[0001] Die Erfindung betrifft einen Brenner zum Verbrennen von gasförmigen und/oder flüssigen
Brennstoffen in einem Feuerraum mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches
1.
[0002] Ein solcher Brenner dient der NO
x-armen Verbrennung von Brennstoffen. Bei einem bekannten Brenner (DE-OS 33 27 597)
wird die Unterdrückung der Bildung von Stickoxiden dadurch erreicht, daß die Verbrennungsluft
gestuft aufgegeben wird und daß durch die Verbrennungsluft eine Injektorwirkung erzeugt
wird, durch die weitgehend ausgebrannte Rauchgase aus dem Feuerraum angesaugt werden.
Diese Rauchgase werden dem Flammenanfang zwischen der Primärluft- und der Sekundärluftaufgabe
zugeführt. Da der bekannte Brenner der Beheizung von großen Feuerräumen dient, sind
zum Schutz gegen die Wärmebelastung aus dem Feuerraum das Luftleitrohr und der Rauchgasrückführkanal
in die sich außerhalb des Feuerraumes befindliche Brennerkehle verlegt.
[0003] In engen Feuerräumen, wie sie durch das Flammrohr eines durch einen Brenner beheizten
Flammrohrkessels gebildet sind, zeigen die den Brenner verlassenden Medienströme eine
Kolbenströmung. Aus einer solchen Strömung lösen sich Teilströmungen ab, die noch
nicht vollständig ausgebranntes Rauchgas enthalten. Es würde daher bei einem Einsatz
eines gemäß der DE-OS 33 27 597 gestalteten Brenners für Flammrohrkessel dem Flammenanfang
nicht vollständig ausgebranntes Rauchgas zugeführt. Auf diese Weise würde die angestrebte
Wirkung einer weitgehenden Unterdrückung der Stickoxidbildung nicht vollständig erreicht.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den gattungsgemäßen Brenner derart zu gestalten,
daß bei einem Einsatz in beengten Feuerräumen eine wirksame Unterdrückung der Stickoxidbildung
erreicht wird.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Brenner erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Der Leitschirm des erfindungsgemäßen Brenners bewirkt eine Strömungsführung des expandierenden
Verbrennungsluft-Rauchgas-Gemisches und eine Ablenkung der Flamme zur Mitte des Feuerraumes.
Dadurch wird verhindert, daß die Flamme in den Rücksaugebereich zurückschlägt, so
daß in den Rücksaugebereich nur ausgebranntes Rauchgas hineintritt. Dadurch, daß ein
Teil der Gaslanzen in den Rücksaugebereich hineinragt, wird einerseits durch den austretenden
Gasstrom die die Rücksaugung bewirkende Injektorwirkung erhöht. Andererseits wird
erreicht, daß das Brenngas verdünnt und damit quasi im Heizwert verringert wird, was
ebenfalls zu einer Verminderung der Stickoxidbildung beiträgt. Die Kegelform des Leitschirms
erzeugt eine schlanke Flamme. Diese Einschnürung der Flamme wird durch ein Abknicken
der innenliegenden Kante des Leitschirmes weiter verstärkt.
[0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im
folgenden näher erläutert.
Die Figuren 1 bis 3 zeigen im Querschnitt einen Brenner in verschiedenen Ausführungsformen.
[0008] Von einem Flammrohrkessel ist nur der brennerseitige Teil des Flammrohres 1 dargestellt.
Das Flammrohr 1 ist von einem Wassermantel 2 umgeben und durch eine Stirnwand 3 geschlossen.
An die Stirnwand 3 ist ein Brenner angeflanscht, der ein Luftleitrohr 4 und Brennerlanzen
umfaßt, die durch die Stirnwand 3 in den von dem Flammrohr 1 umgrenzten Feuerraum
5 hineinragen.
[0009] Das Luftleitrohr 4 dient der Zuführung von Primärluft und ist von einer Sekundärluftzuführung
umgeben, die durch Verbindungsrohre 6 (Fig. 1) oder Düsenrohre 7 (Fig. 2, 3) gebildet
ist. Das Luftleitrohr 4 und die Sekundärluftzuführung sind an ein Zuführungsrohr 8
angeschlossen, das auf der dem Feuerraum 5 abgewandten Seite an die Stirnwand 3 angeflanscht
ist. Dieses Zuführungsrohr 8 weist einen ersten Abschnitt 9 auf, der mit einer Luftleitung
10 verbunden ist. Der Durchmesser dieses ersten Abschnittes 9 ist etwas größer als
der Durchmesser des Luftleitrohres 4. Zur Stirnwand 3 hin schließt sich an den ersten
Abschnitt 9 ein zweiter Abschnitt 11 von vergrößertem Querschnitt an, dessen Durchmesser
größer ist als der Teilkreis, auf dem die der Zuführung von Sekundärluft dienenden
Verbindungsrohre 6 und Düsenrohre 7 angeordnet sind.
[0010] Die Brennerlanzen bestehen aus einer öllanze 12 und aus Gaslanzen 13, 14. Die öllanze
12 ist vorzugsweise als Rücklaufzerstäuber mit einem ölzulauf 15 und einem ölrücklauf
16 ausgebildet und zentral innerhalb des Luftleitrohres 4 angeordnet. Die öllanze
12 ist von einem Impeller 17 umgeben, der ebenso wie die Austrittsöffnung der öllanze
12 innerhalb des Luftleitrohres 4 angeordnet ist.
[0011] Die Gaslanzen 13, 14 sind zu einem Teil innerhalb des Luftleitrohres 4 rings um die
öllanze 12 und zum anderen Teil auf einem Teilkreis außerhalb des Luftleitrohres 4
angeordnet. Die Gaslanzen 13, 14 sind an einen Sammelkanal 18 angeschlossen, der über
eine Gasleitung 19 gespeist wird. Der Sammelkanal 18 umgibt den ersten Abschnitt 9
des Zuführungsrohres 8 und schließt sich als Verlängerung an dessen zweiten Abschnitt
11 an. Auf diese Weise ergibt sich eine raumsparende Gestaltung außerhalb des Flammrohrkessels.
Die Anzahl und der Querschnitt der Gaslanzen 13, 14 ist so gewählt, daß der größere
Anteil, z.B. 80 %, des zugeführten Brenngases den äußeren, das Luftleitrohr 4 umgebenden
Gaslanzen 14 zugeführt wird.
[0012] Das Luftleitrohr 4 ist innerhalb des Feuerraumes 5 von einem Leitschirm 20 umgeben.
Der Leitschirm 20 ist in einem axialen Abstand von der Stirnwand 3 des Feuerraumes
5 angeordnet und auf dem Luftleitrohr 4 abgestützt. Der Leitschirm 20 läuft in Richtung
auf die Längsachse des Feuerraumes 5 konisch zu, wobei sein geringster Durchmesser
größer ist als der Durchmesser des Luftleitrohres 4. Die vordere Kante 21 des Leitschirmes
20 ist zur Längsachse des Feuerraumes 5 hin abgeknickt. Der Leitschirm 20 ragt in
Richtung auf den Feuerraum 5 über die Austrittsöffnung des Luftleitrohres 4 hinaus.
Dabei ist die öllanze 12 so angeordnet, daß der die Austrittsöffnung der öllanze 12
verlassende Brennstoffkegel 22 gerade nicht auf den Leitschirm 20 trifft.
[0013] Der Leitschirm 20 ist aus einem warmfesten metallischen oder keramischen Werkstoff
gefertigt. Nach Fig. 1 ist der Leitschirm 20 doppelwandig ausgebildet und weist einen
einseitig zum Feuerraum 5 hin offenen Hohlraum 23 auf. Der Hohlraum 23 ist zur Stirnwand
3 hin zur Bildung eines Sammelraumes 24 vergrößert und durch einen Boden 25 geschlossen.
Der Hohlraum 23 ist durch die Verbindungsrohre 6 mit dem vergrößerten Abschnitt 11
des Zuführungsrohres 8 verbunden, so daß er von Sekundärluft durchströmt ist. Die
Sekundärluft dient zusätzlich der Kühlung des Leitschirmes 20 und tritt anschließend
in Strömungsrichtung hinter der Primärluft als Verbrennungsluft in den Feuerraum 5
ein.
[0014] Die konische Form des Leitschirmes 20 bewirkt eine Ablenkung der Flamme in Richtung
auf die Längsachse des Feuerraumes 5. Die durch das Luftleitrohr 4 und den Leitschirm
20 strömende Primärluft erzeugt innerhalb des Leitschirmes 20 eine Injektorwirkung,
durch die ausgebranntes Rauchgas aus dem Feuerraum 5 angesaugt wird. Wie durch die
Pfeile 26 in Fig. 1 angedeutet ist, wird das Rauchgas durch den als Rauchgasrückführkanal
dienenden Ringraum 27 zwischen dem Luftleitrohr 4 und dem Leitschirm 20 dem Flammenanfang
zwischen der Primärluftaufgabe (durch das Luftleitrohr 4) und der Sekundärluftaufgabe
(durch den Hohlraum 23) zugeführt. In den Ringraum 27 ragen die äußeren Gaslanzen
14 hinein. Das aus den Gaslanzen 14 austretende Brenngas vermischt sich mit dem rückgeführten
Rauchgas, wodurch der spezifische Heizwert vermindert wird, was die Unterdrückung
der Stickoxidbildung begünstigt. Gleichzeitig wird die Injektorwirkung verstärkt,
wobei diese Wirkung durch ein axiales Verstellen der Gaslanzen 14 beeinflußt werden
kann.
[0015] Die in den Fig. 2 und 3 dargestellten Brenner unterscheiden sich von dem Brenner
gemäß Fig. 1 dadurch, daß die äußeren, vorzugsweise axial verstellbaren Gaslanzen
14 nur um einen Betrag in den Feuerraum 5 hineinragen, der geringer ist als der axiale
Abstand des Leitschirmes 20 von der Stirnwand 3. Weiterhin ist die Sekundärluftzuführung
durch die Düsenrohre 7 gebildet, deren Austrittsöffnungen weniger weit im Feuerraum
5 liegen als die Austrittsöffnungen der äußeren Gaslanzen 14. Der Durchmesser der
Teilkreise, auf denen die Düsenrohre 7 und die äußeren Gaslanzen 14 angeordnet sind,
ist größer als der Durchmesser des Luftleitrohres 4 und kleiner als der größte Durchmesser
des Leitschirmes 20.
[0016] Gemäß Fig. 2 ist der Leitschirm 20 mit einem beidseitig offenen Hohlraum 28 versehen.
Dabei liegt der Eintrittsquerschnitt dieses Hohlraumes 28 in der Verlängerung der
Achsen der Düsenrohre 7 und der äußeren Gaslanzen 14. Gemäß Fig. 3 besteht der Leitschirm
20 aus einem einfachen Blechmantel, wobei der von diesem Blechmantel umschlossene
Innenraum in der Verlängerung der Achsen der Düsenrohre 7 und der äußeren Gaslanzen
14 liegt. Bei dieser Ausführungsform wird der Blechmantel des Leitschirmes 20 durch
ein Anblasen mit Sekundärluft gekühlt. Die Wirkungsweise der in den Fig. 2 und 3 dargestellten
Leitschirme 20 ist die gleiche wie die des Leitschirmes 20 des Brenners gemäß Fig.
1.
1. Brenner zum Verbrennen von gasförmigen und/oder flüssigen Brennstoffen in einem
Feuerraum (5), durch dessen Stirnwand (3) eine öllanze (12) und/oder mehrere Gaslanzen
(13, 14) hindurchgeführt sind, wobei die öllanze (12) und mindestens ein Teil der
Gaslanzen (13, 14) von einem der Zuführung von Primärluft dienenden Luftleitrohr (4)
umgeben sind, dessen Außenumfang einen zum Feuerraum offenen Rauchgasrückführkanal
begrenzt und das von einer Sekundärluftzuführung umgeben ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Luftleitrohr (4) und die Sekundärluftzuführung in den Feuerraum (5) hineinragen,
daß das Luftleitrohr (4) innerhalb des Feuerraumes (5) von einem Leitschirm (20) umgeben
ist, der in einem axialen Abstand von der Stirnwand (3) des Feuerraumes (5) angeordnet
ist und daß ein Teil der Gaslanzen (14) das Luftleitrohr (4) umgibt und auf einem
Teilkreis angeordnet ist, dessen Durchmesser geringer ist als der größte Durchmesser
des Leitschirmes (20).
2. Brenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Leitschirm (20) sich zum
Inneren des Feuerraumes (5) konisch verengt.
3. Brenner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die das Luftleitrohr
(4) umgebenden Gaslanzen (14) in den Feuerraum (5) um einen Betrag hineinragen, der
geringer ist als der axiale Abstand des Leitschirmes (20) von der Stirnwand (3) des
Feuerraumes (5).
4. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sekundärluftzuführung
aus Düsenrohren (7) besteht, die in den Feuerraum (5) um einen Betrag hineinragen,
der geringer ist als der axiale Abstand des Leitschirmes (20) von der Stirnwand (3)
des Feuerraumes (5) und daß die Düsenrohre (7) auf einem Teilkreis angeordnet sind,
dessen Durchmesser geringer ist als der größte Durchmesser des Leitschirmes (20).
5. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Leitschirm
(20) aus einem einfachen Blechmantel besteht, und daß der Zwischenraum zwischen dem
Luftleitrohr (4) und dem Leitschirm (20) in der Verlängerung der Achsen der Düsenrohre
(7) und der das Luftleitrohr (4) umgebenden Gaslanzen (14) angeordnet ist.
6. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Leitschirm
(20) doppelwandig ist und einen beidseitig offenen Hohlraum (28) aufweist und daß
der Eintrittsquerschnitt des Hohlraumes (28) in der Verlängerung der Achsen der Düsenrohre
(7) und der das Luftleitrohr (4) umgebenden Gaslanzen (14) angeordnet ist.
7. Brenner nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Leitschirm
(20) doppelwandig ist und einen einseitig zum Feuerraum (5) hin offenen Hohlraum (23)
aufweist, der über Verbindungsrohre (6) an die Sekundärluftzuführung angeschlossen
ist.
8. Brenner nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die das Luftleitrohr (4) umgebenden
Gaslanzen (14) in den zwischen dem Luftleitrohr 4 und dem Leitschirm (20) gebildeten
Ringraum (27) hineinragen.
9. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die in den
Feuerraum (5) weisende Kante (21) des Leitschirmes (20) nach innen abgeknickt ist.
10. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Luftleitrohr
(4) außerhalb des Feuerraumes (5) mit einem Zuführungsrohr (8) verbunden ist, daß
das Zuführungsrohr (8) auf der der Stirnwand (3) des Feuerraumes (5) zugewandten Seite
einen Abschnitt (11) von vergrößertem Querschnitt aufweist und daß in Verlängerung
dieses Abschnittes (11) das Zuführungsrohr (8) von einem die Gaslanzen (13, 14) speisenden,
ringförmigen Sammelkanal (18) umgeben ist.