(19)
(11) EP 0 347 758 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.12.1989  Patentblatt  1989/52

(21) Anmeldenummer: 89110909.2

(22) Anmeldetag:  16.06.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01F 41/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 24.06.1988 CH 2430/88

(71) Anmelder: Hirschmann, Gregory C.
CH-8047 Zürich (CH)

(72) Erfinder:
  • Hirschmann, Gregory C.
    CH-8047 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Einrichtung zum Wickeln von elektrischen Spulen


    (57) Es wird ein Verfahren und eine Einrichtung zum Wickeln elek­trischer Spulen, insbesondere zum Wickeln von Spulen mit in­duktionsfreier Wicklung vorgeschlagen, bei welchem Verfahren mindestens zwei von Lieferspulen (60,61) abgezogene Drähte (60′,61′) beim Wickelvorgang mittels einer Drahtführvorrich­tung (40) ausgehend von der einzelnen Lieferspule bis in den Bereich des beim Wickelvorgang feststehenden Spulenkörpers (55) einzeln geführt werden.
    Die Einrichtung (100) umfasst im wesentlichen die an einem Trägerteil (35) angeordnete Drahtführvorrichtung (40), welche ein mit einem elektromotorischen Antrieb (30) wirkverbundenes und um seine eigene Achse (F) drehbar gelagertes Kopfstück (45) aufweist, in welchem ein exzentrisch zur Achse (F) des Kopfstücks (45) angeordnetes Kernstück (46) gelagert ist. Das Kernstück (46) hat für die Drähte (60′,61′) zwei im Abstand zueinander angeordnete Röhrchen (47,48), welche an den Ende mit gegenläufig zueinander angeordneten, abgeschrägten Aus­läufen (47˝,48˝) versehen sind.
    Das Trägerteil (35) mit der Drahtführvorrichtung (40) ist mittels einem Kreuztisch-Koordinatensystem (20) einerseits längs zweier in der Ebene rechtwinklig zueinander orientier­ter Koordinaten (X,Y) und andererseits in bezug zu dem oberen Tischelement (15) des Koordinatensystems in vertikaler Rich­tung (Z,Z′) verstellbar.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft Verfahren und eine Einrichtung zum Wickeln von elektrischen Spulen, insbesondere von Spulen mit induktionsfreier Wicklung, bei welchem/welcher mittels einer entsprechend ausgebildeten Drahtführvorrichtung mindestens zwei zur Bildung der Wicklung von entsprechend zugeordneter Lieferspule abgezogener Draht jeweils auf einen beim Wickel­vorgang feststehenden Spulenkörper aufgebracht wird.

    [0002] Beim Bewickeln von feststehenden (beim Wickelvorgang nicht rotierenden) Spulenkörpern mit von entsprechend zugeordneter Lieferspule abgezogenem Draht, insbesondere aber beim Auf­bringen von Wicklungen auf sogenannte, auf einem Trägerele­ment, beispielsweise auf einem bandartigen Trägerelement in Folge angeordneten Spulenkörpern für elektrische Spulen mit einem oder zwei Drähten besteht das Problem, dass sich die Drähte verdrehen und derart miteinander verwinden, dass ein einwandfreier Wickelvorgang sowie ein nachfolgendes Verein­zeln der gleichzeitig abgezogenen Drähte nicht gewährleistet ist. Die beim Abzieh- und Wickelvorgang sich zunehmend in sich verwickelnden Drähte reissen zwangsläufig und verur­sachen dadurch einen Stillstand der kompletten Wickelein­richtung. Die bei den an sich bekannten Wickeleinrichtungen beim Wickelvorgang mitdrehenden Lieferspulen verursachen zudem eine relativ grosse, den Wickelvorgang beeinflussende Massenbewegung.

    [0003] Das der Erfindung zugrundeliegende Problem, nämlich beim Wik­kelvorgang ein Verdrehen oder Verwinden der Drähte zu verhin­dern wird nach dem erfindungsgemässen Verfahren dadurch er­reicht, dass bei einer um den feststehenden Spulenkörper ori­entierten Drehbewegung der Drahtführvorrichtung die von der Drahtführvorrichtung abgegebenen Drähte ausgehend von den Lieferspulen bis zum Spulenkörper einzeln geführt werden.

    [0004] Die erfindungsgemässe Einrichtung zum Wickeln von elektri­schen Spulen ist dadurch gekennzeichnet, dass die Drahtführ­vorrichtung ein um seine Achse drehbar angetriebenes und zur Ein- und Durchführung der Drähte mit einer Bohrung versehenes Kopfstück sowie ein exzentrisch zur Achse des Kopfstücks da­rin drehbar gelagertes Kernstück umfasst, und dass das Kern­stück zum Ein- und Durchführung der Drähte mindestens zwei im Abstand zueinander angeordnete, das Kernstück in axialer Richtung durchdringende Röhrchen aufweist, welche mindestens auf der dem Spulenkörper zugewandten Seite mit aus dem Kern­stück ragenden, freien Endstücken versehen sind.

    [0005] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung und den Patent­ansprüchen.

    [0006] Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt:

    Fig. 1 eine perspektivisch dargestellte Einrichtung zum Wickeln von Spulenkörpern,

    Fig. 2 die in Seitenansicht dargestellte Einrichtung gemäss Fig.1,

    Fig. 3 die Einrichtung gemäss Fig.2 in Draufsicht,

    Fig. 4 die in Stirnansicht gemäss Pfeilrichtung A in Fig.2 dargestellte Einrichtung,

    Fig. 5 ein durch einen Kreis A in Fig.2 bezeichnetes und in Schnittansicht dargestelltes Teilstück einer Draht führungsvorrichtung für die Einrichtung gemäss Fig.1,

    Fig. 6 eine Ansicht gemäss Pfeilrichtung D in Fig.5 auf die Drahtführungsvorrichtung,

    Fig. 7 ein in grösserem Massstab und durch einen Kreis C in Fig.5 dargestelltes Teilstück der Drahtführungsvor­richtung in einer ersten Stellung, und

    Fig. 8 das Teilstück der Drahtführungsvorrichtung gemäss Fig.7 in einer zweiten Stellung.



    [0007] Fig. 1 zeigt in perspektivisch dargestellter Ansicht eine in der Gesamtheit mit 100 bezeichnete Einrichtung zum Wickeln von in Fig.1 nicht näher dargestellten Spulenkörpern, bei welcher Einrichtung 100 von entsprechend zugeordneten Liefer­spulen 60,61 jeweils ein Draht 60′ beziehungsweise 61′ abge­zogen und einem entsprechend zugeordneten und ausgebildeten Trägerteil 35 zugeführt wird. Die beiden Drähte 60′,61′ wer­den hierbei jeweils über eine Rolle 65′,66′ oder dergleichen eines entsprechend ausgebildeten und in Fig.1 schematisch dargestellten Drahtspannreglers 65,66 geführt. Der einzelne Drahtspannregler 65,66 bewirkt hierbei, dass der erforder­liche Drahtzug konstant gehalten wird.

    [0008] Die Einrichtung 100 umfasst im wesentlichen ein erstes Tisch­element 10, ein mit dem ersten Tischelement 10 wirkverbunde­nes zweites Tischelement 15 sowie das Trägerteil 35. Das erste Tischelement 10 ist für eine Bewegung in Pfeilrichtung X mit einem Antrieb 13, das zweite Tischelement 15 ist für eine Bewegung in Pfeilrichtung Y mit einem in Fig.1 nicht dargestellten Antrieb 18 wirkverbunden, wobei die beiden Tischelemente 10 und 15 miteinander im wesentlichen eine Basis, vorzugsweise eine als Kreuztisch-Koordinatensystem 20 ausgebildete Basis bilden. Das Trägerteil 35 ist für eine Bewegung in Pfeilrichtung Z und Z′ mit einem Antrieb 23 wirk­verbunden.

