(19)
(11) EP 0 347 570 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.12.1989  Patentblatt  1989/52

(21) Anmeldenummer: 89108400.6

(22) Anmeldetag:  10.05.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F24H 3/00, E04B 1/70
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 13.05.1988 GB 8811363

(71) Anmelder:
  • GÖTZ ENTWICKLUNGS- UND LIZENZ GMBH
    D-94469 Deggendorf (DE)
  • RAYCHEM GMBH
    D-85521 Ottobrunn (DE)

(72) Erfinder:
  • Rothkamm, Horst
    D-8360 Deggendorf (DE)
  • Stanzel, Erwin
    D-8012 Ottobrunn (DE)
  • Flossbach, Johannes
    D-1000 Berlin 48 (DE)

(74) Vertreter: Baumann, Eduard, Dipl.-Phys. 
Postfach 12 01
85632 Höhenkirchen bei München
85632 Höhenkirchen bei München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verhinderung von Kondensation


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Verhindern von Kondensationsbildung an einer Innenwand (6) eines Gebäudes, wobei dieser Wärme zugeführt wird. Zu diesem Zweck ist ein längliches Heizelement (12) entlang und in gutem Wärmekontakt mit einem länglichen Heizkörperträger (2) befestigt. Dieser ist so an der Wand (6) befestigbar, daß er ihr Wärme zuführt. Weiterhin ist eine äußere Abdeckung (16) vorgesehen, die das Heizelement und den Heizkörperträger umschließt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Ver­fahren zum Verhindern von Kondensationsbildung an einer In­nenwand eines Gebäudes.

    [0002] Aus EP-A-0 116 985 ist es bekannt, den Rahmen einer Tür oder eines Fensters mit Hilfe eines elektrischen Heizelements zu erwärmen, um die Bildung von Kondensation auf Glasschei­ben derselben zu verhindern. Zu diesem Zweck wird das Heiz­element innerhalb eines am Tür- oder Fensterrahmen befestig­ten Metallprofils angeordnet. Kondensation kann aber mehr Schaden verursachen, wenn sie an einer Innenwand eines Ge­bäudes auftritt, das dies zu Schimmelbildung führen und in­folgedessen Neutapezieren bzw. -streichen oder sogar teure Reparaturen erforderlich machen kann.

    [0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung und ein Ver­fahren zur Wärmezufuhr zu einer Innenwand eines Gebäudes zu schaffen, um Kondensationsbildung auf dieser zu verhindern oder wenigstens zu reduzieren.

    [0004] Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird eine Vorrichtung zum Verhindern von Kondensationsbildung an einer Innenwand eines Gebäudes geschaffen, wobei die Vorrichtung umfaßt: ein läng­liches Heizelement, das entlang und in gutem Wärmekontakt mit einem länglichen wärmeleitenden Heizkörperträger befestigt ist, der so an der Wand befestigbar ist, daß er dieser Wärme zuführt, sowie eine das Heizelement und den Heizkörperträger umschließende äußere Abdeckung.

    [0005] Das Heizelement ist vorzugsweise eng passend in einem ge­schlossenen Kanal an einer Außenfläche des Heizkörperträgers befestigt. Eine innere, den Kanal verschließende Abdeckung und die äußere Abdeckung sind vorteilhafterweise so am Heiz­körperträger befestigt, daß sie leicht von Hand abnehmbar sind.

    [0006] Um eine gute Wärmeübertragung vom Heizelement zur Wand si­cherzustellen, bestehen wenigstens entweder der Heizkörper­träger oder die innere Abdeckung oder die äußere Abdeckung, vorzugsweise jedes dieser Elemente, aus Metall, z. B. aus einem Aluminium-Strangpreßteil.

    [0007] Vorzugsweise ist das Heizelement ein selbstregelnder elektri­scher Heizkörper, d. h. ein elektrischer PTC-Widerstands­heizkörper. Solche Heizkörper sind z. B. unter den Handels­namen CHEMELEX und AUTOTRACE von Raychem erhältlich. Durch solche Heizkörper werden die Heizkosten minimiert und ört­liches Überhitzen vermieden, wobei diese Anwendung eines solchen Heizkörpers typischerweise eine Leistung von 20-30 W/m erfordert.

    [0008] Die Vorrichtung zum Verhindern von Kondensation kann im we­sentlichen über die Gesamtlänge oder nur über einen Teils der Länge des Heizkörperträgers in direktem Kontakt mit der Wand befestigt sein. Alternativ kann sie so an der Wand befestigt sein, daß sie geringfügig davon beabstandet ist, wobei die Wand dann durch Konvektion und/oder Strahlung erwärmt wird. Die Vorrichtung kann teilweise oder ganz in die Wandkonstruk­tion, z. B. in eine Putzschicht, eingelassen sein. Obwohl die Vorrichtung überall an der Wand befestigt werden kann, wo mit Kondensation zu rechnen ist, ist die Ecke zwischen zwei Wänden oder zwischen einer Wand und einer Decke eine beson­ders geeignete Befestigungsstelle.

    [0009] Wenn die äußere Abdeckung der Vorrichtung im Raum sichtbar ist, kann sie unter ästhetischen Gesichtspunkten ausgebildet sein. Die Gesamtvorrichtung kann auch eine zusätzliche funktionelle Rolle übernehmen; sie kann z. B. als Bilder- oder Vorhangleiste ausgebildet sein. Für solche Anwendungen der Erfindung kann die äußere Abdeckung für Dekorationszwecke vorzugsweise aus Kunststoff oder einem anderen Werkstoff be­stehen.

    [0010] Das Heizelement kann über die Gesamtlänge des Heizkörperträ­gers verlaufen, oder es kann, insbesondere wenn die Vorrich­tung eine zusätzliche Funktion erfüllt, nur über einen Teil der Trägerlänge verlaufen, so daß nur ausgewählte Stellen erwärmt werden.

    [0011] Die Vorrichtung zum Verhindern von Kondensation kann hori­zontal, vertikal oder in jeder geeigneten Orientierung be­festigt werden.

    [0012] Die Vorrichtung zum Verhindern von Kondensation kann in Ein­zelabschnitten bereitgestellt werden, wobei die Enden des Heizelements bereits mit Anschlußelementen versehen sind, und zwar mit oder ohne Stromversorgungskabel. Alternativ und insbesondere bei Verwendung eines selbstregelnden Heizkörpers kann die Vorrichtung in großen Längen geliefert werden, die leicht an Ort und Stelle zuschneidbar sind.

    [0013] Im folgenden wird die Erfindung beispielsweise unter Bezug­nahme auf die Zeichnung beschrieben, die eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform der Vorrichtung zum Verhindern von Kondensation zeigt.

    [0014] Die Vorrichtung zum Verhindern von Kondensation weist ein längliches Aluminium-Strangpreßteil auf, das einen Heizkör­perträger 2 bildet und eine Innenfläche hat, die aus zwei an einer Wand 6 und an einer parallelen Außenfläche 8 anlie­genden Flanschen 4 besteht. Der Heizkörperträger 2 ist mit­tels Schrauben 9 an der Wand 6 befestigt. Ein Kanal 10 ver­läuft von der Außenfläche 8 weg, und ein länglicher PTC-­Widerstandsheizkörper 12 ist eng passend darin befestigt. Eine längliche Aluminiumabdeckung 14 ist über den offenen Rand des Kanals 10 geklemmt, wodurch eine gute Wärmeüber­tragung zwischen dem Heizkörper 12 und dem Träger 2 sicher­ gestellt ist. Eine äußere Abdeckung 16 ist so über den oberen und unteren Rand des Heizkörperträgers 2 geklemmt, daß alle übrigen Teile der Vorrichtung vollständig umschlossen sind. Wie ersichtlich ist, ist innerhalb der äußeren Abdeckung 16 ausreichend Platz, um alle erforderlichen Verbinder oder An­schlüsse (nicht gezeigt) für den Heizkörper 12 aufzunehmen.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Verhindern von Kondensationsbildung an einer Innenwand eines Gebäudes, umfassend ein längliches Heizelement, das entlang und in gutem Wärmekontakt mit einem länglichen wärmeleitenden Heizkörperträger befestigt ist, der so an der Wand befestigbar ist, daß er dieser Wärme zuführt, sowie eine das Heizelement und den Heizkörperträger um­schließende äußere Abdeckung.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Heizkörperträger einen entlang demselben verlaufenden Kanal mit einer offenen Seite umfaßt und das Heizelement in festem Schiebesitz darin befestigt ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, wobei eine innere Abdeckung die offene Seite des Kanals verschließt, wodurch sie das Heizelement vollständig umschließt.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, wobei die innere Abdeckung manuell abnehmbar an den Seiten des Kanals befestigt ist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Heizkörperträger umfaßt: eine Innenfläche, die so ange­ordnet ist, daß sie an der Wand anliegt, und eine Außenflä­che, die im wesentlichen parallel dazu verläuft, und wobei das Heizelement an der Außenfläche befestigt ist.
     
    6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die äußere Abdeckung am Heizkörperträger befestigt ist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, wobei die äußere Abdeckung manuell abnehmbar am Heizkörperträger befestigt ist.
     
    8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei wenigstens entweder der Heizkörperträger oder die innere Ab­deckung oder die äußere Abdeckung aus Metall besteht.
     
    9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Heizelement nur teilweise über die Länge des Heizkörper­trägers und der äußeren Abdeckung verläuft.
     
    10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wo­bei das Heizelement einen elektrischen PTC-Widerstandsheiz­körper umfaßt.
     
    11. Vorrichtung zum Verhindern von Kondensation im wesentli­chen wie vorstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung be­schrieben.
     
    12. Wand, an der eine Vorrichtung nach einem der vorherge­henden Ansprüche befestigt ist.
     
    13. Verfahren zum Verhindern von Kondensationsbildung an der Innenwand eines Gebäudes, wobei eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-11 an der Wand befestigt wird.
     
    14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei die Vorrichtung im we­sentlichen über ihre Gesamtlänge in Kontakt mit der Wand be­festigt wird.
     
    15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei wenigstens ein Teil der Vorrichtung in die Wandkonstruktion eingelassen wird.
     
    16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13-15, wobei die Vor­richtung an der Wand nahe einer Ecke oder einer Decke eines Raums befestigt wird.
     
    17. Verfahren zum Verhindern von Kondensationsbildung an der Innenwand eines Gebäudes im wesentlichen wie vorstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht