Technisches Gebiet:
[0001] Tresore, worunter auch Tresorräume, Geldschränke, Stahlkammern, Safes, Panzerschränke
und dgl. und auch Teile davon, z.B. Türen, zu verstehen sind, müssen gegen unbefugte
Eingriffe von außen geschützt werden. Eine Maßnahme gegen unbefugten Eingriff von
außen ist die Ausgestaltung der Wände derart, daß ihr Durchdringen mit Hilfe von einerseits
mechanisch, andererseits thermisch wirkenden Werkzeugen verhindert, zumindest über
längere Zeit erschwert wird. - Der sogenannte "Widerstandszeitwert" soll möglichst
hoch sein. - Überdies müssen in einem Tresor aufbewahrte Gegenstände bei hohen Außentemperaturen
gegen Vernichtung geschützt werden.
Stand der Technik:
[0002] Es ist bekannt (FAZ vom 12.10.1982 S. 15), den Mantel eines Geldschranks wie folgt
aufzubauen: In einer Schale aus Stahlblech ist ein Verhau von Poly-Stahlschienen eingebracht.
Die Schale ist dann mit Beton der festest verfügbaren Sorte ausgegossen. Es ist weiterhin
bekannt (DE-PS 32 41 526), als Füllung für die Schale eine zäh-elastische Verbindungsmasse
mit eingebetteten Hartstücken aus Aluminiumoxid und/oder Zirkonoxid zu ver wenden.
Als Verbindungsmasse sind natürlicher oder künstlicher Kautschuk, kautschukähnliche
Thermoplaste oder Polyurethan verwendet. Es ist außerdem bekannt (DE-GM 86 00 592),
als Füllung Beton oder mit Kunstharz gebundenes Keramikmaterial zu verwenden, wobei
diese Materialien zusätzlich mit Stahlarmierungen oder verdrillten Stahlblechen versehen
seien können. Schließlich ist es bekannt (DE-GM 79 04 279), die Füllung aus Altreifenschnitzeln,
einschließlich der Stahl- und Gewebeeinlagen, Metallstücken und einem Bindemittel
herzustellen. Das Bindemittel hat als Basis natürlichen oder künstlichen Kautschuk,
Beton und/oder Kunstharz. Der Stand der Technik zeigt, daß die unterschiedlichsten
Füllungen für den eingangs genannten Zweck als geeignet angesehen werden.
Darstellung der Erfindung:
[0003] Auch der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Panzermasse zu schaffen, bei
der der Widerstandszeitwert hoch ist. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst
durch ein Gemenge aus Beton, aus einem Kunststoff und/oder Naturkautschuk als Bindemittel
und aus Zuschlagstoffen sowie aus Hartstoffen.
[0004] Die Panzermasse nach der Erfindung kann einerseits als Füllung für eine Schale zur
Bildung einer Wand oder einer Tür oder eines sonstigen Teils eines Tresors, andererseits
als Gießmasse verwendet werden, die in eine später entfernte Schalung zur Bildung
eines Tresorraumes gegeben wird.
[0005] Die Zuschlagstoffe haben vorteilhaft eine Korngröße bis zu 9 mm, vorzugsweise bis
zu 5 mm. Als Zuschlagsstoffe sind Betonsand, Betonkies oder Bruchsteine; oder Quarzgut,
z.B. Quarzsand oder Quarzmehl, und/oder Calciumsilicate, z.B. Wollastonit, verwendet.
Quarzgut und Calciumsilicate sind in Ausgestaltung der Erfindung silanisiert, was
zu höherer Festigkeit bzw. höherer Biege-, Zug- und Schlagzähigkeit führt.
[0006] Als Hartstoffe sind bevorzugt Aluminiumoxide, z.B. Korund, Edelkorund oder Oxidkeramik,
und/oder Zirkoniumoxide verwendet, vorteilhaft in einer Korngröße bis zu 9 mm, vorzugsweise
bis zu 7 mm.
[0007] Die als Bindemittel verwendeten Kunststoffe können von unterschiedlichen Gruppen
herrühren. Einmal ist ein durch Polyreaktion gebildetes Harz, vorzugsweise ein Reaktionsharz
verwendbar. Reaktionsharze sind nach DIN 16945 flüssige oder verflüssigbare Harze,
die für sich oder mit Reaktionsmitteln (Härter, Beschleuniger u.a.) ohne Abspaltung
flüchtiger Komponenten durch Polyaddition bzw. Polymerisation härten. Bei der Erfindung
sind als Reaktionsharze bevorzugt Epoxid-, Polyurethan-, Polymethylmet-acrylat oder
Polyesterharze verwendet. Zum anderen ist auch ein Elastomer, vorzugsweise ein Kautschuk,
verwendbar. Bei der Erfindung sind Polyurethan-, Synthese-, Silikon- oder Naturkautschuke
verwendet.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung sind dem Gemenge Metall-, insbesondere Stahlfasern,
und/oder Glasfasern zugegeben. Bevorzugt sind Fasern mit einer Länge zwischen 15 und
35 mm sowie einer Dicke zwischen 0,2 und 1,8 mm. In einer anderen Weiterbildung der
Erfindung ist in das Gemenge mindestens eine Stahldrahtmatte eingebracht. Die bei
diesen Weiterbildungen der Erfindung getroffenen Maßnahmen erhöhen die Sicherheit
des mit der Panzermasse ausgerüsteten Tresors gegen mechanische Einwirkungen.
[0009] Schließlich sind in Weiterbildung der Erfindung in das Gemenge Aluminiumhydroxid
oder Halogene eingebracht. Diese haben eine flammenhemmende Wirkung. Und/oder es sind
Materialien zugegeben, die oberhalb einer bestimmten Temperatur endotherm reagieren.
Diese Materialien haben die Wirkung, daß sie einen Temperaturanstieg verlangsamen.
Solche Materialien sind Natriummet-asilikat Pentahydrat bzw. Nonahydrat oder Natriumsulfid
Nonahydrat.
[0010] Zusammengefaßt ist ein mit einer Panzermasse nach der Erfindung ausgerüsteter Tresor
einbruchssicher. Er gewährleistet außerdem begrenzten Feuerschutz für den Inhalt.
Insbesondere für Tresore der Sicherheitsstufe C 2 F ist die Panzermasse nach der Erfindung
geeignet.
Kurze Beschreibung der Zeichnung:
[0011] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind schematisch in der Zeichnung dargestellt
und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 einen Ausschnitt aus einem Querschnitt durch ein Wandelement eines Tresors;
Figur 2 einen Ausschnitt aus einem Querschnitt durch ein anderes Wandelement;
Figur 3 den zu Figur 2 gehörenden Längsschnitt.
Bester Weg zur Ausführung der Erfindung:
[0012] Das als Ausführungsbeispiel gewählte Wandelement für einen Tresor weist eine Schale
1 aus Stahlblech auf. Neben weiteren, nicht bezeichneten Wänden besteht die Schale
aus zwei Seitenwänden 11. In die Schale 1 ist ein Gemenge 2 als Füllung eingebracht.
[0013] Das Gemenge 2 ist aus Beton, aus einem Reaktionsharz als Bindemittel, die beide nicht
mit einer Bezugsziffer versehen sind, und aus Hartstoffen 3 sowie aus Zuschlagstoffen
6 gebildet. Anstelle des Reaktionsharzes kann auch ein Kautschuk als Bindemittel vorgesehen
sein. Auch Kombinationen von beiden sind möglich.
[0014] Die Zuschlagstoffe 6 haben eine Korngröße bis zu 9 mm, vorzugsweise bis zu 5 mm.
Die Hartstoffe 3 haben eine Korngröße bis zu 9 mm, vorzugsweise bis zu 7 mm.
[0015] Als Reaktionsharz sind Epoxid-, Polyurethan- oder Polyesterharze vorgesehen. Wird
Kautschuk verwendet, sind Polyurethan -, Synthese-, Silikon- oder Naturkautschuke
vorgesehen. Als Hartstoffe 3 sind Aluminiumoxide, z.B. Korund, Edelkorund oder Oxidkeramik,
und/oder Zirkoniumoxide verwendet. Als Zuschlagstoffe 6 sind verwendet: Betonsand,
Betonkies oder Bruchsteine; Quarzgut, z.B. Quarzsand oder Quarzmehl, und/oder Calciumsilicate,
z.B. Wollastonit, letztere auch mit Silan behandelt.
[0016] Dem Gemenge 2 können Aluminiumhydroxid oder Halogene zugegeben sein. Außerdem können
Natriummet-asilikat Pentahydrat bzw. Nonahydrat oder Natriumsulfid Nonahydrat beigegeben
sein.
[0017] Bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind der Füllung 2 Stahlfasern
4 zugegeben. Die Stahlfasern 4 haben ein Länge zwischen 15 bis 35 mm sowie eine Dicke
zwischen 0,2 und 1,8 mm. Anstelle der Stahlfasern sind andere Metallfasern und auch
Glasfasern verwendbar.
[0018] Bei dem in den Figuren 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist in die Schale
1 parallel zu deren Seitenwänden 11 eine Stahldrahtmatte 5 eingebracht. Die Stahldrahtmatte
5 kann auch gewellt sein und schräg in der Schale 1 angeordnet sein. Sie kann zusätzlich
zu den Stahlfasern verwendet sein. Auch können mehr als eine Stahldrahtmatte verwendet
sein.
Gewerbliche Verwertbarkeit:
[0019] Die Panzermasse ist zum Ausfüllen von Hohlräumen bei Tresoren aller Art verwendbar;
außerdem kann sie die Wand eines Tresorraums bilden.
1. Panzermasse für einen Tresor, gekennzeichnet durch ein Gemenge (2) aus Beton, aus
einem Kunststoff und/oder Naturkautschuk als Bindemittel und aus Zuschlagstoffen (6)
sowie aus Hartstoffen (3).
2. Panzermasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuschlagstoffe (6)
und die Hartstoffe (3) eine Korngröße bis 9 mm aufweisen.
3. Panzermasse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuschlagstoffe
(6) eine Korngröße bis 5 mm und die Hartstoffe (3) eine Korngröße bis 7 mm aufweisen.
4. Panzermasse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Gemenge (2) Metallfasern, insbesondere Stahlfasern (4) zugegeben sind.
5. Panzermasse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stahlfasern (4) eine
Länge zwischen 15 und 35 mm sowie eine Dicke zwischen 0,2 und 1,8 mm aufweisen.
6. Panzermasse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Gemenge (2) Glasfasern zugegeben sind.
7. Panzermasse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in das
Gemenge (2) mindestens eine Stahldrahtmatte (5) eingebracht ist.
8. Panzermasse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Gemenge (2) Flammenhemmer, z.B. Aluminiumhydroxid oder Halogene zugegeben sind.
9. Panzermasse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch ein durch Polyreaktion
gebildetes Harz als Bindemittel.
10. Panzermasse nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Reaktionsharz als
Bindemittel verwendet ist.
11. Panzermasse nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Reaktionsharz Epoxid-,
Polyurethan-, Polymethylmet-acrylat- oder Polyesterharze verwendet sind.
12. Panzermasse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch ein Elastomer
als Bindemittel.
13. Panzermasse nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß Kautschuk als Bindemittel
verwendet ist.
14. Panzermasse nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß Polyurethan-, Synthese-
oder Silikonkautschuke verwendet sind.
15. Panzermasse nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß als
Hartstoffe (3) Aluminiumoxide, z.B. Korund, Edelkorund oder Oxidkeramik, und/oder
Zirkoniumoxide verwendet sind.
16. Panzermasse nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß als
Zuschlagstoffe (6) Betonsand, Betonkies oder Bruchsteine verwendet sind.
17. Panzermasse nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß als
Zuschlagstoffe (6) Quarzgut und/oder Calciumsilicate verwendet sind.
18. Panzermasse nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zuschlagstoffe (6) silanisiert sind.
19. Panzermasse nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß Materialien
zugegeben sind, die oberhalb einer bestimmten Temperatur endotherm reagieren.
20. Panzermasse nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß als Materialien Natriummetasilikat
Pentahydrat bzw. Nonahydrat oder Natriumsulfid Nonahydrat verwendet sind.