(19)
(11) EP 0 347 969 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.12.1989  Patentblatt  1989/52

(21) Anmeldenummer: 89201486.1

(22) Anmeldetag:  30.05.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A47C 7/74, B60H 1/00, H05B 3/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
ES

(30) Priorität: 19.06.1988 DE 3820750

(71) Anmelder: WÄRME- UND ELEKTROTECHNIK B. RUTHENBERG GMBH
D-85235 Odelzhausen (DE)

(72) Erfinder:
  • Lorenzen, Günter, Dipl.-Ing.
    D-8037 Olching (DE)
  • Ruthenberg, Bodo, Dipl.-Wirtschaftsing.
    D-8000 München 46 (DE)

(74) Vertreter: Baumann, Eduard, Dipl.-Phys. 
Postfach 12 01
85632 Höhenkirchen bei München
85632 Höhenkirchen bei München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
     
    Bemerkungen:
    Verfahren abgeschlossen infolge Verbindung mit 89906360.6/0379535 (europäische Anmeldenummer/Veröffentlichungsnummer) vom 12.02.91.
     


    (54) Verfahren zur Herstellung einer flächigen Heizelementes, insbesondere für Autositzheizungen.


    (57) Eine Vereinfachung der Handhabung von Trägermaterialien bei der Fertigung von flächigen elektrischen Heizelementen und eine Verbesserung der Atmungsaktivität der solche flächige elektrische Heizelemente bildenden Schichtenverbände wird da­durch erzielt, dass das Befestigen des Heizleiters (18) an einem Träger (6) punktförmig oder nur längs des Heizleiters (18) linienförmig nach Art einer vorläufigen Fixierung des Heizleiters (18) vor dem Aufkaschieren mindestens einer weiteren überdeckenden Schicht (30) durchgeführt wird. Hierzu wird der Heizleiter (18) kurzzeitig durch Anschluss an eine elektrische Stromquelle erhitzt und wird an der sich erweichenden angrenzenden Schicht (6) festgeklebt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines flächigen Heizelementes mit den Merkmalen des Oberbegriffes von Patentanspruch 1.

    [0002] Es ist bekannt, einen Heizleiter, beispielsweise einen iso­lierten Heizleiter, mittels einer elektronisch gesteuerten Einrichtung automatisch in ein Werkzeug einzulegen, welches aus einer Abstreiferplatte hervorstehende und in diese zurück­ziehbare Stifte aufweist, um welche herum der Heizleiter beim Einlegen derart geführt wird, dass er einen mäanderartigen flächendeckenden Verlauf erhält. Ein Träger, auf welchem der Heizleiter mit einem solchen flächenüberdeckenden Verlauf fixiert werden soll, wird entweder vorher auf die aus der Abstreiferplatte hervorstehenden Stifte aufgespiesst oder nach­träglich gegen das den eingelegten Heizleiter bereits tragende Werkzeug angedrückt und der Heizleiter wird an dem Träger be­festigt, wobei gemäss bekannten Verfahren eine an die heiz­leiterhaltige Schicht angrenzende Kontaktklebeschicht dienen kann, welche die Heizleiterwindungen an der Trägerschicht festhält. Die Trägerschicht ist im allgemeinen, wenn das flächige Heizelement als Autositzheizung verwendet werden soll, ein Schichtenverband aus einem textilen Autositz- Bezugs­stoff und einer Schaumstoffschicht, etwa aus Polyurethan.

    [0003] Es zeigt sich, dass die Handhabung von Trägern in Gestalt von Schichtenverbänden, deren oberste Schicht oder äusserste Schicht eine Kontaktklebeschicht ist, mitunter zu Schwierig­keiten führt.

    [0004] Ein bedeutsamer Nachteil von für die Durchführung der erwähnten bekannten Verfahren geeigneten Schichtenverbänden ist es jedoch, dass die Form der Anbringung der Heizleiter an der Träger­schicht in einer mangelnden Luftdurchlässigkeit resultiert, insbesondere dann, wenn die an die heizleiterhaltige Schicht angrenzende Schicht des Trägers eine Kontaktklebeschicht ist, was bei Verwendung des betreffenden flächigen Heizelementes in einer Autositzheizung als besonders unangenehm empfunden wird, da in einem solchen Falle die betreffende Sitzfläche oder Rückenlehnenfläche nicht atmungsaktiv ist.

