(19)
(11) EP 0 348 791 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.01.1990  Patentblatt  1990/01

(21) Anmeldenummer: 89111154.4

(22) Anmeldetag:  20.06.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E06B 9/17
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR IT LI

(30) Priorität: 28.06.1988 DE 8808290 U
31.01.1989 DE 8901053 U
17.05.1989 DE 8906068 U

(71) Anmelder: Rolladen Braun KG
D-8491 Chammünster (DE)

(72) Erfinder:
  • Braun, Georg
    D-8491 Chammüster (DE)

(74) Vertreter: Gauger, Hans-Peter, Dipl.-Ing. 
Müller, Schupfner & Gauger Postfach 10 11 61
D-80085 München
D-80085 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rolladenkasten


    (57) Bei einem Rolladenkasten mit einem viereckigen Querschnitt, der entweder mit einer einstückigen Ausbildung als ein Formteil aus Holzwolle-Zement oder mit einer zusammengefügten Anordnung von einzelnen, zu einem Bausatz zusammengestellten Leichtbauplatten oder auch von zwei verschieden geformten Formteilen ebenfalls aus Holzwolle-Zement erhalten ist, ist für die Wärmeisolierung eine nach außen vorgespannte Korkplatte (8) verwendet, deren zu der außermittig angeordneten Achse (7) der Wickelwalze im wesentlichen konzentrische Auswölbung einen gegenüber dem Ballendurchmesser des aufgewickelten Rolladens nur wenig größeren Krümmungsradius aufweist und durch die mit der Vorspannung erhaltene Verankerung an der umgebenden Kasteninnenseite geformt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Rolladenkasten gemäß der durch den Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Gattung.

    [0002] Bei einem aus dem DE-U-82 31 983 bekannten Rolladenkasten dieser Art ist die Innenseite der einzelnen Kastenwände mit einer Schaumstoffschicht aus Polyurethan oder Polystyrol ver­sehen. Die Schaumstoffschicht ist mit einzelnen Zuschnitten einer Hartfaserplatte abgedeckt, sodaß damit eine die Form­gebung des Hohlraums bestimmende Innenschale als wärmeisolie­rende Auskleidung des Rolladenkastens erhalten ist.

    [0003] Aus der DE-A-32 23 880 ist auch ein Rolladenkasten bekannt, bei dem der Kastenquerschnitt mit einem U-förmigen ersten Kastenteil und einem L-förmigen zweiten Kastenteil in einer überlappten und gegenseitig verklebten Anordnung an einem Flansch und an einem Schenkel dieser beiden Kastenteile gebil­det ist. An der Kasteninnenseite ist eine weitgehende sichel­förmig verschäumte Beschichtung aus Polyurethan vorgesehen, de­ren konkave Ausnehmung einen zu der Achse der Wickelwalze kon­zentrischen Krümmungsradius aufweist, der nur wenig größer ist als der Ballendurchmesser des aufgewickelten Rolladens.

    [0004] Die Achse der Wickelwalze ist dabei zu der Längsachse des Rolladenkastens parallel zu der Kastenaußenwand hin versetzt, so daß für die Kasteninnenwand eine im Vergleich zu der Kas­tenaußenwand wesentlich größere wärmeisolierende Materialdicke erhalten wird.

    [0005] Aus der DE-U-77 38 631 ist ein Rolladenkasten bekannt, bei dem der Kastenquerschnitt mit einer zusammengenagelten Anordnung von einzelnen Plattenzuschnitten unter Zwischenfügung je eines Kantenprofils in den drei Verbindungsecken erhalten ist. Die Kasteninnenwand weist eine abnehmbare Anordnung auf, so daß eine erleichterte Inspektion des Rolladens und ein einfaches Einbringen eines aus einem Schaumkunststoff bestehenden U-för­migen Isolierkörpers in den Hohlraum ermöglicht wird.

