[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei sychronen digitalen Fernmeldevermittlungsnetzen werden die einzelnen Vermittlungsstellen
von einer zentralen Normalfrequenzanlage aus synchronisiert, die sich in der höchsten
Hierarchiestufe des Netzes befindet. Die zentralen Taktgeneratoren der einzelnen
digitalen Vermittlungsstellen werden daher auf eine Referenzfrequenz aufsynchronisiert,
die von einem Netzknoten höherer oder gleicher Ordnung gesendet wird, wobei vorgesehen
ist, die Referenzfrequenz jeweils auch über einen Ersatzweg im Netz bereitzustellen,
auf den bei Störungen automatisch umgeschaltet werden kann.
[0003] Die Übertragung der Referenzfrequenzen erfolgt dabei über bestehende Digitalsignalverbindungen
zu den betreffenden Vermittlungsstellen, wo sie aus den ankommenden Digitalsignalströmen
extrahiert werden. Die Referenzfrequenzen sind demnach mit hochfrequenten und niederfrequenten
Phasenschwankungen (Jitter und Wander) behaftet.
[0004] Die Phasenregelschaltungen der zentralen Taktgeneratoren in den einzelnen Vermittlungsstellen,
die das Aufsynchronisieren auf eine Referenzfrequenz besorgen, sind dabei so geartet,
daß sie die hochfrequenten periodischen Phasenschwankungen (Jitter) eliminieren,
die niederfrequenten Phasenschwankungen (Wander) dagegen bei der Frequenzregelung
des Taktgenerators berücksichtigen, bezüglich der Phasenschwankungen also als Tiefpaß
wirken. Die Elimination der hochfrequenten periodischen Phasenschwankungen erfolgt
dabei durch Mittelwertbildung über bestimmte Meßzeitspannen.
[0005] Bei längerdauernden Unterbrechungen der an eine Vermittlungsstelle gelangenden Referenz
wird auf eine andere Referenzfrequenz umgeschaltet, die auf einem oben erwähnten
Ersatzweg von einer anderen Vermittlungsstelle her geliefert wird. Sind die Unterbrechungen
der Referenzfrequenz nur kurzzeitig, z.B. kürzer als 2 Minuten, dann wird jedoch
auf eine Umschaltung verzichtet und die ursprüngliche Referenzfrequenz nach ihrer
Wiederkehr weiter zur Synchronisation verwendet. Während der Zeit des Ausfalls der
Referenzfrequenz läuft der Taktgenerator frei, was wegen der relativ hohen Stabilität
desselben und der vorausgesetzten kurzen Unterbrechungszeit jedoch nicht zu wesentlichen
Synchronisationsfehlern führt. Wegen der erwähnten periodischen Phasenschwankungen
kann es jedoch beim Wiedereinschalten zu Phasenversätzen kommen, die sich bei Wiederholung
einer solchen Wiederanschaltung akkumulieren. Im Zusammenhang mit dem Jitter ist
dies dann der Fall, wenn das Wiederauftreten des Referenztaktes zum Zeitpunkt eines
Maximums dieser hochfrequenten Phasenschwankung erfolgt, so daß gegenüber dem vor
dem Wegfall gültigen Mittelwert ein Phasensprung entsteht. Damit der Wander des Referenztaktes
infolge der Unterbrechung und Wiederanschaltung nicht zu einem Synchronisationsfehler
führt, muß dafür Sorge getragen werden, daß die im Augenblick der Unterbrechung des
Referenztaktes bestehende langzeitige Phasenbeziehung zwischen dem Signal am Ausgang
und Eingang des Reglers erhalten bleibt.
[0006] Eine bekannte Schaltungsanordnung, die sowohl dem einen als auch dem anderen Aspekt
Rechnung trägt, also für die Aufrechterhaltung der genannten Phasenbeziehung Sorge
trägt und ein Einrasten der Regelung auf einem Jitterextremwert verhindert, ist in
Figur 1 dargestellt. Dem eigentlichen Regler P112 dieser Anordnung, der die Taktfrequenz
fn auf die Referenzfrequenz fR aufsynchronisiert, ist ein zweiter Regler P111 vorgeschaltet,
dessen Aufgabe es ist, den hochfrequenten Jitter des Referenztaktes fR auszufiltern.
Die Anordnung zeigt ferner eine Reihe von Frequenzteilern, die dazu führen, daß bei
einer Ausgangsfrequenz fn von 4096 kHz der Phasenvergleich durch den Regler P111
bei 4 kHz und der Phasenvergleich durch den Regler P112 bei 64 kHz durchgeführt wird.
Bei Ausfall des Referenztaktes fR wird der Regler P112 mit Hilfe des Schalters S kurzgeschlossen,
so daß sich während der Ausfallzeit die Phasenlage am Reglerausgang nicht ändert.
[0007] Mit Hilfe dieser Anordnung ist zwar die Entstehung eines wegen des Wanders des Referenztaktes
möglichen Fehlsynchronisierung weitgehend vermieden, beim Rückschalten in den Normalzustand
dieser Anordnung entsteht jedoch aufgrund des Jitters ein Rastfehler von hier 1/4096
kHz = 244 ns, der wegen der unterschiedlichen Freilaufeigenschaften der beiden Phasenregelkreise
P111 und P112 vorzugsweise in eine Richtung tendiert, bei mehrmaliger Wiederholung
der Umschaltvorgänge also zu einer Akkumulation führt. Die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung besteht nun darin, ein Verfahren zur Synchronisation eines Taktgenerators
der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß solche Fehler im Falle des
Ausfalls und Wiederauftretens der Referenz weitgehend vermieden werden.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
[0009] Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf eine Zeichnung näher erläutert.
[0010] In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 die schon erwähnte bekannte Anordnung zur Taktsynchronisation.
Figur 2 eine Anordnung zur Taktsynchronisation, die entsprechend dem erfindungsgemäßen
Verfahren arbeitet.
Fig. 3 und 4 Zeitdiagramme zur Veranschaulichung des Rastfehlers bei den Anordnungen
gemäß Fig. 1 und 2.
[0011] Durch einen Frequenzteiler FT der Anordnung gemäß Figur 2, wird der Referenztakt
fR, auf den die von einem spannungsgesteuerten Oszillator VCO abgegebene Taktfrequenz
fn synchronisiert werden soll, auf eine Frequenz von 2 kHz heruntergeteilt und dem
einen Eingang eines Phasendiskriminatos PD zugeführt. An den anderen Eingang des Phasendiskriminators
gelangt die von einer Taktfrequenz von 4096 kHz durch einen weiteren Frequnzuntersetzer
VZ auf ebenfalls 2 kHz herunter geteilte Frequenz.
[0012] Der erwähnte Phasendiskriminator PD, der spannungsgesteuerte Oszillator VCO mit einem
ihm vorgeschalteten Digital/Analog-Wandler DAC und ein Mikroprozessor MP bilden einen
Phasenregelkreis PLL, dessen in Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgende
Arbeitsweise nachstehend näher erläutert wird:
[0013] Über einen Regelzyklus von beispielsweise 8,192 Sekunden wird mit Hilfe des Mikroprozessors
MP eine Phasenmittelung der durch den Phasendiskriminator PD festgestellten Phasenunterschiede
zwischen dem Referenztakt fR und dem Takt fn vorgenommen, um den Jitter des Referenztaktes
fR auszufiltern. Der Mittelwert, der sich bei einem solchen Regelzyklus dabei ergibt,
wird im störungsfreien Fall über den nachfolgenden Zyklus hinaus im Mikroprozessor
MP gespeichert.
[0014] Aufgrund der niederfrequenten Phasenschwankungen des Referenztaktes bzw. aufgrund
von Phasenunterschieden, die sich dadurch einstellen, daß die vom spannungsgesteuerten
Oszillator VCO abgegebene Taktfrequenz fn von der Frequenz des Referenztaktes fR abweicht,
ermittelt der Mikroprozessor MP einen Stellwert für den Oszillatoir VCO, der der aktuellen
Phasenbeziehung entspricht.
[0015] Fällt nun der Referenztakt aus, so wird der bis dahin aktuelle Stellwert beibehalten,
so daß sich der Phasenwert der Taktfrequenz fn nicht verändert. Es bleibt ferner
der vorerwähnte gemittelte Phasenwert der letzten abgeschlossenen Meßperiode gespeichert.
[0016] Wenn der Referenztakt innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne zurückkehrt, was einen
Verzicht auf die Umschaltung auf eine andere Referenzfrequenz rechtfertigt, dann wird
der Phasen diskriminator auf Mitte gesetzt und ein Meßzyklus auf T gestartet, der
so lang ist, daß die in ihm ermittelte aktuelle Phasenabweichung des Taktges fn vom
Referenztakt f
R einen genügend kleinen Restfehler entsprechend der Übertragungsfunktion der Mittelwertbildung
H = 1/( . T .f . j) aufweist. Der Wert dieser Phasenabweichung wird nun um den Wert
der bis zum Wegfall des Referenztaktes ermittelten Phasenabweichung, der, wie angegeben,
gespeichert worden war, korrigiert. Dieser korrigierte Wert wird dann dem weiteren
Regelprozeß als Offset-Wert zugeordnet.
[0017] Wie ein Vergleich der Figuren 3 und 4 zeigt, in denen im Falle der Figur 3 die Auswirkungen
des erwähnten Rastfehlers über einen Verlauf von ca. 50 Stunden bei Referenztaktunterbrechungen
von jeweils 90 s im Abstand von 4 Stunden dargestellt ist und im Falle der Fig. 4
unter den gleichen Voraussetzungen die Verhältnisse bei Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens mit einem Meßzyklus von 16,3845 dargestellt sind, ergibt sich durch das
erfindungsgemäße Verfahren eine ganz beträchtliche Verringerung des akkumulierten
Fehlers.
Verfahren zur Synchronisation eines Taktgenerators, insbesondere Taktgenerators eine
digitalen Fernmeldevermittlungsstelle auf einen Referenztakt, der aufgrund seiner
Übertragung mit periodischen Phasenschwankungen (Jitter und Wander) behaftet ist,
mit Hilfe einer digitalen mikroprozessorgesteuerten Phasenregelschaltung, die die
hochfrequenten der periodischen Phasenschwankungen durch Mittelwertbildung über festgelegte
Meßzeitspannen eliminiert,
gekennzeichnet
durch folgende Merkmale:
a) Bei Unterbrechung des Referenztaktes (fR) wird der spannungsgesteuerte Oszillator
(VCO) der Phasenregelschaltung (PLL), dessen Ausgangstakt (fn) den Takt des Taktgenerators
bestimmt, mit der bis dahin gültigen Stellwertspannung weiter betrieben,
b) bei einer Wiederkehr des Referenztaktes (fR) innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne,
wodurch sich ein Umschalten auf einen anderen Referenztakt erübrigt, wird der Phasendiskriminator
auf Mitte gesetzt und die aktuelle Phasenabweichung zwischen Referenztakt (fR und
Ausgangstakt (fn) über eine Meßzeitspanne T bestimmt, deren Dauer so bemessen ist,
daß der durch hochfrequente periodische Phasenschwankungen (Jitter) verursachte Restfehler
hinreichend klein ist,
c) der Wert der zum Zeitpunkt der Unterbrechung vorliegenden Phasenabweichung von
Referenztakt (fR) und Ausgangstakt (fn) des spannungsgesteuerten Oszillators (VCO),
der über die Zwischenzeit hinweg gespeichert worden ist, wird zur Korrektur der gemäß
Merkmal b) ermittelten Phasenabweichung herangezogen,
d) der gemäß Merkmal c) erhaltene korrigierte Phasenabweichungswert wird der wiederaufgenommenen
Frequenzregelung als Offset-Wert zugrunde gelegt.