    [0009] Die mit den beiden Tischelementen 10,15 und dem Träger­teil 35 wirkverbundenen Antriebe 13,18 und 23 sind in nicht näher dargestellter Weise zum Beispiel als elektromotorische Antriebe für eine im wesentlichen lineare Bewegung der ent­sprechenden Teile ausgebildet. Der elektromotorische Antrieb 30 ist für eine rotierende Bewegung der damit wirkverbundenen Teile ausgebildet. Die mit dem Antrieb 30 in Wirkverbindung stehenden Teile werden später anhand von Fig.2 und Fig.5 beschrieben.

    [0010] Die einzelnen Antriebe sind, wie in Fig.1 schematisch dargestellt, jeweils über eine Leitung 71,72,73 und 74 mit einer Steuereinheit 70 wirkverbunden. Die Wirkungsweise der einzelnen Teile in Verbindung mit der Arbeitsweise der gesam­ten Einrichtung 100 wird später noch beschrieben.

    [0011] Mit dem ebenfalls in Fig.1 dargestellten Koordinatensys­tem K ist die in der Ebene in Pfeilrichtung X orientierte Bewegung des ersten Tischelements 10, die in der Ebene in Pfeilrichtung Y orientierte Bewegung des zweiten Tischele­ments 15 sowie die etwa orthogonal zu den X- und Y-Bewegungs­richtungen orientierte Bewegung des Trägerteils 35 in Pfeil­richtung Z oder Z′dargestellt.

    [0012] In Fig. 2 ist die Einrichtung 100 in grösserem Massstab und in Ansicht dargestellt und man erkennt das erste Tischelement 10 sowie das darauf angeordnete und mit nicht dargestellten Mitteln (Schraubverbindung) damit wirkverbundene zweite Tischelement 15. Die beiden an sich bekannten Tischelemente 10 und 15 bilden im wesentlichen das in der Gesamtheit mit 20 bezeichnete und als Kreuztisch ausgebildete Koordinatensystem für die in Fig.1 mit X- und/oder Y-Richtung bezeichnete Bewe­gung. Die nicht näher dargestellte Lagerung der einzelnen Teile des Kreuztisches 20 sind für eine exakte und weitgehend reibungslose Bewegung der beiden in entsprechender Richtung relativ zueinander verstellbaren Tischelemente 10,15 ausge­bildet.

    [0013] Das erste Tischelement 10 umfasst im wesentlichen eine Grundplatte 12 sowie eine Gleitplatte 11 und ist in nicht näher dargestellter Weise, zum Beispiel durch eine Spindel oder dergleichen, für die Bewegung der Gleitplatte 11 in Pfeilrichtung X (Fig.1) mit dem Antrieb 13 wirkverbunden.

    [0014] Das zweite Tischelement 15 umfasst im wesentlichen eine mit der Gleitplatte 11 des ersten Tischelements 10 wirkver­bundene Grundplatte 17 sowie eine Gleitplatte 16 und ist ebenfalls in nicht näher dargestellter Weise, zum Beispiel durch eine Spindel oder dergleichen für die Bewegung der Gleitplatte 16 in Pfeilrichtung Y (Fig.1) mit dem Antrieb 18 wirkverbunden.

    [0015] Auf der Gleitplatte 16 des zweiten Tischelements 15 ist ein Stützelement 25 angeordnet, welches zwei etwa quer zur Bewegungsrichtung X im Abstand zueinander angeordnete Stützen 21,22 sowie eine die beiden Stützen 21,22 miteinander verbin­dende Lagerplatte 24 umfasst. Das Stützelement 25 ist mittels der Stützen 21,22 in nicht näher dargestellter Weise, bei­spielsweise durch eine entsprechende Schraubverbindung mit der Grundplatte 16 des zweiten, in Pfeilrichtung Y verschieb­baren Tischelements 15 wirkverbunden. Die an den Stützen 21 und 22 angeordnete Lagerplatte 24 dient zur Aufnahme und Lagerung des Antriebs 23, mittels welchem im wesentlichen die in Pfeilrichtung Z,Z′ orientierte Relativbewegung des Trägerteils 35 in bezug zu der Gleitplatte 16 des Kreuzti­sches 20 erreicht wird.

    [0016] An dem einen Ende des in Fig.2 teilweise im Schnitt dargestellten Trägerteils 35 ist der mit einer Antriebswelle 31 versehene Antrieb 30 angeordnet und mit nicht dargestell­ten Mitteln (Schraubverbindung) an dem gehäuseartig ausge­bildeten Trägerteil 35 lösbar befestigt. Die in den Innenraum 36 des Trägerteils 35 ragende Antriebswelle 31 ist in nicht näher dargestellter Weise mit einem Treibelement 32, bei­spielsweise mit einem endlos umlaufenden und mit einer Innen­ verzahnung (nicht dargestellt) versehenen Riemen oder der­gleichen wirkverbunden. Die Antriebswelle 31 ist zur Kraft­übertragung mit einer entsprechenden Aussenverzahnung oder aber mit einem nicht dargestellten Zahnritzel versehen.

    [0017] An dem anderen Ende des Trägerteils 35 ist eine in der Gesamtheit mit 40 bezeichnete und von dem Treibriemen 32 betätigbare Drahtführungsvorrichtung angeordnet, welche im einzelnen anhand von Fig.5 beschrieben wird.

    [0018] In Fig. 3 ist die Einrichtung 100 schematisch und in Drauf­sicht dargestellt und man erkennt das erste Tischelement 10, die Gleitplatte 11 und den hier teilweise dargestellten An­trieb 13, das zweite Tischelement 15 mit der Gleitplatte 16 und dem Antrieb 18, das Stützelement 25 mit den beiden Stüt­zen 21,22 und dem auf der Lagerplatte 24 angeordneten Antrieb 23 sowie das Trägerteil 35 mit dem darauf angeordneten elek­tromotorischen Antrieb 30.

    [0019] In Fig.4 ist die Einrichtung 100 gemäss Pfeilrichtung A (Fig.2) schematisch und in Stirnansicht dargestellt und man erkennt im wesentlichen das mit dem Antrieb 13 wirkverbundene erste Tischelement 10, das mit dem Antrieb 18 wirkverbundene zweite Tischelement 15 sowie den auf der Lagerplatte 24 des Stützelements 25 angeordneten Antrieb 23. Der Antrieb 23 ist mittels einer Spindel 23′ oder dergleichen in nicht näher dargestellter Weise, beispielsweise durch eine Schraubver­bindung mit dem Trägerteil 35 wirkverbunden. Mittels dem An­trieb 23 ist das mit den wesentlichen Elementen 30,40 eine Baueinheit bildenden Trägerteil 35 in Pfeilrichtung Z oder Z′ (Fig.1) relativ zu dem Tischelement 15 des Kreuztisches 20 bewegbar.

    [0020] Fig.5 zeigt in grösserem Massstab und in Schnittansicht die in Fig.2 durch einen Kreis bezeichnete Stelle B der im vorde­ren Bereich des Trägerteils 35 angordneten Drahtführungsvor­ richtung 40, welche nachstehend im einzelnen beschrieben wird:

    [0021] Die Drahtführungsvorrichtung 40 umfasst im wesentlichen ein im Trägerteil 35 gelagertes, als sogenannter "Flyerkopf" ausgebildetes Kopfstück 45, ein im Kopfstück 45 gelagertes Kernstück 46 sowie ein ebenfalls im Trägerteil 35 gelagertes und im Abstand zum Kopfstück 45 angeordnetes Führungsstück 50 für eine Führungsstange 49, welche mit dem Kernstück 46 in nicht näher dargestellter Weise in Wirkverbindung steht.

    [0022] Das Kopfstück 45 hat einen Zylinderkörper 42 sowie einen daran angeordneten, beispielsweise angeformten und rohrartig ausgebildeten Stutzen 41, welcher in axialer Richtung von einer bis zum Zylinderkörper 42 reichenden Bohrung 41′ durch­drungen wird, wobei die Bohrung 41′ mit einer im Zylinderkör­per 42 vorgesehenen Ausnehmung 43 in Verbindung steht. In dem Trägerteil 35 ist eine Ausnehmung oder Durchgangsbohrung 37 mit im Abstand zueinander angeordneten Wälzlagern 38,38′ vor­gesehen, welche Wälzlager zur Lagerung des Stutzens 41 und somit auch zur zentrischen Lagerung des gesamten Kopfstücks 45 in dem Trägerteil 35 dienen.

    [0023] Der Stutzen 41 durchdringt im oberen Bereich die mit einer entsprechend ausgebildeten Bohrung 34′ versehene Wand 34 des Trägerteils 35. Im Bereich des im Trägerteil 35 vorge­sehenen Innenraums 36 ist der Stutzen 41 mit einer entspre­chenden Aussenverzahnung oder aber mit einem mit dem Treib­riemen 32 zur Kraftübertragung in Wirkverbindung stehende Zahnritzel (nicht dargestellt) oder dergleichen versehen.

    [0024] Das mit dem Stutzen 41 in dem Trägerteil 35 gelagerte Kopfstück 45 ist mittels dem mit dem Antrieb 30 (Fig.2) in Wirkverbindung stehenden Triebriemen 32 um eine etwa verti­kale Achse F der Teile 41,45 in Pfeilrichtung F′ (Fig.5) drehbar angetrieben.

    [0025] In dem Zylinderkörper 42 des Kopfstücks 45 ist zur Auf­nahme des Kernstücks 46 die zylindrische Ausnehmung 43 vor­gesehen. Die mit der Bohrung 41′ des Stutzens 41 in Verbin­dung stehende Ausnehmung 43 für das Kernstück 46 ist mit ihrer vertikalen Achse E exzentrisch zu der Achse F des Stutzens 41 angeordnet. In der Ausnehmung 43 des Kopfstücks 45 sind ebenfalls zwei im Abstand zueinander angeordnete Wälzlager 44,44′ vorgesehen, welche zur zentrischen Lagerung des Kernstücks 46 in der Ausnehmung 43 des Zylinderkörpers 42 dienen.

    [0026] Das Kernstück 46 ist im wesentlichen als Zylinderkörper ausgebildet und hat, wie in Fig.6 dargestellt, mindestens zwei in bezug zur Achse E im Abstand zueinander angeordnete und das Kernstück 46 in axialer Richtung durchdringende, nicht näher bezeichnete Bohrungen, in welchen Bohrungen je ein Röhrchen 47,48 angeordnet ist. Die Röhrchen 47,48 weisen dem von den Lieferspulen 60,61 abgezogenen Draht 60′,61′ (Fig.1) entsprechend dimensionierte Durchgangsbohrungen auf. Die beiden Röhrchen 47,48 sind mit nicht dargestellten Mit­teln in dem Kernstück 46 gehalten. Auf der dem Spulenkörper 55 zugewandten Seite (Fig.5) ragen die Röhrchen 47,48 mit freien, mit 1 und 2 bezeichneten Endstücken aus dem Kernstück 46. Die Endstücke 1,2 sind im unteren Bereich zum Bewickeln der entsprechend zugeordneten, in Fig.5 schematisch darge­stellten Spulenkörper 55 ausgebildet.

    [0027] Die Spulenkörper 55 können in Reihe und in nicht näher dargestellter Weise auf einem entsprechend ausgebildeten Trä­gerband oder auf einer nicht dargestellten Hilfsvorrichtung angeordnet sein. Das Trägerband mit den darauf angeordneten Spulenkörpern 55 oder einzeln auf der Hilfsvorrichtung ange­ordnete Spulenkörper 55 können beispielsweise mit nicht dar­gestellten Mitteln zum Bewickeln der einzelnen Spulenkörper 55 schrittweise der Einrichtung 100 zugeführt werden. Die besondere Ausbildung der beiden Röhrchen 47,48 im Auslaufbe­reich wird in Verbindung mit Fig.7 und Fig.8 beschrieben.

    [0028] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel werden die Röhrchen 47,48 durch die Bohrung 41′ des Stutzens 41 bis in den oberen Bereich geführt und ragen, wie in Fig.5 schema­tisch dargestellt, zum besseren Einführen oder Einziehen (Vorbereitungsphase der Einrichtung 100 für den Wickelvor­ gang) des Drahtes 60′,61′ mit dem oberen Teilstück 47′,48′ aus dem Stutzen 41.

    [0029] Die Führungsstange 49 ist einerseits in nicht näher dar­gestellter Weise, beispielsweise durch eine Schraubverbindung mit dem Kernstück 46 wirkverbunden und andererseits in einer entsprechend ausgebildeten Ausnehmung (nicht dargestellt) in dem Führungsstück 50 mit bestimmter Bewegungsfreiheit glei­tend gelagert.

    [0030] Das Führungsstück 50 ist mit einem Zapfen 51 in einer Ausnehmung oder Bohrung 52 des Trägerteils 35 angeordnet und gelagert. In der Bohrung 52 sind zwei im Abstand zueinander angeordnete Wälzlager 54,54′ angeordnet.

    [0031] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Drahtführ­vorrichtung 40 auch zum Wickeln von elektrischen Spulen mit einem oder mehreren, von entsprechend zugeordneten Lieferspu­len (nicht näher dargestellt) abgezogenen Drähten verwendet werden kann. Das in dem Kopfstück 45 angeordnete Kernstück 46 ist dabei mit entsprechender Anzahl Röhrchen versehen.

    [0032] Die Arbeitsweise der beschriebenen Einrichtung 100 wird nach­stehend beschrieben:

    [0033] In einer ersten Phase wird der einzelne Draht 60′,61′ manuell von der jeweiligen Lieferspule 60,61 abgezogen, über die Rolle 65′,66′ des Drahtspannreglers 65,66 (Fig.1) geführt und anschliessend in das obere Teilstück 47′ beziehungsweise 48′ (Fig.5) des einzelnen Röhrchens 47,48 eingeführt. Der Draht 60′,61′ durchdringt dabei die im Stutzen 41 sowie die Kernstück 46 angeordneten Röhrchen 47 und 48. Die freien, im unteren Bereich aus den mit 1 und 2 bezeichneten Endstücken der Röhrchen 47,48 austretenden Drahtenden 60′,61′ werden an entsprechend am Spulenkörper 55 (Fig.5) vorgesehene elektri­sche Kontakt- oder Anschlusselemente (nicht dargestellt) mit geeigneten, nicht näher dargestellten Mitteln befestigt.

    [0034] Von dem Steuergerät 70 wird über die Leitung 72 dem elektromotorischen Antrieb 30 ein den Antrieb 30 betätigender Impuls zugeführt, derart, dass von der Antriebswelle 31 über die Teile 32 und 41 eine Drehbewegung auf das um seine Achse F drehbar im Trägerteil 35 gelagerte Kopfstück 45 (Fig.5) übertragen wird. Mit der auf den Stutzen 41 wirkenden und in Pfeilrichtung F′ orientierten Drehbewegung des im wesentli­chen als sogenannter " Flyerkopf" ausgebildeten Kopfstücks 45 wird gleichzeitig eine Drehbewegung des exzentrisch in der Ausnehmung 43 des Kopfstücks 45 angeordneten Kernstücks 46 erreicht. Die Ausnehmung 43 in dem Kopfstück 45 sowie das Kernstück 46 haben eine gemeinsame Achse E. Das Kernstück 46 ist bei der genannten Drehbewegung des Kopfstücks 45, wie in Fig.6 dargestellt, um die Achse F in Pfeilrichtung F˝ drehbar und mittels der im Führungsstück 50 in axialer Richtung glei­tend gelagerten Stange 49 geführt. Bei der im wesentlichen kreisförmigen Drehbewegung des Kernstücks 46 um die Achse F des Kopfstücks 45 und dem mit nicht dargestellten Mitteln auf gleicher Achse F positionierten Spulenkörper 55 werden gleichzeitig auch die im Kernstück 46 angeordneten und damit wirkverbundenen Röhrchen 47,48 um den zugeordneten Spulenkör­per 55 bewegt und dabei die Drähte 60′,61′ um den oder auf den Spulenkörper 55 gewickelt.

    [0035] Beim Wickeln kann die mit dem Trägerteil 35 als Bauein­heit ausgebildete Drahtführvorrichtung 40 mittels dem mit dem Trägerteil 35 wirkverbundenen elektromotorischen Antrieb 23 (Linearantrieb) gemäss dem Koordinatensystem K (Fig.1) in Pfeilrichtung Z,Z′ bewegt werden, wobei der für die in Z oder Z′ orientierte Bewegung erforderliche Steuerimpuls von der Steuereinheit 70 über die Leitung 71 dem Antrieb 23 zugeführt wird.

    [0036] Die aus dem Kernstück 46 im unteren Bereich austretenden Endstücke 1 und 2 der Röhrchen 47,48 sind, wie in Fig.7 und Fig.8 schematisch dargestellt, im Draht-Auslaufbereich je­weils mit einem abgeschrägten Auslauf 47˝ und 48˝ versehen. Die abgeschrägten Ausläufe 47˝,48˝ sind gegenläufig zueinan­der angeordnet, so dass der eine Draht 60′, wie in Fig.7 dargestellt, beim Austritt aus dem Röhrchen 47 oberhalb dem anderen Draht 61′ angeordnet ist. Bei einer bestimmten Um­drehung des Kernstücks 46 ist der Draht 60′, wie in Fig.8 dargestellt, beim Austritt aus dem Röhrchen 47 unterhalb dem Draht 61′ angeordnet ist.

    [0037] Aufgrund der durch die Formgebung der beiden Ausläufe 47˝ und 48˝ erreichbaren Trennung oder übereinanderliegenden Anordnung und Zuführung der beiden Drähte 60′,61′ zum Spulen­körper 55 wird ein Kollidieren oder Verwickeln beziehungs­weise Abschlagen der Drähte verhindert.

    [0038] Die nicht näher dargestellten Innenkanten der Ausläufe 47˝ und 48˝ der Endstücke 1 und 2 der Röhrchen 47,48 sind in nicht dargestellter Weise mit entsprechender Abrundung ver­sehen.
    Die auf dem sogenannten Kreuztisch 20 angeordneten Elemente sind jeweils in bezug zu dem einzelnen Spulenkörper, insbe­sondere aber bei in Folge zu bewickelnden Spulenkörpern 55 entsprechend ausricht- und dem jeweiligen Spulenkörper zu­führbar. Die am Trägerteil 35 angeordnete Drahtführvorrich­tung 40 ist dabei mittels dem Tischelement 10 und dem Antrieb 13 in Pfeilrichtung X und mittels dem Tischelement 15 und dem Antrieb 18 in Pfeilrichtung Y verstellbar. Die die beiden Antriebe 13 und 18 steuernden Impulse werden von der Steuer­einheit 70 über die Leitungen 73 und 74 dem jeweiligen An­trieb zugeführt.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Wickeln von elektrischen Spulen, insbeson­dere von Spulen mit induktionsfreier Wicklung, bei welchem mittels einer entsprechend ausgebildeten Drahtführvorrichtung mindestens zwei zur Bildung der Wicklung von entsprechend zugeordneter Lieferspule abgezogene Drähte jeweils auf einen beim Wickelvorgang feststehenden Spulenkörper aufgebracht werden, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer um den fest­stehenden Spulenkörper (55) orientierten Drehbewegung der Drahtführvorrichtung (40) die von der Drahtführvorrichtung (40) abgegebenen Drähte (60′,61′) ausgehend von den Liefer­spulen (60,61) bis zum Spulenkörper (55) einzeln geführt werden.
     
    2. Verfahren zum Wickeln von elektrischen Spulen nach An­spruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Drahtführ­vorichtung (40) abgegebenen Drähte (60′,61′) mit ihren freien Enden zur Bildung einer elektrischen Verbindung mit geeigne­ten Mitteln an entsprechenden Kontakt- oder Anschlusselemen­ten des Spulenkörpers (55) befestigt werden.
     
    3. Verfahren zum Wickeln von elektrischen Spulen nach An­spruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, die Drahtführvorrich­tung (40) mit geeigneten Mitteln längs zweier, in der Ebene etwa rechtwinklig zueinander orientierter Koordinaten in X- und/oder Y-Richtung sowie etwa orthogonal zu den X- und/oder Y-Richtungen in Z- oder Z′-Richtung dem jeweiligen Spulenkör­per (55) zugeführt wird.
     
    4. Verfahren zum Wickeln von elektrischen Spulen nach An­spruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass für die genann­ten Dreh- und Zuführbewegungen der Drahtführvorrichtung (40) vorgesehene und entsprechend angeordnete Antriebe (13,18,23, 30) mittels von einem Steuergerät (70) zugeführter, elektri­scher Impulse betätigt werden.
     
    5. Einrichtung zum Wickeln von elektrischen Spulen nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Drahtführ­vorrichtung (40) ein um seine Achse (F) drehbar angetriebenes und zur Ein- und Durchführung der Drähte (60′,61′) mit einer Bohrung (41′) versehenes Kopfstück (45) sowie ein exzentrisch zur Achse (F) des Kopfstücks (45) darin drehbar gelagertes Kernstück (46) umfasst, und dass das Kernstück (46) zum Ein- und Durchführung der Drähte (60′,61′) mindestens zwei im Ab­stand zueinander angeordnete, das Kernstück (46) in axialer Richtung durchdringende Röhrchen (47,48) aufweist, welche mindestens auf der dem Spulenkörper (55) zugewandten Seite mit aus dem Kernstück (46) ragenden, freien Endstücken (1,2) versehen sind.
     
    6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die freien Endstücke (1,2) der Röhrchen (47,48) jeweils mit abgeschrägtem Auslauf (47˝,48˝) versehen und die Ausläufe gegenläufig zueinander angeordnet sind.
     
    7. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an dem einen Ende eines Trägerteils (35) die im wesent­lichen das Kopfstück (45) sowie das Kernstück (46) umfassende Drahtführvorrichtung (40) und an dem anderen Ende des Träger­teils (35) ein über ein Treibelement (32) mit einem Stutzen (41) des Kopfstücks (45) wirkverbundener Antrieb (30) ange­ordnet ist.
     
    8. Einrichtung nach Anspruch 5 und 7, dadurch gekennzeich­net, dass das Trägerteil (35) mit der aus den wesentlichen Teilen (32,41,45,46) gebildeten Drahtführvorrichtung (40) eine Baueinheit bildet und mittels einem mit dem Trägerteil (35) wirkverbundenen Antrieb (23) in vertikaler Richtung (Z,Z′) relativ zu einer Basis (20) verstellbar ist.
     
    9. Einrichtung nach Anspruch 5,7 und 8, dadurch gekenn­zeichnet, dass als Basis ein im wesentlichen aus einem ersten Tischelement (10) und einem zweiten Tischelement (15) gebil­detes und an sich bekanntes Kreuztisch-Koordinatensystem (20) vorgesehen ist, mittels welchem das in bezug zu dem zweiten Tischelement (15) in vertikaler Richtung (Z,Z′) verstellbare Trägerteil (35) mit den daran angeordneten Teilen gleichzei­tig längs zweier in der Ebene etwa rechtwinklig zueinander orientierter Koordinaten (X,Y) verstellbar ist.
     
    10. Einrichtung nach Anspruch 5 bis 9, dadurch gekennzeich­net, dass der für die Rotation des Kopfstücks (45) und Kern­stücks (46) vorgesehene Antrieb (30) und der für die in ver­tikaler Richtung des Trägerteils (35) vorgesehene Antrieb (23), sowie mit den Tischelementen (10,15) in Wirkverbindung stehende Antriebe (13,18) in Abhängigkeit der Stellung des einzelnen Spulenkörpers (55) durch entsprechend von einer Steuereinheit (70) zugeführter Impulse steuerbar sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht