[0001] Die Erfindung betrifft eine Fachbildevorrichtung für Textilmaschinen, insbesondere
Webmaschinen, mit sich gegenläufig bewegenden Hubmessern und von diesen in einer Einhakstellung
mitnehmbaren Einhakelementen, die paarweise durch Schlingen bildende Verbindungsorgane
verbunden sind, und mit in den Schlingen laufenden, auf den Schaftzug oder Harnischzug
der Textilmaschine einwirkenden Rollen und mit auf die Einhakelemente einwirkenden,
über Programmträger ansteuerbaren ortsfesten Elektromagneten.
[0002] Bei bekannten derartigen Fachbildevorrichtungen sind jeweils zwei Elemente vorhanden,
die von den Hubmessern mitgenommen werden können. Um zwei Stellungen zu erreichen,
ist es erforderlich, ein Element in einer Endstellung festzuhalten, während das andere
Element mit dem anderen Hubmesser bewegt wird. Bei bekannten Fachbildeeinrichtungen
der eingangs genannten Art wird das eine Element jeweils in der Oberfachstellung
festgehalten, wenn eine Fachänderung durch den an der Rolle befestigten Harnisch erfolgen
soll.
[0003] Es sind Vorrichtungen der eingangs genannten Art bekannt, beispielsweise aus den
Europäischen Patentveröffentlichungen 0 188 074 oder 0 119 787, bei denen das arretierende
Teil von den Magneten jeweils über einen Luftspalt herangezogen werden muß. Dies bedingt,
daß das von dem Magneten heranzuziehende Teil lang und lamellenartig ausgebildet
ist. Der zu überwindende Luftspalt bedingt, daß der Magnet stark ausgebildet sein
muß, was u.a. einen recht großen Energieverbrauch bedingt. Weiterhin tritt eine große
Wärmeentwicklung auf. Die erforderlichen Magnete benötigen viel Raum.
[0004] Bei anderen bekannten Vorrichtungen, so beispielsweise bei der Vorrichtung gemäß
der Europäischen Patentveröffentlichung 0 219 437 kann zwar mit einem schwachen Magneten
gearbeitet werden, da im Ergebnis kein Luftspalt zu überwinden ist, aber um dies
zu erreichen, sind zusätzliche Arretierungselemente notwendig, wie etwa zusätzlich
gelagerte Schwenkhebel mit Haken und Federn. Dies hat wiederum den Nachteil, daß die
Lagerstellen der zusätzlich vorgesehenen Hebel stark belastet werden. Die Anordnung
der zusätzlich erforderlichen Elemente ist aufwendig und besonders störanfällig.
[0005] Der Erfindung liegt zur Behebung der Nachteile der geschilderten Vorrichtungen die
Aufgabe zugrunde, eine Fachbildevorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
bei der die Magnetkraft für die Arretierstellung nicht über einen Luftspalt wirken
muß, und bei der aber gleichwohl wenige Teile erforderlich sind.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Einhakelemente jeweils
mit einem Stützfuß in einer in Höhe der Unterfachstellung der Einhakelemente ortsfesten
Stützleiste abstützbar sind, und zwischen über eine Schlinge verbundenen, einander
zugeordneten Einhakelementen in Höhe von deren Unterfachstellung jeweils ein Elektromagnet
angeordnet ist, und daß die Einhakelemente in Ihrer Unterfachstellung zwischen einer
Anlagestellung gegen den Elektromagneten und einem die Einhakstellung bildenden Anschlag
verschwenkbar angeordnet sind.
[0007] Hierbei ist vorteilhaft, daß durch die zwangsläufige Bewegung des Hubmessers das
Einhakelement in die Haltestellung verschwenkt wird, in der das Einhakelement ohne
Luftspalt gegen den Magneten anliegt, so daß bei Aktivierung des Elektromagneten in
dieser Stellung eine Festhaltewirkung ohne Überwindung eines Luftspaltes auftritt.
Durch die Wirkung des Stützfußes und der Stützleiste und die Wirkung des Harnischrückzuges
kann andererseits das Einhakelement in die Einhakstellung verschwenkt werden. Somit
sind für das Heranführen des von dem Magneten zu arretierenden Elementes an dieses
keine zusätzlichen Elemente bzw. Teile erforderlich, so daß die Elektromagnete klein
dimensioniert werden können, was einen geringen Platzbedarf und einen geringen Energieverbrauch
zur Folge hat, und daß außerdem nur wenige bewegliche Teile vorhanden sind, was geringe
auftretende Reibungskräfte, eine einfache Montage, geringe Herstellungskosten und
geringe Reparaturanfälligkeit mit sich bringt. Bei dem Gegenstand der Erfindung macht
das Einhakelement einerseits die Hubbewegung mit und ist andererseits in die Einhakstellung
verschwenkbar, ohne daß die Magnetkraft über einen Luftspalt wirken muß.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß der Stützfuß derart
außerhalb der Zugkraftlinie zwischen der Halteeinrichtung und dem Verbindungsorgan
angeordnet ist, daß das Einhakelement durch den Schaft- oder Harnischzug in die Einhakstellung
verschwenkt wird. Somit wird die Verschwenkbewegung des Einhakelementes in die Einhakstellung
ohne zusätzliche Einrichtungen, wie Federn od. dgl. durch die Kraft des Harnischzuges
aufgebracht. Die Anordnung kann auch derart gestaltet sein, daß das Einhakelement
durch den Schaft- oder Harnischzug in die entgegengesetzte Richtung, also in Richtung
auf den Elektromagneten, verschwenkt wird.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß das Einhakelement
einen Hauptkörper mit an einem Ende angeformter Hakeinrichtung und einem am anderen
Ende angeformten Stützfuß und ein dazwischen angeformtes, federzungenartig ausgebildetes
Verbindungselement aufweist. Hierbei ist vorteilhaft, daß durch das federzungenartig
ausgebildete Verbindungselement nicht nur eine Verschwenkbewegung des Einhakelementes
erfolgen kann, sondern die Federwirkung des federzungenartig ausgebildeten Verbindungselementes
hat gleichzeitig die positive Wirkung, daß dadurch die Bewegung des Einhakelementes
in die Einhakstellung verstärkt wird.
[0010] In weiterer Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß das Einhakelement
einstückig aus Kunststoff gefertigt ist und an der in Unterfachstellung dem Elektromagneten
zugewandten Seite einen Magnetanker aufweist. Hierbei ist von Vorteil, daß sowohl
bei dem Einhaken mit dem in der Regel aus Metall bestehenden Hubmesser als auch bei
dem Abstützen gegen die vorzugsweise aus Metall bestehende Stützleiste, eine Anlage
zwischen Kunststoff und Metall erfolgt, was einen schmierungsfreien Betrieb ermöglicht.
Zum anderen kann durch diese Ausgestaltung eine einfache Herstellung des Einhakelementes
im Spritzgießverfahren ohne erforderliche Nachbearbeitung erfolgen. Der erforderliche
Magnetanker kann beispielsweise bei der Herstellung des Einhakelementes mit eingespritzt
oder auch nachträglich angeklipst, geklebt werden oder in anderer Weise befestigt
werden.
[0011] In weiterer Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Einhakelemente
in ihrer Einhakstellung in die Bewegungsbahn der Hubmesser ragende Vorsprünge aufweisen,
und die Hubmesser an ihren Gegenhaken Gleitflächen aufweisen, so daß bei Kontakt der
Gleitflächen mit den Vorsprüngen die Einhakelemente in eine der Schwenkpositionen,
vorzugsweise in die Anlagestellung gegen den Elektromagneten, verschwenkt werden.
Dadurch können die Einhakelemente dicht an den Elektromagneten herangeführt werden,
so daß von dem Magneten für den Festhaltevorgang kein Luftspalt überwunden werden
muß, so daß die Elektromagneten mit geringen Anzugskräften ausgelegt werden können.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Fachbildevorrichtung mit einer Unterfachstellung
und einer Oberfachstellung;
Fig. 2 ein Einhakelement gemäß der Erfindung.
[0013] Die Fachbildevorrichtung weist durch nicht näher gezeichnete Einrichtungen auf-
und abbewegbare Hubmesser 1, 2 und 3 auf. Die Hubmesser 1 und 2 sind in der Stellung
ihres unteren Totpunktes der Hubbewegung dargestellt, während das Hubmesser 3 in der
Stellung des oberen Totpunktes der Hubbewegung gezeichnet ist. Die Vorrichtung weist
außerdem Einhakelemente 4 auf, die in verschiedenen möglichen Stellungen gezeichnet
sind. Die entsprechend der Zeichnung am weitesten rechts und am weitesten links dargestellten
Einhakelemente 4 sind verschwenkt und von je einem Elektromagneten 5 angezogen.
Die Verschwenkung erfolgt zwangsläufig durch die Wirkung der Hubmesser 1 und 2. Ein
mit 4′ bezeichnetes Einhakelement ist von dem Hubmesser 3 in den oberen Totpunkt bewegt
worden. Wie ersichtlich, ist das Einhakelement 4′ in einen Haken des Messers 3 eingehakt.
Das weiterhin dargestellte Einhakelement 4˝ ist in einer nicht gegen den Elektromagneten
5 verschwenkten Stellung gezeichnet.
[0014] Die Einhakelemente 4, von denen eines in Fig. 2 gesondert dargestellt ist, sind jeweils
einstückig aus Kunststoff gefertigt und weisen einen Hauptkörper 6 mit an einem Ende
angeformter Hakeinrichtung 7 und einem am anderen Ende angeformten Stützfuß 8 auf.
Zwischen dem Einhakelement 7 und dem Stützfuß 8 ist ein federzungenartig ausgebildetes
Verbindungselement 9 angeformt, welches an seinem unteren Ende beispielsweise in einem
Karabinerhaken 10 endet. Die Verbindungselemente 9 sind beispielsweise mittels der
Karabinerhaken mit Schlingen 11 verbindbar, in welchen Rollen 12 laufen, an denen
beispielsweise Harnischzüge 13 angebracht sind. An der in Unterfachstellung dem jeweiligen
Elektromagneten 5 zugewandten Seite weist das Einhakelement 4 einen Magnetanker 14
auf.
[0015] In der Vorrichtung sind die Elektromagnete 5 jeweils ortsfest angeordnet. Sie werden
über schematisch dargestellte Leitungen und schematisch dargestellte Elektronikbauteile
16 mit elektrischer Energie versorgt und angesteuert.
[0016] Gleichfalls ortsfest in der Vorrichtung sind Stützleisten 17 vorgesehen, welche rinnenartige
Ausnehmungen 18 haben, welche die Stützfüße 8 der Einhakelemente 4 in deren unterer
Stellung aufnehmen. Die rinnenartigen Ausnehmungen 18 sind so gestaltet, daß die Einhakelemente
4 mit ihren Stützfüßen 8 in der nicht gegen die Magnete verschwenkten Stellung gegen
die einen Anschlag 22 bildende Flanke der Ausnehmung anliegen, und daß die gegenüberliegende
Flanke der rinnenartigen Ausnehmung im unteren Bereich der Rundung des Stützfußes
angepaßt ist und in ihrem oberen Bereich sich spaltartig bzw. spielartig öffnet, so
daß eine Verschwenkbewegung in die Anlageposition gegen den Magneten möglich ist.
Eine derartige Verschwenkbewegung erfolgt - wie bereits erwähnt - durch das sich nach
unten bewegende Hubmesser 1, 2 oder 3. Die Einhakelemente 4 weisen hierzu in die Bewegungsbahn
der Hubmesser ragende Vorsprünge 19 auf. Die Hubmesser 1, 2, 3 sind außerdem an ihren
Gegenhaken mit Gleitflächen 21 versehen. Bei Kontakt des Hubmessers mit einem Einhakelement
berühren sich somit die Vorsprünge 19 und die Gleitflächen 21, und es werden dadurch
die Einhakelemente in die Anlagestellung gegen den jeweiligen Elektromagneten 5 verschwenkt,
in der die Einhakelemente 4 mit ihren Magnetankern 14 ohne Luftspalt gegen den Elektromagneten
5 anliegen, so daß für eine Arretierung der Einhakelemente durch den Elektromagneten
für die Magnetkräfte kein Luftspalt zu überwinden ist.
[0017] Das federzungenartig ausgebildete Verbindungselement 9 der Einhakelemente 4 liegt
jeweils in Richtung der Zugkraftlinie, wie beispielsweise eine Betrachtung des Hubmessers
3 und des Einhakelementes 4′ zeigt. Der Stützfuß 8 der Einhakelemente ist außerhalb
dieser Zugkraftlinie angeordnet. Dies hat die Wirkung, daß das Einhakelement durch
den Schaft- oder Harnischzug die Einhakstellung einnimmt.
1. Fachbildevorrichtung für Textilmaschinen, insbesondere Webmaschinen, mit sich gegenläufig
bewegenden Hubmessern und mit von diesen in einer Einhakstellung mitnehmbaren Einhakelementen,
die paarweise durch Schlingen bildende Verbindungsorgane verbunden sind, und mit in
den Schlingen laufenden, auf den Schaftzug oder Harnischzug der Textilmaschine einwirkenden
Rollen und mit auf die Einhakelemente einwirkenden, über Programmträger ansteuerbaren
ortsfest angeordneten Elektromagneten, dadurch gekennzeichnet, daß die Einhakelemente
(4, 4′, 4˝) jeweils mit einem Stützfuß (8) in einer in Höhe der Unterfachstellung
der Einhakelemente ortsfesten Stützleiste (17) abstützbar sind, und zwischen über
eine Schlinge (11) verbundenen, einander zugeordneten Einhakelementen (4, 4˝ bzw.
4, 4′) in Höhe von deren Unterfachstellung jeweils ein Elektromagnet (5) angeordnet
ist, und daß die Einhakelemente in ihrer Unterfachstellung zwischen einer Anlagestellung
gegen den Elektromagneten und einem die Einhakstellung bildenden Anschlag (22) verschwenkbar
angeordnet sind
2. Fachbildevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützfuß
(8) derart außerhalb der von dem Zug des Schaftes oder des Harnischs bewirkten Zug
kraftlinie angeordnet ist, daß das Einhakelement (4) durch den Schaft- oder Harnischzug
in eine der Schwenkpositionen gebracht wird.
3. Fachbildevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Einhakelement
(4) einen Hauptkörper (6) mit an einem Ende angeformter Hakeinrichtung (7) und mit
einem am anderen Ende angeformten Stützfuß (8) und ein dazwischen angeformtes, federzungenartig
ausgebildetes Verbindungselement (9) aufweist.
4. Fachbildevorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Einhakelement
(4) einstückig aus Kunststoff gefertigt ist und an der in Unterfachstellung dem Elektromagneten
(5) zugewandten Seite einen Magnetanker (14) aufweist.
5. Fachbildevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einhakelemente (4) in ihrer Einhakstellung in die Bewegungsbahn der Hubmesser
(1, 2, 3) ragende Vorsprünge (19) aufweisen, und die Hubmesser an ihren Gegenhaken
(20) Gleitflächen (21) aufweisen, so daß bei Kontakt der Gleitflächen (21) mit den
Vorsprüngen (19) die Einhakelemente in die Anlagestellung gegen den Elektromagneten
(5) verschwenkt werden.