[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Ringzünder für eine Schußwaffenmunition, insbesondere
Gewehrpatrone, mit einem hohlen, ein Zündmittel aufnehmenden Zündring.
[0002] Schußwaffen, die eine seitlich neben dem Laderaum angeordnete Zündeinrichtung bzw.
einen radial in den Laderaum eindringenden Zündstift od.dgl. aufweisen, verlangen
eine mit Umfangszündern ausgerüstete Munition, wobei es bereits bekannt ist, ringnutförmig
umlaufende, zündmittelgefüllte Taschen der Patronenhülsen als Ringzünder zu verwenden
(US-A-2 379 056 und US-A-3 611 937). Auch wurde für hülsenlose Patronen bereits ein
Ringzünder mit einem in sich geschlossenen hohlen Zündring vorgeschlagen (US-A-3 808
973, US-A-3 916 793, US-A-4 236 451 und US-A-4 537 134), der aus Papier oder anderem
leicht brennbaren Material besteht und eine Zündmittelfüllung enthält, so daß eine
örtliche Quetschung des Zündmittels zur eigentlichen Zündung führt. Diese bekannten
Ringzünder lassen sich allerdings nur recht umständlich mit Zündmittel füllen und
bringen daher einen beträchtlichen Herstellungsaufwand mit sich. Darüber hinaus erfordern
sie ein besonderes Widerlager in Form des in der Patronenhülse eingesetzten Geschosses
oder einer speziellen Ausgestaltung der Patronenhülse, um die durch den Zündstift
od.dgl. aufgebrachte Zündenergie auch tatsächlich zum Quetschen des Zündmittels nutzen
zu können und sie nicht auf Grund zu starker Verformungsarbeiten unwirksam werden
zu lassen. Abgesehen vom damit verbundenen Mehraufwand, machen diese speziellen Widerlager
aber die Positionierung des Ringzünders von der jeweiligen Patrone bzw. deren Widerlagerausbildung
abhängig, was die Anpassung der Ringzündermunition an die jeweiligen Zündsysteme verschiedener
Schußwaffen beträchtlich erschwert.
[0003] Es gibt auch schon Patronen für Apparate zum Einschließen von Befestigungsmittel
in Werkstücke mit einem spulenförmigen Ringzünder (US-A-2 931 039 und US-A-3 060 855),
dessen offene Umfangsnut eine Zündmittelfüllung aufnimmt. Auch hier bereitet die Befüllung
der offenen Nut Schwierigkeiten und ist durch die Notwendigkeit des nachträglichen
Pressens des Zündmittels recht aufwendig. Weiters kommt es zu Schwankungen in der
Zündcharakteristik und zu Ungleichmäßigkeiten beim Zünden der nur durch Randkerben
zugänglichen Treibladung in der Patronenhülse. Da das Zündmittel zum Zünden zwischen
Spulenkörper und Patronenhülse gequetscht werden muß, sind diese Zünder außerdem für
Kunststoffhülsen ungeeignet, die den Anschlag des Zündstiftes dämpfen und Zündversager
befürchten lassen.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und einen
Ringzünder der eingangs geschilderten Art zu schaffen, der rationell herstellbar ist,
eine weitgehend von der eigentlichen Ausgestaltung der Patrone freie Einsatzmöglichkeit
gewährleistet und auch bei Patronen mit Kunststoffhülsen volle Funktionssicherheit
bietet.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß der Zündring einen im wesentlichen
U-förmigen, axial ausgerichteten Querschnitt besitzt, dessen Innenschenkel und vorzugsweise
dessen Boden gegenüber dem Außenschenkel verstärkt sind. Dieser einfache offene Zündring
läßt sich wirtschaftlich fertigen und problemlos befüllen. Er bildet darüber hinaus
mit seinem verstärkten Innenschenkel und dem die sich ergebende Steifigkeit weiter
erhöhenden verstärkten Boden selbst das für den Zündvorgang erforderliche Widerlager
und der verbleibende Außenschenkel, der besonders dünnwandig sein kann, erleichtert
dabei zusätzlich die Quetschung des Zündmittels durch einen Zündstift. Der Zündring
ist ohne ein fremdes Widerlager einzusetzen und eignet sich für die verschiedensten
Patronen und Munitionsarten mit oder ohne Kunststoffhülsen, wobei seine Lage jeweils
in Abhängigkeit vom Zündsystem der zugehörigen Schußwaffen in weiten Bereichen frei
gewählt werden kann. Auch läßt sich der Zündring mit seiner offenen Seite in oder
gegen Schußrichtung einsetzen, um den Verbrennungsvorgang beim Zünden und Abbrennen
der Treibladung zu beeinflussen, wobei durch den offenen Zündring auch eine unmittelbare
und umfangsseitig gleichmäßige Zündung der Treibladung gewährleistet ist.
[0006] Besteht der Zündring aus Aluminium bzw. einer Aluminiumlegierung und entspricht die
Stärke des Innenschenkels und gegebenenfalls des Bodens etwa der doppelten Stärke
des Außenschenkels, ergibt sich auf besonders wirtschaftliche Weise ein widerstandsfähiger,
funktionssicherer Ringzünder.
[0007] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise an Hand einer im Axialschnitt
dargestellten Patrone mit erfindungsgemäßem Ringzünder veranschaulicht.
[0008] Eine Patrone 1 weist ein Geschoß 2 und eine eine Treibladung 3 aufnehmende Hülse
4 auf. Die Patrone 1 ist mit einem Ringzünder 5 bestückt, der aus einem im Querschnitt
U-förmigen Zündring 6 und einem in den Hohlraum des U-förmigen Querschnittes eingepreßten
Zündmittel 7 besteht. Der Innenschenkel 6a und der Boden 6b des Zündringes 6 sind
dabei gegenüber dem Außenschenkel 6c verstärkt, so daß Innenschenkel 6a und Boden
6b selbst das Widerlager für ein zum Zünden erforderliches Quetschen des Zündmittels
7 durch die radiale Einwirkung eines Zündstiftes bilden. Der Zündring 6 wird auf rationelle
Weise außerhalb der Hülse 4 mit dem Zündmittel befüllt, wobei durch eine Versiegelung
od.dgl. die Zündmittelfüllung verschlossen und somit vor einem Herausfallen bei der
Montage gesichert oder vor einem Feuchtwerden geschützt und dann einfach meist mit
der offenen Seite voran in die Hülse 4 eingesetzt werden kann. Die axiale Lage des
Ringzünders 5 läßt sich in Abhängigkeit vom Zündsystem der zugehörigen Waffe innerhalb
der Hülse 4 frei wählen und zu seiner Lagefixierung genügt an und für sich ein entsprechender
Preßsitz, doch könnten auch Ausformungen der Hülse oder andere Abstandhalter zur Positionierung
des Ringzünders innerhalb der Hülse 4 vorgesehen sein.
1. Ringzünder (5) für eine Schußwaffenmunition, insbesondere Gewehrpatrone (1), mit
einem hohlen, ein Zündmittel (7) aufnehmenden Zündring (6), dadurch gekennzeichnet, daß der Zündring (6) einen im wesentlichen U-förmigen, axial ausgerichteten Querschnitt
besitzt, dessen Innenschenkel (6a) und vorzugsweise dessen Boden (6b) gegenüber dem
Außenschenkel (6c) verstärkt sind.
2. Ringzünder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zündring (6) aus Aluminium bzw. einer Aluminiumlegierung besteht und die
Stärke des Innenschenkels (6a) und gegebenenfalls des Bodens (6b) etwa der doppelten
Stärke des Außenschenkels (6c) entspricht.