    [0006] Die durch die Patentansprüche gekennzeichnete Erfindung löst die Aufgabe der Bereitstellung eines Rolladenkastens, bei dem eine vergleichbare Wärmeisolierung ohne die Verwendung eines Schaumkunststoffes für die Auskleidung erreichbar ist.

    [0007] Die mit dem erfindungsgemäßen Rolladenkasten erreichten Vor­teile ergeben sich im wesentlichen aus der vorgesehenen Verwen­dung einer Korkplatte an der Kasteninnenseite, wobei die Be­festigung durch Ausnutzung einer nach außen ausgerichteten Vor­spannung ähnlich wie bei einem Flaschenkorken erhalten wird, der bekanntlich als Folge seines sehr festen Sitzes in der Flaschenöffnung einen sehr festen und dichten Abschluß ergibt. In Abhängigkeit von einem für den Rolladenkasten gewünschten Wärmedämmwert kann eine solche Korkplatte entsprechend mehr oder weniger dick bereitgestellt werden, wobei sich dann ver­schiedene Ausbildungsmöglichkeiten des Rolladenkastens ergeben, um eine einfache Handhabung der Korkplatte für eine sichere Be­festigung in dem Kastenhohlraum zu erhalten. In dieser Hin­sicht erweist sich daher auch der erfindungsgemäß vorgeschla­gene Bausatz als entsprechend vorteilhaft, weil damit eine problemlose Fließbandfertigung mit der Möglichkeit realisier­bar ist, in einer letzten Arbeitsstation von dem dann fortlau­fend angelieferten Strang jede gewünschte Fertiglänge eines Rolladenkastens praktisch verschnittfrei abzutrennen. Die bei jedem erfindungsgemäßen Rolladenkasten als wärmeisolierende Auskleidung integrierte Korkplatte vergrößert im übrigen die Formstabilität als Folge der auf die Kasteninnenseite ausge­übten Vorspannung, ohne daß damit das mit den einzelnen Kas­tenwänden erhaltene Eigengewicht wesentlich vergrößert wird.

    [0008] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Rolladenkastens ist mit verschiedenen Ausführungsformen in der Zeichnung sche­matisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:

    Fig.1 und 2 einen Querschnitt des Rolladenkastens gemäß zwei verschiedenen Ausführungsformen bezüglich der Wärmeisolierung bei einem einstückigen Kasten­körper,

    Fig.3 und 4 einen Querschnitt des Rolladenkastens gemäß zwei weiteren verschiedenen Ausführungsformen bezüg­lich der Wärmeisolierung bei einem zur Bereit­stellung eines Bausatzes mehrteilig ausgebildeten Kastenkörper,

    Fig.5 einen Querschnitt eines Rolladenkastens in einer ebenfalls für die Bereitstellung eines Bausatzes geeigneten abweichenden Ausbildung,

    Fig.6 eine auseinandergezogene Darstellung der den Bau­satz bildenden Einzelteile des Rolladenkastens gemäß Fig.5, und

    Fig.7 eine Perspektivansicht eines mit diesem Bausatz hergestellten Rolladenkastens.



    [0009] Der in Fig.1 mit einem Querschnitt gezeigte Rolladenkasten ist als ein einstückiger Kastenkörper ausgebildet, der bevorzugt aus Holzwolle-Zement oder einem anderen Wärmedämmstoff besteht. Der viereckige Querschnitt dieses Kastenkörpers ist mit einer Außenwand 1, einer Decke 2, einer Innenwand 3 und einem Boden 4 gebildet, welche einen Hohlraum 5 umgeben, der bodenseitig eine nahe der Kastenaußenwand 1 vorgesehene Austrittsöffnung 6 für den Rolladen aufweist. Der Rolladen ist auf eine Wickelwalze aufwickelbar die in der außermittig verlaufenden Längsachse 7 des Hohlraums 5 angeordnet ist. Der auf die Wickelwalze aufge­wickelte Rolladen ergibt einen Ballendurchmesser, welchem die Formgebung des Hohlraums 5 eng angepasst ist.

