[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zum Bilden
von Stapeln aus gefalteten Druckereiprodukten gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs
1 bzw. 4.
[0002] Eine solche Vorrichtung zum Stapeln von gefalteten Druckereiprodukten ist aus der
CH-PS 623 287 bzw. der entsprechenden US-PS 4,229,134 bekannt. Diese weist eine Fördereinrichtung
auf, mittels welcher Druckereiprodukte gegen Begrenzungsleisten eines Vorstapelraumes
gefördert werden. Der Vorstapelraum ist unten von zwei Schieberplatten begrenzt,
auf welchen die Druckereiprodukte zu jeweils aus einer Anzahl von Druckereiprodukten
gebildeten Vorstapeln übereinander abgelegt werden. Unterhalb des Vorstapelraumes
ist ein mittels einer Hebe- und Senkeinrichtung versehener Auflagetisch vorgesehen,
welcher um jeweils 180
o um eine vertikale Achse schwenkbar ist. Ein erster im Vorstapelraum gebildeter Vorstapel
wird auf den bis wenig unterhalb die Schieberplatten angehobenen Auflagetisch durch
Auseinanderfahren der Schieberplatten abgelegt. Anschliessend wird der Auflagetisch
um ungefähr die Höhe des Vorstapels abgesenkt, und zur Bildung eines weiteren Vorstapels
werden die Schieberplatten wieder gegeneinandergeschoben. Der Auflagetisch wird um
180
o um die vertikale Achse geschwenkt und anschliessend in Richtung gegen die Schieberplatten
angehoben, so dass die Druckereiprodukte des ersten Vorstapels gepresst werden, um
für den nächsten Vorstapel eine im wesentlichen hori zontale Auflage zu bilden. Nun
wird der Auflagetisch wieder so weit abgesenkt, dass sich zwischen dem ersten Vorstapel
und den darüber angeordneten Schieberplatten ein kleiner Spalt bildet. Sobald nun
im Vorstapelraum der zweite Vorstapel fertig ist, werden die Schieberplatten wieder
geöffnet und der zweite Vorstapel auf den ersten um 180
o gedrehten Vorstapel abgelegt. Nun wird der Auflagetisch wieder abgesenkt, die Schieberplatten
werden geschlossen, und die beiden übereinanderliegenden Vorstapel werden durch Anheben
des Auflagetisches gegen die Schieberplatten gepresst. Dieser Vorgang wiederholt
sich, bis auf dem Auflagetisch ein gepresster Fertigstapel aus einer bestimmten Anzahl
übereinander angeordneten Vorstapeln liegt. Mit dieser bekannten Vorrichtung können
wohl Druckereiprodukte zu Fertigstapeln übereinandergelegt werden, welche die notwendige
Stabilität für den Wegtransport aufweisen, was aber eine bestimmte Verarbeitungszeit
erfordert.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren vorzuschlagen bzw.
eine Vorrichtung zu schaffen, mit dem bzw. mit welcher gefaltete Druckereiprodukte
in kürzerer Verarbeitungszeit zu qualitativ hochstehenden, standfesten Fertigstapeln
gestapelt werden können.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruchs 1
bzw. 4 gelöst.
