(19)
(11) EP 0 347 564 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.12.1989  Patentblatt  1989/52

(21) Anmeldenummer: 89107866.9

(22) Anmeldetag:  29.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04D 13/16, E04D 3/366, E04D 3/35, E04F 13/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 23.06.1988 DE 8808063 U

(71) Anmelder: Unidek Bouwelementen b.v.
NL-5420 AC Gemert (NL)

(72) Erfinder:
  • van Dijk, Hendrikus Johannes Maria
    NL-5421 ZP Gemert (NL)

(74) Vertreter: Masch, Karl Gerhard, Dr. et al
Patentanwälte, Andrejewski, Honke & Partner, Postfach 10 02 54
D-45002 Essen
D-45002 Essen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Plattenelement für die Herstellung von Gebäudedächern


    (57) Ein Plattenelement für die Herstellung von Gebäudedächern bestehend aus einer Sandwichplatte (1) und einem im Bereich von deren einer Längsstirnfläche (3) angeordneten sowie befestigten Längsträger (2). Die Sandwichplatte (1) ist aus einer insbesondere aus Polystyrol be­stehenden Hartschaumkunststoffplatte (4) und einer auf diese aufge­klebten unteren sowie oberen Deckplatte (5) aufgebaut. Der Längsträger (2) besteht aus einem I-Profil, auf dessen der Hartschaumkunststoff­platte (4) zugewandtem unteren Flanschteil (7) die Sandwichplatte (1) mit ihrer unteren Deckplatte (5) aufliegt, dessen Steg (8) an der Längs­stirnfläche (3) der Hartschaumkunststoffplatte (1) anliegt und dessen der Hartschaumkunststoffplatte (1) zugewandter oberer Flanschteil (9) ­in eine entsprechende, in der Hartschaumkunststoffplatte (4) vorgesehene Längsnut (10) eingreift. Ferner weist die Hartschaumkunststoffplatte (4) an ihrer anderen Längsstirnfläche (11) eine entsprechende Längsnut (12) für das obere Flanschteil (9) des I-Profils eines benachbarten Platten­elementes auf. Hierbei ergibt sich einfachere Herstellung, wenn das I-­Profil (2) aus einem durch Kaltzwalzen oder Kaltziehen umgeformten Stahlblech besteht und sein oberer Flansch (13) mit Abstand von der oberen Deckplatte (6) angeordnet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Plattenelement für die Herstellung von Ge­bäudedächern bestehend aus einer Sandwichplatte und einem im Bereich von deren einer Längsstirnfläche angeordneten sowie befestigten Längs­träger, wobei die Sandwichplatte aus einer insbesondere aus Polystyrol bestehenden Hartschaumkunststoffplatte und einer auf diese aufgeklebten unteren sowie oberen Deckplatte aufgebaut ist und der Längsträger aus einem I-Profil besteht, auf dessen der Hartschaumkunststoffplatte zuge­wandtem unteren Flanschteil die Sandwichplatte mit ihrer unteren Deck­platte aufliegt, dessen Steg an der Längsstirnfläche der Hartschaum­kunststoffplatte anliegt und dessen der Hartschaumkunststoffplatte zu­gewandter oberer Flanschteil in eine entsprechende, in der Hartschaum­kunststoffplatte vorgesehene Längsnut eingreift, und wobei die Hart­schaumkunststoffplatte an ihrer anderen Längsstirnfläche eine entspre­chende Längsnut für das obere Flanschteil des I-Profils eines benach­barten Plattenelementes aufweist.

