[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen aus abgelängtem Folienschlauch hergestellten,
zum Befüllen einseitig offenen Verpackungsbeutel, der im Bereich seines offenen Endes
wenigstens ein entfernbares Folienelement mit eineb Wicket-Perforation aufweist.
Ein solcher Beutel kann aus Papier oder Kunststoff-Folie hergestellt werden.
[0002] Ein solcher Folienbeutel (vgl. US-PS 4 669 251) dient dazu, auf einem sogenannten
Wicket aufgestapelt und während des Befüllens auffaltbar zu sein. Dazu ist in die
Papier- oder Kunststoffolienbahn vor dem Zusammenlegen eine Wicket-Perforation und
ein entsprechender Ausschnitt jeweils in Rapport-Abstand und auf gleicher Höhe eingestanzt.
Die Lage eines Ausschnittes zu den benachbarten, auf gleicher Höhe liegenden Wicket-Perforationen
ist so gewählt, daß beim Folienschlauch der Ausschnitt oberhalb der Wicket-Perforation
liegt und diese freilegt. Nach dem Befüllen des genannten Verpackungsbeutels wird
der Wicketbereich und der überstehende Folienschlauch durch einen Trenn-Schweiß-Schnitt
abgeschnitten. Unter "Folienschlauch" kann sowohl eine ursprünglich schlauchförmig
extrudierte als auch eine randseitig zu einem Schlauch verbundene Doppel-Bahn verstanden
werden.
[0003] Als nachteilig bei dem bekannten Verpackungsbeutel wird empfunden, daß eine relativ
große Menge an Verpackungsmaterial als Abfall anfällt. Dieses kann zwar in einem
Recycling-Verfahren erneut verwendet werden; die Verluste sind trotzdem beträchtlich.
[0004] Es stellt sich demnach für einen erfindungsgemäßen Verpackungsbeutel die Aufgabe,
die beim Entfernen der Folienfläche mit der Wicket-Perforation auftretenden Verluste
geringer zu halten, womöglich ganz zu vermeiden.
[0005] Diese Aufgabe wird durch einen Folienschlauch-Beutel gelöst, bei dem das Folienelement
eine mit wenigstens einer Wicket-Perforation versehene Fahne ist, die mit einer
Beutel-Flachseite im Bereich des offenen Beutel-Endes verbunden ist.
[0006] Die erfindungsgemäße Beutel-Gestaltung geht demnach aus von einem Beutel, bei dem
nicht das Folienschlauch-Material selbst mit einer Wicket-Perforation versehen ist,
sondern ein zusätzliches Teil aufgeklebt, aufgeschweißt oder in einer anderen Weise
befestigt ist, wobei das zusätzliche Teil als "Fahne" bezeichnet ist. Es kann sich
auch um Abfall-Abschnitte handeln, die in entsprechender Weise präpariert sind. Die
"Fahne" kann vorzugsweise rechteckig, jedoch auch in anderer Weise polygonal, beispielsweise
rhombisch oder dreieckig sein.
[0007] Vorzugsweise ist die Fahne an einer Beutel-Außenseite befestigt. Es ist jedoch auch
möglich, sie an einer Innenseite zu befestigen, beispielsweise um jede Beschädigung
oder Beschmutzung der Außenseite zu vermeiden.
[0008] Ist die Folie als rechteckiger oder parallelloider Streifen gestaltet, so wird sie
mit einer ihrer Längsseiten parallel zur Ablängschnittkante des Schlauchabschnittes
angeordnet. Die Wicket-Perforationen, vorzugsweise zwei, können in einer einzigen
Fahne angebracht sein; es ist aber auch möglich, daß entsprechend der Anzahl der Wicket-Perforationen
eine je eine Perforation aufweisende Fahne an der Beutel-Flachseite angeordnet ist.
[0009] Wie bereits angedeutet, kann vorteilhafterweise die die Wicket-Perforation tragende
Fahne abreiß- oder abnehmbar an der Beutelflachseite befestigt sein. Hierbei ist es
möglich, daß die an den Wicket-Dornen hängenbleibenden Fahnen als Ganzes wieder vom
Beutelhersteller zurückgenommen und erneut als Fahnen im genannten Sinne verwen det
werden.
[0010] Es ist auch möglich, die Fahne mit einer zwischen Befestigungsbereich und Wicket
Perforation liegenden Sollrißlinie zu versehen, so daß sie dort zweckentsprechend
abgerissen werden.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt. Die Figuren der Zeichnung zeigen:
Figur 1: einen Verpackungsbeutel in einer ersten Ausführungsform (eine Fahne mit
zwei Wicket-Perforationen);
Figur 2: einen Verpackungsbeutel in einer zweiten Ausführungsform (zwei Fahnen mit
je einer Wicket-Perforation).
[0012] Der aus einem Folienschlauch hergestellte Beutel 1 besteht aus für Verpackungszwecke
geeignetem Papier oder Kunststoff, gegebenenfalls auch Verbundwerkstoffen. Es sind
im Prinzip alle bahnförmigen Materialien verwendbar, die in der Verpackungsindustrie
Anwendung finden.
[0013] Der Beutel 1 ist an seinem Kopfende mit Hilfe einer querliegenden Schweißnaht 2
verschlossen. Durch eine Innenfalte 3 sind die Seitenwände etwas nach innen gestülpt.
Sein unteres Ende 4 ist offen. Im vorliegenden Fall ist der Zustand kurz vor dem Befüllen
gezeichnet. Der Beutel wird hierbei vor dem Befullen durch einen Luftstrom aufgeblasen.
[0014] An einer der Flachseiten 5 ist im Bereich des unteren Endes 4 eine rechteckige, mit
einer Wicket-Perforation 6, 7 versehene Fahne 10 angebracht. Die Fahne 10 ist mit
ihrer Längsseite parallel zur Ablängschnittkante 11 des Beutels 1 angeordnet. Die
Fahne 10 besteht aus einem Kunststoffolien-Material, das üblicherweise dem Material
des Beutels 1 entspricht oder diesem gleicht, aber nicht bedruckt oder anderweitig
bearbeitet werden braucht. Es kann beispielsweise auch aus abgeschnittenen "Abfall"-Streifen
geschnitten sein. Die Wicket-Perforationen 6, 7 haben den üblichen, zu vorhandenen
Wicket-Dornen kompa tiblen Abstand und Durchmesser.
[0015] Die Fahne 10 ist über eine Schweißnaht 9 mit der Beutel-Außenseite 5 verbunden.
Dabei wird die Schweißnaht möglichst nahe an die Kante 11 des offenen Endes gelegt,
um beim späteren Einfalten des Bodenbereiches das hängenbleibende Teil der Fahne
dort unterzubringen, d. h. im Bodenbereich mit einzulegen und einzuschweißen, so daß
der Bodenbereich zusätzlich verstärkt ist.
[0016] Die Fahne 10 kann weiterhin uber eine Sollrißlinie 12 verfügen, so daß die maschinell
befüllten Beutel in einfacher Weise und unter Vermeidung aller Beschädigungen vom
Wicket abgerissen werden können, wobei ein Teil der Fahne an den Wicket-Dornen verbleibt.
[0017] Ausdrücklich sei aber auch auf die Möglichkeit hingewiesen, eine im Ganzen vom Beutel
abnehmbare oder abreiß bare Fahne 10 anzubringen, die nach dem Befüllen und Abnehmen
vom Wicket an letzterem verbleibt und erneut verwendbar ist.
[0018] Figur 2 zeigt eine Ausführungsform, bei der das untere Ende 4 des Beutels mit zwei
Wicket-Fahnen 20 und 21 versehen ist. Die Wicket-Fahnen 20 und 21 sind mit der Außenseite
des Beutels 1 (nur teilweise dargestellt) ver klebt oder hitzeverschweißt. Die Wicket-Fahnen
20 und 21 haben eine rechteckige Form; ihre Fläche ist gegenüber der Wicket-Fahne
10 gemäß Figur 1 stark verkleinert. Je eine Wicket-Perforation 16, 17 ist etwa in
der Mitte des frei überstehenden Teiles der Wicket-Fahne 20 bzw. 21 eingestanzt. Weiterhin
findet sich je ein kurzer Schlitz 18 bzw. 19, der etwa die Hälfte der Entfernung von
einer Außenkante 23 der Wicket-Fahne 20 bzw. 21 bis zur Wicket-Perforation 16, 17
überbrückt. Diese Schlitze 18 bzw. 19 erleichtern das Abreißen der Wicket-Fahnen bzw.
des Beutels von den Wicket-Dornen.
[0019] Der wesentliche Grundgedanke der Erfindung, nämlich den Schnitt- und Verpackungsabfall
weitgehend zu minimieren, läßt sich mit Beuteln der vorbeschriebenen Art in optimaler
Weise erfüllen.
1. Aus abgelängtem Folienschlauch zum Befüllen einseitig offen hergestellter Verpackungsbeutel
(1), der im Bereich seines offenen Endes wenigstens ein entfernbares Folienelement
mit einer Wicket-Perforation aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Folienelement eine mit wenigstens einer Wicket-Perforation
(6; 7; 16; 17) versehene Fahne (10; 20; 21) ist, die mit einer Beutel-Flachseite (5)
im Bereich des offenen Beutel-Endes (4) verbunden ist.
2. Verpackungsbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die Fahne (10)
bzw. Fahnen (20, 21) an einer Beutel-Außenseite (5) befestigt ist bzw. sind.
3. Verpackungsbeutel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahne
(10M 20, 21) als rechteckiger Streifen gestaltet ist, der mit seiner Längsseite
parallel zur Ablängschnittkante (11) des Beutels (1) angeordnet ist.
4. Verpackungsbeutel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß entsprechend
der Anzahl der Wicket-Perforationen (16, 17) eine je eine Perforation (16; 17) aufweisende
Fahne (20; 21) an der Beutel-Flachseite (5) angeordnet ist.
5. Verpackungsbeutel nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fahne (10; 20; 21) abreiß- oder abnehmbar an der Beutel-Flachseite
(5) befestigt ist.
6. Verpackungsbeutel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahne (10)
eine zwischen ihrem Befestigungsbereich (Schweißnaht 9) und Wicket-Perfora tion
(6, 7) liegende Sollrißlinie (12) aufweist.
7. Verpackungsbeutel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wicket-Fahne (16; 17) von einer Außenkante (23) ausgehend mit wenigstens
einem Schlitz (18; 19) versehen ist, der sich über einen Teil des Abstandes zwischen
Außenkante und Wicket-Perforation in Richtung der Wicket-Perforation (16; 17) erstreckt.
8. Verpackungsbeutel nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die nach dem Abreißen bzw. Abnehmen des Beutels vom Wicket am
Beutel verbleibenden Teile der Wicket-Fahne (16; 17) mit dem Bodenbereich des Beutels
beim Verschließvorgang nach dem Befüllen verbindbar sind.