(19)
(11) EP 0 347 522 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.12.1989  Patentblatt  1989/52

(21) Anmeldenummer: 89103348.2

(22) Anmeldetag:  25.02.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 33/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 18.06.1988 DE 8807896 U

(71) Anmelder: M & W Verpackungen Mildenberger & Willing GmbH
D-48599 Gronau (DE)

(72) Erfinder:
  • Mattle, Helmut
    D-4432 Gronau (DE)

(74) Vertreter: Hoffmeister, Helmut, Dr. Dipl.-Phys. 
Patentanwalt, Postbox 38 28
48021 Münster
48021 Münster (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Aus Folienschlauch hergestellter Verpackungsbeutel


    (57) Aus abgelängtem Folienschlauch zum Befüllen einseitig offen hergestellter Verpackungsbeutel (1), der im Be­reich seines offenen Endes (4) eine entfernbare Folien-­Fahne (10) besitzt, die mit einer Beutel-Flachseite (5) im Bereich des offenen Endes (4) verbunden ist. Die Fah­ne (10) ist mit zwei Wicket-Perforationen (6, 7) verse­hen. Die Fahne (10) weist zwischen ihrem Befestigungs­bereich (Schweißnaht 9) und den Wicket-Perforationen eine Sollrißlinie (12) auf.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen aus abgelängtem Folienschlauch hergestellten, zum Befüllen einseitig offenen Verpackungsbeutel, der im Bereich seines offenen Endes wenigstens ein entfernbares Folienelement mit ei­neb Wicket-Perforation aufweist. Ein solcher Beutel kann aus Papier oder Kunststoff-Folie hergestellt werden.

    [0002] Ein solcher Folienbeutel (vgl. US-PS 4 669 251) dient da­zu, auf einem sogenannten Wicket aufgestapelt und wäh­rend des Befüllens auffaltbar zu sein. Dazu ist in die Papier- oder Kunststoffolienbahn vor dem Zusammenlegen eine Wicket-Perforation und ein entsprechender Aus­schnitt jeweils in Rapport-Abstand und auf gleicher Höhe eingestanzt. Die Lage eines Ausschnittes zu den benach­barten, auf gleicher Höhe liegenden Wicket-Perforationen ist so gewählt, daß beim Folienschlauch der Ausschnitt oberhalb der Wicket-Perforation liegt und diese frei­legt. Nach dem Befüllen des genannten Verpackungsbeutels wird der Wicketbereich und der überstehende Folien­schlauch durch einen Trenn-Schweiß-Schnitt abgeschnit­ten. Unter "Folienschlauch" kann sowohl eine ursprüng­lich schlauchförmig extrudierte als auch eine randseitig zu einem Schlauch verbundene Doppel-Bahn verstanden wer­den.

    [0003] Als nachteilig bei dem bekannten Verpackungsbeutel wird empfunden, daß eine relativ große Menge an Verpackungs­material als Abfall anfällt. Dieses kann zwar in einem Recycling-Verfahren erneut verwendet werden; die Ver­luste sind trotzdem beträchtlich.

    [0004] Es stellt sich demnach für einen erfindungsgemäßen Ver­packungsbeutel die Aufgabe, die beim Entfernen der Fo­lienfläche mit der Wicket-Perforation auftretenden Ver­luste geringer zu halten, womöglich ganz zu vermeiden.

    [0005] Diese Aufgabe wird durch einen Folienschlauch-Beutel ge­löst, bei dem das Folienelement eine mit wenigstens ei­ner Wicket-Perforation versehene Fahne ist, die mit ei­ner Beutel-Flachseite im Bereich des offenen Beutel-En­des verbunden ist.

    [0006] Die erfindungsgemäße Beutel-Gestaltung geht demnach aus von einem Beutel, bei dem nicht das Folienschlauch-Mate­rial selbst mit einer Wicket-Perforation versehen ist, sondern ein zusätzliches Teil aufgeklebt, aufgeschweißt oder in einer anderen Weise befestigt ist, wobei das zu­sätzliche Teil als "Fahne" bezeichnet ist. Es kann sich auch um Abfall-Abschnitte handeln, die in entsprechender Weise präpariert sind. Die "Fahne" kann vorzugsweise rechteckig, jedoch auch in anderer Weise polygonal, bei­spielsweise rhombisch oder dreieckig sein.

    [0007] Vorzugsweise ist die Fahne an einer Beutel-Außenseite befestigt. Es ist jedoch auch möglich, sie an einer In­nenseite zu befestigen, beispielsweise um jede Beschädi­gung oder Beschmutzung der Außenseite zu vermeiden.

    [0008] Ist die Folie als rechteckiger oder parallelloider Strei­fen gestaltet, so wird sie mit einer ihrer Längsseiten parallel zur Ablängschnittkante des Schlauchabschnittes angeordnet. Die Wicket-Perforationen, vorzugsweise zwei, können in einer einzigen Fahne angebracht sein; es ist aber auch möglich, daß entsprechend der Anzahl der Wicket-Perforationen eine je eine Perforation aufweisen­de Fahne an der Beutel-Flachseite angeordnet ist.

    [0009] Wie bereits angedeutet, kann vorteilhafterweise die die Wicket-Perforation tragende Fahne abreiß- oder abnehmbar an der Beutelflachseite befestigt sein. Hierbei ist es möglich, daß die an den Wicket-Dornen hängenbleibenden Fahnen als Ganzes wieder vom Beutelhersteller zurückge­nommen und erneut als Fahnen im genannten Sinne verwen det werden.

    [0010] Es ist auch möglich, die Fahne mit einer zwischen Be­festigungsbereich und Wicket Perforation liegenden Soll­rißlinie zu versehen, so daß sie dort zweckentsprechend abgerissen werden.

    [0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Die Figuren der Zeich­nung zeigen:

    Figur 1: einen Verpackungsbeutel in einer ersten Ausfüh­rungsform (eine Fahne mit zwei Wicket-Perfora­tionen);

    Figur 2: einen Verpackungsbeutel in einer zweiten Aus­führungsform (zwei Fahnen mit je einer Wicket-­Perforation).



    [0012] Der aus einem Folienschlauch hergestellte Beutel 1 be­steht aus für Verpackungszwecke geeignetem Papier oder Kunststoff, gegebenenfalls auch Verbundwerkstoffen. Es sind im Prinzip alle bahnförmigen Materialien verwend­bar, die in der Verpackungsindustrie Anwendung finden.

    [0013] Der Beutel 1 ist an seinem Kopfende mit Hilfe einer quer­liegenden Schweißnaht 2 verschlossen. Durch eine Innen­falte 3 sind die Seitenwände etwas nach innen gestülpt. Sein unteres Ende 4 ist offen. Im vorliegenden Fall ist der Zustand kurz vor dem Befüllen gezeichnet. Der Beutel wird hierbei vor dem Befullen durch einen Luftstrom auf­geblasen.

    [0014] An einer der Flachseiten 5 ist im Bereich des unteren Endes 4 eine rechteckige, mit einer Wicket-Perforation 6, 7 versehene Fahne 10 angebracht. Die Fahne 10 ist mit ihrer Längsseite parallel zur Ablängschnittkante 11 des Beutels 1 angeordnet. Die Fahne 10 besteht aus einem Kunststoffolien-Material, das üblicherweise dem Material des Beutels 1 entspricht oder diesem gleicht, aber nicht bedruckt oder anderweitig bearbeitet werden braucht. Es kann beispielsweise auch aus abgeschnittenen "Abfall"-­Streifen geschnitten sein. Die Wicket-Perforationen 6, 7 haben den üblichen, zu vorhandenen Wicket-Dornen kompa tiblen Abstand und Durchmesser.

    [0015] Die Fahne 10 ist über eine Schweißnaht 9 mit der Beutel-­Außenseite 5 verbunden. Dabei wird die Schweißnaht mög­lichst nahe an die Kante 11 des offenen Endes gelegt, um beim späteren Einfalten des Bodenbereiches das hängen­bleibende Teil der Fahne dort unterzubringen, d. h. im Bodenbereich mit einzulegen und einzuschweißen, so daß der Bodenbereich zusätzlich verstärkt ist.

    [0016] Die Fahne 10 kann weiterhin uber eine Sollrißlinie 12 verfügen, so daß die maschinell befüllten Beutel in ein­facher Weise und unter Vermeidung aller Beschädigungen vom Wicket abgerissen werden können, wobei ein Teil der Fahne an den Wicket-Dornen verbleibt.

    [0017] Ausdrücklich sei aber auch auf die Möglichkeit hingewie­sen, eine im Ganzen vom Beutel abnehmbare oder abreiß­ bare Fahne 10 anzubringen, die nach dem Befüllen und Ab­nehmen vom Wicket an letzterem verbleibt und erneut ver­wendbar ist.

    [0018] Figur 2 zeigt eine Ausführungsform, bei der das untere Ende 4 des Beutels mit zwei Wicket-Fahnen 20 und 21 ver­sehen ist. Die Wicket-Fahnen 20 und 21 sind mit der Außenseite des Beutels 1 (nur teilweise dargestellt) ver klebt oder hitzeverschweißt. Die Wicket-Fahnen 20 und 21 haben eine rechteckige Form; ihre Fläche ist gegenüber der Wicket-Fahne 10 gemäß Figur 1 stark verkleinert. Je eine Wicket-Perforation 16, 17 ist etwa in der Mitte des frei überstehenden Teiles der Wicket-Fahne 20 bzw. 21 eingestanzt. Weiterhin findet sich je ein kurzer Schlitz 18 bzw. 19, der etwa die Hälfte der Entfernung von einer Außenkante 23 der Wicket-Fahne 20 bzw. 21 bis zur Wicket-Perforation 16, 17 überbrückt. Diese Schlitze 18 bzw. 19 erleichtern das Abreißen der Wicket-Fahnen bzw. des Beutels von den Wicket-Dornen.

    [0019] Der wesentliche Grundgedanke der Erfindung, nämlich den Schnitt- und Verpackungsabfall weitgehend zu minimieren, läßt sich mit Beuteln der vorbeschriebenen Art in optima­ler Weise erfüllen.


    Ansprüche

    1. Aus abgelängtem Folienschlauch zum Befüllen einseitig offen hergestellter Verpackungsbeutel (1), der im Be­reich seines offenen Endes wenigstens ein entfernba­res Folienelement mit einer Wicket-Perforation auf­weist,
    dadurch gekennzeichnet, daß das Folienelement eine mit wenigstens einer Wicket-Perforation (6; 7; 16; 17) versehene Fahne (10; 20; 21) ist, die mit einer Beutel-Flachseite (5) im Bereich des offenen Beutel-Endes (4) verbunden ist.
     
    2. Verpackungsbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die Fahne (10) bzw. Fahnen (20, 21) an einer Beutel-Außenseite (5) befestigt ist bzw. sind.
     
    3. Verpackungsbeutel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Fahne (10M 20, 21) als recht­eckiger Streifen gestaltet ist, der mit seiner Längs­seite parallel zur Ablängschnittkante (11) des Beu­tels (1) angeordnet ist.
     
    4. Verpackungsbeutel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch ge­kennzeichnet, daß entsprechend der Anzahl der Wicket-­Perforationen (16, 17) eine je eine Perforation (16; 17) aufweisende Fahne (20; 21) an der Beutel-Flach­seite (5) angeordnet ist.
     
    5. Verpackungsbeutel nach wenigstens einem der vorher­gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahne (10; 20; 21) abreiß- oder abnehmbar an der Beu­tel-Flachseite (5) befestigt ist.
     
    6. Verpackungsbeutel nach Anspruch 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Fahne (10) eine zwischen ihrem Be­festigungsbereich (Schweißnaht 9) und Wicket-Perfora­ tion (6, 7) liegende Sollrißlinie (12) aufweist.
     
    7. Verpackungsbeutel nach einem der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wicket-Fahne (16; 17) von einer Außenkante (23) ausgehend mit we­nigstens einem Schlitz (18; 19) versehen ist, der sich über einen Teil des Abstandes zwischen Außenkan­te und Wicket-Perforation in Richtung der Wicket-Per­foration (16; 17) erstreckt.
     
    8. Verpackungsbeutel nach wenigstens einem der vorher­gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die nach dem Abreißen bzw. Abnehmen des Beutels vom Wicket am Beutel verbleibenden Teile der Wicket-Fahne (16; 17) mit dem Bodenbereich des Beutels beim Ver­schließvorgang nach dem Befüllen verbindbar sind.
     




    Zeichnung