    [0005] Eine weitere Schwierigkeit bei nach bekannten Verfahren her­gestellten flächigen Heizelementen tritt dann auf, wenn solche Heizelemente bei der Herstellung eines Autositzes un­mittelbar in einer Sitzform eingelegt eingeschäumt werden sollen, da mitunter sich aufgrund der Anbringung der Heiz­leiter an der Trägerschicht ein Schichtenverband ergibt, der sich mit dem die Form ausfüllenden Schaummaterial nicht ohne weiteres verbindet. Schliesslich ergeben sich bei Ver­wendung von nach bekannten Verfahren hergestellten flächigen Heizelementen dann, wenn diese Heizelemente unmittelbar in eine Form zur Erzeugung eines Autositzes durch Ausschäumen eingelegt werden, an der Grenzfläche zu dem den Formhohlraum erfüllenden Schaum Veränderungen der Porigkeit des Polster­schaumes, welche die Elastizität des Autositzes im Sitz­flächenbereich in unerwünschter Weise verändern.

    [0006] Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, ein Ver­fahren nach dem Oberbegriff des anliegenden Anspruches 1 so aus­zugestalten, dass die bei der Herstellung zu verwendenden Einzelteile in einfacher Weise gehandhabt werden können, das Herstellungsverfahren vereinfacht und verbilligt wird, insbe­sondere bezüglich der Verwendung der zur Fixierung des Heiz­ leiters zu verwendenden Mittel und dass die Fixierung des Heizleiters an dem mit diesem zu versehenden Träger die Atmungs­aktivität des Schichtenverbandes nicht beeinflusst.

    [0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das Befestigen des Heizleiters an dem Träger punktförmig oder nur längs des Heizleiters linienförmig nach Art einer vorläufigen Fixierung des Heizleiters vor dem Aufkaschieren mindestens einer weiteren überdeckenden Schicht durchgeführt wird.

    [0008] Eine bevorzugte Form der vorläufigen Fixierung des Heizleiters an dem Träger oder dem diesen Träger bildenden Schichtenver­band besteht in dem Anschluss des Heizleiters an eine Strom­quelle und Andrücken des Heizleiters mittels einer Pressplatte insbesondere mittels einer Abstreiferplatte des vorerwähnten Werkzeugs gegen den Träger, dessen oberste Schicht thermisch erweicht und in den Kontaktbereichen mit dem Heizleiter min­destens teilweise klebefähig wird.

    [0009] Es hat sich gezeigt, dass in dieser Weise auch mit bereits isolierten Heizleitern verfahren werden kann.

    [0010] Es hat sich als sehr vorteilhaft erwiesen, als oberste Schicht des Trägers ein auf eine Unterschicht desselben lose aufge­legtes,luftdurchlässiges Kaschiervlies, insbesondere aus Poly­amid, zu verwenden, welches, wenn durch den Heizleiter während des Herstellungsverfahrens ein Heizstrom geschickt wird, eine punktförmige oder linienförmige vorläufige Fixierung des Heiz­leiters am Träger im Bereich des Kontaktes des Heizleiters mit dem Kaschiervlies und der Unterschicht bewirkt.

    [0011] Die nicht mit dem Heizleiter in Kontakt stehenden Bereiche des Kaschiervlieses bleiben zunächst gleichsam unverwertet und er­möglichen beim nachfolgenden Aufkaschieren weiterer Schichten auf den Schichtenverband aus dem Träger und der Heizleiter­schicht einen innigen Verbund zur Erzeugung des fertigen Heiz­elementes. Dieses Aufkaschieren weiterer Schichten unter Ver­wendung der noch nicht durch den Heizleiter in Anspruch ge­ genommenen Bereiche des Kaschiervlieses kann mit einer be­heizten Pressenplatte oder mittels einer beheizten Walze vorge­nommen werden.

    [0012] Im übrigen sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbil­dungen des hier angegebenen Verfahrens sowie ein insbesondere nach diesem Verfahren hergestellten flächiges Heizelement in den dem Anspruch 1 nachgeordneten Patentansprüchen gekenn­zeichnet.

    [0013] Nachfolgend werden einige Ausführungsbeispiele unter Bezug­nahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es stellen dar:

    Fig. 1 eine schematische, im Vertikalschnitt ge­zeichnete Abbildung einer Einrichtung zur Durchführung des hier vorgeschlagenen Ver­fahrens,

    Fig. 2 u. 3 ausschnittsweise und im Vertikalschnitt gezeichnete Bereiche der Einrichtung gem. Figur 1 mit einem Schichtverband jeweils unterschiedlichen Aufbaus während des Ver­fahrensschrittes der vorläufigen Fixierung des Heizleiters,

    Fig. 4 eine ausschnittsweise und im Vertikalschnitt gezeichnete Darstellung eines Schichtenver­bandes, welcher gem. Figur 3 hergestellt worden ist, im Zustand der Aufbringung eines Fixier-Kunststoffgitters,

    Fig. 5 eine ausschnittsweise und im Vertikalschnitt gezeichnete schematische Abbildung einer gegenüber Figur 1 abgewandelten Einrichtung zur Durchführung des hier angegebenen Ver­fahrens,

    Fig. 6 bis 9 nach dem vorliegend angegebenen Verfahren erzeugte Schichtenverbände, welche durch Aufkaschieren weiterer Schichten oder Schichtenverbände zu fertigen Flächenheiz­elementen werden und

    Fig. 10 eine im Vertikalschnitt gezeichnete aus­schnittsweise Abbildung einer Einrichtung zum thermischen Aufkaschieren eines weite­ren Schichtenverbandes auf einen gemäss dem hier angegebenen Verfahren vorberei­teten Schichtenverband nach Figur 7.



    [0014] Figur 1 zeigt einen Arbeitstisch 1 mit einer eine Vakuum­kammer 2 überdeckenden perforierten Arbeitsplatte 3, auf die ein über Rollen 4 und 5 geführter zweilagiger Träger 6 aufgelegt und durch Evakuieren der Kammer 2 mittels einer Vakuumpumpe 7 fixiert ist. Der Träger 6 enthält mit Bezug auf die Darstellung von Figur 1 nach unten gekehrt eine Lage 8 aus einem textilen Autositz-Bezugsstoff und, wiederum mit Bezug auf die Lage ge­mäss Figur 1 darüber angeordnet, eine Polyurethanschaumstoff­schicht 9, die oberflächlich durch eine Polyurethanfolie 10 ab­gedeckt ist.

    [0015] Über dem Arbeitstisch 1 ist ein in seiner Gesamtheit mit 11 be­zeichnetes Werkzeug in Stellung gebracht, das eine mit Boh­rungen versehene Führungsplatte 12, eine mit fluchtenden Boh­rungen versehene, unter der Führungsplatte 12 befindliche Ab­streiferplatte 13 und eine mit nach unten weisen Stiften 14 besetzte Stiftträgerplatte 15 enthält, wobei die Stifte 14 in der aus Figur 1 ersichtlichen Weise durch die Bohrungen der Führungsplatte 12 und der Abstreiferplatte 13 reichen und von der Unterseite der letzteren auf eine bestimmte Strecke vor­stehen. Durch in Figur 1 schematisch angegebene Antriebe 16 und 17 sind die Führungsplatte 12 und die Abstreiferplatte 13 zusammen mit der auf der Führungsplatte 12 aufliegenden Stift­trägerplatte 15 in Richtung auf den Arbeitstisch 1 absenkbar.

    [0016] Mittels einer in der Zeichnung nicht gezeigten elektronisch gesteuerten Einrichtung oder eines Einlegeroboters ist ein isolierter Heizleiter 18 unter Umschlingung der von der freien Fläche der Abstreiferplatte 13 vorstehenden Stifte 14 in das Werkzeug 11 einlegbar, so dass der Heizleiter 18 einen flächen­überdeckenden Zickzackverlauf oder Mäanderverlauf nimmt.

    [0017] Wird dann das Werkzeug 11 mittels der Antriebe 16 und 17 in Richtung auf den Arbeitstisch 1 auf den Träger 6 abgesenkt, so nehmen zunächst die unteren Enden der Stifte 14 mit der Ober­fläche des Trägers 6 Kontakt auf und weichen beim weiteren Ab­senken des Werkzeugs 11 in dieses zurück, so dass schliesslich die Windungen des Heizleiters 14 in Berührung mit der Ober­seite des Trägers 6 kommen. Durch ein weiteres, von der Be­wegung der Führungsplatte 12 unabhängiges Absenken der Ab­streiferplatte 13 vermittels des Antriebes 17 werden die Heiz­leiterwindungen gegen die Polyurethanfolie 10 des den Träger 6 bildenden Schichtenverbandes angedrückt und teilweise von den Enden der Stifte 14 abgestreift.

    [0018] In diesem Verfahrenszustand werden über Anschlussleiter 19 und 20 die abisolierten Enden des Heizleiters 18 an eine Gleich­stromquelle oder, wie in Figur 1 gezeigt, eine Wechselstrom­quelle 21 angeschlossen, indem der Schalter 22 geschlossen wird.

    [0019] Die Erwärmung des Heizleiters 18 aufgrund des Stromdurchganges führt zu einer ausreichenden Erwärmung der Oberfläche der Heiz­leiterwindungen auch dann, wenn der Heizleiter mit einer Iso­lation versehen ist, derart, dass die Oberfläche des Trägers 6, nämlich bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 1 die Polyurethan­folie 10, angeschmolzen wird und die Heizleiterwindungen fest­klebt und zumindest vorläufig fixiert.

    [0020] Die Anordnung kann so getroffen sein, dass die Stifte 14 durch Anheben des Stiftträgers 15 des Werkzeuges 11 bereits dann vollständig aus dem Bereich der die Heizleiterwindungen ent­haltenden Lage zurückgezogen werden, wenn die Abstreiferplatte 13 die Heizleiter gegen den Träger 6 festgedrückt hat, wonach die Heizleiterwindungen durch Anschluss an die elektrische Stromquelle erwärmt werden, oder aber die Anordnung ist so ge­troffen, dass die Heizleiterwindungen während ihres Anschlusses an die elektrische Stromquelle bei vergleichsweise geringem An­pressdruck der Abstreiferplatte 13 zunächst noch von den Stiften 14 sicher in ihrer Lage mit Bezug auf die Horizontal­richtung gemäss Figur 1 gehalten werden, wonach, wenn die Heizleiterwindungen eine ausreichende Oberflächentemperatur er­reicht haben, der Anpressdruck der Abstreiferplatte 13 erhöht wird, so dass die Heizleiterwindungen einerseits unter An­schmelzung der Oberflächenschicht des Trägers 6 in diese Ober­flächenschicht eingedrückt und fixiert werden und andererseits aufgrund des verstärkten Kontaktes zwischen der Abstreiferplatte 13 und dem Heizleiter 18 ein verstärkter Wärmeabfluss zur Ab­streiferplatte 13 hin zustande kommt, derart, dass sich nach Unterbrechung des Anschlusses zur elektrischen Stromquelle die Heizleiterwindungen rasch wieder abkühlen und nun das Werkzeug 11 von dem gebildeten Schichtenverband abgehoben werden kann.

    [0021] Die Figuren 2 und 3 zeigen im vergrössertem Maßstab einen Aus­schnitt der Abstreiferplatte 13 bei hinter deren Arbeitsfläche zurückgezogenen Stiften 14 des Werkzeuges 11 (zur Vereinfachung der Darstellung ist nur die Abstreiferplatte 13 dargestellt), sowie den Träger 6 mit der textilen Bezugsstofflage 8, einer Polyurethanschaumstoffschicht 9 und einer diese abdeckenden Polyurethanfolie 10, welche aber abweichend von der Darstellung von Figur 1 perforiert ist, um den den Träger 6 bildenden Schichtenverband luftdurchlässig zu machen. Die Perforation der Polyurethanfolie 10 beeinflusst nicht die vorläufige Fixierung des Heizleiters 18 in der zuvor beschriebenen Weise, derart, dass der Schichtenverband aus dem Träger 6 und der die Heiz­leiterwindungen enthaltenden Lage, wird er mit einer weiteren Lage Schaufstoffschicht und Textilschicht zusammenkaschiert, ein luftdurchlässiges, atmungsaktives flächiges Heizelement bildet, welches sich nicht von einem im übrigen entsprechend aufgebauten Schichtenverband bezüglich Elastizität und mecha­nischer Festigkeit unterscheidet, in welchem die heizleiter­haltige Lage fehlt.

    [0022] Wird der Schichtenverband als Ergebnis des Verfahrensschrittes gemäss Figur 2 unmittelbar in einen Formhohlraum zum Ausschäu­men eines Fahrzeugsitzes in einer Form eingelegt, so dringt der Schaumstoff unter Umkleidung der zunächst vorläufig fixierten Heizleiterwindungen durch die Perforationen der Polyurethanfolie 10 und verbindet sich mit der Polyurethanschaumstofflage 9.

    [0023] Das in Figur 3 gezeigte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von demjenigen gemäss Figur 2 dadurch, dass der auf dem Arbeits­tisch 1 aufgelegte Träger 6 hier lediglich aus einer textilen Lage 8 und einer Schaumstofflage 9 gebildet ist. Auf diesen Schichtenverband wird vor Absenken des Werkzeugs 11 ein Ka­schiervlies aus Polyamid aufgelegt. Wird nun das Werkzeug 11 abgesenkt und werden die im Zusammenhang mit den Figuren 1 und 2 beschriebenen Verfahrenschritte durchgeführt, so erschmelzen die Windungen des Heizleiters 18 bei Erwärmung durch Anschluss an die Stromquelle 21 beschränkt auf Bereiche ihres Verlaufes das Kaschiervlies, welches in Figur 3 mit 24 bezeichnet ist, aufgrund eines Wärmestromes, der von den einzelnen Heizleiter­windungen ausgeht und in Figur 3 durch Gruppen von Pfeilen an­gedeutet ist, welche jeweils von den Darstellungen der Heiz­leiterquerschnitte ausgehen. In den zwischen den Heizleiter­windungen gelegenen Bereichen bleibt das Kaschiervlies zunächst unverändert und ist auch in diesen Bereichen nicht mit der da­runterliegenden Schaumstofflage 9 verbunden, während in den gemäss der Darstellung von Figur 3 unmittelbar unter den Heiz­leiterwindungen gelegenen Bereichen das aufgeschmolzene Kaschier­vlies 24 eine Haftungsvermittlung zwischen den Heizleiterwin­dungen und der Schaumstofflage 9 erzeugt, welche zumindest zu einer vorläufigen Fixierung der Heizleiterwindungen auf dem Träger 6 ausreicht.

    [0024] Wird auf den als Ergebnis des Verfahrensschrittes gemäss Figur 3 entstehenden Schichtenverband ein weiterer Schichtenverband aus einer Schaumstofflage und aus einer Textillage thermisch aufkaschiert, so werden die zwischen den Heizleiterwindungen gelegenen Bereiche des Kaschiervlieses 24, welche noch gleich­sam unbenutzt geblieben sind, nunmehr eingesetzt, so dass das Kaschiervlies 24 schliesslich eine sichere Haftungsvermittler­schicht zwischen den Lagen des Schichtenverbandes bildet, ohne einen Luftdurchgang durch die Schichten zu blockieren.

    [0025] Sollte der als Ergebnis der Verfahrensschritte gemäss Figur 2 oder Figur 3 gebildete Schichtenverband mit der auf einer Seite vorläufig fixierten Heizleiterlage für eine nachfolgende Handhabung zur Fertigstellung des flächigen Heizelementes oder zur Fertigstellung eines fertigen Autositzes mit eingeschäum­tem Heizelement nicht ausreichend haltbar sein, da bei einer solchen Handhabung möglicherweise die vorläufige Fixierung in unzulässiger Weise aufgerissen wird, so kann es zweck­mässig sein, einen Nachfixierungsschritt vorzusehen, welcher in Figur 4 schematisch gezeigt und nachfolgend erläutert wird. Dieser Nachfixierungsschritt wird vorzugsweise auf Schichten­verbände angewendet, wie sie als Ergebnis der in den Figuren 1 und 2 erläuterten Verfahrensschritte entstehen.

    [0026] Auf einen in Figur 4 mit 1a bezeichneten Arbeitstisch wird der Schichtenverband 6 aus der Lage 8 des textilen Bezugsstoffes und der Schaumstoffschicht 9 aufgelegt, wobei die Windungen des Heizleiters 18 bereits in der beschriebenen Weise auf diesem Schichtenverband durch kurzzeitige Aufheizung vermittels einer elektrischen Stromquelle fixiert sind. Über diese Anord­nung wird ein Fixier-Kunststoffgitter vergleichsweise grosser Maschenweite, also mit einem Perforationsgrad von beispiels­weise 80%, aufgelegt. Dieses Fixier-Kunststoffgitter 25 kann beispielsweise aus Polyamid bestehen. Mittels einer beheizten Pressplatte 26 wird das Fixier-Kunststoffgitter 25 auf den Träger 6 mit den darauf vorfixierten Windungen des Heizleiters 18 aufkaschiert, wobei das Fixier-Kunststoffgitter in den mit 27 gekennzeichneten Bereichen von Figur 4 Verbindung zu dem Träger 6 aufnimmt und das Kunststoffgitter 25 gleichsam zu einer thermischen Fixiernaht wird, welche die Atmungsaktivität des gemäss Figur 5 gefertigten Schichtenverbandes nicht beein­flusst.

    [0027] Es sei hier angemerkt, dass die Fixierung der Windungen des Heizleiters 18 auf einem Träger vorteilhafterweise durch Über­kaschieren des Fixier-Kunststoffgitters 25 auch dann erfolgen kann, wenn der Heizleiter 18 nicht bereits in der anhand der Figuren 1 bis 3 erläuterten Weise auf dem Träger 6 vorfixiert worden ist, sondern in anderer Weise auf dem Träger ausgelegt und dort für den Verfahrensschritt gemäss Figur 4 festgehalten ist.

    [0028] Figur 5 zeigt eine Möglichkeit der Aufbringung sowohl der den Heizleiter 18 enthaltenden Lage als auch des Fixier-Kunststoff­gitters 25 auf den Träger 6 aus den Schichten 8 und 9 vermittels eines gegenüber Figur 1 abgewandelten Werkzeuges 11. Vor Ein­legen des Heizleiters 18 in das Werkzeug 11 mittels einer auto­matisch gesteuerten Einrichtung wird auf die Arbeitsfläche der Abstreiferplatte 13 das Fixier-Kunststoffgitter 25 aufgelegt oder auf die Enden der Stifte 14 gleichsam aufgespießt. Ist dann das Werkzeug 11 auf den Träger 6 abgesenkt worden, so wird das Fixier-Kunststoffgitter 25 zusammen mit den Windungen des Heizleiters 18 durch die beheizt ausgebildete Abstreiferplatte 13 gegen den Träger 6 angedrückt und das Fixier-Kunststoffgitter 25 thermisch auf die ihr zugewandte Fläche des Trägers 6 auf­kaschiert. Sodann wird das Werkzeug 11 von dem Arbeitstisch und dem darauf aufgelegten Träger 6 zurückgezogen.

    [0029] Das thermische Aufkaschieren kann auch auf Bereiche beschränkt werden, in denen die Heizleiterwindungen zunächst die Stifte 14 teilweise umschlingen. Zu diesem Zwecke ist, wie in Figur 5 schematisch angedeutet, die Abstreiferplatte 13 mit einer be­heizten Schicht 28 und von dieser im Bereich der Durchführung der Stifte 14 zur Arbeitsfläche der Abstreiferplatte 13 füh­renden bevorzugten Wärmeleitungspfaden 29, etwa in Gestalt von Metallbuchsen, versehen, welche im Bereich um die Ausmündung der Stifte 14 herum das Fixier-Kunststoffgitter 25 aufschmel­zen und die Kaschierung bewirken.

    [0030] Man erkennt, dass anstelle des Fixier-Kunststoffgitters 25 auch ein Kaschiervlies 24 in das Werkzeug 11 eingelegt werden kann.

    [0031] Die Figures 6 bis 9 zeigen jeweils mit einer heizleiterhaltigen Schicht versehene Träger 6 aus einem textilen Bezugsstoff 8 und einer Schaumstoffschicht 9, wobei diese Schichtenverbände ent­weder unmittelbar in eine Form eingelegt werden können, um dann durch Ausschäumen der Form einen fertigen Autositz herzustellen oder die aber gemäss Figur 10 mit einem weiteren Schichtenver­band aus einer Schaumstoffschicht 30 und einer textilen Schicht 31 thermisch mittels einer beheizten Presse 32 oder mittels einer in Figur 10 nicht dargestellten beheizten Walze zusammen kaschiert werden können.

    [0032] Figur 6 zeigt den sich als Ergebnis des Verfahrensschrittes von Figur 1 oder Figur 2 ergebenden Schichtenverband, wobei bei dem Schichtenverband gemäss Figur 2 die Perforation der ab­deckenden Polyurethanfolie 10 vorauszusetzen ist. Figur 7 zeigt den sich als Ergebnis des Verfahrensschrittes gemäss Figur 2 darstellenden Schichtenverband. Figur 8 zeigt einen Schichten­verband, wie er als Ergebnis des Verfahrensschrittes gemäss Figur 4 erhalten wird. Figur 9 zeigt einen Schichtenverband, wie er mittels einer Einrichtung gemäss Figur 5 erzeugt werden kann, wenn anstelle des Fixier-Kunststoffgitters ein Kaschier­vlies in das Werkzeug 11 eingelegt wird.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Herstellung eines flächigen elektrischen Heiz­elementes, insbesondere für Autositzheizungen, bei welchem auf einen Träger (6) mittels eines Werkzeugs (11) ein Heiz­leiter (18) in einem bestimmten, flächendeckenden Verlauf angebracht, auf dem Träger befestigt und der Schichtenver­band aus der Trägerschicht und der den Heizleiter enthalten­den Schicht dann von mindestens einer weiteren Schicht über­deckt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigen des Heizleiters (18) an dem Träger (6) punktförmig oder nur längs des Heizleiters linienförmig nach Art einer vorläufigen Klebefixierung des Heizleiters vor dem Aufkaschieren der mindestens einen weiteren überdeckenden Schicht durchgeführt wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, dass die vorläufige Fixierung des Heizleiters (18) auf dem Träger (6) durch Anschluss des Heizleiters an eine Stromquelle (21) und Andrücken des Heizleiters mittels einer Pressplatte (13), insbesondere mittels einer Abstreiferplatte des genannten Werkzeugs, gegen den Träger (6) erfolgt, dessen oberste Schicht (10 bzw. 24) thermisch erweicht und mindestens teilweise klebefähig wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,dadurch gekennzeichnet, dass als oberste Schicht des Trägers (6) ein auf eine Unter­schicht (9 bzw. 10) desselben lose aufgelegtes luftdurch­lässiges Kaschiervlies (24), insbesondere aus Polyamid,dient.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,dadurch gekennzeichnet, dass als oberste Schicht des Trägers (6) eine insbesondere perforierte Polyurethanfolie (10) dient, die eine Polyurethan­schaumstoffschicht (9) überdeckt.
     
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­zeichnet, dass über den Heizleiter (18) ein vergleichsweise weitmaschiges Fixier-Kunststoffgitter (25) gelegt und unter Andrücken gegen die Heizleiteranordnung und den Träger (6) auf diesem thermisch aufkaschiert wird.
     
    6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das weitmaschige Fixier-Kunststoffgitter (25) vor Einlegen des Heizleiters(18) in das Werkzeug (11) an dieses angelegt wird und nach Aufkaschieren auf den Träger und den Heiz­leiter (18) dessen vorläufiger Fixierung dient.
     
    7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das weitmaschige Fixier-Kunststoffgitter (25) nach der vorläu­figen Fixierung des Heizleiters (18) mittels dessen elek­trischer Aufheizung, auf Heizleiter und Träger aufgelegt und aufkaschiert wird, um die vorläufige Fixierung des Heiz­leiters zu sichern.
     
    8. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schichtenverband aus dem Träger (6), dem Kaschiervlies (24) und dem punktförmig oder linienförmig darauf vorläufig fixierten Heizleiter (18) mit der mindestens einen weiteren überdeckenden Schicht unter Verwendung des Kaschiervlieses thermisch verbunden wird.
     
    9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn­zeichnet, dass ein isolierter Heizleiter (18) verwendet wird.
     
    10. Flächiges elektrisches Heizelement, insbesondere hergestellt gemäss dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, mit einem Träger (6), insbesondere aus einem Autositzbezugsstoff (8) und einer damit verbundenen Schaumstoffschicht (9), ferner mit einer an die Trägerschicht angrenzenden Schicht, die einen Heizleiter (18) mit einem flächenüberdeckenden Verlauf enthält und mit mindestens einer die heizleiter­haltige Schicht überdeckenden weiteren Schicht, dadurch ge­kennzeichnet, dass der Heizleiter (18) bzw. seine Isolierung eine punktförmige oder linienförmige unmittelbare Klebe- oder Haft-Fixierungsverbindung zur obersten Lage des Trägers hat.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht