(57) Verwendung einer Eisenbasislegierung zur pulvermetallurgischen Herstellung von Teilen
mit hoher Korrosionsbeständigkeit, hoher Verschleißfestigkeit sowie hoher Zähigkeit
und Druckfestigkeit, insbesondere für die Kunststoffverarbeitung mit einer Zusammensetzung
in Gew.-%
Chrom 16,0 - 29,0, Molybdän 0,4 - 2,5, Wolfram 0,3 - 2,0, Vanadin 3,0 -10,0, Titan
bis 5,0, Aluminium bis 1,0, Bor bis 0,05, Stickstoff 0,01 -0,18, Niob bis 5,0, Eisen
und herstellungsbedingte Verunreinigungen als Rest, wobei der Wert, gebildet aus (
% Cr -13) + 4,4 x (% V - 3) + + 2x ( % Nb) + 4,2 x ( % Ti) größer als 8,8 ist und
der minimale Kohlenstoffgehalt der Legierung entsprechend dem Zusammenhang
C
min = 0,3 + [(%Cr -13) x0,06] + [( 2x%Mo +W)
x0,03] + ( % V x 0,24) + ( %Nb x 0,13)
+ (%Ti x 0,25)
und der maximale Kohlenstoffgehalt der Legierung entsprechend dem Zusammenhang
C
max = 0,7 + [(%Cr - 13 ) x 0,06] + [( 2x %Mo + W )
x 0,03] + ( % V x 0,24) + ( % Nb x 0,13)
+ ( %Ti x 0,25)
mit der Maßgabe, daß die Matrix nach dem Härten und Anlassen einen Chromgehalt von
mindestens 13 % aufweist und der Karbidgehalt mindestens 25 Vol.-% beträgt, wobei
die Karbidkorngröße kleiner als 14 µm ist und mindestens 5 Vol.-% der Karbide als
MC-Karbide ausgebildet sind.
[0001] Die Erfindung betrifft die Verwendung einer Eisenbasislegierung mit spezieller Zusammensetzung
als Werkstoff für die pulvermetallurgische Herstellung von Teilen mit hoher Korrosionsbeständigkeit,
hoher Verschleißfestigkeit sowie hoher Zähigkeit und Druckfestigkeit, vorzugsweise
für Kunststofformen, Maschinenteile und Werkzeuge zur spanlosen Formgebung. Insbesondere
in der Kunststoffindustrie sind formgebende Teile gleichzeitig chemischen und abrasiven
Beanspruchungen ausgesetzt, wobei diese Teile aufgrund der mechanischen Beanspruchungen,
gegebenenfalls hohe Materialzähigkeit, hohe Druckfestigkeit und besondere Werkstoffhomogenität
aufweisen müssen. Derartige Anforderungen werden beispielsweise an Materialien gestellt,
welche in Einrichtungen zum Verpressen von faserverstärkten oder Füllstoffe enthaltenden
Kunststoffen eingesetzt werden.
Für Maschinenbauelemente, wie beispielsweise Schnecken etc. und auch für Umform- und
Preßwerkzeuge, welche insbesondere korrosiven Beanspruchungen ausgesetzt sind, werden
austenitische Stähle oder Chromstähle mit einem Chromgehalt von ca. 18 %, beispielsweise
Legierungen nach DIN Werkstoff-Nr. 1.4528, verwendet. Derartige Werkstoffe weisen
zwar eine ausreichende Korrosionsbeständigkeit auf, das Verschleißverhalten ist jedoch
zumeist im praktischen Betrieb nicht befriedigend.
Um die Verschleißfestigkeit und die Härte des Stahles zu verbessern bzw. zu erhöhen,
wurde auch versucht, durch höhere Kohlenstoffgehalte den Karbidanteil der Legierung
zu vergrößern. Diese Stähle, beispielsweise Legierungen nach DIN Werkstoff-Nr. 1.2080
und Werkstoff-Nr. 1.2379, mit einem Kohlenstoffgehalt von ca. 2 % und einem Chromgehalt
von ca. 12 % haben eine verbesserte Verschleißfestigkeit, sind jedoch für korrosive
Beanspruchungen weniger geeignet, wobei die Teile aufgrund einer gegebenenfalls ungünstigen
Karbidstruktur sich anisotropisch verhalten, spröde sind bzw. eine hohe Bruchneigung
aufweisen, wobei auch zumeist keine ausreichende Formbeständigkeit bei der Wärmebehandlung
gegeben ist.
[0002] Es wurde auch vorgeschlagen, Stähle zu verwenden, welche äußerst weite Bereichsgrenzen
in ihrer chemischen Zusammensetzung, insbesondere für den Kohlenstoffgehalt, den
Chromgehalt und den Vanadingehalt aufweisen, wobei jedoch keinerlei Hinweise gegeben
wurden, wie eine Legierung, die eine hohe Korrosionsbeständigkeit und eine hohe Verschleißfestigkeit
mit ausreichenden Zähigkeitseigenschaften und hoher Druckfestigkeit aufweist, zusammengesetzt
sein muß. Auch der Fachmann konnte daraus keine Lehre entnehmen, wie und wodurch eine
Kombination der geforderten Materialeigenschaften erzielbar ist.
[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
obige Nachteile zu vermeiden und insbesondere für die kunststoffverarbeitende Industrie
vorteilhaft verwendbare Werkstoffe zu schaffen, die durch eine spezielle Zusammensetzung
bei Anwendung bestimmter Herstellverfahren eine hohe Korrosionsbeständigkeit, eine
hohe Verschleißfestigkeit und eine hohe Druckfestigkeit bei guten Zähigkeitseigenschaften
aufweisen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst. Gegenstand der Erfindung ist daher
die Verwendung einer Eisenbasislegierung mit einer Zusammensetzung in Gew.-%
Silizium |
max. 1,0 |
Mangan |
max. 1,0 |
Schwefel |
max. 0,03 |
Phosphor |
max. 0,03 |
Chrom |
16,0 - 29,0 |
Molybdän |
0,4 - 2,5 |
Wolfram |
0,3 - 2,0 |
Vanadin |
3,0 - 10,0 |
Titan |
bis 5,0 |
Aluminium |
bis 1,0 |
Nickel |
max. 0,8 |
Kobalt |
max. 0,8 |
Kupfer |
max. 0,5 |
Bor |
bis 0,05 |
Stickstoff |
0,01 - 0,18 |
Niob |
bis 5,0 |
Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen als Rest, |
wobei der Wert, gebildet aus
(%Cr - 13) + 4,4x (%V - 3) + 2x (%Nb) + 4,2x (%Ti)
großer als 8,8 ist und der minimale Kohlenstoffgehalt der Legierung entsprechend dem
Zusammenhang
C
min = 0,3 + [(%Cr - 13) x 0,06] + [(2x %Mo + W)
x 0,03] + (%V x 0,24) + (%Nb x 0,13)
+ (%Ti x 0,25)
und der maximale Kohlenstoffgehalt der Legierung entsprechend dem Zusammenhang
C
max = 0,7 + [(%Cr - 13) x 0,06] + [(2x %Mo + W)
x 0,03] + (%V x 0,24) + (%Nb x 0,13)
+ (%Ti x 0,25)
beträgt, zur pulvermetallurgischen Herstellung von Teilen mit hoher Korrosionsbeständigkeit,
hoher Verschleißfestigkeit sowie hoher Zähigkeit und hoher Druckfestigkeit, insbesondere
für Kunststofformen, Maschinenteile und Werkzeuge zur spanlosen Formgebung mit der
Maßgabe, daß die Matrix nach dem Härten und Anlassen einen Chromgehalt von mindestens
13 % aufweist und der Karbidgehalt mindestens 25 Vol.-% beträgt, wobei die Karbidkorngröße
kleiner als 14 µm ist und mindestens 5 Vol.-% der Karbide als MC-Karbide ausgebildet
sind. Bevorzugt ist es, wenn die Legierungsanteile in Gew.-%
Chrom |
18,0 - 25,0 |
Molybdän |
0,6 - 1,7 |
Wolfram |
0,5 - 1,5 |
Vanadin |
3,5 - 5,6 |
Stickstoff |
0,03 - 0,1 |
Niob |
bis 5,0 |
Titan |
bis 5,0 |
Bor |
bis 0,03 |
betragen, wobei in weiteren Ausführungsformen der Werkstoff einen Niobgehalt von
0,2 bis 3,0 und/oder einen Titangehalt von 0,2 bis 3,5 und/oder einen Borgehalt von
0,001 bis 0,002 aufweist. Besonders bevorzugt ist, wenn der Wert, gebildet aus
(%Cr - 13) + 4,4x (%V - 3) + 2x (%Nb) + 4,2x (Ti)
mindestens 10,0 beträgt. Die Teile, die aus der erfindungsgemäßen Legierung bzw.
aus dem erfindungsgemäßen Werkstoff nach einem pulvermetallurgischen Herstellungsverfahren
gefertigt sind, müssen dabei nach dem Härten und Anlassen eine Chromkonzentration
in allen Teilen der Matrix von mindestens 13 aufweisen.
[0005] Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß die erfindungsgemäße Legierung ab einem
Mindestwert, der die Konzentrationen und die jeweilige Wirkung mit der gegenseitigen
Beeinflussung der karbidbildenden Elemente Chrom, Vanadin, Niob und Titan berücksichtigt
und durch den insbesondere die Verschleißfestigkeit des Werkstoffes bestimmt ist,
bei bestimmten in engen Grenzen eingestellten Kohlenstoffgehalten und bei Anwendung
pulvermetallurgischer Herstellverfahren, Werkstoffe ergibt, die gleichzeitig eine
hohe Korrosionsbeständigkeit, eine hohe Verschleißfestigkeit, eine hohe Druckbeständigkeit
und eine hohe Zähigkeit aufweisen und vorteilhaft, insbesondere für den Bau von Kunststofformen,
einsetzbar sind, wobei im gehärteten und angelassenen Zustand der Chromgehalt in
allen Bereichen der Matrix und der Anteil sowie die Zusammensetzung und die Korngröße
der Karbide erfindungsgemäß eingestellt werden können.
[0006] Beschreibung der Legierung bzw. der Wirkung der Legierungselemente:
[0007] Silizium als Desoxidationsmittel beeinflußt die Zusammensetzung der Oxide und kann
in geringen Konzentrationen vorteilhaft für eine gute Polierbarkeit der aus der Le
gierung gefertigten Teile sein. Gehalte über 1 Gew.-% wirken jedoch nachteilig auf
das Erstarrungsverhalten und gegebenenfalls auf die Umwandlungsvorgänge bei der Wärmebehandlung.
Mangangehalte bis zu 1 Gew.-% sind gegebenenfalls bei Schwefelgehalten bis 0,03 Gew.-%
wichtig, um den Schwefel als Sulfid abzubinden und dadurch die Zähigkeit des Werkstoffes
zu verbessern. Phosphor wirkt versprödend und soll im Stahl so niedrig wie möglich,
jedoch unter 0,03 Gew.-%, vorliegen. Chrom wirkt als Legierungselement, das ab einem
Gehalt von ca. 13 Gew.-% in der Matrix eine Korrosionsbeständigkeit des Werkstoffes
bewirkt. Gleichzeitig ist Chrom ein Karbidbildner, der mit Kohlenstoff bei bestimmten
Kohlenstoffaktivitäten und bei Anwesenheit von Molybdän und Vanadin neben M₇C₃ Karbiden
auch M₂₃C₆ Karbide bilden kann. Es ist somit wichtig, daß der Stahl mindestens 16
Gew.-% Chrom enthält, höchstens jedoch einen Gehalt von 29 Gew.-% Chrom aufweist,
weil höhere Chromkonzentrationen zu einer Versprödung des Werkstoffes führen. Molybdän
in Gehalten von 0,4 bis 2,5 Gew.-% und Wolfram in Gehalten von 0,3 bis 2,0 Gew.-%
bewirken einen Sekundärhärteanstieg bei der Wärmebehandlung durch die Bildung feiner
Karbide und sind für die Einstellung der Kohlenstoffaktivität der Legierung wichtig.
Vanadium als starker Karbidbildner bewirkt insbesondere in Gehalten über 0,7 bis 3
Gew.-% die Entstehung von MC-Karbiden. Höhere Gehalte, insbesondere über 10 %, führen
zwar zu einer Verbesserung der Verschleißfestigkeit, die Zähigkeit der Teile wird
jedoch wesentlich verschlechtert. Titan bis 5 Gew.-% verbessert die Verschleißfestigkeit
des Werkstoffes, insbesondere durch eine MC-Karbidbildung. Aufgrund einer Nitridbildung
wirken Stickstoffgehalte ab 0,01 % kornfeinend bzw. verhindern ein Kornwachstum beim
Glühen bei hohen Tempera turen, wodurch ein Abfall der Zähigkeit der Legierung vermieden
wird. Weiters kann durch Stickstoffkonzentrationen bis 0,18 % insbesondere die Verschleißfestigkeit
verbessert werden. Aluminium kann als Element mit hoher Sauerstoffaffinität und hoher
Stickstoffaffinität in Konzentrationen bis 1 Gew.-% zur Einstellung niedriger Sauerstoffgehalte
des Stahles und zur Vermeidung des Kornwachstumes zulegiert sein, wobei auch vorteilhafte
Wirkungen auf das Umwandlungsverhalten und die Zähigkeit des Werkstoffes erzielbar
sind.
Es wurde auch gefunden, daß für die Einstellung der gewünschten mechanischen Eigenschaften
des Teiles ein Mindestwert der Legierung, gebildet aus den Konzentrationen der karbid-
und nitridbildenden Elemente Chrom, Wolfram, Niob, Titan und bestimmten Wirkungsfaktoren
dieser Elemente erforderlich ist, wobei durch eine Erhöhung dieses Wertes eine Verbesserung
der Verschleißfestigkeit und der Druckfestigkeit bei gering abfallender Zähigkeit
bewirkt wird. Weiters ist es wichtig, daß der Kohlenstoffgehalt in engen Grenzen in
Abhängigkeit von den Gehalten und von bestimmten Wirkungsparametern der karbidbildenden
Elemente im Stahl eingestellt wird, um die gewünschten Eigenschaften der Teile zu
erhalten. Dadurch werden einerseits für eine Matrixhärtung und zum Erhalt hoher Druckfestigkeit
M₇C₃, M₂₃C₆ und M₆C Karbide und zur Einstellung hoher Verschleißfestigkeit MC-Karbide
gebildet, wobei jedoch andererseits ein für die Korrosionsbeständigkeit erforderlicher
Chromgehalt von größer als 13 % in allen Bereichen der Matrix vorliegt.
Eine pulvermetallurgische Herstellung der Teile ist wesentlich, weil dadurch deren
Isotropie der Eigenschaften des Werkstoffes wesentlich verbessert wird und die Korngröße
der Ausscheidungen bzw. intermetallischen Phasen klein gehalten werden kann. Karbide
mit Korngrößen über 14 µm verschlechtern wesentlich die mechanischen Eigenschaften,
insbesondere die Biegefestigkeit der Teile. Die Pulverherstellung kann dabei mit allen
geeigneten Verfahren, insbesondere mit Gasverdüsungsverfahren erfolgen, wonach gegebenenfalls
ein Kompaktieren durch heißisostatisches Pressen und/oder durch Warmverformung des
Pulvers in geeigneten Umhüllungen durchgeführt wird.
[0008] Die Erfindung wird zwecks weiterer Verdeutlichung anhand eines Beispieles nachfolgend
beschrieben.
Aus einer Schmelze mit folgenden Gehalten in Gew.-%
Chrom |
20,0 |
Molybdän |
1,0 |
Wolfram |
0,6 |
Vanadin |
4,0 |
Stickstoff |
0,04 |
und einer entsprechend eingestellten Kohlenstoffkonzentration von 1,9 sowie |
Silizium |
0,3 |
Mangan |
0,35 |
Phosphor |
0,012 |
Schwefel |
0,011 |
Aluminium |
0,001 |
Nickel |
0,2 |
Kobalt |
0,1 |
Kupfer |
0,12 |
Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen als Rest |
wurde im Gasverdüsungsverfahren ein Legierungspulver hergestellt. Nach dem Einfüllen
des Pulvers in eine Kapsel mit einem Durchmesser von 250 mm und dem Evakuieren und
gasdichten Abschließen der Kapsel erfolgte eine Warmverformung bei 1110°C unter Anwendung
eines 6-fachen Verformungsgrades. Nach einem Weichglühen bei 880 bis 900°C und langsamen
Abkühlen wurden aus dem Schmiedestab Kunststofformen hergestellt. Die Härte des Materials
lag dabei bei ca. 280 HB. Das Härten der Teile erfolgte nach einem Aufheizen auf eine
Temperatur von 1140°C durch Abkühlung im Warmbad, worauf ein Härtewert von 61 HRC
gemessen wurde. Nach dem Anlassen bei einer Temperatur von 540°C lag die Materialhärte
bei 59 HRC. Die mittlere Biegebruchfestigkeit, quer zur Verformungsrichtung, betrug
3,5 Kilo N/mm² und lag somit wesentlich über jenen Werten, die an konventionell gefertigten
Teilen mit vergleichbarer Härte gemessen wurden. Zur Ermittlung der Druckfestigkeit
wurde die 0,2 % Stauchgrenze herangezogen, wobei der Wert bei 2015 N/mm² lag. Die
Prüfung des Verschleißverhaltens des Teiles erfolgte im Schleifradtest, bei dem in
einem Korund-Wasser-Gemisch sich eine Stahlscheibe dreht, gegen welche die Probe gedrückt
wird.
Folgende Verschleißbedingungen wurden angewendet:
Anpreßkraft der Probe |
30 N |
Schleifradwerkstoff |
C 15 |
Härte des Schleifrades |
126 (HV10) |
Breite des Schleifrades |
15 mm |
Durchmesser des Schleifrades |
168 mm |
Drehzahl des Schleifrades |
50 U/min |
Probengröße |
20 x 20 x 8 |
Al₂O₃-Schlämme: |
(Feststoffanteil/H₂O) = 1 |
Al₂O₃-Korngröße |
0,7 µm. |
[0009] Bei der Erprobung wurde nach einer Zeit vom 100 sec. ein spezifischer Verschleiß
(relativ zum hoch verschleißfe sten, jedoch weniger korrosionsbeständigen Werkstoff
mit einer Zusammensetzung von 2,3 % C, 12,5 % Cr, 1,1 % Mo, 4,0 % V) von 200 %, nach
1000 h 128 % und nach 10.000 h 120 % festgestellt. Das Korrosionsverhalten des Werkstoffes
wurde im Salzsprühtest ermittelt, wobei die korrodierte Oberfläche in % nach 480
min. einen Wert von 50 ergab. Eine weitere Prüfung des Korrosionsverhaltens in 20
%iger Essigsäure über einen Zeitraum von 24 h erbrachte einen Wert von 6,98 g/m²
h. Die metallographischen, elektronenmikroskopischen und röntgenanalytischen Untersuchungen
ergaben, daß der Karbidanteil ca. 39 Vol.-% betrug, wovon ca. 10 Vol.-% als MC-Karbide
vorlagen, wobei die maximale Karbidkorngröße 10 µm aufwies.
1. Verwendung einer Eisenbasislegierung mit einer Zusammensetzung in Gew.-%
Silizium |
max. 1,0 |
Mangan |
max. 1,0 |
Schwefel |
max. 0,03 |
Phosphor |
max. 0,03 |
Chrom |
16,0 - 29,0 |
Molybdän |
0,4 - 2,5 |
Wolfram |
0,3 - 2,0 |
Vanadin |
3,0 - 10,0 |
Titan |
bis 5,0 |
Aluminium |
bis 1,0 |
Nickel |
max. 0,8 |
Kobalt |
max. 0,8 |
Kupfer |
max. 0,5 |
Bor |
bis 0,05 |
Stickstoff |
0,01 - 0,18 |
Niob |
bis 5,0 |
Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen als Rest, |
wobei der Wert, gebildet aus
(%Cr - 13) + 4,4x (%V - 3) + 2x (%Nb) + 4,2x (%Ti)
größer als 8,8 ist und der minimale Kohlenstoffgehalt der Legierung entsprechend dem
Zusammenhang
C
min = 0,3 + [(%Cr - 13) x 0,06] + [(2x %Mo + W)
x 0,03] + (%V x 0,24) + (%Nb x 0,13)
+ (%Ti x 0,25)
und der maximale Kohlenstoffgehalt der Legierung entsprechend dem Zusammenhang
C
max = 0,7 + [(%Cr - 13) x 0,06] + [(2x %Mo + W)
x 0,03] + (%V x 0,24) + (%Nb x 0,13)
+ (%Ti x 0,25)
beträgt, zur pulvermetallurgischen Herstellung von Teilen mit hoher Korrosionsbeständigkeit
und hoher Verschleißfestigkeit sowie hoher Zähigkeit und hoher Druckfestigkeit,
insbesondere für Kunststofformen, Maschinenteile und Werkzeuge zur spanlosen Formgebung
mit der Maßgabe, daß die Matrix nach dem Härten und Anlassen einen Chromgehalt von
mindestens 13 % aufweist und der Karbidgehalt mindestens 25 Vol.-% beträgt, wobei
die Karbidkorngröße kleiner als 14 µm ist und mindestens 5 Vol.-% der Karbide als
MC-Karbide ausgebildet sind.
2. Verwendung einer Eisenbasislegierung nach Anspruch 1, mit einer Zusammensetzung
in Gew.-%
Silizium |
max. 0,6 |
Mangan |
max. 0,6 |
Schwefel |
max. 0,015 |
Phosphor |
max. 0,02 |
Chrom |
18,0 - 25,0 |
Molybdän |
0,6 - 1,7 |
Wolfram |
0,5 - 1,5 |
Vanadin |
3,5 - 5,6 |
Titan |
bis 5,0 |
Aluminium |
bis 1,0 |
Nickel |
max. 0,5 |
Kobalt |
max. 0,5 |
Kupfer |
max. 0,4 |
Bor |
bis 0,03 |
Stickstoff |
0,03 - 0,1 |
Niob |
bis 5,0 |
Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen als Rest |
wobei der Wert, gebildet aus
(%Cr - 13) + 4.4x (%V - 3) + 2x (%Nb) + 4,2x (%Ti)
größer als 8,8 ist und der maximale Kohlenstoffgehalt der Legierung entsprechend dem
Zusammenhang
C
min = 0,3 + [(%Cr - 13) x 0,06] + [(2x %Mo + W)
x 0,03] + (%V x 0,24 + (%Nb x 0,13)
+ (%Ti x 0,25)
und der maximale Kohlenstoffgehalt der Legierung entsprechend dem Zusammenhang
C
max = 0,7 + [(%Cr - 13) x 0,06] + [(2x %Mo + W)
x 0,3] + (%V x 0,24) + (%Nb x 0,13)
+ (%Ti x 0,25)
beträgt, zur pulvermetallurgischen Herstellung von Teilen mit hoher Korrosionsbeständigkeit
und hoher Verschleißfestigkeit sowie hoher Zähigkeit und hoher Druckfestigkeit,
insbesondere für Kunststofformen, Maschinenteile und Werkzeuge zur spanlosen Formgebung
mit der Maßgabe, daß die Matrix nach dem Härten und Anlassen einen Chromgehalt von
mindestens 13 % aufweist und der Karbidgehalt mindestens 25 % beträgt, wobei die Karbidkorngröße
kleiner als 14 µm ist und mindestens 5 Vol.-% der Karbide als MC-Karbide ausgebildet
sind.
3. Verwendung einer Eisenbasislegierung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wert, gebildet aus
(%Cr - 13) + 4,4x (%V - 3) + 2x (%Nb) + 4,2x (%Ti)
größer als 10,0 ist.
4. Verwendung einer Eisenbasislegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit einem
Niobgehalt in Gew.-% von 0,2 bis 3,0.
5. Verwendung einer Eisenbasislegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit einem
Titangehalt von 0,2 bis 3,5.
6. Verwendung einer Eisenbasislegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, mit einem
Borgehalt von 0,001 bis 0,002.
7. Verwendung einer gehärteten und angelassenen Eisenbasislegierung nach einem der
Ansprüche 1 bis 6, mit einem Chromgehalt der Matrix von mindestens 13 % und einem
Karbidgehalt von mindestens 25 % wobei die Karbidkorngröße kleiner als 14 µm ist
und mindestens 5 % der Karbide als MC-Karbide abgebildet sind.
8. Verwendung einer Eisenbasislegierung nach Anspruch 1 bis 7, mit einem Kohlenstoffgehalt
in Gew.-% von mindestens 1,8, höchstens jedoch 6,2.
9. Verwendung einer Eisenbasislegierung gemäß Anspruch 1 bis 8, als Werkstoff für
die pulvermetallurgische Herstellung von Kunststofformen.