empfänger in dem Gerät des ersten Partners ansprechen und ein optisches und/oder akustisches Signal auslösen, das anzeigt, daß sich in Reichweite des Gerätes, die bis zu 10 m betragen kann, ein andersgeschlechtlicher kontaktwilliger Partner befindet.

    [0006] Eine sichere Auswertung der Suchsignale wird nach einer Ausgestaltung dadurch erreicht, daß mittels eines Mischers die eigene Sendefrequenz mit der registrierten Empfangsfrequenz gemischt wird und daß die daraus resultierende Differenzfrequenz als Signal abgegeben wird. Dabei kann die Differenzfrequenz z.B. bei der Übertragung von Ultraschall-Wellen direkt einem elektro-akustischen Wandler zugeführt werden.

    [0007] Ist nach einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen, daß den Sendefrequenzen der Geräte Zusatzinformationen überlagerbar sind, die zusätzliche Suchdaten darstellen, dann kann die Suche selektiert werden, z.B. nach Hobbies, Größe, Haarfarbe, Augenfarbe usw.

    [0008] Einen universellen Einsatz der Geräte erreicht man nach einer Ausgestaltung dadurch, daß die Zusatzinformationen mittels eines Controllers oder dgl. auswählbar und mittels einer Codiereinrichtung als codierte Signale der Sendefrequenz überlagerbar sind. Die Zusatzinformationen können dann vom Benützer individuell vorgegeben werden.

    [0009] Die Auswertung dieser Zusatzinformationen erfolgt dabei dadurch, daß den Empfängern der Geräte Dekodiereinrichtungen zugeordnet sind, die bei Übereinstimmung und/oder teilweiser Übereinstimmung der empfangenen mit den eigenen ausgesandten Zusatzinformationen die Abgabe eines optischen und/oder akustischen Signals freigeben. Dabei kann der Grad der Überstimmung z.B. mit 60 % bis 70 % im Gerät vorgegeben sein.

    [0010] Die Übertragung zwischen den Geräten kann mittels IR-Wellen, Ultraschall-Wellen oder Hochfrequenz-Wellen erfolgen.

    [0011] Die Zugehörigkeit eines Gerätes zu der einen oder anderen Gerätegruppe läßt sich dadurch leicht ersehen, daß die Geräte mit unterschiedlichen Markierungen versehen, vorzugsweise in verschiedenfarbigen Gehäusen untergebracht sind.

    [0012] Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestellten Blockschaltbildern näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 schematisch den Aufbau eines für Männer bestimmten Gerätes,

    Fig. 2 schematisch den Aufbau eines für Frauen bestimmten Gerätes und

    Fig. 3 schematisch die Funktionsweise.



    [0013] Das in Fig. 1 in Blockschaltbild dargestellte Gerät für Männer enthält einen Sender Sm für die Sendefrequenz F₁, die z.B. als Ultraschall-Welle mit 26 kHz ausgestrahlt wird. Der im Gerät enthaltende Empfänger Em ist auf die abweichende Empfangsfrequenz F₂ abgestimmt, die z.B. als Ultraschall-Welle mit 25 kHz empfangen wird.

    [0014] Das in Fig. 2 im Blockschaltbild dargestellte Gerät für Frauen enthält einen Sender Sw für die Sendefrequenz F₂, die z.B. als Ultraschall-Welle mit 25 kHz ausgestrahlt wird. Der im Gerät enthaltende Empfänger Ew ist auf die abweichende Empfangsfrequenz F₁ abgestimmt, die z.B. als Ultraschall-Welle mit 26 kHz empfangen wird.

    [0015] Die mit den Sendefrequenzen F₁ bzw. F₂ und den Empfangsfrequenzen F₂ bzw. F₁ arbeitenden Geräte MG (Fig. 1) und WG (Fig. 2) können daher paarweise zusammenarbeiten, wie Fig. 3 zeigt. Die Geräte MG und auch die Geräte WG können untereinander nicht zusammenarbeiten.

    [0016] Ist ein Gerät MG (Fig. 1) eingeschaltet, dann wird die Sendefrequenz F₁ ausgestrahlt und von dem Empfänger Ew des Gerätes WG (Fig. 2) empfangen, aber nur wenn dieses Gerät WG eingeschaltet ist und damit die Bereitschaft zur Kontaktaufnahme anzeigt. Ist das Gerät WG eingeschaltet, dann sendet es die Sendefrequenz F₂ aus, die vom Empfänger Em des Gerätes MG empfangen wird. Der Empfänger Em leitet über die Auswertung A ein akustisches Signal ab, das über den Signalgeber SG auf den Lautsprecher L als elektroakustischen Wandler gelangt. Der Empfänger Ew des Gerätes WG leitet in gleicher Weise ein akustisches Signal ab. Den Benützern wird damit angezeigt, daß in der Reichweite der Sender Sm und Sw ihrer Geräte MG und WG jeweils ein andersgeschlechtlicher Partner an der Kontaktsuche interessiert ist. Die Abgabe der akustischen Signale ist dabei vom Einschaltzustand des Gerätes abhängig, d.h. vom Aussenden der betreffenden Sendefrequenz.

