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EP 0 347 603 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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27.12.1989 Patentblatt 1989/52 |
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Anmeldetag: 23.05.1989 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)4: C25D 21/14 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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BE DE FR GB IT NL |
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Priorität: |
18.06.1988 DE 3820748
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Anmelder: Hoesch Stahl Aktiengesellschaft |
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D-44120 Dortmund (DE) |
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Erfinder: |
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- Steffen, Robert, Dr.
D-4715 Ascheberg (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren zur Regenerierung von Zinksulfatlösungen |
(57) Verfahren und Vorrichtung zur Regenerierung von Zinksulfatlösungen.
Wird bei der elektrolytischen Verzinkung von Stahlerzeugnissen unter Verwendung von
Zinksufatlösungen mit unlöslichen Anoden gearbeitet, kommt es sowohl zu einer Verarmung
der Zinkkonzentration als auch zu einer Erniedrigung des ph-Wertes im Elektrolyten,
der Eletrolyt bedarf somit einer ständigen Regenerierung. Die Regenerierung durch
Auflösen von metallischen Zink im verarmten Elektrolyten vollzieht sich unter normalen
Bedingungen allerdings nur sehr langsam.
Vorgeschlagen wird nunmehr ein Regenerationsverfahren, bei dem der zu regenerierende
Elektrolyt durch eine Schütterung in Kontakt mit Platin befindlichen kleinstückigen
metallischen Zinks geleitet wird.
Die Anwesenheit von Platin fördert das Inlösunggehen des Zinks in einem Maße, daß
diese Form der Regenerierung betrieblich zur Anwendung kommen kann.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regenerierung von Zinksulfatlösungen und
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Zinksulfatlösungen werden als Elektrolyt beispielsweise bei der elektrolytischen
Verzinkung von Stahlerzeugnissen eingesetzt. Voraussetzung für eine einwandfreie Zinkabscheidung
sind die Einhaltung sowohl der Badtemperatur als auch des pH-Wertes. Wird mit unlöslichen
Anoden gearbeitet, kommt es sowohl zu einer Verarmung der Zinkkonzentration im Bad
als auch zu einer Erniedrigung des pH-Wertes. Der Elektrolyt bedarf also einer ständigen
Regenierung. Möglich ist eine Regenerierung durch Auflösen von metallischem Zink im
zu regenerierenden Elektrolyten. Eine solche Regenerierung im laufenden Betrieb setzt
eine hinreichend schnelle Auflösung des metallischen Zinks im Elektrolyten voraus.
Unter normalen Bedingungen, d.h. den bei der elektrolytischen Verzinkung vorliegenden
Bedingungen, vollzieht sich die Auflösung des Zinks zu langsam. Zu einer schnelleren
Auflösung des metallischen Zinks würde beitragen, wenn es dem Elektrolyten eine sehr
große Oberfläche bieten würde und wenn eine hohe Lösungstemperatur eingestellt würde.
Eine größere Oberfläche läßt sich dem metallischen Zink nur durch eine aufwendige
Zerkleinerung vermitteln, höhere Lösungstemperaturen führen zumal bei niedrigen pH-Werten
zu erhöhter Korrosion an der Anlage. Bei der Regenerierung von Zink-Nickelelektro
lyten mit metallischen Zink kommt erschwerend hinzu, daß eine hohe Lösungstemperatur
eine reduktive Nickelabscheidung auf dem Zink begünstigt, die das Inlösunggehen des
Zinks behindert.
[0003] Ausgehend vom im vorausgehenden umrissenen Stand der Technik liegt der Erfindung
das Bedürfnis nach einem Verfahren zur Regenerierung von Zinksulfatlösungen zugrunde,
das unter Vermeidung der aufgezeigten Nachteile wirtschaftlich arbeitet.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Regenerationsverfahren gelöst, bei dem
die zu regenerierende Zinksulfatlösung durch eine Schüttung in Kontakt mit Platin
befindlichen kleinstückigen metallischen Zinks geleitet wird.
[0005] Platin, das selbst von der zu regenerierenden Lösung nicht angegriffen wird, fördert
das Inlösunggehen des von der Lösung beaufschlagten Zinks in einem Maße, daß diese
Form der Regenerierung betrieblich zur Anwendung kommen kann, ohne eine Erhöhung der
Temperatur der Lösung mit ihren nachteiligen Folgen in Kauf nehmen zu müssen. Wenn
das metallische Zink auch in kleinstückiger Form zum Einsatz kommt, braucht seine
Zerkleinerung doch nicht so weit getrieben zu werden, daß damit unvertretbar hohe
Kosten verbunden wären. Als Einsatzmaterial eignet sich dann auch Zinkgranulat.
[0006] Anlagentechnische Vorgabe für die Durchführung des Regenerationsverfahrens ist der
möglichst umfassende Kontakt des Platins mit dem Zink. Dafür bietet sich die Aus
kleidung bzw. Innenbeschichtung des die Zinkschüttung enthaltenden, von der zu regenerierenden
Lösung durchströmten Behälters mit Platin an bzw. seine Herstellung aus platinbeschichteten
Wandelementen. Eine andere Möglichkeit der Herstellung des Kontakts zwischen dem Platin
und dem Zink bietet der Einbau eines zumindest oberflächig aus Platin bestehenden
Gittergerüstes in dem Behälter, das gegebenenfalls auch zusätzlich vorgesehen werden
kann. Als besonders geeigneter Werkstoff für den Bau des Behälters und/oder des Gittergerüstes
erweist sich platiniertes Titan.
[0007] In der Praxis wird so verfahren, daß aus dem Elektrolysebad laufend eine Teilmenge
abgezweigt und der Regenerierung zugeführt wird, und die regenerierte Teilmenge dem
Elektrolysebad dosiert wieder zugesetzt wird, so daß sich eine anhaltend konstante
Zusammensetzung des Elektrolysebades einstellt.
1. Verfahren zur Anhebung des pH-Wertes und zur Anreicherung der Zinkionen in Zinksulfatlösungen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zinksulfatlösung in Gegenwart von Platin in Kontakt
mit kleinstückigem metallischem Zink gebracht wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
einen das Zink aufnehmenden, von der Zinksulfatlösung durchströmten Behälter, dessen
Wandung mit Platin belegt ist.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in den das Zink aufnehmenden, von der Zinksulfatlösung durchströmten Behälter
ein zumindest oberflächig aus Titan bestehendes Gittergerüst eingefügt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, gekennzeichnet durch platiniertes
Titan als Werkstoff für den Behälter bzw. das in dem Behälter einzufügende Gittergerüst.