    [0002] Bei einem aus der Praxis bekannten Plattenelement der genannten Art ist der Längsträger, der Teil der tragenden Kunstruktion ist, bzw. das I-Profil aus drei Holzleisten rechteckigem Querschnittes aufgebaut, die die beiden Flansche und den Steg des I-Profils bilden. Die gegebenen­falls keilverzinkten Holzleisten sind untereinander und mit der zuge­ordneten Sandwichplatte verklebt. Da solche Plattenelemente verhältnis­mäßig große Längen von fünf bis sechs Metern besitzen, weisen auch die Profilstege zur Vermeidung einer zu großen Längsdurchbiegung eine verhältnismäßig große Höhe auf; infolgedessen kann es auch zwischen den Längsträgern benachbarter Plattenelemente zu Querdurchbiegungen der Sandwichplatte kommen, die durch Unterlegen von Querhölzern zu unterbinden sind. Alles das ist verhältnismäßig aufwendig.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Plattenelement der ein­gangs genannten Art unter Beibehaltung der statischen Erfordernisse einfacher herstellbar zu machen.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die vorliegende Erfindung, daß das I-Profil aus einem durch Kaltwalzen oder Kaltziehen umgeformten Stahl­blech besteht und sein oberer Flansch mit Abstand von der oberen Deck­platte angeordnet ist.

    [0005] Ein I-Profil aus durch Kaltwalzen oder Kaltziehen umgeformtem Stahlblech ist erheblich einfacher und kostengünstiger herstellbar als ein I-Profil aus zusammengeleimten und gegebenenfalls keilverzinkten Holzleisten. Da das I-Profil mit seinem oberen Flanschteil in die Hartschaumkunststoff­platte eingebettet und mit letzterer verbunden ist, ergibt sich eine höhere Festigkeit, so daß die Plattenelemente nunmehr mit größerer Länge hergestellt werden können. Für gleiche Festigkeit gegen Durchbie­gung in Längsrichtung des Plattenelementes kann das I-Profil aus dem umgeformten Stahlblech in den Querschnittsabmessungen erheblich kleiner gemacht werden. So wird der untere Flansch des I-Profils regelmäßig so klein gemacht werden können, daß es unterzulegender Querleisten nicht mehr bedarf, weil sich die Sandwichplatten nach geringer Durchbiegung auf Querträger der tragenden Konstruktion auflegen. Darüber hinaus ist die Steghöhe des I-Profils aus dem umgeformten Stahlblech erheblich geringer als bei einer entsprechenden Holzausführung, so daß Kälte­brücken bzw. Kondensprobleme nicht vorkommen.

    [0006] Für die weitere Ausgestaltung bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten. So weist nach einer bevorzugten Ausführungs­form das I-Profil nur im Bereich seiner beiden Flansche eine Blech­doppelung auf; mit anderen Worten ist das Ausgangsstahlblech durch alleinige Doppelung im Bereich der Flansche gebildet, während der Steg nur einfache Blechdicke aufweist Das reduziert zwar die Festigkeit gegen Durchbiegungen in Querrichtung, ist im vorliegenden Fall aber von untergeordneter Bedeutung weil es auf die Querfestigkeit im Ver­bund mit benachbarten Plattenelementen nicht ankommt. Im übrigen empfiehlt die Erfindung, die Anordnung so zu treffen, daß zumindest eine der beiden Längsstirnflächen oberhalb der Längsnut zur Bildung eines mit Isoliermittel verfüllbaren Längsspaltes zurückversetzt ist, als abdichtendes Isoliermittel wird man insoweit mit Polyurethanschaum arbeiten; auf diese Weise ist die Dichtigkeit des aus erfindungsgemäßen Plattenelementen gebildeten Daches sichergestellt.

    [0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert, deren einzige Figur ein Plattenele­ment zeigt.

    [0008] Das Plattenelement ist für die Herstellung von Gebäudedächern bestimmt. Der Verband zweier Plattenelemente ist in der Figur angedeutet. Das Plattenelement besteht in seinem grundsätzlichen Aufbau aus einer Sand­wichplatte 1 und einem Längsträger 2, der Teil der tragenden Konstruk­tion ist und im Bereich einer der beiden Längsstirnflächen 3 der Sand­wichplatte 1 angeordnet sowie mit dieser verklebt ist. Die Sandwich­platte 1 ist ihrerseits aus einer insbesondere aus Polystyrol bestehenden Hartschaumkunststoffplatte 4 und einer unteren Deckplatte 5 sowie einer oberen Deckplatte 6 aufgebaut. Die untere Deckplatte 5 und die obere Deckplatte 6 sind auf die Hartschaumkunststoffplatte 4 aufgeklebt. Der Längsträger 2 besteht aus einem I-Profil, auf dessen der Hartschaum­kunststoffplatte 4 zugewandtem unteren Flanschteil 7 die Sandwich­platte 1 mit ihrer unteren Deckplatte 5 aufliegt, dessen Steg 8 an der Längsstirnfläche 3 der Hartschaumkunststoffplatte 1 anliegt und dessen der Hartschaumkunststoffplatte 1 zugewandter oberer Flanschteil 9 in eine entsprechende, in der Hartschaumkunststoffplatte 4 vorgesehene Längsnut 10 eingreift. An ihrer Längsstirnfläche 11 weist die Hart­schaumkunststoffplatte 4 eine entsprechende Längsnut 12 für das obere Flanschteil 9 des I-Profils eines benachbarten Profilelementes auf.

    [0009] Das I-Profil besteht aus einem durch Kaltwalzen oder Kaltziehen umge­formten Stahlblech. Es ist durch Blechdoppelung nur im Bereich seiner beiden Flansche 13, 14 erzeugt, d. h. im Bereich des Steges 8 weist das I-Profil nur einfache Blechdicke auf. Im übrigen erkennt man in der Figur, daß der obere Flansch 13 des I-Profils mit Abstand von der oberen Deckplatte 6 angeordnet ist. Zumindest die eine 3 der beiden Längsstirnflächen 3, 11 ist oberhalb der Längsnut 10 bzw. 12 zurück­versetzt, so daß zwischen benachbarten Plattenelementen oberhalb der Längsnuten 10, l2 bzw. des oberen Flansches 13 des zugeordneten I-Profils ein Längsspalt 15 gebildet ist. Dieser Längsspalt 15 ist zur Abdichtung und zur Vermeidung einer Kältebrücke mit Isoliermittel, bei­spielsweise Polyurethanschaum, abzudichten.


    Ansprüche

    1. Plattenelement für die Herstellung von Gebäudedächern, bestehend aus einer Sandwichplatte und einem im Bereich von deren einer Längs­stirnfläche angeordneten sowie befestigten Längsträger, wobei die Sand­wichplatte aus einer insbesondere aus Polystyrol bestehenden Hart­schaumkunststoffplatte und einer auf diese aufgeklebten unteren sowie oberen Deckplatte aufgebaut ist und der Längsträger aus einem I-Profil besteht, auf dessen der Hartschaumkunststoffplatte zugewandtem unteren Flanschteil die Sandwichplatte mit ihrer unteren Deckplatte aufliegt, dessen Steg an der Längsstirnfläche der Hartschaumkunststoffplatte an­liegt und dessen der Hartschaumkunststoffplatte zugewandter oberer Flanschteil in eine entsprechende, in der Hartschaumkunststoffplatte vorgesehene Längsnut eingreift, und wobei die Hartschaumkunststoff­ platte an ihrer anderen Längsstirnfläche eine entsprechende Längsnut für das obere Flanschteil des I-Profils eines benachbarten Plattenele­mentes aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das I-Profil (2) aus einem durch Kaltwalzen oder Kaltziehen umge­formten Stahlblech besteht und sein oberer Flansch (13) mit Abstand von der oberen Deckplatte (6) angeordnet ist.
     
    2. Plattenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das I-Profil (2) nur im Bereich seiner beiden Flansche (13, 14) eine Blech­doppelung aufweist.
     
    3. Plattenelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine der beiden Längsstirnflächen (3, 11) oberhalb der Längsnut (10 bzw. 12) zur Bildung eines mit Isoliermittel verfüllbaren Längsspaltes (15) zurückversetzt ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht