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EP 0 347 591 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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27.12.1989 Patentblatt 1989/52 |
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Anmeldetag: 19.05.1989 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)4: B05B 7/16 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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BE CH DE FR GB IT LI NL SE |
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Priorität: |
24.06.1988 DE 3821439
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Anmelder: WAGNER INTERNATIONAL AG |
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9450 Altstätten (CH) |
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Erfinder: |
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- Kühnl, Rudolf
D-7758 Stetten (DE)
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Vertreter: Münzhuber, Robert, Dipl.-Phys. et al |
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Patentanwalt
Rumfordstrasse 10 D-80469 München D-80469 München (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren und Vorrichtung zum Versprühen von Farben und Lacken |
(57) Beim vorzugsweise elektrostatischen Versprühen von Farben und Lacken ist es bekannt,
das Spritzgut zu erwärmen. Erfolgt das Versprühen unter Verwendung von Druckluft,
dann soll erfindungsgemäß auch die Druckluft im erwärmten Zustand dem Sprühorgan
zugeführt werden. Zu diesem Zweck werden der Zuführschlauch für das Spritzgut (10)
und derjenige für die Druckluft (11) mit einer gemeinsamen elektrischen Heizspirale
(12) umgeben.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum vorzugsweise elektrostatischen Versprühen
von Farben und Lacken unter Anwendung von Druckluft gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1. Außerdem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen
Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 3. Derartige Verfahren und Vorrichtungen
sind seit langem bekannt und werden in der Praxis eingesetzt. Das erwähnte Verfahren,
in der Praxis auch mit Heißspritzen bezeichnet, wird insbesondere dann angewendet,
die jeweilige Farbe aufgrund ihrer Fähigkeit (Viskosität) bei Normaltemperatur nicht
zufriedenstellend versprüht werden kann. Entsprechende Vorrichtungen weisen dann
zwecks Erwärmung des Sprühguts einen Zuführschlauch zur Spritzpistole auf, der von
einer elektrischen Heizdrahtspiral umwendelt ist. Es hat sich jedoch gezeigt, daß
die Farbe im Zuführschlauch auf eine beträchtliche Temperatur erhitzt werden muß,
wenn der Effekt des verbesserten Versprühens tatsächlich erreicht werden soll. Der
Grund dafür liegt wohl darin, daß die erwärmte Farbe beim Austritt aus der Sprühdüse
sofort mit der nur Umgebungstemperatur aufweisenden Umgebungsluft in Berührung kommt
und dabei noch während des Versprühens stark abgekühlt wird. Dies ist insbesondere
dann der Fall, wenn das Versprühen unter Anwendung von Druckluft erfolgt. In vielen
Fällen ist es aber schon aus Gründen des Explosionsschutzes nicht möglich bzw. zulässig,
das Sprühgut im Zuführschlauch auf die erforderliche Temperatur zu erhitzen, insbesondere
bei Farben und Lacken mit vergleichsweise niedrigem Flammpunkt.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, die bekannten Verfahren und Vorrichtungen zum
Heißspritzen derart zu verbessern, daß auch mit niedrigeren Erwärmungstemperaturen
für das Sprühgut auszukommen ist. Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt verfahrensmäßig
gemäß dem Kennzeichen des Patentanspruches 1, vorrichtungsmäßig gemäß dem Kennzeichen
des Patentanspruches 3.
[0003] Gemäß der Erfindung wird also nicht nur, wie üblich, das Sprühgut erwärmt, sondern
darüberhinaus auch die zugeführte Druckluft. Damit wird erreicht, daß das Sprühgut
beim Austritt aus der Sprühdüse keine Abkühlung erfährt, gegebenenfalls sogar durch
die Druckluft noch weiter erwärmt wird. Versuche haben ergeben, daß damit im wesentlichen
bei allen handelsüblichen Sprühlacken und -farben mit Erwärmungstemperaturen auszukommen
ist, die unter dem jeweiligen Flammpunkt liegen, womit das Heißspritzen im wesentlichen
in mehr Fällen anwendbar ist als bisher.
[0004] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar
zeigt die einzige Figur den wesentlichen Teil der Vorrichtung, teilweise im Längsschnitt.
