[0001] Die Erfindung betrifft Verfahren und eine Einrichtung zum Wickeln von elektrischen
Spulen, insbesondere von Spulen mit induktionsfreier Wicklung, bei welchem/welcher
mittels einer entsprechend ausgebildeten Drahtführvorrichtung mindestens zwei zur
Bildung der Wicklung von entsprechend zugeordneter Lieferspule abgezogener Draht jeweils
auf einen beim Wickelvorgang feststehenden Spulenkörper aufgebracht wird.
[0002] Beim Bewickeln von feststehenden (beim Wickelvorgang nicht rotierenden) Spulenkörpern
mit von entsprechend zugeordneter Lieferspule abgezogenem Draht, insbesondere aber
beim Aufbringen von Wicklungen auf sogenannte, auf einem Trägerelement, beispielsweise
auf einem bandartigen Trägerelement in Folge angeordneten Spulenkörpern für elektrische
Spulen mit einem oder zwei Drähten besteht das Problem, dass sich die Drähte verdrehen
und derart miteinander verwinden, dass ein einwandfreier Wickelvorgang sowie ein nachfolgendes
Vereinzeln der gleichzeitig abgezogenen Drähte nicht gewährleistet ist. Die beim
Abzieh- und Wickelvorgang sich zunehmend in sich verwickelnden Drähte reissen zwangsläufig
und verursachen dadurch einen Stillstand der kompletten Wickeleinrichtung. Die bei
den an sich bekannten Wickeleinrichtungen beim Wickelvorgang mitdrehenden Lieferspulen
verursachen zudem eine relativ grosse, den Wickelvorgang beeinflussende Massenbewegung.
[0003] Das der Erfindung zugrundeliegende Problem, nämlich beim Wikkelvorgang ein Verdrehen
oder Verwinden der Drähte zu verhindern wird nach dem erfindungsgemässen Verfahren
dadurch erreicht, dass bei einer um den feststehenden Spulenkörper orientierten
Drehbewegung der Drahtführvorrichtung die von der Drahtführvorrichtung abgegebenen
Drähte ausgehend von den Lieferspulen bis zum Spulenkörper einzeln geführt werden.
[0004] Die erfindungsgemässe Einrichtung zum Wickeln von elektrischen Spulen ist dadurch
gekennzeichnet, dass die Drahtführvorrichtung ein um seine Achse drehbar angetriebenes
und zur Ein- und Durchführung der Drähte mit einer Bohrung versehenes Kopfstück sowie
ein exzentrisch zur Achse des Kopfstücks darin drehbar gelagertes Kernstück umfasst,
und dass das Kernstück zum Ein- und Durchführung der Drähte mindestens zwei im Abstand
zueinander angeordnete, das Kernstück in axialer Richtung durchdringende Röhrchen
aufweist, welche mindestens auf der dem Spulenkörper zugewandten Seite mit aus dem
Kernstück ragenden, freien Endstücken versehen sind.
[0005] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung in Verbindung
mit der Zeichnung und den Patentansprüchen.
[0006] Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivisch dargestellte Einrichtung zum Wickeln von Spulenkörpern,
Fig. 2 die in Seitenansicht dargestellte Einrichtung gemäss Fig.1,
Fig. 3 die Einrichtung gemäss Fig.2 in Draufsicht,
Fig. 4 die in Stirnansicht gemäss Pfeilrichtung A in Fig.2 dargestellte Einrichtung,
Fig. 5 ein durch einen Kreis A in Fig.2 bezeichnetes und in Schnittansicht dargestelltes
Teilstück einer Draht führungsvorrichtung für die Einrichtung gemäss Fig.1,
Fig. 6 eine Ansicht gemäss Pfeilrichtung D in Fig.5 auf die Drahtführungsvorrichtung,
Fig. 7 ein in grösserem Massstab und durch einen Kreis C in Fig.5 dargestelltes Teilstück
der Drahtführungsvorrichtung in einer ersten Stellung, und
Fig. 8 das Teilstück der Drahtführungsvorrichtung gemäss Fig.7 in einer zweiten Stellung.
[0007] Fig. 1 zeigt in perspektivisch dargestellter Ansicht eine in der Gesamtheit mit 100
bezeichnete Einrichtung zum Wickeln von in Fig.1 nicht näher dargestellten Spulenkörpern,
bei welcher Einrichtung 100 von entsprechend zugeordneten Lieferspulen 60,61 jeweils
ein Draht 60′ beziehungsweise 61′ abgezogen und einem entsprechend zugeordneten und
ausgebildeten Trägerteil 35 zugeführt wird. Die beiden Drähte 60′,61′ werden hierbei
jeweils über eine Rolle 65′,66′ oder dergleichen eines entsprechend ausgebildeten
und in Fig.1 schematisch dargestellten Drahtspannreglers 65,66 geführt. Der einzelne
Drahtspannregler 65,66 bewirkt hierbei, dass der erforderliche Drahtzug konstant
gehalten wird.
[0008] Die Einrichtung 100 umfasst im wesentlichen ein erstes Tischelement 10, ein mit
dem ersten Tischelement 10 wirkverbundenes zweites Tischelement 15 sowie das Trägerteil
35. Das erste Tischelement 10 ist für eine Bewegung in Pfeilrichtung X mit einem Antrieb
13, das zweite Tischelement 15 ist für eine Bewegung in Pfeilrichtung Y mit einem
in Fig.1 nicht dargestellten Antrieb 18 wirkverbunden, wobei die beiden Tischelemente
10 und 15 miteinander im wesentlichen eine Basis, vorzugsweise eine als Kreuztisch-Koordinatensystem
20 ausgebildete Basis bilden. Das Trägerteil 35 ist für eine Bewegung in Pfeilrichtung
Z und Z′ mit einem Antrieb 23 wirkverbunden.
[0009] Die mit den beiden Tischelementen 10,15 und dem Trägerteil 35 wirkverbundenen Antriebe
13,18 und 23 sind in nicht näher dargestellter Weise zum Beispiel als elektromotorische
Antriebe für eine im wesentlichen lineare Bewegung der entsprechenden Teile ausgebildet.
Der elektromotorische Antrieb 30 ist für eine rotierende Bewegung der damit wirkverbundenen
Teile ausgebildet. Die mit dem Antrieb 30 in Wirkverbindung stehenden Teile werden
später anhand von Fig.2 und Fig.5 beschrieben.
[0010] Die einzelnen Antriebe sind, wie in Fig.1 schematisch dargestellt, jeweils über eine
Leitung 71,72,73 und 74 mit einer Steuereinheit 70 wirkverbunden. Die Wirkungsweise
der einzelnen Teile in Verbindung mit der Arbeitsweise der gesamten Einrichtung 100
wird später noch beschrieben.
[0011] Mit dem ebenfalls in Fig.1 dargestellten Koordinatensystem K ist die in der Ebene
in Pfeilrichtung X orientierte Bewegung des ersten Tischelements 10, die in der Ebene
in Pfeilrichtung Y orientierte Bewegung des zweiten Tischelements 15 sowie die etwa
orthogonal zu den X- und Y-Bewegungsrichtungen orientierte Bewegung des Trägerteils
35 in Pfeilrichtung Z oder Z′dargestellt.
[0012] In Fig. 2 ist die Einrichtung 100 in grösserem Massstab und in Ansicht dargestellt
und man erkennt das erste Tischelement 10 sowie das darauf angeordnete und mit nicht
dargestellten Mitteln (Schraubverbindung) damit wirkverbundene zweite Tischelement
15. Die beiden an sich bekannten Tischelemente 10 und 15 bilden im wesentlichen das
in der Gesamtheit mit 20 bezeichnete und als Kreuztisch ausgebildete Koordinatensystem
für die in Fig.1 mit X- und/oder Y-Richtung bezeichnete Bewegung. Die nicht näher
dargestellte Lagerung der einzelnen Teile des Kreuztisches 20 sind für eine exakte
und weitgehend reibungslose Bewegung der beiden in entsprechender Richtung relativ
zueinander verstellbaren Tischelemente 10,15 ausgebildet.
[0013] Das erste Tischelement 10 umfasst im wesentlichen eine Grundplatte 12 sowie eine
Gleitplatte 11 und ist in nicht näher dargestellter Weise, zum Beispiel durch eine
Spindel oder dergleichen, für die Bewegung der Gleitplatte 11 in Pfeilrichtung X (Fig.1)
mit dem Antrieb 13 wirkverbunden.
[0014] Das zweite Tischelement 15 umfasst im wesentlichen eine mit der Gleitplatte 11 des
ersten Tischelements 10 wirkverbundene Grundplatte 17 sowie eine Gleitplatte 16 und
ist ebenfalls in nicht näher dargestellter Weise, zum Beispiel durch eine Spindel
oder dergleichen für die Bewegung der Gleitplatte 16 in Pfeilrichtung Y (Fig.1) mit
dem Antrieb 18 wirkverbunden.
[0015] Auf der Gleitplatte 16 des zweiten Tischelements 15 ist ein Stützelement 25 angeordnet,
welches zwei etwa quer zur Bewegungsrichtung X im Abstand zueinander angeordnete Stützen
21,22 sowie eine die beiden Stützen 21,22 miteinander verbindende Lagerplatte 24
umfasst. Das Stützelement 25 ist mittels der Stützen 21,22 in nicht näher dargestellter
Weise, beispielsweise durch eine entsprechende Schraubverbindung mit der Grundplatte
16 des zweiten, in Pfeilrichtung Y verschiebbaren Tischelements 15 wirkverbunden.
Die an den Stützen 21 und 22 angeordnete Lagerplatte 24 dient zur Aufnahme und Lagerung
des Antriebs 23, mittels welchem im wesentlichen die in Pfeilrichtung Z,Z′ orientierte
Relativbewegung des Trägerteils 35 in bezug zu der Gleitplatte 16 des Kreuztisches
20 erreicht wird.
[0016] An dem einen Ende des in Fig.2 teilweise im Schnitt dargestellten Trägerteils 35
ist der mit einer Antriebswelle 31 versehene Antrieb 30 angeordnet und mit nicht dargestellten
Mitteln (Schraubverbindung) an dem gehäuseartig ausgebildeten Trägerteil 35 lösbar
befestigt. Die in den Innenraum 36 des Trägerteils 35 ragende Antriebswelle 31 ist
in nicht näher dargestellter Weise mit einem Treibelement 32, beispielsweise mit
einem endlos umlaufenden und mit einer Innen verzahnung (nicht dargestellt) versehenen
Riemen oder dergleichen wirkverbunden. Die Antriebswelle 31 ist zur Kraftübertragung
mit einer entsprechenden Aussenverzahnung oder aber mit einem nicht dargestellten
Zahnritzel versehen.
[0017] An dem anderen Ende des Trägerteils 35 ist eine in der Gesamtheit mit 40 bezeichnete
und von dem Treibriemen 32 betätigbare Drahtführungsvorrichtung angeordnet, welche
im einzelnen anhand von Fig.5 beschrieben wird.
[0018] In Fig. 3 ist die Einrichtung 100 schematisch und in Draufsicht dargestellt und
man erkennt das erste Tischelement 10, die Gleitplatte 11 und den hier teilweise dargestellten
Antrieb 13, das zweite Tischelement 15 mit der Gleitplatte 16 und dem Antrieb 18,
das Stützelement 25 mit den beiden Stützen 21,22 und dem auf der Lagerplatte 24 angeordneten
Antrieb 23 sowie das Trägerteil 35 mit dem darauf angeordneten elektromotorischen
Antrieb 30.
[0019] In Fig.4 ist die Einrichtung 100 gemäss Pfeilrichtung A (Fig.2) schematisch und in
Stirnansicht dargestellt und man erkennt im wesentlichen das mit dem Antrieb 13 wirkverbundene
erste Tischelement 10, das mit dem Antrieb 18 wirkverbundene zweite Tischelement 15
sowie den auf der Lagerplatte 24 des Stützelements 25 angeordneten Antrieb 23. Der
Antrieb 23 ist mittels einer Spindel 23′ oder dergleichen in nicht näher dargestellter
Weise, beispielsweise durch eine Schraubverbindung mit dem Trägerteil 35 wirkverbunden.
Mittels dem Antrieb 23 ist das mit den wesentlichen Elementen 30,40 eine Baueinheit
bildenden Trägerteil 35 in Pfeilrichtung Z oder Z′ (Fig.1) relativ zu dem Tischelement
15 des Kreuztisches 20 bewegbar.
[0020] Fig.5 zeigt in grösserem Massstab und in Schnittansicht die in Fig.2 durch einen
Kreis bezeichnete Stelle B der im vorderen Bereich des Trägerteils 35 angordneten
Drahtführungsvor richtung 40, welche nachstehend im einzelnen beschrieben wird:
[0021] Die Drahtführungsvorrichtung 40 umfasst im wesentlichen ein im Trägerteil 35 gelagertes,
als sogenannter "Flyerkopf" ausgebildetes Kopfstück 45, ein im Kopfstück 45 gelagertes
Kernstück 46 sowie ein ebenfalls im Trägerteil 35 gelagertes und im Abstand zum Kopfstück
45 angeordnetes Führungsstück 50 für eine Führungsstange 49, welche mit dem Kernstück
46 in nicht näher dargestellter Weise in Wirkverbindung steht.
[0022] Das Kopfstück 45 hat einen Zylinderkörper 42 sowie einen daran angeordneten, beispielsweise
angeformten und rohrartig ausgebildeten Stutzen 41, welcher in axialer Richtung von
einer bis zum Zylinderkörper 42 reichenden Bohrung 41′ durchdrungen wird, wobei die
Bohrung 41′ mit einer im Zylinderkörper 42 vorgesehenen Ausnehmung 43 in Verbindung
steht. In dem Trägerteil 35 ist eine Ausnehmung oder Durchgangsbohrung 37 mit im Abstand
zueinander angeordneten Wälzlagern 38,38′ vorgesehen, welche Wälzlager zur Lagerung
des Stutzens 41 und somit auch zur zentrischen Lagerung des gesamten Kopfstücks 45
in dem Trägerteil 35 dienen.
[0023] Der Stutzen 41 durchdringt im oberen Bereich die mit einer entsprechend ausgebildeten
Bohrung 34′ versehene Wand 34 des Trägerteils 35. Im Bereich des im Trägerteil 35
vorgesehenen Innenraums 36 ist der Stutzen 41 mit einer entsprechenden Aussenverzahnung
oder aber mit einem mit dem Treibriemen 32 zur Kraftübertragung in Wirkverbindung
stehende Zahnritzel (nicht dargestellt) oder dergleichen versehen.
[0024] Das mit dem Stutzen 41 in dem Trägerteil 35 gelagerte Kopfstück 45 ist mittels dem
mit dem Antrieb 30 (Fig.2) in Wirkverbindung stehenden Triebriemen 32 um eine etwa
vertikale Achse F der Teile 41,45 in Pfeilrichtung F′ (Fig.5) drehbar angetrieben.
[0025] In dem Zylinderkörper 42 des Kopfstücks 45 ist zur Aufnahme des Kernstücks 46 die
zylindrische Ausnehmung 43 vorgesehen. Die mit der Bohrung 41′ des Stutzens 41 in
Verbindung stehende Ausnehmung 43 für das Kernstück 46 ist mit ihrer vertikalen Achse
E exzentrisch zu der Achse F des Stutzens 41 angeordnet. In der Ausnehmung 43 des
Kopfstücks 45 sind ebenfalls zwei im Abstand zueinander angeordnete Wälzlager 44,44′
vorgesehen, welche zur zentrischen Lagerung des Kernstücks 46 in der Ausnehmung 43
des Zylinderkörpers 42 dienen.
[0026] Das Kernstück 46 ist im wesentlichen als Zylinderkörper ausgebildet und hat, wie
in Fig.6 dargestellt, mindestens zwei in bezug zur Achse E im Abstand zueinander angeordnete
und das Kernstück 46 in axialer Richtung durchdringende, nicht näher bezeichnete Bohrungen,
in welchen Bohrungen je ein Röhrchen 47,48 angeordnet ist. Die Röhrchen 47,48 weisen
dem von den Lieferspulen 60,61 abgezogenen Draht 60′,61′ (Fig.1) entsprechend dimensionierte
Durchgangsbohrungen auf. Die beiden Röhrchen 47,48 sind mit nicht dargestellten Mitteln
in dem Kernstück 46 gehalten. Auf der dem Spulenkörper 55 zugewandten Seite (Fig.5)
ragen die Röhrchen 47,48 mit freien, mit 1 und 2 bezeichneten Endstücken aus dem Kernstück
46. Die Endstücke 1,2 sind im unteren Bereich zum Bewickeln der entsprechend zugeordneten,
in Fig.5 schematisch dargestellten Spulenkörper 55 ausgebildet.
[0027] Die Spulenkörper 55 können in Reihe und in nicht näher dargestellter Weise auf einem
entsprechend ausgebildeten Trägerband oder auf einer nicht dargestellten Hilfsvorrichtung
angeordnet sein. Das Trägerband mit den darauf angeordneten Spulenkörpern 55 oder
einzeln auf der Hilfsvorrichtung angeordnete Spulenkörper 55 können beispielsweise
mit nicht dargestellten Mitteln zum Bewickeln der einzelnen Spulenkörper 55 schrittweise
der Einrichtung 100 zugeführt werden. Die besondere Ausbildung der beiden Röhrchen
47,48 im Auslaufbereich wird in Verbindung mit Fig.7 und Fig.8 beschrieben.
[0028] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel werden die Röhrchen 47,48 durch die Bohrung
41′ des Stutzens 41 bis in den oberen Bereich geführt und ragen, wie in Fig.5 schematisch
dargestellt, zum besseren Einführen oder Einziehen (Vorbereitungsphase der Einrichtung
100 für den Wickelvor gang) des Drahtes 60′,61′ mit dem oberen Teilstück 47′,48′
aus dem Stutzen 41.
[0029] Die Führungsstange 49 ist einerseits in nicht näher dargestellter Weise, beispielsweise
durch eine Schraubverbindung mit dem Kernstück 46 wirkverbunden und andererseits in
einer entsprechend ausgebildeten Ausnehmung (nicht dargestellt) in dem Führungsstück
50 mit bestimmter Bewegungsfreiheit gleitend gelagert.
[0030] Das Führungsstück 50 ist mit einem Zapfen 51 in einer Ausnehmung oder Bohrung 52
des Trägerteils 35 angeordnet und gelagert. In der Bohrung 52 sind zwei im Abstand
zueinander angeordnete Wälzlager 54,54′ angeordnet.
[0031] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Drahtführvorrichtung 40 auch zum
Wickeln von elektrischen Spulen mit einem oder mehreren, von entsprechend zugeordneten
Lieferspulen (nicht näher dargestellt) abgezogenen Drähten verwendet werden kann.
Das in dem Kopfstück 45 angeordnete Kernstück 46 ist dabei mit entsprechender Anzahl
Röhrchen versehen.
[0032] Die Arbeitsweise der beschriebenen Einrichtung 100 wird nachstehend beschrieben:
[0033] In einer ersten Phase wird der einzelne Draht 60′,61′ manuell von der jeweiligen
Lieferspule 60,61 abgezogen, über die Rolle 65′,66′ des Drahtspannreglers 65,66 (Fig.1)
geführt und anschliessend in das obere Teilstück 47′ beziehungsweise 48′ (Fig.5) des
einzelnen Röhrchens 47,48 eingeführt. Der Draht 60′,61′ durchdringt dabei die im Stutzen
41 sowie die Kernstück 46 angeordneten Röhrchen 47 und 48. Die freien, im unteren
Bereich aus den mit 1 und 2 bezeichneten Endstücken der Röhrchen 47,48 austretenden
Drahtenden 60′,61′ werden an entsprechend am Spulenkörper 55 (Fig.5) vorgesehene elektrische
Kontakt- oder Anschlusselemente (nicht dargestellt) mit geeigneten, nicht näher dargestellten
Mitteln befestigt.
[0034] Von dem Steuergerät 70 wird über die Leitung 72 dem elektromotorischen Antrieb 30
ein den Antrieb 30 betätigender Impuls zugeführt, derart, dass von der Antriebswelle
31 über die Teile 32 und 41 eine Drehbewegung auf das um seine Achse F drehbar im
Trägerteil 35 gelagerte Kopfstück 45 (Fig.5) übertragen wird. Mit der auf den Stutzen
41 wirkenden und in Pfeilrichtung F′ orientierten Drehbewegung des im wesentlichen
als sogenannter " Flyerkopf" ausgebildeten Kopfstücks 45 wird gleichzeitig eine Drehbewegung
des exzentrisch in der Ausnehmung 43 des Kopfstücks 45 angeordneten Kernstücks 46
erreicht. Die Ausnehmung 43 in dem Kopfstück 45 sowie das Kernstück 46 haben eine
gemeinsame Achse E. Das Kernstück 46 ist bei der genannten Drehbewegung des Kopfstücks
45, wie in Fig.6 dargestellt, um die Achse F in Pfeilrichtung F˝ drehbar und mittels
der im Führungsstück 50 in axialer Richtung gleitend gelagerten Stange 49 geführt.
Bei der im wesentlichen kreisförmigen Drehbewegung des Kernstücks 46 um die Achse
F des Kopfstücks 45 und dem mit nicht dargestellten Mitteln auf gleicher Achse F positionierten
Spulenkörper 55 werden gleichzeitig auch die im Kernstück 46 angeordneten und damit
wirkverbundenen Röhrchen 47,48 um den zugeordneten Spulenkörper 55 bewegt und dabei
die Drähte 60′,61′ um den oder auf den Spulenkörper 55 gewickelt.
[0035] Beim Wickeln kann die mit dem Trägerteil 35 als Baueinheit ausgebildete Drahtführvorrichtung
40 mittels dem mit dem Trägerteil 35 wirkverbundenen elektromotorischen Antrieb 23
(Linearantrieb) gemäss dem Koordinatensystem K (Fig.1) in Pfeilrichtung Z,Z′ bewegt
werden, wobei der für die in Z oder Z′ orientierte Bewegung erforderliche Steuerimpuls
von der Steuereinheit 70 über die Leitung 71 dem Antrieb 23 zugeführt wird.
[0036] Die aus dem Kernstück 46 im unteren Bereich austretenden Endstücke 1 und 2 der Röhrchen
47,48 sind, wie in Fig.7 und Fig.8 schematisch dargestellt, im Draht-Auslaufbereich
jeweils mit einem abgeschrägten Auslauf 47˝ und 48˝ versehen. Die abgeschrägten Ausläufe
47˝,48˝ sind gegenläufig zueinander angeordnet, so dass der eine Draht 60′, wie in
Fig.7 dargestellt, beim Austritt aus dem Röhrchen 47 oberhalb dem anderen Draht 61′
angeordnet ist. Bei einer bestimmten Umdrehung des Kernstücks 46 ist der Draht 60′,
wie in Fig.8 dargestellt, beim Austritt aus dem Röhrchen 47 unterhalb dem Draht 61′
angeordnet ist.
[0037] Aufgrund der durch die Formgebung der beiden Ausläufe 47˝ und 48˝ erreichbaren Trennung
oder übereinanderliegenden Anordnung und Zuführung der beiden Drähte 60′,61′ zum Spulenkörper
55 wird ein Kollidieren oder Verwickeln beziehungsweise Abschlagen der Drähte verhindert.
[0038] Die nicht näher dargestellten Innenkanten der Ausläufe 47˝ und 48˝ der Endstücke
1 und 2 der Röhrchen 47,48 sind in nicht dargestellter Weise mit entsprechender Abrundung
versehen.
Die auf dem sogenannten Kreuztisch 20 angeordneten Elemente sind jeweils in bezug
zu dem einzelnen Spulenkörper, insbesondere aber bei in Folge zu bewickelnden Spulenkörpern
55 entsprechend ausricht- und dem jeweiligen Spulenkörper zuführbar. Die am Trägerteil
35 angeordnete Drahtführvorrichtung 40 ist dabei mittels dem Tischelement 10 und
dem Antrieb 13 in Pfeilrichtung X und mittels dem Tischelement 15 und dem Antrieb
18 in Pfeilrichtung Y verstellbar. Die die beiden Antriebe 13 und 18 steuernden Impulse
werden von der Steuereinheit 70 über die Leitungen 73 und 74 dem jeweiligen Antrieb
zugeführt.
1. Verfahren zum Wickeln von elektrischen Spulen, insbesondere von Spulen mit induktionsfreier
Wicklung, bei welchem mittels einer entsprechend ausgebildeten Drahtführvorrichtung
mindestens zwei zur Bildung der Wicklung von entsprechend zugeordneter Lieferspule
abgezogene Drähte jeweils auf einen beim Wickelvorgang feststehenden Spulenkörper
aufgebracht werden, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer um den feststehenden Spulenkörper
(55) orientierten Drehbewegung der Drahtführvorrichtung (40) die von der Drahtführvorrichtung
(40) abgegebenen Drähte (60′,61′) ausgehend von den Lieferspulen (60,61) bis zum
Spulenkörper (55) einzeln geführt werden.
2. Verfahren zum Wickeln von elektrischen Spulen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die von der Drahtführvorichtung (40) abgegebenen Drähte (60′,61′) mit ihren
freien Enden zur Bildung einer elektrischen Verbindung mit geeigneten Mitteln an
entsprechenden Kontakt- oder Anschlusselementen des Spulenkörpers (55) befestigt
werden.
3. Verfahren zum Wickeln von elektrischen Spulen nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
die Drahtführvorrichtung (40) mit geeigneten Mitteln längs zweier, in der Ebene etwa
rechtwinklig zueinander orientierter Koordinaten in X- und/oder Y-Richtung sowie etwa
orthogonal zu den X- und/oder Y-Richtungen in Z- oder Z′-Richtung dem jeweiligen Spulenkörper
(55) zugeführt wird.
4. Verfahren zum Wickeln von elektrischen Spulen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass für die genannten Dreh- und Zuführbewegungen der Drahtführvorrichtung (40) vorgesehene
und entsprechend angeordnete Antriebe (13,18,23, 30) mittels von einem Steuergerät
(70) zugeführter, elektrischer Impulse betätigt werden.
5. Einrichtung zum Wickeln von elektrischen Spulen nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die Drahtführvorrichtung (40) ein um seine Achse (F) drehbar
angetriebenes und zur Ein- und Durchführung der Drähte (60′,61′) mit einer Bohrung
(41′) versehenes Kopfstück (45) sowie ein exzentrisch zur Achse (F) des Kopfstücks
(45) darin drehbar gelagertes Kernstück (46) umfasst, und dass das Kernstück (46)
zum Ein- und Durchführung der Drähte (60′,61′) mindestens zwei im Abstand zueinander
angeordnete, das Kernstück (46) in axialer Richtung durchdringende Röhrchen (47,48)
aufweist, welche mindestens auf der dem Spulenkörper (55) zugewandten Seite mit aus
dem Kernstück (46) ragenden, freien Endstücken (1,2) versehen sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die freien Endstücke
(1,2) der Röhrchen (47,48) jeweils mit abgeschrägtem Auslauf (47˝,48˝) versehen und
die Ausläufe gegenläufig zueinander angeordnet sind.
7. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an dem einen Ende eines
Trägerteils (35) die im wesentlichen das Kopfstück (45) sowie das Kernstück (46)
umfassende Drahtführvorrichtung (40) und an dem anderen Ende des Trägerteils (35)
ein über ein Treibelement (32) mit einem Stutzen (41) des Kopfstücks (45) wirkverbundener
Antrieb (30) angeordnet ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerteil
(35) mit der aus den wesentlichen Teilen (32,41,45,46) gebildeten Drahtführvorrichtung
(40) eine Baueinheit bildet und mittels einem mit dem Trägerteil (35) wirkverbundenen
Antrieb (23) in vertikaler Richtung (Z,Z′) relativ zu einer Basis (20) verstellbar
ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 5,7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Basis ein
im wesentlichen aus einem ersten Tischelement (10) und einem zweiten Tischelement
(15) gebildetes und an sich bekanntes Kreuztisch-Koordinatensystem (20) vorgesehen
ist, mittels welchem das in bezug zu dem zweiten Tischelement (15) in vertikaler Richtung
(Z,Z′) verstellbare Trägerteil (35) mit den daran angeordneten Teilen gleichzeitig
längs zweier in der Ebene etwa rechtwinklig zueinander orientierter Koordinaten (X,Y)
verstellbar ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der für die Rotation
des Kopfstücks (45) und Kernstücks (46) vorgesehene Antrieb (30) und der für die
in vertikaler Richtung des Trägerteils (35) vorgesehene Antrieb (23), sowie mit den
Tischelementen (10,15) in Wirkverbindung stehende Antriebe (13,18) in Abhängigkeit
der Stellung des einzelnen Spulenkörpers (55) durch entsprechend von einer Steuereinheit
(70) zugeführter Impulse steuerbar sind.