[0001] Die vorliegenden Erfindungen beziehen sich auf ein Verfahren zur Geburtsmeldung
bei Tieren, vorzugsweise bei Hunden, sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
[0002] Eine Überwachung des Geburtsvorganges bei Tieren, insbesondere bei Hunden, die eine
schnelle Hilfe bei Geburtskomplikationen durch den Züchter oder Tierarzt ermöglicht,
kann für das gebärende Muttertier von lebenswichtiger Bedeutung sein.
[0003] Da die Tragzeit beispielsweise bei Hunden um mehrere Tage variieren kann, ist ein
genauer Geburtstermin nicht festlegbar, so daß die beobachtende Person gezwungen
ist, über einen Zeitraum von mehreren Tagen die Hündin ständig zu beobachten. Die
Beobachtungsspanne erstreckt sich selbstverständlich auch über Nachtzeiten.
[0004] Ein weiteres Problem bei der Überwachung ergibt sich sehr häufig daraus, daß Hündinnen
sich durch die beschriebenen Kontrollen so sehr gestört fühlen, daß ihre Gebärbereitschaft
teilweise erheblich verzögert wird. Daraus resultierende Komplikationen können sich
für die Welpen lebensbedrohend auswirken, insbesondere für einen sich bereits in der
Geburt befindlichen Welpen.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Geburtsmeldung
bei Tieren so zu entwickeln, daß eine Überwachung der Geburt für eine beaufsichtigende
Person wesentlich erleichtert wird und für das gebärende Tier störungsfrei erfolgt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die sich durch das bei der
Geburt frei werdende Fruchtwasser schlagartig erhöhende Luftfeuchtigkeit ermittelt
und unmittelbar danach ein akustisches und /oder optisches Signal ausgelöst wird.
[0007] Durch diese Maßnahmen besteht die Möglichkeit, daß beispielsweise der Züchter an
jeder beliebigen Stelle außerhalb der optisch erfaßbaren Geburtsstätte den Zeitpunkt
der Geburt erfährt.
[0008] Einerseits ist eine ständige Überwachung des Tieres nicht erforderlich und andererseits
wird dadurch das Tier bei der Geburt nicht gestört, so daß daraus resultierende Komplikationen
vermieden werden.
[0009] Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist so gestaltet, daß innerhalb
einer Wurfkiste, Hundehütte od.dgl., vorzugsweise im Deckenbereich, ein Feuchtefühler
angeordnet ist, der mit einem plötzliche Luftfeuchtigkeitsveränderungen registrierenden
elek trisch auswertbaren Auswertgerät verbunden ist und daß das Auswertgerät impulsgebend
mit einem außerhalb der Wurfkiste, Hundehütte od. dgl. vorgesehenen Signalgeber verbunden
ist.
[0010] Dabei kann der Signalgeber im Aufenthaltsbereich beispielsweise des Züchters vorgesehen
sein, so daß sich für ihn eine ständige Anwesenheit im Bereich des Tieres erübrigt.
[0011] Denkbar ist auch, das Auswertgerät im Sinne eines Funksenders und den Signalgeber
im Sinne eines Funkempfängers auszubilden, so daß die Mobilität des die Geburt beaufsichtigenden
Züchters noch erhöht wird.
[0012] Ein erfindungsgemäßer Gedanke sieht vor, daß das Auswertgerät als entsprechend ausgebildeter
Mikroprozessor gestaltet ist, der die von dem Feuchtefühler ermittelten Luftfeuchtigkeitswerte
in kurzen Zeitabständen mit vorhergehenden Feuchtigkeitswerten vergleicht und so eine
kurzzeitige, schlagartige Erhöhung der Luftfeuchtigkeit ermittelt, was zu einer Impulsgebung
an den Signalgeber führt.
[0013] Eine besonders preiswerte Lösung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist durch einen
weiteren erfindungsgemäßen Gedanken verwirklicht.
[0014] Dabei besteht der Feuchtefühler aus zwei gleichen Widerständen, die jeweils in einer
separaten Kammer sind. Jede Kammer besitzt Öffnungen, die eine Verbindung herstellen
zwischen dem Inneren der Kammern und dem Inneren der Hundehütte bzw. Wurfkiste. Die
Öffnung der ersten Kammer ist in ihrer Grundfläche kleiner als die der Öffnung der
zweiten Kammer. Steigt durch das Freiwerden von Fruchtwasser die Luftfeuchtigkeit
in der Hundehütte schlagartig an, so tritt durch die größere Öffnung der zweiten Kammer
eine größere Menge Feuchtigkeitsnebel als in die erste Kammer. Der luftfeuchtigkeitsabhängige,
veränderliche elektrische Widerstand der zweiten Kammer reagiert demzufolge schneller
auf die plötzlich angestiegene Luftfeuchtigkeit als der Widerstand der ersten Kammer,
so daß ein entsprechender elektrischer Impuls an das nachgeordnete Auswertgerät gegeben
wird.
[0015] Andererseits unterliegt die Luftfeuchtigkeit in einer Hundehütte ständigen Schwankungen,
wobei jedoch ein Anstieg der Luftfeuchtigkeit relativ langsam erfolgt, so daß sich
beide Widerstände in gleichem Maße verändern und das Auswertgerät keine Signalgebung
veranlassen kann.
[0016] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen
beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Hundehütte mit erfindungsgemäß eingebautem Feuchtefühler und angeschlossenem
Auswertgerät,
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Feuchtefühler in schematischer Darstellung,
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel einer Steuerschaltung eines Auswertgerätes mit angeschlossenem
Feuchtefühler.
[0018] Die Fig. 1 zeigt eine Hundehütte 11, in deren Innerem im Deckenbereich ein Feuchtefühler
12 angeordnet ist, der über ein elektrisches Kabel 15 mit einem Auswertgerät 13 verbunden
ist. Die Stromversorgung der Vorrichtung erfolgt über ein Anschlußkabel 16.
[0019] Mit Hilfe von Steckerverbindern 14 kann das Kabel 15 in beliebiger Länge ausgelegt
werden, so daß eine Geburtsüberwachung auch in weiterer Entfernung möglich ist.
[0020] Das Auswertgerät 13 ist impulsgebend mit Signalgebern 20,21 verbunden, die sowohl
als optische Anzeige in Form einer Leuchtdiode, Glimm- oder Glühlampe als auch als
akustische Anzeige in Form eines Summers ausgebildet sein können.
[0021] Das Auswertgerät 13 ist mit einem Startschalter 18 und einem Stopschalter 19 versehen,
mit deren Hilfe die Kabelverbindungen überprüfbar sind. Mit einem Ein-Aus-Schalter
17 kann die gesamte Vorrichtung in Betrieb genommen werden, wobei in den Ein-Aus-Schalter
zur Kontrolle der Stromversorgung eine Kontrolleuchte integriert ist.
[0022] Neben der hier dargestellten Möglichkeit, das Auswertgerät 13 sowie den Signalgeber
20,21 als Baueinheit zusammenzufassen, besteht auch die Möglichkeit, diese Bauelemente
zu trennen.
[0023] Der Feuchtefühler 12, der in der Fig. 2 im Querschnitt dargestellt ist, besteht
aus zwei baugleichen Widerständen 26,27, von denen jeweils einer in einer separaten
Kammer 22,23 angeordnet ist. Beide Kammern 22,23 sind Bestandteile eines Gehäuses
und weisen Öffnungen 24,25 auf, die eine Verbindung zwischen dem Inneren der Kammern
22,23 und dem Inneren der Hundehütte 11 bilden. Die Grundfläche der Öffnung 24 der
ersten Kammer 22 ist kleiner als die Grundfläche der Öffnungen 25 der zweiten Kammer
23. Neben der hier dargestellten Möglichkeit, die zweite Kammer 23 mit einer Mehrzahl
von Öffnungen 25 zu versehen, besteht auch die Möglichkeit, lediglich eine Öffnung
vorzusehen, die jedoch in jedem Fall größer sein muß als die Öffnung 24 der ersten
Kammer 22.
[0024] Anhand der in der Fig. 2 dargestellten Schaltung wird im folgenden ein Funktionsablauf
der Vorrichtung beschrieben:
[0025] Bei der Geburt junger Tiere, beispielsweise bei der junger Hunde, wird durch das
Zerplatzen der Fruchtblase der Hündin warmes Fruchtwasser frei, das sich auf den
Boden der Wurfkiste, Hundehütte od. dgl. ergießt. Dabei steigt, wie Messungen ergeben
haben, die Luftfeuchtigkeit innerhalb der Wurfkiste um schlagartig 10 % relativer
Feuchte an.
[0026] Diesen plötzlichen Anstieg der Luftfeuchtigkeit macht sich die Erfindung zunutze,
um den Geburtsvorgang zu melden. Der als luftfeuchtigkeitsabhängiger, veränderlicher
elektrischer Widerstand gebildete Feuchtefühler 12 reagiert durch Veränderung seiner
elektrischen Eigenschaften auf den schlagartigen Luftfeuchtigkeitsanstieg. Der Widerstandswert
des Widerstandes 27 steigt dabei bis zu 100 %. Dabei führt diese Widerstandsänderung
am Eingang 3 eines integrierten Schaltkreises (IC) 28 zu einem Spannungsanstieg. Übersteigt
diese Spannung einen am Anschluß 2 des integrierten Schaltkreises 28 vorgegebenen
Schwellwert, so wird am Ausgang 6 des integrierten Schaltkreises durchgeschaltet.
Anschließend steuert ein nachgeschalteter Transistor 29 durch, so daß ein Relais 30
anzieht und der Signalgeber 21 betätigt wird.
[0027] Damit das alarmgebende Signal bei Unterschreiten des Schwellwertes bei wieder absinkender
Luftfeuchtigkeit erhalten bleibt, ist das Relais 30 mit einem zweiten Schaltkontaktpaar
31 zur Überbrückung des Transistors 29 als selbsthaltendes Relais geschaltet.
[0028] Wie bereits beschrieben, sind als Feuchtefühler zwei baugleiche Widerstände 26,27
vorgesehen. Durch diese Maßnahme können Luftfeuchtigkeitsschwankungen, die kontinuierlich
und relativ langsam verlaufend in Hundehütten auftreten können, auf den Feuchtefühler
einwirken, ohne daß ein Signal ausgelöst wird.
[0029] Steigt die Luftfeuchtigkeit langsam, reagieren die Widerstandswerte beider Widerstände
26,27 etwa gleich. Die Spannungen am Anschluß 2 und am Eingang 3 steigen etwa um das
gleiche Maß, so daß die Spannung am Eingang 3 den Schwellwert am Anschluß 2 nicht
überschreitet und eine Auslösung des Alarms unterbleibt.
[0030] Die Stromversorgung der Schaltung erfolgt über einen Transformator 32 mit einem angeschlossenen
Gleichrichter 33 und einem Spannungsstabilisator 34.
[0031] In der Zuleitung 36 ist neben einer Sicherung 35 auch der Ein-Aus-Schalter vorgesehen.
Bezugszeichenliste
[0032]
2 Anschluß
3 Eingang
6 Ausgang
11 Hundehütte
12 Feuchtefühler
13 Auswertgerät
14 Steckverbinder
15 Kabel
16 Anschlußkabel
17 Ein-Aus-Schalter
18 Starschalter
19 Stopschalter
20 Signalgeber
21 Signalgeber
22 erste Kammer
23 zweite Kammer
24 Öffnung
25 Öffnung
26 Widerstand
27 Widerstand
28 intergrierter Schaltkreis
29 Transistor
30 Relais
31 Schaltkontaktpaar
32 Transformator
33 Gleichrichter
34 Spannungsstabilisator
35 Sicherung
36 Zuleitung
1. Verfahren zur Geburtsmeldung bei Tieren, vorzugsweise bei Hunden, dadurch gekennzeichnet, daß die sich durch das bei der Geburt frei werdende Fruchtwasser schlagartig erhöhende
Luftfeuchtigkeit ermittelt und unmittelbar danach ein akustisches und/oder optisches
Signal ausgelöst wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb einer Wurfkiste, Hundehütte (11) od. dgl., vorzugsweise im Deckenbereich,
ein Feuchtefühler (12) angeordnet ist, der mit einem plötzliche Luftfeuchtigkeitsveränderungen
registrierenden elektrisch betätigbaren Auswertgerät (13) verbunden ist, wobei das
Auswertgerät impulsgebend mit einem außerhalb der Wurfkiste, Hundehütte (11) od. dgl.
vorgesehenen Signalgeber (20,21) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Auswertgerät als Mikroprozessor
ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Feuchtefühler (12)
aus mindestens einem luftfeuchtigkeitsabhängigen, veränderlichen elektrischen Widerstand
(26,27) besteht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Feuchtefühler (12)
aus zwei gleichen Widerständen (26,27) besteht, von denen jeder in einer separaten
Kammer (22,23) angeordnet ist wobei jede Kammer (22,23) mindestens eine in den Innenraum
der Wurfkiste, Hundehütte (11) od.dgl. weisende Öffnung (24,25) aufweist, wobei die
Grundfläche der Öffnung (24) der ersten Kammer (22) kleiner ist als die der Öffnung
(25) der zweiten Kammer (23).
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Kammer (23)
mehrere Öffnungen (25) aufweist.