[0001] Die Erfindung betrifft eine selbstklebende Abdeckung mit einseitigem, streifenförmigem
Kleberauftrag, insbesondere eine Abdeckfolie bzw. Abdeckpapier.
[0002] Solche Abdeckfolien sind bekannt. So beschreibt die DE-PS 3.334.800 eine Plane zum
Abdecken von Bauteilen, wie Fenster und Türen, mit einer an der Innenseite angeordneten
Klebeschicht in streifenförmigem Raster und einer besonderen Perforation zum Abreißen
gegebenenfalls überstehender Planenteile. Auch die US-PS 2.510.120 beschreibt Abdeckpapier
mit streifenförmigem Kleberauftrag, das bis zu einem gewissen Ausmaß dehnbar und auch
für unebene Oberflächen geeignet ist. Das DE-GM 81 24 143 beschreibt eine abziehbare,
selbstklebende Werkstück-Schutzfolie aus Kunststoff im Streifenstrich für leichtere
Entfernbarkeit nach erfolgter Abdeckung und ggf. erneuter Verwendung.
[0003] Die bekannten selbstklebenden Abdeckfolien haben jedoch beträchtliche Nachteile.
So ist es für einen großflächigen Oberflächenschutz erwünscht, einerseits preiswerte,
dünne Folien zu benutzen, andererseits aber große Breiten, insb. über 1 m, um ohne
Stückelung große Flächen abdecken zu können. Dafür sind die bekannten Abdeckfolien
aber weder angemessen handhabbar noch auf üblichen Anlagen großtechnisch herstellbar.
Auch lassen sich dünne LDPE oder HDPE Folien konventionell kaum beschichten, da sie
Wärme- und Benzin-empfindlich sind.
[0004] Um den Problemen bei der Handhabung sehr breiter und dünner Abdeckfolien zu begegnen,
gibt es auch bereits gefaltete Abdeckfolien mit einem selbstklebenden Randbereich.
Nachteilig ist bei diesen Folien jedoch die große, nicht-klebende Folienfläche, die
bei einem Produkt dieser Art nicht vermieden werden kann und die bei der praktischen
Anwendung bei Wind, Luftzug, Verrutschen oder dergleichen, sehr nachteilig ist.
[0005] Aufgabe der Erfindung war es, hier Abhilfe zu schaffen, insbesondere die Nachteile
des Standes der Technik zu vermeiden oder zumindest doch zu vermindern, insbesondere
eine selbstklebende Abdeckung mit Kleber im Streifenstrich zu schaffen, die auch in
großen Breiten und mit dünnen Träger-Folien zu praktisch brauchbaren Produkten führt.
[0006] Die vorliegende Erfindung beschreibt demgemäß Abdeckungen der im Anspruch 1 angegebenen
Art, mit vorteilhaften Ausgestaltungen gemäß den Unteransprüchen.
[0007] Die erfindungsgemäßen Abdeckungen lassen sich mittels geeigneter Vorrichtungen herstellen.
So kann man bekannte Längsfaltvorrichtungen verwenden, um den Träger zick-zack-förmig
zusammenzufalten, bestehend aus einer Abrollstation, in der der Träger von einer Rolle
abgerollt wird, der eigentlichen Faltstation mit vorgeschalteter Breitstreckwalze
sowie einer Aufrollstation, in der das Falten-Gebilde wiederum zu einer jetzt wesentlich
schmaleren Rolle gewickelt wird. Durch Überbrückung der Aufrollstation kann der gefaltete
Träger vorteilhaft "in line" mit Kleber beschichtet, getrocknet und in gefaltetem
Zustand aufgewickelt und in Stangenform in verschiedenen Längen und Breiten vertrieben
werden.
[0008] Abrollung und Auftragung entsprechen vorzugsweise dem Stand der Technik. Die Faltvorrichtung
besteht insbesondere aus ineinandergreifenden Oberlamellen und Unterlamellen, die
in einem Winkel parallel zueinandergeneigt zur Horizontalen sind, um das spätere Flachlegen
des Trägers zu erleichtern. Um das Falten zu ermöglichen, sollte mindestens ein Lamellensatz
keilförmig angeordnet sein. Die mittlere Lamelle oder das mittlere Lamellenpaar dieser
keilförmigen Anordnung hat dann die längste Lamelle mit jeweils zwei weiteren aber
kürzeren Lamellen paarweise beidseitig um die Mitte in Laufrichtung versetzt angeordnet.
Beim Durchziehen des Trägers durch die Vorrichtung wird jeweils immer zuerst die mittlere
Falte oder das mittlere Faltenpaar hergestellt, wobei die Trägerbreite entsprechend
der Faltenbreite schmaler wird. Nach Erreichen des ersten gekürzten Lamellenpaares
werden zwei weitere Falten produziert. Weitere, paarweise wiederum kürzere Lamellen,
beidseitig der Mitte versetzt angeordnet, stellen nun das nächste Faltenpaar her.
Die restlichen Falten werden vergleichbar hergestellt. Diese Faltung führt theoretisch
zu einem Verhältnis von 1 : 3. Abhängig von den vorzugsweise vorhandenen Spalten zwischen
den einzelnen Falten wird das Verhältnis aber eher einen Wert von 1 : 2,5 erreichen.
[0009] Ebenfalls geeignet ist es, durch entsprechende senkrechte Anordnung der Lamellen
mehrere Falten nebeneinander zu legen und diese dann zusammenzuführen und auf einer
Stirnseite mit Kleber zu beschichten.
[0010] Der gefaltete Träger wird gegebenenfalls mit Vorstrich und Lackierung ausgerüstet
und mit einer geeigneten Selbstklebemasse beschichtet. Beschichtungsmethoden sind
dafür der Siebdruck, insbesondere gemäß DE-OS 3.346.100 für reversibel zu verklebende
Produkte, sowie in herkömmlicher Weise mit Klebmassen in Lösungsmitteln via Streifenstrich,
Acutrack oder Reco-Walzwerk.
[0011] Neben den in den Unteransprüchen bevorzugten Ausführungsformen sind besonders geeignet
erfindungsgemäße Abdeckungen mit etwa 3 - 25 g Klebmasse pro m², insbes. 5 - 10 g/m²
bzw. mit Klebstellen via Siebdruck, wie sie in der DE-OS 3.346.100 bevorzugt beschrieben
sind. Dabei wird bevorzugt etwa 1/3 der Oberfläche beschichtet, so daß bei einer Beschichtungs-Maschinenbreite
von 1 m etwa 3 m breite Folien verarbeitet werden können.
[0012] Geeignete Träger für die Abdeckung sind neben Vlies, Gewebe und bevorzugt Papier
insbesondere dünne Kunststoff-Folien, ein- oder mehrschichtig hergestellt, wie sie
in den Beispielen und Unteransprüchen näher gekennzeichnet sind.
[0013] Ohne die Erfindung unnötig einschränken zu wollen, sind im folgenden Ausführungsbeispiele
angegeben.
Beispiel 1
[0014] Eine 2 m breite HDPE Folie von 25 My Stärke wird einer Ziehharmonika-Faltung unterworfen
und in Falten von je 1 cm Breite gelegt, wobei sich die ursprüngliche Breite von 2
m auf etwa 80 cm vermindert (theoretisch: 67 cm). Wie im Beispiel 1 der DE-OS 3.346.100
beschrieben wird dieser gefaltete Folien-Träger mit der dort beschriebenen Klebmasse
im Siebdruck beschichtet, Auftragsgewicht 5 g / m², Siebgröße 80 mesh. Bei 60
oC wird im Trockenkanal getrocknet und das fertige Produkt zur Rolle gewickelt.
Beispiel 2
[0015] Wie in Beispiel 1 beschrieben, wird eine 15 My starke HDPE Folie gefaltet und beschichtet,
diesmal mit Siebgröße 17 mesh, wiederum bei 60
oC getrocknet und zur Rolle gewickelt.
Beispiel 3
[0016] Wie in Beispiel 1 beschrieben, wird eine 50 My starke LDPE Folie gefaltet und beschichet
mit 5 g/m² und Siebgröße 80 mesh. Getrocknet wird bei 60
oC und dann zur Rolle gewickelt.
1. Einseitig selbstklebend ausgerüstete Abdeckung mit streifenförmigem Klebstoffauftrag,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung in Falten auseinanderziebar vorliegt und
lediglich eine der Außenflächen des Falten-Gebildes Klebstoff aufweist.
2. Abdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Träger eine Folie,
Papier Vlies oder Gewebe enthält, insbesondere eine Polyolefin-Folie.
3. Abdeckung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger aus einer Polyethylen-
oder Polypropylen-Folie, insbesondere HDPE oder LDPE, besteht.
4. Abdeckung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger etwa 10 - 100
My, insbesondere 15 - 50 My dick ist.
5. Abdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff im Vollstrich
auf das Falten-Gebilde aufgetragen ist.
6. Abdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff reversibel
und erneut verklebbar ist und im Siebdruck auf das Falten-Gebilde aufgetragen ist.
7. Abeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß etwa 10 - 50 % insbesondere
20 - 40 % Fläche der Abdeckung Klebstoff aufweisen.
8. Abdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Klebstoff gegenüberliegende
Seite antiadhäsiv ausgerüstet ist.
9. Abdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennezeichnet, daß die Abdeckung mindestens
40 cm, bevorzugt 1 - 3 m breit ist und in Längsrichtung den streifenförmigen Klebstoffauftrag
aufweist.
10. Verfahren zur Herstellung einer Abdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst die Abdeckung in Laufrichtung in Falten gelegt wird, worauf das Falten-Gebilde
ein Klebstoff-Auftragswerk durchläuft und einseitig auf einer seiner Außenflächen
mit Klebstoff beschichtet wird, der dann ggf. getrocknet und/oder gehärtet wird.