[0005] Auf der Zeichnung ist mit 10 ein Zuführschlauch für Sprühgut und mit 11 ein Zuführschlauch
für Druckluft bezeichnet, wobei die beiden Schläuche 10, 11 achsparallel mit geringem
Abstand nebeneinander verlaufen. Der Sprühgutschlauch 10 weist an seinen beiden
Enden einen Übergangsanschluß 10a zur -nicht gezeichneten- Sprühgutquelle (Farbbehälter,
Farbpumpe) und einen Übergangsanschluß 10b zur -nicht gezeichneten- Spritzpistole
auf, der Druckluftschlauch 11 einen Übergangsanschluß 11a zur Druckluft-Speisequelle
(Druckluftnetz, Druckluftpumpe) und einen Übergangsanschluß 11b zur Spritzpistole).
Die beiden Schläuche 10, 11 sind in dem Bereich zwischen den Übergangsanschlüssen
von einer gemeinsamen Heizdrahtspirale 12 umwendelt, die ihrerseits von einer Isolierschicht
13 umgeben ist. Als Außenhülle dient ein Geflechtmantel 14. 15a und 15b stellen stirnseitige
Abdeckungen dar. Mit 16 schließlich ist eine elektrische Zuführung für die Heizdrahtspirale
12 bezeichnet.
[0006] Beim Betrieb wird die Heizdrahtspirale 12 über die Leitung 16 mit elektrischem Strom
versorgt, mit der Folge einer Erhitzung der Heizspirale 12 und damit einer Erwärmung
sowohl des im Schlauch 10 strömenden Sprühguts als auch der im Schlauch 11 strömenden
Druckluft. Die Erwärmungstemperatur von Sprühgut und Druckluft hängen dabei von einer
ganzen Reihe von Faktoren ab, insbesondere der Höhe der zugeführten elektrischen Energie,
der Dimensionierung der Heizdrahtspirale, dem Wärmewiderstand des Schlauchmaterials
und der Strömungsgeschwindigkeit von Sprühgut und Luft, wobei jedoch diese Faktoren
vergleichsweise leicht zu beherrschen sind, es also in der Praxis keinerlei Schwierigkeiten
bereitet, diese Faktoren so zu bemessen, daß die erwünschten und vorgebebenen Erwärmungstemperaturen
erreicht werden. Dabei können die Faktoren so gewählt werden, beispielsweise der
spezifische Wärmeleitwert oder die Dicke der beiden Schlauchmäntel, daß Sprühgut und
Druckluft dieselbe Erwärmungstemperatur erreicht oder aber Sprühgut und Druckluft
Erwärmungstemperaturen`vorgegebener Temperaturdifferenz aufweisen. Im letzteren Fall
kann es vorteilhaft sein, die Druckluft stärker zu erwärmen, als das Sprühgut, womit
dann das Sprühgut erst zum Zeitpunkt seines Versprühens die für das Versprühen optimale
Temperatur erreicht.
[0007] Selbstverständlich kann die dargestellte Vorrichtung Abwandlungen erfahren, ohnen
den Bereich der Erfindung zu verlassen. Dies gilt insbesondere für die Form und Dimensionierung
der Heizdrahtspirale und für die Anordnung und Ausbildung der Isolierschicht und
des Abdeckmantels. Jedenfalls sollte aber darauf geachtet werden, daß zur Vermeidung
von Wärmeverlusten eine einwandfreie Isolierung im Bereich der Heizdrahtspirale gewährleistet
ist und die Anschlüsse in Richtung zu bzw. an der Spritzpistole möglichst kurz sind.
1. Verfahren zum vorzugsweise elektrostatischen Versprühen von Farben und Lacken unter
Anwendung von Druckluft, bei dem das Sprühgut und die Druckluft vor dem Versprühen
erwärmt werden, dadurch gekennzeichnet, daß Sprühgut und Druckluft auf unterschiedliche
Temperaturen vorerwärmt werden, nämlich die Druckluft auf eine höhere Temperatur.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem vom Sprühgut-Vorratsbehälter
zur Spritzpistole führenden Farbzuführ-Schlauch und einem von der Druckluftquelle
zur Spritzpistole führenden Luft-Zuführschlauch, wobei der Farb-Zuführschlauch von
einer elektrischen Heizdrahtspirale umwendelt ist, dadurch gekennzeichnet, da8 die
beiden Zuführschläuche (10, 11) achsparallel nebeneinander angeordnet sind und die
Heizdrahtspirale (12) die beiden Zuführschläuche (10, 11) gemeinsam umwendelt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Zuführschläuche
(10, 11) mit der sie umgebenden Heizdrahtspirale (12) von einem gemeinsamen Isoliermantel
(13) umgeben sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Zuführschläuche
(10, 11) unterschiedliche Wärmeleitfähigkeit besitzen.
