[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Riffelwalze für eine einseitige Wellpappenmaschine
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei einseitigen Wellpappenmaschinen wirken bekanntlich zwei Riffelwalzen zusammen,
zwischen denen durch weitgehend plastische Verformung eine Papierbahn gewellt wird.
Mit der unteren Riffelwalze wirkt eine Preßwalze zusammen, die die herangeführte
Deckbahn gegen die gewellte Bahn andrückt, deren Wellenspitzen zuvor mit Leim versehen
wurden. Im Umfangsbereich der unteren Riffelwalze zwischen dem Prägeeingriff mit der
oberen Riffelwalze und der Preßwalze muß unter Aufrechterhaltung der Wellform Sorge
dafür getragen werden, daß die gewellte Bahn sich an die Rillung der unteren Riffelwalze
anschmiegt. Ältere einseitige Wellpappenmaschinen verwenden sogenannte Finger, das
sind dünne Blechplatten, die in Achsabständen von außen den erwähnten Riffelwalzenbereich
der unteren Riffelwalze halbmondartig umgeben. Zu diesem Zweck ist die obere Riffelwalze
mit Ringnuten versehen, in die die Finger eingreifen. Derartige Ringnuten der oberen
Riffelwalze haben den Nachteil, daß sie zu einer entsprechenden Verformung der Oberfläche
der unteren Riffelwalze führen. Es ist daher notwendig, die Riffelwalzen von Zeit
zu Zeit axial gegeneinander zu verstellen, um die Abnutzung zu vergleichmäßigen.
[0003] Modernere einseitige Wellpappenmaschinen sind sogenannte fingerlose Maschinen. Aus
der DE-PS 2 840 150 ist bekanntgeworden, längs des von der gewellten Pappenbahn nicht
bedeckten äußeren Umfangsbereichs der unteren Riffelwalze eine Unterdruckkammer anzuordnen.
Über axial beabstandete Ringnuten in der Riffelwalze wird dadurch auch ein Unterdruck
in dem Umfangsbereich der unteren Riffelwalze erzeugt, in dem die Wellpappenbahn
anliegt. Aus der DE-PS 2 713 464 ist auch bekanntgeworden, einen derartigen Unterdruck
in den Ringnuten dadurch zu erzeugen, daß die untere Riffelwalze einen inneren mit
der Unterdruckquelle verbun denen Kanal aufweist, der über radiale Bohrungen mit
den Ringnuten verbunden ist. In dem von der Wellpappenbahn nicht bedeckten Umfangsbereich
der Riffelwalze sind wiederum "Finger" in den Ringnuten angeordnet, um einen "Kurzschluß"
des Vakuums zu verhindern. Im Gegensatz zur Fingermaschine, bei der die Führungsbleche
einem erheblichen Verschleiß unterliegen und daher häufig ausgewechselt werden müssen,
stellen die Finger bei der zuletzt beschriebenen bekannten Maschine lediglich eine
Dichtung dar, die einen weitaus geringeren Verschleiß zur Folge hat. Aus der DE-PS
2 951 774 ist auch bekanntgeworden, statt eines zentralen Kanals in der unteren Riffelwalze
mehrere achsparallele Längsbohrungen vorzusehen, die über radiale Bohrungen mit den
Ringnuten verbunden sind. Aus der EP-PS 0 009 907 ist auch bekanntgeworden, derartige
achsparallele Saugkanäle so zu führen, daß sie die Ringnuten schneiden.
[0004] In einer Umkehrung zum Saugprinzip ist aus der US-PS 4 261 784 bekanntgeworden, dem
von der Wellpappenbahn umschlungenen Bereich der unteren Riffelwalze eine Druckkammer
zuzuordnen, um die Wellpappenbahn gegen die Oberfläche der Riffelwalze anzudrücken.
Zur Erzeugung eines entsprechenden Differenzdrucks ist die untere Riffelwalze wiederum
mit axial beabstandeten Ringnuten versehen. Aus der US-PS 4 368 094 ist auch bekanntgeworden,
in Ringnuten der unteren Riffelwalze Düsen eingreifen zu lassen, die an einer Unterdruckquelle
angeschlossen sind.
[0005] In allen erwähnten Fällen ist daher eine der beiden Riffelwalzen mit Ringnuten versehen.
Derartige Ringnuten können jedoch eine Qualitätsminderung der Wellpappe verursachen.
Die zwischen den Riffelwalzen zu formende Wellpappenbahn steht unter nicht unerheblicher
Zugspannung. Die Bahn wird daher im Bereich der Ringnuten in diese hineinverformt.
In diesem Bereich findet im Anschluß keine Verklebung mit der Deckbahn statt. Ferner
wird die Stabilität der Wellpappe in Wellrichtung geschwächt.
[0006] Nun ist aus der EP-PS 0 025 759 bereits bekanntgeworden, anstelle von umlaufenden
Ringnuten kurze Schlitze ringartig am Umfang der unteren Riffelwalze anzuordnen und
diese mit Vakuum- bzw. Druckkanälen abwechselnd in Verbindung zu setzen. Auch bei
derartigen Schlitzen wird durch die Spannung der Bahn diese in die Schlitze hineinverformt,
jedoch nicht kontinuierlich wie bei kontinuierlich umlaufenden Ringnuten. Dafür ist
jedoch eine derartige Riffelwalze mit anderen Nachteilen behaftet. Naturgemäß sammeln
sich in den Ringnuten und auch in den Schlitzen nach einer gewissen Betriebszeit Staub
und Schmutz an, wodurch die Funktion der Nuten und Schlitze beeinträchtigt wird. Die
Riffelwalze muß daher von Zeit zu Zeit gereinigt werden. Eine Reinigung der Schlitze
ist jedoch äußerst aufwendig. Aufwendig ist auch die Herstellung einer Riffelwalze
mit Schlitzen, da diese separat Stück für Stück eingefräst werden müssen. Auch das
notwendige Verchromen einer derartigen Riffelwalze ist aufwendig, da in die einzelnen
Schlitze Blenden eingebracht werden müssen, um die Schlitze auszusparen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Riffelwalze für eine einseitige Wellpappenmaschine
zu schaffen, die die Beeinträchtigung der Wellpappe durch notwendige Nuten auf ein
Mindestmaß verringert, ohne die Funktion der Nuten bzw. der Riffelwalze zu beeinflussen.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Merkmal des Kennzeichnungsteils des
Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Riffelwalze verläuft die Nut nicht mehr wie im Stand der
Technik senkrecht zu einer achsparallelen Mantellinie, sondern in einem Winkel ungleich
90° dazu. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen derartigen Nutverlauf herbeizuführen.
Eine besteht nach einer Ausgestaltung der Erfindung darin, daß eine schraubenlinienförmige
Nut eingeformt ist. Sie kann auch zwei- oder mehrgängig sein. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, Ringnuten wie bisher vorzusehen, diese jedoch schräg zur Achse der
Walze anzuordnen. Die Ringnuten können nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
auch so angeordnet sein, daß sie beidseits der Längsmitte entgegengesetzte Neigung
aufweisen. Schließlich können schraubenlinienförmige oder ringförmige Nuten sich
auch kreuzen, beispielsweise können jeweils paarweise sich kreuzende Ringnuten vorgesehen
sein.
[0010] Bei den Riffelwalzen nach der Erfindung wird der Vorteil einer einfachen Reinigungsmöglichkeit,
wie sie auch bei herkömmlichen Ringnuten gegeben ist, beibehalten. Die mit den herkömmlichen
Ringnuten verbundenen Nachteile werden jedoch weitgehend ausgeschaltet. Durch den
relativ zu Bahnrichtung schrägen Verlauf der Ringnuten kommt es, wenn überhaupt,
nur noch zu einer geringfügigen Verformung der Bahn im Bereich der Nut, so daß die
bisher in Kauf zu nehmende Beeinträchtigung der Wellpappenqualität beseitigt ist.
Selbst eine gewisse Verformung wäre insofern weniger nachteilig, als sie nicht mehr
auf einer Linie parallel zur Längsachse der Bahn verläuft, sondern schräg dazu, so
daß zum Beispiel nicht mehr geschehen kann, daß eine derartige Verformung parallel
zu einer Rillinie eines Faltkartons verläuft und deren Funktion beeinträchtigt.
[0011] Die Herstellung der erfindungsgemäßen Riffelwalze ist nicht aufwendiger als beiherkömmlichen
Riffelwalzen mit Kreisringnuten und weniger aufwendig als bei Riffelwalzen mit ringartig
angeordneten Schlitzen. Die erfindungsgemäße Riffelwalze besitzt außerdem gegenüber
herkömmlichen, kreisringförmige Nuten aufweisendenRiffelwalzen eine erhöhte Biegesteifigkeit.
[0012] Obere und untere Riffelwalze weisen normalerweise eine unterschiedliche Zähnezahl
auf. Eine erfindungsgemäß angeordnete Nut führt daher im Gegensatz zu bekannten Riffelwalzen
nicht mehr zu ringartig angeordneten Buckeln auf den der Nut gegenüberliegenden Riffelspitzen
aufgrund des fehlenden Abtrags gegenüber den Nuten, vielmehr wird der Verschleiß der
Gegenwalze vergleichmäßigt, so daß die Axialverschiebung einer Riffelwalze von Zeit
zu Zeit nicht mehr notwendig ist. Der beschriebene Effekt hat eine höhere Standzeit
zur Folge. Vor allen Dingen werden die nachteiligen Erscheinungen aufgrund der Buckel
auf den Riffel spitzen, die zur Verschlechterung der Wellpappenqualität führen, vermieden.
[0013] Die erfindungsgemäße Riffelwalze ist für alle Typen von Wellpappenmaschinen, wie
sie bisher bekanntgeworden sind, in vorteilhafter Weise geeignet, d.h. sowohl für
Fingermaschinen als auch für fingerlose Maschinen.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Figuren 1 bis 5 zeigen schematisch verschiedene Ausführungsformen für erfindungsgemäße
Riffelwalzen.
[0015] Bevor auf die in den Zeichnungen dargestellten Einzelheiten näher eingegangen wird,
sei vorangestellt, daß jedes der beschriebenen Merkmale für sich oder in Verbindung
mit Merkmalen der Ansprüche von erfindungswesentlicher Bedeutung sein kann.
[0016] Fig. 1 zeigt eine Riffelwalze 10, beispielsweise die untere Riffelwalze einer fingerlosen
einseitigen Wellpappenmaschine, die eine übliche Riffelung aufweist, die jedoch der
Einfachheit halber nicht dargestellt ist. Von der Längs mitte ausgehend erstrecken
sich nach links und rechts schraubenlinienförmige Nuten 11, 12 mit einer vorgegebenen
Steigung. Ferner erstrecken sich schraubenlinienförmige Nuten 13, 14 beidseitig von
der Längsmitte, die zwar die gleiche Steigung aufweisen wie die Nuten 11, 12, jedoch
in Umfangsrichtung versetzt liegen, wie bei einem zweigängigen Gewinde. Die Form der
Nuten ist ebenfalls nicht dargestellt, sie kann der üblicher Nuten bei Riffelwalzen
gleichen.
[0017] Fig. 2 zeigt eine Riffelwalze 20, die eine Reihe von axial gleichmäßig beabstandeten
ringförmigen Nuten 21 aufweist, die in einem Winkel ungleich 90° zu achsparallelen
Mantellinien verlaufen.
[0018] Bei der Riffelwalze 30 nach Fig. 3 ist eine erste Gruppe von ringförmigen Nuten 31
vorgesehen, deren Anordnung den Nuten 21 nach Fig. 2 gleicht. Eine zweite Gruppe von
ringförmigen Nuten 32 ist mit der entgegengesetzten Neigung wie die Nuten 31 geformt
und so angeordnet, daß sich die Nuten 31, 32 an diametral gegenüberliegenden Punkten
schneiden.
[0019] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 weist eine Riffel walze 40 beidseits der
Längsmitte Ringnuten 41, 42 auf. Die Ringnuten 41, 42 weisen eine entgegengesetzte
Steigung auf, sind im übrigen ähnlich angeordnet wie in Verbindung mit der Walze 20
nach Fig. 2 beschrieben.
[0020] Die ringförmigen Nuten nach den Figuren 2 bis 4 stellen geschlossene Schleifen dar,
wodurch besonders einfach ein Reinigen mit Hilfe eines in die Nuten eingeführten Reinigungselements
möglich ist, das während der Drehung der Riffelwalze eine hin- und hergehende Bewegung
parallel zur Achse ausführt. Bei einer schraubenlinienförmigen Nut, wie in Fig. 1
dargestellt, kann sich das Reinigungselement ebenfalls achsparallel während der Walzendrehung
bewegen. An einem Ende der Walze angekommen, muß die Drehrichtung der Walze umgekehrt
werden. Es ist jedoch auch ein schraubenlinienförmiger Verlauf denkbar, bei dem das
Reinigungselement an einem Ende automatisch umgekehrt wird und axial in die entgegengesetzte
Richtung fährt.
[0021] Fig. 5 zeigt zwei schraubenlinienförmige Nuten 51, 52 in einer Riffelwalze 50 mit
gegenläufiger, jedoch gleicher Steigung.
[0022] Wie erkennbar, verläuft jeder Abschnitt der Nuten der einzelen Riffelwalzen in einem
Winkel zur Richtung der Papier bahn, die zugleich auch die Richtung der Zugkraft
angibt. Ein Hineinformen der Papierbahn in die Nuten findet daher nicht mehr statt
oder nur in einem begrenzten, vernachlässigbaren Ausmaß.
1. Riffelwalze für eine einseitige Wellpappenmaschine, die an ihrem Umfang umlaufende
Nuten aufweist, deren Boden tiefer liegt als die Wellentäler der Riffelung, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nuten (11, 12, 13, 14; 21; 31, 32; 41, 42) in einem Winkel
ungleich 90° zu einer achsparallelen Mantellinie der Walze (10, 20, 30, 40) verlaufen.
2. Riffelwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,daß eine schraubenlinienförmige
Nut (11, 12, 13, 14) eingeformt ist.
3. Riffelwalze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichent,daß zwei- oder mehrgängige
schraubenlinienförmige Nuten (11, 12, 13, 14) geformt sind.
4. Riffelwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,daß axial beabstandete Ringnuten
(21; 31, 32; 41, 42) vorgesehen sind.
5. Riffelwalze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,daß die Ringnuten (41, 42)
beidseits der Längsmitte eine entgegengesetzte Neigung aufweisen.
6. Riffelwalze nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwei eine unterschiedliche
Neigung aufweisende Ringnuten (31, 32) sich kreuzen.
7. Riffelwalze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,daß ein- oder mehrgängige schraubenlinienförmige
Nuten mit gegenläufiger Steigung geformt sind.