[0005] Die Druckereiprodukte werden mit ihrem Falz voraus gegen einen Anschlag des Vorstapelraumes
gefördert. Dabei werden mindestens die, den obersten Vorstapel des Fertigstapels
bildenden Druckereiprodukte während des Stapelns im Vorstapelraum durch ein Abstützelement
ausschliesslich am dem Falz gegenüberliegenden Randbereich etwa mittig abgestützt,
und zwar so, dass dieser Randbereich mindestens gleich hoch und vorzugsweise höher
zu liegen kommt, als der gegenüberliegende Falz. Dies hat zur Folge, dass die Druckereiprodukte
mit ihrem Falz am Anschlag zur Anlage kommen und somit ein genau ausgerichteter Vorstapel
gebildet wird; dies auch dann, wenn sich die Lage der obersten Druckereiprodukte
des Vorstapels infolge der grösseren Dicke der gefalteten Druckereiprodukte im Bereich
des Falzes einer Horizontalebene nähert. Da das jeweils unterste Druckereiprodukt
am dem Falz gegenüberliegenden Randbereich nur etwa in der Mitte abgestützt wird,
biegen sich die nicht abgestützten Teile des Randbereiches beidseitig des Abstützelementes
bogen- oder satteldachförmig gegen unten. Dies hat zur Folge, dass die Druckereiprodukte
etwa die Form der Oberfläche einer halben Pyramide einnehmen. Dies ergibt dem Vorstapel
eine besonders gute Stabilität, so dass die Druckereiprodukte nicht in Richtung des
Falzes abgleiten können. Beim Ablegen eines solchen Vorstapels auf den Auflagetisch
bzw. auf die bereits dort vorhandenen Druckereiprodukte bleibt mindestens eine Restausbiegung
der Druckereiprodukte des Vorstapels erhalten. Diese vermittelt dem obersten Teilstapel
eines Fertigstapels genügend Stabilität, dass der Fertigstapel auch ohne Pressen dieses
zuletzt abgelegten Teilstapels ab dem Auflagetisch weggefördert werden kann, ohne
dass der Fertigstapel auseinanderzufallen droht.
[0006] Aus der US-PS 3,507,492 ist nun eine Einrichtung zum Stapeln von mit ihrem Falz
voraus zugeführten Druckereiprodukten bekannt, bei der an einem umlaufenden Zugorgan
Auflagen angeordnet sind, die von oben nach unten am auslaufseitigen Ende der Fördereinrichtung
vorbei bewegt werden. Jede Auflage besteht aus parallelen, L-förmigen Bügeln, deren
eine Schenkel einen Anschlag für die Falze der Druckereiprodukte bilden. Der jeweils
mittlere Bügel weist auf seinem andern, gegenüber dem horizontalen leicht geneigten
Schenkel eine gegenüber den Schenkeln der andern Bügel erhöhtes Auflageelement auf.
Die ersten, auf die Auflage nacheinander abgelegten Druckereiprodukte werden somit
geringfügig dachförmig gebogen. Im Zuge des Senkens der Auflage kommt das unterste
Druckereiprodukt mit seinem, dem Falz gegenüberliegenden Randbereich etwa mittig an
einem ortsfesten Abstützelement zur Auflage, wobei die dachförmige Ausbiegung verstärkt
wird, um das Einknicken der Druckereiprodukte zu verhindern. Das damit verbundene
Anheben der Randbereiche gegenüber den Falzen stellt ein sicheres Anliegen der Falze
am Anschlag sicher. Im Zuge der Weiterbewegung der Auflage erfolgt an jedem Druckereiprodukt
eine nur noch stirnseitige Abstützung am Falz und an diesem gegenüberliegenden Rand.
Die starke Ausbiegung der Druckereiprodukte verhindert dabei ein Einknicken infolge
der durch diese Abstützungsart erheblichen Druckkräfte. Beim Ablaufen der Druckereiprodukte
ab dem Abstützelement wird jedes Druckereiprodukt an seinem dem Falz gegenüberliegenden
Rand einzeln freigegeben, so dass es unter Aufhebung der starken Ausbiegung wieder
auf die Bügel bzw. auf die bereits darauf liegenden Druckereiprodukte hinunterschwenken
kann. Der fertige Stapel gelangt im Zuge der weiteren Absenkung der Auflage auf eine
Rollenbahn, mittels welcher er weggefördert wird. Mit dieser bekannten Vorrichtung
können wohl auf der Seite der Falze ausgerichtete Stapel gebildet werden. Allerdings
ist die Stapelhöhe beschränkt, da überhaupt keine weiteren Massnahmen getroffen werden,
um dem Stapel für den Wegtransport eine bessere Stabilität zu geben. So ist es mit
dieser Vorrichtung nicht möglich, die grössere Dicke der Druckereiprodukte im Bereich
der Falze durch Pressen und/oder gegeneinander um 180
o verdrehtes Aufeinanderstapeln von Teilstapeln zu beseitigen. Ebenso wird auch die
Ausbiegung der Druckereiprodukte für den Wegtransport wieder aufgehoben.
[0007] Bevorzugte Ausführungsformen des Verfahrens und Ausbildungsformen der Vorrichtung
sind in den weiteren Ansprüchen angegeben.
[0008] Die Erfindung wird nun anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher beschrieben. Es zeigen rein schematisch:
Fig. 1 in einem Vertikalschnitt einen Teil einer Stapeleinrichtung,
Fig. 2 in Draufsicht einen Teil der Stapeleinrichtung gemäss Fig. 1,
Fig. 3 und 4 in Seitenansicht in Richtung der Pfeile III bzw. IV der Fig. 1, einen
Teil der Stapeleinrichtung in vereinfachter Darstellung, und
Fig. 5a bis 5h in Ansicht bzw. Seitenansicht die stark vereinfacht dargestellte Stapeleinrichtung
gemäss den Fig. 1 bis 4 zu verschiedenen Zeitpunkten bei der Bildung eines Stapels.
[0009] In den Fig. 1 und 2 ist ein Teil einer Stapeleinrichtung vereinfacht dargestellt,
wobei Fig. 1 einen Vertikalschnitt entlang der Linie I-I der Fig. 2 zeigt. Die Stapeleinrichtung
weist eine Stapeleinheit 10 und eine darunter angeordnete Paketbildeeinheit 12 auf.
Ein gegen oben offener Vorstapelraum 14 der Stapeleinheit 12 ist seitlich von Begrenzungselementen
16, 18, 20 und unten von zwei, in Richtung der Doppelpfeile A, d.h. in Produktezuführrichtung
F, in den Bereich des Vorstapelraumes 14 ein- bzw. aus diesem ausfahrbaren Schieberplatten
22 begrenzt. Die in Pfeilrichtung F gesehen rechts und links vorgesehenen Begrenzungselemente
18 sowie das am Ende des Vorstapelraumes 14 angeordnete Begrenzungselement 20 sind
an einem schematisch angedeuteten Rahmen 24 fixiert, während das am Anfang des Vorstapelraumes
14 vorgesehene Begrenzungselement 16 an einem in und entgegen Pfeilrichtung F verschiebbaren
Ausleger 26 einer ebenfalls am Rahmen 24 befestigten Verstelleinrichtung 28 angeordnet
ist. Das Begrenzungselement 20 dient als Anschlag für die Falze 30 der in Zuführrichtung
F mit ihrem Falz 30 voraus zugeführten strichpunktiert angedeuteten Druckereiprodukte
32 (s. insbesondere Fig. 1). Mit der Verstelleinrichtung 28 lässt sich der Vorstapelraum
14 dem Format der Druckereiprodukte 32 anpassen. Mit 34 ist ein Leitblech einer in
den Figuren 1 und 2 nicht näher gezeigten Fördereinrichtung zum Zuführen der Druckereiprodukte
32 bezeichnet.
[0010] Im Anfangsbereich des Vorstapelraumes 14 ist ein Abstützelement 36 zum Abstützen
der Druckereiprodukte 32 ausschliesslich an dem Falz gegenüberliegenden Randbereich
38 vorgesehen. Dieses weist eine am Rahmen 24 schwenkbar gelagerte, etwa mittig zwischen
den Schieberplatten 22 und dem Leitblech 34 angeordnete, in Zuführrichtung F gesehen,
dem Begrenzungselement 16 vorgelagerte Schwenkwelle 40 auf, die in einem Abstand
oberhalb der Schieberplatten 22 angeordnet ist und deren horizontale Schwenkachse
rechtwinklig zur Zuführrichtung F verläuft. An der Schwenkwelle 40 sind etwa mittig
zwei zueinander parallele, in Richtung der Schwenkachse voneinander beabstandete
Stützarme 42 drehfest fixiert, und auf ihr sitzt drehfest ein Antriebshebel 44, dessen
freies Ende mit der Schubstange 46 eines Kolben-Zylinderaggregates wirkverbunden
ist. Das Begrenzungselement 16 weist im Bereich der Stützarme 42, in den Fig. 1 und
2 nicht sichtbare, Ausnehmungen auf, durch welche die Abstützarme 42 mittels des Kolben-Zylinderaggregates
48 aus ihrer gegen unten gerichteten und mit 42′ bezeichneten Ruhestellung in die
mit ausgezogenen Strichen dargestellte Abstützstellung und wieder zurück schwenkbar
sind.
[0011] Wie Fig. 1 zeigt, befinden sich die Stützarme 42 in ihrer Ruhestellung hinter dem
Begrenzungselement 16, d.h. ausserhalb des Vorstapelraumes 14. In der Abstützstellung
ragen die Stützarme 42 in den Stapelraum 14 hinein und sind dabei etwa gegen die durch
die Begrenzungswand 20 und die in Fig. 1 linke Schieberplatte 22 festgelegte Ecke
E gerichtet. Es ist aber auch eine Anordnung der Stützarme 42 denkbar, bei der letztere
in die Abstützstellung nahezu in horizontale Richtung in den Vorstapelraum 14 hineinragen.
[0012] Die Paketbildeeinheit 12 weist einen durch Führungsleisten 50 schematisch angedeuteten
Aufnahmeschacht 52 auf, in welchem ein gestrichelt angedeuteter Auflagetisch 54 mittels
einer, ebenfalls nur andeutungsweise angegebenen, Hebe- und Senkeinrichtung 56 in
Pfeilrichtung B verschiebbar ist. Des weiteren ist eine durch den Doppelpfeil C angedeutete
Dreheinrichtung vorgesehen, mittels welcher der Auflagetisch 54 jeweils um 180
o um eine senkrechte Achse 57 hin und zurück schwenkbar ist. Solche Hebe- und Senkeinrichtungen
56 sowie Dreheinrichtungen sind allgemein bekannt und beispielsweise in der CH-PS
623 287 bzw. der entsprechenden US-PS 4,229,134 näher beschrieben.
[0013] Die Fig. 3 und 4 zeigen je eine Seitenansicht der Stapeleinheit 10 in Richtung der
Pfeile III bzw. IV der Fig. 1, wobei die, in der entsprechenden Pfeilrichtung gesehen,
dem Vorstapelraum 14 vorgelagerten Begrenzungselemente 20 bzw. 16 nicht oder nur
andeutungsweise dargestellt sind. Die an der abgeschnitten gezeigten Schwenkwelle
40 befestigten Stützarme 42 sind in ihrer Abstützstellung gezeigt, in welcher sie
durch die Ausnehmungen 58 im Begrenzungselement 16 (s. Fig. 3) hindurch mit ihren
freien Endbereichen in den Vorstapelraum 14 vorstehen. Das unterste Druckereiprodukt
32 liegt im Bereich seines Falzes 30 auf der vom Abstützelement 36 entfernten Schieberplatte
22 auf (s. auch Fig. 1) und wird an seinem, dem Falz 30 gegenüberliegenden Randbereich
38 durch die Abstützarme 42 etwa mittig abgestützt. Dieses unterste Druckereiprodukt
32 bildet zusammen mit den darauf abgelegten Druckereiprodukten 32 einen Vorstapel
60. Die seitlich der Stützarme 42 vorstehenden Teile der Randbereiche 38 der Druckereiprodukte
32 sind durch ihr Eigengewicht nach unten gebogen.
[0014] Dadurch nehmen sie nahezu die Form der Oberfläche einer halben Pyramide ein, wodurch
die Druckereiprodukte 32 wesentlich versteift sind. Wie in den Fig. 3 und 4 besonders
gut erkennbar, begrenzen die Begrenzungselemente 18 rechts und links den Stapelraum
14. Mit 34 ist das Leitblech der Fördereinrichtung bezeichnet.
[0015] In den Fig. 5a bis 5g ist die gesamte Stapeleinrichtung in Ansicht und in Fig. 5h
in Seitenansicht stark vereinfacht zu verschiedenen Zeitpunkten bei der Bildung eines
in den Fig. 5g und h gezeigten Fertigstapels 62 dargestellt. In der Fig. 5a ist die
Fördereinrichtung 64 zum Zuführen der Druckereiprodukte 32 in Förderrichtung F zum
Vorstapelraum 14 mit einer strichpunktierten Linie angedeutet. Diese Fördereinrichtung
64 weist ein nicht näher dargestelltes, umlaufendes Zugorgan mit daran in einem festen
Abstand hintereinander angeordneten einzeln steuerbaren Greifern auf, wie dies beispielsweise
aus der EP-B1 0 059 746 bzw. der entsprechenden US-PS 4,666,143 bekannt ist. Jeder
Greifer hält ein Druckereiprodukt 32 an seinem, in Förderrichtung F gesehen, vorlaufenden
Falz 30, wobei der nachlaufende Randbereich 38 über das dem Vorstapelraum 14 vorgelagerte
Leitblech 34 gleitet. Oberhalb des Vorstapelraumes 14 wird der betreffende Greifer
der Fördereinrichtung 64 geöffnet, wodurch das jeweilige Druckereiprodukt 32 mit
seinem Falz 30 voraus gegen das Begrenzungselement 20 fällt.
[0016] Eine Steuereinrichtung 66 steuert, wie dies mit gestrichelten Linien symbolisch
angedeutet ist, die Schwenkbewegung der Stützarme 42, das Aus- und Einfahren der
Schieberplatten 22 aus dem bzw. in den Bereich des Vor stapelraumes 14, die Hebe-
und Senkeinrichtung 56 sowie Dreheinrichtung für den Auflagetisch 54 und ein Ausstossorgan
68 zum Ausstossen des Fertigstapels 62 aus dem Aufnahmeschacht 52. Das Ausstossorgan
68 ist in der CH-PS 623 281 bzw. der entsprechenden US-PS 4,229,134 ausführlich beschrieben.
[0017] In der Fig. 5a befinden sich die Stützarme 42 in ihrer Abstützstellung, die Schieberplatten
22 sind in den Vorstapelraum 14 eingefahren und der Auflagetisch 54 ist in seine
obere Endstellung angehoben, in welcher zwischen der Auflagefläche des Auflagetisches
54 und der der Unterseite der Schieberplatten 22 nur ein schmaler Spalt frei ist.
Das erste, in den Vorstapelraum 14 eingeführte Druckereiprodukt 32, liegt mit seinem
Falzbereich 30 auf einer Schieberplatte 22 auf und ist am Randbereich 38 mittig von
den Stützarmen 42 abgestützt. Die weiteren, von der Fördereinrichtung 64 zugeführten
Druckereiprodukte 32 fallen auf die sich bereits im Vorstapelraum 14 befindenden
Druckereiprodukte 32 und werden zu einem Vorstapel 60 mit einer bestimmten Anzahl
von Druckereiprodukten 32 gestapelt (vgl. Fig. 5b). Sobald ein kompletter Vorstapel
60 gebildet ist, werden die Stützarme 42 in ihre Ruhestellung 42′ verschwenkt und
die Schieber 22 in Pfeilrichtung A (Fig. 1), d.h. im wesentlichen in derselben Richtung,
in der die Ausbiegelinie 70 (Fig. 3 und 4) verläuft, aus dem Bereich des Vorstapelraumes
14 ausgefahren, wodurch der Vorstapel 60 auf den Auflagetisch 54 fällt. Da die Fallhöhe
sehr gering ist, und zwischen den einzelnen Druckereiprodukten 32 im Vorstapel 60
eine gewisse Reibung bzw. Haftung vorhanden ist, bleibt eine nach oben gerichtete,
etwa mittige Ausbie gung der Druckereiprodukte 30 in ihrem Randbereich 38 erhalten,
die durch das Oeffnen der Schieberplatten nicht beeinflusst wird. Anschliessend wird
der Auflagetisch 54 abgesenkt, wie dies in der Fig. 5b mit dem Pfeil B angedeutet
ist, bis das obere Ende des Vorstapels 60 unterhalb die Schieberplatten 22 zu liegen
kommt (s. Fig. 5c). Dann werden gleichzeitig der Auflagetisch 54 zusammen mit dem
darauf angeordneten Vorstapel 60 in Pfeilrichtung C um 180
o gedreht, die beiden Schieberplatten 22 wieder gegeneinander in den Vorstapelraum
14 eingefahren und die Stützarme 42 in ihre Abstützstellung verschwenkt. Nun wird,
wie dies weiter oben beschrieben und in der Fig. 5d angedeutet ist, im Vorstapelraum
14 ein weiter Vorstapel 60′ gebildet, während durch Anheben des Auflagetisches 54
der erste Vorstapel 60 zwischen dem Auflagetisch 54 und den Schieberplatten 22 zusammengepresst
wird. Dieses Zusammenpressen hat zur Folge, dass die Restbiegung in den Druckereiprodukten
32 im Randbereich 38 sowie die grössere Dicke im Bereich der Falze 30 aufgehoben wird.
Anschliessend wird der Auflagetisch 54 soweit abgesenkt, dass sich zwischen dem oberen
Ende des Vorstapels 60 und der Unterseite der Schieberplatten 22 ein kleiner Spalt
bildet. Sobald nun genügend Druckereiprodukte 32 im Vorstapelraum 14 zum zweiten
Vorstapel 60′ übereinander abgelegt sind, werden die Stützarme 42 wiederum in ihre
Ruhestellung 42′ verschwenkt und die Schieberplatten 22 ausgefahren, wodurch der
zweite Vorstapel 60′ auf den ersten Vorstapel 60 fällt; diese beiden Vorstapel 60,
60′ sind nun um 180
o gegeneinander verdreht.
[0018] Wie dies in der Fig. 5e dargestellt ist, wird anschlies send der Auflagetisch 54
in Pfeilrichtung B soweit abgesenkt, bis das obere Ende des zweiten Vorstapels 60′
unterhalb die beiden Schieberplatten 22 zu liegen kommt und anschliessend in Pfeilrichtung
C, d.h. in Gegenrichtung, um 180
o gedreht. Durch erneutes Einschieben der beiden Schieberplatten 22 in den Vorstapelraum
14 und Ueberführen der Stützarme 42 in ihre Abstützstellung ist die Stapeleinheit
10 für die Bildung eines weiteren Vorstapels 60˝ (s. dazu Fig. 5f) bereit. Durch
Anheben des Auflagetisches 54 werden nun die beiden übereinanderliegenden Vorstapel
60, 60′ zusammengepresst, so dass das obere Ende des Vorstapels 60′ eine im wesentlichen
horizontale Auflage für den dritten Vorstapel 60˝ bildet. Anschliessend wird der
Auflagetisch 54 für die Uebernahme des dritten Vorstapels 60˝ abgesenkt, wie dies
in der Fig. 5f dargestellt ist. Nach dem Ablegen des dritten Vorstapels 60˝ auf den
zweiten Vorstapel 60′ wird der Auflagetisch 54 ohne vorheriges Zusammenpressen des
aus den drei Vorstapeln 60, 60′, 60˝ bestehenden Fertigstapels 62 ganz abgesenkt
(s. Fig. 5g). Dabei bleibt die Restausbiegung der Druckereiprodukte 32 des obersten
Vorstapels 60˝ erhalten, wie dies mit einer gestrichelten Linie 32′ angedeutet ist
(vgl. hierzu auch Fig. 5h). Wärend das Ausstossorgan 68 den Fertigstapel 62 aus dem
Aufnahmeschacht 52 ausstösst, wird bereits wieder im Vorstapelraum 14 in bekannter
Art und Weise ein neuer erster Vorstapel 60 gebildet.
[0019] Da beim Zurückschwenken der Stützarme 42 in ihre Ruhestellung 42′ und beim Ablegen
des Vorstapels 60˝ auf den Vorstapel 60′ eine Restausbiegung mindestens in den untersten
Druckereiprodukten 32 des obersten Vorstapels 60′ erhalten bleibt, wird die grössere
Dicke der Druckereiprodukte 32 im Bereich der Falze 30 ausgeglichen und ein Abrutschen
der Druckereiprodukte 32 ab dem Fertigstapel 62 verhindert. Dadurch kann ein Pressen
des Fertigstapels 62 vermieden werden, was eine erhebliche Reduktion der Verarbeitungszeit
mit sich bringt.
[0020] Es ist auch denkbar, dass der Auflagetisch 54 jeweils nicht um 180
o gedreht wird, so dass die Falze 30 sämtlicher Druckereiprodukte 32 im Fertigstapel
62 übereinanderliegen. Es ist auch möglich, dass beim Uebereinanderlegen der Druckereiprodukte
32 im Vorstapelraum 14 zu den im Fertigstapel 62 untenliegenden Vorstapeln 60, 60′,
die Stützarme 42 in ihrer Ruhestellung 42′ verbleiben und so das unterste Druckereiprodukt
32 jeweils mit seiner ganzen Unterseite auf die Schieberplatten 22 zur Auflage kommt.
Dadurch wird aber ein sicheres Anliegen der Falze 30 am Begrenzungselement 20 nicht
gewährleistet, was zur Folge haben kann, dass die Druckereiprodukte 32 nicht genau
ausgerichtet übereinanderliegen. Auf jeden Fall werden immer die Druckereiprodukte
32, die zum obersten Vorstapel 60′ des Fertigstapels 62 aufeinandergestapelt werden,
mittels den Stützarmen 42 abgestützt.
1. Verfahren zum Bilden von Stapeln aus gefalteten Druckereiprodukten, wie Zeitungen,
Zeitschriften und dergleichen, bei dem nacheinander, aus jeweils einer bestimmten
Anzahl von Druckereiprodukten, die mit einer Seitenkante voraus gegen einen Anschlag
eines Vorstapelraumes gefördert werden, Vorstapel gebildet werden, die dann auf ein
Auflageorgan oder auf sich bereits dort befindende Vorstapel aufgelegt und anschliessend
gepresst werden, und schliesslich der aus wenigstens zwei Vorstapeln gebildete Fertigstapel
vom Auflageorgan weggefördert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckereiprodukte
(32) mit ihrem Falz (30) voraus gegen den Anschlag (20) gefördert werden, mindestens
die den obersten Vorstapel (60˝) des Fertigstapels (62) bildenden Druckereiprodukte
(32) während des Stapelns im Vorstapelraum (14) nur am dem Falz (30) gegenüberliegenden
Randbereich (38) etwa mittig abgestützt werden und der Fertigstapel (62) ohne vorangehendes
Pressen des obersten Vorstapels (60˝) weggefördert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckereiprodukte (32)
beim Bilden sämtlicher Vorstapel (60, 60′, 60˝) am dem Falz (30) gegenüberliegenden
Randbereich (38) etwa mittig abgestützt werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Vorstapel (60, 60′, 60˝) jeweils um 180o verdreht auf den zuletzt dem Auflageorgan (54) zugeführten Vorstapel (60, 60′) aufgelegt
werden.
4. Vorrichtung zum Bilden von Stapeln aus gefalteten Druckereiprodukten, wie Zeitungen,
Zeitschriften und dergleichen, mit einer Fördereinrichtung zum Zuführen von Druckereiprodukten
mit einer Seitenkante voraus gegen einen Anschlag eines Vorstapelraumes, in welchem
jeweils aus einer bestimmten Anzahl von Druckereiprodukten Vorstapel gebildet werden,
mit einem Auflageorgan, auf welches die Vorstapel aufeinander ablegbar sind, mit
einer Presseinrichtung zum Zusammenpressen von auf das Auflageorgan aufgelegten Vorstapeln,
und mit einem Wegförderer zum Wegführen der aus wenigstens zwei Vorstapeln gebildeten
Fertigstapel vom Auflageorgan, dadurch gekennzeichnet, dass ein in den Vorstapelraum
(14) einführbares und wieder aus diesem ausführbares Abstützelement (36) zum etwa
mittigen Abstützen der mit ihrem Falz (30) voraus gegen den Anschlag (20) geförderten
Druckereiprodukte (32) mindestens des obersten Vorstapels (60˝) des Fertigstapels
(62), nur am dem Falz (30) gegenüberliegenden Randbereich (38) vorgesehen ist, und
der Fertigstapel (62) mittels des Wegförderers (68) ohne vorangehendes Pressen des
obersten Vorstapels (60˝) wegführbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützelement (36)
ein um eine im wesentlichen horizontale, quer zur Zuführrichtung (F) verlaufende
und vorzugsweise dem Vorstapelraum (14) vorgelagerte Achse (40) schwenkbar gelagertes
Abstützorgan (42) aufweist, das von einer in den Stapelraum (14) zeigenden Abstützstellung
nach unten in eine Ruhestellung (42′) und wieder zurück schwenkbar ist, wobei das
Abstützorgan (42) in seiner Ruhestellung vorzugsweise ausserhalb des Vorstapelraumes
(14) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützorgan einen
Stützhebel mit vorzugsweise zwei seitlich voneinander beabstandeten und zueinander
im wesentlichen parallelen Stützarmen (42) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Auflageorgan (54)
um eine im wesentlichen vertikale Achse (57) um jeweils 180o schwenkbar ist, vorzugsweise jeweils in entgegengesetzten Richtungen (C).
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der
Vorstapelraum (14) direkt oberhalb des Auflageorganes (54) angeordnet ist und unten
von einem aus dem Bereich des Vorstapelraumes (14) ausfahrbaren und wieder in ihn
einfahrbaren Abschlussorgan (22) begrenzt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Abschlussorgan von
mindestens einer im wesentlichen horizontalen und parallel zur Zuführrichtung (F)
verschiebbaren Schieberplatte (22) gebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das
Auflageorgan (54) mit einer Hebe- und Senkeinrichtung (56) versehen ist und zusammen
mit dem Abschlussorgan (22) die Presseinrichtung bildet.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das
Abstützelement (36) in ei nem Abstand oberhalb des Abschlussorganes (22) angeordnet
ist.
12. Vorrichtung nach den Anspüchen 2 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützelement
(36) in Abstützstellung im wesentlichen gegen die durch das Abschlussorgan (22)
und den Anschlag (20) des Vorstapelraumes (14) gebildete Ecke (E) gerichtet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Abschlussorgan
(22) in eine Richtung (A) ein- oder ausfahrbar ist, die mit der Zuführrichtung (F)
der Druckereiprodukte (32) im wesentlichen gleichgerichtet ist.