    [0017] Wie Fig. 2 zeigt, kann über den Mischer M aus der eigenen Sendefrequenz F₁ bzw. F₂ und der aufgenommenen Empfangsfrequenz F₂ bzw. F₁ die Differenzfrequenz abgeleitet werden, die über den Auswerter Ad und den Signalgeber SG wieder dem Lautsprecher L als elektroakustischem Wandler zugeführt. Bei den Frequenzen von 26 kHz und 25 kHz nach einem Ausführungsbeispiel ergibt dies ein akustisches Signal von 1000 Hz.

    [0018] Dem Gerät kann, wie in Fig. 1 am Geräte MG gezeigt ist, ein Controller C und eine Codiereinrichtung/Decodiereinrichtung CD zugeordnet werden. Mit dem Controller C kann der Benützer eine Reihe von Zusatzinformationen auswählen, die als weitere Suchdaten der Sendefrequenz F₁ überlagert werden. Damit kann der Benutzer z.B. Hobbies, Größe, Haarfarbe, Augenfarbe und dgl. der Suchfrequenz überlagern. Ist auch im Gerät WG eine derartige Codiereinrichtung/Decodiereinrichtung CD vorgesehen, dann kann das akustische Signal von der Übereinstimmung der weiteren Suchdaten mit einem vorgegebenen eigenen Raster von Suchdaten abhängig gemacht werden. Dabei kann für die Auslösung des akustischen Signals auch schon eine teilweise Übereinstimmung von z.B. 60 % bis 70 % ausreichend sein. Damit wird eine selektrierte Partnersuche ermöglicht.


    Ansprüche

    1. Elektronische Partnersuchgeräte,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß sie in für Männer und für Frauen bestimmte Geräte (MG und WG) unterteilt sind,
    daß alle Geräte (MG, WG) mit einem Sender (Sm bzw. Sw) und einem Empfänger (Ew bzw. Em) ausgerüstet sind,
    daß die Sendefrequenzen (F₁ und F₂) und die Empfangsfrequenzen (F₂ und F₁) der für die Männer bestimmten Geräte (MG) und der für die Frauen bestimmten Geräte (WG) jeweils vertauscht sind und
    daß ein optisches und/oder akustisches Signal abgegeben wird, wenn ein Gerät (MG bzw. WG) bei eingeschaltetem Sender (Sm bzw. Sw) das Ansprechen des eigenen Empfängers (Em bzw. Ew) registriert.
     
    2. Partnersuchgeräte nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß mittels eines Mischers (M) die eigene Sendefrequenz (F₁ bzw. F₂) mit der registrierten Empfangsfrequenz (F₂ bzw. F₁) gemischt wird und
    daß die daraus resultierende Differenzfrequenz als Signal abgegeben wird.
     
    3. Partnersuchgeräte nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß den Sendefrequenzen (F₁ bzw. F₂) der Geräte (MG bzw. WG) Zusatzinformationen überlagerbar sind, die zusätzliche Suchdaten darstellen.
     
    4. Partnersuchgeräte nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Zusatzinformationen mittels eines Controllers (C) oder dgl. auswählbar und mittels einer Codiereinrichtung (CD) als codierte Signale der Sendefrequenz (F₁ bzw. F₂) überlagerbar sind.
     
    5. Partnersuchgeräte nach Anspruch 3 oder 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß den Empfängern (Ew bzw. Em) der Geräte (MG bzw. WG) Dekodiereinrichtungen (CD) zugeordnet sind, die bei Übereinstimmung und/oder teilweiser Übereinstimmung der empfangenen mit den eigenen ausgesandten Zusatzinformationen die Abgabe eines optischen und/oder akustischen Signals freigeben.
     
    6. Partnersuchgeräte nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Übertragung zwischen den Geräten (MG und WG) mittels IR-Wellen, Ultraschall-Wellen oder Hochfrequenz-Wellen erfolgt.
     
    7. Partnersuchgeräte nac einem der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Geräte (MG und WG) mit unterschiedlichen Markierungen versehen, vorzugsweise in verschiedenfarbigen Gehäusen untergebracht sind.
     




    Zeichnung