    [0010] Der Hohlraum 5 ist mit einer an der umgebenden Kasteninnensei­te angeordneten Wärmeisolierplatte 8 ausgekleidet. Diese Wär­meisolierplatte ist eine nach außen vorgespannte Korkplatte, die für eine Verankerung an dem Kastenkörper mit einer Abwinke­lung 9 und mit einer Verdickung 10 an den parallel zu der Längs­achse 7 verlaufenden Plattenkanten versehen ist. Durch die Abwinkelung 9 wird ein flanschförmiger Übergriff der längs der Austrittsöffnung 6 verlaufenden Kante des Kastenbodens 4 erhal­ten. Die Vorspannung der Korkplatte wird gleichmäßig zu der Verdickung 10 hin verteilt und dort mit einer Anschlagschulter 11 abgefangen, wodurch die Korkplatte entsprechend vergleich­mäßigt verformt wird.

    [0011] Damit ein sicherer Eingriff der Verdickung 10 mit der Anschlag­schulter 11 erhalten wird, ist der Übergangsbereich zwischen der Außenwand 1 und der Decke 2 als eine zur Abstützung der Kork­platte 8 vorgesehene Anlagefläche 12 ausgebildet, deren Vorhan­densein auch eine Nutzungsmöglichkeit der vollen Eigenelasti­zität der Korkplatte für die Bereitstellung einer maximalen Vorspannung ergibt, so daß damit auch auf eine zusätzliche Be­festigung der Korkplatte an dem umgebenden Kastenkörper ver­zichtet werden kann. Eine solche dann optimale Nutzung der Ei­genelastizität der Korkplatte 8 ergibt dabei eine nach außen wirkende Spannkraft vergleichbar derjenigen eines Flaschenkor­kens im Zusammenwirken mit der umgebenden Flaschenöffnung, so daß eine Verformung der Korkplatte 8 zu einer zu der Längsach­se 7 und damit auch zu der in dieser Längsachse angeordneten Wickelwalze im wesentlichen konzentrischen Auswölbung erhalten wird, die einen gegenüber dem Ballendurchmesser des aufgewickel­ten Rolladens nur wenig größeren und gleichmäßig ausgebildeten Krümmungsradius aufweist.

    [0012] Durch die den Hohlraum 5 überspannende Anordnung der Korkplatte 8 wird auch ein Luftabschluß für eine Vielzahl von Luftkammern 13 erhalten, die an der Rückseite der Korkplatte in dem Wärme­dämmstoff hauptsächlich der Kasteninnenwand 3 ausgebildet sind. Diese Luftkammern können unterschiedlich große Volumina aufwei­sen und ergeben an den dazwischen ausgebildeten Stegbereichen 14 weitere Abstützflächen, an welchen die Vorspannung der Kork­platte vergleichmäßigt wird. Durch diese Vergleichmäßigung wird gleichzeitig der Luftabschluß der einzelnen Luftkammern und da­mit auch die mit ihnen bezweckte Wärmeisolierung verbessert. Durch die Ausbildung solcher Luftkammern hauptsächlich in der Kasteninnenwand 3 wird daneben auch das Eigengewicht des Kasten­körpers verringert, ohne daß dadurch seine Formstabilität wesentlich verloren geht, denn wegen der mit der Korkplatte 8 gegen die umgebende Kasteninnenseite ausgeübten Vorspannung wird damit auch eine entsprechende Versteifung der Kasten­innenwand und somit ein entsprechender Ausgleich der Form­stabilität erhalten.

    [0013] Bei der in Fig. 2 gezeigten alternativen Ausführungsform eines unmittelbar vergleichbaren Rolladenkastens ist die Kasteninnen­wand 3 mit einer konkaven Auswölbung 15 versehen, die bei einem unmittelbaren Vergleich mit dem Kastenkörper der vorbeschrie­benen Ausführungsform gemäß Fig. 1 bis an die Basis von dessen Luftkammern reicht. Durch die Auswölbung 15 wird eine wellen­förmig verlaufende Laminatschicht 16 abgestützt, die an der Rückseite einer in diesem Fall dünner ausgeführten Korkplatte 17 zur Ausbildung von vergleichbaren Luftkammern 18 und 19 an­geordnet ist. Die Korkplatte 17 ist wieder mittels einer Ab­winkelung 9 und einer Materialverdickung 10 an dem Kastenkör­per verankert und nach außen derart vorgespannt, daß damit eine zu der außermittig verlaufenden Längsachse 7 im wesentlichen konzentrische Auswölbung mit einem gegenüber dem Ballendurch­messer des aufgewickelten Rolladens nur wenig größeren Krüm­mungsradius erhalten wird. Weil in diesem Fall mit der Kork­platte 17 wegen der geringeren Materialdicke eine entsprechend geringere Vorspannung erhalten wird, die aber dennoch ausreicht, die Korkplatte und auch ihre rückwärtige Laminatschicht ohne zusätzliche Befestigungsmittel an dem Kastenkörper zu halten, eignet sich diese Ausführungsform nur für kleiner dimensionierte Querschnitte des Rolladenkastens. Da mit der rückwärtigen La­minatschicht 16 nur die Luftkammern 18 und 19 ausgebildet wer­den, kann dafür jedes beliebige Material verwendet werden, so beispielsweise auch Wellpappe oder eine handelsübliche Luft­ polsterfolie, die dann lediglich in den mit der Korkplatte und der umgebenden Kasteninnenseite gebildeten Spalt eingelegt wird.

    [0014] Die in den Figuren 3 und 4 ebenfalls mit einem Querschnitt ge­zeigten Rolladenkästen sind jeweils mit einer zusammengefügten Anordnung von einzelnen Leichtbauplatten mehrteilig ausgebildet. Wegen der Gleichheit des Grundaufbaus dieser somit mehrteilig ausgebildeten Kastenkörper mit dem einstückigen Kastenkörper der vorbeschriebenen Ausführungsformen sind gleiche Teile mit gleichen Bezugsziffern versehen und es werden nachfolgend nur die Abweichungen näher erläutert.

    [0015] Bei dem in Fig. 3 gezeigten Rolladenkasten sind die Außenwand 1 und die Innenwand 3 des Kastenkörpers jeweils doppelwandig aus­gebildet, wobei die an der Kastenaußenseite angeordneten Plat­ten 1′ und 3′ jeweils breiter ausgeführt sind als die an der Kasteninnenseite angeordneten Platten 1˝ und 3˝, so daß sich für eine zwischen die äußeren Platten eingefügte Anordnung der Decke 2 eine Abstützung durch die inneren Platten ergibt. In den Verbindungsecken der Außenwand 1 und der Innenwand 3 mit der Decke 2 und auch in der Verbindungsecke der Innenwand 3 mit dem ebenfalls mit zwei unterschiedlich breiten Platten 4′ und 4˝ doppelwandig ausgebildeten Boden 4 sind Abstützteile 20 angeordnet, die eine ergänzende Abstützung für die den Hohl­raum 5 umgebende Korkplatte 21 ergeben. Die Korkplatte 21 ist wieder mit einer nach außen ausgerichteten Vorspannung ver­sehen, deren Beibehaltung zur Vorgabe einer zu der außermittig verlaufenden Längsachse 7 im wesentlichen konzentrischen Aus­wölbung in diesem Fall durch ein Verkleben der Korkplatte mit dem Boden 4 und der Außenwand 1 des Kastenkörpers respektive einem Zuschnitt einer weiteren Korkplatte 21′ erzielt wird, mit welcher die Außenwand an der Kasteninnenseite laminiert ist. Alternativ ist es auch denkbar, die Verankerung der Kork­platte 21 an dem umgebenden Kastenkörper gleich auszuführen wie die Verankerung, die für die Korkplatten 8 und 17 bei dem einstückigen Kastenkörper vorgesehen ist. Durch die den Hohl­raum 5 überspannende Anordnung der Korkplatte 21 werden im übrigen an den Abstützteilen 20 einzelne Luftkammern 22 aus­gebildet, welche vornehmlich an der Kasteninnenwand 3 die wär­meisolierende Wirkung der Korkplatte 21 ergänzen.

    [0016] Bei dem mehrteilig ausgebildeten Kastenkörper der Ausführungs­form gemäß Fig. 4 sind die beiden Platten 3′ und 3˝ der Kasten­innenwand 3 zueinander beabstandet, wobei der gegenseitige Ab­stand mit weiteren Abstützteilen 23 erhalten wird. Dadurch sind an der Innenwand 3 noch weitere Luftkammern 24 ausgebil­det, welche somit die wärmeisolierende Wirkung der Korkplatte 21 ergänzen und gleichzeitig zu einer Verringerung des Kasten­gewichts beitragen.

    [0017] Durch die vorbeschrieben mehrteilige Ausbildung des Kastenkör­pers kann die seinen Hohlraum überspannende Anordnung der Kork­platte in den Herstellungsprozess weitgehend problemfrei auch dann eingegliedert werden, wenn für größere dimensionierte Querschnitte und größere Baulängen des Rolladenkastens auch dickere Korkplatten mit einer entsprechend größeren Eigenelas­tizität zur Erzielung einer gewünscht großen Vorspannung ver­wendet werden. Die Einzelteile des Kastenkörpers können dafür mit einer Vorgabe der entsprechenden Abmessungen zu einem Bau­satz zusammengestellt werden, mit dem dann zunächst eine U-Form mit den Zuschnitten für die Außenwand, die Decke und die Innen­wand ausgebildet wird. Über die offene Seite dieser U-Form kann dann die Korkplatte eingelegt und beim abschließenden An­fügen des Kastenbodens auch gleichzeitig in ihre endgültige Form gebracht werden, wobei das Ausmaß der Verformung und die damit erzielbare Vorspannung der Korkplatte nur mit einer ent­sprechenden Verankerung der Plattenkanten an der Außenwand und am Boden des Kastenkörpers zu berücksichtigen ist. Diese Her­stellung erlaubt daneben auch eine einfache Eingliederung in eine Fließbandfertigung, bei der eine Anstückelung von einzel­nen U-förmigen Kastenkörpern zu einem fortlaufend angeliefer­ten Strang damit realisiert wird, daß jeder Stoß zwischen zwei aufeinanderfolgenden Kastenkörpern mit den an der Außenseite der Innenwand und der Außenwand angeordneten Platten überdeckt und es damit also auch ermöglicht wird, von dem Fertigungsstrang jede gewünschte Einzellänge eines Rolladenkastens praktisch ver­schnittfrei wieder abzulängen. Bei dem Einzelstück kann dann eine quer zu der Längsachse verlaufende Trennfuge vorhanden sein, die als Folge dieser Überdeckung der außenseitig angeordneten Plat­ten die Formstabilität des Rolladenkastens nur unwesentlich schwächt.

    [0018] Bei dem in Fig. 5 ebenfalls mit einem Querschnitt gezeigten Rolladenkasten ist der Kastenkörper mit einem im wesentlichen U-förmigen ersten Kastenteil 25 und einem L-förmigen zweiten Kastenteil 26 gebildet, die bevorzugt beide aus Holzwolle-Ze­ment bestehen. Die beiden Kastenteile sind an einem stumpf aus­gebildeten Stoß 27 miteinander verklebt, der in der Mitte der Kasteninnenwand 3 verläuft. Die Kasteninnenwand ist mit dem einen Flansch 28 des Kastenteils 25 und mit dem einen Schenkel 29 des Kastenteils 26 sowie einer an der Außenseite zur Über­deckung des Stosses 27 angeordneten Leichtbauplatte 30 gebil­det. Andererseits ist die Kastenaußenwand 1 mit dem zweiten Flansch 31 des Kastenteils 25 und ebenfalls einer an der Kas­tenaußenseite angeordneten Leichtbauplatte 32 gebildet, während mit dem zweiten Schenkel 33 des Kastenteils 26 und einer weite­ren Leichtbauplatte 34 der Kastenboden 4 ausgebildet ist. Die Formgebung der beiden Kastenteile 25 und 26 ist im übrigen der­art gewählt, daß mit einem entsprechenden Zuschnitt des U-för­migen einen Kastenteils 25 zwei L-förmige Kastenteile 26 er­halten werden können, so daß mit jeder an der Außenseite der Kastendecke 2 noch ausgebildeten Haftnut 35 ein Hohlraum 36 im Bereich des randseitigen Anschlusses der Leichtbauplatte 30 an den Kastenboden 4 erhalten wird. Im übrigen ist auch hier wie­der der Hohlraum des Kastenkörpers von einer Korkplatte 37 um­geben, die mit einer nach außen ausgerichteten Vorspannung satt an der umgebenden Kasteninnenseite anliegt und über eine Ab­winkelung an der einen Plattenkante und eine als Putzabschluß­schiene dienende Profilleiste 38 an der anderen Plattenkante an dem Kastenkörper verankert ist.

    [0019] Auch der Rolladenkasten in der vorbeschriebenen Ausführungsform gemäß Fig. 5 eignet sich für die Bereitstellung eines Bausatzes mit dem Vorteil, daß damit eine erleichterte Anordnung der Kork­platte 37 bei der Herstellung des Kastenkörpers in der Einglie­derung in eine Fließbandfertigung möglich ist. Aus der Schema­darstellung der Fig. 6 ist dazu ableitbar, daß auch hier wieder die Korkplatte 37 in den mit den einen Kastenteil 25 ausgebil­deten Hohlraum eingelegt und dann anschließend beim Anfügen des zweiten Kastenteils 26 verformt und somit gleichzeitig unter die Vorspannung gesetzt werden kann, welche die Korkplatte an der Kasteninnenseite der beiden zusammengefügten Kastenteile festhält. Zur Vervollständigung müssen dann nur noch die an der Kastenaußenseite angeordneten Platten 30, 32 und 34 angefügt werden, wobei dieses Anfügen wieder derart vorgenommen werden kann, daß jeder zwischen zwei aufeinanderfolgenden Kastenkör­pern A und B einer vorgefertigten kleineren Baulänge vorhande­ne Stoß C mit diesen außenseitig angeordneten Platten überdeckt wird. An dem fertigen Rolladenkasten beispielsweise der in Fig.7 verdeutlichten Baulänge kann somit dann auch eine mit einem solchen Stoß C gebildete Trennfuge vorhanden sein, die aber wegen der Überdeckung mit den außenseitig angeordneten Platten 30 und 32 sowie angrenzenden Teillängen 30′ und 32′ die Form­stabilität des Rolladenkastens nur unwesentlich schwächt.

    [0020] Abschließend sei noch darauf hingewiesen, daß die bei allen vorbeschriebenen Ausführungsformen für eine Wärmeisolierung verwendete Korkplatte auch durch eine Wärmeisolierplatte mit nur korkähnlichen Materialeigenschaften ersetzt sein kann. Für die Verwendung einer solchen eventuellen Ersatzplatte ist dabei nur wesentlich, daß mit ihr eine nach außen ausgerichte­te Vorspannung vergleichbar derjenigen einer Korkplatte erziel­bar sein sollte, um damit eine feste und eventuell vorgesehene Luftkammern wärmeisolierend abschließende Anlage an der umge­benden Kasteninnenseite zu erhalten.


    Ansprüche

    1. Rolladenkasten mit einem viereckigen Querschnitt, der aus einem Wärmedämmstoff, insbesondere aus Holzwolle-Zement, besteht und bodenseitig eine nahe der Kastenaußenwand (1) vorgesehene Austrittsöffnung (6) für den Rolladen sowie einen an den Ballendurchmesser des auf eine Wickelwalze aufgewickelten Rolladens angepassten Hohlraums (5) auf­weist, welcher mit einer an der umgebenden Kasteninnen­seite angeordneten Wärmeisolierplatte ausgekleidet ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Wärmeisolierplatte mit einer nach außen vorge­spannten Korkplatte (8,17,21,37) gebildet ist, deren zu der außermittig angeordneten Achse (7) der Wickelwalze im wesentlichen konzentrische Auswölbung einen gegenüber den Ballendurchmesser des aufgewickelten Rolladens nur wenig größeren Krümmungsradius aufweist und durch die mit der Vorspannung erhaltene Verankerung an der umge­benden Kasteninnenseite geformt ist.
     
    2. Rolladenkasten nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Rückseite der Korkplatte (8,17) wenigstens im Bereich der Kasten­innenwand (3) mit wärmeisolierenden Luftkammern (13,18, 19,22,24) versehen ist.
     
    3. Rolladenkasten nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Luftkam­mern (18,19) mit einem wellenförmigen Verlauf einer rückwärtigen Laminatschicht (16) der Korkplatte (17) oder mit Aussparungen (13) des Wärmedämmstoffs wenigstens der Kasteninnenwand (3) ausgebildet sind, wobei die Aus­sparungen (13) mit der Korkplatte (8) gegen den Hohl­raum (5) luftdicht abgeschlossen werden.
     
    4. Rolladenkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß der viereckige Kastenquerschnitt mit einer einstückigen Ausbildung aller Kastenwände (1 bis 4) oder mit einer zusammengefügten An­ordnung von jeweils wenigstens einer Leichtbauplatte (1′ bis 4′) für alle Kastenwände (1 bis 4) erhalten ist, wobei in den Verbindungsecken der einzelnen Kastenwände innere Abstütz­teile (20) für die Korkplatte (21) angeordnet sind, mit denen durch die Korkplatte gegen den Hohlraum (5) luftdicht abge­schlossene Luftkammern (22) ausgebildet werden.
     
    5. Rolladenkasten nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens die Kasteninnenwand (3) als Doppelwand mit zwei zueinander be­abstandeten und durch einzelne Abstützteile (23) wechselsei­tig abgestützten Leichtbauplatten (3′, 3˝)ausgebildet ist, zwischen denen weitere Luftkammern (24) vorhanden sind.
     
    6. Rolladenkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß der viereckige Kastenquerschnitt mit einer zusammengefügten Anordnung eines im wesentlichen U-förmigen ersten Kastenteils (25) und eines L-förmigen zweiten Kastenteils (26) erhalten ist, die an einem vorzugsweise in der Mitte der Kasteninnenwand (3) aus­gebildeten Stoß (27) mit einer außenseitig angeordneten Leichtbauplatte (30) überdeckt sind.
     
    7. Rolladenkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet, daß die eine Plat­tenkante der Korkplatte (8,17,37) eine Abwinkelung (9) auf­weist, die mit einem flanschförmigen Übergriff der längs der Austrittsöffnung (6) verlaufenden Kante des Kastenbodens (4) die Korkplatte verankert.
     
    8. Rolladenkasten nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet, daß die vorzugsweise mit einer Materialverdickung (10) ausgebildete zweite Plat­tenkante der Korkplatte (8,17) an einer insbesondere für den Übergangsbereich der Kastenaußenwand (1) zur Kastendecke (2) vorgesehene Anschlagschulter (11) anliegt.
     
    9. Bausatz zur Herstellung eines Rolladenkastens mit einem vier­eckigen Querschnitt, der aus einem Wärmedämmstoff, insbeson­dere aus Holzwolle-Zement, besteht und bodenseitig eine nahe der Kastenaußenwand (1) vorgesehene Austrittsöffnung (6) für den Rolladen sowie einen an den Ballendurchmesser des auf eine Wickelwalze aufgewickelten Rolladens angepassten Hohl­raum (5) aufweist, welcher mittels einer an der umgebenden Kasteninnenseite angeordneten Wärmeisolierplatte ausgeklei­det ist,
    gekennzeichnet durch

    a) einzelne Zuschnitte von Leichtbauplatten in den Abmes­sungen der einzelnen Kastenwände (1 bis 4);

    b) einzelne Zuschnitte von Abstützteilen (20), die zur An­ordnung in den Verbindungsecken der mit den Plattenzu­schnitten zusammengefügten Kastenwände (1 bis 4) vorge­sehen sind;

    c) eine Korkplatte (21), deren Zuschnitt derart bemessen ist, daß damit der mit den zusammengefügten Kastenwän­den (1 bis 4) ausgebildete Hohlraum mit einer nach außen ausgerichteten Vorspannung der Korkplatte umgeben werden kann; und

    d) weitere Zuschnitte von Leichtbauplatten, die für eine Anordnung an der Außenseite der Kastenaußenwand (1) und der Kasteninnenwand (3) sowie gegebenenfalls auch des Kastenbodens (4) größer bemessen sind als die einen Plattenzuschnitte, um damit auch Trennfugen überdecken zu können, die bei einer Aneinandereihung von Kasten­teilen entstehen, deren Wände mit einem Zusammenfügen der einen Leichtbauplatten erhalten sind.


     
    10. Bausatz zur Herstellung eines Rolladenkastens mit einem viereckigen Querschnitt, der aus einem Wärmedämmstoff, ins­besondere Aus Holzwolle-Zement, besteht und bodenseitig eine nahe der Kastenaußenwand (1) vorgesehene Austrittsöffnung (6) für den Rolladen sowie einen an den Ballendurchmesser des auf eine Wickelwalze aufgewickelten Rolladens angepass­ten Hohlraum (5) aufweist, welcher mittels einer an der um­gebenden Kasteninnenseite angeordneten Wärmeisolierplatte ausgekleidet ist,
    gekennzeichnet durch

    a) einen im wesentlichen U-förmigen ersten Kastenteil (25), bei dem der eine Flansch (28) eine kleinere Breite als der die Kastenaußenwand (1) bildende zweite Flansch (31) aufweist und der Steg (25) die Kastendecke (2) bildet;

    b) einen L-förmigen zweiten Kastenteil (26) gleicher Länge, bei dem der eine Schenkel (29) zusammen mit dem Flansch (28) kleinerer Breite des U-förmigen Kastenteils (25) die Kasteninnenwand (3) sowie der zweite Schenkel (33) den Kastenboden (4) bilden kann und eine kleinere Brei­te aufweist als der die Kastendecke (2) bildende Steg (25) des U-förmigen Kastenteils (25);

    c) eine Korkplatte (37), deren Zuschnitt derart bemessen ist, daß sie den Hohlraum (5) eines mit den beiden Kastenteilen (25,26) gebildeten Rolladenkastens mit einer nach außen ausgerichteten Vorspannung umgeben kann; und

    d) wenigstens eine Leichtbauplatte (30), mit welcher der mit den beiden Kastenteilen (25,26) insbesondere in der Mitte der Kasteninnenwand (3) ausgebildete Stoß (27) an der Kastenaußenseite überdeckt werden kann; wobei

    e) die eine Leichtbauplatte (30) und/oder weitere Zuschnitte von Leichtbauplatten (32,34) auch für eine Überdeckung der oder jeder Trennfuge (C) vorgesehen sein können, die mit einer Aneinanderreihung der mit den beiden Kasten­teilen (25,26) gebildeten Kastenkörper (A,B) erhalten wird.


     




    Zeichnung